Autofrei leben

Stand: 17.11.2022

Ich bemühe mich, Notwendigkeiten, die sich letztlich in Normen ausdrücken, nicht nur zu formulieren und einzufordern, zumindest zu empfehlen,  sondern auch in meiner eigenen Praxis zu verwirklichen. Diese Norm,  notwendig erachtete Normen selbst zu verwirklichen, zu erfüllen, ist mir aber längst nicht in allen Feldern ganz oder zufrieden stellend gelungen. In meiner  Lebenspraxis „autofreies Leben“ befinden sich allerdings  Theorie und eigenes Leben in Übereinstimmung – und davon will ich hier berichten, um Mut zu machen, zumindest diese Praxis  als möglich  aufzeigen.  Deswegen ist es unvermeidlich, auch einige persönliche Daten zu äußern, obwohl sie nichts Besonderes enthalten. So sind wir keine Sportler oder verfügen über besondere Fähigkeiten, sondern sind  durch und durch normale Bürger. Sie und ich, d. h. wir, leben in Flensburg, genauer, in einem Vorort  ca. vier Kilometer von der Innenstadt, der Bahnhof drei Kilometer, der  Kaufmann zwei Kilometer und die Bushaltestation 300 Meter entfernt.


  1. Mein Leben fand, wann immer es möglich war, im Modus der Eigenbewegung statt, deshalb kein Auto und keinen Fernseher.

  2. Kein Auto haben ist Leben, ein Auto haben ist Existieren.

  3. Distanzen in Eigenbewegung  zurücklegen schafft erst Wirklichkeit (im Sinne von Wirken).

  4. Nun sind wir zweiten Jahrzehnt autofrei und diesen Zustand noch nicht eine Sekunde bedauert, ja, nur genossen.  Hoffen, dass der öffentliche Verkehr durch Corona nicht eingeschränkt wird.

  5. Lieber zweitausend Meter zu Fuß als zweitausend Kilometer mit dem Auto.

  6. Materiell sind wir persönlich absolut saturiert.
  7. Welch ein Verlust, mit dem Auto von eigener Haustür in Flensburg zur Haustür des Ziels in Buxtehude zu fahren. Die von  uns entwickelte Alternative:  Wir fahren  mit dem Rad von zu Hause zum Bahnhof  und von dort mit dem Zug nach Hamburg- Dammtor. Dann wieder mit dem Rad zum Hafen, die Elbe entlang bis Blankenese. Von dort mit der Barkasse über die Elbe und dann weiter mit dem Rad an der Este nach Buxtehude. Welch ein Reichtum haben wir jedes Mal erfahren.     

  8. Nur Ortsveränderungen im Modus der Eigenbewegung, sei es zu Fuß oder mit dem Rad, betrachten wir als Urlaub, so sind wir fünfmal von Passau nach Wien oder von St. Pölten nach Rom geradelt. Einen von uns geliebten Ort haben wir nie direkt aufgesucht, sondern aus allen Himmelsrichtungen aus ca. 200 Kilometer „angelaufen“.

  9. Was wir im Bus erlebten? Viele bedeutsame Blicke, Großeltern mit Enkel, mit Studentin auf Krücken über das Cafe K. gesprochen.

  10. Wir sind seit ca. zehn Jahren autofrei, davor jährlich nicht mehr als 3 000 Kilometer pro Jahr gefahren. Und davor: gruselig!. Ich finde Autofahren inzwischen so am Leben vorbei (wortwörtlich), dass ich selbst einen SUV nicht geschenkt haben wollte.

  11. Die Mutter holt ihr Kind mit dem Rad aus der Kita, sie kommen an einer Wiese vorbei, auf dem ein Pferd steht. Mindestens zehn Minuten muss die Mutter anhalten bis ein „Tschüs“ die Unterbrechung beendet. Dieses Ereignis hätte es nicht gegeben, wenn die Muter sie mit dem Aut abgeholt hätte. 

