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Größte Schäden in der Umwelt entstehen durch Bequemlichkeit und übertriebene Sauberkeit.
Die Destruktion durch Technik und Motorennutzung entsteht nicht durch falsche Nutzung, sondern durch deren Nutzung an sich, wenn eine bestimmte Quantität überschritten wird.
Absolute Armut muss beseitigt werden. Darüber darf es keine Diskussion geben. Aber Ungleichheit ist nicht das entscheidende Problem. Ich behaupte, dass es heute viele Menschen gib
Es gibt viele gesunde Menschen, die aus Bequemlichkeit jeden Meter mit dem Auto zurücklegen. Aber eines Tages werden sie das Auto nehmen müssen, weil sie aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr laufen können.
t, die unzufrieden sind, weil es zwar unzweifelhaft Ungleichheit
gibt, aber es ihnen trotzdem „objektiv“ gut geht. So steigt die Zahl der
"Opfer" ständig. Das nicht zu sehen, ist der große
Fehler der traditionellen Linken. Sie sind daher
gezwungen, ständig neue Ungerechtigkeiten zu finden, die sich aus der
Ungleichheit ergeben.
Perverses Argument: Wer die Nazis ablehnt, bedroht die Freiheit.
Meine Kritik des motorisierten Individualverkehrs und der Motore ist einseitig und extrem, weil diese in ihrer Verbreitung ebenfalls extrem sind. Es ist Zeit, hier zu differenzieren: Motore sind wegen ihrer unvermeidbaren Emissionen aus klimatischer Perspektive immer schädlich. Sicherlich gibt es ein bestimmtes Quantum an Emissionen, das vom Klima her noch tolerierbar ist. So der Einsatz von Motoren in Katastrophengebieten, bei schwerer körperlicher Arbeit, in Taxen, in Krankenwagen oder im maßvollen Einsatz von öffentlichen Verkehrsmitteln mit großer Beschränkung des Luftverkehrs. Hier die absolute Grenze zu ziehen, ist wegen der beteiligten Dynamiken nicht sinnvoll möglich. Schädlich ist der Motoreneinsatz für Menschen dann, wenn er tendenziell alle körperlichen und geistigen Tätigkeiten ersetzt, wie es heute offensichtlich das unhinterfragbare Bestreben ist. Das dahinter stehende Motiv nach Bequemlichkeit ist in vielen Fällen nicht mehr zeitgemäß, weil für die körperliche und geistige Gesundheit kontraproduktiv. Die Folgen auf Landschaften und Siedlungen thematisiere ich in den Notaten ebenfalls.
Nicht die Erfindung des Autos, sondern erst die Ausstattung eines jeden Menschen zwischen 18 und 90 Jahren mit einem Auto ist die große Tragödie der Menschheit und als Folge die der Erde.
Jede Landschaft, wenn der Mensch sie nicht verhunzt hat, ist schön, also nicht nur die Karibik.
Die Transformation der Impulse der Warenproduzenten zu subjektiven Bedürfnissen hinterlässt in den Bewusstseinen der Menschen kein Wissen von deren ursprünglichen Herkommen. Die Impulsempfänger meinen, ihre Bedürfnisse kämen aus ihrem Innern. Ein ausschließlich konsumorientiertes Leben ist die moderne Form einer selbstverschuldeten Unmündigkeit.
Die Zerstörung der Erde findet uneingeschränkt im Modus der Legalität statt, aber die Frage nach der Legitimität wird total ausgeblendet, d. h. sie ist überhaupt nicht denkbar. Aber warum ist Legitimität kein Argument mehr, obwohl es notwendiger ist denn je. Legitimität ist der Ort wahrer Menschlichkeit.
Der Grundsatz einer Theorie, der nicht weiter begründet
und damit sinnvoll hinterfragt werden kann, ist für den
Erkenntnistheoretiker ein Axiom. Gleichen
Status der Unhinterfragbar- und Unbezweifelbarkeit hat
für den zeitgemäßen Bürger das Auto. Diese Axiomatisierung des
Autos verhindert jegliche kritische Auseinandersetzung mit ihm. Das
Auto ist ein eben ein Teil des Menschen. Wer das Auto abschaffen will,
schafft gleichzeitig menschliches Leben ab – lautet der Vorwurf
Man geht nicht mehr zum Einkaufen in die Stadt, sondern fährt mit dem Auto in die Einkaufszentren an der Peripherie der Städte. Distanzen spielen keine Rolle, wenn man erst im Auto sitzt. Vielleicht gilt „Je länger die Fahrt, desto mehr ein Ereignis“.
