Beiträge zur politischen Anthropologie und Ökologie
Stand: 10. 4. 23
(Die Systematik und der Pflegezustand muss verbessert werden.
A. Meine Position
B. Grüne Liste NF1978
C. Die Grünen um 1980
D. Marxismus und Ökologie (Theorie)
E Die gegenwärtigen Grünen
F. Leserbriefe
A. Meine Position:
Ob ein AKW in einer sozialistischen oder kapitalistischen Gesellschaft platzt, macht keinen Unterschied. Gleiches gilt für Wirtschaftswachstum.
AKW-Betrieb ist keine Alternative zum Klimawandel, weil gleich gefährlich.
Rechts versagt wegen der nationalistischen oder privatistischen Orientierung, Links versagte bisher theoretisch in ökologischen Fragen.
Ökologie ist der Einsatz für die Erhaltung der Erde als Lebensraum für Mensch, Tier und Pflanzen, man könnte auch von der Schöpfung sprechen. Ökologie ist für mich wichtiger als die Gleichheitsforderung, die bei mir erst mit dem Bestehen von absoluter Armut und der Abwehr von politischer Macht bekämpft werden muss. Gleichheitsforderungen an sich sind das Material für eine unendliche Geschichte.
Ökologische Sozialpolitik setzt auf lebendige, direkte, nicht technolgisch unterstützte Kontakte, was in Coronazeiten höchst gefährlich ist.
Der Begriff „sozial“ muss in diesem Zusammenhang akzentuiert werden im Sinne von, dass alle ökologischen Einschränkungen von allen gleich getragen werden müssen – so der Betrag von Energieverbrauch.
"Ich bin in dem Sinne ein linker Ökologe, dass alle notwendigen Änderungen von allen gleichmäßig getragen werden. Politische Ökologie ist sachlich konservativ, muss aber aus ethischen Gründen der Gleichheit links sein. · Hauptaufgabe der Grünen: Ökologie und Demokratie als Einheit zu entwickeln. · Grüne sind weder links noch rechts, auch nicht Mitte, sondern etwas Neues, nämlich eine Politik in wichtigen Feldern, vor allem von der Ökologie her gedacht. Das als Mitte zu definieren, würde nur technisch-mathematisches Denken verlangen“ (von einem Freund, dessen Namen zu nennen, ich nicht autorisiert bin). Ich teile diese Position ohne Einschränkungen.
Von der Frankfurter Schule habe ich formal zweierlei begriffen: Eine Gesellschaft oder ein Individuum kann alles bzw. vieles falsch machen, aber ebenso kann jede Gesellschaft und jedes Individuum, alles, zumindest vieles richtig machen. Hier gibt es keine Naturwüchsigkeit. Hier besteht fast immer die Freiheit, zumindest in unserer Gesellschaft.
Die destruktive Dimension der Technik ist erst mit der Erfindung des Motors und seiner totalen Ausbreitung relevant geworden.
Diese Anti-Anti-Technische Position werden sowohl von links als von rechts vertreten. Die Rechten waren nie technikkritisch, aber wendeten sie massiv an (s. Cassirer).
Maxime: So wenig Motoreneinsatz wie nötig“,
Auch eine Form meines Niedergangs: um 1970 Handmühle für Brotbacken – um 1985 elektrische Mühle – ab 1990 Brot beim Bäcker – um 2019 auch Brot vom Discounter.
Bereits gesagt, aber weil entscheidend: "Ich bin in dem Sinne ein linker Ökologe, dass alle notwendigen Änderungen von allen gleichmäßig getragen werden. Politische Ökologie ist sachlich konservativ, muss aber aus ethischen Gründen der Gleichheit links sein. · Hauptaufgabe der Grünen: Ökologie und Demokratie als Einheit zu entwickeln. · Grüne sind weder links noch rechts, auch nicht Mitte, sondern etwas Neues, nämlich eine Politik in wichtigen Feldern, vor allem von der Ökologie her gedacht. Das als Mitte zu definieren, würde nur technisch-mathematisches Denken verlangen“.
Vermische nie ökologische Forderungen mit sozialen oder anderen. . Das sind verschiedene, kategorial andere Problemfelder, wobei die Ökologie alles andere umfasst. Für die ökologische Philosophie hieße das: zuerst die Begriffe Leben, Wirklichkeit, Ökologie, Freiheit usw. bestimmen und dann erst mit der Anwendung beginnen.
Wegen des Primats der Ökologie sollte in Homosexueller nicht Mitglied der Grünen wegen seiner sexuellen Orientierung sein, sondern aus ökologischen Gründen.
Zu meinem Sozialismusverständnis: Alle Arbeit ist gleichwertig, wenn sie gut ausgeführt wird.
Grüne Politik bemüht sich stets um das Lebendige und um die wirkliche Wirklichkeit.·
Das Kernthema der Grünen ist die Ökologie. Wer dem nicht zustimmt, wenn die Aussage stimmt, verfehlt das Wesen grüner Politik.
Ich teile die
Position von Robert Kurs: Nicht mehr die Klassen- und Verteilungsfrage der
alten Arbeiterbewegung in das Zentrum der Analyse und Kritik zu stellen,
die im Kern nur auf eine gerechte Verteilung des produzierten Mehrwerts
abzielte; vielmehr fokussierte sich die Kritik nun grundsätzlicher auf die
gesellschaftlichen Produktions- und Vermittlungsformen des Werts und der
abstrakten Arbeit. Vor diesem theoretischen Hintergrund erscheint der
Sozialismus nicht als die große Systemalternative, sondern vielmehr als eine
Alternation, eine staatskapitalistische Spielart des warenproduzierenden
Gesamtsystems.
. In einem
Leserbrief von November 2016 habe ich versucht, das Kernproblem zu
formulieren:„Erst Wertediskussion, dann
Verteilung:„Ich gehe davon aus, dass die Kritik des WWF am gegenwärtigen
globalen Ressourcenverbrauch, der im Kern Folge des
Wirtschaftswachstums ist, stimmt. Wirtschaftsorientierte Rechte
unterstützen diese Art des Wirtschaftens direkt, traditionelle Linke
indirekt. Rechte begründen das mit der Autonomie der Konsumenten, Linke mit
der gerechten Verteilung der produzierten Waren und Dienstleistungen. Konsum
und das entsprechende Verhalten nicht zu kritisieren, ist das Gebot der
Stunde. Dieses Gebot wird von traditionellen Linken bis hin zu
Gewerkschaften ohne Einschränkungen ebenfalls befolgt, indem sie das
bestehende Konsumangebot als unhinterfragbar sinnvoll akzeptieren. Die
Position der Frankfurter Schule, um ein Beispiel zu nennen, ist hier
obsolet, die Begriffe repressive Toleranz, Entfremdung, Wahrenästhetik und
Eindimensionalität sind aus dem politischen Vokabular
verschwunden. Die nicht nur aus ökologischen Gründen notwendige
Wertediskussion findet nicht statt. Stattdessen rückt einseitig die Frage
nach der gerechten Verteilung des jeweiligen Mehrwerts in den
gesellschaftlichen Diskurs. Diese Position wäre nur dann sinnvoll, wenn die
Verteilung sich auf diejenigen Waren und Dienstleistungen beschränkt, die
ohne zunehmenden Ressourcenverbrauch auskommt. Das aber setzt die
Beantwortung der Wertefrage voraus. Eine Politik, die vom Primat der
Ökologie ausgeht, steht sicherlich vor einer Aufgabe, die vielleicht
als die schwierigste in der Menschheitsgeschichte einzustufen ist. Das
impliziert auch Scheitern. Für diesen schwierigen Weg gibt es keine
Alternative.“ (war für die FAZ gedacht, erscheint wohl nicht
mehr).
Die AKW-Bewegung war eine ökologische, die sich aber nicht als solche erkannte. Das leisteten allerdings ökolgische Grüne, die sich aber nicht gegen andere Positionen durchsetzen konnten. Das zu erkennen, würde die Position der Ökologie logisch ungemein stärken, aber vielleicht nicht deren Wahlerfolge.
Ich bin zwar der Meinung, dass die orthodoxen K-Gruppen in der Gründungsphase der Grünen der politischen Ökologie großen Schaden zufügten, denn die politische Ökologie konnte sich nicht entwickeln, andererseits aber bewirkt haben, dass nun innerhalb der Grünen rassistische und nationale Töne keinerlei Resonanz finden, d. h. konsequent bekämpft werden. Dafür muss man ihnen gerade heute dankbar sein.
· Meine
Strategie: In der Theorie bin ich Fundamentalökologe, in der Praxis versuche
ich, ökologische Positionen so weit wie möglich durchzusetzen.
· Ich habe
Liberalismus immer als demokratische Realisierungsmethode, nie als
Inhaltsgenerator gesehen.
· Fundmental
und Realo sind zwei verschiedene Kategorien.
·
Ökologieverträglichkeit ist die Formel, der sich alle Politikfelder und
alles materielle Verhalten unterordnen muss. Das kann auch Gewinn sein.
Ökologie und Humanität sind das Nadelöhr, durch das alle Bedürfnisse
hindurch müssen.
· Ich halte
es für einen Fehler, wenn man die Grünen nun als eine links-liberale Partei
versteht. Nein, die Grünen sind eine ökologische Partei, keine linke,
keine liberale und erst recht keine rechte. Das haben wir als Grüne
Liste angestrebt und das ist nach wie vor unsere große Aufgabe. Jetzt
erscheint das Prädikat ökologisch und grün nicht mehr. Das ist der Verlust
des Kernes.
· Ob die
Produktion direkt über das Ziel ständiges Wirtschaftswachstum oder indirekt
über die Forderung, die Kaufkraft der Werktätigen ständig zu steigern, ist
ökologisch (wahrscheinlich auch sozial und in Bezug auf Bildung) gesehen
gleichermaßen fatal.
· Vom Inhalt
bin ich radikal ökologisch, von der Vermittlung Liberaler, d. h. der macht
nur Angebote, Preispolitik, Aufklärung und ist Vorbild.
· Grün steht
für Natur und damit für Eigenbewegung.
· Grüne sind
weder links noch rechts, auch nicht Mitte, sondern etwas Neues, nämlich eine
Politik, die in wichtigen Feldern, nicht in allen!, von der Ökologie
her denkt. Das als Mitte zu definieren, würde nur technisch-mathematisches
Denken verlangen. Dieser Politikansatz funktioniert nur, wenn Ökologie und
Demokratie als Einheit verstanden werden.
· Mitregieren
muss Mitgestaltung zulassen.
· Die Grünen
dürfen den Vorwurf, sie seien eine Verbotspartei, nicht auf sich sitzen
lasssen. Sie kritisieren nur die Handlungen, die Schönheit und Zukunft
bedrohen. Die Natur hochschätzen, ist nicht dogmatisch, sondern notwendig
und ästhetisch.