  12. Autofrei leben erleichert ungemein ökologisches Verhalten.

  13. Als wir noch ein Auto hatten, sind wir zumindest zwanzig Jahre jährlich weniger als 3 000 Kilometer gefahren

  14. Zum  Brahmskonzert mit dem Bus, zurück zu Fuß (vier  Kilometer). Das tat nicht nur der Seele und Geist gut.

  15. Murnau in Oberbayern ist für uns das schönste Städtchen in Deutschland, zu dem es uns immer wieder hinzieht. Dafür gibt es viele Gründe: Die denkmalgeschützten Häuser mit ihren kleinen, nichtsdestoweniger interessanten Läden entsprechen noch in Höhe und Breite dem menschlichen Maß. Hier kommt der Blick wegen der vielen Details nicht zur Ruhe wie sonst in den typischen Fußgängerzonen der Großstädte. Es gibt ständig was zu  sehen, nichts Sensationelles, aber viel Beruhigendes. Einheimisch sind hier auch die Brauereigaststätten mit ihren bayerischen Gerichten. Ein Muss wegen des einheimischen Publikums, aber auch wegen der delikaten Kuchen ist hier  das Cafe Krönner. Leider aber ist auch  Murnau nicht gänzlich autofrei. Man  kann zwar durch seinen Park fast autofrei den  Staffelsee und das  Murnauer Moos erreichen, zwei Paradiese für Wanderer und Naturgenießer. Mit fast autofrei meine ich Wege, die den normalen Autowahnsinn wortwörtlich überbrücken. Der schönste Fußweg geht am Haus der Malerin Gabriele Münter vorbei und führt direkt  in die Kottmüllerallee, einer knapp zwei Meter breiten Allee, bestehend aus ca. 200 großen Eichen, im vorvorherigen Jahrhundert gepflanzt.  Schönheit pur.  Dieser Weg endet direkt am Murnauer Moos, einem 23 Quadratkilometer großen Naturschutzgebiet,  vor der bezaubernden kleinen Kapelle, die die Einheimischen liebevoll das Ähndl nennen. Direkt neben ihr liegt ein uriger kleiner Gasthof, wo man  gut essen kann. Diese gelungene Einheit von Natur und Kultur führt mit Recht nach ihrer bekannten Künstler- kolonie den Namen „Blaues Land“. In dieser Landschaft kann und sollte  man gut eine Woche und länger  autofreien Urlaub machen. Hin kommt man komfortabel: Murnau liegt an der Bahnstrecke München - Garmisch-Partenkirchen, die Züge  verkehren im Stundentakt. Vielleicht treffen wir uns im nächsten Jahr dort, wir sind jedenfalls mit Sicherheit dort.“

  16.  Gestern zu Fuß im entfernt liegenden Laden  eingekauft. Dorthin auf einem Schleichweg. Viele Gespräche mit Begegnenden gehabt, die mit dem Auto nie stattgefunden hätten.

 In entfernte Urlaubsorte fahren wir nur mit der Bahn und den eventuellen Rest mit dem Bus. Am Ort selbst allein so  weit die Füße uns tragen oder die Kraft zum    Radfahren reicht. In Ausnahmefällen zurück mit dem Bus.

Wir führen in energetischer Sicht ein relativ echtes Leben, indem wir versuchen, soweit wie möglich alles mit Eigenenergie zu bewältigen.

Ich kann absolut nicht verstehen, warum Autofahren in irgendeiner Weise genussvoll sein könnte. Das sah ich allerdings als Achtzehnjähriger etwas anders.

Nach Jahren des autofreien Lebens sind wir sicher: Diese Entscheidung war richtig. Unser Leben ist reicher geworden.

Obwohl (oder weil?) wir kein Auto haben, verbrauchen wir für den Einkauf nur  den Bruchteil der Zeit, den viele unserer Nachbarn benötigen

Bii mii Koopman dreeb ik oft een öllere Mann, also miin Öller, und hee froog mii för kotten „Wii geit dii dat? Ick sech: „Mii geit dat ohne Auto un Fernseeher böös good“. He secht: „Süüt man dat ut dee Eck, dann geit mii dat allerbest, ik häv nemli uk keen Auto un keen Fernseher.“

Da wir keinen Nahversorger mehr in unserem Stadtteil haben, kaufen wir alles per Rad ein. Das geht. In meinen „Glanzzeiten“ habe ich auch Tannenbäume und Computertische mit dem Rad transportiert. Das geht allerdings nicht mehr.

Wir haben Urlaub der der (nahezu) autofreien Insel Porquerolles gemacht. Das war wirkliche Erholung.

Autofahren ist eine negative Erfahrung, genauer: die Erfahrung, keine Erfahrung gemacht zu haben, aber das dringt nicht ins Bewusstsein, deswegen kein Verlustbewusstsein.

Obwohl ich momentan Gehstörungen haben, verändere ich nicht mein Mobilitätsverhalten mit den Schwerpunkten Gehen und Rad.

Er ist zufällig zum Zugfahren gekommen. Jetzt lässt er immer häufiger sein Auto stehen, weil Zugfahren viel mehr Komfort und Möglichkeiten  bietet.

Autofrei leben reduziert Sorgen.

Eigenbewegung im Alltag macht Sport überflüssig.

Jeder Meter mit dem Auto zurückzulegen, wäre im Oberengadin eine Selbstdestruktion.

Keinen Fernsehapparat und kein Auto zu haben, erhöht den eigenen Reichtum, weil nun Platz für Sinnvolles entsteht.  

Ohne Auto ist man zumindest mehr im Freien, u. U. auch in der Natur. Man muss z. B. zur Busstation gehen.

Da unsere nächste Einkaufsmöglichkeit weit von uns entfernt liegt, nehmen wir  aus strukturellen  Gründen ständig unseren  Trolly mit, was etwas lästig ist.

Nun sind wir seit fast zehn Jahre autofrei, und es noch keine Minute bereut. Im Gegenteil.

Fährt man in öffentlichen Verkehrsmitteln, ist man unweigerlich in einer mehr oder minder dichten sozialen Situation.  Ein Teil meiner Bekanntschaften bis hin  zu Freundschaften  sind in Bussen und Zügen entstanden.