Die notwendige politische Korrektur: Alle
Politikfelder müssen ökologieverträglich werden, so die
Wirtschafts- und Sozialpolitik.
Autos und Unterhaltungsmedien vertiefen nicht
das Leben, sondern ersetzen es.
Längeres Lesen von anspruchsvollen Texten ist eine
einseitige Förderung des Geistes, Sport ist eine einseitige Förderung des
Körpers. Autofahren und Konsum von Unterhaltungsmedien unterfordern
sowohl Körper als auch Geist. Also auch der Geist wird fast anstrengungslos
transportiert. Mein Staunen: Wie kann man sich ständig körperlich und
geistig derart unterfordern.
Es gehört auch zur
Lebensqualität, einem individuellen Schmetterling
oder einer Fliege das Leben zu retten.
Wir kennen keine Parkprobleme. Warum nicht? Wir haben
kein Auto.
Es ist offensichtlich, wir leben nahezu ausschließlich
in motorisierten Welten, aber inzwischen wohnen die Motore auch in
uns.
Den
Bequemlichkeitsanbietern sind die Folgen ihrer Angebote unwichtig, sie
interessieren sich nur für den Gewinn.
Wer nie oder selten mit
öffentlichen Verkehrsmitteln fährt, verkennt oft ihr Potential.
Eigenbewegung hat eine strukturelle Offenheit
gegenüber der jeweiligen Umwelt.
Mißtraut den fremden und eigenen Sirenengesängen der Bequemlichkeit.
Statt von E-Bikes sollte man im Zukunftsmodus passender
von Elektromotorräder reden.
Hauptmerkmale der Moderne: a)
Verschwinden der Widerständigkeit der
Welt und b) Medialisierung.
Da die Wirtschaft im öffentlichen Diskurs
unbestritten ein Selbstzweck
ist, muss es auch der Konsum sein - und ist es auch.
Begriff und Sache der Entropie wurde um 1980 bei den
Grünen mehrheitlich entweder aus Dummheit oder aus strategischem Kalkül
lachend abgelehnt.
Lebenskunst ist, die unaufhebbare
Unruhe in Produktivität umwandeln.
Die Bedürfnisse des Menschen können
qualitativ alle möglichen Werte und Unwerte annehmen und sind quantitativ
im Gegensatz zur Ökologie unbegrenzt. Aus diesem Gegensatz ergeben sich die
entscheidenden Probleme der Gegenwart. Wenn man wie Trump die Realisation
der vom Kapital erzeugten Bedürfnisse zum einzigen Ziel
seiner Politik macht, ist diese Politik zweckrational. Diese Politik ist die
Logik des Kapitals. Das erklärt die Faszination und weltweite
Anhängerschaft dieser Politik.
Zwischen Nachbarn gibt eine optimale
Kommunikation, nicht zu lang und nicht zu kurz. Sie dient primär der
gegenseitigen Anerkennung. Sie
findet immer weniger statt, weil der Lebensalltag zunehmend durch
Ausstattung und Medien individualisiert wird. Die Folge ist soziale
Isolation.
Im Urlaub, auf Festen und Events
sucht der Mensch andere Menschen; in der
Mobilität und in der Nachbarschaft meidet er andere Menschen. Höhepunkt der
Entfremdung ist hier der Online-Kauf.
Zentral wichtig ist die Unterscheidung zwischen
„Ich bin mobil“ und „Ich bin beweglich“
in der Sprache durchzusetzen. Thematisiert man
nicht diesen Unterschied, dient man der Verhexung durch Sprache, weil
Sprache auch unser Verhalten steuert.
Die Leugnung oder Verdrängung der ökologischen
Situation läuft nicht über Fakten, sondern über Emotionen, ist also postfaktisch.
