Beiträge zur politischen Anthropologie und Ökologie
Wandern im Spiegel der Eigenbewegung
(„Mitbringsel“ zum Symposium „Mit leichtem Gepäck
– Plädoyer für ein zukünftiges Wandern“ vom 29. 6. bis 1. 7. 17 in Eisenach)
A. Zum Bewegungsbegriff
Wandern ist im Kern sich bewegen. Bewegung ist
ein essentielles Merkmal des Lebens.
In der Mechanik spricht man ebenfalls von
Bewegung. „Jeder Körper beharrt im Zustande der Ruhe oder der geradlinigen,
gleichförmigen Bewegung, wenn nicht eine Kraft auf ihn einwirkt.“ (Newton).
In der biologischen Bewegung bewegen sich die
Körper aktiv. In der Mechanik/Physik werden die Körper bewegt und diese
Bewegungen sind in höchster Abstraktion objektiviert.
Trotz dieses qualitativen Unterschieds werden
mechanische und biologische Bewegung mit dem Wort „Bewegung“ qua Abstraktion
gleich bezeichnet bzw. der Begriff „mechanisch“ wird verallgemeinert.
In der Gegenwart findet eine andere, nicht
weniger problematische Gleichsetzung statt, nämlich die von
biologischer und motorisierter Bewegung. Die motorisierte Bewegung ist
ebenfalls eine mechanische. Die Gleichsetzung von biologischer und
motorisierter Bewegung im Oberbegriff „Bewegung“ ist – so meine
Überzeugung - für Mensch und Erde extrem verhängnisvoll (siehe unten).
Ein Beispiel dieser Verwechselung „Ich stehe auf dem Parkplatz“, obwohl der
Redner aktuell in meiner Wohnung ist. Deshalb schlage ich vor, das Adjektiv
„beweglich“ ausschließlich für Eigenbewegung, das Adjektiv „mobil“
ausschließlich für motorisierte Fremdbewegung zu benutzen.
Die biologische Bewegung nenne ich aus der
Perspektive der Sichbewegenden Eigenbewegung. Für diese
Bewegung wird körpereigene (metabolische) Energie für die Arbeit der
Muskeln und Nerven gebraucht, so dass aus Körperstrukturen körperliche
und geistige Bewegungen bis hin zu Höchstformen in Sport und Hochkultur
werden können.
Fremdbewegung heißt aus der Perspektive der
Nutzer, andere Lebewesen oder natürliche Energien wie Wasser, Sonne
und Wind oder - heute dominant - Motore in Anspruch zu nehmen, um Distanzen
zu überwinden.
Ich unterscheide drei Formen der Eigenbewegung:
Sport, Wandern und Eigenbewegung zu Fuß oder Rad im Alltag. Diese
Formen belasten nicht die Umwelt.
Eigenbewegung
Sport
Wandern
Eigenbewegung im Alltag
Sport, außer Mannschaftssport
(die Mannschaft ist hier die Umwelt), ist für mich eine defizitäre Form der
Eigenbewegung, weil sie den körperlichen Pol der Eigenbewegung tendenziell
verabsolutiert und den Umwelt-Pol vernachlässigt.
Wandern ist die ideale Form
der Eigenbewegung, weil Mensch und Umwelt gleichwertig eine untrennbare
Einheit bilden. Beide Pole „profitieren“ optimal.
Eigenbewegung im Alltag kann
zweckfrei wie beim Spazierengehen oder zweckhaft wie beim Einkauf sein. Auch
hier bilden Mensch und Umwelt eine untrennbare Einheit -übrigens meine
Praxis. Es entstehen keine Umweltbelastungen.
Zum Wandern hat Ulrich Grober bereits das
Entscheidende gesagt. Im Folgenden konzentriere ich mich auf die
Eigenbewegung im Alltag. Die positiven Wirkungen des Wanderns auf die
Wanderer und auf die Wanderwege müssen meiner Meinung nach in den Alltag
transferiert werden. Ich setze also auf das Transferpotential des
Wanderns. Warum?
