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Heute geht Wohnraum schaffen vor Schönheit und
Natur.
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Innenstädte sind ein
auslaufendes Modell. Die einfache Schönheit von Ais en Provence ist
nicht mehr attraktiv.
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Das Sein ereignet sich nicht in der Waren-
und Medienwelt, die nicht einmal mehr Seiendes, sondern Schein von
Seiendem ist.
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Preise und Zahlen sind Medien der
Herrschaft über Bewusstseine, weil sie so plausibel sind.
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Ethik darf nicht auf „bezahlt“ reduziert
werden.
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Gleichheit ist ein formaler, nicht eine
inhaltlicher Begriff.
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Wirtschaftswachstum und
Konsumorientierung der Bürger bilden eine notwendige Einheit, sind
zwei Seiten desselben Prozesses.
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Politische Ökologie zielt auf das Ganze,
kapitalistisches Wirtschaften hat nur ein Ziel, Profitmaximierung. Was macht das Kapital, wenn seine Ressourcen verzehrt sind? Es
frisst alles, auch schließlich sich selbst.
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Wirtschaften ist natürlicher Stoffwechsel,
nicht kapitalistisch wirtschaften.
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Die demonstrative Faulheit: So
könnte normalerweise kein Mensch überleben. Ihre Lebensweise ist von
ausbeuterischem Adel. Arbeit, Bildung kennt sie nicht. Ihre Aussagen
reduzieren sich auf subjektiv-emotionale Aussagen wie „Ich mag gerne“,
„Das habe ich auch gemacht“. Der zeitgenössische ideale Bürger versucht
mit einem Minimum an Anstrengung seinen Leben eine Bedeutung zu
verleihen. Bedeutungen entstehen durch körperliche und/oder geistige
Anstrengungen.
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Billigkeit ist die Mauer unseres
Denkgefängnisses.
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"Vous, en Europe, vous êtes dans une éclipse de
l'intelligence. Vous allez souffrir. Le gouffre est profond. Vous êtes
malades. Vous avez la maladie du vide. Toutes vos élites ont perdu le
sens des valeurs supérieures. Le système occidental va vers son état
ultime d'épuisement spirituel: le juridisme sans âme, l'humanisme
rationaliste, l'abolition de la vie intérieure" (Zitiert nach:
Philippe de Villiers, «Alexandre Soljenitsyne m'a appris à
détecter les goulags de notre temps», Le Figaro, 03,08.2018).
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Der zeitgemäße Mensch kennt viele Oberflächenphänomene, aber er kann sie nicht in Ursachenketten
denken.
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Die Moderne ist dekonstruktiv. Zur destruktiven
Entwicklung gehört auch das Verschwinden von Sprachen und Dialekten. Da
ich Plattdeutsch aufgewachsen bin, empfinden
ich dessen massive Zurückdrängung als schmerzlich. 2b. Kein Organ für das Sein haben, ist Verfehlung des Lebens und seiner
Schönheit und Tiefe. Da helfen auch keine Reisen, große Autos und
Events.
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Ich unterwerfe mich nicht dem Preisdiktat des
Billigsten. Mein Maß ist der gerechte Preis. Übrigens. Jedes
Unternehmen, das sich auf dieses Spiel einlässt, wird letztlich in
Schwierigkeiten geraten wie jetzt die Bahn.
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Die Sehnsucht des Menschen nach Menschen befriedigt
die Werbung in Bildern hübschen jungen Menschen.
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Kunst ist das Gegenteil von Verarmung.
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Das Wollen kommt aus dem Subjekt ( =
Metaphysik). Das Sollen aus dem Sein ( = Ontologie).
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Wir müssen das wirkliche Leben finden und
realisieren.
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Wenn Entscheidungen sich ändern, muss man
deutlich machen, warum sie sich verändern.
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Ökologisch gesehen leben wir falsch. Die Irrationalität kommt auf uns wie ein riesiger Tsunami, und wir
wissen gar nicht, wo wir zuerst anfangen müssen zu retten.
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Ökologie und Digital gehen meistens nicht
zusammen.
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Wir „verbessern“ ständig unsere technische Umwelt
und verschlechtern gleichzeitig die Natur. Nur wir selbst sind
kein Gegenstand der Verbesserung..
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Je schwächer der Mensch wird,
desto größer die Naturbelastungen.
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Crossover dient oft der Trivialisierung.
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Ökologie ist das Andere zum Mainstream.
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Abstraktionen können Gewinne, aber auch
Verluste nach sich ziehen wie beim Begriff Mobilität, der den
entscheidenden Unterschied zwischen Eigenbewegung und motorisierter
Bewegung unsichtbar macht. Also die Abstraktionsebene
ist entscheidend wichtig.
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Früher stand in der Regel am Postfach „Bitte
keine Werbung“. Heute ist Werbung für viele die
Hauptlektüre.
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Das Kapital hat aus dem Menschen ein
Waren anhäufendes Wesen gemacht.
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Der Bestandteil „Gebrauch“ im Wort „Gebrauchswert“
ist nicht ausreichend für ein Kritiktabu.
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Freiheit und Sollen werden nicht als Einheit
gedacht.
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Die Transformation des Sollens zu
einem bloßen Wert, als Schwundform Spaß, ist das Kennzeichen der
kapitalistisch verfassten Gesellschaft. Und das ist der Kern der
Metaphysik, die nur dem egoistischen Subjekt dient. Der Wille zur Macht,
d. h. im Besitz von Ressourcen in Form von Konsum und Besitz, ist der
Kern der heutigen Metaphysik.
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Wissenschaftliches Denken und
Konsumorientierung verschmelzen zu einer Einheit.
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Wir nehmen schlicht nur das Seiende wahr und
reflektieren nicht das Seiende als Seiendes.
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Trotz Motorenlärm gelingt es an diesem Sonntag
unseren Kirchenglocken eine akustische Lücke zu
finden, um in mein Ohr zu gelangen. Das macht Hoffnung.
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Wir leben im Zeitalter der
Maxima, nicht der Optima.
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Entscheidungen und Handlungen dürfen
sich nicht „auf Knöpfe drücken“
reduzieren, sei es der Einschaltknopf des Fernsehers oder den Anlasser
des Autos. Man stellt dann etwas an und gleichzeitig sich selbst aus.
Das ist dann ein Leben im Sparmodus bzw. Leben auf minimalem
Aktivitätsniveau. Aber auch hier geht es nicht um ein Entweder-Oder,
sondern um ein Optimum. Früher war in meiner Heimat ein guter Bauer in
der Regel mit sechzig Jahren wegen der schweren Arbeit verbraucht.
Deswegen kann die Maxim nur heißen „So wenig Motoreneinsatz wie nötig““,
also nicht „So viel Motoreneinsatz wie möglich“.
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Die jeweilige Abstraktionsebene dient der Wahrheit oder der Lüge bzw.
Ideologie. Letztere wär Begriffe wie Mobilität, Kultur, Texte, Energie.
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Die ökologischen Probleme nehmen
nach Zahl und Größe ständig zu. Ein Beobachter ist total überfordert,
das alles zur Kenntnis zu nehmen. Aber die Zahl der möglichen
Ursachen ist überschaubar und damit erkennbar und aussagbar.
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These: Die Welt ist uns noch nie so fremd
gewesen, wir haben sie noch nie so falsch und damit wenig
verstanden, - obwohl wir das Gegenteil meinen. Waren sind heute das
Sein.
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Wenn wir unsere Lebendigkeit in
Form von Eigenbewegung aufgeben und durch Motorentechnik ersetzen,
geben wir unsere Autonomie und damit Freiheit auf.
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In der Geschichte waren Makrostrukturen wie Nationalismus, fanatische Religionen,
Adelsherrschaft usw. schlecht, aber die
Mikrostrukturen, die der individuellen und kollektiven Selbsterhaltung
dienten, meistens relativ erträglich. Jetzt herrscht allein die
Makrostruktur „Wirtschaft“. Es gibt tendenziell keine Mikrostrukturen
mehr.
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Konservative und Traditionalisten müssen
erkennen, dass auch ihre Kultur zweite Natur ist. In PC-Sprache
software.
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Marktforschung ist leider nicht kritische
oder ökologische Forschung, sondern analysiert, was ist und wie man
diesen Prozess effektiver machen kann.
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Bebauung zerstört Einmaligkeit.
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Korrekturen können verbessern, aber auch
verschlechtern. Das weiß man leider oft vorher nicht.
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Es ist ein Nullsummenspiel:
Was wir an entfernten Erfahrungsregionen (nun verdünnt) gewonnen
haben, haben wir an intensiven Nahbereichen verloren.
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Achtet Euer gegebenes körperliches,
geistiges und seelisches Potential.
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Der zeitgemäße Mensch kommt den Dingen nicht
entgegen, sondern erwartet stets das Gegenteil. Das nervt, weil er
oft demonstrativ sein Potential vernachlässigt.
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Systembildungen sind oft
schlecht, weil Systeme geschlossen, d. h. nicht lebendig sind.
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Die Vielfalt in der Musik ist ein
überzeugendes Argument gegen Objektivität und Gleichheit, sondern für
Subjektivität und materieller Gleichheit. Das ist absolut kein Argument
gegen formale Gleichheit.
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Das Handeln steht heute zunehmend unter der
Herrschaft des direkten und indirekten Wirtschaftswachstum. Es
gibt zwar in den Medien punktuelle ökologische Aufklärung, die aber
offensichtlich keine gravierenden Folgen im Handeln hat.
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Die politische Ökologie ist das primäre politische
Feld. Die Erderwärmung bedroht alles, auch Schlechtes. Wir müssen
alles daran setzen, die CO2-Emissionen zu senken.
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Sein Verhalten
ist weder
normal im Sinne von Durchschnitt, aber auch nicht im Sinne der Ethik.
Seine falschen Schlüsse entstehen dadurch, dass er seine unreflektierte
Lebenspraxis zum absoluten Maßstab macht.
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Das Motzen gegen Politiker an sich
ist momentan die größte Gefahr für die Demokratie.
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Ob eine Argumentation Sinn macht, kann man nur an
den Argumenten festmachen.
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Der Mensch muss sich immer bestehenden Bedingungen
anpassen, aber da gibt es Spielräume der Anpassung. Hauptziel ist
heute Anpassung an zunehmender Bequemlichkeit. Dimensionen im
Mikrobereich sind: leichte Zugänge, Bedienungsfreundlichkeit,. Reduktion
von Eigenbewegung, Produktionserleichterungen durch neue Maschinen usw.
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Warum mag ich so gerne Aix en Provence?
Strukturelle Erinnerungen an Elmshorn: die lebendige Altstadt, die fast
nur aus Fußgängern und kleinen Geschäften besteht.
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Die Differenz von Kaufen auf dem Wochenmarkt
und Online-Kauf. Eine Frau kauft ein, vor ihr das
Gemüseangebot, dahinter die lächelnde Verkäuferin, neben ihr andere
Kunden. Im Online-Kauf gibt es kein sich gegenseitiges
In-die-Augen-Schauen.
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Die einseitige materialistische
Weltanschauung verfehlt Wesentliches: Die Welt ist
meiner Ansicht nach primär Geist, sekundär Materie, also eine Mischung.
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Den Bahnhof in Flensburg mag ich: die
Architektur, den Presseladen, das Bistro, die saubere Unterführung, den
Anschluss an Busse und der schöne Blick auf den Carlisle-Park. Zu den
öffentlichen Toiletten kann ich keine Aussage machen,
weil ich sie bisher noch nicht nutzte.
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Es gibt guten, unverzichtbaren Individualismus
und schlechten, abzulegenden Individualismus. Schlechter,
abzulegender Individualismus herrscht dann, wenn das Streben nach dem
Guten, Wahren und Schönen keine Rolle mehr spielt, sondern nur noch
die Durchsetzung persönlicher Bedürfnisse dominiert. Individualismus ist
dann schlecht, wenn er keine Autonomie enthält. Der
Konsumbürger nimmt seine Autonomie im Sinne des kategorischen Imperativs
nicht in Anspruch, denkt es aber. In Bezug auf Freiheit im Sinne von
Autonomie versagt der Konsumbürger absolut. Vielleicht müssen wir Kant reaktivieren. Freiheit ist ein rationaler Begriff, Liebe
ein gefühlsmäßiger. Beides ist wichtig und ergänzt sich.
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Der entscheidende Begriff der politischen Ökologie
ist Entropie.
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Auf dem Dorfplatz der autofreien Insel Porquerolles
kann man viel lernen, so auch Pädagogisches und
Mobilitätstheroretisches.
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Das Hauptproblem: Wirtschaftswachstum und
ökologische Notwendigkeiten stehen unverbunden nebeneinander.
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Erwärmung beschleunigen die Wasserkreisläufe
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Gebrauch und Herstellung von Waren
verbrauchen Energie.
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Zentralismus ist zumindest ökologisch kein Fortschritt. Die Lösung „Global denken und lokal handeln“
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Die Primäraufgabe ist, die ökologische Gefahr
abzuwenden, die anderen Werte sind sekundär wichtig.
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Hatte Jacob Burckhardt Grund, so
zivilisationskritisch zu sein? Er sah bereits die mechanisch
gesellschaftliche Organisation (wie das Militär), die Herrschaft
der Uhr, die geistige Nullität des Radikalismus.
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Der absolute Konsument reproduziert sich
allein in der Sphäre des Konsums. Er ist nur dort bestellbar
(ansprechbar). Dem Subjekt erscheint diese Form der Reproduktion als
Freiheit. Er ist aber gestellt, wenn er feststellbar ist. Wodurch
entsteht diese Fehlhaltung? Angeboren, Opposition, Schicksal,..?
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Bedeutungen entscheiden über Existenz und
Nichtexistenz.
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Es gilt, die Welt bei den meisten
Problemen nicht materiell zu verändern, sondern geistig zu
differenzieren
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Eine von religiösen Prämissen abgeleitet
Politik kann sehr gefährlich für das Kapital werden.
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Ein Mensch, der täglich zehn Stunden vor dem
Fernsehapparat sitzt und nur minimal aktiv ist, muss eine
große innere Leere haben.
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Einem intelligenten Konsumbürger erzählte ich von
meiner Sicht, dass zwischen einem wachen Hund und einem Menschen kein
so großer Unterschied bestände. Sein Kommentar: „Laß das bloß keinen
hören.“ Vermutung: Er definiert den Menschen allein
über sein technisches Können.
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„Freiheit ist ein Vermögen, das sich nur aus
lebenden Wesen herausbilden kann“ (Thomas Khurana). Die Motorenfans,
sei es das Auto oder die Unterhaltungsmedien, beten das Tote an, umgeben
sich mit Totem. Das ist Objektphilie
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Die Vita activa, die auch die vita
contemplativa umfasst, ist das Humane.
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Armut und Reichtum ausschließlich nach Waren
und Dienstleistungen zu definieren, verfehlt das Leben und das Glück.
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Die kapitalistische Moderne ist in Teilen sehr
ästhetisch. Wolfgang Haug thematisiert das unter Warenästhetik.
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Unnötiger Müll dient der Kapitalvernichtung.
Auch Moden, Kriege, künstliche Veralterung, Strukturwandel,
Revolutionen, Unfälle mit Totalschäden. Mit der Theorie der
Kapitalvernichtung scheint mir Marx plausibel und stringent zu sein.
Siehe auch W. Hauffs Das kalte Herz.
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Marx hat Recht: Das Kapital bekommt ständig
neue Nahrung durch materielle Bedürfniserweiterung und Zerstörungen, die
meistens vergrößert ersetzt werden. Aber der Sozialismus ist auch keine
Alternative, weil er auch die realen und angeblichen Bedürfnisse
verabsolutiert.
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Wir brauchen ökologische Politik als neuen
Nomos (Carl Schmitt) für die Erde.
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Heute bekommt man überwiegend Pakete und selten
Briefe.
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Moderne Dualismen: die Brutalen und die
Sensiblen, die Konstruktivisten und die Dekonstruktivisten, die
Naturzerstörer und die Naturerhalter, die Macher und die Bedenker, …
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Wenn die Opfer auch Täter sind, findet
Selbstkritik nur sehr schwer statt.
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Wenn Schlechtes getan wird, versuchen die
Verursacher eine Identität mit der Natur
herzustellen.
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Ökologische Vernunft ist vernünftiger als die Vernunft der Preise.
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Wirtschaftswachstum und Kapitalismus haben
dieselbe Quelle.
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Der Nomos der Erde ist nach Schmitt das
(hoffentlich gute ) Gesetz. Der Nomos der Erde ist für die Konsumbürger
die Befriedigung seiner Bedürfnisse, die vom Kapital ins
Maßlose gesteigert werden.
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Der Klimawandel ist nicht naturwüchsig, kann
deshalb durch ökologisches Verhalten aufgehalten werden.
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Heute kann man die Menschheit in den
Industrieländern in ökologische Denkende und in der
Warenwelt Befindliche aufteilen.
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Werte sind abstrakt, also Formen, die über
Inhalte gelegt werden und diese erst indirekt zu Werten machen.
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Im Kapitalismus ist Wirtschaften Selbstweck.
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Mondfinsternis ist noch das letzte Naturereignis,
was der breiten Masse interessiert. Hat Eventcharakter. Ich
interessiere mich nicht sehr, weil es als Beweis für absolute Kausalität
gilt, die vielleicht gar nicht existiert.
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Modernisierung = kompatibel machen für die
Bedürfnisse des Kapitals und damit Zerstörung der traditionellen
Lebenswelt, die hauptsächlich auf Eigenbewegung beruhte.
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Mit Kant muss man den blinden Konsumismus
kritisieren: „Break the surface“.
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Zerrissenheit im Bewusstsein hat es immer
gegeben, aber durch den großen bildorientierten Medienkonsum hat sich
diese Entwicklung wahrsinnig beschleunigt und vergrößert.
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Wenn Proargumente für irrationales Verhalten
ausgehen, zieht man sich auf das Argument der absoluten Autonomie des Bürgers zurück.
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Die Sakralisierung der Gesamtnatur wäre ein
nachhaltiger Schutz, aber das passt nicht zum Zeitgeist. .
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Die Menschheit verabsolutiert sich und
behandelt die Umwelt als alleinige Ressource für ihre Zwecke.
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Politische Ökologie hat nur ein Ziel, Erhaltung
durch Nachhaltigkeit.
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Ein System kann man nur begrenzt verändern,
wenn man es nicht zerstören will.
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Wir müssen ökologische Wert möglichst in all
unseren Handlungen berücksichtigen. Ein rein ökologisches Handeln
gibt es außer dem Naturschutz nicht.
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Jeder Roman von Thomas Hardy, Jane Austen, George
Eliot zeigt, dass auch begrenzte Lebenswelten
sehr interessant sind - vielleicht es erst werden.
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Der Ruf nach immer mehr Komfort ist für
Umwelt und dem Menschen nicht gut.
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Nur wenige durchschauen, dass ihnen ein Schwundleben im Konsum verordnet wird.
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Konsumorientierung verlangt Leere. Die Frage
ist ob angeboren oder selbstverschuldet. Wenn selbstverschuldet, ist das
eine Verschwendung von Ressourcen.
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Der Mensch hat die Freiheit, Gutes oder
Schlechtes zu tun.
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Zwei Formen von Individualismus: a) der die
Umwelt ausblendender Individualismus (so die Autofahrer, die
Spontaneität und Kontingenz meiden wie die Pest) und b) der sich
öffnende Individualismus in Richtung Subjekt.
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Der Aufwand als Preis ausgedrückt ist objektiv und gerecht. Der Wert von Bedürfnissen ist subjektiv
und willkürlich.
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Die Nullität des Radikalismus (Burckhardt)
deswegen, weil sie einfachstes Denken. Ich bin kein
Revolutionär, sondern Evolutionist.
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Auch wenn man reich ist, ist
das absolut kein Argument, mit Nahrung oder Ressourcen unachtsam
umzugehen.
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Es gibt große ästhetische Veränderungen.
Modell dafür sind die Einkaufszentren am Stadtrand: wenige
Elemente, Großflächigkeit und Homogenität, keine Tradition, Vielheit und
Komplexität.
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Hotels hießen früher Stadt-Hotel statt
City-Hotel.
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Früher war mit Sicherheit vieles schlecht, aber
auch viel Gutes ist verschwunden
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Man sollte eher komparativ als absolut an
den Lösungen arbeiten.
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Eine Stadt hat Lebensqualität, wenn viele
Bürger auf den Straßen sind.
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Eine Altstadt wie Aix en Provence: Jeder Blick
entdeckt Neues, in der modernen Stadt genügen wenige Blicke, um das Ganze zu erkennen.
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Wir dürfen nicht die Bedeutung der Wirtschaft
verabsolutieren, die Ökologie muß den Primat haben.
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In jedem Fall einfach Weitermachen ist schlechter,
dummer Konservativismus. Konservativ kann nur heißen, ökologisch
und human leben und denken.
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Da nahezu die gesamte Wirtschaft ökologisch
Schädliches wie der Ozean Wellen produziert, muss die politische
Ökologie idealiter über all diese Prozesse Bescheid wissen. Damit ist
sie aber maßlos überfordert.
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Soziale Situationen regen die direkte
Kommunikation an, so z. b. in öffentlichen Verkehrsmitteln.
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Der Konsumismus verfügt über wenige überzeugende
Gründe – und ist trotzdem so übermächtig.
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Politische Ökologie ist das Korrektiv von
schlechtem Individualismus.
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Ich bin kein (biologischer) Biologe, aber ein
politischer, der versucht, die Ökologie zu bewahren.
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Ökologischer Imperativ: Handele so, dass
Dein ökologisches Verhalten zu einer Maxime für alle werden kann.
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Lebt man fast nur noch in der technisch-kausalen Welt,
verabsolutiert man diesen Wert bald auch in seinem Denken und Werten. In
dieser Perspektive ist Leben schlicht irrational.
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Ich wehre mich, in einem Restaurant das gewünschte Essen
mit einer Nummer
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Zu bestellen.
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Ökologische Politik = Lebenspolitik
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Von Menschen geschaffene Probleme, können
nur von ihnen gelöst werden, indem diese Handlungen entweder
rückgängig oder entschärft werden.
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Ideologie ist falsches Bewusstsein. Ist das
einfache Weitermachen nicht die Ideologie der Gegenwart?
Ideologie fördern übrigens Denkfaulheit.
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„Einsamkeit macht depressiv“ –
motorisierter Individualverkehr und Unterhaltungsmedien erzeugen
Einsamkeit.
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Das Fundament der Freiheit ist das Leben,
nicht Technik, Motore und/oder blödsinniger Konsum.
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Heute ist das Nichtspektakuläre
das Spektakuläre.
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Modernes Leben ist ein Leben ohne lebendige Umwelt.
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Die gegenwärtige Lebensform gilt als
unhinterfragbar. Das zu meinen ist ein Verzicht auf denken und Freiheit.
Auch die zweite Natur ist ja eine Folge von Entscheidungen, die oft in
Freiheit gefallen sind. Menschliches Denken darf sich
nicht der Geschichte ausliefern, die als Rückblick wohl meistens als
Determination interpretiert wird. Erst, wenn man vor der Zukunft steht,
erscheint Freiheit, oft als sehr schwierige, das Richtige zu tun.
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Es macht keinen Sinn, die
Vergangenheit als ideal oder als Vorbild zu nehmen. Sinnvoll ist es, zu
fragen, wo und wie man die Gegenwart verbessern kann.
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Die bestehenden Bedürfnisse werden nicht
hinterfragt. Das Bedürfnis nach Brot ist absolut sinnvoll und damit
unhinterfragbar; das Bedürfnis nach Autos muss allerdings kritisch
hinterfragt werden.
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Es gibt heute auch eine selbstverschuldete Armut
in Form von Süchten, die aber nicht als Sucht erkannt werden.
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Der gegenwärtige Hauptwiderspruch im Konsum:
Alles soll billig, aber von höchster Qualität sein.
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Lange Transportwege und die langen Zeiten
zwischen Ernte und Verzehr schwächen die Qualität der Nahrungsmittel.
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Die technologische Moderne ist erbarmungslos
universell. Beleg: das Anthropozän.
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Fünfzig Stunden in der Woche zu arbeiten, ist für
viele Menschen befriedigend. Die ständige Arbeitszeitverkürzung
ist deswegen kein Ziel, auch weil sie den Motoreneinsatz erhöht.
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Alles, was Nachhaltigkeit i. w. S. fördert,
also auch das Soziale und indviduelles Wachstum, muss unterstützt
werden.
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Im Zeitalter der Fernreisen, Kreuzfahrtschiffe und
des Internets kennt man sich nicht mehr (Richard Sennet).
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Tolstois Wieviel Erde braucht der Mensch?
ist eine stimmige Beschreibung des Menschen, denn kapitalistisches
Denken scheint eine anthropologische Konstante zu sein.
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Der arme Brasilianer fällt viele Bäume im
Amazonasgebiet und wird reich. Sein nun bestehender Reichtum
sieht man dem zerstörerischen Ursprung nicht an.
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Trotz großer Reisen kann man sein Leben selbst
nicht entgrenzen.
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Der philosophische Materialismus ist
in einen banalen Konsumismus umgeschlagen.
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Gegenwärtig wird Politik (Merkel) und Fußball (Löw)
im Wert und Wichtigkeit gleich gesetzt.
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Die Gewerkschaften sind objektiv
verlässliche Partner des Kapitals, in dem sie über die
Forderungen nach überwiegend unnötigen Waren und Dienstleistungen das
Wirtschaftswachstum bewusst oder unbewusst ständig fördern.
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Wirtschaftswachstum in allen materiellen
Ausprägungen bringt uns den AKWs näher.
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Reisen darf nicht reduziert werden auf Transportiertwerden. In diesem Fall sollte man verzichten, weil kein
Anteil von Eigenbewegung vorhanden ist.
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Schlecht: Entweder kommen die Highlights ins
Wohnzimmer, oder wir im Auto oder Flugzeug zu ihnen.
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Ökologische Politik ist notwendig, denn es
steht zu viel auf dem Spiel.
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Schlechte Gewohnheiten sind oft
vernunftresistent.
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Zwei verschiedene Beziehungen zwischen Qualität
und Erfolg: Qualität ist immer erfolgreich oder
nicht.
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„NARZISSE - EGO –SELFIE. ME FIRST- KONSUM ist chic.
Ich bin meines Glückes Schmied, lautet die Parole der Zeit. Wirklich
helfen im Leben helfen nur Achtsamkeit, Nächstenliebe, Solidarität.
Gibt es ohne diese antiquierten Werte kein erfülltes Leben und keine
sinnvolle Zukunft? Zahlt sich menschliche Nähe nicht aus? (aus einer
Einladung der Evangelischen Akademie Tutzing)
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Der alte Nomos für die Erde war Ausbeutung
durch den Menschen. Das ökologische Nomos wäre Bewahren, Nachhaltikeit,
Empathie, Lassen, ..
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Mehr als Gleichheit geht nicht.
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Maxime: nicht das Maximum, sondern das Optimum
anstreben.
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Die Begrenzung des Ichs auf die körperliche und
geistige Person .stimmt nicht mehr. So ist das Auto auch ein
untrennbarer Teil eines zeitgemäßen Ichs, wobei der Körper-Ich und das
Auto-Ich sich sehr wohl trennen können. Das Auto ist mehr als ein
geliebtes Du, es ist Ich.
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Es genügt nicht, im Garten eine Rasenfläche mit
einer Hecke zu umgeben. Es müssen auch Inseln im Garten
geschaffen werden.
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These: Entscheidungen nach einem (1) Kriterium wie
Schnelligkeit, Billigkeit, Bequemlichkeit, schiere Größe usw sind
schnell und einfach zu entscheiden. Wenn das
entschieden ist, wird nicht mehr gedacht.
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Ein Leben ohne Ökologie und Soziales und ist ein
Leben, ohne Subjekt zu sein.
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„Wir müssen eine Art hippokratischen Eid für
Ingenieure, Informatiker und Programmierer entwerfen. Diese
Berufsgruppen tragen wie Ärzte viel Verantwortung und müssen über die
Konsequenzen ihres Handelns permanent reflektieren“ (ein Informatiker,
dessen Name ich nicht mehr aufrufen kann, Entschuldigung).
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Wir müssen mit aller Ernsthaftigkeit und
Entschlossenheit die Frage stellen Was bringt uns weiter?
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Vernünftig ist zumindest alles, was dem Erhalt
der Erde dient. Unvernunft ist alles, was nur der Bequemlichkeit und
der Herrschaft dient.
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Die große Entscheidung, vor der wir grundsätzlich
stehen: Leben oder mehr Motore.
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Die Ameisen waren vor uns da.
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Trash-Bewohner (bougeoise) haben heute die
Merkmale Konsumorientierung, Autoorientierung, Billigorientierung,
keinen verantwortungsvollen Bezug zur Umwelt, Medienorientierung,
Harley-Davidson-Orientierung, Anpassung- und
Kritikaufgabe. Das sind die modernisierten Todsünden des Christentus.
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„Schon die Aktualisierungen Kants zahlten den
Preis, mit dem Absterben ihrer Bedingungen für diese Aktualität zu
Makulatur zu werden“ (Köhnke). Das gilt leider nicht für die ökologische
Analyse. Sie ist und wird zeitlos sein.
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„Wie das Almendeproblem lösen“ und „Warum
dieser Naturschutz gerade vor meiner Tür? Das sind Fragen, die nicht
leicht und befriedigend zu beantworten sind.
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Zu möglichen Wirklichkeitserfahrungen: a)
Medien = keinerlei Wirklichkeitserfahrung, b) „philosophische“ Texte
lesen heißt Verzicht auf gegenwärtigen Wirklichkeitserfahrung für
spätere vertiefte Wirklichkeitserfahrungen, c) Auto = denkbar
größtmögliche Reduktion von Wirklichkeitserfahrung, die man eigentlich
eher als Autoinnenerfahrungen beschreiben müsste.
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Schulden machen ist nie gut.
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Wellness dominiert heute so stark, dass die
eventuell vorhandene umgebende Natur fast keine Rolle mehr spielt,
höchstens noch als Ausblick.
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These: Der extreme Konsum dient zudem, die
verlorenen sozialen und selbstärkenden Impulse zu überbrücken bzw. zu
übertünchen.
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Ich bin aber gegen ökologische Hypermoral.
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Actions sind heute in der Regel das Passive,
wo man nur noch betrachtet. Hier wird man „bespielt“.
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Am Anfang der Umwelt-Verschmutzungs-Kette
steht nicht Braunkohle, sondern der handelnde Mensch.
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Sinnvolle Ziele wären Selbsterhaltung,
soziale Netze pflegen, Kultur und Bildung.
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Bis ich die den „großen“ Fußball durchschaute und
verließ, dauerte sehr lange.
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Wir müssen die Maßstäbe aus der Bereich der
Zweiten Natur ins Bewusstsein heben. Und das müssen heute auch
ökologische sein.
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Ziel aller Produktion ist, den Status von
Naturwüchsigkeit zu erreichen und somit absolut notwendig und
unkorrigierbar zu sein.
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Lohnarbeit ist nur eine Teilmenge der
Arbeit!
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Es stimmt: Es gibt und muss im Alltag eine Font
gegen die kapitalistischen Impulse geben.
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Das Verhältnis von Impression und Expression
ist durch die Dominanz der Medien außer Lot gekommen. Für eigene
Expression ist kein Raum und Zeit.
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Mängel entstehen auch, wenn die materiellen
Ansprüche immer größer werden: Wohnung, Zahl und Größe der Autos,
Wohnwagen, Straßen, Klamotten, …
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Sinnlos ist es, die Gegenwart und Vergangenheit
bewertend zu vergleichen. Es macht aber Sinn zu
überlegen, was man an der Gegenwart verbessern kann.
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Gegenwärtiger Fortschritt zielt zur
Hauptsache direkt oder indirekt auf Vergrößerung der
Bequemlichkeit, nicht auf Qualität. Schnelligkeit, Größe,
Billigkeit, Leichtigkeit, Zugang zu Unterhaltungsmedien sind die eigentlichen
Ziele des Fortschritts. c Rückschritte in den Feldern
Natur (Anthropozän), Subjektivität (Transformation in egoistischen
Individualismus), philosophisch-existentielle Kritikfähigkeit, Stille,…
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Künstler sind „Springer“, die die gewohnte
(rationale) Spur verlassen und entweder eine neue schaffen oder in eine
andere springen. So ist ökologisches Denken heute ein
„Springen“ in eine andere, ökologische Struktur.
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Das generelle Kritiktabu des Individuums in der
Demokratie (das demokratische Missverständnis) ist
der absolute Sieg des egoistischen Individuums über das autonome
Subjekt.
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Im Konsumkapitalismus herrscht die Logik der
Henkersmahlzeit: Man kann zwischen drei Gerichten wählen.
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Das heutige Weltbild ist sehr eng.
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Die Verteidiger des Konsumkapitalismus argumentieren nicht mit Kausalität, sondern gehen
absolut von der Autonomie des Subjekts aus. Während der
kritische Rationalismus mit Kausalität argumentiert.
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Nicht die Zeit, sondern der so genannte
Fortschritt hat die Städte und Landschaften verändert
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Der moderne Mensch ist in der Regel warenorientiert und an zunehmenden Motoreneinsatz interessiert.
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Von 1970 bis jetzt (und leider darüber hinaus) kann
man Philosophie nur auf dem Hintergrund der ökologischen Krise betreiben. Diese Krise ist das Signum unserer Zeit.
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Während der Fußballweltmeisterschaft 2018 fragte
mich eine sehr alte Dame, die in ihrem Leben wahrscheinlich noch nie ein
reales Fußballspiel gesehen hat „Wo ich das Endspiel sehen werde“ nicht,
ob ich es überhaupt sehen werde.
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Wenn eine Gesellschaft auf der Zielebene verrückt
geworden ist, dann macht es Sinn, seine eigene Logik zu verrücken.
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Expression gehört zum gelingenden Leben. Die
fehlt heute.
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Der Raum, nicht die Zeit, ist im
modernen Verständnis die produktive Instanz. Aber nach Denker wie Gustav
Landauer die Zeit, der innere Sinn hoch produktiv. Wir
sehen in ihr aber nur die destruktive Dimension.
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Leben ist ein Leben im Dazwischen. Das ist
das Charakteristikum des menschlichen Lebens. Nur Lebendige (Menschen,
Tiere, vielleicht Pflanzen) vermag subjektiv zu spiegeln, nicht Totes.
Das ist eine Kritik an Dingen, wenn sie als Ersatz für das Leben
fungieren, oft unbemerkt von ihren Nutzern.
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Anerkennung gibt es nur über Spiegelung, nur
sie gibt Sicherheit über sich selbst.
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Demokratie darf nicht in wirtschaftlich
prekären Zeiten in Frage gestellt werden. Demokratie ist Selbstzweck.
Auch Demokratie und Ökologie müssen eine untrennbare
Einheit bilden.
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Was für mich oft Entfremdung und
Zerstörungspotential sind, sind in der Perspektive
der Konsumbürger oft Errungenschaften. Sie realisieren die
Systemimpulse, nicht die der Lebenselt.
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Ich argumentiere aus der Perspektive der
Lebenswelt, nicht aus der Perspektive der motorisierten Technik und
des Kapitals.
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Wir leben heute nicht in einer
Lebenswelt, sondern Warenwelt. Das hat zur Folge die Umwandlung
der vielfältigen natürlichen Umwelt zu einer gleichgültigen,
allgemeinen, motorenkompatiblen, homogenisierten Umwelt.
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Es gibt zwei Formen von Individualität:
a) die von Waren geschaffene und gewollte und b) die autonom-reflexive.,
wo es um individuelle Nichtidentität geht.
-
Systeme haben einen Systemwillen, der alle
Systemelemente bestimmt bzw. determiniert. Hier gibt es
verschiedene Determinationsgrade. Ein kluges System macht für die
Elemente diese Herrschaft unbemerkbar
-
Das Dasein wird auf die organische Existenz
beschränkt. Symbolischer Menschismus (Brunkhorst) ist
Gewalt ohne Macht, Sexualität ohne Liebe, homo sacer, d. h. der reine
biologische Mensch, der keine Rechte hat wie eine Fliege.
-
Über Pflanzen und Tiere auf der Erde hat nun der
Mensch die absolute Macht, nun ist er in dieser Beziehung gottähnlich.
-
Ich bin ein Freund der kleinen Erfahrungsradien.
-
Urlaubsorte in der Karibik oder Spanien bieten
sozial das, was früher jedes Dorf hatte: soziale Öffentlichkeit.
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Kann man notwendige materielle Lebensqualität mit ökologischen Notwendigkeiten
verbinden? In der
Mobilität problemlos.
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Wirtschaftswachstum ist mit Sicherheit nicht
nachhaltig.
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Als 1939 Geborener habe ich
einerseits das pure Böse in Hitler und der Nazi-Partei erleben
müssen und in Angela Merkel Humanität und Vernunft erleben
dürfen.
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Es gibt zwei existentielle Lebensprobleme:
a) die prinzipielle Unbehaustheit, Unruhe und Zerrissenheit des Menschen
und b) „es gibt keine richtiges Leben im falschen“. Aber das ist mir zu
dual gesehen, denn es gibt bessere und schlechtere Realisationen.
-
Die dominante Erneuerung, die das
Gegenwärtige möglichst vollkommen überwinden will, ist die Moderne in
der Form der Technologie. Diesem Ziel zu widersprechen,
ist sinnvoller Konservativismus.
-
Müssen wir das Ich erweitern? Alle Dinge wie
künstliches Kniegelenke, falsche Zähne bis zum Auto, die nicht vom Ich
getrennt werden können?
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Transportiertwerden und Fernsehen sind absolut
passiv, letztlich ohne Subjekt.
-
Dem Konsumorientierten ist alltägliche Schönheit
und des Zufalls unbekannt.
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Relative „Armut“: Nur 30 Prozent der
Bevölkerung hat einen SUV bzw. gleich großes Auto und nur
20 Prozent haben ein Wohnmobil.
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Der Nomos der Erde ist der Kern des Rechts
(Schmitt), aber nur das ökologische Recht der Erde zur
Selbsterhaltung darf hier gemeint sein. Ansonsten droht Ideologie.
Ökologische Politik verwirklicht Naturrecht (wortwörtlich).
-
Über unbegrenztes Wirtschaftswachstum entsteht die
Möglichkeit, über andere Länder zu herrschen, was dann oft schamvoll als
Modernisierung bezeichnet wird.
-
Wenn Ihr etwas gekauft habt, was Euch kaputt
macht, befreit Euch davon.
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Es gibt auch innerer Armut,
die nicht öffentlich thematisiert wird.
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Es gibt nicht das absolute Glück.
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Die Forderung nach materieller Gleichheit
ist dann unterstützenswert, wenn Gleichheit auf
ökologischem Niveau gefordert wird.
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Es ist falsch zu meinen, es sei undemokratisch,
Bürger zu kritisieren.
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Die Wirtschaft in Form des Kapitalismus bestimmt
weitgehend das Verhalten der Menschen. Nicht, weil es herrschen
will, sondern viel verdienen will. Von diesem kapitalistischen
Prinzip und Logik sind fast alle aktiv erfasst.