Je autofreundlicher eine Stadt, desto
hässlicher ist sie, Das gilt nun für alle Städte der Welt.
Dieser Leserbrief ist aus meiner Sicht das Beste, was
ich bisher geschrieben habe, obwohl er nicht von der FAZ veröffentlicht
wurde:
„Erst Wertediskussion, dann
Verteilung
„Ich gehe davon aus, dass die Kritik
des WWF am gegenwärtigen globalen Ressourcenverbrauch, der im Kern
Folge des Wirtschaftswachstums ist, stimmt. Wirtschaftsorientierte
Rechte unterstützen diese Art des Wirtschaftens direkt, traditionelle Linke
indirekt. Rechte begründen das mit der Autonomie der Konsumenten, Linke mit
der gerechten Verteilung der produzierten Waren und Dienstleistungen. Konsum
und das entsprechende Verhalten nicht zu kritisieren, ist das Gebot der
Stunde. Dieses Gebot wird von traditionellen Linken bis hin zu
Gewerkschaften ohne Einschränkungen ebenfalls befolgt, indem sie das
bestehende Konsumangebot als unhinterfragbar sinnvoll akzeptieren. Die
Position der Frankfurter Schule, um ein Beispiel zu nennen, ist hier
obsolet, die Begriffe repressive Toleranz, Entfremdung, Wahrenästhetik und
Eindimensionalität sind aus dem politischen Vokabular
verschwunden. Die nicht nur aus ökologischen Gründen notwendige
Wertediskussion findet nicht statt. Stattdessen rückt einseitig die Frage
nach der gerechten Verteilung des jeweiligen Mehrwerts in den
gesellschaftlichen Diskurs. Diese Position wäre nur dann sinnvoll, wenn die
Verteilung sich auf diejenigen Waren und Dienstleistungen beschränkt, die
ohne zunehmenden Ressourcenverbrauch auskommt. Das aber setzt die
Beantwortung der Wertefrage voraus. Eine Politik, die vom Primat der
Ökologie ausgeht, steht sicherlich vor einer Aufgabe, die vielleicht
als die schwierigste in der Menschheitsgeschichte einzustufen ist. Das
impliziert auch Scheitern. Für diesen schwierigen Weg gibt es keine
Alternative.“
Vorschlag: Auch im Konsumbereich das Subsidaritätsprinzip anwenden. So kaufe ich alle Bücher bei meinem
Buchhändler in der Innenstadt, nur wenn es um antiquariarische Bücher geht,
weiche ich auf andere Anbieter aus.
Jedes fahrende Auto stößt Gifte aus und zerstört (übrigens auch stehend sind sie ein Problem). Und trotzdem meinen Autofahrer, sie hätten auf Autofahren ein Naturrecht.
Die Alternative: Meine erste Überlegung beim Kauf richtet sich nicht auf den Preis, sondern wie ich die Vielfalt der Geschäfte in unserer Innenstadt unterstützen kann. Dabei gehe ich davon aus, dass alteingesessene Geschäfte einen gerechten Preis im Sinne des Augustinus verlangen. Aber auch wenn der Preis im zumutbaren Bereich höher liegt, hält mich das nicht von meiner Strategie ab.
Wo liegt der neuralgische Punkt, in dem Wirtschaft zum Kapitalismus wird? Antwort: Wenn Wirtschaft Selbstzweck wird, wenn Wirtschaft nicht nur der Befriedigung von (bestehenden und natürlichen) Bedürfnissen dient. Aber wie und wer entscheidet das?
Werte können
auch die Struktur eines Gefängnisses annehmen.
Das Fahrrad ist Instrument und Ausdruck der heutigen Gegenkultur.
Motorkraft hat nichts mit Lebenskraft gemeinsam.
Zu Fuß gehen oder mit dem Rad fahren sind zwar zwei verschiedene
Tätigkeiten, haben aber so viel Gemeinsamkeiten, dass es Sinn macht, nicht
zuletzt aus strategischen Gründen, beide Tätigkeiten unter einem
Begriff zusammen zu fassen: Ob unter Eigenbewegung (wie ich tue)
oder unter Eigenmobilität, ist nicht entscheidend. Vielleicht gibt es einen
noch besseren Oberbegriff.