· Ich bin
1983 aus den Grünen ausgetreten, weil ich damals und auch heute noch denke,
dass die Ökologie das Thema ist, wo sie als einzige Kompetenz haben, weil
sie allein von der Ökologie her denken, was neu war und immer noch neu
ist. Diese Verabsolutierung des Grünen sagt nicht, dass die Anliegen der
nichtgrünen Farben nicht sinnvoll seien und nicht gelöst werden müssten.
Aber dafür sind andere Parteien federführend.
· Die Grüne
Liste von 1978 stand allein für Naturschutz und Ökologie – und war aus dem
Stand erfolgreich.
· Zu
damaliger Zeit war ich mitnichten ein Intellektueller, der die Prozesse von
oben und außen reflektierend begleitete, sondern war mitten in der
Auseinandersetzung mit äußeren und inneren Gegner, um ein ökologisch Eigenes
aufzubauen. Mein Lebensgrund war noch immer bäuerlich-handwerklich geprägt.
Schließlich hatte ich ohne Widerstand, aber nicht aus Neigung Schlachter
gelernt.
· Wir haben
1970 die Grüne Liste gegründet, weil das Hauptproblem, die Zerstörung der
Erde, von den anderen Parteien nicht zur Kenntnis genommen wurde – und das
ist immer noch so.
· Ich werde
in Zukunft auf den Begriff „grün“ als politische Kategorie verzichten, weil
es mittlereweile mit bunt gleichgesetzt wird. Stattdessen werde ich nur noch
von ökologisch reden.
· Der
wirklich substantielle Gegner gegen den Kapitalismus ist die Politische
Ökologie, nicht der Sozialismus a la Sowjetunion noch a la Nahles.
· Nico Paech
vertritt fundamentale grüne Positionen, die für ein grünes Programm heute
ausreichen.
Wie ich vor 50 Jahren meinem Denken um Jahrzehnte meiner Zeit voraus war. So vielleicht auch jetzt.
Weder linke
und schon gar nicht rechte Positionen lösen die ökologischen Probleme
B. Grüne Liste NF 1978 und Landtagswahl
Schleswig-Holstein 1983:
Wir haben uns 1978 Grüne Liste genannt, weil wir der Natur den Vorrang geben wollen. Grün war 1978 eine explizite Entscheidung allein für die Natur als Substanz und Lebensorientierung.
Die ökologische Phase zwischen 1970 und 1970 legte den Schwerpunkt, die Öffentlichkeit von konkreten ökologischen Fakten und ihren Zusammenhängen zu informieren.
Mit den KB kam das strategische Denken in die Grünen. Als Marxist war und ist man immer in der ganzen Wahrheit, als Grüner nur in einer Teilwahrheit.
Strategisches Denken habe ich erst bei den
Gründungsprozessen der Grünen angewendet insbesondere vom KB erfahren.
Strategie ist meiner Wissen nach eine Kategorie der Kriegstheorie
(Clausewitz).
Der Kommunistische Bund (KB) hat um 1980 die universal-kritische Theorie der Frankfurter Schule erfolgreich bekämpft. Die Theorie der Frankfurter Schule war kompatibel mit der ökologischen. Der KB hat 1980 letztlich nicht die Grünen, sondern die Frankfurter Schule erfolgreich bekämpft.
Für die Mitglieder in der Grünen Liste waren grün und ökologisch identisch. Die Frage ist, ob die Grünen im Übergang zu einer vielfältigen Strömungspartei noch grün im ursprünglichen Sinne waren.
Sind die Grünen Flensburgs von Nichtökologen feindlich übernommen worden? Die Grünen verhindern hier ökologische Zerstörungen nicht, sondern unterstützen sie mit den Argumenten der Befürworter. Das aus der Perspektive 1978.
Wir Ökologen sind einzigen, die in den letzten 50 Jahren das wirkliche Problem, das ökologische, benannt haben.- wie jetzt die Friday for Future. Das ist substantieller Konservativismus.
Um 1970 konzentrierte unser Denken und Handeln sich auf die Verbesserung konkreter ökologischer Kreisläufe, was heute in der Öffentlichkeit kein Thema mehr ist und auch bei mir schwächer geworden ist.
Das Wort „grün“ wurde um 1978 von uns immer implizit als technikkritisch in Anschluss an die AKW-Bewegung verstanden.
In der Wahl
zum Kreistag Nordfriesland war ich Spitzenkandidat für die Grüne Liste
Nordfriesland, und es gelang uns, die Fünf-Prozent-Hürde zu überschreiten.
In der Landtagswahl Schleswig-Holstein 1983 war ich Spitzenkandidat
für die Grünen, was allerdings an der Fünf-Prozent-Klausel scheiterte.
Damals wie heute gab es meiner Ansicht nach innerhalb der Grünen
einflussreiche Strömungen, die nichts mit Ökologie am Hut hatten,
zumindest nicht vom Primat der Ökologie ausgingen. Da ich diese
Widersprüche nicht mehr ertragen konnte und wollte, bin ich aus den Grünen
ausgetreten, habe mich aber nicht von der ökologischen Thematik getrennt –
im Gegenteil. Im Folgenden äußere ich nun unsystematisch Gedanken zu dem
realen und idealen Verhältnis von Politischer Ökologie und Die Grünen. Wohl
wissend, dass in jeder Rekonstruktion auch die Konstruktion lauert,
insbesondere dann, wenn, wie bei mir, Traurigkeit über die Entwicklung der
Grünen nicht zum Verschwinden gebracht werden können.
· Von 1978
bis 1982 war ich Fraktionsvorsitzender der Grünen Liste im Kreis
Nordfriesland, 1983 Spitzenkandidat der Grünen zur Landtagswahl
Schleswig-Holstein. Die Grünen scheiterten damals an der fünf-Prozent-Hürde.
Zwei Wochen später trat ich aus der Partei aus. Das will ich hiermit ein
Stück begründen, indem ich gleichzeitig versuchen werde, die Grünen von
damals aus subjektiver Perspektive und damit auch selektiv zu beschreiben.
Das ist Gewinn und Verlust in einem. Der Gewinn besteht darin, dass die
Position des Primats der Ökologie, die damals aufgegeben wurde, die
fundamental falsche Weichenstellung der Grünen war. Soweit ich mich
erinnere, habe ich an allen Gründungsversammlungen der Grünen teilgenommen.
· Meine
Rekonstruktion: Nach 1970 haben sich die Achtundsechziger gespalten in
verhärtete orthodoxe Marxisten (KB, KBW usw., von denen sich ein Teil wieder
trennte) und ökologisch orientierte Suchende wie Dutschke, Bahro,
Kretschmann, Fischer, Böll, Emde und fast alle kritischen Intellektuellen.
Sie waren ökologisch und nicht traditionell links.
· Warum war
die Ökologie um 1978 eine Massenbewegung der Denkenden und Sensiblen und
heute nicht mehr?
. Der ökologische Hausgarten mit natürlicher Vielfalt, giftfrei, ja chaotisch war Ausdruck des erfolgreichen Bemühens, konkret Ökologie zu verwirklichen, also dem Diktum Adornos „Es gibt kein richtiges Leben im falschen.“ seinen Absolutheitsanspruch zu nehmen. Auch ein Plädoyer für Evolution und gegen Revolution, die nur ein entweder-oder kennt. An diesen Vorgärten kann man oft noch erkennen, ob sie von ökologisch orientierten Besitzern um 1980 oder von steril denkenden Besitzern angelegt wurden.
· Die
damalige Ökologiebewegung war primär praktisch orientiert, gegen große
Systementwürfe, sie wollte nicht erschrecken. Sie war kreativ, offen und
ideologisch beweglich. Ich war also kein Zeuge, sondern versuchte die
ökologische Praxis und Theorie weiter zu entwickeln. Es war ein allgemein
geteiltes Bewusstsein von ökologischen Werten vorhanden. Überall entstand
eine Praxis, diese Werte Praxis werden zu lassen. Im „Stern“ wurden z. B. 50
praktische Vorschläge von Lichtsparen bis einfaches Toilettenpapier gemacht.
Heute als Einheit eine Unmöglichkeit.
Grüne Programmatik um 1978: Der Unterbau war eindeutig ökologisch, der Oberbau liberal, sozial, offen, freundschaftlich, ohne Verpanzerungen, ehrlich, gleichwertig, Du-orientiert, technologiekritisch mit Beginn der AKW-Kritik, phantasievoll, lebendig, selbstbewusst, naturnah, konsumkritisch.·
Als
Spitzenkandidat bin ich ohne schlechtes Gewissen ständig in SH mit dem Auto
gefahren.
· Rudolf
Bahro durfte nicht in vom KB dominierten Kreisverbänden um Hamburg reden.
· In
Nordfriesland waren in der Grünen Liste ab 1978 Berliner Kommunarden bis
konservative Beamte. Auch hier gab es Differenzen, aber die Zusammensetzung
der Blöcke wechselte andauernd. Es war wie ein Kaleidoskop: Nach jedem
Schütteln entstand eine andere Zusammensetzung. Als bei den Grünen SH der
KB eintrat, war es damit zu Ende. Es entstanden feste Blöcke und vor allem
beherrschten Strategie und Taktik das Denken, d. h. die Lebendigkeit und
Kreativität verschwand.
· Die genuin
Grünen, die ökologisch und Natur orientierten Menschen, waren grundsätzlich
nicht aggressiv, auch nicht auf Andersdenkende und Andershandelnde. Die
traditionellen Linken waren immer revolutionär und damit aggressiv
gestimmt. Dass die Rechte extrem aggressiv sein kann, wissen wir zumindest
seit den Nazis.
· Die
Konzentration auf die Sinnlichkeit um 1980 war produktiv, aber nicht
vollständig, weil die Bewegung und der Leib vernachlässigt wurden.
· Meine hier
vertretene Position wäre um 1980 von jedem genuinen Grünen verstanden und
unterstützt worden. Heute ist sie bestenfalls ein Minderheitsvotum
· Die
Überheblichkeit der Moderne gegenüber der Tradition verschärfen die Grünen
noch einmal. Da war die Kommune aus Berliner in Nordfriesland um 1978 anders
gestrickt. Sie würdigte auch gute Positionen der Konservativen, sie wollten
keinen Hiatus.
Um 1980
waren auch einige CDU-Leute wie Uwe Barschel und der
Kreistagspräsident von Papenburg um 1980 ökologisch orientiert.
Um
1978 verstanden noch viele Menschen Konsumkritik und teilten sie. Das
ist heute nicht mehr der Fall.
Um 1978 war die Ökologie theoretisch und
praktisch relativ stark.
Eine kleine Rückmeldung aus heutiger Sicht
meines damaligen Engagemnts: Du warst für uns um 1978 ein Leuchtturm für
Ökologie, der immer unermüdlch für sie gekämpft hat.