Die zunehmende Industrialisierung der Landschaft,
die autogerechten Städte und Dörfer, viele Gesundheitsprobleme, Klimawandel
bis hin zum Erdzeitalter des Anthropozäns haben ihre
Hauptursache im Motoreneinsatz und da wiederum im
motorisierten Individualverkehr –bei gleichzeitigem massiven Rückgang der
Eigenbewegung im Alltag. Menschenleere Bürgersteige und autovolle Fahrbahnen
sprechen hier eine eindeutige Sprache.
Ich kritisiere nicht die Technik, denn das wäre
die Negation eines spezifisch menschlichen Merkmals (téchne = können). Auch
lehne ich nicht prinzipiell Motorenseinsatz ab (wer will schon zu einem
Zahnarzt, der einen handbetriebenen Bohrer einsetzt), sondern es geht um
den verantwortungsvollen Umfang seines Einsatzes. Segways, SUVs,
Autonutzung bei Vorhandensein öffentlicher Verkehrsmittel, so
genannter Motorsport, Laubbläser usw. - um einige Extreme zu nennen - sind
indiskutabel. Dazu gehört auch die massive Überlagerung (palliare =
überlagern) von Wirklichkeit durch oberflächlichen elektronischen
Medienkonsum.
Eigenbewegung im Alltag ist natürlich nicht
die einzige Lösung, aber ein großer Beitrag zur Lösung der oben
beschriebenen Probleme. Die Maxime sollte lauten: „So wenig Motoreneinsatz
wie möglich“, denn Motore legen Muskeln und mehr lahm.
B. Verkürzt und unsystematisch dargestellte
Merkmale der Eigenbewegung und der Fremdbewegung
1.
Die Lebenswelt ist die primäre Welt. Intensiv
leben, auch das Leben poetisieren, nicht in Ersatzwelten
vegetieren ist die Maxime der Eigenbewegung.
2.
Wirklichkeit ist die
Einheit von Mensch und Umwelt. Eine Wirklichkeit ohne Mensch nenne ich
Realität. Mein Wirklichkeitsbegriff enthält damit auch die Aufhebung der
strikten Trennung von Außen und Innen. In der Wirklichkeit finden
Wechselwirkungen zwischen Mensch und Umwelt statt, sie durchdringen
einander. Es gibt nur intersubjektive Wahrheiten. Sie werden oft auch mit
Zwang durchgesetzt (auch Schule macht das). Die Einheit wird deutlich beim
Wandern, so dass abstrakte Wirklichkeiten im Schein und als Fakes
keine Chance haben.
3.
Die Eigenbewegung „hat“ mehr Freiheitsgrade.
Freies Gelände verlangt mehr Freiheitsgrade als eine gerade Straße,
Spazierengehen mehr als im Auto, im Gehen mehr als im Sitzen. Es gibt nur
allerkürzeste Zeitmomente der Freiheit, (Modell: Lokomotive auf der
Drehscheibe als Metapher für Freiheit, die diese von einer Determination auf
eine andere setzt). Aber Freiheit kann nach Kirkegaard auch eine Last sein,
eine Entscheidungslast, die auch falsch sein kann (wie das zu späte
Loslassen eines Halteseils bei einem Zeppelinauftrieb).
4.
Eigenbewegung schafft realistische Subjektivität,
die in ihren Auswirkungen ambivalent ist. Sie ist unverzichtbar in der
Ethik, Selbsterhaltung, Entwicklung von Fähigkeiten als Selbstbildung. Aber
sie ist überfordert als Grund der Welt (Deutscher Idealismus) zu fungieren.
Subjektivität wird begrenzt durch autonome Ontologie (Meillassoux, Gabriel).
In Zeiten kapitalistischem Wirtschaftswachstums hat der Subjektivismus die
materialistische Form angenommen, die Erde als Rohstoff für menschliche
Bedürfnisse auszubeuten.
5.