Alle Weihnachtsvorbereitungen immerhin für zehn Menschen ohne jegliche Autonutzung erledigt. Es geht also.

Wir haben die „materiellen“ Vorbereitung zum Fest (wir feiern zu zwölft) ohne Auto, sondern zu Fuß ohne und mit Trolly  und Rad geschafft. Das geht!

Unsere gegenwärtigen ökologischen „Einsätze“: a) möglichst in kleinen Geschäften einkaufen, b) nicht von Preisen beherrschen lassen, c) nur öffentliche Verkehrsmittel, sonst Fuß und Rad nutzen, d) keine Unterhaltungsmedien, stattdessen Hochkultur, e) Regionalismus Nähe, direkt Soziales.

Wir fahren nur mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Das geht nicht nur, sondern wir fühlen uns dadurch  gut.

Wir fahren mit dem Zug von Flensburg nach Murnau mit dem Zug. Das ist bequem, interessant und unterhaltsam.

Wir haben das Glück, an einer Buslinie zu liegen, die in Zwanzig-Minuten-Takt fährt. Wir haben die Abfahrtzeiten bei uns und in der Innenstadt internalisiert. Nun ist die Nutzung absolut stressfrei. 

Es regnet, außer uns ist kein Mensch auf der Straße, dafür umso mehr Autos.

Gestern gingen wir von uns zur Stadt über unseren häufig benutzten Schleichweg. Was erlebten und bemerkten wir im Gegensatz zum Autofahrer? Es ist windstill - Herbstlaub raschelt unter unseren Schuhen – Enten watscheln über den Weg – wir überwinden eine Wasserpfütze – wir bewundern ein kleines Mädchen, wie es souverän auf ihrem Rad fahren kann – in der kleinen Straße zieht mich ein kleiner Junge an der Jacke und sagt dabei „Hallo“ – ich komme mir der Mutter ins Gespräch über die Gemütlichkeit dieser Straße – in der Innenstadt kaufen wir ein, was wir auch als kleinen Beitrag zu ihrem Erhalt betrachten.

Urlaub in Südfrankreich.  Mit dem Zug von Flensburg ab 8.15 bis Aix en Provence, Ankunft 21. 30. Von Aix mit dem Bus nach St. Maximin (hat eine wunderbare Kirche und ein zum Hotel umgebautes Kloster). Von dort mit dem Bus und Zug nach Hyeres und von dort zur autofreien Insel Porquerolles. War alles problemlos, viele interessante und schöne Begegnungen. Dazu noch ein kleines „Erlebnis“. Wir warten  in einem kleinen Ort auf den Bus. Durch die enge Hauptstraße quälen sich viele Autos, u. a. fünf überdimensionierte deutsche Wohnmobile, die eine Kolonne bilden, und bei mir Assoziationen von deutschen Besetzern während des Krieges wecken.

Wir kennen keine Parkprobleme. Warum nicht? Wir haben kein Auto.

Gestern mit der Bahn von einem Symposium zum Wandern aus Eisenach nach Flensburg zurückgekehrt. Ich könnte problemlos mindestens von zwanzig Episoden erzählen, die ich mit dem Auto nie erlebt hätte.

Gestern mit der Bahn viele Störungen und Umleitungen. Kam erst nachts zu Hause an. Aber es war ein hochinteressanter Tag. Ich habe in vielen Gesprächen Substantielles  über mich und über anderen Menschen erfahren und gelernt.

Wenn ich nicht die Zeit oder Kondition habe, in die Stadt zu laufen bzw. mit dem Rad zu fahren, laufe ich zur 250 Meter entfernten Bushaltestelle. Das hält fit und verhindert  auch ein mögliches Gewichtsproblem.

Um die großen Vorteile von „Autofrei leben“ zu erkennen, bedarf es auch der Zeit.

Nach fünfjähriger Erfahrung: Autofrei leben ist machbar und erhöht die Lebensqualität. An Rückkehr denken wir nie.

Im Urlaub fahren wir mit dem Zug, was natürlich auch Energie kostet. Am Ort verbrauchen wir nicht mehr Energie als zu Hause.

Um 1948 hatten wir viele Naturerfahrungen ohne großen materiell-energetischen Aufwand.

Meine Maxime: „So weit die Füße tragen“ und danach  erst motorisierte Verkehrsmittel nutzen.

Autofrei leben heißt, unabhängiger  sein.

Wir decken sicherlich nicht alle ökologischen Notwendigkeiten ab, aber im Tätigkeitsbereich Mobilität haben wir kein Auto und fliegen nicht. Seit Jahren halten wir unseren Energieverbrauch zumindest konstant.

Gegen 19 Uhr an einem regnerischen Novembertag war ich sehr müde und unmotiviert, etwas zu tun. Raffe mich auf, einen ca. drei Kilometer langen Spaziergang zu machen. Danach wie neugeboren.