Wie auch immer: Der Klimawandel zwingt, von diesem Modell Abschied zu nehmen, wie die Grünen es zu Beginn für selbstverständlich hielten. Die Maxime lautete bereits damals: So viel Natur wie möglich, so wenig Motortechnik wie nötig.
Die Regionalisierungsbewegung zwischen 1970 und 1980 war objektiv ein Teil der ökologischen Bewegung.
Wir waren ökologisch theoretisch und praktisch in ökologischen Fragen in den siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts weiter.
Die Jahre zwischen 1970 und 1980 waren das ökologische Jahrzehnt Das vollkommen Neue seit den Anfängen der Menschheit der Grünen besteht in der grundsätzlichen Technikkritik, was so schwer für viele zu begreifen ist.
Woodstock, Flowergeneration, AKW-Bewegung und Blues, Club of Rome waren wichtige Wurzeln der Grünen.
C. Die Grünen um 1980
Grün meinte 1975 allein die Rettung der Natur
Um 1980 saß ich bei einer der Gründungsversammlung der Grünen neben dem schweigsamen Rudi Dutschke und mit Josef Buys in einem Raum, aber die Bedeutung von Buys war mir nicht bewusst.
Grüne wollten zu Beginn die Karten ideologisch
neu mischen.
Die ökologische Phase zwischen 1970 und 1970 legte den Schwerpunkt, die Öffentlichkeit von konkreten ökologischen Fakten und ihren Zusammenhängen zu informieren.
Die Bezeichnung „Grüne“ (Grüne Liste) sollte auf Natur als entscheidenden Basis-Begriff verweisen. Aber natürlich kann auch dieser Begriff ideologisch mißbraucht werden, was damals noch zu wenig bedacht wurde.
Die Bewegung Fridays for Future setzt dort fort, wo die Grünen nach 1980 den ökologischen Weg verließen.
Um 1978 hatten viele ein Bewusstsein von der Notwendigkeit eines ökologischen Quantensprungs.
Die Achtundsechziger und die ökologische
Bewegung hatten viel Gemeinsames, aber auch
Trennendes. Das Trennende bestand in der Emanzipation von der
unökologischen Dimension des Marxismus. Die Trennung war oft nicht
explizit.
Sloterdijks Vermutung, dass politische
Ökologen, Grüne, Naturschützer letztlich linke Heideggerianer seien, .
Das macht Sinn auch über die Brücke Marcuse.
Die ökologische Bewegung war zwischen 1970 und 1980 dominierend in der intellektuellen Welt: „The Greening of Amerika“, ,Ecotopia von Callenbach, auch Herbert Gruhls „Der geplünderte Planet mögen dafür stehen
Um 1880 wurde selbst die FDP ökologisch,
zumindest auf der Oberfläche.
Ich denke (und danke), dass ich in der „Frankfurter Schule“ die Kritik an unnötigem Konsum gelernt habe. Diese Kritik, so meine Analyse, wurde ab 1978 von den ökologisch orientierten Grünen zu einer politischen Theorie ausgestaltet und zum Fundament ökologischer Politik entwickelt. Der Schwerpunkt lag eindeutig auf der Gebrauchswertfrage und nicht auf der Verteilungsfrage, die weiterhin vehement von Vertretern marxistischer Richtungen innerhalb der Grünen vertreten wurden. Damals konnte man den Satz „Macht kaputt, was Euch kaputt macht“ unbehindert denken und sagen. Auch der Song „Wir steigern das Bruttosozialprodukt“ konnte nur damals populär werden. Heute würde sofort die repressive Toleranz aktiviert. Heute ist das Thema der Gebrauchswertfrage aus dem historischen Diskurs verschwunden. Übrigens macht die Akzentuierung auf die Verteilungsproblematik eine selbstkritische Analyse der eigenen Gebrauchswertnutzung überflüssig, so dass man problemlos im SUV zur Diskussion für Gleichheit fahren kann. Eine Entwicklung, die man gegenwärtig ziemlich präzise in Frankreich beobachten kann. Es geht im Kern um Gebrauchswert- vs. Verteilungsproduktion. Dass die Verteilungsfrage zu Zeiten von Marx im Mittelpunkt stand, war meiner Ansicht zwingend. Der Kern dieses Notats: Die ökologische Bewegung hat sich systematisch aus der Frankfurter Schule heraus entwickelt. Die AKW-Bewegung war übrigens die einzige Massenbewegung, die auch von vielen Marxisten, nicht allen, mitgetragen wurde. Aber dann wurde von ihnen die Reißleine zugunsten einer gerechten Verteilung gezogen , was immer wie produziert wurde und wird.
Die Formulierung weder rechts noch links ist heute u. U. missverständlich. Zumal eine Position der ökologischen Mitte nicht ausformuliert wurde, trotz ermutigenden Anfänge.
Um 1978 hatten viele einen genaueren Blick auf die gegenwärtigen und zukünftigen ökologischen Entwicklungen als heute.
Um 1978 kamen viele Intellektuelle relativ unabhängig voneinander zu derselben ökologischen Einsicht.
Es fehlt eine Theorie, die die großen Destruktionen der Gegenwart erklärt- und das kann nur die Ökologie sein.
Zu Realo und Fundi: Ich denke, das fundamentale Bedenken und Realpolitik ökologischer Themen darf nicht auf zwei Gruppen verteilt, sondern in einer Person vereinigt sein. Das ist die Vertikalisierung in eine Person der bisher auf zwei Gruppen verteilten Begrifflichkeit. Das Fundamentale muss man dabei nicht ständig raushängen lassen. Aber beide Aufgaben bzw. Bereiche sind gleich wichtig. Maxime: Fundamental denken und so viel wie möglich in Realpolitik davon durchsetzen. Anders formuliert: Die K-Gruppen waren fundamental („Fundis“)sozialistisch-marxistisch, wir "grüne Grünen "waren fundamental ökologsch. Beide arbeiteten in der Praxis mehr oder weniger realistisch („Realos“).
Ab 1970 hatten wir gegenüber der Natur ein relativ rational-wissenschaftliches Verhältnis. Wir hielten uns an Zahlen und empirischen Realisationen. Nur, das eine natürliche Umwelt dem Menschen gut tut, war eine emotionale Position. Dass Natur nicht direkt zugänglich wäre, sondern immer über ‚Begriffe und Werte vermittelt ist und auch missbraucht werden kann, konnten wir damals nicht denken.
Um 1980 im
Arbeiterkampf: Auf dem Ozeangrund gibt es so viele Manganknollen, die jeden
Energiebedarf decken können. Das steht auch hier für unbegrenzt technischen
Optimismus. Der Hauptfehler: die Verabsolutierung des Menschen. Mitlebewesen
haben keinen Platz, sie sind letztlich ggf. Rohstoff. Aber Ökologie steht
für den Einsatz für das Ganze = alle Mitlebewesen habe ein Recht auf ihnen
angemessenes Leben.
·
Ursprünglich war die dominierende Idee der grünen Bewegung implizit oder
explizit die Bestimmung von Grenzen im Makrobereich der Wirtschaft und
im Mikrobereich des privaten Konsums. Ausdruck für diese Idee war „Die
Grenzen des Wachstums“ von Dennis L. Meadows. Der Konsens für diese Position
reichte von Herbert Gruhl bis Rudolf Bahro, also das traditionelle Schisma
von Links und Rechts überwindend. Bereits zu Beginn der Grünen wurde dieser
Ansatz innerhalb der Grünen einerseits von orthodoxen Marxisten,
andererseits von Schwulen, Lesben und Pädophilen begrenzt und
verwässert, ja verworfen.
· Bei der
Grünen Liste stand 1978 bei der Gründung grün eindeutig und unwidersprochen
für den Primat der Natur. Der Wendepunkt war für mich, als es Thomas
Ebermann gelang, auf einem der grünen Parteitage um 1980 der Mehrheit der
Delegierten die 35-Stunden-Woche bei gleichem Lohn einzureden. Das
war substantiell die Abwendung der Grünen von der Ökologie als
durchgängige Theorie und Praxis.
· Die
Unterscheidung der grünen Mitglieder in ökologische Realos und linke
Fundamentalisten halte ich für unsinnig, die nur Verwirrung stiftet:
Fundamentalismus hat viel mit reiner Theorie, Realo viel mit
praktischer Politik zu tun. Je nach Zeit, Aufgaben und Situation sind beide,
Linke oder Ökologen, entweder Realos oder eben Fundamentalisten. Wenn ich z.
B. schreibe, bin ich Fundamentalist, wenn ich versuche, ökologische Praxis
privat zu realisieren, mehr oder weniger Realo. Übrigens war Jürgen Trittin
in der Schröder-Ära im Kabinett, wie alle dort, Realo. An die Herkunft
dieser Unterscheidung kann ich mich nicht erinnern. Ich vermute, dass sie
entweder von „unökologischen“ Linken lanciert wurde, um die ökologisch
Fundierten in die Nähe der bestehenden kapitalistischen Gesellschaft zu
positionieren, während sie selbst explizit und/oder implizit
fundamental gegen diese seien – oder von „angehauchten“ Ökologen kam,
die in der Ökologie nichts Fundamentales entdeckten oder haben wollten.
· Die
ökologisch-linken Grünen waren die notwendige Korrektur der 68iger,
nämlich die Integration der Wertkonservativen wie zum Beispiel Wilhelm Hauff
in Das kalte Herz.
· Der
KB, der KBW usw. wollten die traditionellen Linken links als reine linke
Lehre überholen. Damit verhinderten sie neues (ökologisches) Denken.
· Trotz
Rudolf Bahro und Rudi Dutschke hat die traditionelle Linke um 1980 die
ökologische Theorie und Praxis kaputt gemacht und damit die kapitalistisch
ausgerichtete Wirtschaft objektiv gestärkt.
· Um 1980 war
die ökologische Praxis und Theorie in Deutschland und Europa auf ihrem
Höhepunkt. Mit ihrem Niedergang und Verwässerung wurde eine große Chance für
die Zukunft verpasst.
· Der
KB war der unerbittliche Gegner einer umfassenden politischen Ökologie. Er
wollte die leading position nicht abgeben.Wirtschaftstheorie denkt
Wirtschaft ohne Natur und Ökologie. Übrigens der Marxismus auch.
· Die
ökologische Theorie und Praxis wurden um 1980 von drei Seiten bedroht: a)
vom Kapital und dessen Unterstützer, b) von den „reinen“ Marxisten, c) von
der nichtkonventionellen Bewegung, die im Laufe der Zeit nur die Päderasten
abstießen.
· Objektiv
haben diese Gruppen die Interessen des Kapitals und der nicht notwendigen
Technik vertreten. Nachdem das geglückt war, entstand
Orientierungslosigkeit, Willkürlichkeit und Steigerung des Konsums. Auch
individuelle Bemühungen wurden verlacht, so die der landwirtschaftlichen
Kommunen. Die traditionelle Linke hat die Erosion der Ökologie von innen
geleistet. Die Grünen wurden bunt, Ökologie war ein Thema unter anderen.