In der Eigenbewegung erfährt die innere Welt (Qualia)
die notwendige und verdiente Aufwertung. Unter Qualia oder
phänomenalem
Bewusstsein versteht man den subjektiven Erlebnisgehalt eines mentalen
Zustandes. Das können sein Werte, Phantasie, Urbilder, logisches Vermögen,
Ethik, Erinnerungen, das DA. Novalis verweist auf den unermesslichen
Reichtum dieser Welt. Aber tendenziell wird das Individuelle unwichtig und
verschwindet. Qualia haben in der Fremdbewegung und als
Erkenntnismöglichkeit keine ernsthafte Funktion. Auto und Medienkonsum
verhindern „das Aufblühen“ der Innenwelt. Sie überdecken und fesseln den
inneren Reichtum. Formen der Überdeckung: oberflächlicher
Medienkonsum, fertiges Spielzeug, All-inclusive-Reisen.
6.
Nur in der Eigenbewegung erfährt bzw. erlebt man
existentielle Widerstände – die Dinge haben Schwere, sie werden
„erträglich“, es entsteht ein welthaftes Ich mit realen
natürlichen, sozialen und kulturellen Kontakten. Im Wandern entsteht
ontologische Sicherheit, in der auch die eigene Existenz eingeschlossen ist.
7.
Eigenbewegung steht für aufrechten Gang
als Ziel und Selbstwert. Der aufrechte Gang kann aber auch Herrschaft
ausdrücken.
8.
In der Eigenbewegung besteht eine prinzipielle,
gewissermaßen ungeschützte Offenheit gegenüber der Umwelt. Wir leben
zunehmend ein Indoorleben. Die positiven Reize von Regen, Wind und
Kälte stoßen zunehmend nicht zufällig auf Unverständnis.
9.
In der Eigenbewegung geht man, in der
Fremdbewegung (außer Radfahren) rollt man. Dazu eine Spekulation:
Beim Rollen haben die Rollen einen punktuell-ständigen Kontakt zur
Erde. Beim Gehen ist immer ein Fuß auf der Erde, der andere u. U. im
„Himmel“, zumindest näher am Himmel. Der Fuß ist langsamer als das Rad. Aber
Langsamkeit ist auch ein Wert: Man nimmt mehr wahr.
10.
Eigenbewegung vermittelt eine spezifische
Raum-Zeit-Vorstellung. Motorisierte Mobilität und Medieneinsatz haben
diese Vorstellung qualitativ und quantitativ radikal verändert. Eine
Alternative: Die Straße als Lebensraum zurückbauen und
gewinnen – ökologisch, sozial und nur für Fußgänger,
Radfahrer und unter Umstände für öffentliche Verkehrsmittel frei.
11.
Eigenbewegung differenziert sich in eigen und selbst. Eigen
ist ein Besitzverhältnis, selbst ist ein individueller Arbeitsmodus
zumindest in einem Teilbereich. Man könnte also auch von Selbstbewegung
sprechen. Identität ist von beiden abhängig.
12.
Eigenbewegung kostet selbst nichts. Man denke nur, was ein SUV
bei Neuerwerb und Nutzung an Geld verschlingt.
13.
Eigenbewegung „produziert“ keine Emissionen, geht
(wortwörtlich) behutsam mit der jeweiligen Umwelt um und fördert die
Gesundheit.
14.
Eigenbewegung macht eher immun gegen überflüssigen Konsum.
Mit leichtem Gepäck lebt es sich leichter und besser, also die Schönheit
des Weniger gemessen am heutigen Konsumstandard. Während Fremdbewegung
der Sieg der Kapitalverwertungsinteressen ist. Es gilt, den
Gesängen der Bequemlichkeit oder den Konsumimpulsen nicht zu erliegen. Dazu
erhellend ein Gedicht von Günter Anders:
„Da es dem König aber wenig gefiel,
dass sein Sohn, die kontrollierten Straßen verlassend,
sich querfeldein herumtrieb,
um sich selbst ein Urteil über die
Welt zu bilden,
schenkte er ihm Wagen und Pferd.