Am Sonnabend auf Schleichwegen, die autofrei sind, zum vier Kilomter entfernten Markt. Danach im anliegenden Café einen Kaffee trinken. Zurück mit dem Bus. Auch das ist Lebensqualität.  

Mit dem Rad in die vier Kilometer entfernt liegende Innenstadt fahren. Auch wenn am Anfang eine gewisse Selbstüberwindung notwendig war, wurde die Entscheidung von Körper und Geist im Laufe des Prozesses immer stärker bejaht.

Im Zug von Flensburg nach Bansin auf Usedom. Ich lese, unterhalte mich, döse, auf der parallel laufenden Straße kilometerlange Staus.

Autofrei leben macht das Leben sinnen- und sinnvoller. Versucht es doch einmal!

Beim Reisen versuchen wir, das Reiseziel so wenig wie möglich zu belasten. Wir fahren  nur mit dem Zug und mit zwei kleinen Koffern und übernachten in einheimischen Hotels. Am Urlaubsort selbst nutzen wir nur öffentliche Busse. Das ist keine Einschränkung, sondern Gewinn.  

Es ist Ende April, es hagelt,  und es ist ziemlich kalt, trotzdem machen wir uns zu Fuß auf den Weg. Wir sehen nur Autofahrer. Als wir nach einer Stunde wieder zu Hause, genießen wir die Wärme und die Behaglichkeit unserer Wohnung.  

Kein Auto zu haben, erspart viele Sorgen und Arbeit.

m Verb „erfahren“ hat „fahren“ noch die die Bedeutung von Gehen, nicht Ortsveränderungen in Wagen. Deshalb  kann man im Auto keine Erfahrungen  machen.

Nach einem drei Kilometer entferntes Restaurant auf Schleichwegen hin- und zurückgehen. Sechs Stunden später liege ich hellwach im Bett und beginne, unter der Bettdecke zu schreiben.  

Wir haben kein Auto und dadurch ein Stück reich.

Es regnet – na und!  Regenzeug immunisiert, auch vor eigenem Bedenken.  

Durch einen Unfall habe ich eine hoffentlich momentane Gehstörung. Meine Horrorvision ist, dass ich in Zukunft nur noch Auto fahren muss.

Wer gegenüber dem Warenangebot sich kritisch verhält (z. B. auf das Auto verzichtet), nimmt nach Meinung nicht weniger Mitbürger "das Komfortniveau der Steinzeit" wieder an. Eine dritte Position gibt es in dieser dualen Logik nicht.

Orte, die nur noch mit dem Auto erreichbar sind, sind für uns nicht erreichbar.  

Es ist möglich und erträglich in einem (1) Tag mit dem Zug von Flensburg nach Toulon.

Die Schönheit, abends zu Fuß zu einer Veranstaltung zu gehen und abends wiederum zu Fuß nach Hause zu gehen.  

In unserem Haus laufen, von gelegentlichen Radiosendungen abgesehen, keine motorenbetriebene Informationsmedien. Wir und einer unserer Enkel finden das  gut.

Unser Beitrag zur Lösung der gegenwärtig  ökologischen Problem besteht darin, den Einsatz von Motoren im Alltag, Urlaub und Beruf zu minimieren.

Aus Gründen des Umweltschutzes und vieler Vorzüge haben wir unser Auto abgeschafft und nutzen  für größere Reisen ausschließlich die Bahn. Nun streikt die Lokführergesellschaft GDL erneut. Ihre Forderungen halten wir für überzogen, deswegen auch keine Solidarität mit ihr.  Unser Dilemma besteht darin, dass es aus unserer Sicht keine Alternative zur Bahn gibt. Wir können nicht ausweichen, wir können den Streik nicht bestreiken. Die Möglichkeit zu reisen, gibt es für uns erst wieder nach Beendigung des Streiks, falls die Bahn diesen ohne großen Schaden übersteht,  und Auto, Fernbus und Flugzeug die eigentlichen  Gewinner dieses Streiks  sein werden.“

Meine Selbstwahrnehmung: Wenn ich gehe oder mit dem Rad fahre, bin ich, wenn ich mit dem Auto fahre oder mich mit Unterhaltungssendungen berieseln lassen, bin ich uneigentlich.

Wir haben zwar kein Auto, sind aber von Autos umgeben, also von Lärm, Gestank und Dreck - von den Gefahren gar nicht zu sprechen.

Ostern bei schönstem Wetter: auf den Straßen sieht man Autos, selten Radfahrer, keine Fußgänger. Allerdings auf autofreien Schleichwegen trifft man auf Menschen – und gar nicht so wenige.

Bahnfahren ist ein Teil unseres (selbstverständlichen) Lebensstils. 

Man ist mehr mit der natürlichen, kulturellen und sozialen Umwelt verbunden.

Ich habe nicht dazu beigetragen, die  Straßen und Brücken marode zu machen.  

Größere Einkäufe tätigen wir mit dem Rad. Jetzt hat es geschneit und die Straßen sind vereist. Da entsteht ein

kleines Problem. Aber wir haben einen Fahrradanhänger, den man auch schieben kann.  