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Er kauft per online drei Packungen, obwohl
er nur eine braucht. Der Grund: bei drei Packungen braucht er
kein Porto bezahlen.
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Bei Reisen ist aus ökologischer
Perspektive einerseits das Verhältnis zwischen Eigen- und Fremdbewegung
entscheidend, andererseits die Höhe der ökologischen Belastung.
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Die Welt wird ohne Fußball und Konsumwerbung
interessanter und intensiver.
-
Modernität ist heute im Kern, auf
der Höhe der technologischen Entwicklung sein.
-
In der politischen Ökologie dürfen
wir keine Kompromisse machen. Was nicht lebenswichtig ist, muss
unterlassen bleiben. Das ist Ende der Toleranz gegenüber
Natur zerstörende Prozesse und Verhalten. Hier endet die „Freiheit“ der
Individuen, auch in der Demokratie.
-
Events sind die Bedürfnisse einer banalen
Subjektivität, weil inneres Wachstum und eine wirkende Umwelt
ausgeblendet werden.
-
These: Ein intensives Leben ist ein
bewusstes Leben.
-
Der Kapitalismus erfindet keine neue
Bedürfnisse, sondern macht aus ihnen eine Sucht.
-
Events, Sensationen, Emotionen usw. sind die
Köder, die gefordert werden, um die Lust zum Anbeißen
zu erwecken, nicht der Begriff (frei nach Hegel).
-
Der Hauptirrtum der Wissenschaft, die Trennung
von Subjekt und Objekt, führte zur Wertverminderung,
ja Elimination der Subjektivität. Subjektivität ist nicht nur Färbung, sondern substantielle Perspektive.
-
Die Naturwissenschaften und die ihre Ergebnisse
umsetzende Technik bilden das ideale Instrument, die Erde
auszubeuten und zu zerstören. Deshalb brauchen wir eine andere Logik.
-
Das System Profifußball fördert die
kapitalistische Wirtschaft, kapitalistisches Denken und
Handeln. Profifußball und Autoorientierung müssen viel
Gemeinsames haben.
-
Zu Sinn und Schönheit durch
Sinnlichkeit und Eigenbewegung.
-
Grenzenlosigkeit hat keinen archimedischen
Bezug und führt deswegen direkt in Chaos und Krankheit. Das
Konsumsystem, das TV-System, aber auch Bildungssystem als Selbstzweck
sind grenzenlos.
-
Inzwischen sind fast alle Opfer. Das wird
man schnell und ohne eigenen Anstrengung – oft per Definition. Viele
Menschen sind bereits eine Schöpfung oder eine Funktion des
Konsumkapitalismus. Allerdings muss dazu wohl eine gewisse Disposition
vorhandenen sein.
-
Ich argumentiere gegen den Konsumbürger wie Rousseau gegen den Adel.
-
Als ob mit dem Sozialismus oder anderer Ideologien
einschließlich der ökologischen alle Probleme verschwänden.
-
Amselgesang im Garten ist nicht
weit vom Paradies (= Garten Eden).
-
Das Anthropozän ist ein Beleg der absoluten
Herrschaft des Menschen über die Natur.
-
Der gegenwärtige Zeitgeist ist extrem
einseitig.
-
Wer die Frage nach der Wertigkeit stellt, stellt
gleichzeitig die Frage nach den Werten.
-
Wenn man "Armut" relativ
definiert, verfehlt man sie.
-
Es herrscht das Gesetz der geringsten
Anstrengung. Sich anstrengen zu wollen und zu müssen, gehört
zum Wesen des Lebendigen und damit zum Menschen.
-
Das Phänomen Leben ist Bezugspunkt und
Maßstab meiner Kritik.
-
Mathematisch-technische Topologie (Trawni)
ist das Modell für Produktion und Verhalten, die Welt in das Anthropozän
transformiert.
-
Kleine und große Rituale geben dem Leben
eine gewisse Festigkeit.
-
Zufriedenheit vielleicht, aber Glück kann
man nicht kaufen.
-
Es wird zu wenig relativiert, sondern zu
sehr absolut argumentiert.
-
Der Konsumkapitalismus verhindert die Entfaltung
des geistigen, körperlichen, sozialen und ästhetischen Potentials des
Menschen.
-
Der Konsumkapitalismus vermittelt nicht nur
Inhalte, sondern auch Weisen bzw. Methoden.
-
Das Leben auf der Erde ist auf dem Rückzug,
was heute zwar verdrängt, aber unbewusst als Fortschritt verbucht wird
(Anthropozän).
-
Große Bäume stehen für ungebändigte und vor
allem für freie Natur, die sich nicht der Herrschaft des Menschen
unterworfen hat.
-
Der Mensch erträgt Natur nur noch als eine
von ihm unterworfene und das heißt in Schwundform oder mediatisiert. Der
Prozess des Krieges gegen die Natur ist erfolgreich abgeschlossen. Die
Existenz der Natur oder Nichtexistenz hängt allein vom
Willen des Menschen ab.
- Eine ausschließlich konsumorientierte
Existenz wendet sich letztlich gegen das Leben selbst und gegen
das eigene Leben. Wie viele Opfer haben die habituellen
Schnäppchenjäger schon geschaffen?
- Es gibt sinnvolle und destruktive Subjektivität.
- Maxime: Bevor nicht gedacht wurde, keinen vorauseilenden Gehorsam gegen Industrie, Gewerkschaften und
Konsumenten, auch nicht gegen Tradition und Fortschritt..
-
Der Konsumkapitalismus verhindert tendenziell
die Entfaltung des geistigen, körperlichen,
sozialen und ästhetischen Potentials des Menschen.
Die Medien und die Industrie versprechen
das intensive Leben, real aber verhindern sie es. Hier ist es
übrigens sinnvoll, nur komparativ zu argumentieren.
- Aus meiner Sicht sind bereits viele Bürger Opfer des Konsumkapitalismus. Der Konsumkapitalismus schafft
nicht vollkommen neue negative Bedürfnisse, sondern fördert und
vergrößert vorhandenenes Negative bis zur Selbstverleugnung.
- Man ist nicht mehr stolz auf das, was man
geleistet hat, sondern auf das, was man (billig) gekauft hat.
- Die dominierenden Motive der
kapitalistischen Moderne: Neues, Billiges, Schnelles, Großes,
Weites, …
- Jeder Ort hat Aufnahmegrenzen von
fremden Elementen: Die Welt für Autos, Porquerolle und Hiddensee
für Räder, Bastei für Menschen qua Mensch, nicht einer bestimmten
Religion, Rasse, Nation usw.
- Von der prinzipiellen
Gleichwertigkeit des Menschen, was sinnvoll ist,
wird auf die Gleichwertigkeit aller Dinge und Tätigkeiten
geschlossen, was nicht sinnvoll ist. Zehn Stunden ohne
Unterbrechung von dem Fernseher sind nicht gleichwertig mit dem
Lesen eines anspruchsvollen Textes. Nicht alles in der Zeitung ist
gleichwertig und muss deshalb nicht alles gelesen werden. Mit dem
Auto in die nahe gelegene Innenstadt zu fahren ist nicht
gleichwertig wie mit dem Rad.
ie Moderne ist in der Breite grenzenlos,
in der Tiefe extrem limitiert.
-
Das Leben ist das Wertvollste und Umfassendste,
unser Grund. Im Auto und vor dem Fernseher findet Leben auf
Minimalniveau statt, fast nur physiogisch. Dazu Tristan Garcia: „Wir dürfen nicht das Gefühl verlieren, ein lebendiger Organismus zu
sein.“
Wir suchen dort ein intensives Leben, wo wir es nicht
finden: In den Fernsehprogrammen, auf den Autobahnen, auf
Kreuzfahrtschiffen, im Geld, in grellen, lauten kapitalistische
organisierten Events.
- Die dominierend Norm in der heutigen Alltagswelt: Gut ist,
was billig ist.
- Die Lebensweise in der Moderne wird immer mehr zu einem Indoor-Leben.
- Zuwendung auf Zeit bekommt der Bürger
zunehmend nur noch als Kunde i. w. S. Ein „funktionsloses Lächeln, ein
kleines freundliches Wort, wie man es im Bus oder auf der Straße erlebt,
geschieht immer seltener, denn die Bürger sitzen isoliert in ihrem Auto
oder vor elektronischen Medien.
- Habituelle Auto- und Fernsehnutzer haben nicht das
Niveau von Tieren in Freiheit, höchstens von Schweinen im Koben
(Konrad Lorenz).
- Es gibt bereits eine dritte Richtung zwischen
Konsum-Kapitalismus und Sozialismus. Aber sie ist noch zersplittert,
erkennt nicht ihre Gemeinsamkeiten, die sie vereinigt: Nahrung, Wandern,
Secondhand-Läden, Ornithologen, …Ihnen ist Nachhaltigkeit
gemeinsam.
- Leben ist, sich Wirklichkeit anzueignen.
Bequemlichkeit verunmöglicht das.
- Neben Selbsterhaltung geht es in guter Politik um
generelle Förderung des Lebens, Streben nach Bildung und Wahrnehmung von
Schönheit.
-
Die Dichte und die Vielfalt der Kleinstadt im Roman
Madame Bovary enthielt alles, was soziale Lebensqualität
ausmachen könnte.
-
Natur ist ein integrales System. Entfernt
man ein Element zerstört man es zumeist.
-
Dicke Menschen schaffen es oft nicht, ihren Körper
zu ändern, aber sie sind kein Vorbild.
-
Grenzen können unnötig und schrecklich, aber
auch sinnvoll sein
-
Reisen ohne Anstrengung ist kein Reisen. Dagegen Wandern, Radtouren,
Städtebesichtigungen, …
-
Reich sind nur die anderen.
-
Ein nichtkapitalistisch denkender Marktbeschicker
will frische Waren anbieten und dabei finanziell auskommen. Frisch,
nicht billig oder unbegrenzt ist für ihn der Wert.
-
Es ist der kapitalistischer Zeitgeist, der die
materiellen Umweltzerstörungen schafft und schützt. Z. B.die
Autos auf Sylt.
-
Warum nicht Areale als Refugium für Tiere und
Pflanzen in jeder Stadt oder Neusiedlungen zwingend vorschreiben?
-
Neue politische Begriffe wären:
Bequemlichkeit, Intensität, Mobilität, …
-
Gewerkschaften und Linke drücken ihre
Forderungen nur in Waren und Dienstleistungen aus.
-
Geometrische Formen können ästhetisch sein,
aber auch maximale Reduktion.
-
„Wissen muss im Kern Wesenswissen sein“
(Wolfram Hogrebe). Zu wissen, wo ein bestimmtes Produkt am billigsten
ist, oder wann der Zug von A nach B fährt oder wie hoch
die Zugspitze ist mag wichtig sein, ist aber kein
Wesenswissen.Die verschiedenen Wissensaussagen kann man natürlich nicht
immer eindeutig als Wissen und Wesenswissen trennen, sondern sie bilden
in der Regel ein dynamisches, aufsteigendes Kontinuum.
-
Die zumindest im Alltag herrschende Ästhetik ist
die Ästhetisierung der Naturzerstörung.
-
Man muss u. U. auf schlechte
Bedürfnisse verzichten.
-
Geistiger Genuß verursacht keine direkten
Umweltschäden.
-
Wir leben fast nur noch in Superlativen, sie bilden
für viele den einzigen realen Wert. Hier wird ein (1) Wert
verabsolutiert
-
„Wo aber Gefahr ist, wächst. Das Rettende
auch.“ In dem autogerechten Hinterhof wächst von einem Balkon massiv
Pflanzen.
-
Eine gute Beschreibung: eliminativer
Pragmazentrismus
-
Angemessene Korrekturen: Mut zu Weniger und
Überlebensbedingungen für unsere Mitlebewesen schaffen.
-
Problematisch: Nur, was der Mensch weiß,
existiert für ihn.
-
„Dinge nutzen, nicht besitzen“ wäre bereits
ein Fortschritt.
-
Primär kann Politik nur eine
ökologische sein. Alle Probleme müssen sich ihr unterordnen. Zur politischen Ökologie gibt eskeine Alternative, aber
auf
ihrer Basis kann es wieder politische Differenzierungen geben
-
Zeitgeist: Selbst aufgelegte Beschränkungen
sind nicht zeitgemäß, stattdessen Wirtschaftswachstum, materielle
Gleicheit auf höchstem Niveau, Bequemlichkeit ohne Grenzen
-
Wir leben in einer Zeit der kurzen
Ausmerksamkeit.
-
Das Leben leben ist irgendwie auch konservativ.
-
Wirklichkeit erfährt man: a) mit allen
Sinnen, b) in Eigenbewegung und c) in geistiger Konzentration auf die
Umwelt.
-
Die Präsens entgleitet uns.
-
Die Natur ist Selbstorganisation. Artefakte
aller Art nicht.
-
Zum Liberalismus: Jeder Mensch hat
Eigenverantwortung und um diese zu entfalten, bedarf es des
Liberalismus. Aber das darf nicht zur repressiven Toleranz,
Kritikausblendung und Denkfaulheit führen.
-
Entweder man lehnt den Konsum-Kapitalismus
ab oder schwimmt in ihm.
-
Dasselbe mehrmals machen dient nach linker
Aufassung dem Establishment. Aber gerade der konsumptive Kapitalismus
beruht ständig auf Neues. Das Wesen des Konsumkapitalismus ist,
ständig Neues anzubieten, das dann gekauft wird.
-
Startups sind in der Regel kapitalistisch
motiviert, denn ihr Ziel ist Geldvermehrung als Selbstzweck. Dagegen:
Zuerst muss das Motiv sein, ökologisches und sozial
Sinnvolles herzustellen, Mehrwert wäre dann ein Nebeneffekt.
-
Die Grenze zwischen Kapitalismus und Wirtschaften
ist fließend, deswegen gegen Wirtschaften als Selbstzweck
argumentieren.
-
Individualverkehr und Medien vereinzeln den
Menschen. Aber Öffentlichkeit im Sinne von direkter gemeinsamer Präsenz
genügt nicht, was wir nicht zuletzt aus der jüngsten
Geschichte wissen. Es geht nicht um ein stilles Nebeneinanderstehen, um
einer einzigen über ein Mikrophon vermittelten einer einzigen Stimme
zuzuhören, sondern um vielen kleine dialogisch miteinander
kommunizierenden Gruppen. Öffentlichkeit bietet keine absolute Garantie
für das Entstehen von „Wahrheit“ und Humanität, hat aber
dazu eine höhere Chance. So verstandene Öffentlichkeit ist
eine Bedingung für das Entstehen eines demokratischen Diskurses
unter Gleichberechtigten.
-
Die Merkwelt wird weitgehend von der Werbung
bestimmt. Die Werbung ist die Stimme des Kapitals.
-
Die analoge Lebensweise ist ein Kontinuum,
das keine Sprünge kennt. Die digitale Lebensweise dagegen
kommt dem sprunghaften Kapital sehr entgegen.
-
Wir machen zunehmend aus autonomen Subjekten
Mittel. Ein Mittel dient allein den Bedürfnissen des Nutzers.
-
Die unvermeidlichen Verluste der
Abstraktion bedenken. Eventuelle Gewinne bestehen nur für bestimmte
Menschen, die die Abstraktion beherrschen.
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Wir müssen mehr komplementär denken.
-
Der Schrebergarten ermöglicht das
Gefühl eines Bauern.
-
Zusammenhanglosigkeit ist das
Merkmal der Gegenwart – und verhindert Krtik. Das ist hemmungsloser
Expressionismus
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Das Kapital zerstört die Schönheit der
Natur und das Erleben des Lebens. Aber es unterstützt auch das Leben,
wenn es sich vermehren kann.
-
Schönheit findet man
überall, wenn sie nicht verstellt ist.
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Dinge pflegen ist
praktizierte Ökologie
-
Wenn kapitalistische Handeln Akkumulation von
Kapital Selbstzweck ist, dann ist es schlimm. Das ist dann auch ein
einseitiger Rationalismus.
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Die wahre Baustelle ist im Innern des
Menschen.
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Dass der Geschirrspüler auch Strom
verbraucht, erscheint nicht in den Pro-Argumenten.
-
Wir sind nur noch ein minimales Subjekt. Das
Subjekt entscheidet nur noch zwischen verschiedenen Waren und
Dienstleistungen, nicht zwischen Warenwelt und Lebenswelt.
-
Der Konsumbürger fokussiert seine gesamte Lebensenergie auf den günstigen Erwerb von Waren und
Dienstleistungen, nicht auf Bildung, Erkenntnisse, nicht warenförmige
Schönheit, Soziales.
-
Konsum von Unterhaltungssendungen und Autofahren
sind vita passiva, nicht vita activa. Die vita
contemplativa ist eine Teilmenge der vita activa. Sie greift nicht in
Naturprozesse ein, deswegen ist sie eine Alternative.
-
Das politische Problem: „Eigentum ist Diebstahl“
stimmt, aber auch „Eigentum ermöglicht Freiheit“ stimmt.
-
Eine Kommunikation muss lebendig, d. h. zwischen
zwei Lebewesen direkt stattfinden, so dass Wurzeln entstehen, die aber
auch vergiftet sein können.
-
Wir leben im Konsumkapitalismus, Opfer sind die
Konsumenten und die Umwelt.
-
Der Umbau zu einer ökologischen
Wirtschaft entspricht nicht „Waffen zu Pflugscharen umbauen“, sondern
eher „Waffen zu nichts“. Deswegen ist hier Reform, Evolution, vielleicht
auch Langsamkeit angesagt. Das Ziel ist: ökologische Reformpolitik
-
Die Stimmen von Menschen unter dreißig Jahren haben
keine regionale Färbung mehr. Das ist aus meiner und Humboldts Sicht ein
Verlust.
-
Adornos Diktum „ Es gibt kein richtiges
Leben im falschen“ stimmt, aber es gibt verschiedene
Grade der Annäherung an das richtige Leben.
-
Wenn ich meine ökologische Kritik in Reinform auf meine Verwandten, Nachbarn
und Freunde anwenden würde, müsste ich eigentlich alle Beziehungen zu
ihnen abbrechen, allerdings auch zu mir selbst.
-
Jede Gesellschaft muss Wirtschaften.
Der Zwang zur Wirtschaft ist ein Existenzial des Menschen. Das ist
unbestreitbar. Bestreitbar ist aber, dass die einzige Form ihrer
Realisierung die gegenwärtige Form des Konsumkapitalismus (Eva
Illouz) sein muss.
-
Sensibilität der Frankfurter Schule:Die
Kritik der instrumentellen Vernunft ist auch eine Kritik an
Naturbeherrschung, also am instrumentellen Verhältnis der
(westlichen) Kultur zur Natur. Horkheimer kritisiert, dass die Natur,
einschließlich der Tiere, heute „als ein bloßes Werkzeug des Menschen“
aufgefasst werde und „Objekt totaler Ausbeutung“ sei.
Er stellt einen Zusammenhang her zwischen der Unterdrückung der (inneren
wie äußeren) Natur und intrahumanen Herrschafts- und
Unterdrückungsformen; da die Geschichte der Anstrengungen des Menschen,
die Natur zu unterjochen, auch die Geschichte der Unterjochung des
Menschen durch den Menschen sei und Naturbeherrschung
Menschenbeherrschung mit einschließe, gelte im Umkehrschluss: „Der
Mensch teilt im Prozeß seiner Emanzipation das Schicksal seiner übrigen
Welt.
-
Ökologisches Denken ist durch und durch
ganzheitliches Denken.
-
Je normaler das gegenwärtig dominierende
Konsumverhalten bewertet wird, desto schlimmer aus ökologischer und
humanistischer Sicht.
-
Über Preise bestimmen ist kein Verbot.
-
Vermutung: Das Handwerk arbeitete innerhalb
des ökologischen Rahmens. Der Industrialismus war der falsche
Weg.
-
Wer die Preise verabsolutiert, denkt
allein von seinem Ego aus.
-
Zwischen Wirtschaft zwecks autonomer Bedürfnisbefriedigung und kapitalistisch verfasster Wirtschaft als
Kapitalvermehrung gibt es fließende Übergänge. Das ist das Problem.
-
Wir leben in einer visuellen Realität
und meinen, das genüge, um zu leben.
-
Ich sehe aus dem rechten Fenster, ich sehe
aus dem linken Fester und ich schaue auf dem Fernster nach vorne: Überall quellen motorisierte Fahrzeuge hervor.
-
Ökologische Politik ist grundsätzlich immer
ganzheitlich.
-
Der zeitgemäße Konsument
beschleunigt und vergrößert ständig seinen Materie-Energie-Austausch mit
der Erde. Er verschiebt ständig Materie und Energie von A nach B und
zurück bzw. anderswohin.
-
Die Umweltpolitik wird gelähmt durch die
Vielheit der Themen, die in der Öffentlichkeit linear, d. h.
nacheinander, statt gleichzeitig diskutiert werden. Jetzt wird nur
Plastik diskutiert. Anders gesagt: Jeden Monat wird eine andere
Umwelt-Sau durchs Dorf getrieben
-
Im Frühling ist es überall gleich schön, wenn
der Naturanteil entsprechend groß ist.
-
Das Kapital lässt sich nur dort „nieder“, wo
es sich am höchsten und schnellsten „vermehrt“.
-
Das Verschwinden des Wesenwissens aus
dem Denken und der Alltagskommunikation ist eine Katastrophe.
-
Die dichte Bebauung in den Städten
bei gleichzeitiger Unberührtheit des motorisierten Individualverkehrs
führt entweder zur Verschlechterung der Lebensqualität und/oder zur
Ausdehnung der Stadt und damit Zersiedlung der Landschaft.
-
Man kann zwischen einem gebenden
Kapitalismus und einem nehmenden, grenzenlosen Kapitalismus
unterscheiden.
-
Sparen zwecks Schuldentilgung abzulehnen,
ist eine Form der destruktiven Entgrenzung.
-
Meine gegenwärtige „Tortur“: Meine
Nachbarn vertreten praktisch und theoretisch materiell-ökologisch
fundamental die Gegenposition. Meine demonstrativ konsumorientierte
Wohnstraße ist einerseits Last, andererseits Erkenntnisfeld.
-
Von dem Furor des Verschwindens ist
auch meine sprachliche Heimat, das Plattdeutsche, betroffen.
-
Warum sieht ein Mensch nicht in allen
Menschen einen Menschen, warum nicht in allen Lebewesen Mitlebewesen?
Also das Gemeinsame und nicht das Trennende wahrnehmen.
-
Das Soziale ist viel mehr
als materielle Gleichheit. In ihm ist Wärme, Geborgenheit, ….
-
Autofahren und Konsum von Unterhaltungsmedien
dienen der Abwehr des Bedenkens des Selbst und der Welt.
-
Aus den Häusern quellen die Konsumbedürfnisse
in Form von Autos, Wohnwagen, Motorbooten, Motorräder, ergießen sich
über die Auffahrten und Vorgärten und überschwemmen die Straße.
-
Ein Leben ausschließlich in Dingkategorien
zu führen, gelingt zwar, ist aber ohne Tiefen, funktioniert wie eine
Maschine.
-
Wenn menschliche Kraft mit technischer
Energie gleich gesetzt wird, wird der Mensch als Maschine interpretiert.
Wenn Energie die Arbeit des Gehirns verrichtet, entsteht Passivität, das
auf Fernsehen und Autofahren angewiesen ist. Aber Energie vergrößert den
Informationsbereich, aber diese müssen erst mit Eigenkraft angeeignet
werden.
-
These: Im Beruflichen muss sich u. U. schnell anpassen, aber nicht unbedingt im Privatleben, denn dort
sind die Möglichkeiten für Freiheit größer.
-
Eine Bekannte steht paradigmatisch für
sensiblen, nicht aggressiven, behutsamen Umgang mit Dingen der
Welt.
-
Für jede Ware und Dienstleistung, und sei sie
noch so blödsinnig, gibt es Pro-Argumente.
-
Die Wettervorhersage beschädigt die Welt in
meinem Bewusstsein, denn wenn sie sich später realisiert, verliert es
das Wunder seines autonomen Seins.
-
Ökologie thematisiert die
Existenzgrundlagen für Lebewesen.
-
Meine Nachbarn sind alle normale, gut
erzogen, hilfsbereit und freundlich Aber wegen ihrer Konsumbezogenheit,
die sich in SUVs, Wohnwagen, riesigen Bildschirmen und Fernreisen
zeigen, leide ich unter ihnen. Sie sind brave Soldaten des
Konsum-Kapitalismus.
-
Lebensqualität ist: In
wirklichen sozialen Situationen gute Erfahrungen machen: Ich sitze im
Bus, eine Frau stolpert über meine Beine, die im Gang nichts zu suchen
haben. Ich entschuldige mich. Sie : „Macht nichts“ und berührt leicht
dabei meine Schulter.
-
Ich erkenne in meiner Straße überwiegend
Anpassung an Konsumnormen, keine punktuelle oder gar strukturelle
Kritik. Aber ich kenne auch Frauen zwischen dreißig und fünfzig, die
das Kapital nicht in jeder Beziehung fördern.
-
Das Kapital bestimmt
Qualität, Quantität und Verteilungswesen der Waren und Dienstleistungen.
Das Kapital, nicht das Leben der Menschen bestimmt das
Alltagsleben vieler. Der Mensch ist eine Funktion des Kapitals – nicht
umgekehrt, wie die allgemeine Meinung denkt. Das darf auch aus der Sicht
der Konsumorientierten nicht kritisiert werden. Das wäre der Verlust
ihrer Identität.
-
Vieles verschwindet. Aber
das scheint oft ohne Notwendigkeit zu sein, sondern eher Selbstzweck.
Warum? In der Beantwortung dieser Frage liegt vielleicht das Potential
für guten Konservativismus.
-
Die Mutter des ehemaligen Ministerpräsidenten
von Schleswig-Holstein, Peter Harry Carstensen, meinte „Ik will
keen över mii hem, und uk keen ünner mii“. Diesen Standpunkt teile
ich.
-
Der Dualismus Gebrauchs- und Tauschwert
liefert aus meiner Sicht ein begriffliches Instrumentarium, das
ökologische Versagen der Wirtschaft zu erklären.
-
Die Werbung und das
Konsumverhalten der Nachbarn und Bekannten machen aus
Tauschwerten vermeintlich Gebrauchswerte.
-
Im Konsumkapitalismus ist das Kapital nicht mehr
kritisier- und hinterfragbar. Für ihn gibt es keine Begriffe mehr. Man
kann ihn nur noch indirekt kritisieren, indem man bestimmte Sachen nicht
kauft. Kritik wird nun durch grenzenlose Toleranz gegenüber Waren und Dienstleistungen ersetzt.
- Je weniger Bedeutungen jemand im Bewusstsein
hat, desto größer sind seine Konsumbedürfnisse. Er hofft vergebens,
dass es sich dadurch ändert. Das ist empirisch belegbar oder apriorisch
einsehbar.
-
Grün steht für Natur und damit für
Eigenbewegung.
-
Wohlbefinden findet letztlich im Binnenraum
des Menschen statt, SUVs helfen hier wenig. Glücklichsein wird nur noch
warenmäßig gedacht, d. h. außerhalb von Waren ist Glück nicht mehr
möglich. Glück reduziert sich heute primär auf viele Konsumgüter zu
besitzen und diese ständig zu vermehren. Warenförmige Hilfen sind
Dienstleistungen. Also nicht Liebe und Bildung, d. h. innerer Reichtum.
-
Wenn ich wissen will, wie das Kapital
herrscht, sehe ich meine ganz normalen, gut erzogenen Nachbarn
an.
-
Der moderne Mensch zerstört die Schöpfung
und meint eine neue herstellen (Anthropozän) zu müssen.
-
Limitation ist die
Voraussetzung für Kultur und Bildung.
-
Maxime: Nicht vor Schwierigkeiten
weglaufen oder bezahlte Fremdhilfe in Anspruch nehmen, sondern die
jeweilige Schwierigkeit, wenn es irgendwie geht, selbst zu beseitigen.
-
Der Konsumismus ist platter Materialismus,
aber auch der philosophische ist ohne jegliche Transzendenz.
-
Zwei Photos mit Kindern aus der Oberschicht
(mit Markenklamotten) und Unterschicht (ohne Markenklamotten) als
Anklage. Echte Lösung wäre Aufklärung, wie unwichtig Markenklamotten
sind.
-
„Ich habe nun mein Sofa seit 18
Jahren, nun muss ein neues her“ (eine Nachbarin).
-
Kapitalisten dürfen wegen des
Wirtschaftwachstums nicht ökologisch denken, Linke nicht wegen des Ziels
der materiellen Gleichheit aller. Reine Umverteilung bringt fast nichts,
denn der Besitz ist hier nicht entscheidend, sondern der private
Konsum.
-
Vor dem Fernsehapparat oder durch Deutschland
mit dem Auto zu fahren, kann subjektiv schön sein, ist aber objektiv
fast eine Nullnummer.
-
Wer seinen Garten zu einem Wohnzimmer macht, muss
ihn natürlich auch insektenfrei machen. Dafür gibt es
inzwischen große, elektrisch betriebene „Aufsauger“ von Blättern,
kleinen Ästen usw., die den Insekten sonst Schutz und
Nahrung bieten.
-
„Der moderne Mensch wird in einem Tätigkeitstaumel gehalten, damit er nicht zum Nachdenken über den
Sinn seines Lebens und der Welt kommt“ (Albert Schweizer). Diese
Einschätzung ist leider aktueller denn je.
-
Freiheit wird heute missverstanden als das
Recht, über den Konsum (wie Zigaretten, Autos, Silvesterknaller,
Fernreisen usw) die Erde zu zerstören.
-
Am Anfang der ökologischen Kritik muss die
Überzeugugsarbeit stehen, dass der Mensch mit der Fähigkeit zur
Eigenbewegung das Geschenk seines Lebens bekommen hat, auf die er nicht
ohne Notwendigkeit verzichten sollte.
-
Nach meinem langjährigen vergeblichen
Engagement, die Bürger von ihrer Autofixierung zu
befreien, bin ich zu der Einsicht gelangt, dass das nicht über den Preis
oder über ökologische Appelle, sondern allein darin bestehen kann, diese
Bürger aufzuklären, welch riesige Verluste sie für Körper, Geist und
Sozialerfahrungen einfahren (wortwörtlich), wenn sie
auf ihre Eigenbewegung verzichten.
-
Das Wesen von etwas ist nicht sein Preis,
wie viele es inzwischen denken.
-
Größte Schäden in der Umwelt entstehen durch Bequemlichkeit und übertriebene Sauberkeit.
-
Sparen zur Schuldentilgung zu unterlassen, ist
objektiv ein Plädoyer für den Konsum-Kapitalismus.
-
Umweltpolitik bekommt gelegentlich auch die
Struktur von Ablasshandel.
-
Mein Verhältnis zu „meiner“ Technik:
Ich will, dass sie funktioniert. Ist das nicht der Fall, lasse ich sie
reparieren. Auch für eine Neuanschaffung bin ich offen, wenn sie aus
ökologischen Gründen sinnvoll ist. Ansonsten bin ich mit meiner jetzigen
technischen Ausstattung mehr als zufrieden, ich will keine zusätzliche
Technik, die noch mehr Bequemlichkeit bringt.
-
"Die Banalität des Konsums“
(Papst Franziskus). Warum wird das nicht erkannt? These: Weil die
Konsumorientierung kritisches Denken nicht zulässt.
-
Der Umfang der individuell verursachten
Umweltschäden ist am Umfang der Gesamtschäden subjektiv so klein, dass
man meint, sie vernachlässigen zu können. Das ist aber das große demokratische Missverständnis: Nicht nur jede Stimme zählt, sondern
auch das Handeln eines jeden Bürgers.
-
Dem Geld wird zu viel Kraft
zugeschrieben. Es vermag längst nicht alles.
-
Fortschritt, wie er sich
heute zeigt, ist vielleicht die aggressivste Ideologie von allen.
-
Nachvollziehbar: Lieber Arbeit in
dieser Konsumgesellschaft haben als arbeitslos in der Alternative zu
sein.
-
Es gibt eine psychische, soziale und
dingliche Armut.
-
Ein mir bekannter sehr fliießiger Rentner
hat einen größeren Waren- und Materialumschlag als ein mittlerer
Handwerksbetrieb.
-
Im Kapitalismus verschwinden
menschliche Werte, Qualitäten und gute Tradition.
-
Ungleichheiten nicht in
den Mittelpunkt der Kritik zu stellen, ist kein Plädoyer für Reichtum.
Reich sein ist kein Lebensziel, ebenso wenig wie Armut. Wer reich als
Lebensziel anstrebt, ist Opfer kapitalistischen Denkens.
-
Lebensqualität und Konsumzwänge
müssen in einen fairen Wettbewerb treten.
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Nur wer in der Ferienwohnung genauso auf
Energiesparen setzt, handelt ökologisch.
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Ständige Unternehmergewinne
und Lohnerhöhung haben zur Folge: vermehrte Motorennutzung (insbesondere
von Autos), Automatisierung der Produktion, ökologische Verschlechterung
und weitere Ausbreitung des Anthropozäns.
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Ulrich Sonnemanns negative Anthropologie
ist nun bewiesen: Das Kapital bestimmt den Menschen.
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Politische Ökologie und Eigenbewegung
bedingen einander.
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Der zeitgemäße „Bürger“ verzichtet auf
den eigenen Körper und Geist, auf die wirkliche Wirklichkeit, auf
face-to-face- Kommunikation, auf Natur, ….
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Der Körper ist Ermöglichungsgrund,
aber auch Verhinderungsgrund, wenn z. B. die Faulheit übermächtig wird.
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Heute gehen die meisten Gefahren von
menschlich gemachten Umwelten aus wie Umweltverschmutzung, ….
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Der Mensch kann real sein Leben
verpassen bzw. sich selbst negieren, aber offensichtlich sehr selten
gedanklich.
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Das Credo des Zeitgeistes lautet: Die
Erde gehört dem Menschen allein, ja die Erde besteht im Zeitalter des
Anthropozäns letztlich aus Menschen
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Die Eliminierung von Widerständen ist das
Ziel der Homogenisierung der Welt, um diese für den Menschen bequemer zu
machen. Das ist auch die Folge des Anthropozäns Aber es entstehen Probleme von anderer Art, mit denen man nicht gerechnet hat und die
man mit größter Wahrscheinlichkeit nicht handhaben werden kann.
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Marx hat die krasse Ausbeutung der Arbeiter
seit Beginn der Industrialisierung angemessen beschrieben, aber allein
diesen Aspekt der Ausbeutung thematisiert, nicht den der Erde, also
nicht die ökologische Problematik. Deswegen sind auch gegenwärtige
Marxisten und traditionelle Linke nicht in der Lage, diese Ausbeutung in
ihrem Umfange zur Kenntnis zu nehmen. Mit der sekundären
Ausbeutung über den Konsum werden nun die Konsumenten, aber nun noch
stärker die Natur ausgebeutet. Zumindest ab 1950 wurde die primäre
Ausbeutung der Arbeiter durch die sekundäre Ausbeutung über den Konsum
der gesamten Gesellschaft ersetzt. In den letzten zwanzig Jahren hat
sich dieser Prozess massiv verstärkt. Die sekundäre Ausbeutung verläuft
heute primär über das Auto, über Unterhaltungsmedien und vielleicht auch
über Reisen. Den Ausdruck „Konsum-Kapitalismus“ finde ich für diesen
Prozess angemessen.
Etwas anders formuliert:
In der Analyse teile ich die Position von Marx zu seiner Zeit,
heute allerdings nicht. Die Intellektuellen des 19. Jahrhunderts sahen
in der technisch-motorisierten Entwicklung nur Vorteile und wenn doch
Nachteile, dann wegen falscher Anwendung wie im Kapitalismus. Aber
die Anwendung von Motoren führt immer an sich zu irreparablen
ökologischen Schäden - in welcher Gesellschaftsformation auch immer. Das
hat auch Marx nicht erkannt, deswegen hat er einen Sozialismus bzw.
Kommunismus ohne ökologische Probleme entwerfen können.
Konsequenz: Marx in der Gegenwart angewendet verfälscht die Analyse und die
„Therapie“, weil er nicht die ökologischen Folgen der Industrialisierung
berücksichtigte. Grundsätzlich konnte sein vom Systemdenken her
kommende Theorie auch nicht das Subjekt und damit die Demokratie denken.
Am Augenfälligsten die ökologische Situation vor 1990 in den
sozialistischen Ländern.
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Der zeitgenössische Mensch ist ein Mensch ohne
wirkliche Wirklichkeit. Das ist die Folge von Konsumorientierung.
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„Widerständige Umwelt“ gibt es noch – und
das ist gut, weil damit die absolute Bequemlichkeit verhindert wird.
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Die Konsumbürger merken nicht, was sie kaputt
macht. Die sekundäre Ausbedeutung läuft über den Konsum-Kapitalismus.
Dieser Begriff transportiert die Differenz zur traditionellen
Linken-Politik.
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Negative Konsumerziehung heißt sich
von unvorteilhaften Konsumimpulsen emanzipieren. Dualistische
Formulierungen wie Nichtrauchen-Rauchen, Zug fahren – Auto
fahren, Naturerleben – Fernsehen, Slowfood – Fastfood, Natur –
Artefakte, Eigenbewegung und Fremdbewegung usw. helfen,
hier besser durchzublicken.
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Wer nicht über die Kategorien wesentlich und
unwesentlich verfügt, für den ist alles gleichwertig, und damit ist
er offen für alle Konsumimperative.
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Die Struktur des Kapitals bestimmt auch
seine Produkte.
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Schnelligkeit, Bequemlichkeit usw. bergen auch große Verluste, die bestimmte Fähigkeiten des Menschen brach liegen
lassen.
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Ausbeutung verhindert das eigentliche, das
gute, das sinnvolle Leben.
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Durch die Ungleichheitsdiskussion sind fast
alle Opfer. Das erklärt das ständige Klagen
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Im Kapitalismus ist der Profit ein
Selbstzweck und der einzige und höchste Wert.
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Viele Probleme entstehen durch Handeln, aber
auch durch Nichthandeln.
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Eine glückliche Kindheit, die ohne
viel Fernsehen und Auto auskommt.
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Böse, aber leider nicht seltene Maxime: Nur
dem Menschen gehört die Erde, die anderen Lebewesen haben keine Rechte.
Das Anthropozän muss auch ethisch zu Ende
gedacht werden.
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Für Menschen, die die passive Lebensweise von
Hausschweinen lieben, ist der heutige Fortschritt genau das
Richtige.
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Wie nennt man das, was Marx in anderer Bedeutung
als Lumpenproletariat bezeichnet? Die nur noch Fernsehen und Auto
fahren, die nur verlangen und nichts geben.
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Steckt in Wort Citty-Einkaufszentrum das Wort City?
Wenn ja, ist das vollkommen unbegründet, denn dieses Einkaufszentrum
befindet sich am Stadtrand.
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„Der Mensch wird durch Arbeit“ (Hegel). Das sagt
noch nicht, dass Arbeiten Spaß macht. Hier gibt es eine objektive
und eine subjektive Seite. Spaß ist übrigens keine letzte Begründung.