"Nun brauchst du nicht mehr zu Fuß zu gehen",
waren seine Worte.
"Nun darfst du es nicht mehr",
war sein Sinn.
"Nun kannst du es nicht mehr",
deren Wirkung.“
15.
Fremdbewegung realisiert das Ideal der Bewegung
der Neuzeit. Motoren- und Autonutzer werden in der Psyche und Logik
motoren- bzw. autoähnlicher. Geometrie, Homogenität, Reinheit, zahlenmäßige
Bestimmung werden zunehmend zur Norm.
16.
Fremdbewegung und Medienkonsum erzwingen die sitzende Gesellschaft.
17.
Fremdbewegung verhindert immer mehr Originalbegegnungen, dafür
Leben aus zweiter Hand.
18.
Fremdbewegung hat zum Antrieb Menschen- und Tierkraft,
natürliche Energien wie Wasser, Wind und Sonne oder Motore. Von den
Emissionen sind nur Motore problematisch. Eine Kritik des Motors hat
es gegenwärtig so schwer wie eine Kritik der Nase, denn der Motor wird
inzwischen als ein Teil des Körpers, ja der Seele interpretiert.
19.
Ohne Selbstreflexion, Selbstkritik und Diskurs
sind auch diese Gedanken wertlos.
Zielvorstellung: Eine Kultur
der körperlichen und geistigen Eigenbewegung vs. einer Zivilisation der
Motore und des Wirtschaftswachstum.
Weitere Informationen in „boje-maassen.de“ (Beiträge zur politischen Anthropologie und Ökologie) und in dem Onlinemagazin „Iley“.
Die beschleunigte Ersetzung lebendiger durch mechanische Körper in der Realität und im Denken. Newtons zweiter Sieg
Welches
ist die unterliegende Matrix, die das Denken, Fühlen, Bewerten und
Handeln der Menschen gegenwärtig am stärksten beeinflusst?
Auf diese Frage lautet meine Antwort: Der Mensch sieht sich tendenziell
nicht mehr als wesentlicher Gestalter seiner selbst und seiner
Umwelt, sondern allein als Produkt von äußeren Einflüssen.
Deswegen gibt es keine Verantwortung gegenüber seinem eigenen
Verhalten, sondern nur eine Kritik gegenüber negativen Einflüssen, die
ihn so oder so formen. Positive Einflüsse werden als selbstverständlich
oder als eigene Leistung interpretiert. Deswegen auch das
freiwillige Sich-Ausliefern an motorisierte Technik, die ihn
still stellt. Diese passive Haltung entspricht
strukturell der Newtonschen Mechanik vom Körper: „Jeder Körper beharrt
im Zustande der Ruhe oder der geradlinigen, gleichförmigen Bewegung,
wenn nicht eine Kraft auf ihn einwirkt“ (Trägheitsgesetz). Der Begriff
„Trägheit“ drückt bereits diese Passivität aus (und das in
Gesetzesform), abgesehen von der Anziehungskraft, die sie auf andere
Körper ausüben. Eigenbewegung, wie es das Gehen ist, ist in
der Theorie der Mechanik Newtons nicht denkbar. Körper „haben“
deswegen auch nicht Freiheit, Ethik und Reflexionsvermögen.