Der Wintereinbruch hat aus meiner Sicht eine Märchenlandschaft erzeugt, aus der Sicht von Autofahrern nur Probleme.

Ein Fest im zwei Kilometer entfernten Dorf, Schneeverwehungen haben die Straßen für Autofahrer unpassierbar gemacht. Habituelle Autofahrer sind nicht gekommen, sondern nur Gäste, die noch zu Fuß gehen können. Das ist eine Erweiterung des Möglichkeitsraumes.  

Autofrei leben erhöht die Chance, nahe des "lebendigen" Lebens zu sein.

Ein Stadtteil ist vollgemüllt von Autos. Es gut gut zu wissen, dazu nicht beigetragen zu haben.

Autofreies Leben heißt auch, wenigstens bei uns, dass der geographische Erfahrungskreis kleiner, dafür aber intensiver erlebt wird.

Es nieselt etwas. Na und! Nach dem Einkauf mit dem Rad fühle ich mich pudelwohl.

Im Takt von drei Wochen kommt bei uns ein Getränkewagen vorbei. Es ist zwar etwas teuerer, aber ist sehr hilfreich, zumindest wenn man kein Auto hat. Nebenbei: Dadurch ist ein sehr nettr Kontakt entstanden. 

Phänomenologische Beobachtung: Ich gehe  in die Küche und habe im Arbeitszimmer das Licht bennen lassen. Erster Gedanke dazu: Ist je wegen der kurzen Zeitdauer egal. Das ist eine Rationalisierung, die ich langsam offensichtlich im Unbewussten durchschaue, bis ich schließlich doch das Licht ausmache. 

Mein Fahhrad ist auch ein Lastenfahrrad.

Auch als wir noch ein Auto hatten, haben wir dafür gesorgt, im Jahr weniger als 3000 Kilometer zu fahren.

Wir haben keinen Nahversorger mehr. Der nächste Discounter liegt etwa drei Kilometer entfernt. Unsere Lösung: Sie fährt mit dem Rad, ich laufe hin. Zurück tauschen wir: Ich fahre mit dem bepackten Rad nach Hause und sie läuft jetzt die Strecke. Das ist auch ein Beitrag zur Eigenbewegung im Alltag.

Wir fühlten uns etwas „versteift“. Sind deswegen im November für drei Tage  in die Schleswig-Holsteinische Schweiz gefahren, die von uns aus in eineinhalb Stunden mit dem Zug erreichbar ist. Faktisch waren es vier Tage, da wir früh starteten und am letzten Tag relativ spät wieder zu Hause waren. Dort jeden Tag stramm ca. 15 Kilometer um einen der vielen Seen gelaufen. Die Steifheit ist weg.

Autobesitz reduziert Sorgestrukturen

Kein Autobesitz ermöglicht finanziell einen zusätzlichen Urlaub.

Beim Spazierengehen, nicht beim Autofahren haben wir viele Begegnungen.

Ich mache keinen Sport. Eigenbewegung im Alltag zusätzlich einige Spaziergänge und Wanderungen genügen.

Wer auf den Einsatz eines  Autos verzichtet, muss keinen individuellen Leistungssport frönen.

Es geht nicht nur, sondern es ist nur schön und relativ stressfrei: Mit dem Zug nach Südfrankreich. Dort in einem Hotel auf einem Berg in ca. 500 Meter Höhe 14 Tage verbracht. Wir haben den Berg wirklich er-fahren. Der Erlebnisradius war natürlich relativ klein, aber sehr intensiv. Ich möchte nicht mit den vielen Auto"urlauber" tauschen.

Inzwischen sind wir in unserer Praxis und Denken soweit, ein autoloses Leben nur mit Freiheit und Lebensqualität zu identifizieren. 

Auch als Geschenk würden wir ein Auto "aus Egoismus" ablehnen.

Wir haben eine große Wanderung gemacht. Abends früh sehr müde ins Bett gesunken. Am nächsten Morgen frisch und voller Tatendrang, allerdings einen kleinen Muskelkater.

Ein schöner Urlaub: Mit dem Zug nach Oberbaysern. In Tageswanderungen von  Starnberg über Bernried, Iffeldorf, Murnau, Eschenlohe nach Garmisch-Patenkirchen. Dann sieben Tage in einem lebendigen Hotel. Etwas übertrieben und pathetisch ausgedrückt: Der Wechsel von Askese zu Genuss.

Im autofreien Leben gibt es auch einige Situationen, die ich nicht gut finde und zwar dann, wenn ich andere fragen muß, ob sie uns in ihrem Auto mitnehmen können. Das empfinde ich als performativen Widerspruch - und vielleicht denken das auch die Gefragten. 

Mein Nachbar stöhnt über seine hohen Benzinrechnungen. Das Problem habe ich nicht!

Wir gehen zu Fuß in das Restaurant, unsere Freunde fahren mit dem Auto. Was haben sie alles verpasst!

Nach dem "Gewaltmarsch" bin ich total erschöpft und falle in einen todesähnlicher Mittagsschlaf. Nun bin ich geistig behände.