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Real wird das Subjekt schwächer, im Schein
der Kommunikationswelt immer stärker.
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Man muss anderswo suchen als im Konsum.
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Wir müssen unsere maßlosen Ansprüche,
die oft Selbstzweck sind, massiv reduzieren.
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Heutiges Reisen ist immer häufiger eine
erfolglose Flucht vor der Flucht. „Erfolglos“, weil die
Entfremdung von sich und der Welt nicht abnimmt, sondern zunimmt.
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Die saubere Erde verdreckt im
Namen und Realisierung der Sauberkeit.
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Wer nicht über die Kategorien wesentlich
und unwesentlich verfügt, für den ist alles gleichwertig und damit ist
er offen gegenüber allen Konsumimperativen.
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Es gibt eine psychische, soziale und dingliche
Armut.
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Handeln im Sinne von „prattein“ ist
Aushandeln mit Mitmenschen, aber auch mit Dingen, z. B. wenn
man auf Schlick geht. Prattein nimmt die „Mitdinge“, so die Natur als
Subjekt. Aber selbstverständlich versucht der Handelnde in prattein ein
Ziel zu verwirklichen. Poiesis geht gesetzmäßig-algorithmisch vor, die
Beteiligten sind nur Objekte, ihre „Einwände“ werden nicht ernst
genommen, sondern werden überwunden.
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Was bekommen wir für die große finale
Klimakatastrophe, die sich langsam und offensichtlich unaufhaltsam
entwickelt? Überwiegend Unnötiges Was könnten wir den
zukünftigen Opfern antworten, wenn sie uns fragen, warum wir das gemacht
haben. Es hätte doch letztlich nur Opfer gegeben.
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Absolute Armut muss beseitigt werden. Darüber darf
es keine Diskussion geben. Aber Ungleichheit ist
nicht das entscheidende Problem. Ich behaupte, dass es heute
viele Menschen gibt, die unzufrieden sind, weil es zwar unzweifelhaft
Ungleichheit gibt, aber es ihnen trotzdem „objektiv“ gut geht. So steigt
die Zahl der "Opfer" ständig. Das nicht zu sehen,
ist der große Fehler der traditionellen Linken. Sie
sind daher gezwungen, ständig neue Ungerechtigkeiten zu finden, die sich
aus der Ungleichheit ergeben.
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Zumindest die Mitte von Deutschland und Frankreich
ist für Feriensuchende uninteressant geworden.
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Das Denken vieler Konsumorientierter dient dem
günstigsten Kauf und Faulheit zu rationalisieren.
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Ökologische Maxime: Möglichst nur das
verlangen, was nicht mehr Energie und Materie verbraucht.
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Die Zerstörung der Erde kommt im Kleide der
Sauberkeit und Ordnung.
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Modernisiertes Trash-Leben: Jeden Tag
stundenlang vor dem Fernseher, möglichst große Autos besitzen, im
Internet kaufen, …Die ein solches reduzierte Leben führen sind nur noch
Funktion der Warenwelt, sie verliren alles Eigenes. Heute führt die
Ausbeutung, die als solche gar nicht mehr erkannt wird, über den Konsum,
der die Menschen nicht nur von sich selbst, sondern auch von ihrer
Umwelt entfremdet. Gleichzeitig wird die natürliche, soziale und
kulturelle Umwelt durch Artefakte direkt und indirekt ersetzt. D. h. der
Mensch hat keine Heimat mehr, sondern ist nur noch von Waren und deren
Angebote umgeben.
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„Seit 1993 stieg der Meeresspiegel im
weltweiten Durchschnitt jährlich um drei Millimeter. Die nun gemessene
Beschleunigung könnte dazu führen, dass der Anstieg im Jahre 2100 einen
Zentimeter pro Jahr beträgt“ (Flensburger Tageblatt v. 13. 2. 18).
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Wirtschaftswachstum ist in den
fortgeschrittenen Industrieländern zum reinen Selbstzweck geworden. Über
das Ziel wird nicht gedacht.
- Der Konsument reproduziert sich materiell und
geistig ausschließlich in der Sphäre des Konsums bzw. der Warenwelt. Ein
Käufer bewegt sich auch jenseits dieser Welt.
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Autos und Unterhaltungsmedien sind nicht mehr für
viele Menschen ihre zweite Natur, sondern bereits ihre erste.
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Onlinehandel reduziert drastisch
die Eigenbewegungen, allerdings auch den motorisierten
Individualverkehr. Dagegen nimmt allerdings die Zahl der motorisierten
Paketdienste drastisch zu.
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Das Unfassbare: Wie kann man eine Nebensache (Auto,
Unterhaltungsmedien) zur Hauptsache seines Lebens machen.
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Der jeweilige Bedarf ist heute
unhinterfragbar. Er ist immer der höchste Wert, dem sich alle anderen
unterordnen müssen, auch Gesundheit und Gefahrenpotentiale.
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Brot und Spiele im alten Rom entsprechen
heute Auto, Medien und Basiskonsum. Das führt zur Schwundform eines
Lebens.
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Der Irrationalismus hat in der
Menschheitsgeschichte viele Formen angenommen. Die schlimmste Form und
Realisation war der Antisemitismus in Deutschland. Der gegenwärtige
Irrationalismus ist der Konsumismus, der mit Sicherheit nicht
intentional zerstörerisch ist, aber als Resultat. Anders
ausgedrückt: In der Erscheinung harmlos, im Endresultat
verheerend.
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Echter Fortschritt in unserer gegenwärtigen
Gesellschaft heute wäre ein überwiegend
geistig-moralisch-sozialer-ökologischer.
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Der früher geltende einheitliche Ladenschluss um
18 Uhr hatte etwas. Er sorgte auch für die Begrenzung des Kapitals.
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Menschliches Zusammenleben und das
Zusammenleben mit Tieren und Pflanzen reduziert sich zunehmend.
Wirkliches Leben, ist in Leben eingetaucht zu sein.
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Die gegenwärtige Entwicklung im Konsumbereich hat
der Zukunft die Heimat genommen.
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Von öffentlichen Räumen geht eine
erzieherische Wirkung aus – oder eben nicht.
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Fundamentalpolitik kann man in einer
Demokratie nur eingeschränkt demokratisch realisieren.
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Haben Städte wie Elmshorn überhaupt noch eine Veranstaltung, wo alle hingehen? Es gibt kein Herz, kein Kern der
Öffentlichkeit mehr. Das haben heute Einkaufszentren übernommen
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Besucher von Öffentlichkeit wollen sehen und
gesehen werden. Als junger Mensch ist die Motivation und Realisation
ein anderes als mit achtzig Jahren, zumindest wenn
sie nicht sehr bekannt ist.
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Wenn das kein Fortschritt ist: Statt sich zu
unterhalten oder miteinander zu spielen, jeden Tag mindestens
zehn Stunden ohne Unterbrechung vor dem Fernseher sitzen.
Statt durch das Naherholungsgebiet spazieren, drei Stunden
zum Eventpark fahren.
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Der zeitgemäße Mensch nimmt sich nicht mehr als Projekt wahr, das es zu verwirklichen gilt. Er hat kein telos mehr.
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Die Beendigung der Ausbeutung der Arbeiter muss nun
ein Ende der Ausbeutung der Natur folgen.
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Im Meer des Konsums gibt es neue Formen der
Armut.
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Links bezieht sich allein auf die Gleichheit
zwischen Menschen, nicht auf die Gleichheit von Mensch und Natur.
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Immer noch scheint die höchste Normquelle
in Gutem und Schlechtem, das zu sein, was die meisten bzw. alle machen.
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Ein Unterschied: Früher waren die Straßen voller
Menschen, heute voller Autos.
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Modernisierte Faulheit ist
abhängig von externer Energie, d. h. die Faulen meinen jetzt, aktiv zu
sein, was sie aber nicht sind, aktiv ist nur die externe Energie.
Moderne Faulheit ist im Scheine aktiv. Das abstreiten
Faule mit vielen Argumenten, die aber nichts anderes sind als die
Rationalisierung der Faulheit.
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Gerechtigkeit und Natur sind zwei
verschiedene Werte. Es gibt eine Gerechtigkeit ohne Ökologie und eine
mit. Das ergibt zwei verschiedene Lösungen bezüglich der individuellen
und gesellschaftlichen Ausstattung.
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Universalien können nie Fälle
ersetzen. Der Mensch kann nicht nur ein abstraktes Leben führen.
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Die Dominanz der Merkwelt über die Wirkwelt
im Schein öffnet breit das Tor für Ideologien im Sinne von falschem
Bewusstsein wie das der Konsumwelt.
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Maxime der Konsumwelt: Je mehr, desto
besser.
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Die Erlangung von Konsumgütern hat kein Maß,
keine Grenze und deshalb letztlich auch keine nachhaltige Befriedigung.
Warum? Ware A wird durch Ware B überlagert, Ware B von Ware C usw.
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Es gibt einen strukturellen Kapitalismus und
einen individuellen Kapitalismus. Beide stehen in Wechselbezug.
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Die ökologische Situation ist der
politische Hauptwiderspruch der Gegenwart.
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Der modernisierte Kapitalismus hat die ökologische Theorie erstickt
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Wir haben große immaterielle und
materielle sowie viele körperliche und geistige Möglichkeiten, die wir Brach liegen lassen.
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Eine ökologische Politik darf nur der Wahrheit
dienen, nicht auf Wähler schielen, aber hoffen, dass die Wahrheit
sich durchsetzen wird.
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Das Prinzip des Rasens ist Gleichheit, das
der Wildnis Ungleichheit in der Erscheinung. Wir haben eine Kultur des
Rasens, der zunehmend noch künstlich wird.
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Wir sind bereits mit dem Krebs, der zur
Erdzerstörung führt, befallen, bemerken es aber nicht bzw. wollen es
nicht bemerken. Wir führen keine ernsthafte Diagnose durch.
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Solange Busse und Züge nicht voll besetzt sind, hat
die Gesellschaft nichts begriffen.
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Charlotte Bronte thematisiert in Shirley auch
eine schwierige Umbruchsphase wie wir sie momentan erleben.
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Auch der Freibäcker Arnd Erbel arbeitet wie ich am
Projekt „Zurück zur Natur“. Damit ist aber nicht gemeint, wie die
Germanen oder wie die Affen auf den Bäumen zu leben, sondern die
Prinzipien der Natur zu bedenken und ggf. zu folgen.
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Matthias Jung liefert in Symbolische
Verkörperung die Theorie sowie für intensives Leben des
Leibes als auch für unbegrenzten Geist – ohne schlechtes Gewissen.
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In der Demokratie ist letztlich der Einzelne
verantwortlich und entscheidend. Das Argument, heute wachsen wir unter
anderen Bedingungen auf, ist kein Argument und Grund, mit dem kritischen
Denken aufzuhören.
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Wir müssen das Subjekt im Menschen stärken,
damit er ggf. gegen schädliche strukturelle Zwänge sich verhalten kann.
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Letztlich ist der Bürger Verursacher vieler
Probleme.
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Diejenige Sucht ist die
stärkste und unveränderlichste, die nicht bemerkt, dass sie eine Sucht
ist, sondern einen Schutzwall von Rationalisierung um sich baut,
dass sie nicht eine Sucht, sondern etwas Gutes sei.
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Die Menschen werden in Deutschland älter
wegen a) intensiver und umfangreicher medizinischer Versorgung und b) wegen Abschaffung von schwerer Arbeit. Aber sie könnten in
einem gesünderen geistigen und körperlichen Zustand noch älter werden,
lebten sie gesünder, also mehr geistige und körperlich Eigenbewegung
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Der konsumorientierte Bürger denkt ständig, er
werde ungerecht behandelt bzw. käme immer zu kurz.
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Digitalisierung und Algorithmen vernichten
dramatisch und massiv Arbeitsplätze.
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Effektive Herrschaft ist die, die von den
Beherrschten ncht als Herrschaft erkannt werden.
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Kauft nicht das, was euch kaputt macht.
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Ziel: Nur immaterielles (wirtschaftliches,
wenn es denn sein muss) Wachstum
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Reisen sind nur sinn- und sinnenvoll, wenn
das Ziel ein begrenzter Bereich ist.
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Die Modernisierung des Kapitals
und von ihm initiierten strukturellen Veränderungen haben das Kapital
noch stärker gemacht.
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Vermutung: Hinter meiner ökologischen Politik steht
unbewusst die Sehnsucht nach dem menschlichen Maß, das ich
individuell und gesellschaftlich nach dem Kriege in meiner Kindheit und
frühen Jugendzeit noch erlebt habe. Hauptmerkmal: Alle Erfahrungen waren
konkret, nicht primär symbolisch medial vermittelt.
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These: Wer jeden Tag zehn Stunden im Stück vor dem
Fernseher sitzt und wer jede Strecke mit dem Auto zurücklegt, kann nur
schwerlich Widerstand gegen die Konsumbefehle entwickeln. Er ist
zu sehr in diesem System.
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Alle politischen Forderungen müssen auf Ökologieverträglichkeit überprüft werden, d. h.
sie müssen durch das Nadelöhr der Ökologie passen.
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Ich hätte nie gedacht, dass ein Mensch ein
ausschließlich sitzendes und liegendes Leben körperlich
und geistig freiwillig aushalten kann.
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Wir sind in der Entwicklung einer Welt ohne
wirkende (!) Menschen. Die Aktivität der Menschen besteht darin,
Prozesse nur noch wahrzunehmen.
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Gegen die Verblendung des Bewusstseins durch
das Kapital.
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Viele alternative Formulierungen der Moderne:
die Verflüssigung des Seins - Mensch, werde wesentlich – die zunehmende
Leichtigkeit des Seins – eine Welt ohne Subjekte
- ..
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Wir entwickeln eine zweite Welt ohne
Widerstand (objektiv) und ohne Anstrengung (subjektiv).
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Die zunehmende Zurückdrängung und Zerstörung der
sinnlich wirkenden Welt.
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Den meisten Bürgern fehlt eine ökologische Ethik.
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Die Merkwelt dominiert heute über die
Wirkwelt, weil auch der Schein hier massiv wirkt.
Damit öffnet sich breit ein Tor für Ideologien im Sinne von falschem
Bewusstsein wie das der Konsumwelt.
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Habituelle Autofahrer und Konsumenten
von Unterhaltungsmedien haben mit dem Klimawandel
kein großes Problem.
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Warum üben Waren, auch wenn sie überflüssig, ja
eine Belastung sind, eine so große Anziehungskraft aus?
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Welcher Aufstand, wenn von den Bürgern
kleinste Einschränkungen verlangt werden – und seien sie noch so
sinnvoll.
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Dem Menschen ist das menschliche Maß
abhanden gekommen. Das fällt mir besonders auf, wenn ich kleine Personen
in riesigen SUVs sehe.
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In der Wirtschaft findet ein krebsartiges Wachstum statt
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Viele meiner Nachbarn leben, denken und fühlen
allein in der Konsumwelt. Ein Außerhalb dieser Welt in Form von
Eigenem, eigener Tradition, Bildung und Erfahrungen usw. fehlen.
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Wenn man sich in einem äußeren materiellen Gefängnis befindet, weiß man das, aber innere Gefängnisse bemerkt
man in der Regel nicht.
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Die ökologische Überlegung, das
am wenigsten Belastende für Umwelt und Mensch muss
beim Kauf und Handeln an erster Stelle stehen, nicht der Preis, die
Bequemlichkeit als Selbstzweck, auch nicht pure Größe und funktionslose
Schnelligkeit.
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Der von Menschen voll belegte Strand und
Kreuzfahrtschiffe drücken den verdrängten Wunsch nach Nähe aus im
Gegensatz zum Privaten (privare = berauben). Diese Situationen werden
als paradiesisch empfunden.
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„privare“ heißt übersetzt auch „berauben, so
beraubt man sich im Auto der sozialen, kulturellen
und natürlichen Umwelt. Das ist eine pathologische Form des Existierens.
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Auto, Fernsehen und Fernreisen sind die Extremisten der Gegenwart.
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Man muss schlauer sein als die Konstrukteure und
Wächter von inneren und äußeren Gefängnissen.
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Wir müssen und können uns und unsere Beziehungen
zur Mitwelt ständig verbessern, aber nicht die natürliche Umwelt.
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Mode verliert ihre Macht über uns, wenn man
sich nicht um sie kümmert, sondern eine eigene Mode entwickelt, die
natürlich Überschneidungen mit der Waren-Mode haben kann. Mein Moder war
in den Sechzigern der Snowcoat, in den späten Siebziger meine
Bauernjoppe und heute unauffälliger Stil.
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Konservativ ist heute primär Erhaltung der
Warenwelt.
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Kann denn ein Kauf, wenn er schädliche Folgen nach
sich zieht, wirklich befriedigen (Friede!)? Beim Kauf kommt es auf den Unterschied von
legal und legitim an. Beim Kauf
dürfen wir nicht das menschliche Maß aus den Augen verlieren.
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Wir leben in einer Zivilisation, die
motorisch-medial ausgerichtet ist. Deswegen ist Hochkultur, als
Gegenbegriff zu ihr, unverzichtbar, denn eine Information ist immer ein
Unterschied.
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Der Niedergang der kleinen Fußballvereine
und damit ihrer Spielanlagen ist einerseits dem Niedergang der
Eigenbewegung, aber auch der Dominanz von großen Eventveranstaltungen
(wie bei den Nazis) geschuldet.
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Die Frage nach der Effektivität darf man
nicht verabsolutieren, denn sie schadet auch dem jeweiligen Projekt
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Das gute am Sender „NDR-Kultur“
ist – wie bei Wikipedia – die Abwesenheit von Werbung.
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Der heutige Aberglaube macht am
Konsum fest. So wird dem Auto magische Kräfte zugeschrieben, das Leben
sinnvoll zu machen. Genau das kritisiert auch Papst Franziskus.
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Leben ist auch Geist und Denken. Leider denken wir
nur noch auf der Schwundebene. Denken dient heute überiwegend
der Erlangung von Spaß zu billigen Preisen.
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Nicht alles, was gekauft wird, ist an sich
sinnvoll, auch nicht ökologisch. Hier muss mehr gedacht
werden. Jeder Kaufakt beeinflusst die natürliche und soziale
Umwelt, aber auch den Käufer.
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Wir „palimpsestieren“ unsere Erlebnisse zu
stark. Das war früher nicht möglich, weil wenige Medien vorhanden waren.
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Selbstkritik: ,„Wie schmeckt die Marmelade?“
Ich spüre nicht den Geschmack nach, sondern sehe mir das Schild auf dem
Glas an.
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Wo viele vielfältige Läden sind, wird es
lebendig.
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Freiheit wird heute
missverstanden als das Recht über den Konsum (wie Zigaretten, Autos,
Silvesterknaller, Fernreisen usw) die Erde zu zerstören.
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Wenn Vernunft Einsicht in die Notwendigkeit
ist, dann dürfen wir nicht wie Kleinkinder reagieren „Ich will nicht“.
Vernünftig zu sein, auch wenn es Veränderungen verlangt, ist auch eine
Chance, Schlechtes abzulegen und Gutes anzunehmen.
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Waren sind zumeist begrenzt materiell, die grenzenlose Wünsche und Phantasien transportieren.
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Die politische und kulturelle, nicht die
Konsumfreiheit ist in der Demokratie entscheidend.
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Ich denke, Wolfgang Haugs Warenästhetik
von 1971 ist aktueller denn je. Hier erklärt er die Dynamik der
Wirtschaft aus der Differenz von Gebrauchswert und Tauschwert, die von
der Warenästhetik „überwunden“ wird.
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Trumpismus = Freiheit für die Wirtschaft
innerhalb der Volkswirtschaft der USA. Trump ist also ein veritabler
„Freiheitskämpfer“ der besonderen Art.
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Reisen als Selbstzweck und wahlloser Konsum von
Unterhaltungssendungen sind Fluchten vor nicht lösbaren bzw.
Problemen, die Anstrengung verlangen.
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Hotels und Restaurants bieten gekaufte
Anerkennung.
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Das zickige Mädchen ist das Modell des
modernen Konsumenten „Ich will trotzdem.“
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Das Problem einer ökologischen Politik: Der erste
kritisiert den Flugverkehr, der zweite Dieselfahrzeuge, der dritte
Kohlenkraftwerke usw. aber keine stellt eine Gesamttheorie auf.
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Wollen wir tatsächlich wegen SUVs und
anderen überflüssigen Konsumgütern den Klimawandel in Kauf
nehmen?
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„Der Plünderung der Vergangenheit
und der Zerstörung der Zukunft für den Überfluss der Gegenwart sind
Grenzen gesetzt, wovon die einen geologischer Natur sind und die anderen
moralischer. Beide kann man ignorieren, wenn man hinreichend dumm und
unanständig ist oder aber willens, sich gewaltig in die Tasche zu lügen“
(Schellnhuber).
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Medien machen das Bewusstsein unabhängig von der wirklichen Wirklichkeit. Motore machen die Körper unabhängig von
ihrer körperlichen Kondition und isolieren sie von der wirklichen
Wirklichkeit.
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Was der Mensch doch alles kann: die Erdoberfläche, ja selbst das Klima verändern. Das ist der bisherige
Höhepunkt seines Könnens. Da sage noch einer, die Menschheit bewege sich
nicht.
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Die effektive Kraft, die ein Unternehmen
entwickelt, entsteht entweder aus Profitstreben oder aus einem
Existenzkampf dieses Unternehmens und seiner Mitarbeiter, der entsteht,
wenn der produzierte Gebrauchswert als eine Täuschung des Tauschwertes
erkannt wird.
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Die entscheidende Lösung für die Gegenwart:
vita activa und vita contemplativa, nicht vita consumptiva.
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Digitalisierung kann sinnvoll, so z.
B. in der Verwaltung in bestimmten Bereich, aber auch destruktiv sein,
so, wenn sie die menschliche Kommunikation ersetzt.
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Zwei Existenzformen oder moralischen Haltungen: Egoismus vs. Orientierung am Gemeinwohl, d. h. seine
Interessen innerhalb des Gemeinwohls realisieren
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Zur Silvesterknallerei assoziiere ich Krieg
und Aggression. Opfer sind auch die Tiere. Warum nicht zu
Silvester begrenzte Böllerzonen einrichten?
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Die Google-Suchmaschine verbraucht viel
Energie. Ist denn das alte Lexikon zumindest ökologisch nicht viel
sinnvoller? Es liegt nun bei mir auf dem Tisch. Müssen denn die
Informationen elekrifiziert, d. h. selbstmobil gemacht werden? Das
Internet an sich wird bisher in der Öffentlichkeit nicht kritisch
bedacht, auch nicht bisher von mir.
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Wenn die kritische Masse abnimmt, werden
ihre Ideen von Menschen, Medien, Institutionen usw. nicht mehr bemerkt
oder ignoriert.
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Wenn regnerisches Wetter auf technische
Zivilisation trifft, entsteht Hässlichkeit, Unbehaustheit und
Traurigkeit. In der Natur kann Regen ästhetisch bereichern.
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Reisen ist der Wunsch nach Tapetenwechsel,
der Ort ist letztlich nicht das Entscheidende.
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Auf der Oberfläche zu verbleiben ohne in die
Tiefe zu gehen, seien es Orte oder Menschen oder Kunstwerke, ist
langweilig. Die Tiefe eines Ortes besteht auch aus deren Geschichte,
öffentliches Leben usw., aber auch die Tiefe ist kein Ganzes. Erst
Oberfläche und Tiefe können ein Ganzes auf Zeit ergeben.
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Das eigentliche Projekt der Gegenwart: Die
radikale Ersetzung der natürlichen Fähigkeitkeiten des Menschen durch
Motore. Man sieht die Folgen in den mit Autos vollgeparkten
Seitenstraßen, vom Klimawandel nicht zu reden. Weil nahezu jeder an
diesem Prozess beteiligt ist, findet hier eine gitantische Verdrängung
und Rationalisierung statt.
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Mit zunehmendem Alter muss man doch bestrebt
sein, sich geistig weiterzuentwickeln.
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Um anstrengungslos Spaß zu haben, opfert man
sich und die Erde.
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Die Ursachen für die ökologischen Krisen müssen
beseitigt werden. Das ist eine Notwendigkeit. Vernunft ist nach
Hegel Einsicht in die Notwendigkeit. Dazu gibt es offensichtlich keine
Alternative.
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Ohne Begründung um jeden Preis weiterzumachen, ist
schlechter Konservativismus. Guter Konservativismus macht nur
weiter, wenn sich etwas bewährt hat.
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Spaß entsteht in der Regel mit
einem Minimum an Anstrengung, im Normalfall nur durch
Knopfdruck, d. h. auch, es findet keinerlei Wachstum statt. Mit
Anstrengung etwas zu tun, lässt mit der Zeit Freude
entstehen.
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„Ich habe doch sonst nichts vom
Leben“ sagt der habituelle Motorradfahrer. Also nicht Enten füttern,
gute Gespräche führen, Schönheit wahrnehmen, Sinnvolles machen, helfen,
…. Kurz: leben!
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Die Werbung füllt unser Bewusstsein und
definiert die jeweilige Wirklichkeit einschließlich der Bewertungen.
Das ist gut an Reiseorten zu sehen.
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Es ist pervers, wenn ausgerechnet Trump als
Freiheitskämpfer auftritt.
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Dieses billige Brot schmeckt, muss aber ein Fake
sein, weil es so billig ist. Eine korrekte Überlegung.
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Der junge Mann ist tüchtig und höflich. Nach dem
Abitur jobbt er hart in einem Discounter. Über Silvester fliegt er für
einige Tage nach Irland zu einer Party. Seine Begründung lautet: „Dafür
habe ich hart geearbeitet“. Das stimmt, aber das ist kein
ökologisches Argument.
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Nachtaktive Menschen liegen objektiv im
Interesse des Wirtschaftwachstums.
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Trump hat allein zwei Werte: Kapital und die USA.
Das ist ein Widerspruch, weil eine Einschränkung des Kapitals
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Wirtschaftswachstum ist letztlich das Wesen des
Kapitalismus.
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Der Dualismus von Eigen- und Fremdbewegung
erklärt zumindest die vielfältigen Schäden der Gegenwart.
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Dualismen: Leben vs.
Existenz, natürliche Umwelt vs. künstliche Infrastrukturen.
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Wie die Nase kein ernsthafter
Gegenstand der Kritik ist, so hat es auch die Wirtschaft geschafft,
für sich den Status des Kritiktabus in der Gesellschaft zu installieren.
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Die Kritik an der abstrakten Lebenswelt
kann a) durch kritisch-begriffliche Analyse und b) durch sinnliche
Erfahrungen realisiert werden.
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Appell an Ferienregionen:
Lasst möglichst große Teile naturbelassen.
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Autos und Unterhaltungsmedien gehören die
Gegenwart und erst recht die Zukunft. Beide stehen für Maßlosigkeit
und Brutalität. Sie sind die zwei großen Realitäten im Kapitalismus.
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Warum sind Schnitzereien nicht mehr
in? Weil sie zu statisch sind?
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Viele Deutsche lehnen die ungleiche
Verteilung der Waren und Dienstleistungen ab, aber alle leiden an
der gegenwärtigen und zukünftigen ökologischen Krise, die verdrängt
wird, die sie also nicht ablehnen. . An der ökologischen Krise leiden
wenige, denn es gibt durch das Auto und Unterhaltungsmedien Ersatz, der
von den meisten als höherwertig bewertet wird als die wirkende
Wirklichkeit.
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Eine kritische Theorie und
Haltung, auch wenn sie nicht immer das Richtige trifft, ist
unverzichtbar.
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Entweder eine rationale Gesellschaft oder
eine technische Zivilisation. Tertium non datur.
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Drei moderne Gefängnisse: a) das
Unterhaltungsmedien, b) die Autos, c) die Waren
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Klimawandel wird für viele
problemlos aufgefangen a) durch Unterhaltungsmedien, die eine Ersatzwelt
herstellen, die von vielen interessanter bewertet wird als
die wirkliche Wirklichkeit und b) durch Autos, die eine trockene
Mobilität sichern.
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Was sind gute Werte? Lebendigkeit,
Humanität, geistiges Wachstum, Eigenbewegung, Natur, tiefe und
angemessene Gedanken, kritische Fähigkeit, ..
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Die gegenwärtige Form des hoch entwickelten
Kapitalismus ist die exzessive Warenorientierung
auf globaler Ebene.
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Jede Landschaft, wenn der Mensch sie nicht
verhunzt hat, ist schön, also nicht nur die Karibik.
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Befreit Euer Leben von Unnötigem.
Entschleunigt Prozesse, die unnötig sind. Beschleunigung ist kein
Selbstzweck.
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Auf der Welt gibt es Schönheit, die erlebt
und zur Kenntnis genommen werden muß, ohne dass das notwendige
kritische Geschäft zu vernachlässigen.
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Zum menschlichen Leben gehört auch das Streben nach
höheren geistigen Werten.
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Leben ist Bewegung, nicht zu schnell und
nicht zu langsam.
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Viele ehemaliger DDR-Bewohner haben
ihren Atheismus über die Konsum- und
Motorenorientierung in die Gegenwart transformiert.
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Trash ist amerikanisch und kapitalistisch.
Aber es gibt auch eine andere Kultur in der USA.
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„Schnell“ in allen Bereichen muss schnell
aus unserem Bewusstsein verschwinden.
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Ein Nachbar: „Hauptsache ist, dass ich es bequem
habe. Die eventuellen Nachteile blende ich aus. Der Klimawandel ist mir
egal, Hauptsache ich habe einen SUV, ein Großbildfernseher und kann
Fernreisen machen.
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Es ist sicherlich für ein Individuum oder für ein
Kollektiv sehr schwer, eine ausgefahrene Spur zu verlassen und eine neue
zu schaffen. Das ist nachvollziehbar, aber nicht, wenn die alte Spur,
wie bei den Lemmingen, in den Abgrund führt. Dann
ist Vernunft angesagt.
-
Reduktionismus ist Bedingung für Tiefe und
Intensität.
-
Wenn der individuelle Erwerb von Waren ständig
größer wird, müssen es auch die Autos werden. Das ist der vordergründig rationale Kern der Vergrößerung
-
Man muss unterscheiden zwischen strukturellem
Kapitalismus und einem individuell-internalisierten, die beide sich
gegenseitig stärken.
-
Inzwischen gehorchen viele Bürger den
Konsumimperativen, aber reflektieren diese Befehle nicht. Damit meine
ich keine ständige Reflektion, aber gegebenenfalls.
-
Der Philosoph Hegel definiert Vernunft als
Einsicht in die Notwendigkeit. Wann in ökologischer Hinsicht beginnt
die Vernunft praktisch zu werden?
-
In der Innenstadt zu feiern und zu gucken, die
Einkäufe aber in den großen Einkaufszentren an der Peripherie und im
Internet zu tätigen, genügt nicht. Nein, eingekauft wird in der Innenstadt und im eigenen Viertel bzw. Dorf
-
Zeitgeist: Je größer die Auswahl, desto
attraktiver die Geschäfte.
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In Oberbayern gibt es noch im Bewusstsein der
Bevölkerung heilige Orte in der Landschaft. Das gibt Schutz.
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Zu Pendlern: Wenn jemand auf Mallorca wohnt
und täglich zur Arbeit nach Deutschland muss, ist das sein Problem, und
er kann dafür nicht den Staat bzw. Gesellschaft in Anspruch nehmen.
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Wenn es um absolute Armut geht, bin ich
immer auf der Seite der Helfenden. Aber nicht immbei relativer Armut,
die heute unter „Gerechtigkeit“ läuft und nie ein Ende finden wird.
Nicht zuletzt, weil Armut über Waren und Dienstleistungen definiert
wird, also nicht Bildung, Lebensqualität, soziales Umfeld usw.
-
In diesem Sinne ist nicht Gerechtigkeit das
Hauptproblem, sondern die ökologische Zukunft der Erde.
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Werbung thematisiert (außer
Zigarettenwerbung) nur die guten Seiten ihres Produkts. Warum nicht die
Autoreklame wie Zigarettenwerbung zwingen, die Vor- und Nachteile
darzustellen. Wenn diese Einseitigkeit nicht kritisch ergänzt wird,
entsteht falsches Bewusstsein.
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Legales Denken ersetzt die Moral. Das ist
bequem und macht moralisches Denken überflüssig. So ist der Kauf von
Laubbläser und SUVs legal, aber nicht legitim. So auch nicht mit dem
Auto zum nahe gelegenen Bäcker zu fahren. Alles das ist keine
Privatangelegenheit. Daraus folgt: Legitimes Denken
gehört auch in den Bereich des Konsums.
-
Einfachheit ist ein weiteres Kriterium für
den Kauf. Sie liegt nahe an der Bequemlichkeit.
-
Konsumorientierung schafft ein unsichtbares
Gefängnis und zerstört die Erde.
-
Ein zeitgenössisches Leben: Sie liegt
entweder im Bett, sitzt vor dem Fernseher oder im Auto.
Ist das nicht auch eine Form der Armut?
-
Im Zunftsystem gab es kein
Wirtschaftswachstum, aber es hatte natürlich Nachteile.
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Das heutige Verhalten ist preisorientiert,
so dass die Menschen eine Funktion der jeweiligen Preise sind
Sie sind Marionetten der günstigen Preise.
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„Kostenlos“ ist dann ein Wert, wenn es sonst
etwas kostet, ansonsten signalisiert kostenlos Wertlosigkeit.
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In der sozialdemokratischen Rhetorik ist die
Ungleichheit das beherrschende Thema, die Leiden der Natur und die
drohende Klimakatastrophe werden ausgeblendet.
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Die Formulierung „repressive Modernisierung“
trifft es.
-
Zum menschlichen Maß, das nur für menschliche Werke
und Produkte gilt: „Das Haus das nicht ungebührlich in die Breite
gegangen ist“ (Otto Huber).
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Der Preis für eine Ware ist heute das
Entscheidende. Die Attraktivität einer Ware ist nicht ihr Gebrauchswert,
sondern der günstige Preis.
-
Warum finde selbst ich Rasenflächen in
bestimmten Situationen wie in englischen Parks schön? Ist
es Herrschaft, Faulheit, Reinheit, …`?
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Reale Armut findet man bei uns selten, schon eher
in Statistiken. Aber nie findet man den Begriff „Selbstverschuldung“.
-
Ohne Zweifel gibt es auch ein technisches
Potential, das bei der Lösung der Klimaänderung helfen könnte.
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Zu Religion: Wo Menschen Heiliges denken
können, ist Hoffnung. Das richtet sich gegen den kruden Materialismus,
also nicht gegen den Materialismus im Sinne von Ernst Bloch. Zur
Religion gehört nicht nur die Beziehung individueller Mensch – Gott,
sondern auch die Beziehung Schöpfung – Mensch. In der Kindheit ist die
Welt noch verzaubert, wenn auch nicht im engeren Sinne religiös.
Religion verzaubert auch das Leben und die Welt. Heute frönen die
meisten Bürger einen kruden Materialismus, das ist
noch steriler als Atheismus.
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Die Alleinherrschaft der Zahlen entzaubert
die Welt wie Entfernungen, Größen, Preise, Uhrzeiten, das
Alter in Jahren usw.. Das schafft scheinbar Eindeutigkeit, die keine
ist.
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Das realisierte Anthropozän ist der objektiv
Rubikonfluß, danach wird es nur schlechter
-
Zu einer Landschaft gehört Geschichte und
Geschichten, sonst wird sie reine Materie.
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Der Furor des Abreißens entspricht einer
Kriegshaltung.
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Ein Leben nach Vorschrift der Wirtschaft ist
gar nicht so selten.
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Wer Hochkultur ablehnt, lehnt auch die Frage
nach Qualität als ideologisch ab. Dass Hochkultur missbraucht wird (The
Theory of the Leisure Class von Thorstein Veblen) ist kein
grundsätzliches Argument gegen sie.
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Innenstadt steht real und symbolisch für
soziales Leben. Einkaufszentren für reduziertes Leben.
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Die Aussage, Konsumorientierte erkennen nicht den
Unterschied zwischen Wirklichkeit und Fakes bzw. Bildern,
ist nicht absolut wahr; schon deswegen nicht, weil die Welt auch ein
(subjektives) Phänomen ist, also uns auch immer
selbst ein Stück enthält. Schon das denken kann als ein „natürlicher
Fake“ interpretiert werden.
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Kreuzschifffahrten und TV sind fast gleich, was den
Wirklichkeitsgrad angeht. Wirklichkeit kann nie absolut definiert
werden, sondern nur relativ-komparativ: Eine Kuh vor mir ist wirklicher
als ein Bild von ihr.
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Das Erkennen und Denken verläuft in Bahnen.
Die „Erbauer“ sind fremde Mächte, die sehr verschieden sein können.
Früher war es die Kirche, Kaisertum, Nazis, heute ist es das Kapital,
bei mir ist es die politische Ökologie. Jedes dieser Systeme
entscheidet, welche Inhalte transportiert werden und welche nicht.
Welches System ist besser?
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Ein Konsumbürger kann sich
nicht als begrenzt und fremdbestimmt vorstellen, das kann wohl keiner.
Jeder hält ihr Handeln und Denken für die bestmögliche. Das kann nur
unter Vorbehalten argumentativ entschieden werden.
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In Star Wars ist nichts Weihnachtliches.
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Mir geht es nur um den nicht-notwendigen
Energieverbrauch, der nebenbei auch nicht dem Leben und der Welt
dient.
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Eine christliche Werbung in einem
Geschäftsviertel stößt auf Widerstand, weil die Kunden abgeschreckt
werden könnten. Aber Werbung für Zigaretten, Autos sind erwünscht.
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Folge der Unterhaltungsmedien: Wir nehmen
nur noch junge Menschen als schön wahr, eventuell auch noch
gedankenzerfurchte Männergesichter.
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Fast jeder Ort, wenn er nicht verhunzt wurde
ist schön, wenn man in ihm lebt oder gelebt hat.
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Eine eigenwillige Definition: Was nicht wirkt,
ist nicht wirklich.
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Der Eigenname in einer Information wie das
pfeiffersche Drüsenfiber fügt nichts zum Verstehen bei.
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Die vielen Meldungen von Naturschutzvereinen
lassen sich als Folgen des Anthropozäns subsumieren.
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Berufe dienen der Selbsterhaltung des
Menschen und der Erhaltung der Welt. Es gibt produkive (sinnvolle) und
unproduktive Berufe. Fernsehen ist kein Beruf, aber von der Form.
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In der Hypnose erhaltene Befehle werden nach dem
„Erwachen“ ausgeführt, ohne dass der Betreffende weiß, woher dieses
Motiv kommt. So wirkt auch schlechte Werbung
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These: Nichtstun ist anstrengender als Tun.
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Alles, was ungebührlich billig ist, geht auf
Kosten der Natur und/oder Menschen.
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Wenn die Ebenbildlichkeit des Menschen mit
Gott stimmt, dann haben wir eine große Verantwortung und
Verpflichtung. Aber die hätten wir auch ohne diese
Metapher.