Mein Motiv, mich primär mit Erkenntnistheorie zu beschäftigen, ist nicht, zu sicheren Erkenntnissen zu gelangen, was – so glaube ich – gar nicht möglich ist, sondern so viele Einflussgrößen wie möglich kennen zu lernen, die Erkenntnis konstituieren.
Technik hat keinen Humor, keine Reflexionsfähigkeit,
keine Freiheit.
Unterhaltungsmedien und Konsumorientierung fressen Bildung und Kritikfähigkeit.
Wenn die Schaffung von materiellen und geistigen Infrastrukturen zur Erhöhung von Bequemlichkeit zum Selbstzweck wird und nicht als ein Mittel zur Verwirklichung höherer Ziele dient, müssen die Alarmglocken läuten.
Menschliche Wirklichkeit, die im
Modus der Eigenbewegung erfahrbar wird, ist die einzige Wirklichkeit, die
diesen Namen verdient. Wirklichkeit als Kulisse werden von Fernreisen,
Wirklichkeit als Bilder und Filme werden von Medien bedient, wobei
Fernreisen eher von reicheren Schichten, Medienkonsum eher von ärmeren
Schichten „bevorzugt“ werden müssen.
Autokritik ist fortschrittlich, nicht konservativ. Autokritik öffnet Freiheitsräume für neue Formen sinnvollen Lebens.
Ein zusätzliches Argument: Im Verb „erfahren“ hat „fahren“ noch die die Bedeutung von Gehen, nicht Ortsveränderungen in Wagen. Deshalb kann man im Auto keine Erfahrungen machen.
These: Je mehr Medien- und Autonutzung, desto weniger Engagement für die Umwelt. Man lebt ja in der Medien- und Autowelten, die im alltäglichen Bewusstsein unabhängig von der realen Umwelt sind. Das outdoor-life ist so beliebt wegen der Medien, das Auto wegen der Bequemlichkeit und Weltferne.
Die Neuzeit wird von zwei Axiomen beherrscht, die ihre existentielle Unruhe und unablässiges Suchen erklären: a) der Satz vom zureichenden Grund und b) die Überzeugung, dass es immer eine Lösung gibt. Zudem wurde der Satz vom zureichenden Grund materiell verengt und damit Ursache vieler Fehlentwicklungen. Die Überzeugung, dass es immer eine Lösung gibt, führt zu Täuschungen, die teilweise bewusst, wie die Abgasmanipulationen, herbeigeführt werden.
Medien entwirklichen.
In der Eigenbewegung entsteht eine Mitwelt, beim Autofahren eine reduzierte Umwelt.
Durch die motorisierte Mobilität wird die Zahl der realisierten Ziele nicht größer – im Gegenteil.
Eigenbewegung frisst Langeweile. Allerdings nicht Eigenbewegung im weitesten Sinn, d. h. nur auf einen Knopf oder Gaspedal drücken.
Meine Pointe: Ich setze Wirklichkeit nicht unbedingt mit Natur
gleich, sondern Wirklichkeit ist die aktive Einheit von Mensch und Umwelt.
Unter „aktiver Einheit“ verstehe ich nicht den körperlich still gestellten
Menschen, sondern den, der sich im Modus der Eigenbewegung in der Umwelt
(selbst) bewegt und handelt. Das richtet sich nicht gegen Motore und Autos
an sich, sondern richtet sich gegen die Gleichsetzung und
Gleichwertung von lebendiger Eigenbewegung und motorisierter Fremdbewegung.
Diese Gleichsetzung äußert sich dann in einer Formulierung wie „Ich bin
mobil“. Zwischen Eigenbewegung im weiteren Sinne und Fremdbewegung gibt es
fließende Übergänge, deshalb ist eine eindeutige Zuordnung nicht immer
möglich.
Der Mensch ist eine Teilmenge der Erde, nicht die Erde selbst.
Autokritik ist fortschrittlich, nicht konservativ. Autokritik öffnet
Freiheitsräume für neue Formen sinnvollen Lebens.