Wir fahren mit dem Rad zu unserem vier Kilometer entfernten Bahnhof, heben die Räder durch die enge Türe des Fahrradwagons. Fünf Stationen mit dem Zug, dann zu unserem Besuchsziel, das noch sieben Kilometer Radfahrt durch eine liebliche Landschaft verlangt. Drei Stunden später zurück. Wir sind insgesamt über zwanzig Kilometer gefahren, haben uns viel bewegt und im Zug noch nette Leute kennen gelernt. Das ist der Unterschied zum „Haus-zu Haus-Transport“ mit dem Auto. Vielleicht versteht Ihr nun, dass wir froh sind, kein Auto mehr zu haben. Übrigens: Ich habe dabei 300 Gramm abgenommen. 

Inzwischen ist für mich jede nichtnotwendige Autofahrt eine Strafe, da Weltverlust.

Wir sind gestern sechs Kilometer über einen schönen Weg zum Einkaufen in die Stadt gelaufen. Nach einer kleinen Ruhepause konnte ich für meine Verhältnisse intensiv arbeiten und war gut drauf.

Trotz des "ewigen" Regens laufe ich in die Stadt. Neben der Schönheit des Gehens und der selbstbestimmten  Wahrnehmung der Wegstrecke mache ich noch folgende Erfahrungen: a) Auf dem Weg werde ich massiv von einem Hund angebellt, weil er mich für einen Postboten hält. Diesen Vorfall mache ich später zu einer kleinen Geschichte, b) in der Hauptstraße ein Gespräch mit meinen Nachbarn, c) auf dem Rückweg mit dem Bus steigt eine ehemalige Studentin ein und erzählt mir eine aufregende Geschichte, d) viele Augenblicke.  These: Wirkliche Erfahrungen entstehen fast mit Sicherheit beim Gehen.

Ein Leben ohne Auto mit Eigenbewegung im Alltag macht  individuelle sportliche Tätigkeiten überflüssig.

Unser Weg zur Innenstadt Flensburgs: Auf Schleichwegen über den Campus der Hochschule, durch einen Schrebergarten, durch die verkehrsberuhigte Kanzleistraße, über die Treppe zum Hafermark und dann durch einen  Hinterhof – und wir sind an unserem Ziel angelangt. Dieser Weg ist ein  ästhetischer Genuß und häufig eine soziale Bereicherung. Und die vier Kilometer sind  Eigenbewegung im Alltag.

Wir fahren alle größeren Distanzen mit der Bahn, primär, weil wir sehr gerne mit der Bahn fahren, sekundär aus Umweltschutzgründen. Die Vorteile: Man kann sich gut mit sich selbst beschäftigen, kann unmerklich Menschen beobachten und u. U. mit ihnen auch ein Gespräch beginnen. Kurz, Wir sind ideale Bahnfahrer.

Durchs Lautrupstal in Flensburgs Innenstadt: Ästhetisch ein fast durchgehender Naturgenuß, akustisch in einem Lärmteppich eingebettet. Mehr liegt nicht drin.

Wir fahren mit dem Zug am Sonntag nach Hamburg. Wie zum Bahnhof kommen, wenn es regnet? Natürlich gibt es einige „Sorgen“, die man bei Autonutzung nicht hätte, aber der Gewinn ist viel größer. Man sieht mehr, man erfährt mehr, man spricht mehr – kurz: man fühlt sich gut.

Mit dem Rad größere Menschen Waren aus einem ca. drei Kilometer entfernten Laden zu holen, ist nicht ohne Anstrengungen, aber ich interpretiere das als gesundheitsfördernde Maßnahme mit Erlebnischarakter.

Bevor wir vor fünf Jahren endgültig auf den Besitz eines Autos verzichtet haben, sind wir nachweislich  15 Jahre lang jährlich unter 3000 Kilometer  gefahren.

Wir sind nun seit zehn Jahre nicht mehr geflogen. Das ist aber kein hinreichendes Argument für den bei mir aufkommenden Gedanken, ohne Not nächstes Jahr in den Süden zu fliegen.

Von Bansin mit dem Rad durch das wunderschöne Hinterland Usedoms, mit der Fähre übersetzen aufs Festland, durch die Uckermark bis zum Kloster Chorin. Eine erfüllte Zeit.

Mit dem Rad über Schleichwege zum entfernt liegenden Kaufmann. Unser neunjähriger Enkel kennt diese Art von Mobilität nicht. Dass es ihm gefällt, kann man an seinen Fragen und Gesichtsausdruck deutlich ablesen.

Ein sonniger Sonnentag. Mein Nachbar öffnet das Dach seines Coupés, ich setze mich aufs Rad und fahre auf naturnahen Schleichwegen in die Innenstadt. Allerdings treffe ich ihn dort nie, denn sein Ziel sind die Einkaufszentren in freier Landschaft und mit vielen Parkplätzen.

Kein Auto, weniger Sorgen,  mehr Geld und wesentlich höhere Lebensqualität. 