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Orte sind Lebensorte und keine Autoorte;
Landschaft ist Natur und landwirtschaftlich genutzes Land.
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Trennt Euch von dem, was Euch
unfrei macht, so von funktionslosen Waren. Nur so viel
Neues, wie man sich aneignen kann.
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Der Konsumbürger denkt, bedenkt aber nicht seine bewusstlose Orientierung.
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Die Gleichgültigkeit gegenüber konkreten
Menschen erklärt sich für mich auch aus dem exzessiven Medienkonsum.
Mediatisierte Lebewesen sind absolut beherrschbar. Dauerfernsehende
kennen nicht einmal die Namen ihrer Nachbarn, aber die Titel ihrer
Serien.
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Die Transformation der Impulse der
Warenproduzenten zu subjektiven Bedürfnissen hinterlässt in den
Bewusstseinen der Menschen kein Wissen von deren ursprünglichen
Herkommen. Die Impulsempfänger meinen, ihre Bedürfnisse kämen aus ihrem
Innern. Ein ausschließlich konsumorientiertes Leben ist die moderne Form
einer selbstverschuldeten Unmündigkeit.
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Bedeutungsvolle Wirklichkeit und Seiendes
bestehen heute immer mehr nur noch aus Waren und Dienstleistungen.
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Dem Kapital ist es gelungen, vielen Menschen die
Bewusstseinshaltung beizubringen, dass alles gleichwertig sei:
Alles, was der Markt bietet und keine Anstrengung erfordert und Spaß
macht, ist gut. Kritik ist hier vollkommen überflüssig.
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Die Realisierung des Anthropozäns
wird in der konkreten Ausformung (Straßen, Gebäude, Brücken usw.) wie
seit Menschen Gedenken nicht als Zerstörung (Dekonstruktion) bewertet.
Warum nicht? Seitdem die Menschheit Kultur objektiviert, werden diese
Objektivationen als Fortschritt bewertet und gefeiert. Nun hat die
Quantität einen Umfang erreicht, dass ein Umschlag ins Negative
stattfindet, eben zum Anthropozän. Wir kommen im Handeln, Denken und
Fühlen nicht aus der alten Spur raus. Wie die Lemminge, lernen wir auch
nicht, sondern müssen einfach weitermachen. Wir müssen grundsätzlich
eine neue Einstellung zu unseren Produkten entwickeln, und dazu ist das
allgemeine Bewusstsein nicht in der Lage. Auch in der Politik herrscht
das Weitermachen und Anpassung an den Trend vor. Statt das die
Entwicklung zum Anthropozän zu schwächen, forcieren wir es mit aller
Kraft und Mitteln. Das können weder Individuen noch linke und erst
recht nicht rechte Parteien nachvollziehen. Kurz: Die Tradition ist
stärker als die Vernunft.
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Das Instrument, das Anthropozän zu
realisieren, ist die motorisierte Wirtschaft. Einige beschleunigen
diesen Prozeß primär als Produzenten, andere als
Konsumenten, die meisten in beiden Funktionen.
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Bis 1945 dienten objektiv viele der
Tätigkeiten der Deutschen der Selbsterhaltung des Nazi-Regimes,
heute objektiv der Ausbreitung des Anthropozäns. Das Anthropozän ist
heute das universelle Ziel der Menschheit.
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Das Wesen der Kunst ist Freiheit, ohne
Freiheit ist Kunst meiner Ansicht nicht möglich.
Kunst
lässt sich allerdings auch schnell in den Dienst des Schlechten und
Bösen stelle, sei es bei den Nazis oder in der Warenästhetik, die
letztlich das Anthropozän beschleunigt.
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Traditionelle Linke glauben immer noch, den
gegenwärtigen Warenkorb und Dienstleistungen ohne Kapitalismus
realisieren zu können, also ohne Ausbeutung Entfremdung, Verdinglichung
und ökologische Schäden. Aber das ist ein Irrtum.
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Helles Licht macht die Gedanken scheu,
überhaupt ins Bewusstsein zu gelangen oder gar den Kopf zu verlassen.
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Es mag ja sein, dass Darwinismus in der
Natur Recht hat, aber ich glaube es nicht. Lebewesen, insbesondere
Menschen, aber haben und damit Reflexionsfähigkeit und Moral.
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„Sind Flensburgs Klimaziele zu ambitioniert?“.
Diese Frage stellen ist der Sieg des Kapitalismus über die Zukunft.
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Voraussetzung für dominierendes Warenbewusstsein ist kruder Materialismus.
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Das Kapital befriedigt überwiegend nieder
ziehende Bedürfnisse.
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Alles Verhalten, das legal ist, darf
öffentlich in der Demokratie nicht kritisiert werden. Zunehmend gelten
aber auch nicht mehr die Grenzen der Legalität für individuelle Triebe
und Bedürfnisse.
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Energieverbrauch ist heute keine private
Angelegenheit mehr (im Griechischen hat idiotes auch die Bedeutung
Privatmann). Das private Handeln, das massive negative Folgen auf die
natürliche, soziale oder kulturelle Umwelt hat, muss kritisiert werden.
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Der Objektivismus sperrt das Leben aus. Diese Haltung durchdringt das Bewusstsein. Der Mensch
verzichtete freiwillig auf sein Leben. Er lässt das Leben nicht zu,
sondern umfährt es.
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Wir müssen auch mit der Natur sprechen und
sich von ihr berühren lassen.
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Vorbild: Der Friede und die Schönheit
an einem einsamen See (Ferchensee) mit dem Futterhäuschen, Meisen und
Kleiber. Die vielen Meisen fliegen hin und her wie Kinder auf dem
Spielplatz und toben scheinbar ohne System.
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Es gibt nur zwei Werte: Gebrauchswert und
ökologischer Wert. Beide haben nicht zu tun mit dem Tauschwert, wo
es um Profit geht.
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Die zeitgemäße Zivilisation muss eine
ökologische sein.
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Das Anthropozän wird immer engmaschiger bis
hin zu flächendeckend.
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Der stumme Frühling (Rachel Carson) weitet
sich aus.
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Man kann „rechts“
als
kapialistische Orientierung oder als nationalistisch-rassistische
Orientierung definieren.
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In der Tauschgesellschaft gibt es viele
Produkte die für Mensch und Umwelt schädlich sind.
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Was wächst ökologisch nach? Nicht viel, aber
doch ermutigend.
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Die Vernunft ist idealiter die zentrale
Steuerungsinstanz, wenn nichr das internalisierte Kapital dominiert.
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Der frühere Bürger zieht sich mit seinen
Errungenschaften und Bedürfnissen ins Private
zurück.
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Die Binnenperspektive ist verschieden von der
Außenperspektive. Unsere zeitgenössische Kultur verabsolutiert die
Außenperspektive, die Binnenperspektive spielt im Erkenntnisprozess
keine Rolle. Nur unverbindlich in Meinungen, Geschmack, Serien, Romanen.
Hier wird kommuniziert, aber keine Verbindlichkeit im Sinne der
Intersubjektivität verlangt und erreicht.
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In der Liebe treffen zwei Binnenperspektiven aufeinander und bilden gemeinsam ein Gemeinsames.
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Traditionelle Linke sehen in der Ungleichheit die Ursache allen Übels, Trump und andere in der Begrenzung der
Wirtschaft (=absoluter wirtschaftlicher Liberalismus) und ich in der
Vernachlässigung des sich bewegenden Leibes und der Umwelt.
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Heute schützt Toleranz primär das Kapital.
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Pflanzenschutz ist gleichzeitig
Insektentötung.
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Internetkäufe sind akzeptabel, wenn es
dieses Produkt nicht in meiner Stadt gibt bzw. nie gab. Auch hier darf
billig nie verabsolutiert werden.
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Billigkeit darf nicht zu automatisierten
Entscheidungen führen.
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Es ist falsch, von der Voraussetzung auszugehen,
dass die Imperative des Kapitals immer die besten seien,
gewissermaßen von evolutionärer Qualität sind. Nein, sie sind von
Menschen gemacht. Deshalb dürfen wir unser kritisches Vermögen nicht
aufgeben.
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In unserer Gesellschaft haben Rennfahrer,
Fußballspieler usw. großes Ansehen und bekommen viel mehr Geld
als Künstler und Wissenschaftler.
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„Was, ihr habt in Bayern Urlaub gemacht?“ fragte
ungläubig ein „Welt-Urlauber“.
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Die Kriterien für Armut und Reichtum
beziehen sich auf gängige Waren und Dienstleistungen. Aber es gibt auch
andere Werte. Ironisch: Die neue Armut: 18 Prozent der Bevölkerung haben
noch keinen SUV. Aber absolute Armut darf es nicht geben.
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Heute gibt es auch eine Diktatur des Billigen,
die das Denken und Handeln vieler Menschen bestimmt.
-
Die Forderung der CSU, das Bebauungsstopp im
Außenbereich aufzuheben, halte ich für grundfalsch, ja katastrophal für
die Landschaft.
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Eine Wirtschaft ist nicht problematisch, wenn sie der
Selbsterhaltung der Gesellschaft und ihrer Mitglieder, nicht nur
allein der Kapitalvermehrung dient.
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Ein wirkliches Leben ist ein autonomes, substantiell
erfülltes Leben.
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Wir beschäftigen uns zunehmend nur noch mit
abstrakt algorithmisierten Prozessen, die für uns „wirkliche Welt“ wird,
aber das ist ein Irrtum. Gleichzeitig wird aber die wirkliche Welt, so
auch die Natur, immer weiter real und im Bewusstsein
zurückgedrängt.
-
Die Zerstörung der Erde findet uneingeschränkt im
Modus der Legalität statt, aber die Frage nach der Legitimität
wird total ausgeblendet, d. h. sie ist überhaupt nicht denkbar. Aber
warum ist Legitimität kein Argument mehr, obwohl es
notwendiger ist denn je. Legitimität ist der Ort wahrer Menschlichkeit.
-
„Für Urbanitäts-Dogmatiker und
Multikulturations-Ideologen (eine sehr problematische Formulierung, bm)
sind die Färöer ein Gelände, das ihre Fortschritts-Wahrheiten als
traurige Mythen entlarvt, für tradierte Lebensqualitäsmodelle unter
modernen Bedingungen sind sie ein schlagender Beweis“ (Ulrich Schacht in
Fl. T. v. 18. 11. 17). Gleiches gilt für für die griechische Insel
Ikaria.
-
Ein generelles Verbot der Bevormundung dient
nicht der Demokratie, sondern fördert ihren Niedergang.
-
Zu den alten Seuchen Auto und Fernsehen aus
der zweiten Hälfte des Jahrhunderts kommen nun Handys und Internetkäufe
hinzu.
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Ich unterscheide zwischen materieller Kultur und
geistiger Kultur. Die materielle Kultur nenne ich auch
Zivilisation. Hinzu kommt noch die politische Zivilgesellschaft hinzu.
Die materielle Kultur umfasst alle materiellen Bedingungen, die zur
Selbsterhaltung dienen. Die geistige Kultur kann man nach verschiedenen
Niveaus differenzieren. Auf dieser Grundlage gilt es nun zwischen
Zivilisation und geistiger Kultur das Optimum zu finden. Gegenwärtig
dominiert einseitig die Zivilisation auf Kosten der Natur.
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Eine Sucht wird dann zu einer sozialen
Krankheit, wenn der Süchtige andere schädigt.
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Sinnvolle Betätigung dient auch der
individuellen und kollektiven Selbsterhaltung.
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Die politische Ökologie darf nicht ihren
Mittelpunkt vernachlässigen. Ihr Mittelpunkt ist die Liebe.
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Ich begreife es nicht: Wieso fahren so viele
Menschen problemlos mit Flexbussen, Billigfliegern und
Kreuzfahrtschiffen in der Karibik.
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Ein Erlebnis ist viel mehr als Spaß und
Lust. Ein Erlebnis geht tiefer.
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Das verantwortliche Subjekt ist unverzichtbar. Das
Herrschaft wollenden Subjekt lehne ich ab.
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Wir realisieren das Anthropozän
im Mikrobereich und/oder im Makrobereich.
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Kein Mensch weiß, warum und wohin das
Wirtschaftswachstum führt oder gar führen soll. Es ist offensichtlich
Selbstzweck.
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Ich bin gegen Cross-over, wenn er nicht zu
einer autonomen Kultur führt.
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In der Wirtschaft dominiert darwinistisches
Denken.
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Der Mensch muss mit einem begrenzten
Ort konkret verwachsen, was transzendendierendes
Denken über den Ort hinaus nicht ausschließt, aber ihn nicht ersetzt.
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Die Gebote und Werte des Kapitals werden oft unbewusst übernommen und als eigene verwechselt.
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Insbesondere der deutsche Bourgeois denkt und
handelt legalistisch, legitimes Bedenken kennt er nicht.
Legitimes Denken transzendiert egoistisches Denken.
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In der Natur gibt es keine Homogenität, so
auch keinen Rasen.
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Wir müssen nicht nur umdenken, sondern auch „umhandeln“.
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Auch die Verbindung von Ökologie und
Wertkonservativismus muss produktiv bedacht werden.
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Preise und Motore gehören nicht zum Leben.
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Der „marktorientierte Rahmen“
nationalistisch erweitert ist der Rahmen der Trumpschen
Politik.Unökologisches Verhalten ist änderbar. Das unethische Verhalten,
Mitlebewesen wegen der Nahrung zu töten, habe auch ich nicht im
Griff.
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Die Zerstörung der Erde findet uneingeschränkt im
Modus der Legalität statt, die Frage nach der Legitimität
wird total ausgeblendet, ja sie ist nicht einmal denkbar.
Aber warum ist Legitimität kein Argument mehr, obwohl
dieses Denken notwendiger denn je ist.
-
Ketzerische Fragen? Ist der Kosmos
wirklich schön? Ist er nicht Leere gefüllt mit
gleichen Dingen. Ist er nicht eine schlechte Abstraktion und damit ein
schlechtes Vorbild?
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Es gibt elektrisierte Nachteulen und motorisierte Tageulen.
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In meiner Sprechweise bilden
gegenwärtig Wirtschaftswachstum, maximaler Motoreneinsatz und
Kapitalismus ein System, eine
Einheit, das eine geht nicht ohne das andere. Damit definiere ich den
gegenwärtigen Kapitalismus nicht von der Verteilung des Mehrwertes her,
sondern aus den Folgen für die natürliche, soziale und
kulturelle Umwelt einschließlich des Klimas.
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Angela Merkels Klimapolitik ist
guter Konservativismus. Dobrinths kompromissloser
Einsatz für den motorisierten Individualverkehr ist schlechter
Konservatismus, weil nicht selektiert wird zwischen guten und schlechten
Prozessen und Dingen. Erhaltung an sich ist schlechter Konservativismus.
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Materielle Erweiterung ist nicht
natürliches Wachstum. Materielles Wachstum ist nur
innerhalb sinnvoller Grenzen akzeptabel. Darüber
hinaus ist soziales und inneres Wachstum angesagt.
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Das materielle Handeln reduziert
sich tendenziell auf das Drücken von Knöpfen, die Motorentätigkeiten
auslösen.
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Den Bürger bevormunden kann auch
sein, das Kapital oder die Irrationalität bevormunden. Wer das
grundsätzlich als undemokratisch ablehnt, verhindert Demokratie, indem
er ein Kritiktabu aufstellt. So, wenn er die Frage nach den Ursachen des
Klimawandels, zu denen auch der motorisierte Individualverkehr gehört,
als „Bevormundung“ interpretiert. Den Klimawandel begreift
selbst unsere Kanzlerin (CDU) als
„Schicksalsfrage“
für die Menschheit.
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Ein Bevormundungsverbot ist real ein Kritiktabu des Kapitals (genetivus obiectivus).
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Es gibt einen a) einen philosophischen Materialismus und b) einen auf Warenkonsum reduzierten
Materialismus. Zum philosophischen Materialismus: Er versteht
Gesellschaft als Materie. Erstaunlich ist, dass er die Ökologie nicht
berücksichtig. Denkt er, die Materie hätte nur Merkmale, die sie absolut
verträglich mit menschlichen Bedürfnissen sind. Zum warenorientierten
Materialismus: Welt besteht nur aus Waren, deswegen können Alternativen
zur Warenwelt nicht gedacht werden. Was der
warenorientierte Zeitgenosse schön finden , muß a) nicht schön und b)
nicht ökologisch sein.
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Das Problem: Die dominierende rechte Wirtschafts-Hand weiß nicht, was die bescheidene linke Ökologie-Hand
macht und umgekehrt.
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Mein Nachbar: „Ich habe ein
gutes Auto, einen modernen Fernsehapparat und einen Flug kann ich mir
auch leisten. Also alle Zugänge zur Welt. Mehr ist doch nicht
möglich.“
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Wer in einem geschlossenen System lebt. Aber
vielleicht bilden auch meine kritischen Gedanken auch ein System.
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Etwas leiden mögen steht für subjektive Qualität,
die aber nicht eo ipso objektive Qualität sein muss, u. U. ihr
Gegenteil.
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Erst in der Begrenzung
entsteht Konkretes und Wirklichkeit (auch der individuelle Mensch). Das
ist ein Argument gegen TV und ein Argument für Regionalismus und Heimat,
die auf Begrenzungen beruhen
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Die Wirtschaftsminister der Küstenländer fordern
tatsächlich offensiv: „Ökonomie vor Ökologie“. Das ist Trump im
Klartext und ein Freibrief für die Realisation des Anthropozän.
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In der neolithischen Revolution ersetzt der
Mensch die bis dahin unbeherrschbare Natur so weit wie möglich durch den
Menschen. Heutige Revolution. Ersetzung jeglicher Natur durch den
Menschen (=Anthropozän).
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Ich denke, dass Kritik üben und auf die
schönen Seiten des Lebens, also auf die Juwelen des
Alltags aufmerksam zu machen, gleichzeitig und gleichwertig
geleistet werden müssen,
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Zur Armut: Wenn ich in der fünften Liga
spielen muss, bin ich in dieser Perspektive arm. Ist nicht
derjenige, der zwanghaft jeden Tag bis weit in die Nacht
vor dem Fernseher sitzt, auch nicht arm? Was ist mit
Kinder, deren Eltern keinen SUV fahren, die keine
Designerkleidung haben, die noch nie auf der anderen Seite der Erde
Urlaub gemach haben, die keine Großbildschirme kennen, die
keine Freunde haben? Dass man diese Armut oft nicht genau definieren
kann, ist aber kein Grund, nicht von ihr zu sprechen und
Lösungsvorschläge zu machen.
-
Nicht mitzumachen, gilt offenbar nicht mehr
als Option.
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Angebote der Unterhaltungsmedien sind Wirklichkeitsersatz. Die Wirklichkeit ist nicht zu toppen, also
wirkliche Menschen, wirkliche Natur, wirkliche Leistungen. Auch hier
sind Enten-Eller-Entscheidungen u. U. existenziell
notwendig.
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Nach Trump muss Amerika für die
Freiheit und Existenz der Waffenindustrie Opfer bringen – wie
Deutschland für die Autoindustrie.
-
Konsumbewusstsein in Form von Waren, Preisen
und Kaufwegen verhindert oder überlagert Denken.
-
Die Werbung von Fly Emirats entwirft die
zukünftige Welt, einer Welt ohne Anstrengung. Sie ist die zeitliche und
räumliche Zusammenziehung auf wenige Highlights. Und keiner bemerkt den
Betrug bzw. Täuschung.
-
Reklame und Werbung für alte Städte und
„normale“ Landschaften kommen nicht mehr an.
-
Eine Überschrift in unserer Zeitung „Das
Kircheninnere ist ein Kraftort.“ Das denke ich auch.
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Faulheit mag bequem sein, ist
aber gleichzeit mit Verlust verbunden.
-
Erlebnispädagogik, insbesondere
Naturerleben, ist dringender denn je.
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Wie die Nazis ab 1933 erfolgreich in Programmen und
Symbolen die Nazi-Ideologie mit Deutschland gleichsetzten, so heute
die Wirtschaft über die Werbung, die wiederum unterstützende
Prozesse auslöst.
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Trotz Klimawandel gibt es immer noch schöne Tage.
Genießt sie, solange es sie noch gibt.
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Bald: Ein Himmel voller Flugzeuge,
aber ohne Vögel.
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Der Kapitalismus ist eine Form des
Wirtschaftens, die die traditionelle Wirtschaft zur Befriedigung
bestehender Bedürfnisse transzendiert, indem er die
Nachfrage nach neuen Bedürfnissen erst schafft. Der Kapitalismus ist so
gesehen die mit Abstand produktivste Wirtschaftsform. Der traditionelle
Vorwurf von Linken, er schaffe Armut, stimmt zumindest
heute nicht mehr, wenn man Armut unkritisch an den
produzierten Gütern und Dienstleistungen festmacht, d. h. die Wertefrage
nicht stellt. Politische Ökologie muss antikapitalistisch nicht aus
sozialen, sondern aus ökologischen Gründen sein. Der
Kapitalismus ermöglicht die vollkommene Transformation von Natur in
Waren und Dienstleistungen und die dafür notwendigen Infrastrukturen.
Die Vollendung des Anthropozäns ist nur noch eine
Frage der Zeit. Das Kapital ist also auf den unkritischen Konsumbürger,
der eine Funktion des Kapitals ist, angewiesen. Die einzige Kritik, die
er an diesem System hat, dass er zu wenig von ihrem Kuchen bekäme. Trump
ist übrigens ihr reinster und konsequentester Vertreter. – Das Kapital
schafft Bedürfnisse, die nicht nur den eigentlichen
Bedürfnissen des Menschen widersprechen, sondern auch denen der
Ökologie, deren Teil der Mensch ist.
-
Das Gegenmodell des kapitalistischen Wirtschaftens
ist die kollektive Selbsterhaltungswirtschaft.
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Die Erde im Zeitalter des Anthropozäns: Bald
gibt es nur noch Produktionsstätten, große Hallen, in denen die Produkte
versandfertig gemacht werden, ein engmaschiges Autobahnnetz, Stadien für
Events, um die emotionalen Bedürfnisse zu befriedigen, und ein Meer von
Einzelwohnungen. Milliarden Menschen arbeiten inzwischen
fiberhaft an diesem Projekt.
-
Wirtschaftswachstum und konsumreduzierte „Bürger“
bedingen einander. Dieser Bürger hat sich selbst auf Kaufkompetenz
reduziert. Andere Qualitäten wie Bildung, Hochkultur, Tradition,
Sinn für das Naturschöne, die Natur selbst, Ethik, konkrete soziale
Kontakte usw. sind hier Störfaktoren und Verhinderungsfaktoren. Deswegen
muss der Mensch oberflächlich und flexibel werden.
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Ein Leben im Kapitalismus ist intellektuell
wenig anspruchsvoll: Etwas mögen – Preis feststellen – abwägen – kaufen.
Mehr bedarf es nicht.
-
Ich sehe keinen grundsätzlichen Gegensatz
zwischen Leben und (Hoch-)Kultur, die eine Reflexion des Lebens ist. Mein Unbehagen richtet sich auf die Zivilisation in der jetzigen
Ausprägung.
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Inzwischen gibt es große Beleuchtungsanlagen,
die die Waren vor Dieben schützen sollen.
-
Wie man zumindest ab 1934 hätte ahnen, ja wissen
müssen, dass der Nationalsozialismus Deutschland in die absolute
Katastrophe für führen wird, so gegenwärtig,
dass das materielle Wachstum in die ökologische Katastrophe der Erde
führt.
-
Immer mehr Ökosysteme werden ihrer Autonomie
beraubt. Sie existieren, wenn überhaupt noch, allein von Gnaden
bestimmter Menschen. Das führt in Richtung Anthropozän.
-
Ich will auch aus ökologischen Gründen nicht in die
Karibik fliegen und mit einem Kreuzschiff im Nowhere rumfahren.
Die Nordseeküsten, der Harz und die Alpen sind nicht weniger schön.
-
Moderne Haltung zur Energie: Maximaler
Einsatz von externer Energie (Fremdenergie) und minimaler Einsatz von
metabolischer Energie (Eigenenergie). Aber genau die Umkehrung müsste
gelten.
-
„Dummes Geld“ ist das Geld, das für unnötige
und/oder prestigeträchtige Waren ausgegeben wird.
-
Ökologie und Ablehnung von Rassismus
sind die einzigen Gebiete, wo es keine Alternativen gibt.
-
Die Logik des Kapitals ersetzt das Leben. Das
Leben ist spontan, lebensbejahend, voller Freude und Fülle.
-
Der Mensch, der eine Funktion des Kapitals ist,
übernimmt keine Verantwortung für sein Tun, sondern
rationalisiert es. wenn es schädlich ist. Wir haben nicht die Kraft und
den Willen, Verantwortung für unser Tun und unsere Bedürfnisse zu
übernehmen, auch wenn sie zur Zerstörung der Erde führen werden.
-
In der kapitalistischen Wirtschaft fühlen sich die
Konsumenten frei. Nur noch das Bedürfnis nach noch mehr wird als
Einengung der Freiheit empfunden
-
Das zukünftige Verhalten der konsumorientierten
Bürger ist prognostizierbar – was ein Beweis für die Warentheorie
wäre.
-
Die gegenwärtige Ausbeutung läuft über
(unnötige) Waren und Dienstleistungen.
-
Digitalisierung ja, wenn es um
lebensfördernde Informationen geht. Nicht, wenn a) die Zeit
totgeschlagen werden soll und b) wenn unnötiger Konsum angekurbelt wird.
-
Man muss aufprassen: die geometrisierende
Ästhetik beherrscht einen schnell. Ist das schon Evolution oder erst
Kultur?
-
Moderne Maxime: Maximumeinsatz von externer
Energie (Fremdenergie) und Minimum an metabolischer Energie
(Eigenenergie). Aber genau die Umkehrung müsste gelten.
-
Kapitalistisches Denken ist nicht
mehr das Fremde, sondern wird mehr und mehr zum Eigenen,
zum Bejahten, zur zweiten Natur. Das Kapital ersetzt zunehmend das Ich,
bestimmt das Ich, füllt das Ich aus und formt autonom die Zukunft.
-
Politische Ökologie setzt Warenkritik
voraus.
Aber Kapitalismuskritik nur als zeitkritische Wertekritik,
nicht als traditionelle Mehrwertkritik.
- Trump repräsentiert nicht mein Amerika
des Jazz, der Toleranz, der Lockerheit, der Offenheit, sondern er
repräsentiert das Gegenteil.
- „Ein großer Teil der Tierwelt muss sterben, damit möglichst
viele einen SUV (ein Beispiel für total Überflüssiges) fahren können.
-
Moderne Leere: Zwei Familien im Urlaub: Kein
Auto fährt, kein Fernseher läuft. Alles ist wie tot.
-
Kapitalismus ist die angemessene Wirtschaftsform
für Wirtschaftswachstum.
-
Die modernen Nachteulen sind zumeist
elektrifiziert.
-
Die Logik des Konsums ist eine einfache:
Schlicht Habenwollen verbunden mit Billigkeit und Größe.
-
Waren werden schnell zu Müll.
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Ökologische Politik ist heute schwerpunktmäßig Klimapolitik.
-
Ob es uns gefällt oder nicht, ob der Weg schwer
wird oder mehr Vorteile birgt, wir müssen ökologische Politik
machen, d. h. müssen ökologisch denken, werten und handeln.
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Das Paradoxe ist, dass der Konsument die gekauften
Waren und Dienstleistungen allein als seine Angelegenheit sieht.
-
Zeitgemäße Konsumorientierte handeln nur, genauer,
kaufen nur ein.
-
Ein zu großer materieller Aufwand verhindert oft
das Glück.
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Vermutung: Der zeitgemäße Bürger der Mittelschicht
ist der größte Umweltbelaster.
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Nun ist auch der Sport vom Furor des
Kapitalismus erfasst.
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Die politische Ökologie ist eine
regulative Kraft.
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Die FDP ist eine Wirtschaftspartei, und die
Wirtschaft verlangt Unterwerfung, also Absehen von Freiheit.
Diesem Widerspruch muss sich die FDP stellen.
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Der werbefreie NDR 3 ist ein Geschenk.
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Der Kaufakt ist die letzte häufige
soziale Situation, die zudem „ideal“ ist, weil der Mensch hier König
ist, d. h. uneingeschränkt als Mensch positiv bewertet wird. Aber ist
dieser Zustand eigentlich erstrebenswert? Ansonsten gibt es fast keine
sozialen Kontakte mehr, die auch deswegen an Wert verlieren, weil der
Kaufakt als Maßstab genommen wird.
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Das Anthropozän verhässlicht die Erde,
zumindest nach den Kriterien von Naturschönheit.
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Allein aus der Werbung erkennt man den direkten Zusammenhang von Fußball, Auto und Großkapital.
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Könnten nicht
viele von uns sich die Frage stellen: „Wir haben jetzt mehr als
wir (sinnvoll, bm) ausgeben können“? (George Eliot).
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Es gibt eine natürliche, lebensfördernde Bequemlichkeit und eine nicht notwendige, destruktive
Bequemlichkeit.
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Da der zeitgemäße Mensch seine Aktivitäten
bis weit in der Nacht ausgeweitet hat, allerdings überwiegend
elektrifiziert, werden die Energieeinsparungen, die man sich 1980
von der Zeitumstellung erhofft hatte, immer geringer. Ein
schlafender Mensch trägt übrigens nichts zum Wirtschaftwachstum bei..
-
Wenn Vernunft Einsicht in die Notwendigkeit
ist (Hegel), dann ist jetzt Ökologie angesagt, ob es uns gefällt oder
nicht, wir haben keine Wahl.
-
Wichtig bei der
Warenanalyse:
Es gibt verschiedene Verpackungen einer Ware: der Stadtteil, das äußere
Gebäude, das innere Gebäude, die Repräsentation, die eigentliche
Verpackung.
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Die
Industrialisierung der Landwirtschaft
ist scheinbar unaufhebbar. Aber was muss man alles ändern, wenn man das
nicht will.
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Muss sich denn
alles verändern? Es ist
doch schön, auch wieder auf Unverändertes zu treffen.
-
Das Mulchen an
Straßenränder, um Brennesseln, Brombeeren usw. zu beseitigen, ist
typische für unsere Haltung gegenüber der Natur.
Man muss die Natur nicht beschneiden.
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Es gibt
gegenwärtig drei politische Großtheorien:
a) das kapitalistisches Wirtschaften, b) der Gesellschaftsentwurf der
Sozialisten, c) die Politische Ökologie.
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Ein
Breitmaul-Nashorn,
das in nur in Afrika heimisch ist, lebt nun in Australien. Haben seine
Artgenossen viel verpasst, wenn sie in Afrika ihr Leben verbringen?
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Zur Heimat:
Jede Stadt, jedes Dorf oder jede Region im engeren Sinn, also Heimat,
hatte für alle ihre Bewohner Wert und einzigartige Schönheit. Erst ab
1955 erodierte Heimat durch Reisen, Autofahrten und Fernsehen. Soziale
Netze und Dichter lösten sich auf. Das ist ein globaler Prozess. Heimat
ist die Bewegung im eigentlichen Sinne ist deshalb Einspruch gegen den
motoren orientiert Fortschritt im Namen der Bequemlichkeit.
-
Ich mag das Wort „Spaß“
nicht, denn Spaß ist reiner Selbstzweck, keine andere Dimension zählt.
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Man kann sich
nicht ständig im Reich der Hochkultur
aufhalten, was aber nicht heißt, auf dieses Reich zu verzichten. Sie
gehört zum geglückten Leben.
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Vorschlag an die
Bahn, um die Zerstörung
der Wahrnehmung des Raumes durch den Zug (Heine) zu mindern: Eine
Broschüre für jede Zugstrecke schaffen, in der bedeutsame Orte
historisch, kulturell, auch aktuell beschreiben werden. Ob die Zuordnung
über Zeiten oder anderen Signalen geschieht, kann icht nicht beurteilen.
-
Die Idee der
Perfektionierung wirkt
heute allein in den Systemen Technik, Kapital und Reinheit - mit dem
Schwerpunkt motorisierter Individualverkehr, d. h. die Erde und die
Menschen werden für diese Mobilitätsform kompatibel gemacht. Die
Gegenwerte wären nach Kant eine Moralisierung: Recht, Kunst,
Philosophie, Literatur und Soziales
-
Verhexung durch
Sprache Der amerikanische „Umweltminister“,
nicht irgendein Minister, kippt Obamas Umweltgesetze.
-
Das breite Land
war früher dicht
besiedelt, autonom, gefüllt mit Kultur. Heute eher leer, uninteressant,
funktionslos. Negative Eigenschaften, die früher nur der Großstadt
zugeschrieben wurden.
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Politik darf nicht
in Wirtschaft aufgehen. Politik muß ein
Metasystem sein.
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Wünschenwert „Mehr
Region geht nicht.“
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Viele Menschen
verfügen über eine (virtuelle) körpereigene
Steckdose, in der täglich
und auch nächtlich verschiedene Stecker stecken. Also meistens online,
selten offline.
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Prozesse der
Moderne: Anything goes
(Paul Feyerabend) „Alles wird flüssig“ (Zygmund Baumann) oder „Die
Transformation der Dreidimensionalität in Zweidimensionalität“
(?,vielleicht von mir).
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Das Aufzeigen der
Einheit von konkreten politischen Forderungen mit allgemeinen Strukturen
wird als Angriff auf die persönliche Freiheit
und Demokratie gewertet.
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Das Trompe-l’œil
gilt auch für Dinge, die man dann als Fakes
bezeichnet.
-
Der Mensch kann
sich – von wenigen Ausnahmen abgesehen –
nicht
als unfrei denken.
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Realabstraktionen
sind aus Abstraktion, Abstraktion aus der Realität gewonnen.
-
Viele Täuschungen kommen durch die
Verabsolutierung des Sehsinns zustande, der immer eine Begrenzung hat.
Statt des Cogitos nun „Ich sehe, also bin ich, auch die Wirklichkeit
und Wahrheit“.
-
Die
Beschleunigung des Wandels
hat nun erbarmungslos auch die kleinen Geschäfte erfasst.
-
Ob das Kapital
oder die Motorentechnik oder beide im Zusammenspiel die
Ursache für Wirtschaftswachstum und einseitige
Konsumorientierung ist,
lasse ich offen.
-
Wir müssen die
immaterielle Welt
der Schönheit, der Klugheit, der Werte stärken.
-
Wie werden
die Menschen
nach Erreichung der Klimakatastrophe sich verhalten?
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Immer mehr Kinder
und Jugendliche auf der Erde leiden unter Fettleibigkeit.
-
Nachhaltige
Schönheit und das Gute findet man in der Alltagswelt, wenn man sie
dann sieht.
-
Es ist nicht
hilfreich, dass Gewerkschaften nur materielle
Forderungen stellen und
damit die Bedürfnisse des Menschen auf Materielles reduzieren.
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Mit
Großorganisationen
kann man nicht sprechen.
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George Eliot thematisiert Situationen, die
überhaupt zum ganzen Leben gehören, aber oft nicht wahrgenommen bzw.
verdrängt werden, weil der Mensch sich selbst und andere, aber auch
selbst von den anderen als Ware gedacht und bewertet wird.
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Waren
haben für kurze Zeit Strahlkraft, stürzen dann aber letztlich in die
Müllhalde.
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Müssen
Events immer
größer werden und damit die notwendigen Infrastrukturen?
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Wie viel
ökologische Unvernunft
könnten wir uns überhaupt noch leisten?
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Der Fernsehapparat
im Wohnmobil ist eine doppelte Entfremdung
vom Urlaubsort.
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Wir müssen endlich den Primat der Ökologie
anerkennen. Fünfunddreißig Jahre von Konsum und Wirtschaft ohne Ökologie
sind mehr als genug. Und: Je schneller wir diese Wende beginnen, desto
leichter wird es.
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Traditionelle Kapitalismuskritik
im Sinne von „Der Kapitalismus verhindert, dass die Mittel- und
Unterschicht zu weniger Waren und Dienstleistungen kommt“ ist schlicht
falsch. In der Produktivität ist der Kapitalismus nicht zu toppen.
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Erst wenn die Mehrheit der Menschen das
jeweilige geschichtliche Optimum von Bequemlichkeit erreicht hat,
gibt deren Denken Ruhe. Das ist der Motor des Konsums, der im Kern
Angebote zu mehr Bequemlichkeit enthält. Aber die Bequemlichkeit ist
keine Wert an sich, sondern situationsabhänig.
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Der CO2-Ausstoß
war global gesehen noch nie so hoch wie im Jahre 2016 (BBC).
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Es gibt inzwischen viele Trumpianer in
Deutschland, die sich aber nicht auf Trump berufen, weil der Stil
ihnen missfällt.
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Im Kapitalismus werden alle Werte zu
Waren und Dienstleistungen: die Natur, die Kultur, die Nahrung, der
Sport, die Beziehungen.
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Warum setzen wir nicht auf die Natur?
Die Natur ist letztlich die einzige Instanz, die heilt. Es hat keine
Perspektive, Natur durch Technik zu ersetzen
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Der Kapitalist kann Natur, wenn sie den Kapitalverwertungsinteressen entgegenstehen, nicht tolerieren
und akzeptieren.
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Schlimm und nicht nachvollziehbar ist, dass
Demokratie nur in wirtschaftlich guten Zeiten funktioniert.
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Wenn jemand arbeitet, sollte der Lohn
nicht nur von finanzieller Art sein.
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Die notwendige politische Korrektur: Alle
Politikfelder müssen ökologieverträglich werden, so die
Wirtschafts- und Sozialpolitik.
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Ein Kommentar: „In dieser Reisewerbung
ist nichts vor der Haustür.“
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Wahrheit und Qualität sind höherwertig
als Erfolge. Wenn beides zusammengeht, desto besser.
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Autos und Unterhaltungsmedien vertiefen
nicht das Leben, sondern ersetzen es.
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Der unterhaltungsmedien- und autoorientierte Mensch
sieht nicht die Produktivität der Muße und der Besinnung.
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Wir müssen uns im Schwerpunkt entscheiden:
Leben oder Motor.
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Werbung und kritisches Bewusstsein oder Kapital und
Ökologie verhalten sich wie Hase zu Igel.
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Das Leben ist zu wertvoll, um die Zeit
totzuschlagen.
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Alles kommt darauf an, dass der reale Prozess
des massiven Rückgangs der Eigenbewegung und die massive
Erhöhung des Motoreneinsatzes das Hauptproblem der Gegenwart ist,
das gelöst werden muss. – anerkannt und Konsequenzen
gezogen werden. Ob diese Analyse gefällt oder nicht, wir müssen uns für
die Stärkung der Eigenbewegung und für Minimierung und Optimierung des
Motoreneinsatzes entscheiden, wir haben hier keine Wahl.
-
Die Impulse, die von der gegenwärtigen konkreten
Gesellschaft ausgehen, wirken explizit oder
implizit zumeist für Wirtschaftswachstum und gegen
Forderungen einer nachhaltige Ökologie
-
„Das schmeckt regional“ Das ist deswegen auch ein
gutes Motto, weil es das visuelle Gefängnis transzendiert.