Aber:
Der Körper der Mechanik ist nicht der Körper von Lebewesen, in dem hier
behandelten Zusammenhang der Körper von Menschen. Den mechanischen mit
dem menschlichen Körper trotzdem gleichzusetzen, ist der „Fehler“
des Denkens des dominierenden Zeitgeistes. Diese
Gleichsetzung wird in der Regel auch nicht explizit
behauptet, sondern schwingt in vielen Aussagen zumeist unbegriffen
schlicht mit. Dagegen meine These: Die mechanische Auffassung von
Körpern wird von immer mehr Menschen und Kollektiven in
unterschiedlichem Umfang und Intensität übernommen, so auch von der
Politik. Im Mittelpunkt des Denkens und Handelns steht nicht mehr
die Tatsache, dass körperliche und geistige
Aktivitäten das Wesen des Menschen ausmachen. Diese
Aktivitäten äußern sich in körperlichen und geistigen Bewegungen,
die von Eigenenergie (metabolischer Energie[1]) gespeist werden. Die
Eigenenergie ist der biologische Kern der relativen Autonomie und
Freiheit des Menschen. Metabolische Energie muss arbeiten, tätig sein
mit der Hand (Begreifen und Begriff), mit der Welt sich vereinen, um
Aufgaben zu erfüllen. Der Mensch müsste eigentlich eine vita
activa führen. Eine vita passiva, wie sie zunehmend sich durchsetzt
bzw. durchgesetzt wird, ist ein Widerspruch in sich. Übrigens ist eine
vita contemplativa mitnichten ein passiver Zustand.
Der
Bezugsrahmen der Bewegungskraft ist bezüglich ihres Ursprungs in
der Biologie und in der Newtonschen Mechanik zwar nicht diametral
entgegengesetzt, denn auch die Eigenenergie ist in Form von
Nahrung letztlich externen Ursprungs. Sie
unterscheidet sich aber wesentlich von der mechanischen Energie: Sie
ist Eigenbewegung vom Zeitpunkt der Nahrungsaufnahme bis zur
ausgeführten Bewegung. Nur in dieser Phase ist sie potenziell
autonom. Hier liegen – und das ist die entscheidende Einsicht -
die Möglichkeiten der körperlichen und geistigen Eigenbewegung. Gerade
der „Umweg“ der Energie über den Körper der Lebewesen und insbesondere
den des Menschen ermöglicht das, was Menschen auszeichnet:
relative Autonomie und Entscheidungsfreiheit.
Dieser „Umweg“
wird aber nun zunehmend zurückgenommen, als unnötig eingestuft,
indem die Eigenbewegung durch motorisierte Techniken ersetzt wird. So
werden auf Freiheit beruhende Autonomie und Kritikfähigkeit prinzipiell
überflüssig, der Mensch zunehmend seine spezifischen Qualitäten. Es ist
falsch zu meinen, dass durch Nichtinanspruchnahme der
Eigenenergie „später“ Zeit und Platz wäre für wesentlichere
Tätigkeiten. Es wird nicht nur der Körper, sondern durch dessen
„Ruhigstellung“ auch die geistigen Fähigkeiten tendenziell ruhig
gestellt. Wenn man das nicht erkennt, unterliegt man dem Irrtum,
dass der nun von körperlichen Tätigkeiten unbelastete Geist so
viel wie ein ganzheitlich tätiger Mensch erleben kann. Im
eigentlichen Sinne kann man dann nicht vom Erleben sprechen, denn das
setzt den ganzheitlichen Menschen mit Körper, Herz und Kopf voraus.
Dieses so genannte Erleben ist nichts anderes als bloßes
Wahrnehmen von realen materiellen Dingen (Kreuzfahrt oder
Auto-Wandern) oder ein Wahrnehmen von bloßem Schein
(Unterhaltungsmedien). Das ganzheitliche Erleben und die reduzierte
visuelle Wahrnehmung sind so gesehen zwei entgegen gesetzte
Richtungen: Einerseits Erleben als (partielle) Einheit von Mensch und
Welt, andererseits Weltwahrnehmung in der Bewegungslosigkeit des
Wahrnehmenden. Werden aber Körper und Geist unterfordert, schrumpfen
sie.
Warum diese Überlegungen? Diese kritischen Anmerkungen zum
Mechanikbegriff in der Anwendung auf den Menschen sollen helfen, sich
von dieser Auffassung ein Stück zu lösen, um sich wieder individuell
und/oder kollektiv auf sich selbst zu beziehen. Den Gewinn und
Fruchtbarkeit dieser Ausführungen sehe ich für die individuelle
Lebensgestaltung und für die gesellschaftlichen Felder insbesondere
Pädagogik, Sozialpolitik und Gesundheitspolitik.