Der Zeit-Raum der Erde wird vereinheitlicht, die Welt kennt keine individuellen Orte mehr. Man kann auch sagen, die Erde ist zu einem (1) Unort geworden.
In unserem Viertel laufen momentan spannende Wettkämpfe wie „Wer hat das größte Auto?“, „Wer besitzt den größten Fernseher?“, "Wer besitzt den lautesten Rasenmäher?", „Wer macht den längsten Urlaub?“, „Wer liest die wenigsten Bücher?“.
Der Mensch ist schwach, aber nicht zu schwach, diese Schwäche nicht zu überwinden.
Wie viele Raucher zu Nichtrauchern wurden, weil für sie Hindernisse aufgebaut und Einsichten formuliert wurden, so können vielleicht auch aus Autofahrern Geher und Radfahrer werden.
Die in sich ruhende Bewegung ist das Ziel, nicht
Bewegungslosigkeit. Zwischen paradiesischer Unbewegtheit und motorischer
Bewegung gibt es ein Drittes: geistige und körperliche Eigenbewegung
Nur in der Eigenbewegung entsteht eine reale
Einheit von Mensch und Umwelt. In der Fremdbewegung, sei es im Auto
oder vor dem Fernsehapparat, entsteht zwischen Mensch und Umwelt fast keine
sinnliche Beziehung, sondern nur im Scheine der Logik oder Phantasie, wenn
überhaupt, sonst herrscht Leere.
Im Auto entsteht die Scheinbewegung dadurch, dass
der Mensch motorisiert bewegt wird, vor dem Fernsehapparat dadurch, dass
die symbolisierten Inhalte motorisiert bewegt werden und so in beiden
Situationen die Täuschung von realen Bewegungen erzeugt wird.
Eine ideologiefreier Analyse würde zeigen, dass die gegenwärtig dominierenden Prinzipien, Maximen und Werte nicht primär und allein von Menschen gesetzt werden, sondern ihren Ursprung in der Logik der Motore und ihren Potentialen haben. Der Mensch denkt aber, auch hier sei er autonom: Schnelligkeit, Beschleunigung, Gleichmäßigkeit, große Dimensionen, aber auch Billigkeit und selbst Gleichheit, Takt Homogenität, Eindeutigkeit, Algorithmisierung, Problemlosigkeit, Bequemlichkeit, ständiger „Fortschritt“, Wirtschaftsvermehrung bis Anschlussfähigkeit wären in diesem Ausmaße ohne Motoreneinsatz nicht realisierbar gewesen. Selbst der Motorenlärm wird, wie sie sich bei Formel-1-Rennen ausdrückt, zunehmend als Ausdruck der Freiheit interpretiert. Die Dominanz der Motore erklärt auch, dass die genuin menschlichen Gegenbegriffe wie Schönheit, Liebe, Leben, Wachstum, genuine Kultur und Eigenbewegung es in unserer Gesellschaft so schwer haben und sich langsam verabschieden.
Griechenlands Blase, die durch kreditfinanzierten so genannten Wohlstand entstand, platzt gegenwärtig. Strukturell unterscheiden sich die so genannten reichen Länder von Griechenland, auch ihre Wirtschaft funktioniert nur noch mit Hilfe riesiger Kredite. Auch diese Blasen werden platzen. Gründe: die Wirtschaft sorgt für falsches Bewusstsein, der konsumorientierte Bürger für den notwendigen politischen Druck. Die Zukunftsperspektive ist dunkel: Unsere Gesellschaft ist nur flexibel, wenn es um die Umsetzung von „Mehr“ an materiellen Gütern und Dienstleistungen geht, für ein „Weniger“ ist sie vollkommen ungeeignet und lässt sich kategorisch nicht auf entsprechende Veränderungen ein. Veränderungen, die teilweise schmerzhaft sein werden, teilweise aber auch Gewinn an Lebensqualität mit sich bringen werden. Die Nazis wollten übrigens ihre Blase durch Kriegsgewinne und Ausplünderung eines Teils ihrer Bevölkerung (Juden) beseitigen.