·
Ökolibertäre versuchten eine Gegenposition aufzubauen mit Kretschmann,
Hoplischeck, Plagemann. In der zweiten Reihe saß ich.
· Nur die
Anti-Atom-Bewegung wurde von den K-Gruppen verschont, auch von
technikgläubigen Marxisten.
· Der
technikkritische Impuls erfasste weite Teile der Bevölkerung und viele
Intellektuelle, so Dutschke, Bahro, Harich, Gruhl, Robert Jung, Buys, viele
Pastoren. Die halbe Abiturklasse galt bei uns als grün unterwandert. Selbst
die FDP wurde grün. Dazu rechne ich auch Haugs Warenästhetik und Marcuses
uneingestandener Heideggerianismus. Aber auch Franz Alt, auch einige
Ministerpräsidenten wie Albrecht und Barschel.
· Auch
nichtlinke Ideologien versuchten die Grünen für ihre Ziele zu
instrumentalisieren wie Geldtheoretiker nach Gesell oder eben die sexuelle
Bewegung. So lässt sich Homosexualität nicht sinnvoll von Natur und Ökologie
ableiten – im Gegenteil nach eigener Auffassung. Deswegen sind sie kein
genuiner Teil der politischen Ökologie, sondern Gegenstand einer anderen
Politik.
· Der
fundamentale Begriff Entropie für die ökologische Theorie wurde um 1980 auf
den Parteitagen der Grünen entweder aus Dummheit oder aus strategischem
Kalkül verlacht.
· Linke, die
immer von der Notwendigkeit der Revolution her denken und träumen, haben
viele Sympathisanten von der ökologischen Theorie um 1980 vertrieben, so
Michael Emde und Peter Härtling. Die grüne Theorie ist inkompatibel mit
Gewalt. Die Anerkennung des Lebens schützt hoffentlich auch vor der eigenen
Aggression. Die ökologische Bewegung war ursprünglich eine sanfte Bewegung.
Änderungen wurden zuallererst von sich selbst verlangt. Da gab es keine
Hassgegner, auch ihnen wurde zugestanden, dass sie falsch lagen. Nicht
Menschen waren die Gegner, sondern gegenwärtige Praxis sollte geändert
werden in Richtung ökologischer Lebensweise.
· Die
orthodoxen K.-Gruppen, die um 1980 massiv in die Grünen eintraten, haben die
Kreativität und Produktivität der Grünen dieser Zeit zerstört und damit
objektiv die Arbeit des Kapitals übernommen. Ich vermute, dass die
ökologische Bewegung, hätte sie sich damals entfaltet, ein großer
politischer Faktor heute wäre. Jetzt haben sie „ihr“ Thema aus den Augen und
Bewusstsein verloren, sie arbeiten nicht mehr an ihm.
· Die
Auffassung, dass die Ökologie nicht eine Säule, sondern das Fundament der
Grünen sei, wurde schon ziemlich früh erodiert.
· Die so
genannten Fundis waren in der Anfangsphase der Grünen reine Sozialisten,
die so genannten Realos waren zumindest zu Beginn fundamentale Ökologisten,
die allerdings das demokratische System nicht in Frage stellten.
· Die Erde
hört auf zu atmen, und die Grünen führen den Klassenkampf fort.
· Die Grünen
sind eine Regenbogenpartei, in der Ökologie nur noch eine Farbe von vielen
ist. Es gibt keine überwölbende Idee mehr. Andere Farben sind Sozialismus,
Schwulenbewegung, Demokratiestärkung, Modernisierungspartei usw.
· Die
populären Fernsehsendungen von Hoimar von Dithfurth sind ein Beleg dafür,
wie stark das ökologische Bewusstsein um 1980 war.
· Um 1980
nahezu alle kritischen Denker und Literaten in den Grünen oder
sympathisierten mit ihnen. Böll, Dutschke, Bahro, Hager, selbst Uwe
Barschel. Marxistische Kritik war „grüne“ Politik ohne Ökologie.
· Von 1970
bis 1980 gab es viel Populärliteratur zur Naturbestimmung.
· Der
ökologische Niedergang der Grünen begann mit der Forderung nach der
35-Stunden-Arbeitswoche bei Beibehaltung des vollen Lohns und der Ablehnung
des Begriffs der Entropie.
· Linke und
Rechte sind beide für den unbegrenzten Einsatz von Motoren. Motore werden
undifferenziert als Fortschritt bewertet, obwohl sie
„Schritte“ (wortwörtlich) verhindern.
· Als die
Politische Ökologie sich entfalten wollte, wurde sie von den K-Gruppen
inhaltlich zermalmt. Damit über diese Gruppen die Arbeit des Kapitals
· Autobahnen
kann man formal nur mit Menscheninteressen begründen, was nicht stimmt.
Ökologische Position wäre, Kommunismus ohne Wachstum. Kommunismus ohne Wachstum wäre für Marx aber ein eklatanter Widerspruch zur unendlichen Fähigkeit des Menschen und seiner Zukunft. Wirtschaftswachstum und ständige technische Entwicklung sind – auch für seine Theorie – unverzichtbar.
Marx ist der Fortschrittsvertreter des 19. Jh.schlechthin. Marx setzt alles auf den technischen Fortschritt, der im Sozialismus keine Probleme entstehen lässt, auch keine ökologischen.
Um 1980 gab es auch die linke Meinung, der Umweltschutz
wäre sinnlos, sondern eine Erfindung der sozialen Mittelschicht, auch, um
die Arbeiterschaft weiter zu deckeln.
Gehört zur Woodstockbewegung auch die
Ökologiebewegung bis zu Freiheit für alle?
Ich bin zwar der Meinung, dass die
orthodoxen K-Gruppen in der Gründungsphase der Grünen der politischen
Ökologie großen Schaden zufügten, denn die politische Ökologie konnte
sich nicht entwickeln, andererseits aber bewirkt haben, dass nun
innerhalb der Grünen rassistische und nationale Töne keinerlei Resonanz
finden, d. h. konsequent bekämpft werden. Dafür muss man ihnen
gerade heute dankbar sein.
Namenliste von zwischen 1970 und 1980: Carl
Amery, Grimzek, Horst Stern, Ivan Illich, Freimuth Duwe, Michael Emde,
von Dithfurt und …und.
Warum
war um zwischen 1970 und 1980 die ökologische Bewegung so stark?
Ein Grund: das Kapital, die traditionelle Linke, und konsumorientierte
Bürger waren darauf nicht eingestellt.
Warum war um zwischen 1970 und 1980
die ökologische Bewegung so stark? Ein Grund: das Kapital, die
traditionelle Linke, und konsumorientierte Bürger waren darauf nicht
eingestellt.
D. Marxismus und Ökologie (Theorie)
Liikendeeler
waren konkrete Sozialisten.
Sozialismus
ist nicht automatisch identisch mit Demokratie.
Wenn der der Kommunistische Bund (KB) ab 1978 seine Intelligenz und Wissen für die ökologische Theorie und Praxis eingesetzt hätte, wären sie auch emotional von uns gewesen. Aber sie vertraten unbeirrbar eine antiökologische Position
Unter den Begriff „grün“ stellten sich von 1972 bis 1978 alle relevanten Umweltinitiativen und ökologisch orientierten Persönlichkeiten.
Sozialisten leben im Bewusstsein und wertemäßig allein in der industriellen Zivilisation. Die den Menschen begrenzenden Natur ist kein Thema.
Seit dem Einfluß von Marx auf die Grünen besteht auch von ihnen übernommene Genralverdacht, dass eine eigenständige politische Ökologie nicht denkbar sei, die Gefahr bestehe dann, dass sie faschistisch wird, aber das weiß man nicht genau, aber natürlich möglich ist. Auch aus dem Sozialismus entstand schließlich der Stalinismus
Mit der Übernahme von Darwins Evolutionstheorie kommt in die Gesellschaft und in das individuelle Denken Aggression und Dummheit. Auschwitz, Klimawandel und wohl auch der Gulag belegen, dass es mit dem Fortschritt nicht weit her ist, sprechen gegen diesen Fortschritt. Diese Ideologie hat viele Opfer gefordert.
Wenn niederziehende Waren gleichmäßig verteilt werden, ist das kein Fortschritt, sondern Niedergang, Rückschritt. Wir müssen endlich die Frage nach dem Gebrauchswert von jeder Ware stellen. Gebrauchswert geht von Verteilungsgerechtigkeit. Traditionelle Linke beklagen sicherlich, dass nur fünfzig Prozent der Bevölkerung einen SUV haben. > Worin besteht denn die soziale Ungleichheit eigentlich? Soziale Ungleichheit nur an Besitz von Produktionsmitteln festzumachen, ist zu eng. Das ist zu mechanisch und unvollständig gesehen.
Traditionelle Linke sind real (ich natürlich auch) aber auch im Bewusstsein Teil der industriellen Zivilisation, die sie auch nicht geistig transzendieren können.
Die Ökologen waren und sind real und fundamental ökologisch in einem. Die traditionellen Linken real und fundamental marxistisch.
Marx thematisiert ausschließlich die positiven Seiten des technischen Fortschritts. Nicht die lebenshemmenden Folgen und die negativen Folgen für das Klima.
Ein Essay zum Verhältnis von Marxismus und Ökologie
11. Linke sttellen soziale Forderungen ohne
ökologisches Augenmaß, weil sie nicht Warenkritik zulassen.
Eckpunkte zu einem ökologischen Manifest
Grundeinsicht
Der gegenwärtig von Menschen verursachte Klimawandel ist radikal, weil er radikal die Lebensbedingungen zumindest für höhere Lebewesen einschließlich die des Menschen unweigerlich zerstört, wenn nicht gegengesteuert wird.
Historischer Rückblick
Das kommunistische Manifest von 1848 ist kein politisches Programm für die Gegenwart, sondern war es für die Vergangenheit und, falls modifiziert durch die Kritik der Produktivkräfte, auch aus meiner Sicht für die Zukunft. Warum? Das Jahrzehnt zwischen 1970 und 1980 war eine Zeit des ökologischen Aufbruchs in Praxis und Theorie jenseits bestehender politischer Ansätze - als Formel „Weder rechts noch links“. Vom ökologischen Primat auszugehen, war für die Grünen eine Selbstverständlichkeit. Die Hinwendung zur Natur und Versuche zum eigenverantwortlichen ökologischen Handeln in Richtung Subsistenzwirtschaft waren zumindest auf der Ebene der Ideen dominierend, vielleicht am sichtbarsten in den damals entstehenden Landkommunen.