Da wir ja kein Auto haben, fahren wir mit dem Rad zur Taufe in die in der Innenstadt liegenden Kirche, von dort in den am Rande der Stadt liegenden Schrebergarten, wo eine zusätzliche Feier stattfindet. Zusammen etwas zwölf Kilometer. Am Morgen hätte ich noch gerne ein Auto gehabt, abends bin ich froh darüber, dass wir keines haben. Diese Ambivalenz existiert, zwar selten,  auch in einem autofreien Leben.

Da ich inzwischen aus jahrelanger Erfahrung weiß, dass autofrei kein Verlust, sondern Gewinn ist, bin ich nicht erpressbar.

Ich höre und sehe es bei meinen Nachbarn und Freunden: Ein oder mehrere Autos zu haben, erhöht signifikant die Sorgen.

Ohne Auto eigne ich mir die Fahrtzeiten der öffentlichen Verkehrsmittel so an, dass ich sie problemlos und ohne Zeitverlust nutzen kann. 

Alle beschweren sich über steigernde Energiepreise. Wir haben jetzt (1913) eine Rückzahlung erhalten - ohne Verlust an Lebensqualität.

Ich nehme meine Ortsveränderungen innerhalb eines Radius von fünf Kilometer zu Fuß oder mit dem Rad vor. Das ist mein Sport und der genügt.

Zwischenräume werden subjektiv, später auch durch Baumaßnahmen real durch den motorisierten Modus ihrer Durchquerung vernichtet. Das merke ich, als wir nach dem Theater durch die Altstadt über den Friedhof nach Hause gehen. Welche eine Fülle. Diese Zwischenräume kennt der Autofahrer nicht mehr.

Ohne Auto und Fernseher bin ich zwar kein anderer Mensch, und es klappt auch ohne sie nicht alles, aber insgesamt fühle ich mich wohler, bin zupackender und wohl weniger anfällig gegen Krankheiten.

Ich bin, von einer Ausnahme abgesehen, der letzte „Geher“ und Radfahrer in unserer Straße. Obwohl  meine Nachbarn in der Regel nur beim Be- und Austeigen ihrer Autos „ganzheitlich“  ansprechbar sind, suche ich doch ein Minimum an Kommunikation aufrecht zu erhalten. Durch diese Situation bin ich wohl der bestinformierteste Mensch bezüglich unserer Straße geworden.

Spätnachmittags sind wir bei bedecktem Himmel und stürmischen Wind  zu Fuß in die Innenstadt gelaufen. Zurück fahren wir mit dem Bus, in dem  es spärlich beleuchtet urgemütlich ist. Ein junges Paar flirtet miteinander, eine ältere Frau lacht über einen Witz ihres Nachbars, viele dösen vor sich hin, ich lehne mich an sie – stille, aber glückliche Minuten.  

Ein autofreies Leben kennt (nahezu) keine Gewichtsprobleme.

In unserem Viertel gibt es einen schmalen Schleichweg, den nur einige Hundehalter und versprengte Spaziergänger kennen. Dort ist es so schön, dass man eigentlich Eintritt bezahlen müsste.

In unserem ladenfreien Stadtteil gibt es nun einen Tante-Emma-Laden, der nicht nur Lebensmittel für den täglichen Gebrauch führt, sondern sogar Weihnachtsbäume anbietet. Den wir kaufen ist zwei Meter lang und wird von uns problemlos bei Eis und Schnee zu Fuß in unsere fünfhundert Meter entfernten Wohnung getragen. Danach sind wir nicht gestorben, sondern erfrischt und irgendwie gut drauf. Auch hier gilt, du kannst mehr, als du denkst. 

Wir waren im Herbst zum Nachmittagskaffee eingeladen. Beide Wege, ca. sechs Kilometer, sind wir gelaufen. Besonders der Rückweg gab viel Zeit zum Bedenken und Ausklingen. 

Wir können zu dem Ort X mit dem Rad oder Zug fahren. Wenn das Wetter sehr schlecht ist, nehmen wir den Zug, aber sehr ungerne. Soweit sind wir.

Autofrei leben hilft gegen Übergewicht.

Wir sind mit dem Rad bei Sonnenschein in die Innenstadt gefahren. Auf dem Rückweg regnet es. Es schleicht sich ein Gefühl der Vergeblichkeit ein. Aber zu Hause ist das vergessen.

Vielleicht eine Einstiegsdroge in ein autofreies Leben: Im Herbst zu Fuß in fünf Tagen von Gernsbach nach Gegenbach auf dem Ortnauer Weinpfad – ein Augen-, Zungen- und Laufschmaus. Ca. sieben Kilometer  südlich von Flensburg liegt das kleine Dorf Hürup. Sonntags fahren wir oft mit dem Rad auf Schleichwegen durch das Angeliter Land dorthin, um beim dortigen Bäcker leckeren Kuchen zu kaufen. Aber nicht nur deswegen: der Weg durch die Landschaft ist so schön, dass sie als Nahrung für die Seele den ganzen Tag ausreicht.