Die gesamte Erde wird „bewegungskompatibel“ gemacht,
so
dass jeder Mensch, jeder Rohstoff und jede Ware zu jeder Zeit jeden Punkt der Erde mit einem minimalen
Zeit- und Geldaufwand erreichen kann. Das hat allerdings zur Folge, dass
die Qualität der Punkte drastisch sinkt. Mit anderen Worten: Der Erde
gehen interessante Qualitäten aus. Und: „Wer reist im Flug, der wird
nicht klug“ (Sprichwort).
Wenn es stimmt, dass man für menschliches Handeln keine Naturwüchsigkeit in Anspruch nehmen kann, es aber trotz besseren Wissens tut, dann ist das eine Entlastung für jegliche moralische Verantwortung in diesem Handlungsfeld. So kann man z. B. unökologisch handeln, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Gleiches gilt für das Un-Argument Bequemlichkeit. Das Argument der Naturwüchsigkeit („man kann daran nichts ändern“) ist eine Rationalisierung bzw. Kaschierung von ethischem Versagen.
Das Gehen entsteht erst im eigenen Gehen. Man kann es nicht kaufen, nicht leihen und auch nicht geschenkt bekommen.
Eigenwahrnehmung ist ein Propiorezeptor (propio = eigen). Wenn Motore die Eigenbewegung übernehmen, gibt es keine bewusste oder unbewusste Eigenwahrnehmung. Deswegen ist der Gesichtsausdruck von Motorennutzern so merkwürdig leer.
Kein Auto zu haben, ist cool.
Über Schnee kann man sich heute nicht mehr direkt unterhalten, sondern nur noch indirekt als Störfaktor für das Auto. So verschwindet die Schönheit des Schnees bzw. von den von ihm geschaffenen Formen aus den Bewusstsein der Konsummenschen.
Das Tier ist weltarm, aber der zeitgemäße Mensch ebenfalls, wenn man die mediale Welt und die aus motorisierten Fahrzeugen gemachten Erfahrungen nicht zur Welt rechnet.
Beobachung, Wahrnehmung und Empirie lehren uns, dass etwas so oder so beschaffen ist, aber nicht, dass es anders sein könnte.
Seid vorsichtig und kritisch gegen alle Formen
der behaupteten Ähnlichkeit. Ihr landet schnell dort, wo ihr gar nicht sein
wollt.
Aristoteles: Lebewesen sind Naturdinge, die das Prinzip der Bewegung oder Stillstandes in sich tragen. Ein Autofahrer bewegt sich nicht, sondern er wird bewegt bzw. transportiert. Ein Autofahrer als Autofahrer ist so gesehen kein Lebewesen, sondern ein Artefakt, das von anderen Artefakten (motorisierte Maschinen, die die Aufgabe von Lebewesen übernommen haben) bewegt wird.
Eigenbewegung und Fremdbewegung sind verschieden. Wegen einer Gemeinsamkeit, der Ortsveränderung, beide gleichzusetzen, reicht aus meiner Sicht nicht aus. Die zerstörerische Kraft der motorisierten Bewegung darf nicht mit der schonenden Bewegung der Eigenbewegung gleichgesetzt werden. Dieser Unterschied macht Humanität und Umweltschutz aus.
Grundsätzlich könnte man sich mit einem (1) gehaltvollen Begriff sein Leben lang beschäftigen. Vielleicht tut man es sogar, wenn man ersthaft lebt.
In der gegenwärtigen Situation muss zuallererst eine Wertekritik, nicht eine Mehrwertkritik einsetzen. Denn traditionelle Mehrwertkritik kann Wertekritik nicht angemesssen durchführen. Aber worin läge der Fortschritt, wenn irrationaler Konsum gleichmäßig verteilt würde?
"Im Unterschied des sinnlichen und kulturellen Genusses konnte dieser Konsum (bm Auto) nicht im Gebrauch seiner Inhalte aufgehen, sondern erforderte eine derart flächendeckende materielle, organisatorische und soziale Logistik, das er geeignet war, sich zu einer verinnerlichten „Benthamschen „Verhaltensspur“ zu entwickeln, die das System der Disziplinierung in bis dahin unbekannte Dimensionen auszuweiten versprach. …Das Auto begann den gesamten Raum- und Zeithorizont zu erfassen, bereitete eine strukturelle Integration von Produktion und „Freizeit“ vor, besetzte allmählich die soziale Organisationsform bis hinein in das intime und familiäre Alltagsleben, eroberte sogar die gesellschaftlichen Phantasien und Imaginationen. Der Kapitalismus wurde durch und durch zur Auto-Gesellschaft." (Robert Kurz in „Schwarzbuch Kapitalismus“).