Erst nach den Anfangserfolgen der Grünen Listen und der Grünen begann mit Einzug marxistischer Gruppierungen (in Norddeutschland der Kommunistische Bund) der Erodierungsprozess des Primats der Ökologie, der von diesen Gruppierungen massiv in Frage gestellt wurde und sich nach harten Auseinandersetzungen schließlich durchsetzte. Die Frage nach Sinn (Gebrauchswert, wie er von Wolfgang Haug in seiner „Warenästhetik“ ausbuchstabiert wurde) bzw. Sinnlosigkeit der produzierten Güter und Dienstleistungen wurde zunehmend zugunsten der Forderung nach der gleichen Verteilung zurückgedrängt. Zurückgedrängt wurde auch - bis auf die Atomtechnologie - eine Kritik der Produktivkräfte. Von sozialistischen Atomkraftwerken hatten diese Gruppierungen allerdings erst im Laufe der Anti-AKW-Bewegung überzeugend Abschied genommen. Ansonsten galt unangefochten die Entwicklung der Produktivkräfte als die unverzichtbare Bedingung für das Entstehen und das Gelingen einer sozialistischen Gesellschaft. Diese Position konnte auch nicht von Persönlichkeiten wie Rudi Dutschke oder Rudolf Bahro aufgehalten werden.
Zum ökologischen Primat
Diese Einschätzung ist in reiner marxistischer Form gib heute nicht mehr in nennenswertem Umfang vorhanden. Sie ist aber nicht verschwunden, sondern durch eine relativ diffuse Forderung nach materieller Gleichheit ersetzt. „Sozial und ökologisch“ lautet nunmehr die Formel. Auch ist eine Kritik von bestimmten Produktivkräften heute möglich (die industrielle Landwirtschaft, der motorisierte Individualverkehr, halbherzig, weil nicht zu Ende gedacht, das Wirtschaftswachstum). Die industriell geprägten Produktivkräfte grundsätzlich zu hinterfragen, ist aber immer noch ein Tabu.
Die Fehlentwicklung um 1980 ist also nicht behoben, sondern ungebrochen weiter wirksam. Deswegen ist die von mir formulierte Kritik nicht historisch interessant, sondern wird von der Gegenwart bestimmt. Es gilt mit aller Deutlichkeit zu betonen, dass ökologische Politik und soziale Gerechtigkeit nur dann zusammengehen, wenn die soziale Gerechtigkeit sich den ökologischen Notwendigkeiten anpasst, was nicht für bestehende relative, sondern für reale Armut gilt. Wenn soziale Gerechtigkeit und Wohlstand allein in Geldgrößen ausgedrückt werden und wenn nicht hinterfragt wird, was für dieses Geld gekauft wird, dann bekommen wir den Klimawandel und die ökologischen Probleme nicht in den Griff. Allgemein formuliert: Gerade aus ökologischen Überlegungen muss die Wertefrage vor der Verteilungsfrage gelöst werden - mit Sicherheit kein einfaches Unterfangen (aktuell die Benzinproteste im Iran). Ein zweites Mal darf der ökologische Primat nicht durch andere Ziele relativiert, verwässert und damit unwirksam gemacht werden. Neben Selbsterhaltung und Kultur müssen alle Kräfte national und global für eine „erträgliche“ Lösung des Klimawandels und der ökologischen Problematik reserviert bleiben. Es ist das große Verdienst von Greta Thunberg und der FfF, dieses ohne Wenn und Aber formuliert und in den Mittelpunkt gestellt zu haben.
Der ökologische Weg
Nur die Systemfrage zu stellen, ist genau so falsch, wie einseitig die Kritik auf das individuelle Konsumverhalten abzustellen. Ein Entweder-Oder wäre die Antwort auf die Frage, ob erst die Henne oder das Ei da sind. Aber trotzdem meine ich begründet, beim individuellen Konsumverhalten ansetzen zu müssen. Zumindest in der Theorie ist der Bürger souverän und sollte es auch als Konsument sein. Also nicht von oben bestimmen, was der Gebrauchswert sei, jeder Bürger sollte diese Erkenntnis selbst machen. Erst dann wird die ökologische Revolution sich gewissermaßen „freiwillig“ verwirklichen, ohne überwiegend als Verlust, sondern eher als Gewinn bewertet zu werden. Eine Einsicht, die ich selbst vollzogen habe: Wollte man mir ein Auto oder Fernsehapparat schenken, ich nähme sie nicht. Auch ist es wohl einfacher, überzeugender und effektiver, mit notwendigen Veränderungen erst einmal bei sich anzufangen. Aber diese Gedanken dürfen nicht zu dem Fehlschluss führen, dass die Systemfrage nicht gestellt werden muss.
Eine ökologische, nachhaltige Wirtschaft ist keine durchgehend industrielle. Eine ökologische Gesellschaft muss allein aus klimatischen Gründen kritisch gegenüber dem Motoreneinsatz sein. Maxime: so wenig Motoreneinsatz wie nötig, so viel Eigenbewegung wie möglich und zumutbar. Motorisierung muss und darf nicht vollständig abgelehnt werden, ist aber ab einer bestimmten Größe der individuellen und/oder kollektiven Nutzung der ökologische Sündenfall.
Einige konkrete ökologische Ziele
Das erfordert die Rücknahme der gegenwärtigen Normen wie Billigkeit, Schnelligkeit, Größe, Rationalisierung sowie eine kritische Haltung gegenüber der von allen Parteien favorisierten Digitalisierung und Medialisierung der Lebenswelt. Ökologische Normen wären die Stärkung der geistigen Werte, der inneren und äußeren Natur, des Nahbereichs, des Lebens und der Eigenbewegung im weitesten Sinne, was auch einschließt, sie technisch effektiver zu machen. Der Weg der Menschheitsgeschichte war in diesem Sinne ein technischer. Aber der Sündenfall war eben die Universalisierung des Motors, die mit Beginn der industriellen Revolution einsetzte.
Der heutige Sozialismus will nicht die kapitalistische Wirtschaft beseitigen, weil sie die am besten und längsten Milch gebende Kuh ist.
Marx und andere hielten und halten Wirtschaftswachstum für natürlich, unvermeidlich und selbsterklärend.
Marx hat leider viele seiner wichtigen Einsichten verabsolutiert und damit deren Dialektik festgestellt. So kann es, dass Marx, Engels und Lenin ihr jeweils eigenes Bewusstsein nicht als ein nicht-proletarisch entstandenes und fundiertes bestimmten, ja verleugneten. Schließlich gehörte Jenny von Westfalen dem Hochadel an.
3b. These: Die Frankfurter Schule war im Kern warenkritisch, wie es Wolfgang Haug in seiner Warenästhetik ausbuchstabierte, nicht sozialistisch die Verteilungsfrage im Mittelpunkt.
Bei den Grünen in der Gründungsphase waren die dominierenden Linken Marxisten, also dem marxistischen Sozialismusbegriff verpflichtet, der aus deren Sicht den Charakter eines Naturgesetzes hatte der gesetzmäßig sich durchsetzen wird (kausal). Das war ja die Differenz aus der Sicht von Marx zu anderen sozialistischen Bestrebungen. Heute wohl nicht mehr, sondern Gleichheit als ethische Forderung (final). Das ist die sozialdemokratische Position.
Marx verabsolutiert den Menschen. Das nenne ich schlechten Subjektivismus
Die Bekämpfung von absoluter Armut ist Menschenpflicht und ein unaufhebbares politisches Ziel. Materielle Gleichheit ist nicht immer mit ökologischen Bedingungen kompatibel.
Sozialismus darf aus meiner Sicht nicht zur Aufgabe der Selbstfürsorge führen. Gelingende Selbstfürsorge ist ein Teil der Identität.
Nach Marx und der traditionellen Linken kann man alle ökologischen Probleme auf die kapitalistische Wirtschaft, nicht auf die industrielle Wirtschaft zurückführen.
Frage an Linke: Was ist wichtiger, Gleichheit oder Ökologie, wenn man nicht das eine auf das andere zurückführen kann?
„Es ging um drei Millionen Quadratkilometer. Russland und China verhindern Schutzgebiete am Südpol.“ Ein weiterer Beleg dafür, dass Linke und Rechte für Ökologen keine natürliche Partner mit gleichem Ziel sind, nämlich Naturschutz als Selbstzweck.
Der grundsätzliche Fehler von Marx: Er bekämpfte den utopischen Sozialismus, der aber Recht hatte: Es gibt für den Sozialismus kein Naturgesetzmäßigkeit, sondern nur als Wunsch und Ziel. Es gibt keinen wissenschaftlich begündeten Sozialismus, das zu meinen, ist Ideologie, die schnell in ungerechtfertigte Herrschaft umschlägt
Marxisten und Nazis reklamieren Naturgesetze im Sinne von Darwin für ihre Theorien.
In dem Moment, wenn Marx angeblich wissenschaftliche Aussagen über zukünftige Entwicklungen macht, ist er kein wissenschaftlich Arbeitender mehr, was er vorher war. Ab dann wird Wissenschaft bei Marx zu einer Ideologie, die viel Schaden angerichtet hat. Hätte er hier bloß den Konjunktiv in Anspruch genommen.
Die Bewegung Fridays for Future setzt dort fort, wo die Grünen nach 1980 den ökologischen Weg verließen.
Marx war wissenschafts- und technikgläubig (beides ist im Kern identisch). Das muss berücksichtigt werden.
Marxistische Linke haben bis auf die AKW-Kritik Technik- und Motorenkritik konsequent verhindert. Technikbejahurngist das Herzstück marxistischer Theorie. Am Anfang bezog sich die AKW-Kritik nur auf kapitalistische AKWs
Marx hat im Kampf gegen den Manchester Liberalismus das Prinzip „Suvival of the fittest“ im Interesse der Ausgebeuteten bekämpft, dann aber genau mit diesem Prinzip die Diktatur des Proletariats begründet und legitimiert. Bis dahin war er ein guter und glänzender Analytiker, aber dann begann er zu extrapolieren.
Marx konnte keine Ökologie, autonome Psychologie und offensichtlich auch keine ständig neue Elitebildung denken.
Ich teile nicht die Auffassung von Marx, dass die Gesellschaft wie materielle bzw. natürliche Prozesse abläuft. Gesellschaft ist Kultur.
Für den Zeithistoriker Axel Schildt wurde in den siebziger Jahren für ihn und für viele andere der Satz „Grün schlägt Rot“ zum politischen Orientierungsmuster (FAZ v. 9. 4. 19). Dieses Muster wurde nach der Gründung der Grünen durch fest im Marxismus verankerte und strategisch gewiefte Mitglieder der K-Gruppen in den Grünen „erfolgreich“ bis zur Unkenntlichkeit aufgeweicht. Da muss erst eine Greta Thonberg kommen, um die ökologische Priorität wieder ins gesellschaftliche Bewusstsein zu heben - auch in das der Grünen.
Der spätere Marx ist kein Philosoph, sondern empirischer Naturwissenschaftler. Empiriker sind immer Materialisten. denn sie messen letztlich immer nur Materielles.
Marx war auch ein Kind des industriellen Zeitalters, ökologische Probleme wurden zu Beginn der Industrialisierung und lange Zeit verdrängt.