-
Es gehört nicht Mut dazu, legale,
aber negative Trends in der Gesellschaft zu fördern,
statt sie zu kritisieren.
-
In Realabstraktion ist kein Leben, deswegen
kann man mit ihren „Produkten“ nicht kommunizieren.
-
Dass ökologische Politik sozialverträglich
sein muss, ist selbstverständlich und muss nicht extra genannt werden.
-
Es gibt eine notwendige Zivilisation und
eine Zivilisation mit vielem Überflüssigen, wie sie die Oberschicht
schon immer „pflegte“.
- Was die Mehrheit will, ist nicht immer
vernünftig, insbesondere wenn das Kapital große Macht über die Bürger
hat, die eben nicht immer, wenn es so überhaupt etwas gibt, autonom
sind. Das sieht man deutlich an der irrationalen Haltung gegenüber dem
Auto. Aber dieser Aussage ist kein grundsätzliches Argument gegen
Demokratie, zu der es keine Alternative gibt.
-
Moderne arbeitet mit Eindrücken,
nicht mit Studium (Husserl).
-
Wirklich ist heute oft
nur das, was in der Werbung und in den Medien thematisiert wird.
-
Der Mensch hat die Naturwüchsigkeit
überwunden. Die Natur leistet keinen nennenswerten Widerstand mehr.
Selbst die Alpen könnten platt gemacht werden. Das
thematisiert bereits Goethe in Faust II. Riesenbrücken, Städtebrei,
immer dichter werdende Straßennetze, …sind Indikatoren dafür. Deshalb
müssen wir auch die Interessen und Bedürfnisse der Natur realisieren.
-
Wir haben kein Vertrauen mehr in die Natur.
Was die Natur bietet, reicht oft vollkommen aus. Die Natur ermöglicht
das Leben und macht es schön. Das verhält sich wie Schloss und Schüssel.
Aber die Natur macht es dem Menschen nicht bequem. Sie verlangt von
ihm vieles.
-
Den Fehler, zu Beginn der Atomnutzung nicht
das Strahlenproblem des Abfalls zu bedenken, wiederholt sich nun
bei Klimawandel.
-
Jedes Wirtschaftswachstum hat als
Ursache die Beschleunigung der Klimakatastrophe zur Folge.
-
Die Hast, insbesondere die durch Medien
erzeugte, be- und verhindert strukturell-systematische Erkenntnisse.
-
Immer wenn bei Produkten nicht die
Qualität, sondern der Profit im Mittelpunkt steht, beginnt der
Niedergang.
-
Starke Vermutung: Ununterbrochener
Informationsfluss ohne Wiederholung, „Pausen“ und Reflexion
erzeugt im Bewusstsein nicht Fülle, sondern Leere.
-
Dieser Leserbrief ist aus meiner Sicht das Beste,
was ich bisher geschrieben habe, obwohl er nicht von der FAZ
veröffentlicht wurde: „Erst Wertediskussion,
dann Verteilung.
Ich gehe davon aus, dass die Kritik des WWF am gegenwärtigen globalen Ressourcenverbrauch, der im Kern Folge des Wirtschaftswachstums ist, stimmt. Wirtschaftsorientierte Rechte unterstützen diese Art des Wirtschaftens direkt,
traditionelle Linke indirekt. Rechte begründen das mit der Autonomie der
Konsumenten, Linke mit der gerechten Verteilung der produzierten Waren
und Dienstleistungen. Konsum und das entsprechende Verhalten nicht zu
kritisieren, ist das Gebot der Stunde. Dieses Gebot wird von traditionellen Linken bis hin zu Gewerkschaften ohne
Einschränkungen ebenfalls befolgt, indem sie das bestehende
Konsumangebot als unhinterfragbar sinnvoll akzeptieren. Die Position der
Frankfurter Schule, um ein Beispiel zu nennen, ist hier obsolet, die Begriffe repressive Toleranz, Entfremdung,
Wahrenästhetik und Eindimensionalität sind aus dem politischen
Vokabular verschwunden. Die nicht nur aus
ökologischen Gründen notwendige Wertediskussion findet nicht statt.
Stattdessen rückt einseitig die Frage nach der gerechten Verteilung des jeweiligen Mehrwerts in den
gesellschaftlichen Diskurs. Diese Position wäre nur dann sinnvoll, wenn
die Verteilung sich auf diejenigen Waren und Dienstleistungen
beschränkt, die ohne zunehmenden Ressourcenverbrauch
auskommt. Das aber setzt die Beantwortung der Wertefrage voraus. Eine
Politik, die vom Primat der Ökologie ausgeht, steht sicherlich vor einer Aufgabe, die vielleicht als die schwierigste in der
Menschheitsgeschichte einzustufen ist. Das impliziert auch Scheitern.
Für diesen schwierigen Weg gibt es keine Alternative.“
-
Meine Position: Es ist albern, Natur,
Kultur und Zivilisation gegen einander auszuspielen. Alle drei
Bereiche sind gleich wichtig und damit gleich wertvoll und für ein
gelungenes Leben.
-
Das Wort „Handy“ ist Ausdruck vorauseilenden Gehorsams.
-
Zeitgemäßnur positiv
zu sehen, ist die Folge großer Denkfaulheit, die dann zur Dummheit
wird.
- Die Erhaltung der Erde ist die Bedingung
für alle anderen Prozesse, seien sie gut oder schlecht.
-
Individualismus führt schnell zur Verpanzerung.
-
Eine Jagd endet immer mit Töten. Das zur
Aussage der AfD.
-
Wenn nur das spät abends getan wird, was
ohne Fremdenergie realisiert werden kann, also Lesen statt
Fernsehen, dann gäbe es viel weniger Nachteulen.
-
Bequemlichkeit im Sinne von Vermeidung
von schwerer Arbeit über einen längeren Zeitraum darf nicht dazu führen,
in der Bequemlichkeit einen absoluten Wert zu sehen.
-
Merkwürdig: im Kreuzfahrtschiff sind die
Menschen zusammengepfercht, im Alltag individualisieren sie sich immer
stärker.
-
„Wie Menschen denken und leben, so bauen
und wohnen sie.“ (Herder). Das stimmt. Man sehe sich die Autobahnen oder
die Vorstädte an.
-
Wer über Autonomie verfügt, ist relativ
immun gegen die Konsumimpulse des Kapitals.
- Wir dürfen nicht die gesamte Natur als Rohstoff für
menschliche Bedürfnisse nutzen, sondern wir müssen die menschlichen
Bedürfnisse der Natur anpassen.
- Vernunft darf nicht auf Bequemlichkeit
reduziert werden. Bequemlichkeit ist ein Zustand, den man nach einer
Erschöpfung, nicht aus Faulheit braucht.
- Es geht um wirkliche (wirkende) und nicht um isolierte
visuelle oder akustische Nähe.
- Die Herrschaft der Bequemlichkeit über das Fühlen,
Denken und Handeln liegt im Interesse des Kapitalverwertungsinteresses.
Gleiches gilt für Spaß und Sport.
- Ist ökoschädliches Verhalten eine individuelle
Fehlentwicklung oder den Imperativen des Kapitals geschuldet?
- „Das Kapital ist zu einer neuen Transzendenz
aufgestiegen“ (Han).
- Die entscheidende Frage der Gegenwart, die die
Menschheit beantworten muss, ist, Priorität des Motors oder des Lebens?
- Vernunft ist die Einsicht in die
Notwendigkeit. Das gilt insbesondere in
- der ökologischen Krise.
- Zwei Strategien, seine Sucht zu ändern; a) von einem
zum anderen Tag aufhören oder b) rausschleichen über einen
längeren Zeitraum.
- Ein Mittel gegen absolute Warenorientierung: Auch im
Alltäglichen das Wunderbare sehen.
- Ein Bauer in unserer Nähe will einen alten Wald von ca. einen
Hektar roden, um seine Anbaufläche zu vergrößern. Kein Respekt
vor der Natur, vor Tradition, vor Mitmenschen.
- Das Problem ist, dass auch viele liebe Menschen
ökologisch so unvernünftig handeln.
- Konsumorientierte Menschen führen ein ästhetisches Leben
auf niedrigstem Niveau.
- Wenn jemand sich ausschließlich über Waren und
Dienstleistungen reproduziert, ist er ein absoluter Konsument.
- Die strikte Trennung zwischen schlechten Managern und guten
Autofahrern ist falsch, denn beide haben im Denken und Handeln mehr
Gemeinsames als Trennendes. Gegebenenfalls muss auch der Wähler
kritisiert werden, sonst funktioniert nicht Demokratie.
- Der Clochard in Aix en Provence, der wie ein Bettler aussah,
nahm mein Geld nicht an. Ein Modell!
- Billige Nahrungsangebote heißt auch: mehr
Giftrückstände. Billigkeit geht immer auf Kosten von etwas.
- Spaß ist kein hinreichendes Argument, ein
für die Umwelt schädliche Ware zu kaufen, seien es Wasserscooters, SUVs,
Wohnmobile usw.
- Die motorisierte Zivilisation ist von größter Aggression,
ohne dies explizit zu reflektieren.
- Trump denkt rein vom Kapital her.
- Wir brauchen eine Kultur des Lebens, die sich über die
materielle Zivilisation erhebt.
- Die Ökologie muss in unserer Moral eine viel größere
Rolle spielen.
- Wenn materielles Handeln der Mittelpunkt des Lebens
ist, dann wird die Zukunft der Erde gefährdet, zumindest unter
kapitalistischen Bedingungen.
- Man sollte entweder in der sinnlichen Welt oder in einer
anspruchsvollen symbolischen Welt leben, aber nicht in einer
banalen, denn das ist Lebensverlust.
- Sozialisten und Kommunisten, die nicht die Wertefrage stellen,
sind politisch perspektivlos.
- Letztlich sind das einzige eigentliche „Objekt“ des
Menschen andere Menschen.
- Es ist sinnvoll, in ökologischen Fragen orthodox zu
sein.
- Der Mensch zerstört die Erde, indem er sie vollkommen zu
seinen Zwecken umformt.
- Zwischen Mensch und Natur schiebt sich
immer stärker die motorisierte Zivilisation.
- Der Preis für zeitgemäßen Komfort ist zu groß und
lohnt sich auch nicht.
- Ein Tunnel ist nichts anderes als ein neues Tal.
- Für Motorboote und Wasserscooters müsste man Geschwindigkeitsbegrenzungen einführen. Wenn man nicht von der
Identität von Mensch und Motor ausgeht, wird nicht der Mensch
eingeschränkt,sondern der Motoreneinsatz.
- Wir müssen die Natur respektieren, d. h. ihr die Rechte
eines Subjekts zugesehen.
- Der Satz „Keine Straßen für Autos von Haustür zu
Haustür“ müsste eigentlich eine Revolution auslösen.
- Wir leben in einer durchgängig technischen Lebenswelt. Selbst
Zelten, ursprünglich eine Gegenbewegung, ist durch und durch
technologisch.
- Das Kapital und die Warenwelt trennen tendenziell
Mensch von Menschen und Menschen vom der Natur, verbinden aber Mensch
mit Waren und Technologien
- Hässlichkeit erscheint heute in
oberflächlich hergestellter Schönheit.
- Das heutige Schönheitsideal ist ein Produkt der
Erziehung durch das Kapital. (s. „Warenästhetik“ von Wolfgang Haug). Das
ist Frankfurter Schule, von der man viel lernen kann.
- Der Gebrauchswert ist der eigentliche Wert. Die Produzenten
des Tauschwertes versuchen mit Hilfe der Warenästhetik
(s. Wolfgang Haug), erfolgreich die Konsumenten zu überzeugen, dass ihre
Angeboten alle von hohem Gebrauchswert seien, was immer weniger stimmt.
Diesem Trug sind Linke und Rechte gleichermaßen aufgesessen.
- These: Wer nur mit technischen Dingen und Bildern umgeht, wird
gefühlskalt. Das nennt man Verdinglichung.
- Provokante These: Heutiger Reichtum ist real eine neue Art der
Armut.
- In der industriellen Modere verlassen Dinge und Menschen ihre
Mitte und gehen über in den Zustand der ständigen Bewegung.
- Wenn Moderne heißt, auf der Höhe des Warenbewusstseins
zu sein, bin ich nicht modern.
- Ein Teil der Waren haben Gebrauchswert und sind unverzichtbar,
ein anderer Teil belastet Besitzer und Umwelt. Der Begriff Gebrauchswert ist subjektiv und sollte so weit wie möglich
tolerant interpretiert werden, aber nicht absolut.
- Ökologisches Denken und Handel verlangt, das Gute im Menschen
zu aktivieren, weil diese Haltung über die unmittelbaren
Bedürfnisse hinausgeht. Die ökologische Ethik muss
gestärkt werden.
- Die materielle Zivilisation dient der
Selbsterhaltung der Menschen, Kultur dem Können und dem geistigen
Wachstum.
- Die Wirtschaft und die Wirtschaftswissenschaften versuchen
primär die Bedürfnisse der Menschen so zu formen, dass die
Bedürfnisse der Wirtschaft nach Wachstum und Profit befriedigt
werden.
- Die größte Aufgabe der Gegenwart besteht darin, Ökologie und Ökonomie so zusammen zu denken, dass beide
bestehen können.
- Unser Naturbegriff reicht vom homogenen Rasen
bis zur Wildnis. Alles ist Natur – und diese Gleichsetzung ist
verhängnisvoll: Ein Rasen ist zwar besser als eine Betonfläche, aber
gemessen an Wildnis ökologisch defizitär.
- Billigkeit ist inzwischen ein absolutes
Argument, so bei Billigfliegern. Billigkeit wird nicht mehr kritisch
hinterfragt. Sie gilt als naturwüchsig.
- Trump verabsolutiert die Energie als
unhinterfragbaren Wert.
- Die Reflexion des Handelns hatte früher zum Hauptgegenstand
die Tugend. Das sollten wir revitalisieren.
- Jeder Mensch strebt nach Glück. Wir wissen
aber nicht mehr, was es ist. Zumindest hat es keine Warenform.
- Der größte Sieg des Kapitalismus ist das Kritiktabu
gegenüber Waren.
- Zum Erleben gehört immer ein körperlich,
geistiges und seelisches Ich als Ganzheit.
- Ein akustisches Geschenk: Stille unterbrochen
durch das Gekurre von Tauben
- Die Deutschen müssen nicht weniger arbeiten, aber weg von dem
einzigen Ziel der Warenakkumulation kommen, also mehr
Kunst, Bildung, Soziales, Qualität, ..
- Um Mitternacht gehe ich noch einmal vor die Haustür, sehe in
den großen Fernsehapparat meiner Nachbarin und höre in der Ferne ein
Motorrad aufheulen – ansonsten Stille. So ist unnötiger Konsum
erträglich.
- Nur das Optimum macht glücklich, nicht das
Maximum und Minimum. Deshalb müssen wir das Optimum anstreben. Zur
Bestimmung des Optimums bedarf es oft der Reflexion.
-
Aus Gründen des Wirtschaftswachstums wird die Erde zum
Material für menschliche Zwecke. Sie hat keinen Selbstwert
mehr.
-
Alle politischen Theorien, die die Ökologie
ausblenden, sind wertlos.
-
Welche Bedingungen müssen vorhanden sein, um
von echter Verantwortung zu sprechen?
-
Der Niedergang des Subjekts vom erkenntnistheoretischen und
ethischen Zentrum zum egoistischen warenorientierten Individualisten.
- Es gehört auch zur Lebensqualität, einem individuellen
Schmetterling oder einer Fliege das Leben zu retten.
-
Die Rechnung der Erde an
die Menschen: Seit dem 2. August 2017 haben wir Menschen alle
natürlichen Ressourcen aufgebraucht, die die Erde innerhalb eines Jahres
regenerieren und nachhaltig zur Verfügung stellen kann.
Die Biokapazität der Erde beträgt pro Jahr
1,7 Globale Hektar pro Person (gha). Jeder Mensch verbraucht im Schnitt
allerdings 3,3 Globale Hektar pro Jahr. Dieser Verbrauch heißt auch
ökologischer Fußabdruck.
Nun sammeln wir mit jedem Tag ein größeres
Defizit an, indem wir die schon lange bestehenden Ressourcenbestände
abbauen und Kohlendioxid in der Atmosphäre ansammeln. Wir überschreiten
(engl. Overshoot) den uns gegebenen Rahmen und greifen auf die Reserven
der Erde zurück, welche über Millionen Jahre angelegt wurden. Dass diese
Rechnung nicht ewig aufgehen wird, ist klar. (Quelle WWF).
-
Es ist offensichtlich, wir leben nahezu
ausschließlich in motorisierten Welten, aber inzwischen wohnen
die Motore auch in uns.
-
Den Bequemlichkeitsanbietern
sind die Folgen ihrer Angebote unwichtig, sie interessieren sich nur für
den Gewinn.
-
Die Hauptaufgabe der Gegenwart:
Eine Kritik des Motors entwickeln und die daraus sich ergebenden
Einsichten umsetzen. Die Nutzung von Motoren darf keine
Selbstverständlichkeit mehr sein.
-
Es gibt auf der Erde und im Kosmos keinen
Raum mehr, der spurlos Dreck aufnimmt.
-
Im Einkaufszentrum einzukaufen, ist einfacher als auf dem Wochenmarkt. Deswegen orientieren sich so
viele zu den Einkaufzentren.
-
Das konsequente Konsumdenken hat
keine Umwelt, in der Konsumkritik existieren könnte. Der
Konsumbürger hat keinen Archimedischen Punkt.
-
In der Wirtschaft, insbesondere in der
kapitalistischen, sind gleichzeitig Momente der
Freiheit und des Zwangs enthalten. Das macht ihre Kritik so schwierig.
-
Heute findet nicht eine Umwertung aller
Werte, sondern eine Verengung auf einen einen einzigen
Wert statt, und der besteht aus Waren und
Dienstleistungen.
Wenn eine Partei sich die
Frage stellt, welches Thema sie nun aufgreifen soll, um von mehr Bürgern
gewählt zu werden, hat ihr Existenzrecht als Partei verloren.
-
Wer nicht gelernt hat, die Konsumwelt explizit zu reflektieren und sich mit ihr nur mit
einfachem Denken beschäftigt, verfällt ihr. Einfaches Denken will
grundsätzlich alle Konsumangebote erwerben, was der Markt bietet.
-
Vermutung: Bei Goethe hat Genuß
fast die gegenteilige Bedeutung von heute. Goethe ging es um die
Intensität, mit allen Sinnen seine jeweilige Umgebung genießen. Deshalb
war Zeichnen so wichtig für ihn. Genuß ist also bei ihm tiefer angelegt.
-
Jedes
Werk
sollte selbstgeburtlich sein.
-
Selbstverbesserung ist auch durch reflektierte Mäßigung
möglich.
-
Was nützen die schönsten Naherholungsräume, wenn die Menschen sie nicht betreten?
-
Leben ist die tiefste und wichtigste Kategorie. Leben findet zur Hauptsache in der
Gegenwart statt.
-
Trump lebt
informationstechnisch ausschließlich in der Medienwelt. Deswegen
beherrscht er sie souverän. Es ist vollkommen egal, ob Positives oder
Negatives von ihm berichtet wird, entscheidend ist, seine Präsens in den
Medien. Nicht, was er in Ohio sagt ist wichtig, sondern dass es in die
Medien kommt. Dewegen provoziert er auch ständig. Alles das führt zu
seiner Popularität. Das ist die neue Medien- Logik.
-
Rechte erfordern immer
auch Pflichten.
-
Waren ist das Goldene Kalb.
-
Nicht das Wesen der Waren zu erkennen,
nicht Waren als Waren zu sehen, ist ein großer Irrtum.
-
Ich tendiere zur Individualethik
in der Lösungsfrage, auch aus Gründen der Demokratie. Lasse ich deswegen
die Strukturen aus dem Blick? Nein, nicht bei der Analyse.
-
Ein distinguierter Geschmack
muss nicht rein subjektiv sein, sondern kann sinnvolle Normen objektiv
spiegeln.
-
Man kann alles das, was von den Fähigkeiten
und Bedingugen möglich ist, grundsätzlich Wirklichkeit werden lassen.
Aber es geht nicht darum, alle Möglichkeiten auszuschöpfen,
sondern nur das für einen Sinnvolle zu realisieren.Bestimmte
Möglichkeiten möchte ich gar nicht wahrnehmen, wenn sie gute
Wirklichkeit verhindern.
-
Innerhalb bestimmter Grenzen ist „günstig“
für mich keine handlungsleitende Kategorie, d. h. ich verabsolutiere sie
nicht.
-
Selbsterhaltung läuft
heute nur noch über Waren und Dienstleistungen.
-
Ich denke, dass die Rede vom Motor bzw. von
der konkreten Motornutzung am ehesten handlungsverändernd
wirken könnte.
-
Durch den Abgasskandal fühlen sich alle Autofahrer als Opfer, hätten die Autohersteller nicht
manipuliert, gäbe es keinen Klimawandel. Wäre dann SUVs weniger
gekauft worden?
-
Wenn eine Art nicht gefährdet ist, sollte
man trotzdem Individuen dieser Art schützen. Wenn eine Art gefährdet
ist, muß Individuenschutz höchste Priorität haben.
-
Vor zehn Jahren war der Klimawandel nur
wissenschaftlich belegbar. Heute genügt bereits die eigene
Wahrnehmung.
-
Vom Glück zum eventkonformen Spaß.
-
Das moderne Leben ist raumlos,
unwirklich, leer.
-
Viele Bürger haben aus ihren Leben
inzwischen eine Konsumfestung gemacht, in die nur noch
Konsumimpulse, aber nicht Kritik dringt.
-
Der Konsumbürger erkennt nicht, dass Waren Waren sind.
-
Die Transzendentalphilosophie ist
vielleicht die Voraussetzung für die Realisation des Anthropozäns.
-
Klassiker sind Klassiker,
weil sie beleben. Das Auto und Unterhaltungsmedien lähmen. Der
lebendige Mensch bedarf geistiger Impulse.
-
Macht Urlaub in naturnahen
Gebieten.
-
Mit den vorhandenen Möglichkeiten
umzugehen bzw. nicht umzugehen, ist die Kunst des Lebens.
Aber auch neue sinnvolle Möglichkeiten schaffen.
-
Moderne schafft ständig Neues, um die Möglichkeitsräume zu erweitern, so dass vor lauter Möglichkeiten die Wirklichkeit immer weiter in die Ferne
rückt. Man bleibt im Möglichkeitsraum. Man muss sich zur Hauptsache mit den Möglichkeiten befassen, was Zeit und Energie erfordert.
-
Das Buch von Hans Jonas „Das Prinzip
Verantwortung“ ist aktueller denn je. Heute gibt es nur noch die
Verantwortung für Wirtschaftwachstum.
-
Jeder Kaufakt ist auch eine politische
Entscheidung. Deshalb: Kauft in kleinen Läden, die Vielheit und
Lebendigkeit einer Stadt ausmachen.
-
Es geht nicht primär um die Erfüllung bzw.
Nichterfüllung punktueller ökologischer Forderungen, sonder um das Gesamt der Ökologie als politische Kategorie.
-
Die „richtige“ Abstraktionsebenen zu finden, so
dass das Optimum ausgedrückt wird, ist die große Kunst. Man muss also
aufpassen, dass nicht „Sachen“ in der Abstraktion verschwinden,
obwohl ihr Unterschied, auch gerade in Gut und Böse, so wichtig ist.
-
Der Wutbürger reagiert reflexartig, der
Bürger reagiert reflexiv – und macht Verbesserungsvorschläge.
-
Vielleicht kommt man der Erdzerstörung
(ist heute ein passenderer Begriff als Umweltzerstörung) bei über die
Ästhetik.
-
Die shz-Redaktion macht den gleichen Fehler wie
damals die DDR, als sie die Grünen nicht zuließen. Das macht die
Redaktion mit den jetzigen Grünen light nicht, aber sie verbannt die
ökologische Grundposition.
-
Vieles gilt heute als
zurückgeblieben oder unmodern, wenn es nicht technologisch voll
aufgerüstet ist. - was gleichzeitig wirtschaftliche Stärke ist.
-
Die Schönheit der Natur
wird ihr genommen und in die Waren transportiert. Die
Folge: Die Natur wird zum Müll. Der Wohnwagen steht auf der
Müllhalde.
-
Wir müssen die ungezügelte Produktivität der Natur in die Stadt reinlasssen – und zulassen.
-
Ökologie ist natürlich nicht
wirtschaftsfeindlich, wie sollte sie es überhaupt sein, sondern sie ist
kritisch gegenüber dem jetzigen Wirtschaftswachstum. Übrigens muss es auch oder gerade in der
Demokratie möglich sein, wirtschaftliche Strukturen ggf. ändern zu können.
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Bildung
wird heute zu wenig normativ differenziert. So gehört Trash auch zur
Bildung.
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Ein Argument gegen materielle Prognosen
wie „Du stirbst in vierzehn Jahren.“
-
Spaß kann man
kaufen, Glück nicht.
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Wer nie oder selten mit öffentlichen
Verkehrsmitteln fährt, verkennt oft ihr Potential.
-
Viele Städte haben ihren Charakter
verloren, weil sie keine Grenzen mehr haben
(insbesondere durch Autostrukturen.
-
Das Subjekt der Lebenswelt
ist der lebendige Mensch, aber die Lebenswelt kann so
abstrakt-technologisch sein, dass man sie nicht mehr als Lebenswelt
bezeichnen kann. So eine Kuh in einer industriellen Melkfabrik.
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Lange Reisen machen nur dann Sinn, wenn man
in die fremde Kultur auf eine Region begrenzt lange eintaucht,
um sie kennenzulernen.
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Der deutsche Idealismus
erweitert das Subjekt zum Kosmos, d. h. zum Schöpfer
und Sein des Kosmos – ja, er sei der Kosmos – und deswegen denkt er
auch, er könne machen mit der Erde, was er will.
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Robert Habeck wird auch
deswegen als Ökologe wahrgenommen, weil er Umweltminister war.
Hier hat er alles rausgeholt, was unter obwaltenden Bedingungen möglich
war.
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Ein seit Jahrzehnten in Deutschland lebender
Türke aus Izmir. „Früher war Izmir sehr schön, aber jetzt wird
alles vollbetoniert, Bäume gibt es fast nicht mehr.
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Irgendwie bin ich im falschen Film:
Links Hochausmobile, vorne ausschließliche Auto- und Konsumorientierung,
rechts täglicher zehnstündiger Fernsehkonsum, aber alle sind nette
Menschen.
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Die gegenwärtig herrschenden
Prinzipien wie bequem, weiter, schneller, größer, billiger
wenden sich gegen deren Realisatoren.
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Jede sinnvolle Arbeit ist gleich
wertvoll.
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Die Schönheit am Fluß Alster ist die Natur
und die motorenfreie Freizeit-Betätigungen.
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Es gibt schlechte, aber auch
vertretbare Objektophilie.
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Ein Zelt stellt man möglichst in Naturnähe
auf, einen Wohnwagen problemlos auf einer Müllhalde.
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In Bezug auf Ökologie und Naturschutz bin ich
im Interesse der Zukunft ein Extremist. Eine andere
Position ist logisch vorhanden.
-
Papst Franziskus ist einer der wenigen
bekannten Christen, die sich für die Schöpfung Gottes
noch einsetzen.
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Das Wort „Unkraut“
legitimiert deren Vernichtung.
-
Beerdigungungsangebote im
Internet sollen günstiger sein.
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Politische Ökologie ist bezüglich der
Natur konservativ und behutsam
-
Wenn die CDU von Stillstand
spricht, meint sie primär, es werden zu wenige Autobahnen gebaut.
Aber es verhält sich gerade umgekehrt: Je größer und intensiver das
Wirtschaftswachstum ist, desto mehr werden die Bürger im Sinne der
Eigenbewegung still gestellt. Auto- und Mediennutzung führt zu einer
sitzenden Gesellschaft
-
„Kunst als Jubel der Materie“
könnnen wir fast nicht denken.
-
Wer seine individuelle Freiheit
aufgibt zu entscheiden, verliert sein Wesen als Mensch –so in der
NSDAP, so „die Partei hat immer Recht“, so „My home is my castle
oder so die absoluten Konsumenten.“
-
Das Kapital hat die Ökologie
weltweit besiegt.
-
Wartende Menschen werden
heute zumindest in der Außenperspektive als traurig wahrgenommen.
-
Eine Situation nicht auszunutzen, wo man Geld
und Gewinn machen kann, ist heute die größte Sünde.
-
Marschierende Soldaten verkörpern für mich
die Ästhetik des Bösen.
- Eigentum verpflichtet, so auch Fußwege über
Privatbesitz zuzulassen. Man kann deren Einrichtung erst einmal zeitlich
begrenzen.
- Der Wochenmarkt ist für mich die gute
Alternative zu großen Einkaufszentrum.
-
Je möbilierter ein Garten
ausgestattet ist, desto weniger halten sich deren Besitzer in ihm auf.
-
Sehnsuchtsorte werden durch
die Werbung gemacht.
-
Alles ist bei ihnen groß, ja übergroß:
das Auto, das Wohnmobil, der Bildschirm des Fernsehers, ihre Flugreise.
Da sie betagt sind, würde mich interessieren, ob sie auch schon für
große Särge vorgesorgt haben. Konsequent wäre es.
-
Ich höre ein Schifferklavier in unserer
Straße. Welch ein Genuß in der akustisch motorisierten
Ein-tönigkeit.
-
Doppelte Entfremdung: Die
Lufthansa bietet 200 Fernsehserien auf ihren Flügen an.
-
Wespen im Wohnzimmer sollte man hinausgeleiten.
-
In der Konsumwelt sich zurecht zu finden,
bedarf keiner erheblichen Anstrengungen und
Fähigkeiten.
-
Wenn ein Mensch zur reinen Funktion
wird, verliert er sein Menschsein. Da muss immer noch ein Plus von
Menschlichkeit zur Funktion hinzukommen.
-
Für die radikale Linke ist die Revolution absolut notwendig, und das erklärt auch ihr
aggressives Image.
-
Die größte Aufgabe, vor der die Menschheit
heute steht, ist die Balastung der Erde zu reduzieren,
indem wir die Eigenbewegung stärken und vermehren und de Fremdbewegung
mit Motoren reduzieren.
- Die Selbsterhaltung ist unhinterfragbares
legitimes Lebensziel.
-
Ein gezielt er Kauf kann
auch eine notwendige Hilfe sein.
-
Nur Schwierigkeiten, wenn
sie nicht übermächtig sind, bringen uns weiter
- Maxime: Nur kaufen, was ein Mittel ist zum Wachsen:
Buch, Fahrrad, ein Hund, Geschenk zur Wanderung, ….
- Gegen Globalisation, aber gleichzeitig für
Gleichheit als Kategorie der Gerechtigkeit zu sein, ist ein Widerspruch.
- Zum Altwerden gehört auch zu lernen, in
einem kleineren Radius zufrieden zu sein, d. h. in einem Kreis zu leben,
den man selbst begehen kann. Auto und Fernsehen verhindern das.
- Das mittelalterliche Zunftwesen war eine
gebändigte Wirtschaft. Sie könnte Vorbild sein.
- Ausbrechen ist heute nur noch als Einbrechen
in die universale Konsumwelt möglich
- Spaß haben findet auf niedrigster emotionaler
und kognitiver Tätigkeit statt. Aber er ist heute der zentrale
Lebenssinn. Spaß ist genau so oberflächlich wie der Konsum.
- Der zentrale inhaltliche Bezugspunkt der Rationalität ist die
Bequemlichkeit.
- Die Konsumwelt imitiert das Paradies, aber sie ist ein Fake.
- Das moderne Subjekt verliert seine
Subjektivität, wenn es sich auf Billigkeit, Spaß und Spannung reduziert.
- Wirtschaftswachstum ist kein Selbstzweck,
aber auch Arbeitsplätze nicht. Arbeitsplätze sind ein Motor für
Wirtschaftswachstum. Lösung: Die Arbeit muss so verteilt werden, dass
alle einen Arbeitsplatz finden in einer Wirtschaft, die der
Selbsterhaltung der Menschen dient.
- Ein Kontakt ist grundsätzlich ein Geschenk.
-
Merkmale, die Nähe zum Trumpianismus
anzeigen: Aufheulende Motore als Fortschritt interpretieren, SUVs und
große Limousinen fahren, Vielflieger ohne Notwendigkeit sind, mit
eigenem PKW fahren, obwohl parallel öffentliche Verkehrsmittel fahren,
die motorisierte Zivilisation nicht hinterfragen.
-
Nicht Artenschutz, sondern Individuenschutz ist die höhere Form des Naturschutzes.
-
Wettbewerbsverzerrung:
Onlinehandel hat rund um die Uhr einschließlich der Feiertage offen.
Onlinehandel braucht weniger Personal, deswegen ist er billiger. Also
zwei Gründe, ihn zu beschneiden.
-
90 Prozent der Opiate werden
in einer bestimmten Region in Afghanistan hergestellt. Verbietet man das
oder zerstört die Anbaugebiete, gäbe es dort eine riesige Menge von
Arbeitslosen. Ist das ein absolutes Gegenargument?
-
Das Kapital hat perfekt gelernt, mit
technischen Innovationen Geld zu machen.
-
Der Mensch befindet sich mit der Natur in
einem Kriegszustand, wobei er allein eindeutig der
Aggressor ist.
- In der universalisierten Konsumwelt gibt es kein Gut
und Böse. In ihr gibt es nur einen (1) Wert – sie selbst.
- Seine Ablehnung des Pariser Klimaabkommens interpretiert Trump
als Freiheit für die Energie jeglicher Art.
- Ist nicht die Aufstellung einer Harley Davidson vor dem Altar
im Gottesdienst die Modernisierung des Goldenen Kalbs?
- Ausbruch ist nur noch als Einbruch möglich. Warum? Die
Konsumwelt ist eindimensional und universal. Für sie gibt es keine
Umwelt.
- Die innere Form des Kapitalismus ist
Konsumismus.
- Wir müssen unsere Nahräume mit unseren
Eigenbewegungen, nicht mit Autos füllen.
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Das Adjektiv „mobil“ enthält im Sprachgebrauch
nur den Besitz eines Autos, nicht körperliche Beweglichkeit und auch
nicht den Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln.
-
Ein Leben mit massiver Hilfe von exogener Energie ist
uneigentlich, letztlich kein menschliches Leben.
-
Ein prinzipielles Streben nach dem jeweils Billigsten, wäre
auch das Ende der Ethik.
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Heute muss jeder Kauf von einer
Geschichte im Sinne von „Wie ich ihn billig erwarb“
begleitet sein. Das Gekaufte als solches ist von
sekundärer Bedeutung.
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Die Preise sind die modernen
Strippen, an denen die Marionetten „Konsum“bürger“ hängen.
-
In der Warenwelt trifft der Mensch zumeist
auf sein niederes Selbst.
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Der Konsument muss schlauer und listiger
sein als das Kapital.
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Nur in der Eigenbewegung bin ich
da. Im Auto oder vor dem Fernseher ist
das Da eine Illusion.
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Das Leben wird durch verabsolutierten Konsum
überdeckt (palliare = überdecken). Motore und Konsum
schieben sich zwischen Mensch und Natur.
-
Das Diktum „Unter dem Pflaster liegt der Strand“
modifiziere ich wie folgt „Unter dem überflüssigen Konsum liegt
das Leben“. Befreit Euch!
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Konsum wütet im Gehirn
vielleicht noch schlimmer als in der Realität.
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Erst verunmöglichen technisch-motorisierte Geräte
in ihrer rasanten Ausdehnung praktisch Lebenserfahrungen,
schaffen aber dann in der entstehenden Leere wieder Ersatzwelten im
Schein oder als Fake.
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Der Ausdruck „nekrophile Gesellschaft“ (Erich
Fromm) wird plausibel, wenn man ihr Ausmaß von Eigenbewegung, die ein
Merkmal des Lebens ist, betrachtet,. Auf der vierspurigen Autobahn gibt
es keine Eigenbewegung und damit kein Leben, sondern Nichtleben und das
ist der Tod. Die Römer definierten Leben (Hannah Arendt) übrigens als
inter homines esse (zwischen Menschen weilen). Die Tendenz der Gegenwart
ist, von Events abgesehen, Menschen wenn immer möglich durch Dinge zu
ersetzen.
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Die Moderne und die Globalisation bestehen
nicht aus der universalen Herrschaft im Sinne von Hegels Geist,
sondern das Allgemeine besteht aus den Produkten der Industrie, die das
Anthropozän geschaffen hat.
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Argument gegen Trump und
seine expliziten oder impliziten Unterstützer: Die Wirtschaft ist nicht
höherwertig als die Existenz der Erde. Im Gegenteil, die Wirtschaft ist
eine Teilmenge der Erde.
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Ahornsamen werden für penible Mitbürger zu
einem Problem auf ihrer gefliesten Autoauffahrt. Aber das Problem sind
Fliesen auf Autoauffahrten. Nicht die Samen sind am falschen
Ort, sondern die Fliesen
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Die Transformation der Gärten in Wohnzimmer =
Verwohnzimmerung.
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Im Stillstand liegen heute
oft die eigentlichen Chancen.
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Die Wirtschaft dient allen
Menschen, andere Ziele sollte sie nicht haben.
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In so genannten blühenden
Landschaften blüht es immer weniger.
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Eine Vermutung, die hoffentlich nicht stimmt:
Zumindest die Mehrzahl der Deutschen ist auf der Handlungsebene und
in der Bereitschaft, auf der Konsumebene notwendige Veränderungen
vorzunehmen, ökologisch gesehen Trumpianer.
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Tendenziell ist heute Spaß
die tiefste Begründung für Handeln.
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Wenn man die Radikalität meines
Ansatzes verstehen will, muss man vom Anthropozän sprechen.
Wenn man von dessen Ursachen sprechen will, muss man vom Motorzän
sprechen.
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Eine Spekulation zu Rad und Fuß:
Räder rollen gleichmäßig über eine plane Oberfläche. Deswegen ist mit
ihnen kein Schreiten, kein Fort-Schritt verbunden. Füße schreiten bzw.
überschreiten Hindernisse. Der eine Fuß ist dabei mit dem Boden
verbunden, der andere mit dem „Himmel“, es gibt also eine Differenz,
die ständig wechselt. Deswegen sind aus meiner Sicht Räder nur beim
Transport von Dingen legitim.
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Blühende Landschaften sind tendenziell
tote Landschaften.
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Es gibt nur eine einzige große
Zukunftsaufgabe: Die Erhaltung der Erde, indem der
Prozess der Bildung des Anthropozäns aufgehalten wird.
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Es gilt, das gegenwärtige falsche
Bewusstsein in Frage zu stellen und zu problematisieren.
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Die jetzige Motorennutzung und die Zerstörung
der Erde sind zwei Seiten derselben Medaille.
-
Eine nekrophile Zivilisation
kommt ohne Eigenbewegung aus.
-
Ob Motoreneinsatz des Menschen sinnvoll ist,
ist keine technische, sondern eine Frage der
menschlichen Möglichkeiten und Ziele. Hier besteht kein Automatismus. Im
Gegenteil.