Autofrei leben spart Geld. Benzinpreise, Autobaubahnstellen,  Verkehrsengpässe, .... berühren uns nicht. 

In unserer Stadt bekommt man einige Dinge nur noch im Gewerbegebiet, das ich meide wie der Teufel das Weihwasser. Warum? Dieses Gebiet ist Reduktion der Stadt in „Idealform“ schlechthin: breite Straßen voller Autos, isolierte Gewerbegebäude, überdimensionierte  Parkplätze,  großflächige  Plakate – sonst nichts. Nun habe ich einen Schleichweg dorthin entdeckt, den man fast als naturnah bezeichnen kann, und denke „Der Weg ist das Ziel’“. Das klappt.

Ohne Auto Urlaub in Südfrankreich. Um 20 Uhr mit dem Nachtzug von Hamburg nach Paris. Von dort Weiterfahrt mit dem TGV, waren um 14 Uhr in Sète. Dort nur zu Fuß unterwegs und viel gesehen  und mit vielen gesprochen.

Keine Sorgen um Benzinpreise, um Reparaturkosten, um Baustellen,, um Staus, .....

Wir machen einen Besuch in Hamburg. Fahren mit dem Zug nach Hamburg-Hauptbahnhof.  Mit den mitgenommenen Rädern dann an der Außenalster zum Mündung der Alster und dort knapp zwei Stunden entlang Richtung Ohlsdorf. Eine schöne Einstimmung.

Mit dem Rad zum Fördebad, einem Naherholungsgebiet. Welch ein buntes Leben dort.

Ich muss keinen Sport machen: Die täglichen Ortsveränderungen zu Fuß und mit dem Rad sind ein Äquivalent.

Ein Sonntag, der auch ein Sonnentag ist. Wir fahren morgens spontan mit dem Rad los und kommen abends erfüllt zurück. Obwohl "ohne Moos, war doch viel los". 

Als Geher und Radfahrer erfahre ich zwar nicht ständig, aber oft Stille. Stille ist schön.

Ich versuche, entweder intensiv meinen Geist zu beanspruchen oder intensiv mit Leib und Seele mich in interessanten natürlichen, sozialen oder kulturellen Umwelten zu bewegen. Ich meide  schlechte Synthesen, die weder an den Geist noch an den Körper Ansprüche stellen, dazu gehört das Autofahren und habituelles Fernsehen. Mensch, werde wesentlich, forderte Angelus Silesius (1624–1674). Dieses "Wesentlich" kann sehr verschiedene Ausprägungen annehmen, aber es muss Ausfluss von Eigenem sein. 

Man entdeckt ständig Schleichwege, die in der Regel interessanter und schöner sind als die Autostraßen.

Wir  denken, dass wir keinen Sport treiben müssen:  die täglichen Bewegungen per Rad oder zu Fuß müßten genügen, zumal wir uns im  Urlaub ebenfalls viel bewegen. 

Für  Großeinkäufe habe ich einen Fahrradanhänger. 

Waren im nahegelegenen Strandbad: alles war bunter und auch imperfekter, deshalb sehr schön

Ich bin zu einem mehrtägigen Klassentreffen in Stade eingeladen. Morgens fahren wir mit dem Zug wir nach Hamburg-Dammtor, die Räder sind dabei. Von dort mit dem Rad durchs Schanzenviertel zum Hafen, dann entlang der Elbe bis Blankenese. Eine kleine Fähre bringt uns ans andere Elbufer. Über eine offensichtlich verkehrsberuhigte Straße an der Este geht es nach Buxtehude. Dort besteigen wir die S-Bahn bis nach Stade. Um 16 Uhr beginnt das Treffen.  Ein herrlicher Maitag, ein schöner Anblick nach dem anderen. Eben keine Ermordung des Raumes (Heinrich Heine), sondern Ermöglichung von lebendigen Situationen. Für alle Verkehrmittel galt übrigens ein Länderticket für 29 Euro.

Ein autofreies Leben ist schön, ich möchte nicht wieder selbst ein Auto besitzen

Ein autofreies Leben ermöglicht intensivere Erfahrungen mit Menschen und Dingen, Raum für Spontaneität und Reflexion. Es  verringert wesentlich die Umweltbelastungen. Das heißt auch Geld sparen und keine Sorgen um den Erhalt des Autos und seiner notwendigen Infrastrukturen zu haben. 

Es gibt auch wenige Situationen, wo man das Auto vermisst: im Notfall ins Krankenhaus fahren, abends zu einem Vortrag in einem entfernt liegenden Ort, wo nach der Veranstaltung keine öffentlichen Verkehrsmittel mehr fahren.

Transportprobleme gibt es im Alltag nicht: Große Fahrradtaschen und gegebenenfalls ein Fahrradanhänger lösen diesbezügliche Probleme.

Ich finde  die romantische Kleinstadt Klingenberg am Main wohl auch deswegen so schön, weil ich sie und ihre Umgebung mehrere Tage zu Fuß durchstreift habe.