In der DDR sprach man nicht von Tieren, sondern von Produktionseinheiten. Das ist absolute Verabsolutierung der Bedürfnisse des Menschen.
Marx war auch ein Kind des industriellen Zeitalters, ökologische Probleme gab und gibt es im Sozialismus massiv. Marx technischer Traum hat sich zu einem Albtraum entwickelt.
Marx ist
als Analytiker des Kapitals sehr wertvoll, in der Beschreibung des
technischen Fortschritts leider einseitig positiv. Das erklärt übrigens auch
den großen Widerstand der Linken gegen den physischen Begriff der Entropie,
die ein absolutes Argument gegen ständiges Wirtschaftwachstum ist. Sie
fürchtet Technikkritik wie der Teufel das Weihwasser. Als der Begriff
Entropie zur Abstimmung kam (in Bremen?) brach die konservative Linke in
schallendes Gelächter aus. Nicht, wie ich dachte aus Unwissenheit, sondern
wohl aus politischem Kalkül. Die konservative Linke sah nicht oder wollte
nicht die zerstörerischen Momente in der Dialektik zwischen Mensch und
Technik sehen. Für sie war die Technik absolut steuerbar und absolut
unselbständig, reine Funktion des Fortschritts.Marx hat die krasse
Ausbeutung der Arbeiter seit Beginn der Industrialisierung angemessen
beschrieben, aber nur diesen Aspekt der Ausbeutung thematisiert, nicht den
der Erde, also nicht die ökologische Problematik. Deswegen sind auch
gegenwärtige Marxisten und traditionelle Linke nicht in der Lage, diese
Ausbeutung in ihrem Umfange zur Kenntnis zu nehmen. Mit der sekundären
Ausbeutung über den Konsum werden nun die Konsumenten und noch stärker die
Natur ausgebeutet. Zumindest ab 1950 wurde die primäre Ausbeutung der
Arbeiter durch die sekundäre Ausbeutung über den Konsum der gesamten
Gesellschaft ersetzt. In den letzten zwanzig Jahren hat sich dieser Prozess
noch massiv verstärkt. Die sekundäre Ausbeutung verläuft heute primär über
das Auto, über Unterhaltungsmedien und vielleicht auch über Reisen. Den
Ausdruck „Konsum-Kapitalismus“ finde ich für diesen Prozess angemessen.
Marx setzt auf das Pferd Steigerung der Prodktion, das als solches die gegenwärtige ökologische Katastrophe herbeigeführt hat, nämlich die Transformation der Natur in Rohstoffe für Waren. Er kann materielle Beschränkungen einfach nicht denken, sondern tritt für die Entfesselung der Produktivkräfte ein. Die Folge: „Eine Kuh ist eine Produktionseinheit“. Aber in der Analyse kapitalistischer Prozesse bin ich bei ihm, Begriffe wie Gebrauch- und Tauschwert sind hier entscheidend (Warenästhetik).
Die
Entökologisierung der grünen Bewegung wurde auch mit einem soziologischen
Argument vorangetrieben: Mitglieder und Sympathisanten kämen mehrheitlich
aus der bürgerlichen Mittelschicht, was stimmte, aber noch nicht über den
Wert ihrer Gedanken entscheidet. Zumindest waren – soweit ich mich erinnere
– auch die Mitglieder des SDS weitestgehend von bürgerlicher Herkunft, und
Marx und Engels hatten ja schließlich auch keine proletarischen Eltern.
· Marxisten
können nicht bedenken, was dem Menschen als Mensch gut tut, weil es
methodisch nicht objektivierbar ist. Sie müssen das Subjekt von der
Gesellschaft her bestimmt denken. Dem entspricht Unter- und Oberbau.
· Der Ansatz
„ökologische Politik“ war zwischen 1970 bis Anfang der Achtziger die
größte Gefahr für das Kapital. Traditionelle Linke haben innerhalb der
Grünen und der grünen Bewegung objektiv diesen Ansatz aufgeweicht und
marginalisiert – und damit dem Kapital einen großen Dienst, nämlich die
Drecksarbeit, abgenommen, was das Kapital nicht allein hätte leisten
können.
· Um 1980 saß
ich auf einer der Gründungsversammlungen neben Rudi Dutschke, der auf der
ökologischen Seite stand. Gesprochen hat er allerdings nicht mit mir.
· Der KB
vertrat beispielsweise im Arbeiterkampf die Position, dass es kein
Energieproblem gäbe, da bereits die auf dem Meeresboden der Ozeane
vorhandenen Manganknollen die Nachfrage nach Energie decken könnten.
· Ob die
Produktion direkt über das Ziel ständigem Wirtschaftswachstums oder indirekt
über die Forderung, die Kaufkraft der Werktätigen ständig zu steigern, ist
ökologisch (wahrscheinlich auch sozial und in Bezug auf Bildung) gesehen
gleichermaßen fatal.
· Jürgen
Trittin und seine Anhänger verlängern ad infinitum den verhängnisvollen
Einfluss des KB auf die und in den Grünen. Verhängnisvoll, weil der Primat
der Ökologie sich nicht durchsetzen kann.
· Ich
unterstütze vorbehaltlos linke Politik, wenn es um absolute Armut geht.
· Die
Destruktion durch Motorennutzung entsteht nicht durch falsche Nutzung,
sondern durch deren Nutzung an sich, wenn eine bestimmte Quantität
überschritten wird. Ein sozialistisches AKW ist auch ein AKW.
Motorisierter Individualverkehr im Sozialismus unterscheidet sich nicht von
dem in einem kapitalistischen Land.
· Sozialismus
primär und allein über Ungleichheit zu definieren, ist heute ein
uneigentlicher Sozialismus, der sein Ziel verfehlt.
·
Kapitalisten dürfen wegen des Wirtschaftwachstums nicht ökologisch denken,
Linke nicht wegen des Ziels der materiellen Gleichheit aller. Reine
Umverteilung bringt fast nichts, denn der Besitz ist hier nicht
entscheidend, sondern der private Konsum.
· Absolute
Armut muss beseitigt werden. Darüber darf es keine Diskussion geben. Aber
Ungleichheit ist nicht das entscheidende Problem. Ich behaupte, dass
es heute viele Menschen gibt, die unzufrieden sind, weil es zwar
unzweifelhaft Ungleichheit gibt, aber es ihnen trotzdem „objektiv“ gut geht.
So steigt die Zahl der "Opfer" ständig. Das nicht zu sehen, ist
der große Fehler der traditionellen Linken. Sie sind daher gezwungen,
ständig neue Ungerechtigkeiten zu finden, die sich aus der Ungleichheit
ergeben.
· Fazit: Die
Beziehung zwischen linker und ökologischer Politik muss kein Widerspruch
sein, ist aber mit Sicherheit kein Automatismus. Hier ist Reflektion und
Wertung unverzichtbar.
· Rudi
Dutschke und Rudolf Bahro waren zur Grünenzeit explizit gegen orthodoxe
Marxisten.
· Adorno
lässt das Individuelle nicht im Stich. Ein Generalist dagegen kennt keine
Individuuen - außer sich selbst.
· "Die kapitalistische
Produktion entwickelt nur die Technik und die Kombination des
gesellschaftlichen Produktionsprozesses, indem sie zugleich die
Springquellen alles Reichtums untergräbt: die Erde (!) und den Arbeiter".
Diese Denkweise führt zu dem impliziten Schluß, dass in einer
sozialistischen Produktion gerade das nicht passiert. Das heiß,t nur die
kapitalistische Produktion ist ökologisch destruktiv, nicht die
sozialistische.
· Linke müssen also relativ
konkret beschreiben, wie im Sozialismus eine ökologieverträgliche Produktion
aussähe. Das ist nämlich kein Automatismus, auch nicht in einer
sozialistischen Gesellschaft.
· Im
Sozialismus war der Subjektivismus die ausschließliche Orientierung auf den
Menschen. Tiere nannte man Produktionseinheiten. Marx ist Technikgläubigkeit
+ Wirtschaftwachstum + verabsolutierte Humanität, d. h. ohne Ökologie. Da
der Mensch sich verabsolutiert hat, ist sein Handeln gegenüber der Natur
mörderisch.
· Marxisten
können nichts Selbständiges wie Gene denken. Deswegen scheiterte auch
Lyssenko. Deswegen lehnen sie auch die Systemtheorie Luhmanns ab, die
übrigens gar keine Systemtheorie ist. So auch nicht die Natur und ihr
Eigenrecht. Deshalb auch kein Verständnis für Adorno: „Mit sichtlichem
Behagen marschieren in den Bergen die Kühe auf den breiten Wegen, welche die
Menschen angelegt haben, ohne viel Rücksicht auf diese. Modell dafür, wie
die Zivilisation, die Natur unterdrückend, der unterdrückten beistehen
könnte.“
Für
Marxisten ist eine Kuh Materie, reine Kausalität. Als
naturwissenschaftlich Orientierter hatten sie keinen
Begriff für das Leben.
Im zukünftigen Sozialismus gibt es keine Unfreiheit, weil alle
materiellen, geistigen und sozialen Bedürfnisse befriedigt werden. Das
ist das irdische Paradies, ein unpsychologische abstrakte Konstruktion.
Traditionelle linke Politik ist eine
Politik ohne Ökologie.
Weil
man nicht das Ziel (bzw. die Ziele) der Evolution bestimmenkann, so auch
nicht die der Geschichte bzw. die der Weltgesellschaft, selbst man diese
materiell auffasst. Auch nicht durch Extrapolation. Der Telos kann
bestenfalls durch Menschen realisiert werden.
Die ökologische Problematik ist kein
Nebenwiderspruch, der sich mit der Überwindung kapitalistischer
Produktionsverhältnisse auflöst, sondern sie ist das Hauptproblem,
vor dem alle Gesellschaften stehen.
Die ökologische Problematik ist kein Nebenwiderspruch, der sich mit der Überwindung kapitalistischer Produktionsverhältnisse auflöst, sondern sie ist das Hauptproblem, vor dem alle Gesellschaften stehen.
Weil man nicht das Ziel (bzw. die Ziele)
der Evolution bestimmenkann, so auch nicht die der Geschichte bzw. die
der Weltgesellschaft, selbst man diese materiell auffasst. Auch nicht
durch Extrapolation. Der Telos kann bestenfalls durch Menschen
realisiert werden.
Historisch gesehen ist jetzt der Zeitpunkt
für eine zweite ökologische Bewegung gekommen, die erste fand um 1980
statt. In dieser Zeit war sogar der Schlager „Wir steigern das
Bruttosozialprodukt“ populär.
Es gilt eine ökologisch nachhaltige und
menschenförderliche Wirtschaft zu installieren.
Im Sozialismus war der Subjektivismus, die ausschließliche Orientierung auf den Menschen. Tiere nannte man Produktionseinheiten. Marx ist Technikgläubigkeit + Wirtschaftwachstum + verabsolutierte Humanität, d. h. ohne Ökologie. Da der Mensch sich verabsolutiert hat, ist sein Handeln gegenüber der Natur mörderisch.