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Viel wäre gewonnen, wenn sportliche
Betätigungen, die der sportlichen Fitness dienen, für tägliche
Aufgaben wie Einkaufen, zur Arbeit fahren Aufgaben genutzt
werden würden.
-
Anthropozän und Wirtschaftswachstum sind zwei Seiten derselben Medaille.
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Der Konsumbürger hat nur noch Wünsche in Form
von Waren und Dienstleistungen. Aber das sind keine Visionen,
sondern führen zu hochhausähnlich Wohnmobilen. Eine eigentliche Vision
wäre, im nachhaltigen Einklang mit der Natur stehen, statt ein
egoistisches Leben zu führen.
- Auto und Fernseher (Metapher für elektronisch geschaffene
Bilder) schaffen Möglichkeitsräume, nicht
Wirklichkeiten. Zwischen ihnen und Wirklichkeit besteht ein Hiatus.
Möglichkeitsräume selbst verlangen nichts.
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Da die Wirtschaft unbestritten ein Selbstzweck ist, muss es auch der Konsum sein - und ist es
auch.
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Investieren vs. Verteilen in
Zeiten von Wirtschaftswachstum sind beide unökologische Varianten. Die
erste direkt, der letzte indirekt. Aber in der Naturzerstörung
identisch.
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Was zusammengewachsen ist (concrescere =
zusammenwachsen), ist konkret im eigentlichen Sinne.
Zusammenwachsen ist oft wertvoller als Herstellen.
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Logik wird heute überwiegend von der Technik
und den kapitalistisch vermittelten Bedürfnissen bestimmt. Hier herrscht
eine andere Logik als beispielweise bei ökologisch orientierten
Bürgern.
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Man muss die schwierige Aufgabe übernehmen,
seine eigenen Bedürfnisse und Wünsche noch einmal
kritisch zu hinterfragen, ob es die eigenen, formal sind sie es ja, oder
die fremden sind.
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Eine Kreuzfahrt machen ist kein Reisen im eigentlichen Sinne, weil die Menschen transportiert
werden. Übrigens darf sich Kennenlernen keinesfalls nur aufs Sehen
beschränken und Nomaden sind nicht kreuz und quer gezogen. Auch gibt es
in der näheren und weiteren Umgebung so viele schöne Orte, dass Reisen
nicht mit Fernreisen identisch werden muss.
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Handeln und Denken muss vernünftig im Sinne
von Ökologie und Humanität sein. Denn die Vernunft muss
inhaltlich bestimmt (Stimme!) werden.
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Wenn es gelänge, Unnötiges
zu verhindern, wäre viel gewonnen. Das Kapital fördert das Unnötige.
-
Verhaltenänderungen setzt die vorherige
Übernahme alterntiver Werte voraus.
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Der gegenwärtige Fortschritt besteht darin,
sich von der realen Welt und den realen Menschen zu distanzieren
und sie durch Bilder zu ersetzen. Über Bilder hat man absolute Macht,
die Inhalte sind nicht widerständig, sie sind passive Objekte, mit denen
man machen kann, was man will.
-
Das Problem des Ereignisses am
Ballermann mit dem Wildpinkler ist nicht das Wildpinkeln, sondern die
Reaktion auf das unrechte Tun.
-
Die Resonanzfähigkeit
stumpft ab, wenn zu häufig und intensiv in Anspruch genommen.
-
Das Furchtbare an uns ist, dass wir
Normalität nicht hinterfragen. Die Naziwelt war damals normal und die
Autowelt ist es heute.
-
Französisch Politiker: „Deutschland
ist wirtschaftlich zu stark.“ Ist man Darwin, lächelt man über
diesen Vorwurf, ist man Humanist, nimmt man ihn ernst.
-
Fast jede Alltagsunterhaltung beweist: die
reale Welt wird nur noch medial verstanden. Damit erübrigt sich die
Frage nach dem Ding an sich, nach Wirklichkeit, die sich jetzt unendlich
vermehren kann.
-
Unsere Städte und Vorstädte haben nicht mehr
die Idee eines geordneten Kosmos mit einem
geistig-architektonischen Kern. Alles ist kontingent nach jeweiligen
Funktionen angelegt.
-
Im Paradies, so auch im Konsum- und
Technikparadies, herrscht Fraglosigkeit.
-
Nervig, dass fast alle effektiv und mit
Begeisterung an der Zerstörung der Welt beteiligt sind
wie die Deutschen um 1933 für den Nationalsozialismus.
-
Warum wollen viele Bürger keine Löwenzähne in ihrem Rasen habe? Warum muss auch hier alles
homogen sein?
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Ich bin auch nicht für Verbote,
sondern für Aufklärung. Aber sie muss ernst sein und mit Nachdruck
geführt werden. Nicht als Aussitzen.
-
Ich müsste eigentlich meinen einseitig
konsumorientierten Nachbarn gegenüber dankbar sein,
denn sie vermitteln mir Material über die gegenwärtige Realität, die ich
nun reflektieren kann. Aber sie sind sehr nett und hilfsbereit. Aus
ökologischer Perspektive sind sie leider Nachbarn Extremisten.
-
Das Denken im Konsum kennt
nur eine Ebene, die wie im Gefängnis nicht verlassen werden kann, d. h.
strukturell nicht hinterfragt werden kann.
-
Ich will nicht Spaß als Lebensziel,
sondern Schönheit und Sinn. Es gibt in der Welt genug zu tun wie
Ökologie, Soziales, Bildung.
-
Ich kenne Leute, für die zehn Stunden täglich
Fernsehen oder ohne Ende Zigaretten rauchen die eigentliche
Freiheit ist.Statt schlicht zuzugeben, dass sie süchtig
sind.
-
Wirtschaft dient den Bedürfnissen der
Wirtschaft und der Selbsterhaltung der Wirtschaftenden. Kapitalismus ist Selbstzweck der Vermehrung.
-
In diesem Frühling 2017 ist das Vogelgezwitscher sehr laut. Ist es bereits ein Hilferuf?
-
Die Konsumwelt ist ein geschlossenes
System, es gibt nichts außerhalb des Konsums.
-
In immer mehr Gebieten gibt es kein
soziales Leben mehr.
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Die zunehmende mediale Verfasstheit
der Wirklichkeit ist nicht zu übersehen.
-
Motorisierte Maschinen sind oft die
Realisation von Wünschen und Träumen wie Ikarus und
Heinzelmännchen.
-
Nur Ökologie bedenkt das Ganze,
nämlich Mensch und Natur.
-
Eine so genannte Beschwerdestelle sollte man
besser als Aufnahmestelle für Verbesserungsvorschläge
nennen.
-
Bildungspolitik muss auch
die Faktoren thematisieren, die Bildung be- und verhindern.
-
Die Erdoberfläche ist überall schön,
wenn Menschenwerk sie nicht verhässlicht hat.
-
Zwei Söhne von US-Präsident, Eric und Donald Trump Jr.
schießen gern auf Großwild in Afrika. Kürzlich gingen
schockierende Bilder durch die sozialen Medien, auf denen die beiden
Brüder stolz mit ihren Trophäen posieren: auf einem Foto hält Eric einen
toten Leoparden in den Armen, auf einem anderen zeigt Donald in einer
Hand den blutigen Schwanz eines Elefanten und in der anderen das Messer,
mit dem er ihn kurz zuvor abgeschnitten hatte. Trumps Söhne
rechtfertigen ihren Freizeitspaß: Wo sie jagen, gäbe es zu viele
Elefanten, die sonst sowieso nur verhungerten. Und mit ihrem Tun würden
sie die Tiere vor dem Aussterben retten.
- Echter Naturschutz muss idealiter
Individuenschutz sein, sonst wird er sehr schnell zynisch.
-
Die Gegenüberstellung von Reichtum
und Armut ist ein häufig gehörtes politisches Argument, das
aber den Armen nur dann helfen würde, wenn Reichtum sich auf privaten
Konsum und nicht auf den Besitz von Produktionsmitteln bezieht.
Vergesellschaftung der Produktionsmittel würde nicht den Armen helfen.
-
Alles wird zu Müll,
letztlich ohne die Möglichkeit eines Neuanfangs. Das ist das
brutale Gesetz der Natur ( = Entropie). Müll ist das Wesen unserer
Zivilisation.
-
Ein eisernes Gesetz zwischen Natur
und Kultur i. w. S besteht ein Nullsummenspiel: Je mehr
Technik, desto weniger Natur.
-
Trump und seine Wähler und
Sympathisanten verabsolutieren den Kapitalismus.
-
Natürlich sind wir durch und durch
Naturwesen, aber es gilt, – und darauf kommt alles an - möglichst viel innere Natur
zu aktivieren und möglichst viel
äußere Natur zu erfahren.
-
Die Errungenschaft des Kapitals
ist, ohne Befehle auszukommen und trotzdem alles zu erreichen, was er
will. Davon muss die politische Ökologie lernen.
-
Das Kapital, nicht die Wirtschaft
zerstört die Lebenswelt und füllt die entstandene Leere mit
Waren und Dienstleistungen auf. Gegenwehr: Mensch werde wesentlich!
-
Anthropozän wird implizit
unter Fortschritt subsumiert.
-
Im Erdzeitalter des Anthropozäns
findet man Natur in Zivilisation, früher Zivilisation in der
Natur.
-
Die Inhalte der Tradition und der
Lebenswelt sind meistens höherwertig als die der
Konsumindustrie.
-
Das neue Restaurant auf der
Zugspitze konnte trotz aller Hässlichkeit und Hybris nur gebaut werden
weil es höheren Gewinn bringt.
-
Die sich ständig vergrößernde
Distanzen zwischen Wohnort, Arbeitsplatz, Einkaufszentren und
Reiseziele liegen insbesondere im Interesse der Auto- und Ölindustrie.
-
Die billigste Energie ist die
eingesparte.
-
Wenn die reale Welt keine Bedeutung mehr hat,
wird sie durch Zeichen ersetzt.
-
Es gibt kapitalistische hergestellte Waren
und Dienstleistungen und nichtkapitalistische hergestellte Waren und
Dienstleistungen. In den ersten geht es allein um Profit.
Aber diese Waren und Dienstleistungen sind „verkleidet“, in
dem die Konsumenten nicht mitbekommen, dass nicht sie, sondern das
Kapital die eigentlichen Entscheider sind. Das funktioniert, weil das
Kapital auch das Innere des Menschen, also ihre Bedürfnissen
umgekrempelt hat
-
Weil es keine Naherholungsräume
mehr gibt bzw. nicht mehr aufgesucht werden, wird Reisen
Selbstverständlichkeit.
-
Das Denkvermögen der Bürger
wird nur noch in Anspruch genommen für das Herausfinden günstiger Preise
und bequemer Wege.
-
Wir müssen den ökonomischen Diskurs
schwächen, damit der ökologische Diskurs mehr
Durchsetzungschancen bekommt.
-
Die sieben Todsünden, als
Analyseinstrument immer noch fruchtbar, entstehen nach der klassischen
Theologie aus sieben schlechten Charaktereigenschaften: 1. Superbia
Hochmut
(Stolz,
Eitelkeit,
Übermut)
2. Avaritia, Geiz (Habgier)3.
Luxuria Wollust (Ausschweifung, Genusssucht,
Begehren)4. IraJähzorn
(Wut,
Rachsucht)5. Gula
Völlerei (Gefräßigkeit, Maßlosigkeit,
Selbstsucht)6.
Invidia
Neid (Eifersucht,
Missgunst)7.
Acedia
Faulheit (Feigheit,
Ignoranz, Trägheit des Herzens).
-
Das Leben ist zu wertvoll, um zu einer Funktion des Kapitals zu werden.
-
Klimaschutz ist keine Ideologie, denn das
Klima ist höchste Realität.
-
Managergehälter werden wegen
ihrer Höhe zu Recht kritisiert, aber über Fußballgehälter herrscht
Schweigen, obwohl Fußball keine Funktion für die Gesellschaft hat.
-
Vor lauter Möglichkeiten vergessen
wir die Wirklichkeit, d. h. die festen Formen werden zu neuen
Entwicklungen befreit – aber sind das immer bessere? Das ist die Frage.
Verflüssigen von festen Formen ist wie alles ambivalent.
-
Die konsumorientierten Bürger sind für mich
Konservative in der ausgeprägtesten Form: Sie wollen
sich in ihren Konsumverhalten nicht einen Millimeter verändern.
-
Die Lebenswelt hat Eigensinn,
der nun häufig nicht mehr wahrgenommen und geschätzt wird.
-
Ein Lob der Unbequemlichkeit
und damit der Anstrengung, wenn sie sich in Grenzen halten. Das ist das
gute Verhältnis von Eigenbewegung und Fremdbewegung.
- Höchste Ideologie: die Unaufhaltsamkeit und
Naturwüchsigkeit des sogenannten technischen Fortschritts.
- Die Kategorie der Billigkeit muss durch den ökologischen Fußabdruck ersetzt werden.
- Der Mensch will der Erde seine Normen und Werte aufzwingen.
Er will sie formieren.
- Ich: „Ich kaufe nicht Online ein, weil ich
damit helfe, dass die Innenstadt kaputt geht.“ Er: „Aber der
Onlinehandel ist billiger.“ Als ob das ein finales Argument wäre.
- Das heutige Indoorleben, zu dem auch das
Autofahren gehört, ist statistisch genommen sehr energieaufwendig.
- Trump verabsolutiert die Wirtschaft. Er beseitigt alles, was
sie einschränkt. Das ist seine Logik, damit schmückt er sich. Ökologie
und Soziales sind für ihn keine Ziele. Faktisch gibt es bereits
viele Trumpianer, aber das haben diese noch nicht
erkannt.
- Armut ist auch, zehn Stunden täglich vor dem Fernsehapparat
zu sitzen, sich ohne ein großes Auto als ein Nichts zu bewerten oder
reisen, reisen, reisen.
- Wir müssen unseren Blick auf uns selbst und auf die Welt
poetisieren, aber auch nicht die Prosa vernachlässigen.
- Materie und auch die Natur sind so definiert, dass der
Mensch unbegrenzt alles mit ihnen machen kann.
- Dunkelheit vergrößert die Räume ins
Unendliche. Künstliche Beleuchtung ist in ihrer Reichweite immer
begrenzt.
- Man hat größere Chancen, Gutes zu tun, wenn man das Gegenteil
der kapitalistischen Impulse macht. Aber ein Königsweg
ist das natürlich auch nicht.
- Der Online-Handel hat die lebendige Innenstadt ersetzt.
Der „Laden“ ist ortslos, kann überall sein, muss nicht mehr als
Laden erkennbar sein.
- Der notwendige Perspektiv- bzw. Paradigmawechsel
von genitivus obiectivus zum genitivus obiectivus wäre eine notwendige
Bedingung zur Rettung von Tieren und Pflanzen. Jedes Ding wird zu einem
Subjekt.
- Durch das exzessive Indoorleben (dazu gehört auch das Auto)
ist der Wunsch, den Urlaub in der Sonne zu verbringen,
wohl zwangsläufig.
- Normalität ist abhängig vom Zeitgeist und
seiner Bestimmer.
- Die ökologische Leitdifferenz zum Verständnis
der Gegenwart lautet: Leben – Motor
- Der Kampf der Naturschutzvereinigungen, die ich unterstütze,
verlangsamt unter bestehenden Bedingungen bestenfalls
die Destruktion. Die nationalen Kapitale im Einklang mit dem größten
Teil der Bevölkerung setzen sich durch. Davon muss man leider ausgehen.
Anthropozän ist der Beleg.
- Viele kleine Geschäfte gaben und geben auf, weil es sich nicht
mehr „rechnet im Sinne des Mehrs“. Die Verabsolutierung
des Rechnens statt des Lebens muss überwunden werden.
- Woran baust Du schwerpunktmäßig? An Bildung,
Soziales, Reisen, Ehrenamtliches, Besitz vergrößern, Schönheit,
Gesundheit Konsum, Selbsterhaltung, Hobby, ..?
-
Früher hing alles von Gott ab, heute alles
von Wirtschaft und Motorentechnik, d. h. auch der
Mensch ist nicht das Subjekt.
-
Ein hiesiger FDP-Kandidat wirbt mit dem
Slogan „Machen nicht verhindern“. Wenn damit nicht
Straßenbau, sondern Naturschutzmaßmaßnahmen und nachhaltige Projekte
gemeint sind, finde ich diesen Slogan sinnvoll.
-
Nicht der Bürger, das Kapital entscheidet. Das Kapital
versteckt sich hinter der angeblichen Autonomie der Bürger.
-
Jeder Autofahrer wird die Umwidmung von
Zuggleisen begrüßen. Das ist ökologische Nischenpolitik.
- Die pathologische Rasenpflege ist der
verzweifelte Versuch, dem Leben Sinn zu geben. Deswegen ist so
verbreitet in bürgerlichen Kreisen.
- Viele meiner Nachbarn befinden sich in einem
uneingeschränkten Konsumrausch und sind deswegen objektiv an
der Zerstörung der Erde aktiv beteiligt.
- Am Flughafen sofort in einen Mietwagen zu steigen, ist das
effektivste Mittel, ein Land nicht kennen zu lernen.
- Der physikalische Begriff „Entropie“ ist
unverzichtbar für die Bewertung wirtschaftlicher Aktivitäten.
- Schulden haben nur noch symbolische Existenz.
Das ist der Triumph des Subjektivismus oder Konstruktivismus.
- Bis zur Ökologie reicht das Denken vieler
Mitmenschen nicht mehr.
- Bald wird es keine Berufe mehr geben, sondern nur noch technische Systeme, die die Arbeiten dieses Berufs mechanisch
ausführen.
- Warten müssen kann man auch als eine Chance
verstehen.
- Produktion und Konsumtion müssen ein systemimmanentes
Nullsummenspiel bilden. Die Produktion muß konsumiert werden.
Beide „sorgen“ für den Sieg über die Natur.
- Mainstream: Utopien werden heute nur noch
wirtschaftlich gedacht. Wer davon abweicht, hat verloren.
- Fast alle Aktivitäten dienen heute direkt
oder indirekt der Wirtschaft
-
Maimonides vier Ziele Schönheit, Reichtum,
Ruhm und Bildung werden nun von der Bequemlichkeit überholt.
-
Trump fördert die Wirtschaft direkt,
Formalgrüne Linke wie JürgenTrittin indirekt, weil sie Gleichheit nach Maßgabe der Reichen wollen.
-
Schönheit reduziert sich auf Warenästhetik.
-
Reifen statt Herstellen ist
manchmal sinnvoller.
-
Die Reisedistanzen werden
immer länger.
-
Gegen den Konsumismus: Es
war sinnvoll aus vielen Gründen, die Läden um 18 Uhr zu schließen. Warum
nicht wieder einführen?
-
In der medialen und motorisierten
Moderne gibt es tendenziell nur noch körperlose Iche und körperlose
Dinge, d. h., es gibt keine Erfahrungen mehr mit widerständiger
Materie. Die geistigen Leistungen beschränken sich nur noch auf ein
punktuelles Ja oder Nein bzw. auf ein „Mag ich“ oder auf ein „Mag ich
nicht“. Mit anderen Worten: Die Welt wird zweidimensional bzw.
flach, und der flache Mensch tumb.
-
Der Begriff Anthropozän verfälscht den realen
Prozess, denn nicht der Mensch, sondern der Motor ist das eigentliche
Subjekt dieser Entwicklung. Man sollte deswegen vom Motorzän sprechen.
-
Der fundamentale Begriff Entropie für die
ökologische Theorie wurde um 1980 auf den Parteitagen der Grünen
entweder aus Dummheit oder aus strategischem Kalkül verlacht.
- Schönheit, die Glück erzeugt, entsteht oft,
wenn man Wirklichkeit auf sich einwirken lässt.
- Die Natur muss den Preis für unseren Egoismus
bezahlen.
- Nur Natur liefert Nachhaltigkeit. Die Natur schafft
Gebrauchswerte, nicht Tauschwerte.
- Für den Konsumbürger hat Natur bestenfalls noch ästhetischen,
aber nicht existentiellen Wert.
- Computer und Programme haben kein Gewissen in
ihren Abläufen. Sie können sich auch nicht reflektieren.
- Die Welt wird heute mit dem Begriff Anthropozän beschrieben,
aber „Motorzän“ wäre präziser. Im Motorzän gibt es
immer weniger individuelle Freiheit. Seine Maxime lautet „Smart und
völlig gewissenlos“.
- Mein Nachbar, der ein tüchtiger Handwerker ist, produziert
ständig Bequemlichkeit, der aber selbst durch sein Arbeiten das Gebot
der Bequemlichkeit unterläuft. Seine Nachbarin ist in
der Bequemlichkeit angekommen. Sie sitzt nahezu den ganzen Tag, obwohl
aus dieser Lebensweise viele ihrer Krankheiten entstehen.
- In der motorisierten Welt hat der autonome Mensch keine
Funktion. Aber um dem Leben eigene Bedeutung und Werte zu verschaffen,
ist subjektive Erfahrung und Bewusstsein nötig. Die Menschen machen sich
aber selbst zum Cyborg nach der Maxime „Ich will, was das System will.“
Aber wir können den Stecker, der in uns steckt, selbst herausziehen. Tun
wir es!
- Wer auf Konsumebene sich prinzipiell für das Billigste
entscheidet, ist strukturell ein Kapitalist.
- Nur ökonomisch, nicht auch human und
ökologisch zu denken, ist ein großer Verlust.
-
Die reale Welt wird zunehmend zu einer
medialen. Damit erübrigt sich die Frage nach dem Ding an sich
und nach Wirklichkeit, die sich medial unendlich vermehren kann.
-
In der medialen und motorisierten
Moderne gibt es nur noch körperlose Iche, die keine
Erfahrung mit (widerständiger) Materie haben, d. h. tumbe Menschen, die
tendentiell nur noch eine Funktion des Kapitals sind.
- Die Cloud ist eine Mystifizierung einfacher
Vorgänge. Die Cloud wird ideologisch in Metaphysik transformiert.
- Naturschutzaktivitäten gelten bei Rechten
als diktatorisch, wenn sie den Menschen und die Wirtschaft
einschränken.
- Es ist ein großes Geschenk, auf offene Menschen
zu stoßen.
- Man muss schon abwägen zwischen
Klimaverschlechterung und und Bequemlichkeit.
- Der konkrete Naturschutz schützt nicht die
Natur als Ganzes, sondern immer nur einen winzigen Teil der Natur.
Naturschutz besteht also aus einer Summe kleiner „Schutze“. Deswegen
haben es seine Kritiker so leicht so mit ihren Argumenten: „Wegen
einiger Kröten wird dieser Straßenbau verhindert.
- Schulden bewirken oft vorgezogene
Umweltzerstörungen bzw. Umweltbelastungen.
-
In einem kleinen Laden sage ich zu seiner
Besitzerin: Schön, bei Ihnen einkaufen zu können." Sie: „Ich
schließe am Monatsende.“
-
Vorsicht: Die Versprechungen vieler Waren und
Dienstleistungen sind Betrug am Sein und Dasein.
-
Der Tauschwert wird
zunehmend zu einer alles entscheidenden essentiellen Eigenschaft einer
Ware oder Dienstleistung. Eine Eigenschaft, die mit einer materiellen
durchaus vergleichbar ist.
-
Das aus meiner Ansicht Fatale des
Klimawandels besteht darin, dass immer mehr Menschen die Folgen
dieses Wandels nicht als existenziellen Verlust empfinden:
Unterhaltungsmedien, Komfort und Bequemlichkeit, große Autos,
Fernreisen, Einkaufszentren und Eventangebote bieten einen Ersatz, der
als höherwertig bewertet wird als die profane Wirklichkeit.
-
Die sich selbst als autonom definierenden
Konsumenten denken fälschlicher Weise, sie seien autopoietische
Systeme.
-
Vermutung: Ohne intensive Fremdenergie gäbe es wesentlich
weniger Nachteulen.
- Die Dominanz des Veränderlichen im Bewusstsein ist der
Triumph der Sinnlichkeit über das Denken.
- Eine literarisch formulierte Alternative:
„Walter Kappacher ist jemand, der denkt in einer ganz kleinen Welt, in
einem kleinen Ausschnitt unserer Welt ist so viel zu entdecken, dass das
eigentlich ausreicht für ein Werk und für ein Leben“ (aus einem
Interview, das Frank Meyer mit dem Autoren führte). Und: „Die Sensation
der Stille, der Furor der Langsamkeit, die Revolution der
Ereignislosigkeit, all diese Momente, die ein Ich dazu zwingen, seiner
selbst gewahr zu werden, verdichten sich zu einem Roman des
Selbstversuchs einer Figur, zu so etwas wie einer Art geläuterter
Existenz vorzudringen. Diese Prosa zeichnet etwas Zwingendes aus. Sie
bringt den Leser dazu, das Tempo zurückzunehmen und sich eine
spitzfindige Form der Genauigkeit anzueignen“ (aus einer Rezension von
Anton Thuswaldner).Das spezifisch Kapitalistische ist die
Verabsolutierung des Profits, also nicht die Wirtschaft, sondern das
Kapital beschwert das Leben der Bürger mit Unnützem.
Anders gesagt:
Ich verstehen unter Kapitalismus eine Form des Wirtschaftens, in der der
Profit das alleinige Ziel des Wirtschaftens ist und nicht die
Befriedigung realer Bedürfnisse der Menschen.
- ie Mathematik der Bequemlichkeit“ ist die
Restrationalität des Konsumbürgers.
- Sinnvoll wären auch ein Lob der Dunkelheit
und eine Kritik der Beleuchtung, die künstlich ist.
- Wie viel Wahrheit ist den Konsumbürgern
eigentlich zuzumuten?
- Heute findet eine Verengung des griechischen
Glücksbegriffs (Epikur) auf Waren und Dienstleistungen statt.
- Die traditionelle Linke hat ihr kritisches
Vermögen allein auf die Verteilungsfrage reduziert. Damit haben sie auch
die Dialektik von Inhalt und Form festgestellt. Ich übrigens auch, weil
ich die Form vernachlässige.
- Fortschritt findet nur in der mechanischen
und Motorentechnik statt. Der Rest kommt und will nicht mit. Das ist
fatal. Da ist, als ob nur ein Teil des Körpers des Kindes wächst.
- Der oft gehörte Bürokratismusvorwurf richtet
sich primär gegen Natur- und Umweltschutz.
- Der Tauschwert verändert im Bewusstsein den
Inhalt der Waren.
- Vernunft ist die Einsicht in die Notwendigkeit, z. B. wenn der
ökologische Fußtritt zu groß ist.
- Statt Events „normales Leben“ wie in der
Innenstadt oder in dem viel besuchten Cafe. Das ist das pralle Leben mit
Nachhaltigkeit.
- Im Bild erscheint Welt im Schein, ist aber
nicht Wirklichkeit; im Auto erscheint die Welt real,
aber drastisch reduziert.
- Preise sind heute bereits tendenziell
höherwertig als die Waren. Ohne dieses Merkmal wären sie oft nicht
gekauft worden.
- Systemtheoretisch ist Ökologie weder im Kapitalismus noch im
Sozialismus ein Code. Im Kapitalismus ist der Code
Profit, im Sozialismus die gleichmäßige Verteilung. Beide Codes wirken
für die Vergrößerung des Ökologischen Fußtritts. Die Politische Ökologie
muss deshalb einen dritten Weg gehen und von beiden Ansätzen das Gute
integrieren.
- Reichtum ist kein erstrebenswertes Ziel. Mir
ist es ein Rätsel wie das ein Ziel sein kann. Es gibt ein materielles
Optimum.
- Konsumorientierung, Autofixierung und intensive Nutzung von
Unterhaltungsmedien bilden oft eine Einheit.
- Warum werden die Schäden durch den Konsum
nicht öffentlich diskutiert?
- Über Preise werden die Menschen wie Marionetten
an Strippen in ihrem Denken, Fühlen und Handeln bestimmt.
- Das Kapital vermittelt sich zur Hauptsache über die Gier und Bequemlichkeit. Reichtum wird nur warenförmig
definiert und von den Konsumenten übernommen.
- Nur noch im Reisen wird dem Bedürfnis nach
Metaphysik und Wahrheit nachgegangen - und oft verfehlt.
- Im Alltag lebt man zunehmend in einem Reich (oft Gefängnis)
der Zeichen.
- Das Denken in Preisen zerstört Poesie.
- Wenn ich von der Herstellung und Verkauf von Waffen und
überflüssigen Konsumgütern lebe, freue ich mich, wenn
diese nachgefragt werden.
- Empfehlung: Eine „vorbereitete Umgebung“
(Maria Montessori) schaffen, die das vorhandene Potential fördert
und nicht behindert.
- Wer von Menschen geschaffene Prozesse als naturwüchsig
interpretiert, verzichtet auf Freiheit – und übernimmt keine
Verantwortung, obwohl er es müsste.
- Wichtig ist, ein Organ bzw. Gespür für Sättigung
zu haben.
- Grüne sind ökologisch gesehen ein welkendes Projekt.
Dieser Prozess begann, als Themen wie Sozialismus, Minderheitenpolitik
usw. als gleichwertig im Programm aufgenommen wurden.
-
Ein Leben im Kapitalismus fördert das Indoor-Leben
auf Kosten des Naturerlebens. Übrigens gehört Autofahren auch zum
Indoor-Leben.
-
Die Bedürfnisse des Menschen können qualitativ
alle möglichen Werte und Unwerte
annehmen und sind quantitativ im Gegensatz zur Ökologie
unbegrenzt. Aus diesem Gegensatz ergeben sich die entscheidenden
Probleme der Gegenwart.
-
Wenn man wie Trump die Realisation der vom
Kapital erzeugten Bedürfnisse zum einzigen Ziel seiner Politik
macht, ist diese Politik zweckrational.
Sie ist die Logik des Kapitals. Das erklärt die
Faszination und weltweite Anhängerschaft dieser Politik.
-
Wenn erst einmal das Auto und Unterhaltungsmedien
die Macht im Leben eines Menschen errungen haben,
verliert er sein Wesen.
-
Wo trifft man keine Hässlichkeit? In den Werbeprospekten.
-
Zwischen Nachbarn gibt eine optimale
Kommunikation, nicht zu lang und nicht zu kurz. Sie dient primär der
gegenseitigen Anerkennung. Sie findet immer weniger
statt, weil der Lebensalltag zunehmend durch Ausstattung und Medien
individualisiert wird. Die Folge ist soziale Isolation.
-
Wie kann man sein Leben allein für
den Konsum funktionalisieren?
-
Dinge i. w. S. haben Resonanz,
aber die Menschen bemerken es nicht wie der Schlachter, wenn er das Tier
tötet. Wir desensibilisieren unsere Fähigkeit zum Mitleid. Das habe ich
zum ersten Mal im Winter an einem zugefrorenen See mitbekommen, in dem
ein Reh ständig einsackte. Auf meine Bitte, ihm zu helfen, fuhr der Bus,
in dem wir saßen, kommentarlos weiterfuhr. Nicht die Spur eines
Versuchs.
-
Bestimmte Formen der Konsums
zerstören die Erde und müssten deswegen verboten werden. Auch wenn sie
viele Arbeitsplätze schaffen. Selten ist das Böse so geschützt worden.
Freiheit für die Zerstörung ist die Forderung der Gegenwart. Das
Arbeitsplatz-Argument kommt so rüber, als ob es keine Alternative gäbe.
-
Kontaktlosigkeit zur
Außenwelt erzeugt auch Kontaktlosigkeit zu sich selbst, d. h. es gibt
dann auch keine inneren Kontakte.
-
Gegen die ständige Sucht nach Neuem.
-
Es fehlen Unterscheidungskriterien zwischen
Schein und Wirklichkeit. Das scheint mir das Einfallstor zur Auflösung des Natur- und Wirklichkeitsbegriffs zu sein,
weil der Schein übermächtig wird, d. h. die dominierende zur Umwelt
wird.
-
Er arbeitet für die Bequemlichkeit,
aber weil er arbeit, lebt er nicht bequem.
-
Die Bestimmung der „Sieben Todsünden“
ist aktueller denn je. Warum ist hier die Kirche nicht offensiv?
-
Wenn man kein Online-Käufer
ist, hat man die Chance, Bekannte in einem Einkaufszentrum zu treffen,
aber nur dort, nicht mehr auf der Straße.
-
Dem Zufall mehr Chancen
geben erhöht die Lebensqualität, so zu Fuß gehen statt mit dem Auto zu
fahren.
-
These: Man ist gut beraten, eher das
Gegenteil der Werbung zu folgen. Ist aber auch nicht die ideale
Lösung.
-
Nicht „Entdecke die Welt“, „Entdecke
das Leben.“
-
Die Aussage „Ich finde das langweilig“
ist formal akzeptabel, aber nicht „Das ist langweilig“ (als Indikativ).
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Der ökologische Fußtritt
muss ein zarter, fast nicht sichtbarer sein.
-
Wenn Argumente den Status von Naturwüchsigkeit erlangen, müssen Alarmglocken läuten.
-
Werbung will nicht das Glück ihrer Leser,
sondern ihren Profit.
-
In meinem Denken ist das Böse
partiell in die Waren gekrochen.
-
Warum nicht private Wege auf
Zeit und Widerruf für die Öffentlichkeit freigeben solange kein
Vandalismus herrscht?
-
Es ist ein qualitativer Unterschied, ob ich
über einen schönen Ort des Spazierens informiere oder wo ein Schnäppchen
zu haben ist.
-
Städte reduzieren sich auf
Wohnungen, Straßen und Einkaufszentren.
-
Wer die Definitionsmacht
über Gut und Böse hat, hat die Macht – aber mit Abgründen.
-
Wer auf Gerechtigkeit setzt,
und das heißt heute materielle Gleichheit, heizt das Wirtschaftwachstum
an.
-
Es ist kein Zufall, dass Handwerker
oft Pfennigfuchser sind und alles das als unbedeutsam erklären, was
nicht berechenbar ist.
-
Einige Warum-Fragen:Warum wehrt sich keine
Stadt oder Dorf, wenn sie wegen der autogerechten Strukturen immer
hässlicher werden? -
Warum revoltiert nicht das ökologische Gewissen gegen ihre Träger?
-
Warum stehen keine Liegen oder Strandkörbe neben der Autobahn? -
Warum wohnen Autoliebhaber nicht an vielbefahrenen Autostraßen? -
Warum sitzen Menschen täglich bis zu zehn Stunden ununterbrochen vor dem
Fernseher? Nach was sehnen sie sich? -
Warum haben oft kleine Leute SUVs, Kleinbusse und große Limousinen?
-
Für die zeitgemäßen Konsumorientierten
spielen ökologische Notwendigkeiten keine Rolle, sie
werden von ihnen überhaupt nicht registriert. Die SUVs, Kleinbusse,
Limousinen sind Symbole für diese Haltung. Ihr Motto: Keine materiellen
Grenzen akzeptieren.
-
Konsumkritik in der
vorliegende Form und Inhalt wird weder von den Rechten sowieso nicht,
aber auch nicht von Linken thematisiert und kritisiert.
- Wann gibt es Demos mit dem Motto „Wir wollen
den billigerem Atomstrom“.
-
Eine nachtaktive Lebensweise
ist
sehr energieaufwendig.
-
Die ökologischen Notwendigkeiten
werden nun vollkommen zerrieben zwischen kapitalistischem
Wirtschaftswachstum a la Trump und die Verteilungsforderungen der
Linken, die den bestehenden Waren- und Dienstleistungskorb selbst nicht
in Frage stellen.
-
Im Kapitalismus hat die Wertefrage
keinen systematischen Platz noch Legitimation; der einzige Wert
sind die Regeln des Kapitalismus.
-
Es ist ein Riesenfehler, Mensch und
Natur als Gegenpole zu interpretieren im Sinne: Der Mensch hat
Vorrang.
-
Die Grünen betreuen die Ökologie
neben vielen anderen Themen. Bei Robert Habeck ist sie offensichtlich
Hauptthema.
-
Tendenz: Technologische Strukturen und die
Wirtschaft regulierten die Kontakte zu sich
selbst und zur Außenwelt.
-
Das gegenwärtige Hauptproblem ist der
individuelle und bedingt gesellschaftliche Reichtum, der Leben
als Event inszeniert.
-
„Small is beautiful“ ist auf
materieller Ebene fast uneingeschränkt wahr. Small ist der große
Gegenbegriff zur gegenwärtig dominierenden Wachstumshaltung.
-
Städte verlieren zusehends ihre Urbanität und werden deshalb immer homogener.
-
Metaphysik oder Poesie gibt
es heute fast nur noch als Event in Waren- und Dienstleistungsform.
-
Konsumorientierte leben ein Leben ohne
Metaphysik. Das ist schlechter Subjektivismus bzw.
Individualismus.
-
Gehen, Radfahren Wandern, Nutzung von
öffentlichen Verkehrsmitteln sind Wehren gegen diese Enteignung.
-
Grundsätzlich gilt: Die
Motoren ersetzen die Muskeln, die Medien ersetzen Wirklichkeit.
-
Menschen, die bezüglich Raum und Zeit
ein begrenztes Leben führen, sind gar nicht so dumm,
weil die Intensität ihres Lebens gesteigert wird.
-
Entweder sind Leute mit einem Auto,
Online-Katalog, Fernseher, Buch oder Ehepartner verheiratet.
-
Dass das Konstante
schlechter sein soll als das ständig Neue, ist noch lange nicht
ausgemacht.
-
Die Gier wurde im Gegensatz
zu den 7 Todsünden des Mittelalters mit dem Kapitalismus
gesellschaftsfähig.
-
Ist denn Berühmtwerden und
Millionärwerden ein erstrebenswertes Ziel? Verwechselt man
diesen Zustand nicht mit Glück oder Sinn?
-
Ich favorisiere eine lebendige Logik im
Sinne von „Dem Zufall mehr Chancen einräumen“:
-
Der eigentliche Skandal besteht darin, etwas
zu tun, um die Zeit totzuschlagen.
-
Werbung wirkt auf den
Konsum, Konsum auf die Werbung.
-
Wer die Wirtschaft wie Trump und viele
Zeitgenossen verabsolutiert und nur noch in dem von ihr
produzierten Konsumkosmos lebt, ist ein Barbar.
-
Für die zeitgemäßen Konsumorientierten
spielen ökologische Notwendigkeiten und Grenzen keine Rolle, sie werden
überhaupt nicht registriert. Die SUVs, Kleinbusse, Limousinen sind
Symbole für diese Haltung. Motto: Keine materiellen Grenzen akzeptieren.
-
"Wo endet logisch die Bequemlichkeit,
wenn sie uneingeschränktes Ziel ist? Im Stillstand und das ist der Tod."
Ist denn Berühmt- oder
Millionärwerden ein erstrebenswertes Ziel? Verwechselt man
diesen Zustand nicht mit Wahrheit?
-
Gebe Deinem Leben dem Zufall mehr
Chancen, und es wird reicher. So gehe zu Fuß durch die Stadt,
fahre mit öffentlichen Verkehrsmitteln, gehe ins Kino statt zu Hause vor
dem Fernseher zu sitzen und kaufe in Läden ein.