Entscheidend wichtig zum Verständnis meiner Beiträge: Ich entwickle nicht primär eine Theorie der Eigenbewegung, sondern eine „Theorie der Eigenbewegung im Alltag". Es geht mir um die Einheit von Mensch und seiner Umwelt.
Es gibt mehrere Gründe, sich für die Eigenbewegung zu entscheiden, so den Umweltschutz i. w. S. und Gesundheit. Die psychische Dimension kann man treffend mit dem Begriff "Qualia" beschreiben. Unter diesem Begriff versteht man den subjektiven Erlebnisgehalt eines mentalen Zustandes. Und genau dieser und nur dieser mentale Zustand während der Eigenbewegung schafft ihren einzigartigen Wert für Identität und Lebensbejahung. Diesen Erlebnisgehalt kann man letztlich nicht beschreiben, sondern muß ihn selbst erleben.
Autofahren hat seine Quelle oft in der Lust an der Leere.
Der Unterschied zwischen humaner und motorisierter Technik ist entscheidend. In der humanen Technik ist die vom eigenen Körper erzeugte (metabolische) Energie einziges Antriebsmittel der Bewegungen, während in der motorisierten Energie die Bewegungen von externer Energie mit all seinen negativen Folgen für Mensch und Umwelt betrieben wird. In der humanen Technik ist der Mensch immer noch Subjekt, in der motorisierten Technik kehrt das Verhältnis sich faktisch um.
Nur als Suchende sind wir - allerdings nicht nach dem Billigsten und Bequemsten.
Die Differenz Rad - Auto entspricht ganau der Differenz von Technik und motorisierter Technik.
Wir sind von unserem eigenen Werk versklavt" (E. Bloch) – und bemerken es nicht, weil für den Menschen Selbstversklavung eine Unmöglichkeit ist.
Dass wir nicht die Wahrheit erkennen, scheint eine Wahrheit zu sein.
Daß eine ökologische Politik, die diesen Namen verdient, eine Riesenaufgabe ist, die auch Schuld auf sich laden würde, ist unzweifelhaft. Aber aus meiner Sicht gibt es keine Alternative zu ihr. Wichtig: Die notwendigen Veränderungen müssen vorher eingesehen werden. Das ist übrigens die Aufgabe meiner Homepage.
Nur nichtmenschliche Lebewesen haben ein natürliches Maß. Der Mensch, da er nur über eine unvollständige Instinktausstattung verfügt, muss sich selbst Maße insbesondere in den Bereichen Technik und Kapital geben. Tut er dies nicht, gefährdet er seine condition humaine, ja hebt sie auf.
Es gibt Stressoren, die schaden, aber auch solche, die die körperliche Widerstandsfähigkeit, Gesundheit und geistig-seelisches Wachstum fördern. Es ist falsch, alle Stressoren auszuschalten. Eine Haltung, die gegenwärtig weitgehend das individuelle und kollektive Denken und Handeln beherrscht. Deswegen die paradoxe Aussage: Ein streßfreies Leben ist purer Streß.
Die Spaltung des Subjekts in der Gegenwart: Auf der einen Seite fühlt sich der Bürger als Subjekt, das in relativer Autonomie entscheidet, faktisch gibt er aber zunehmend seine Subjektivität körperlich an Motore und geistig an Unterhaltungsmedien ab. Verharrt dabei, weil er ein Teil dieser objektiven Mächte selbst „angestellt“ hat, im Irrtum, Herr der Motore und Unterhaltungsmedien zu sein. Er ist dann ein Objekt.
Der Begriff Modernität wird heute fast auschließlich technisch-ökonomisch definiert. Welch ein Affront gegen die Moderne!
Über die psychische Kategorie der Bequemlichkeit schafft sich der Mensch selbst ab.