Marxisten können nichts Endogenes als
Selbständiges wie Gene denken. Deswegen scheiterte auch Lyssenko.
Deswegen lehnen sie auch die Systemtheorie Luhmann ab, die übrigens aus
meiner Sicht gar keine Systemtheorie ist. Dagegen Adorno „Mit
sichtlichem Behagen marschieren in den Bergen die Kühe auf den breiten
Wegen, welche die Menschen angelegt haben, ohne viel Rücksicht auf
diese. Modell dafür, wie die Zivilisation, die Natur unterdrückte, der
unterdrückten beistehen könnte“.
Autobahnen kann man formal nur mit
Menscheninteressen begründen, was nicht stimmt.
Gegenwärtige, auch linke Politik beschränkt
sich auf Probleme, die man lösen kann, also für die es eine empirische
Basis gibt.
-
Linke können keine individuellen Veränderungen
denken.
- Bestehende reale Armut und Reichtum
zwingen zum Handeln, aber nicht relative Armut auf Basis von
Tauschwerten.
- Materielle Ungleichheit ist nicht
automatisch Armut.
Marxisten
können nicht bedenken, was dem Menschen als Mensch gut tut, weil
methodisch nicht objektivierbar. Sie müssen das Subjekt von der
Gesellschaft bestimmt denken. Dem entspricht Unter- und Oberbau.
Ich verzeitliche das Verhältnis von
Ökologie und Gerechtigkeit.
Linke müssen also relativ konkret
beschreiben, wie im Sozialismus eine ökologieverträgliche Produktion
aussähe. Das ist nämlich keine Automatismus, auch nicht in einer
sozialistischen Gesellschaft.
·
Adorno lässt das Individuelle nicht im Stich. Ein
Generalist dagegen kennt keine
·
Rude Dutschke und Rudolf Bahro waren zur
Gründerzeit der Grünen explizit gegen orthodoxe Marxisten.
Die Differenz ökologischer Politik zu Marx und herrschender Gegenwart ist das positive Verhältnis zu Naturwissenschaft und Technik (Motorentechnik).
Genuin grüne Politik war die Fortsetzung der Frankfurter Schule
Gesellschaft liegt für Marx zwischen Subjekt und Sein. Das macht ihr Verständnis so schwer.
Marx als Sozialist argumentierte final, d. h. von der von ihm antizipierten Zukunft her.
Marx hat keinen eigentlichen Seinsbegriff, er ist und will kein Ontologe sein. Das Sein ist deswegen gesellschaftlich, was uns als verkürzt erscheint.
Marx ist kein „Naturalist“, sondern sieht gerade die Überwindung der Natur zu einer menschlichen das Ziel der Evolution. Aber eine gute Natur muss zur Natur zurückführen und die Natur als Fundament dees Lebens ansehen.
Im 19 Jh. gab es auch eine konservative Kapitalismuskritik, die im Kern antisemitisch war. So bei Wagner.
Marx war in seinen empirischen Analysen des Kapitalismus aus meiner Sicht erfolgreich. Er hat viel zum Erkennen des Kapitalismus beigetragen. Aber seine revolutionäre Praxis, nichtempirischen Schlüsse in die Zukunft zu projizieren, sind desaströs, weil einseitig, unkritisch, weil er nur die Vorteile des Sozialismus sah. Übrigens stehen vor diesem Problem alle empirischen Wissenschaften, auch die Erfahrungen.
Die Kritik der Atomkraftwerke war die einzige Kritik, die von marxistischen Linken geteilt wurde. Übrigens auch vom Bürgertum. Allerdings gab es am Anfang der Anti-AKW-Bewegung noch Bestrebungen, die sozialistische AKWs nicht dazu rechneten.
„So wie Hegel die bürgerliche Gesellschaft an den Idealen der französischen Revolution und Marx das Kapital am Stand der davon freigesetzten Produktivkräfte gemessen haben (Theunissen, S. 31), so muss der Konsum sich an den ökologischen Erforderungen messen lassen,
Marx konnte das Böse im Menschen nicht denken, überhaupt keine Charaktereigenschaft, denn der Mensch wird allein von der Gesellschaft geprägt. Marx kann keine Ökologie, autonome Psychologie und offensichtlich auch keine ständig sich neue Elitebildung denken.
Marx übernahm unkritische Darwins Suvival of the Fittest“ für das Proletariat, die Nazis übrigens für ihren germanischen Rassebegriff. Die Nazis wollten die Deutschen zu kriegerischen Kämpfern machen. Ich will ihre Fähigkeit zur Autonomie, zu Liebesfähigkeit, zu Bildung, zu Verschiedenheit zumindest zu tolerieren stärken.
Wie Marx die zukünftige sozialistische Wirtschaft ohne Ökologie denkt, so ich sicherlich die Ökologie ohne tiefer liegende Wirtschaftsstrukturen.
Die Einheit von sozialistischer materieller Gleichheitspolitik und unnötiger Energie- und Materieeinsatz für private Zwecke wird nicht thematisiert.
Die Verteilungsfrage in den Mittelpunkt zu stellen, war historisch absolut richtig, insbesondere zu Beginn und während der Industrialisierung wie Marx und Engels es taten, aber heute geht es um Wichtigeres.
Mit Marx ist Philosophie zur Kritik geworden. Anthropozän und substantielle Technikkritik sind bei vielen Sozialisten kein Thema - nur im Kapitalismus sind sie Probleme.
Der Materialismus muss die sinnliche Wahrnehmung, insbesondere den Sehsinn verabsolutieren, um Plausibilität zu erreichen. Den so genannten innere Sinn kann es nicht geben.
Marx hat dreißig Jahre ökonomische Forschung betrieben und Folgerungen daraus gezogen im Modus der Negation.
Wirtschaft ist bei Marx der Unterbau, der den Oberbau determiniert.
Linke können den Menschen nicht als autonomes Innere denken. Umgekehrt können Rechte den Menschen nicht fundamental gesellschaftlich denken.
Interessant wäre aus meiner Sicht auch ein Vergleich auf Identitäten und Differenzen zwischen Sozialismus und Zunftwesen.
Der Fehler von Marx bestand darin, dass er nach seiner empirischen Analyse den Klassenkampf in die Sphäre der Wüschbarkeit verlängerte.
Gedanken zum schwierigen Verhältnis von Teleologie und Kausalität, das auch eng mit der marxistischen Theorie zusammenhängt.
Handeln ist immer teleologisch, immer ist ein zukünftiges Ziel hier determinierend.
Das Ziel ist eine Setzung oder eine Vermutung von Prozessen wie das der Evolution oder der Gesellschaft. Aber das Ziel kann man bestenfalls aus den kausalen Prozessen der Vergangenheit erschließen.
Kausale Prozesse sind nur erkennen in der Vergangenheit bis zur Gegenwart. Nur bei Vorhandensein von absoluter materieller Determination auch in die Zukunft (wie französicher Aufklärer).
Wie können teleologische und kausale Prozesse sich parallelisieren?
Grundsätzlich lassen sich keine sicheren Aussagen durch Extrapolieren von kausalen Prozessen für die Zukunft machen, je zeitferner das Ziel liegt. Aber doch einige, so der Klimawandel, wenn der Mensch nicht sein Handeln entscheidend ändert, also materielle Prozesse.
Für Marx gehört die gesellschaftliche Entwicklung zur Naturwissenschaft, d. h. sie findet ohne Zutun der Menschen statt: Sie muss so und nicht anders verlaufen. Das ist die Verstaatlichung des industriellen Großeigentums. Hier überschätzt Marx aber weit den Einfluß der Besitzer, denn sie sind auch eine Funktion des Marktes, deswegen nützt Enteignung hier nichts.
Teleologisch ist aus meiner Sicht eine subjektive Setzung, während Marx das für die gesellschaftliche Entwicklung unabhängig vom menschlichen Wollen annimmt. Hier wirkt also eine indirekte, für den Menschen blinde Kausalität. Aber das können wir nicht mehr denken.
Die Realisierung eines Ziels verlangt kausale Schritte.
Teleologie: Erst das Ziel, dann A>B>C>das Ziel. Kausalität: A>B>C> das Ziel.
Bei absoluter Kausalität (Algorithmus) wird das Ziel hundertprozentig erreicht
Antimarxistische Vermutung: Auch wenn die Geschichte ein Ziel hat, ist sie uns Menschen nicht erkennbar.
Kant hat Finalität (=Kausalität?) als nicht erkennbar abgelehnt
E. Die gegenwärtigen Grünen aus meiner Sicht
Maxime der Grünen Politik (deswegen ursprünglich grün). So viel Natur wie möglich, so wenig Technologie wie nötig.
Auch wenn man aus ökologischer Sicht Kompromisse machen muss,
muss man vernehmbar laut die Alternativen verkünden,
um später dafür Mehrheiten zu erlangen.
Grüne als Gerechtigkeitspartei wäre das Ende der ökologischen Grünen.
Die Grünen hoffen, durch ihre Beteiligung an
der Regierung die ökologische Katastrophe
zu verlangsamen, aufhalten geht unter diesen
Bedingungen nicht: Ich bevorzuge die
Ich denke, dass Robert Habeck alles, was für die Ökologie rausgeholt werden kann, in der neuen Bundesregierung unter gegenwärtigen Bedingungen geholt werden konnte.
Die Grünen Flensburgs haben sich nun eindeutig auch von den Begründungen her auf die Seite der Zerstörer des Bahnhofwaldes gestellt. Sie wissen nicht mehr, dass Grün für Natur steht.
Warum
nennen sich die Grünen nicht Sozialisten oder Modernisierer?
Historisch
gesehen ist jetzt der Zeitpunkt für eine zweite ökologische Bewegung
gekommen, die erste fand um 1980 statt. In dieser Zeit war sogar der
Schlager „Wir steigern das Bruttosozialprodukt“ populär.
Nur wenn die CDU ihre wertkonservative
Seite stärkt, kommt für die Grünen als Partner in Frage, nicht ihre
wirtschaftliche Strukturkonservativität.
Die
orthodoxe Linke hat um 1980 das grüne Projekt kaputt gemacht. Übrigens gegen
den expliziten Willen von Rudi Dutschke und Rudolf Bahro. Es wird
höchste Zeit, dieses Projekt neu zu beleben. Und es gibt dafür wieder
viele Stimmen.
· Winfried
Kretschmanns und Robert Habecks Verdienst besteht darin, dass
Ökologie in der Gesellschaft im politischen Raum nicht einfach ignoriert
wird, sondern als diskussionswichtig angenommen wird.
· Die
Grünen positionieren sich als progressive Kulturpartei, nicht als
ökologische.
· Ich denke,
Robert Habeck als Umweltminister in Schleswig-Holstein hat das
mögliche Ökologische durchgesetzt. Mehr war nicht drin.