-
Geizig ist, wer anderen nichts abgeben will.
Sparsam ist nicht geizig (Axel Capus).
-
Kirchenglocken höre ich
gerne: Sie erinnern einen daran, dass es etwas gibt, was außerhalb von
uns liegt.
-
Der zeitgemäße Mensch hält es nicht
mehr mit sich allein aus, auch nicht er in seiner unmittelbaren
Umgebung. Es muss noch eine Addition (meistens medial) vorhanden sein.
-
Handlungsmaxime des perfekten Konsumbürgers:
„Lieber Haben als Brauchen“ (Graffitti an einem
Bahnwaggon).
-
Durch den Klimawandel schmilzt den
Eisbären das Eis so schnell unter den Tatzen weg, dass ihnen keine
Zeit bleibt, sich anzupassen. Weil sie nicht mehr genügend Nahrung
finden, suchen sie sich ihre überlebenswichtige Nahrung in nahen
Dörfern. Dort ist es dann jeweils nur eine Frage der Zeit, bis es zu
unliebsamen Begegnungen mit Menschen kommt (WWF).
-
Jede materielle Produktion i. w. S. geht auf
Kosten der Natur. Alle Rohstoffe waren ursprünglich Natur.
So wird bei der Erzgewinnung zu allererst die entsprechende
Erdoberfläche denaturiert. Das ist immer ein Nullsummenspiel.
-
Mein Neujahrswunsch: Ein nicht mit
Schein erfülltes Jahr.
-
Der ökologische Zustand der Erde verlangt
nicht, was man tun soll, sondern was man aus ökologischer Perspektive
nicht tun soll. Zwischen beiden besteht ein großer Unterschied.
-
Lebenswichtige Ermahnungen, die
nicht zur Kenntnis genommen werden, zu wiederholen, ist sinnvoll.
-
Die mediale Moderne macht die
ontologische Differenz zwischen Schein und Realität deutlich –
wenn sie denn überhaupt bemerkt wird.
-
Gebildet ist heute derjenige, der weiß, wo der
Einschaltknopf von Unterhaltungsmedien liegt, der Auto fahren kann,
weiß, was billig ist und sich im Online-Handel auskennt.
-
4.0 = totaler Verzicht auf Menschen. Die
Folge: Er wird enteignet.
-
Bequemlichkeit ist das
dominante Ziel der Gegenwart,
-
Im Urlaub, auf Festen und Events
sucht der Mensch andere Menschen; in der Mobilität und in der
Nachbarschaft meidet er andere Menschen. Höhepunkt der Entfremdung ist
hier der Online-Kauf.
-
Ich bin gegen die Schaffung
gleicher Lebensbedingungen. Lebensbedingungen können sehr
verschieden sein. So die Schaffung einer Verkehrslandschaft für den
motorisierten Individualverkehr. So die Realisation, dass jedes Haus mit
dem Auto erreichbar sein muss.
-
Wenn die Dinge keinen Selbstwert
mehr haben, sondern nur noch Mittel und Instrumente sind, dann wird die
Welt medial. Das ist die mediale Moderne.
-
„Trashmenschen“ leben oft ökologischer als
Konsumbürger auf universalem SUV-Niveau.
Gegenüber Dingen i. w. S. kennen wir keine
Dankbarkeit, weil sie ja Sklaven von uns Menschen sind
– meinen wir zumindest.
-
Bis 1950 waren auch kleine Städte und größere
Dörfer in ihren Strukturen autonom.
-
Aus Werbung von Media Markt: „Hauptsache
Ihr habt Spaß“. Das ist der neue Sinn des Lebens. Media Markt
kennt die durch die Werbung verursachten dominierenden Bedürfnisse.
-
Meidet nicht die Schwierigkeiten und
Anstrengungen, sondern sucht sie auf, wenn sie euch
weiterbringen.
-
Zwischen Umweltpolitik und
Sozialpolitik besteht auch ein negativer Zusammenhang, wenn die
Sozialpolitik ökologische Politik verhindert.
-
Die Ausblendung der ökologischen Schäden ist
der Beweise, dass viele nicht mehr das Ganze bedenken.
-
In der industriellen Moderne wird aus der
Natur, wenn sie gebraucht wird, Rohstoff.
-
Grenzen werden grundsätzlich
nicht mehr akzeptiert, weil sie nicht mehr als naturwüchsig wahrgenommen
werden. Dass Grenzen, auch selbst gesetzte, eine positive Funktion
haben können, wird nicht mehr denkerisch zugelassen. Dass so gedacht
wird, ist durch den Kapitalismus verursacht.
-
Die Klugheit des Draußenbleibens
ist nach wie vor äußerst sinnvoll.
-
Das europäische Denken ist von Anfang an
Produktionsdenken. Also keine Produktion zum Zwecke der
Selbsterhaltung, sondern als Selbstzweck. In dieser Logik ist Zeit
immer Produktionszeit. Und alles dient letztlich der Bequemlichkeit und
der Erweiterung der Reichweiten. Objektiv führt das zur Enteignung des
Menschen. Selbst mein Bildungsstreben ist dieser Logik unterworfen.
Diese Dynamik zu ändern, ist ökologische Aufgabe.
-
Der Begriff „Sozialverträglichkeit“ löst
sofort eine ökologische Vollbremsung aus.
-
Ich wünsche mir für dieses Jahr, dass
der Wert des Lebens überall gestärkt wird, dass bei den
zeitgemäßen Bürgern Widerstand entsteht, wenn Leben ohne Not durch
Motore ersetzt wird.
-
Oft informiere ich
mich bei amzon,
was ein bestimmtes Buch kostet, kaufe es aber selbstverständlich bei
meinem Buchhändler in der Innenstadt. Ich bin also ein umgekehrter
amazon-Kunde. Ein schlechtes Gewissen habe ich hier nicht.
-
Wer Macht will,
ist in seinem Inneren leer. Er braucht sie.
- Woher bloß die Sehnsucht,
Millionär zu werden? Als ob damit die existentiellen Probleme
gelöst werden. Als ob unbegrenzt Geld zu haben, das große Glück, so eine
Art Paradies sei. Das ist der denkbar größte Irrtum, der von den
Menschen unreflektiert übernommen wird. Als ob ein müheloses Leben
erstrebenswert sei. Glück kann man nicht kaufen. Das zu denken, ist
platter Materialismus. Fazit: Dem großen Geld und der motorisierten
Technik wird magische Kraft zugesprochen. Etwas anderes ist der Wunsch,
materiell abgesichert zu sein
- Komfort ist kein absoluter Wert.
- Zum Erhalt des gegenwärtigen materiellen Lebensstandard
gibt es keine alternative Wirtschaftsweise zum Kapitalismus. Verzicht
auf Globalisation heißt Reduzierung des materiellen Lebensstandards,
aber nicht der Lebensqualität.
- Die Deutschen konnten oder wollten nach der
„Niederlage“ im Jahre 1945 nicht darüber trauern, was sie an
Schrecklichem angerichtet hatten, stattdessen ertränken sie diese
Gedanken in Aktivitäten, sprich Wirtschaftswachstum.
- Zweit-, Dritt- und Viertwichtigstes nicht zu tut, weil das
Wichtigste nicht volllbracht worden ist, ist das das Ende der
Kultur und Ethik.
- Expansion ist oft Verbunden mit Nicht-Wissen.
- RTL, Bildzeitung usw. vermitteln keine Kultur, müssen
deshalb auch öffentlich kritisiert werden. Diese Trashkultur hat inzwischen alle Schichten durchsetzt und ist
dominierend geworden. Deren Kritik ist deshalb keine
Unterschichtenkritik.
- Man kann ein relatives autonomes Leben oder
ein fremdbestimmtes Leben leben.
- Wer sich nicht der kapitalistischen Logik ergibt, fällt aus
der Gegenwart heraus. Sein Denken ist nicht zeitgemäß.
- Bei dem gegenwärtigen steigenden Energiebedarf
sind neue AKWs nicht aufzuhalten
- Für die Europapolitik muss Verschiedenheit
grundsätzlich einen hohen Wert einnehmen. In bestimmten Situationen
höherwertig als der Wert Gleichheit.
- Von der Verteilungsfrage zur Wertefrage entspricht von der von
Quantität zur Qualität.
- Schiere Größe als schön zu empfinden,
ist Mangel am Schönheitssinn.
- Zum Brexit: Müssen denn alle Verkehrsschilder
gleich sein und überall nur eine (1) Sprache gesprochen werden oder die
Qualität des Kaffees gleich sein? Der Brexit ist sinnvolle Opposition
gegen die Globalisation, wenn damit gleichzeitig die Negation des
gegenwärtigen Warenkorbs akzeptiert wird.
- Der Kreuzfahrtboom ist auch Ausdruck eines
passiven Lebensstils.
- In vielen Städten wurden in der zweiten Hälfte des 19.
Jahrhunderts und begrenzt um 1970 Parks i. w. S.
errichtet, die jetzt zunehmend für Straßen und Nutzbauten „umgestaltet“
werden. These: Heute würden die Fußgängerstraßen nicht mehr errichtet.
- Da auch der moderne Mensch erst recht keinen inneren
Spiegel hat, muss er die Frage, wer er nun sei, von Anderen
beantworten lassen. Heute sind die Anderen Medien, technische Geräte,
bestenfalls Dienstleistungen.
-
Die Position der sich selbst als
autonom definierenden Konsumenten kann man wie folgt
beschreiben: Sie sehen sich als ein autopoietisches System, das sein
Materiel aus der inzwischen ruinierten Natur bezieht.
- Entweder man unterstützt das materielle Wirtschaftswachstum
oder eben nicht. Hier gibt es eindeutig ein Enten-Eller.
- Das Kaufen selbst (an sich) wird zunehmend zu
einem Selbstzweck. Das wird nicht nur von der Wirtschaft, sondern
auch vom Staat und Gesellschaft gefördert.
- Temperatures at the North Pole could be up to
20 degrees higher than average this Christmas Eve, in what scientists
say is a record-breaking heatwave (BBC).
- „Überall begegnet uns die kultische Verehrung des
Neuen, die oft mit dem Verlust von Gestern einhergeht“ (Marietta
Piekenbrock FAZ, 21. 12.16).
- Man kann die Welt entweder mit Schönheit und Vernunft
oder mit Destruktion und Irrationalität füllen.
- Krimis, teilweise auch Nachrichten, leben von der
versteckten Blutrünstigkeit vieler Menschen.
- Moderne denkt nur final, d. h. nur das Ziel
interessiert. Der Satz „Der Weg ist das Ziel“ ist in dieser Perspektive
vollkommen irrational und damit unverständlich.
-
Je schwächer das innere
Licht, desto mehr elektrisches Licht und Motore werden
gebraucht.
-
Bewohner
oder Bürger. Das entspricht
Bourgeois und Citoyen.
-
Vier
Möglichkeiten: „Ich fahre Auto, also bin ich“, „Ich
sitze vor dem Fernseher, also bin Ich“ Oder „Ich lerne, also bin ich“,
„Ich helfe, also bin ich“
-
Ich möchte
nicht wissen, wenn Atomstrom 20 Prozent billiger
angeboten würde, wie viele Bürger sich für ihn entscheiden würden.
-
Man muss ja den Slogan aus der SDS-Zeit „Macht
kaputt, was Euch kaputt macht“ nicht wortwörtlich nehmen, aber sinnvoll
und akzeptabel ist er in der Formulierung „Meidet, was Euch
kaputt macht.“
-
Inzwischen begehrt man fast nur noch die
Hardware, nicht die Software, wenn für ihre Aneignung
Arbeit verlangt wird.
-
Ich bin ein umgekehrter
Amazonnutzer: Ich informiere
mich
oft bei Amazon, kaufe aber vor Ort.
-
Wer
günstig zu seinem höchsten Prinzip macht, „entheimat“
sich.
- Innenstädte, wie in Flensburg das Duborg-Viertel, könnten
autofrei enorm an Attraktiviät gewinnen. Die Straßen
wären wieder ein Ort des Treffens und für Kinder Spielort. Selbst
Kinderwagen könnte man bei Sonnenschein vor die Tür stellen. Kleine
Läden würden entstehen. Vielleicht an der Peripherie ein Parkhaus für
Autos der Einwohner errichten.
- Überschuldungen fördern zumindest das
gegenwärtige Wirtschaftswachstum.
- Weil man Selbstbildung nicht mehr als Aufgabe
sieht, sind uneigentliche Tätigkeiten wie Unterhaltungsmedien und
Autofahren so unkritisiert. Im Zug kann man lernen.
- Gegen die Amazon-Welt mit Drohnen und
geschlossenen Geschäften.
- Gleiche Lebensbedingungen müssen nicht
erstrebenswert sein, im Gegenteil, denn sie erzeugen äußerlich und
innerlich gleiche Menschen. Und das ist langweilig.
- Das Verhalten der Konsumorientierten wird
über Preise determiniert bzw. gegängelt.
- „Es kann nicht sein, dass nur Autos und Elektrogeräte uns
zu besseren Menschen machen. Es muss so sein, dass
unser Theaterstücke, unsere Romane, Lieder, Fotografien, Gemälde,
Zeichnungen, Gedichte, Ballette, Opern und alle anderen Kunstwerke
außergewöhnlich vielfältig, unerwartet und lebendig sind. Wenn wir kein
Geld haben, dann haben wir eben kein Geld – Kunst kann billig sein, ohne
dass sie deshalb schlecht, giftig, hasserfüllt sein muss. Das ist eine
notwendige und wichtige Wahrheit“ (die Schriftstellerin A. L. Kennedy
aus ihrer Dankesrede für die Verleihung des Heinrich-Heine-Preises der
Stadt Düsseldorf).
-
Die Leugnung oder Verdrängung der
ökologischen Situation läuft nicht über Fakten, sondern über Emotionen,
ist also postfaktisch.
-
Der Zwang, ständig Neues zu kaufen: Ein
normales Fahrrad genügt nicht, es muss motorisiert und vernetzt sein.
Das „Vernetzt“ oder „Motorisiert“ ist wichtiger als das Fahrrad.
-
Ich kann eine Ferienunterkunft über ein Reiseportal buchen oder
direkt über ein Gespräch bestellen. Im Gespräch höre
ich den Dialekt, der dort gesprochen wird. Das ist der entscheidende
Unterschied.
-
Mit dem Begriff Anthropozän sind sicherlich
nicht Naturschutzgebiete gemeint, obwohl sie ja auch von Menschen
errichtet werden.
- Dass die Vorstädte werden immer kälter werden,
liegt zur Hauptsache darin begründet, dass es dort keine sozialen Orte
wie kleine Läden, Kneipen usw. mehr gibt. Warum? Die Bürger sind keine
Bürger mehr, sie fahren stattdessen in die großen Einkaufszentren, an
die sich zunehmend auch Dienstleister wie Ärzte, Fachgeschäfte usw.
angesiedelt haben. Für diesen Trend ist die vermeintliche Bequemlichkeit
die entscheidende Ursache
- Handeln im Konsumbereich befindet sich
subjektiv und objektiv außerhalb des Bereichs der Ethik. Der Konsum hat
sich einen ethischen Freiraum geschaffen. Aber Handeln hat immer eine
ethische Dimension, denn sie hat auch immer negative Auswirkungen, die
es zu vermeiden gilt. Leben ist Handeln und damit Angewiesensein auf
Ethik.
- Der gegenwärtige Heimatdiskurs denkt nicht
motorisierten Individualverkehr als entscheidende Ursache für das
„Verschwinden“ von Heimat.
- Wer setzt sich heute noch dem natürlich kalten oder
gar regnerischen Wetter aus? Einige Radfahrer.
- Wenn ich um 1955 aus der Tür unserer Wohnung in einer
Kleinstadt trat, hatte ich sofort Kontakt mit Nachbarn,
und sie wechselten ein nettes Wort, zumindest einen Blick mit mir.
Heute steigt man ins Auto, fährt fünf Kilometer und trifft dort
vielleicht ein bekanntes Gesicht. Und feiert das als großen Fortschritt.
- Knappheit ist ein subjektiver Begriff, sie
ist die Basis und das Wesen der Wirtschaft. Alles Handeln beruht
letztlich auf Knappheit. Jenseits der Knappheit funktioniert Ökonomie
ansetzen. Hier liegt die Chance der politischen Ökologie.
-
Die erkenntnistheoretische Transformation von der Substanz zur Funktion
wird nun im
Alltagsbewusstsein vollzogen: im Fernsehen ist alles symbolisch, d. h.
irreal-unwirklich, im Auto ist die Umwelt eine drastisch reduziert
visuelle. Nicht die Substanz, nicht die Wirklichkeit, sondern die
Möglichkeiten interessieren.
- Sich für
„großen“ Sport aus der Zuschauerperspektive zu
interessieren, ist aus mehreren Gründen Quatsch. Woher bloß dieses
Interesse?
- Das reine
Vorantreiben der Digitalisierung lehne ich ab. Es muss
von einer kritischen Reflexion begleitet werden, wo und wann sie
eingesetzt werden darf. Digitalisierung ist immer mit dem Verlust von
Wirklichkeit verbunden.
-
„Es
muss sich rechnen“. Diese Maxime ist höchste
Entscheidungsinstanz, ob ein Projekt realisiert werden soll oder nicht.
- In einem
System leben heißt, dass die Bewohner dieses Systems
keine Umwelt haben, ihre Umwelt liegt vollkommen im Dunkeln. Das
gegenwärtig dominierende System wird alternativlos bestimmt durch das
Prinzip Konsum. Wenn hier die Nutzer der Waren und Dienstleistungen
diese kritiklos gutheißen, also keine Metaüberlegungen anstellen, sind
sie in der Falle. Das subjektive Gefühl und Rationalisierung sind kein
absolutes Argument, die Werte dieses Systems einzuschätzen. Das wissen
wir aus leidvoller Vergangenheit.
- Die direkte
Anwesenheit einer bestimmten Menge von Leuten z. B. in
der Stadt oder im Theater schafft automatisch Bedeutung.
- Wenn man vom
Ideal des Billigsten ausgehe, ist der Tag vollkommen
mit entsprechenden Aktivitäten ausgefüllt.
- Wie soll ein Mensch, der jeden Tag zehn Stunden ununterbrochen
vor dem Fernsehapparat sitzt ein sinnvoller Gesprächspartner
sein? Ist diese Frage arrogant?
- In Bezug auf Nahrung wird die ökologische Wertefrage
am ehesten gestellt.
- Wilhelm
Haufs „Kaltes Herz“ ein gutes Beispiel konservativer Kritik.
- Wir können
leer auf Dauer nicht ertragen, deswegen laufen ständig
die Fernsehapparate und die Autos. Auf die Idee, Leere mit eigenen
Inhalten zu füllen, kommen immer weniger Menschen.
- Meine
wünschenswerte Zukunft: Die zukünftige Wirtschaft ist in
quantitativer Hinsicht statisch, in qualitativer Hinsicht
dynamisch.
- Wenn jemand
allein in den Unterhaltungsmedien und in der Konsumwelt lebt,
nimmt er deren Eigenschaften an, so Egoismus, Anpassung, Passivität,
zahlenorientiert.
- Die Vielfalt von Sendungen und Nachrichten in den Zeitungen
sorgen strukturell für den Rückgang von Bildung.
- Die Moralisierung, aber auch die
Entmoralisierung (= Verabsolutierung der Freiheit) haben beide
begründete Grenzen.
- Wenn Leben Vernunft ist, dann ist intensive
Motoren- und Unterhaltungsmediennutzung unvernünftig. Maxime: Nicht
Ressourcenverbrauch steigern und beschleunigen, sondern verlangsamen. Je
größer der Ressourcenverbrauch, desto größer die Emissionen.
- Man muss daran arbeiten, nicht generell feststellbar
zu sein.
- Freiheit besteht darin, die jeweilige Determinierung
zu wechseln, d. h. aus Determination A in Determinierung B zu
wechseln. Mehr ist nicht drin. Fernsehen ist schlechter Determination,
einen anspruchsvollen Text lesen ist gute Determination. Es kommt alles
darauf an, von dieser Wahl zu wissen. Tödlich ist, bestimmte
Determinationen als naturwüchsig zu interpretieren.
- Eine gute Sucht ist die Sucht nach Lebendigem,
nicht Lebendigkeit im Schein wie im Fernsehen oder beim Autofahren.
- Industrialisierung
erweitert drastisch die Fremdbestimmung, weil der Mensch nun eine
Funktion dieser Funktionen wird.
- Statt Wutbürger sind denkende Mutbürger gefragt.
-
Die Konzentration auf Komfort und Konsum
erstickt deine Seele.
- Sich auf den Konsum zu konzentrieren führt
aus Zeit- und Niveaugründen zur Verdummung.
- Vereinfachte und bequeme Bedienung von
Maschinen haben einen Preis: Die Nutzer werden ebenfalls vereinfacht und
bequem
- Wir haben Geschenke, die wir oft nicht
schätzen, weil man sie vielleicht nicht als sein Eigentum interpretieren
kann. Ich denke da Demokratie, an Naherholungsgebiete und an öffentliche
Verkehrsmittel.
- Der zeitgemäße Bürger ist immer zu Hause, sei
es in einem statischen Wohnhaus oder in einem dynamischen Auto und
Wohnwagen.
- Die typischen Neubaugebiete haben keinen Kern, wo man
zusammenkommt. Mich interessieren nur Orte, wo Menschen zusammengeführt und nicht vereinzelt werden.
- Warum sollte ich den Wunsch haben, in der Elbphilharmonie zu wohnen? Nicht für geschenkt!
- Wirtschaftswachstum ist das entscheidende
Merkmal kapitalistischen Wirtschaftens. Wirtschaftswachstum auch im
Sozialismus ist im Kern kapitalistisches Wirtschaften. Deshalb ist der
auf Wachstum fixierte Sozialismus nicht der Gegenbegriff von
Kapitalismus.
- Mensch werde wesentlich – diese Maxime ist
aktueller denn je.
- Unterhaltungsmedien entsprechen industriell hergestellte
Fertiggerichte.
- Konsumorientierte Menschen verfügen über wenig Bildung, aber
sie kommen im Konsumsystem bestens klar.
- Arbeitsplatzsicherung kann ein
Totschlagargument sein“ (Helmut Neuber, Neumünster).
- Weil man nicht mehr zwischen Menschen ist, wird die Welt
zunehmend uninteressant (inter-esse).
- Unterhaltungsmedien und das Auto sind heute die realen
Gleichmacher. Gleichmachen hier im negativen Sinn.
- Den Begriff Wachstum auf nichtnatürliche
Prozesse anzuwenden, ist kategorial falsch.
- Menschen, die viel fernsehen, Auto fahren und verreisen sind
in der Regel langweilig, weil sie nichts Eigenes haben.
- Je mehr Konsumgüter wir besitzen, desto ärmer
wird die Umwelt und der soziale Zusammenhalt.
- Die Furie des Verschwindens hat
offensichtlich noch nicht Straßen- und Ortsnamen erfasst.
- Die Wirtschaft, wenn sie identisch mit der Gesellschaft
wird, ist von der Form totalitär-faschistisch.
-
Der Kern der Politik Trumps ist eindeutig:
Alles hat der Wirtschaft zu dienen. Auch wenn seine Entgleisungen diesen
Kern verdunkelt haben, haben die meisten seiner Wähler diese Botschaft
begriffen. Trump ist der Präsident der Wirtschaft und
Konsumorientierten, denn beide bilden eine untrennbare Einheit. Trumps
Sieg ist der Sieg des nationalen Kapitals.
- Früher war jede Stadt und jedes Dorf als Ganzheit
wegen der Vielfalt und der vielen Einwohnern interessant, heute ist jede
Stadt und jedes Dorf als Ganzes uninteressant, denn es fehlt Vielfalt
und Menschen.
- Durch materielles Handeln wird die Natur in
menschliche Bedürfnisse verwandelt. Deswegen gilt heute die Maxime: so
wenig materiell Handeln wie möglich.
- Ein Kaufmann ist idealiter zu allererst ein „Kümmerer“,
nämlich die Bedürfnisse seiner Kunden zu befriedigen. Gewinn steht
nicht im Mittelpunkt
- Viele Bürger pflegen ein ökologiefreies Denken, Fühlen
und Handeln.
- Die gegenwärtige Lebenswelt ist stark verengt
auf den Konsum.
- Die durch das Kapital verursachten negativen Auswirkungen
werden zwar oft auch von den Betroffenen kritisiert, aber widerstandslos
akzeptiert, da sie ja naturwüchsig seien.
- Das Kapital macht die Leute ver-rückt.
- Eine Aufgabe der politischen Ökologie: Normen lebbar
machen.
- Das Leben erfahren ist Aneignen;
Erkennen ist, das Leben auf den Begriff bringen.
- Sehen ist eine sehr schwache, schattenhafte
Form der Aneignung.Das Sehen ist heute die dominierende
Weltbegegnung, wenn sie nicht auf Zeichenebene stattfindet.
- Interessant sind nur dann Situation, wenn der Mensch aktiv in
ihr (inter-esse) ist.
- Der Kern der Logik ist heute das Konzept der Bequemlichkeit. Das Konzept der Bequemlichkeit beherrscht unser
Denken. Bequemlichkeit ist der höchste Wert im Leben des zeitgemäßen
Menschen. Man analysiere nur die Alltagsgespräche.
- Es gab eine notwendige Umerziehung, so die
der Deutschen nach 1945, und eine schlechte, so die der Deutschen nach
ca. 1960 zu Konsumbürgern, wobei diese Umerziehung nicht explizit
geschah und als naturwüchsig angesehen wird.
- Die Schönheit des Lebens darf nicht auf Konsumgüter verengt
werden: Konsum und Unterhaltung (Events). Dahinter nichts.
- Notwendige Umweltschutzmaßnahmen müssen
realisiert werden, sie sind bei Eindeutigkeit kein Gegenstand
demokratischer Entscheidungen. Wer bestimmt die Notwendigkeit? Das muss
die Politik begründet leisten.
- Wir können die technisch-konsumorientierte Zivilisation nicht
mehr kontingent denken.
-
These: Der Kern des Begriffs interessant bezieht sich auf Menschen, d. h. man ist (esse)
zwischen Menschen.
- Erfolg hat heute einen höheren Wert als Wahrheit.
Für viele Menschen ist Wahrheit überhaupt kein Thema mehr.
-
Handeln aus Vernunft ist das Ziel, Verbote sind die ultima ratio.
-
Es geht darum, dass jeder einzelne Mensch und
die Weltgemeinschaft den Primat der Ökologie anerkennt und danach
handelt.
Wenn zwischen mir und Natur eine Glasscheibe vorhanden ist, sei sie eine Wohungs- oder
Autoscheibe, bin ich nicht in der Natur. Dann ist die Wahrnehmung, nicht
die Natur drastisch reduziert.
-
Warum redet man nicht über die durch
übermäßigen Konsum entstehenden Entfremdungen? Z. B. jeden Tag
acht Stunden und mehr vor dem Fernseher zu räkeln.
-
Schnelligkeit ermordet Raum.
- Nichtidentisches identisch zu machen, ist
vielleicht der dominierende Trend der Neuzeit und Vergangenheit), aber
nie so effizient wie in der Gegenwart
- Die Welt des zeitgemäßen Bürgers besteht nur noch aus Preisen und Events. Normale Schönheit und Glücksquellen werden
nicht mehr zur Kenntnis genommen.
- Wie versteinert oder verängstigt müssen die
Herzen derjenigen sein, die nicht gerne in öffentlichen Verkehrsmitteln
fahren. Und das ist inzwischen die große Mehrheit. Nur im Urlaub sind
sie etwas offener.
- Warum gibt es nicht das Bedürfnis Ich-befriedige-Bedürfnisse-und-bin-damit-zufrieden?
-
Materielle Gleichheit durch Mehrproduktion herzustellen, wie das ja heute geschieht, ist
ökologisch abzulehnen.
-
Ich bin für bestimmte Verbote
von Produkten, die ökologische schädlich sind und unnötig wie SUVs sind.
-
In der politischen Ökologie gibt es absolute Werte ausgedrückt in der Belastbarkeit der Natur im
Gegensatz zu Verteilungsfragen.
-
Die Einsicht des Novalis, dass der Reichtum
der Welt im Innern des Menschen liegt, ist heute nahezu
obsolet. Auch Bildung ist primär ein Bauen am eigenen inneren Haus.
-
Vorschlag: Auch im Konsumbereich das
Subsidaritätsprinzip anwenden. So kaufe ich alle Bücher bei
meinem Buchhändler in der Innenstadt, nur wenn es um antiquariarische
Bücher geht, weiche ich auf andere Anbieter aus.
-
Orientierung an Unterhaltungsmedien, Konsum
und Auto haben das gleiche psychische Fundament: Passivität,
bestehend aus Bequemlichkeit, Faulheit oder vielleicht auch Angst.
- Der emotionale Wert von Einfamilienhäusern
stammt noch aus einer Zeit, wo der sie umgebende Garten noch
existentieller Lieferant von Nahrung war und noch nicht zur
Rasenmäherfron wurde.
- Je größer die Mobilität, desto kleiner die
Chance, dass etwas entsteht.
-
Die große notwendige Synthese:
Erhalten und Verändern. Zwischen beiden gibt es ein Optimum.
- Unsere Kultur ist nicht weit entfernt von einer kannibalischen (ich denke an Schlachthäuser)
- Grundsätzlich sind Ortsveränderungen ein
positives menschliches Vermögen und Bedürfnis. Aber es ist mit Verlusten
verbunden, wenn das Optimum verfehlt wird. Es müssen nicht immer häufige
Fernreisen sein.
- Kein Mensch käme auf die Ideen, wenn er ein Photo betrachtet
zu sagen „Ich sehe in die Ferne“. Deswegen ist es pure
Ideologie, einen Fernseher Fernseher zu nennen. Er müsste korrekt
Nahapparat genannt werden.
- Die Lebensaufgabe eines jeden: Den externen Energiebedarf für nachvollziehbar Sinnvolles zu minimieren,
nicht für Spaß und Unterhaltung, auch nicht für Bequemlichkeit.
Angemessener Energieverbrauch ist der Kern der Sittlichkeit. . Aber es
gibt hier keine eindeutigen Grenzen.
- Unterhaltungsmedien ersetzen das Leben der
Zuschauenden.
- Die Mehrwertsverteiler (die traditionelle Linke) ist genauso
ökologisch unverträglich wie die Vertreter und Befürworter einer
kapitalistisch verfassten Gesellschaft. Übrigens ist kapitalistisch
Wirtschaften eine negative Teilmenge des Wirtschaftens und Konsumierens.
- Kleine und mittlere materielle Unterschiede
im Einkommen müssen nicht zwangsläufig als ungerecht bewertet werden.
Übrigens ist absolute Gleichheit unmöglich, aber natürlich
Gleichwertigkeit.
- Die Bedeutung des kapitalistischen
Wirtschaftens wird heute maßlos überschätzt. Das Kapital reduziert
Möglichkeiten der Selbstbegegnung und der Weltbegegnungen.
- Die Menschen werden geistig kleiner und die
Waren immer mehr und größer.
- Nicht das ökologische Bewusstsein, das ja sehr verschieden
ausfallen kann, ist entscheidend, sondern das ökologische
Handeln.
- Viele Menschen denken, sie seien Ökologen, handeln aber nicht
danach, bestenfalls in den Nischen, die das Kapital zulässt oder sogar
fördert.
- Glasentsorgung, biologische Produkte kaufen usw. sind lobenswert,
genügen aber bei weitem nicht, was Not tut.
- Für die meisten Bürger ist die Konsumwelt die
eigentliche Welt, dahinter gibt es nichts. Alle Bedürfnisse
müssen in dieser Konsumwelt kompatibel sein.
- Ich bin für Verbote, wenn sie unnötigerweise
die Natur und das Leben bedrohen. Aber besser wäre natürlich, wenn die
Menschen von sich aus ökologisch, d. h. vernünftig handelten.
- Die ökologische Katastrophe, und das ist sie,
beruht auf dem Handeln der großen Mehrheit der Bürger im Zusammenspiel
mit dem Kapital.
-
Insbesondere das Kapital, aber auch die
Naturwissenschaften haben die Tendenz, alles Nichtidentische
brutal auf Identität zu reduzieren.
- Auf Dinge und Gifte zu verzichten, ist kein
Verbot, sondern Gewinn – das versteht jeder. Das gilt heute auch für
viele Waren und Dienstleistungen.
- Das Viele, z. B. zu viele Informationen,
macht entscheidungs- und lernunfähig. Es belastet.
-
Ich bin immun gegen viele
angeblich so wertvolle Warenangebote wie große Autos, Fernsehapparate,
Fernreisen, Markenklamotten.
-
„Wie sehr die Menschen, die sich zu
Hunderttausenden auf einem kleinen Erdfleck angesammelt hatten, diese
Erde, auf die sich drängten, zu verunstalten suchten, wie sehr sie sie
mit Steinen zupflasterten, damit nicht aus ihr gedeihen konnte, wie sehr
sie noch jeten, wie sehr sie alles mit Steinkohle und Petroleum
verqualmten, sie sehr sie die Bäume stutzten und Tiere und Vögel samt
und sonders verjagten – der Frühling war Frühling, selbst in der Stadt“
(Auferstehung v. Lew Tolstoi).
- Sinnlichkeit Schönheit wahrnehmen. Aber dieses Sehnen wird immer häufiger ignoriert oder durch Fakes befriedigt.
- Mediale oder über motorisierte Mobilität erfahrene (wortwörtlich)
Wirklichkeiten sind sinnlich äußerst stark reduziert.
-
Der zeitgenössische Bürger
denkt
zwar, aber tendenziell nur pragmatisch-funktional überwiegend in
ökonomischen Bereichen, so dass Selbst- und Weltreflexion nicht mehr
stattfinden.
- Selbstreduzierung und Selbstzerstörung zu lieben, ist
masochistisch
und muss Gegenstand philosophisch -psychologischer
Reflexionen auch in ökologischer Absicht sein. Denn auf der
Bewusstseinsebene besteht oft die denkbar größte Differenz
zwischen subjektiven Wollen und objektiver Zerstörung. Die Einsicht in
diese Tatsache wird verdrängt und nicht zugelassen, zumindest nicht in
der öffentlichen Diskussion. Beispielsweise bedroht und
vernichtet das Auto Klima, Städte, Landschaften, Kommunikation ……
und die Fahrer selbst, die diese Prozesse in Gang setzen. Es
beschädigt und zerstört freudvoll fremdes und eigenes Leben. Die
Vermittlung dieser Gegensätze geschieht über Ästhetik (von Design bis
Werbung) und über Macht in Form von Geschwindigkeit,
Beschleunigung, Größe.
- „Gestalten
vertreibt das Gefühl, bloß zu vegetieren“ (Thomae). Es geht um eine
vita activa und eine vita contemplative, aber nicht um eine vita
passiva. Auf Knöpfe zu drücken, ist das absolute Minimum der Gestaltung.
- Im Reich der Begriffe kann der Mensch
abstrahieren,
im Reich der Dinge reduzieren. Ausgangspunkt der vollen Wirklichkeit
ist die Natur und das Leben. Wir existieren in einer arg reduzierten
Welt.
- An der table d´hote gab es
keine einsamen Esser. Wir bräuchten mehr von diesen Einrichtungen.
- Die Idiotie der Gleichzeitigkeit
(Enzensberger), d. h. ich kann mit dem Internet symbolisch-ikonisch zu
diesem realen Zeitpunkt an vielen Orten und Zeiten
sein. Das beschleunigt massiv die Entwertung der Wirklichkeit.
- Eine Grenze kann Konzentration ermöglichen, aber auch ein Gefängnis bilden. Hier muss man sehr achtsam sein.
- Zeithorizonte, Selektionsregeln und Rollenvorgaben werden von den
Medien geliefert und von den Menschen übernommen. Früher waren das Gespräche und realen Vorbilder.
- Oft entstehen
Bedürfnisse in und nach ihrem sprachlichen oder bildlichen Ausdruck. Davon weiß die Werbung.
- Zwischen determinierender Bindung und grenzenloser Freiheit liegt ein
Optimum, die Pole sind für den endlichen Menschen schrecklich.
- Ich denke, man sollte an dem Club seiner
Region hängen. Das ist ein Zeichen für Wirklichkeitsorientierung.
- Wie kann man bloß so
verschwenderisch mit Energie
trotz der massiven Probleme bei ihrer Herstellung und ihres Outputs umgehen?
- Die Bedürfnisse sind zunehmend nur noch ein Reflex auf die überbordenden Angebote.
- Den Menschen als
Mängelwesen
zu interpretieren (Arnold Gehlen), löst zwangsläufig den Ruf nach
Technik bzw. Motoren aus. Wer ist schon gerne ein Mängelwesen,
wenn er es scheinbar ändern kann?
- Die technische
Medialisierung
hat zur Folge, dass Kommunikation nicht mehr in Cafes, auf den Straßen
und Plätzen, mit Nachbarn und in der Familie stattfindet. Selbst
an den Kassen der Einkaufszentren herrscht Sprachlosigkeit.
- Die Gefahr: Die Wirklichkeit schrumpft im Bewusstsein zu einem reinen Daß. Nur noch das Daß, die reine Vorhandenheit von etwas, wird wahrgenommen, danach nichts mehr.
- Die Wirtschaft schränkt
die Realisation von Vernünftigem ein – nicht umgekehrt.
- Die Dunkelheit der Außenwelt
wird nicht durch Bilder und Filme erhellt.
- Aktualität ist nicht unbedingt
Gegenwart.
- Eine zeitlich lückenlose „Bespielung“ lässt keine Zeit für Reflexion.
- „Nicht die Dummheit, sondern der Verstand muß
demokratisiert werden“ (Jürgen Mittelstraß).
- In der Internetgesellschaft
herrscht die Abstraktion: Raum und Zeit, die großen Organsationsformen
menschlicher Lebensweise, aber auch die Kategorien des Lebens und der
Natur verlieren im Alltag an Bedeutung.
- Ein Preisvorteil,
und sei er noch so gering, ist für viele Konsumenten ein absolutes
Entscheidungskriterium, egal wie hoch der dafür notwendige Aufwand auch
sei.
- Für den Begriff
„Ferne“ gibt es heute keine Erfahrungen mehr. Das Naherholungsgebiet liegt im Bewusstsein ferner als Bali.
- Nun kann alles
unbegrenzt reproduziert werden, da alles auch in Zahlenkolonnen ausgedrückt werden kann.
- Messdaten sagen nichts Wichtiges über das Gemessene aus. Sie sind richtig, aber nicht wahr. Richtig wird heute oft mit wahr gleichgesetzt.
- Dass
ein Blinder ein Seher sein könnte, wie die Griechen es denken konnten, ist den modernen konsumorientierten Zeitgenossen unmöglich zu denken.
- Es geht nicht um unser Gehirn, sondern um unser
Leben.
- Anthropozän ist ein anderer Begriff für den Grad der Zerstörung der Erde durch menschliche Aktivitäten.
- Sie fahren
von einem Event zum anderen und meinen, nun in der Wirklichkeit zu sein.
- Informationsfluten verhindern, wichtige Informationen zu verarbeiten.