· Von der
historischen Lebenspraxis lässt sich für die ökologische Praxis viel lernen.
·
Schwerpunktverteilung auf die bestehenden Parteien, wobei jedes Thema das
Recht hat, eine Partei zu bilden: Soziales = SPD und Linke; Wirtschaft = CDU
und FDP; Freiheitsrechte und sexuelle Rechte = FDP; Ökologie = Grüne. Also
kein Gemischtwarenladen.
· Ich bin in
dem Sinne ein linker Ökologe, dass alle notwendigen Änderungen von allen
gleichmäßig getragen werden. Politische Ökologie ist sachlich konservativ,
muss aber aus ethischen Gründen der Gleichheit links sein.
·
Hauptaufgabe der Grünen: Ökologie und Demokratie als Einheit zu entwickeln.
· Grüne sind
weder links noch rechts, auch nicht Mitte, sondern etwas Neues, nämlich eine
Politik in wichtigen Feldern, vor allem von der Ökologie her gedacht. Das
als Mitte zu definieren, würde nur technisch-mathematisches Denken
verlangen.
· Grüne sind
ökologisch gesehen ein welkendes Projekt. Dieser Prozess
begann, als Themen wie Sozialismus, Minderheitenpolitik usw. als
gleichwertig im Programm aufgenommen wurden.
. An den Vorgärten kann man oft noch erkennen, ob
sie von ökologische orientierte Besitzer um 1980 oder von steril denkenden
Besitzern angelegt wurden.
· Es gilt eine ökologisch
nachhaltige und menschenförderliche Wirtschaft zu installieren.
. Da der Mensch sich verabsolutiert hat,
ist sein Handeln gegenüber der Natur mörderisch.
· Ich
verzeitliche das Verhältnis von Ökologie und Gerechtigkeit.
· Umverteilung ja, aber nicht
Gleicheit durch Wirtschaftswachstum, auch keine absolute Gleichheit.
· Leider: Gegenwärtige, auch
linke Politik beschränkt sich auf Probleme, die man lösen kann, also für die
es eine empirische Basis gibt.
· Linke
können keine individuellen Veränderungen denken.
· Bestehende reale Armut und
Reichtum zwingen zum Handeln, aber nicht relative Armut auf Basis von
Tauschwerten.
· Materielle Ungleichheit ist
nicht automatisch Armut.
· Grüne Politik bemüht sich
stets um das Lebendige, um die wirkliche Wirklichkeit.
Wohl nur W. Kretschmann hat den Mut und die
Kraft, neu zu denken. Das heißt nicht, dass ich alle seine Positionen
teile.
Die AKW-Bewegung war eine
ökologische, die sich aber nicht als solche erkannte. Das leisteten
allerdings ökolgische Grüne, die sich aber nicht gegen andere Positionen
durchsetzen konnten. Das zu erkennen, würde die Position logisch
ungemein stärken, aber vielleicht nicht deren Wahlerfolge.
Gemeinsamkeit: Wanderbewegung, Slow Food,
Nachhaltigkeit, autofrei leben, Fahrradbewegung, Denkmalschutz, ..
Der historische Rückblick ist vielleicht
nicht entscheidend, aber ein Modell wie es doch geht.
Wir kennen die Gefahren und deren
Phänomene. Es gilt die Einheit von Ursachen, Folgen und Alternativen als
Einheit zu erkennen.
Vielleicht war die Gründung Der Grünen doch
ein Fehler, vielleicht sogar eine Falle.
Was Newtons Theorie für die Einheit
naturwissenschaftlicher Erkenntnisse geleistet hat, müsste heute die
politische Ökologie leisten, denn sie spiegelt Realität. Das Ganze ist
heute sogenannter Fortschritt, und der heißt Wirtschaftswachstum. Aber
das notwendige Ganze ist die materielle Begrenzung und Aufhebung der
Zerstörung der Natur und der Ökologie.
Vielleicht war die Gründung der Grünen doch ein Fehler. Die individuelle Spontaneität und Freiheit wurde beschädigt, abstrakte Strukturen gewannen an Raum.
In einigen Positionen wird die CDU/CSU in Teilen konservativ.
Die Grünen haben in neuerer Zeit zweimal aufs falsche Pferde gesetz: a) Green car, b) Digitalisierung
F. Leserbriefe:
1. „Ein Weckruf, nicht ein Nachruf
Als einer der Gründer der Grünen Listen von 1978
und Spitzenkandidat der Grünen in der Landtagswahl 1983 in
Schleswig-Holstein vertrete ich heute wie damals die Position, dass die
Grünen idealiter keine linke Partei und erst recht keine rechte, sondern ein
ökologische sind: Nur die ökologische Theorie stellt systematisch und
zentral das letztlich alles zerstörende Wirtschaftwachstum und damit den
Tauschwert infrage. Die wirtschaftsorientierte Rechte unterstützt dagegen
Wirtschaftswachstum direkt, die traditionelle indirekt. Rechte begründen das
mit der Autonomie der Konsumenten, Linke mit dem Erreichen einer gerechten
Verteilung der produzierten Waren und Dienstleistungen unabhängig von ihrem
Gebrauchswert. Ich frage mich, ob der SPIEGEL hier nicht ökologisch mit
rechts verwechselt“ (erschien im Spiegel)
2. “Die wesentliche Aufgabe der
Grünen
Die Grünen haben in der Saarland-Wahl
enttäuschende vier Prozent erreicht. Ich erkläre mir dieses Ergebnis damit,
dass sich die Grünen nach ihrer Gründung ziemlich schnell zu
einem politischen Gemischtwarenladen entwickelt haben, der u. a. auch
Ökologie anbietet. Aber die Lösung der ökologischen Frage ist die
entscheidende, vor der die Menschheit steht. Die ökologische
Verträglichkeit der produzierten Waren und Dienstleistungen muss im
Mittelpunkt stehen und nicht die Verteilungsfrage. Allein das zu begründen
und zu fördern, wäre eine Herkulesaufgabe für die Grünen“ (am 30. 3.
17 im shz. erschienen).
3.
Leserbrief zu Jürgen Trittins Beitrag in der FAZ zu den Superreichen
„Die Forderung, jedem Bürger einen
SUV zur Verfügung zu stellen, ist genauso verteilungsgerecht wie die
Forderung nach einer gleichmäßigen Verteilung der materiellen Ressourcen im
Zeitalter des Anthropozäns. Eine ökologische Wirtschaft ist aber mit
Sicherheit die größte Aufgabe, vor der die Menschheit steht. Eine Aufgabe,
die nicht wie Jürgen Trittin suggeriert als Nebenwiderspruch durch die
Lösung des Hauptwiderspruchs, nämlich die Überwindung des Kapitalismus, sich
dann von selbst löst. Typisch für diese Position ist, dass sie sich allein
auf die Mehrwertdiskussion kapriziert und nicht mit der Wertediskussion der
produzierten Waren und angebotenen Dienstleistungen beginnt. Diese
notwendige Wertediskussion fände übrigens auch dann nicht statt, wenn man
den viel zitierten 85 Superreichen die Produktionsmittel nähme und diese
vergesellschaftete. Der private Konsum dieser Milliardäre ist normativ
unakzeptabel, aber volkswirtschaftlich nicht folgenreich. Schwerwiegender
könnte ihr Einfluss auf die nationale und internationale Wirtschaftspolitik
sein. Das muss gegebenenfalls auch mit drastischen Mitteln verhindert
werden“ (erschien nicht in der FAZ).
4. “Verfehlt
„Mir graut vor einer rechtsradikalen
Sammlungsbewegung, aber auch eine linke macht keinen Sinn.
Notwendig ist eine ökologisch orientierte Sammlungsbewegung, die die
Sackgasse des Wirtschaftswachstums verlässt und den gegenwärtig
dominierenden individuellen und kollektiven Konsum probematisiert. Also
wieder anknüpfen an eine grüne Bewegung, wie sie zwischen 1975 bis
1980 weltweit den öffentlichen Diskurs bestimmte. Ich saß
übrigens auf einer der grünen Gründungsveranstaltungen neben Rudi Dutschke,
wo es darum ging, traditionellen linken Vorstellungen in den Grünen keinen
Raum zu lassen, was damals aber scheiterte.“
5. Ein privater Brief an
Robert Habeck: Lieber Robert, Du hast – soweit ich es beurteilen kann – auch
deswegen eine hervorragende Arbeit geleistet, weil Du das, was ökologisch
unter diesen Bedingungen möglich war, herausgeholt hast. In der
Öffentlichkeit giltst Du als ein ehrlicher Umweltschützer und Ökologe. Ein
großes Verdienst. Ich halte es für einen Fehler, wenn Du die Grünen nun als
eine links-liberale Partei verstehst. Nein, die Grünen sind eine
ökologische Partei, keine linke, keine liberale und erst recht keine rechte.
Das haben wir als Grüne Liste angestrebt und das ist nach wie vor unsere
große Aufgabe. Jetzt erscheint das Prädikat ökologisch und grün nicht mehr.
Das ist der Verlust des Kernes – denkt Boje.
„Zwei einfache Wahrheiten
So einfach und trotzdem wahr die Einsicht von Greta Thunberg ist, so einfach
und trotzdem wahr ist die Lösung: Einzusehen, dass der
Motor der Hauptverursacher des Klimawandels ist. Der Motor ermöglicht erst
das grenzenlose Wirtschaftswachstum, das sich gleichzeitig gegen Natur und
Mensch richtet. Notwendig ist eine Kritik des Motors statt seiner
vorbehaltlosen Bejahung. Auf eine Formel gebracht: Erfolgreicher Klimaschutz
kann nur eine Kritik des Motors sein“ (für Die Zeit).
Die Zeit stellt eine gute Frage "Wie grün sind die Grünen?", die sofort die
Anschlußfrage "Was ist grüne Politik?" auslöst. Meine Antwort: einerseits
Motorenkritik, andererseits die Stärkung der Eigenbewegung. In diesem Sinne
war die ökologische Bewegung zwischen 1970 und 1980 nicht nur in Deutschland
eindeutig grün. Ab 1980 gelang es den K-Gruppen innerhalb der Grünen, diesen
Ansatz massiv aufzuweichen, um den Kern, die marxistische Theorie, nicht
infrage zu stellen. Wohlgemerkt, es geht um Motorenkritik, nicht um
Technikkritik, denn das Tier ist durch die Fähigkeit, sich technisch zu
entwickeln, zum Menschen (homo faber) geworden. Erst durch den massiven
Einsatz von Motoren entstand der Klimawandel, letztlich die Realisierung des
Anthropozäns. Natürlich gibt es auch gute Gründe für den Einsatz von Motoren
in bestimmten Situationen, aber - so muss die Zukunft ermöglichende Maxime
lauten: So wenig Motoreneinsatz wie möglich" (für Die Zeit).