- Der undifferenzierte Wunsch nach
schneller Verfügbarkeit von allem, ist auch eine Quelle für Uneigentlichkeit.
- Die Werbung der Auto-, Zigaretten-, Mode-, Nahrungsmittelindustrie hat ein Monopol außerhalb der schulischen Erziehung.
Wer sich dagegen wendet - wie der Oberbürgermeister von Tübingen
- ist ein Despot. Die Freiheit der Waren darf nicht eingeschränkt
werden.
- Der Sinn für Schönheit
ist den meisten Stadtbewohnern abhanden gekommen, denn sonst würden sie nicht in die Einkaufszentren fahren.
- Nicht: Wie kann ich den
Zeitaufwand verkürzen? Sondern: Wie kann ich es gut und richtig machen?
- Das Umherstreifen der Seele
dekonzentriert diese (Cassiodor). Heute vornehmlich durch TV und
Zeitungen. Aber es gibt keine absolute Konzentration –und das ist
vielleicht gut so.
- Ein Leben in Medien und Auto ist für viele Menschen die volle Erfüllung.
- Auf die Aussage, dass man keinen Fernseher und Auto habe, lautet oft die Gegenposition
„Wie langweilig muss das sein!“. Aber verhält es sich nicht genau umgekehrt?
- Im materiellen Leben ist
das Endliche das uns Zukommende.
- Wirtschaftswachstum zu fordern heißt,
die Erde wie eine Zitrone noch weiter auszuquetschen.
- Der Wille muss
aus einer geordneten Seele kommen, die auch um Grenzen weiß.
- Geglückter Pluralismus
setzt gegenseitige Toleranz voraus.
- Auch in der Politik gibt es
Overprotection, die ihren „Kindern“ nichts zumutet.
- Motorisierte Fortbewegungsmittel und Unterhaltungsmedien ermöglichen
eine vita passiva,
nicht eine vita activa oder vita contemplativa. Vita contemplativa ist
übrigens aktiv, während vita activa nicht kontemplativ sein muss.
- „How green was my valley“ (ein Film von John Ford, der 1941 gedreht wurde). Passt dieses „was“ nicht auf viele Landschaften und Städte?
- Gäbe es bei den Hausgrundstücken nicht die scharfen Grenzziehungen mit Zäunen, könnte man gut
Bienen halten.
- Viele Menschen können
nicht sehen,
aber sie bemerken es nicht. Sie sehen nichts und meinen deshalb, sie
müssten die Welt erst erschaffen. Vieles spricht dafür, dass ein Nihilist ein Blinder ist.
- Weil wir von nahezu allen Prozessen und Handlungen ihren jeweiligen
Zeitverbrauch
als die wichtigste Eigenschaft bewerten, gelingt vieles nicht. Beim
Lesen von schwierigen Texten wird einem das besonders klar. Übrigens
ist die Bestimmung eines Prozesses durch die Zeit höchste Abstraktion.
- Wer sich heute gegen die universelle Welt- und
Menschenveränderung stellt, muss schon ziemlich stark sein.
- Fremd-Gestelltes erscheint als Selbstbestimmung. Als Konsument ist der Mensch gestellt, aber er bemerkt das Gestelltsein nicht und hält sich für frei, unbeeinflusst, autonom.
- Ausschließliches Leben im Konsum und in den Unterhaltungsmedien ist ein leeres Leben.
- Die Konzentration auf die Zeit
und
ihre abstrakte Anwendung und Verabsolutierung ist eine wesentlich
Ursache vieler Zerstörungen in der Welt und im Menschen. Diese Einsicht
geht auf Jacob Burckhardt zurück.
- Heute sind oft
fleißige Menschen,
die durch ihr Tun ständig ihre Umwelt verändern, die große
Umweltzerstörer. Das ist sicherlich legal, aber nicht legitim. Die
Alternative, ihr Tun auf Bildung und Soziales zu verlagern, leuchtet
ihnen nicht ein.
- Die Faszination der Preise:
Wenn ein Preisvorteil vorliegt, fahren selbst t Professoren
fahren lange Strecken, um z. B. Benzin billiger zu bekommen.
- Aus der Sicht einer verabolutierten Logik des Preises, sind
nichtpreisliche Argumente wie Mitleid, Gerechtigkeit, Ästhetik usw.
irrational.
- Der Mensch besetzt nicht mehr eine ökologische Nische, sondern nun die gesamte Erde. Der Begriff
Anthropozän beschreibt die Folgen.
- Natur kann und darf nicht auf
res extensa reduziert werden.
- Der
Käufer von Waren i. w. S. bekommt nicht nur die gewünschte Ware,
sondern gleichzeitig unaufgefordert, unentgeltlich und in der Regel
unbemerkt die Rationalisierung und die emotionale Bejahung für diesen Kauf,
und sei er noch so schädlich und blödsinnig. Das erklärt auch die
Unfähigkeit, in diesem Zusammenhang kritische Einwände zur Kenntnis zu
nehmen und die Stereotypie der Argumente für diesen Kauf, egal wer sie
äußert.
- Die Ästhetik
zieht sich immer mehr in Scheinformen oder wenn real, auf immer
kleiner werdende Inseln zurück. So ist bei uns das italienische
Restaurant ins Gewerbegebiet gezogen, nicht zuletzt aus dem Grund, dass
dort genügend Autoparkplätze zur Verfügung stehen.
- Objekte
Subjekte sein lassen.
- Ständig in
Fernsehwelten leben entfremdet von der Welt und sich selbst.
- Krach zerstört Schönheit.
- Wahre Modernität ist vielleicht die Kritik der Moderne.
- Der
heutige Sprachgebrauch ist auch ein Spiegel der Dominanz der
Wirtschaft. So ist vielleicht die Ersetzung des Wortes Einkaufen
durch Shopping sinnvoll, denn in Shopping wird das Einkaufen zum Selbstzweck.
- Die Struktur sind immer die Anderen.
- Gute Gedanken kommen, können oft nicht erzwungen werden.
- Eine hoffnungsvolle Hauptüberschrift in einer Werbezeitung:
„Werden Sie wieder poetisch!“
- „Weniger ist das
neue Mehr“ (FAZ).
- Die meisten Bürger können sich substantielle Verbesserungen nur als technologische und als Vergrößerung des Warenkorbs vorstellen.
- Das
Paar ist total am konsumorientierten Mainstream angepasst und
versucht gleichzeitig sprachlich zu vermitteln, dass sie
autonom seien.
- „Wir versklaven uns zunehmend durch unsere
eigenen Werke“ (Bloch), die wir stellen und die uns stellen.
- „Sie haben und sind Bildschirm“, d. h. sie leben ständig in Oberflächen.
- Wahrnehmungen aus fahrenden Autos und Zügen sind
„bildschirmnah“. Die Verweildauer der einzelnen „Bilder“ ist äußerst knapp, und sie sind unscharf.
- Bildung, nicht äußerer Reichtum und/oder Reisen geben
Würde.
- Wir müssen den
Akzent auf Begriffe, nicht auf Wahrnehmung und Bilder legen. Das geht in Richtung Plato.
- Anstelle des substantiellen Begriffs tritt die
Chiffre (Zahl). Das ist eine schlechte Abstraktion.
- Kleine Schritte können u. U. entscheidende Wirkungen entfalten.
- Jeder denkt, sein
Lebensstil sei gerade der richtige.
- Heidegger und Hegel/Marx ermöglichen noch am „besten“, die gegenwärtige Gesellschaft und das individuelle Denken und Handeln zu verstehen. Allerdings ist die Einheit dieser drei Denker wohl erst noch eine herzustellende.
- Die
Entwicklung der Technik ist bei Marx die entscheidende Veränderung in
der Gesellschaft, aber er analysiert und kritisiert sie nicht an sich,
sondern bejaht sie letztlich kritiklos. Diese notwendige Kritik
leistet Heidegger.
- Wenn ein Mensch nur von seinen Repräsentationen, d. h. seinen inneren Bildern und nicht von seinen
Reflexionen redet, wird es langweilig.
- Marx und seine geistigen Nachfolge stellten Hegel
vom Kopf auf die Füße.
Dieses Programm hatte durchaus Sinn, aber nicht in seiner
verabsolutierten Form, weil dadurch die Dialektik von Materie und
Geist zugunsten der Materie außen Kraft gesetzt wurde. In Analogie dazu
begann mit der Erfindung der Dampfmaschine im 18. Jh. das große Projekt
der Moderne, das Leben durch Motore zu ersetzen. Auch das hatte
durchaus Sinn, aber hier zeigen sich nicht zu akzeptierende Auswüchse:
Das Anthropozän wäre ohne Motore nicht möglich. Zusatz: Der
motorisierte Individualverkehr stellt umgekehrt die Füße wiederum in
den Kopf, nämlich als dumpfes Wahrnehmen. Auch diese Entwicklung gilt
es einzudämmen.
- Das Anthropozän wäre ohne den weltweiten massiven Motoreneinsatz nie möglich gewesen.
- Nazis waren (auch)
Eventspezialisten.
- Vermutung: Gerade die Mitglieder
der heutigen Mitte der Gesellschaft sind die größten Energieverschwender.
- „Im
Internet gelten dieselben Regeln wie im analogen Leben“ (Thomas de
Maiziére). Wie kommt er nur darauf, die analogen und digitalen Systeme
mit „Leben“ zu bezeichnen?
- Warum lässt sich der zeitgemäße Mensch nur so schnell von den Füßen holen?
- Heute müssen die
Angebote einer Stadt nicht mehr angenommen werden. Auswege: a) Angebote in anderen Städten wahrnehmen, b) Medien liefern die ganze Welt als Schein.
- Wer heute Qualität erzeugt und nicht große Werbung dafür betreiben kann, geht in der Regel schnell
bankrott.
- Dinge werden gestellt, aber auch der
„Steller“ wird gestellt, was er in der Regel nicht wahrhaben will.
- Bayern München hat die entscheidenden Siege nicht auf dem Fußballfeld, sondern auf dem
Spielermarkt gewonnen.
- Herrschaft will die Beherrschten
berechnen können.
- Der Mensch in seinem Größenwahn denkt, er habe die
motorisierte Technik im Griff, aber real stellt die Technik ihn, nicht er sie.
- Wir
müssen Montessoris Prinzip der vorbereiteten Umgebung ständig im
Auge haben. Nicht die Devise der 68iger „Macht kaputt, was euch kaputt
macht“, sondern "Lasst nicht das in eure Lebenswelt kommen, was euch
kaputt macht."
- Im Erlebnis verabsolutiert sich das Subjekt, so dass alles zum Erlebnis werden kann. Das nutzt die Werbung aus.
- Ein weiter Technikbegriff liegt der
Philosophie zugrunde: „Die Philosophie der Technik“, sondern „Die Technik der Philosophie“.
- Der wahre Übermensch ist heute derjenige, der sich materiell selbst begrenzt.
- Nur im Seienden zu sein, d. h. das Sein auszublenden, schafft
Eindimensionalität auf höchstem Niveau.
- Die (Natur-)Wissenschaft ist
nihilistisch. Die Konsumwelt, die Warenwelt ebenfalls.
- Der angemessene Kreis des Möglichen
(Heidegger) wird erst jetzt unangemessen von Motoren überschritten und damit gesprengt.
- Auch meine Familie muss auf den
Preis
achten, verabsolutieren ihn aber nicht. Zusätzlich Dimensionen, die die
Entscheidung beeinflussen sind: Geschäfte in der Innenstadt (die uns
sehr wichtig sind, Fußerreichbarkeit, faire Preise, ästhetische
Ausstattung, Mitleid…
- Man muss genau zwischen Kritisiertem und Träger unterscheiden. Der Träger umfasst mehr als der Kritisierte.
- Ein Bekannter nach einer neuen Beziehung: Die
Umformung eines konsumresistenten und an intellektuellen Sachverhalten Interessierten, zu einem zweckrationalen Konsumenten.
- Eine Dimension des Glücks ist auch, in einem
lebendigen Kreis
von Menschen mit verschiedenen Bekanntheitsgraden zu leben. Denn:
Mitlebewesen sind die ideale Umgebung, nicht „Mit-Totes“.
- So sozial isoliert
wie
es die Bewohner eines vom Dorf weit entfernten Bauernhofes im 18.
Jahrhundert waren, so ist es heute jeder, egal, wo er wohnt, selbst in
einem Hochhaus.
- Maxime: So viel Wirklichkeitserfahrung und Reflexionswissen wie möglich, so wenig Bilder und mit Motoren erfahrene Realität.
- Drei „Idealtypen" von Umweltbelaster: a) extreme Konsumenten, b) konservative Macher, c) aus strukturellen Zwangslagen.
- Die Kraft liegt in der Einfachheit. Deswegen so wenig Zivilisation wie möglich.
- Der Begriff
„Armut“ orientiert sich zu stark am Warenkorb.
- Schönheit überlebt heute nur, wenn sie wirtschaftlichen Interessen nicht im Wege steht.
- Das kannte ich nicht mehr: die würzige Luft im Hinterland Südfrankreichs.
- Die Abstraktheit der Unterhaltungsmedien besteht darin, dass sie
keine Gestalt, keine Grenzen und auch kein Steigen
kennt.
- Ein aktueller Revolutionär:
Ein Einheimischer reitet auf seinem Pferd in einem kleinen Städtchen in
Südfrankreich zum Einkaufen durch Automassen - und das in großer
Selbstverständlichkeit.
- „Die
Notlosigkeit
ist die höchste und verborgene Not, die erst aus der fernsten Ferne
erst nötigt. Die Not-losigkeit besteht darin zu meinen, dass man das
Wirkliche und die Wirklichkeit im Griff habe“ (Heidegger).
- Es gibt eine äußere
Uniformierung, aber auch eine innere, die oft als solche nicht bemerkt wird.
- „Wir müssen über
die Unverletztlichkeit des Möglichen wachen“ (Heidegger).
- „It´s not a hotel,
it´s a place“. Und das stimmte.
- Die Ziel-logiskeit
ist
die Vollendung des Willenwesens, das sich in Kants Begriff der
praktischen Vernunft als reiner Wille angekündigt hat (Heidegger). D.
h. der reine Wille und seine Gesetze sind ganz formal. Er ist
sich selbst der einzige Inhalt. Dem entspricht übrigens das unbegrenzte
Wirtschaftswachstum.
- Wenn es so weitergeht, gibt es bald
nur noch Zeichen und Bilder.
- Zehn
Menschen an einem Tisch in Avignon. Alle haben ein Handy in der
Hand und zeigen es sich gegenseitig. Hier zeigt sich die
Entwertung des einzelnen Menschen als Quelle von Gesprächen.
- Wenn ein E-Mobilitätsmarkt
E-Segways
anbietet, die die Menschen von den Füßen holen, haben die Ausrichter
von dem Emanzipationspotential der alternativen Energien nichts
begriffen. Sie haben nichts begriffen von den erfrischenden,
heilenden, identitätsfördernden Wirkungen der Eigenbewegung, sei es
durch Gehen oder Radfahren. Eigenbewegung eliminiert nicht das
körperliche und geistige Subjekt.
- Das Natürliche hat keine normative Kraft mehr.
- Wir brauchen
teilweise eine andere Zivilisation und ein verändertes Bewusstsein.
- Der Mensch hat auf Erden
die Aufgabe, sich und seine Umwelt zu erhalten und gegebenenfalls zu verbessern.
- Dinge werden gestellt, aber auch
die „Steller“ werden gestellt.
- Heutige Ethik: Ein Maximum an Waren und Dienstleistungen für ein Minimum an Geld.
- Die Welt wird
flach (das Denken, die Dominanz der Bilder (Flachbildschirm!).
- Die Warenwelt ist eine Welt,
in der die Natur nicht wirkt, weil sie ausgeschlossen ist.
- Einen Gegenstand über Rechnen zu bestimmen ist richtig, aber dieses Rechnen gewinnt nicht sein Wesen.
- Ein Leben in der rechnenden
Warenwelt mag richtig sein, es ist aber nicht wahr.
- Die Ersetzung
der Wirklichkeit durch Medieninhalte: Letztlich wird dieser Tausch (eine Täuschung) nicht wirklich bemerkt oder zu Ende gedacht.
- Das Denken in Gleichungen produziert Falsches.
- Es gibt eine innere Uniformierung, die sehr verbreitet ist.
- Der Fernsehapparat im Urlaubszimmer entwertet Region und Urlaub.
- Wir müssen auch Platz für
Möglichkeiten schaffen.
- Pigmente machen keinen existentiellen Unterschied zwischen Menschen.
- Starke Warenabhängigkeit ist auch eine Art Disziplinlosigkeit.
- Je einseitiger ein Subjekt
neurophysiologisch definiert wird, desto leerer wird es.
- Mein aktiver Nachbar: „Man muss sich einbringen“.
- Eine andere Zivilisation hätte mehr Vorteile als Nachteile, auch für das individuelle Leben.
- Nach den geltenden Kriterien würde
das Paradies bestenfalls zwei Sterne bekommen.
- Tiere und Kinder sind auf
Sinnlichkeit,
d. h. auf Wahrnehmung und Bilder aus. Zumindest im Alter muss sollte
die repraesentatio durch die reflexio ersetzt werden, d. h. Wort statt
Bild.
- Man muss sehr kritisch gegenüber großen Versprechungen der Werbung sein.
- Heute ist ein
Erlebnis ein Wert an sich, egal ob das Erlebte wertvoll ist oder nicht, ob man gewachsen ist oder nicht.
- Die Theorie der Eigenbewegung ist
ein notwendiger Sprung
aus der Dominanz der motorisierten Zivilisation. Aus ökologischen, aber
auch aus humanen Gründen müssen wir den gegenwärtigen
Zivilisationsentwurf mit der einseitig wirtschaftlichen Orientierung
verlassen. Und es gilt: Neues zu beginnen, um Überflüssiges oder gar Schädliches hinter sich zu lassen, gehört zur Humanität.
- Alles wird heute tendentiell
durch den Gewinn gestellt.
- Die Dynamisierung der Dinge
in unserer Umwelt durch motorisierte Fahrzeuge und Medien ist
massiv. Eine Dynamisierung, der wir teilweise nicht entgehen können.
Was bewirkt sie für unsere Psyche?
- Der moderne Mensch ist ständig
auf der Suche, er vermag nicht mehr zu verweilen. Vielleicht ist ja gerade im Verweilen die Chance des Findens.
- Heilige Berge besteigt man nicht, sondern umrundet sie.
- Wir müssen Hirte, Pfleger und Heger, nicht Verwüster und Grenzenloser sein.
- Die heutige Angst vor der Ehe ist auch Ausdruck der allgemeinen Krisis der Bindung.
- Eine intakte Landschaft ist ein Heilmittel für die Seele.
- Südfrankreich ist eine spirituelle Landschaft. Das gilt allerdings nicht für die
Küstenstraße, da herrscht ästhetisch, akustisch und olfaktorisch die Hölle.
- Schäden von Menschen prophylaktisch abzuwenden, ist vernünftig und
keine Überregulierung.
Verallgemeinert: Grenzen ziehen ist nicht grundsätzlich falsch.
Je größer das Zerstörungspotential objektiv ist, desto mehr muss
reguliert werden.
- Die Selbstimmunisierung der Warenwelt gegen Kritik.
- Aber Wirtschaften humanisiert grundsätzlich „Pacta sunt servanda“.
- In der Einfachheit liegt die Kraft, auch entsteht Kraft durch sie.
- Alles (Mensch, Kultur und Natur) wird potentiell
zur Funktion für das Wirtschaftswachstum.
- Im
Internetkauf wird alles Soziale eliminiert, nur Waren finden Zugang ins Bewusstsein.
- In der heutigen Gesellschaft herrscht die
Extrapolation vor, während
Kreativität
sich in marginalen Bereichen austobt (= kleine Kreativität): Mit dem
Auto eine Abkürzung finden, seinen Hund Don Camillo nennen, in
Badehosen durch die Stadt flanieren, ein seltenes Parfüm benutzen usw.
- Philosophie, die ihren Namen verdient, ist eine Wissensform, die von der Warengesellschaft zunehmend marginalisiert wird.
- Warum
sind Wirtschaftswachstum und ständig vermehrter Motoreneinsatz
offensichtlich nicht zu stoppen? Wir sind doch sonst äußerst flexibel.
Deswegen die individuelle und kollektive Aufgabe
"From Ego-System to Eco-System Economies"
(Otto Scharmer und Katrin Kaufer).
- Antizyklisches Verhalten:
Wenn es einem Geschäft schlecht geht, kaufe ich dort ein – manchmal
auch etwas, was ich vielleicht gar nicht unbedingt bräuchte.
- Lasse ab vom Reichtum, und suche statt dessen nach dem, was
atmet (Das Gilgamesch-Epos, 11, 25). Das ist aktueller denn je: Das Lebendiges ist der eigentliche Wert.
- In den Besitz von unendlich vermehrbaren Dingen, die nicht weiterbringen,
über eine bestimmte Grenze zu kommen, gehört in die Kategorie der schlechten Unendlichkeit. Bildung, Liebe, Kunst gehören nicht dazu.
- Überall findet die Zerstörung von
Tradition und Lebendigem.
- Der Preis kennt keine Moral, fühlt sich nicht verantwortlich für schädliche Folgen.
- Die Schwarze Spinne Jeremias Gotthelf ist eine Metapher für
Hybris, eine Warnung vor Grenzenlosigkeit, vor Zahlen, die Hegel als schlechte Unendlichkeit bezeichnet.
- Es gibt im Medienkonsum und Autofahren Aktivitäten, aber das sind
Pseudo-Aktivitäten.
- Wenn die Bundesrepublik massiv den Netzausbau vorantreiben will, muß sie zumindest parallel ein starkes Programm für die
Zurückdrängung des Internetgebrauchs
auflegen.
- Weil Quantität
als Ganzes (z. b. Wirtschaftswachstum) keine Grenzen „nach oben“ hat,
sollte Größe an sich keine positiven Konnotationen mehr haben.
Als Ganzes ist Größe buchstäblich unberechenbar. Es wird zum
Riesenhaften. Jede Vergrößerung wird an sich als Gewinn betrachtet. Und
nicht bedacht wird, dass die Vergrößerung eines Faktors nur auf
Kosten anderer Faktoren „funktioniert“. Heute ist das Quantitative zu
einer Qualität geworden.
- Leere im Leben breitet sich aus, wenn man das Leben
auf Waren und Events in realer oder medial inszenierter Form reduziert.
- Welch ein Unsinn, den Wert einer Sache mit dem
Tauschwert, der sich ja ständig mehr oder weniger verändert, gleichzusetzen.
- Maxime: Nur so viel
Haben realisieren, wie wir es in unser
Sein umwandeln können.
- Wegen intensivem Medienkonsums haben wir keine Zeit mehr
für das Wesentliche.
- In der Naturwissenschaft wird
Denken nur als messend-rechnendes
akzeptiert. Die Schwundform dieser Schwundform ist das Denken in
Preisen von Waren. Dieses Denken kann sich nur dann durchsetzen, wenn
diese digitalisierte und technisierte Welt als höherwertig
bewertet wird als das Leben und als die „wirkliche Wirklichkeit“.
- Es gilt, unsere Wahrnehmung
von den Bildern der Werbung i. w. S. zu befreien.
- Ein Leben in Unterhaltungsmedien und motorisierten Fortbewegungsmitteln ist ein Leben im
Sparmodus.
- Eindeutigkeit wird gewalttätig realisiert und geschützt.
- Der umfassende Zugang zu Medien be- und verhindert die
Polarisation der Aufmerksamkeit (Maria Montessori), d. h. die Vertiefung in eine Sache.
- Versteht heute überhaupt noch jemand den Satz von Martin Heidegger "Das Gesetz der Erde ist
Genügsamkeit"?
- Regeln sind sind sinnvoll, sie dürfen nur nicht ontologisiert werden.
- "Die Bereitschaft, im Alltag konkret etwas für den
Klimaschutz
zu tun, sinke, stellt das Umweltministerium fest. Wie mag das erst
werden, trügen die Hauptlast der Einsprungen einmal nicht mehr
Energiewirtschaft und Industrie, sondern Autofahrer, Hausbesitzer,
Mieter, Flugreisende?" (FAZ v. 29. 7. 14).
- Die starke Nutzung vom Auto und elektronischen Medien ist eine körperliche und geistige Unterforderung.
- Von
der Anwesenheit (wahrnehmbar mit allen Sinnen und Intuition) über die
Ideen Platons zu visuellen Erscheinungen bzw. Anschaubarkeit. Diese
Entwicklung erklärt auch die Faszination von Bildern und Filmen. Und istübrigens auch mit Verlusten verbunden.
- Der
Wasserstrahl läuft mindestens eine Minute lang ohne Unterbrechung,
damit ich kurz ihm zweimal mit der Handmuschel Wasser entnehme, um den
Mund auszuspülen. Welch eine Verschwendung.
- Der Weg
muss gegebenenfalls nach Situation unterbrochen, ja beendet
werden können. Nicht sklavisch folgen wie die Zieleingabe in einen
Navigator.
- Ein Dorf oder eine
Kleinstadt war zumindest bis kurz nach dem Krieg materiell, geistig,
emotional und sozial relativ selbständig,
lebte aus sich selbst heraus.
- Jedes Ding und jeder Prozess hat einen Anfang und ein Ende. Dazwischen ist das
Zwischen,
das wohl der wichtigste Teil des Ganzen ist. Über Techniken sind
wir in der Lage, oft Zwischen von Dingen und Prozessen zu
verkürzen. Hier ist Vorsicht angesagt.
- Die
Lebenswelt ist zwar auch immer eine mehr oder weniger große
Abstraktion, aber nach der „wirklichen Wirklichkeit als Ganzes“ die
konkreteste. Das macht ihren einzigartigen Wert aus.
- Grundsätzlich gilt:
Je mehr Freiheit und Autonomie den Tieren und Pflanzen in der Natur gelassen wird, desto schöner werden sie. So schänkt der heutige Garten die Natur zu stark ein.
- Die motorisierte Zivilisation, die auf Waren fixiert ist und das Leben nicht mehr schätzt, kann man sinnvoll mit der
Bedürfnispyramide von Maslow kritisieren.
- Schöne, neue, bequeme Welt: Der Internet-Kaufakt besteht aus einem
Klick, jeglicher soziale Kontakt ist ausgeschlossen.
- Sie kennt nur kalifornische Sonnenuntergänge
aus dem Fernsehen, nicht die von Wanne-Eickel, wo sie
wohnt. Ein Objekt direkt wahrnehmen oder ein Bild von diesem
Objekt sehen sind kategorial verschieden. Es genügt nicht, ein schönes
Mädchen auf dem Bild zu sehen, nein, sie muss schon
anwesend sein.
- Es gibt zumindest noch eine
„große Erzählung“ (Lyotard), die aber nicht explizit erzählt wird: das Ziel der totalen motorisierten Zivilisation.
- Motorisierte Zivilisation ist der „Motor“ des Wirtschaftswachstums.
- Ich bin besonders allergisch gegen
demonstrativen Reichtum.
- Ein Garten ist kein Wohnzimmer.
- Fußballsport heute:
Millionen Fernsehzuschauer ohne Eigenbewegung und ohne selbst erzeugte
Emotionen sehen 22 Männern mit schweißtreibender Eigenbewegung zu
(Anmerkungen einer klugen Frau, deren Namen zu nennen ich nicht
autorisiert bin).
- Wir haben Ameisen im Wohnzimmer. Alle raten mir, Vernichtungsmittel
einzusetzen. Aber ich denke, dass in Deutschland genug
getötet worden
ist.
- Für jede Aussage ist
eine Theorie des guten Lebens als Grund unverzichtbar.
- Die Eigenbewegung wird immer weniger, die Bewegungen in der
motorisierten Zivilisation immer stärker und umfassender.
- Fußballweltmeisterschaft 2014 blendet die
Destruktionen der Welt aus.
- Die Dinge sind uns nicht fremd, aber wie werden uns fremd gemacht.
- Der
Substanzbegriff von Descartes und Newton beherrscht unser heutiges Denken.
- Nationalismus definiert sich heute weitgehend über Fußball. Was wird man darüber in hundert Jahren dazu sagen?
- Je größer der Erfahrungsradius ist, desto
dürftiger die Inhalte.
- Der dumme Traum, ohne jegliche Anstrenungen Distanzen zu überwinden, ist genau besehen ein Albtraum – zumindest für mich.
- Blick aus dem Fenster in der Innenstadt einer Kleinstadt morgens um 9 Uhr: Auch hier nur noch
wenige Menschen auf der Straße.
- Zeitgemäßes Leben kennt nur noch Ziele,
Wege lösen sich real und im Bewusstsein gegen Null auf.
- Wer in der Natur leben will
und sie aufsucht, sollte auf das Auto verzichten.
- Es wäre schön, wenn auch kleine Flüsse wie die Krückau oder die Kinzing wieder eine entscheidende Bedeutung hätten.
- In
Oberbayern ist eine relativ starke Trennung von Natur und Kultur
gewahrt. Das gilt auch für die Osterseen. Sie dürfen nur per Rad oder
zu Fuß betreten werden.
- Fußballbewusstsein zieht Kräfte von der Wirklichkeit
ab. Substantielle Lektüre intensiviert sie. Diese Lektüre ist dann ein
Werkzeug, Erfahrungen und Erkenntnisse mit der Wirklichkeit zu
verbinden, die dann intensiver werden.
- Wir
leben alle in unterschiedlichen Bewusstseins-Gefängnissen, die
allerdings sehr verschieden sein können. Alles kommt auf diesen
Unterschied an.
- Die Anzahl der Dinge in der Begegnung und die Intensität ihres Erlebens sind oft umgekehrt proportional.
- Wir leben in einer
motorisierten Zivilisation.
Die ändert sich erst, wenn der Motoreneinsatz kein Selbstwert mehr ist,
sondern auf das notwendige Minimum sich beschränkt.
- Menschen wollten (Pyramiden) und wollen (Facebook)
Spuren hinterlassen. So gesehen entspricht das Internet menschlichen Bedürfnissen. Aber Diktaturen aller Art haben andere Interessen.
- Nur noch wenige Menschen sind aktiv, die meisten von ihnen haben sich
der motorisierten Fremdherrschaft unterstellt, indem sie z. b. bespielt werden. Sie denken aber, sie seien aktiv.
- Der
Mensch hat oft nur noch die Funktion, die Ergebnisse der Maschinen i.
w. S. (einschließlich der Störungen, aber auch die werden oft
mechanisch gelöst) zur Kenntnis zu nehmen und sie per Knopfdruck zu
beenden oder sie „laufen“ zu lassen - Und vor allem sich nach deren Ergebnissen ihr Verhalten auszurichten.
- Es geht zur Hauptsache um nachhaltige Schönheit.
- Nur als
Suchende sind wir - allerdings nicht nach den Billigsten und Bequemsten.
- Die Mechanisierung ist durch alle Sinne
in das Innerste der Seele vorgedrungen (S. Giedion).
- Das Auge gewöhnt sich an die zweidimensionale Darstellung. Das Hinzufügen von Ton und Farbe zielt auf eine (scheinbar) größere Realität.
- Mechanische Bewegungen
ersetzen menschliche Tätigkeiten.
- Jeder sollte sich die Frage stellen:
Wo ist für mich die Grenze der Mechanisierung?
- Das Kapital bestimmt nicht nur das Bewusstsein der Kapitalisten, sondern ebenso das der Nichtkapitalisten.
- Die globale
Reisewut ist umsonst, sie findet erst recht nicht die Wirklichkeit.
- Sinnliche Erfahrungen
müssen vom Umfang begrenzt werden, um Tiefe zu erzeugen.
- Welche intensive Beziehung hat eine Hummel zu der Blüte, die sie besucht.
- Geometrisierter Garten führen schnell zum Steingarten. Das ist die Logik der Gartengeometrie.
- Schnell fahren macht Sinnlichkeit überflüssig. Es entsteht eine
„struktuelle Sinnlichkeit (= contradiction in adiecto).
- Kapital und Technik stellen, d. h. sie nehmen Freiheitsgrade.
- Natur
ist heute im Alltag kein normativer Begriff mehr. Das Normative wird in
den Menschen bzw. in den technischen Fortschritt eingelagert.
- Wir müssen mehr
Hirte (Heidegger), weniger Produzent sein.
- Es muss vernünftig sein, das sowieso, aber
„lebendig“ auch.
- Waren, die nichts von einem verlangen, bringen nicht weiter.
- Nur noch in den Medien hervorgehobenen Landschaften und Gebäude werden beachtet.
- Wir sind als
Medienkonsumenten
sinnlich nicht mehr in der wirklichen Welt, sondern nur in Fiktionen
bzw. in Virtualitäten, die kategorisch und ontologisch etwas andere
sind als die Wirklichkeit.
- Wenn wir aus
„inneren Bildern“ äußere machen, kann schnell etwas anderes entstehen.
- Das humane und ökologische
Potential der Gegenwart wird verspielt.
- Zeitgemäßes Denken
konzentriert sich auf den Erwerb von Konsumgütern, danach versiegt es
vollständig. So ist kein Raum mehr zum Bedenken der negativen Folgen
auf Mensch und Umwelt.
- Wann wird sich endlich der erste deutsche
Ferienort oder gar Ferienregion entscheiden, nur Gäste aufzunehmen, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln ankommen.
- Viele Waren wie Autos und Medien erweisen sich oft im Nachhinein als
Danaergeschenke, d. h. als ein Geschenk, das körperliche Gesundheit und geistige Weiterentwicklung verhindert.
- Im Zeitalter der medialen Kommunikation macht ein
Exil keinen Sinn mehr.
- Zeitgemäße Menschen können nur technisch, aber nicht
existenziell fragen.
- Sinnliche Eindrücke müssen wir
begrenzen (Reiseradius, Bilderkonsum), geistige Aktivitäten
entgrenzen.
- Zwischen dem Ich des Menschen und der natürlichen, sozialen und kulturellen Umwelt
schieben sich immer mehr Technik und Medien.
- Fast alle meine Nachbarn verhalten sich nahezu vollkommen
marktkonform (Habermas). Nur wenn der Markt tendenziell total das Bewusstsein ausfüllt, ist er unmenschlich.
- Die
heute entscheidende Baustelle ist nicht noch mehr Konsum in Form von
Großbildschirmen, elektronischen Medien, Autos, Motorräder und
durchorganisierten Fernreisen mit Schiff und Flugzeug, sondern an
der inneren Baustelle, die an Bildung, Liebesfähigkeit, Ethik arbeitet.
- Jedes Handeln ist dekonstruktiv. Deswegen gilt es, jedes Mal zu
bilanzieren:
Landmaschinen und Züge machen Krach. Das akzeptiere ich
problemlos. Motorräder und Motorrassenmäher machen Krach. Das
akzeptiere ich nicht. Es entsteht also die Frage nach dem Sinn.
- Lieber mit einem
„mundgerechten“ Blechlöffel
als mit einem zu großen Silberlöffel essen.
- Er
sitzt jeden Abend bin weit in die Nacht sechs und mehr Stunden
regungslos vor dem Fernsehapparat. Während dieser Zeit braucht sie
nicht einmal eine Seite umblättern, nur die denkbar geringste Konzentration
ist gefordert. Ist das nicht eine moderne Form der Armut?
- Es ist heute revolutionär,
sich
von der Fixierung auf
Preise zu lösen und
stattdessen auf den gerechten Preis (Augustinus) zu setzen.
- An einem
schönen Sommertag: Mich treibt es in den Garten, um zu genießen, sie treibt es in den Garten, um den Rasenmäher anzuwerfen.
- Vita activa versus vita contemplativa? Nein! Vita activa und vita contemplativa gemeinsam gegen vita passiva.
- Wirklichkeit wirkt immer, sei sie förderlich oder hinderlich. Aber der Geist schweift oft außerhalb der bestehenden Wirklichkeit.
- Die Menschheit befindet sich nun in
der Zeit-Kultur, nachdem sie den Raum über Homogenisierung „unräumlich“ gemacht hat.
- Der Mensch will sich nicht mehr anpassen, auch nicht an die Natur. Das löst er, indem er die Natur so verändert, dass sie
nur seinen Bedürfnissen dient, also kein Eigenwert und Eigenleben mehr hat.
- Anthropozän = die gegenwärtige Umwandlung der gesamten Erdoberfläche und Erdkruste nach menschlichen Bedürfnissen.
- Die reale Liebe zur Natur
ist
nicht mehr vorhanden. Keiner will die Wahrheit, dass
Wirtschaftswachstum zwangsläufig die Zerstörung der Natur zu Folge
hat.
- Die meisten Waren und Dienstleistungen dienen der
Unterforderung, nicht der Förderung von Fähigkeiten.
- Inflation des Öko-Begriffs: Bald gibt es wahrscheinlich Öko-AKWs.
- Rekonstruktionen
sind angemessen, wenn sie human und begründet sind
und dem Schönheitssinn genügen. In diesem Zusammenhang hat der Begriff
des Zeitgemäßen nichts zu suchen.
- „…. ich kann Menschen nicht ernst nehmen, die immer nur in ihrer
Komfortzone bleiben“ (Sandra Nasic).
- Die Herrschaft
des Prinzips der Billigkeit verhindert von vornherein ökologische Alternativen.
- Zwischen professionellem Fußballbetrieb und
Autokonzernen bestehen gemeinsame Interessen und deswegen enge Beziehungen.
- Wer viel Auto fährt und ständig Unterhaltungsmedien in Anspruch nimmt, ist nicht in der Welt,
sondern in Konstruktionen.
- Der Besitz von vielen Konsumgütern geht oft überein mit
philosophischer Armut i. w. S.
- Die Proportionen der Arbeit im Außenbereich und psychischen Binnenbereich stimmen nicht. Nun muß auf der
inneren Baustelle gearbeitet werden.
- Er betritt
seinen Garten nur, wenn Besuch da ist, und wenn er wöchendlich den Rasen mäht.
- Kindergeburtstage in
Freizeitparks hat mehr passive als aktive Momente.
- Einschränkungen am Sonntag sind Ausdruck der
Regulierungswut:
keine Motorrasenmäher anwerfen, Läden sind geschlossen usw. Welch eine
Einschränkung der Freiheit und Reduzierung der Lebensqualität.
- Wir zerstören
das Leben in
unserer Umwelt und der Erde. Beispiele sind die Wohnzimmer-Gärten oder
die geometrischen Steingärten. Damit zerstören wir aber auch unser
eigenes Leben, denn Leben bedarf anderer Leben.
- Sie besitzen die modernsten Medien,
die es auf dem Markt gibt und meinen, sie seien deswegen zwangsläufig
gebildet. Welch ein dummer, unbegründeter Stolz, denn Bildung beginnt
erst, wenn deren Inhalte, meistens mit Mühen, angeeignet worden sind.
Mit anderen Worten: Eine anspruchsvolle Bibliothek sagt noch nichts
über die Bildungsstand ihres Besitzers aus.
- Gegenüber
großen überindividuellen Prozessen verhalten wir uns irgendwie passiv,
wollen sie nicht ändern, weil sie wegen ihrer Größe als schier
unbeeinflussbar angesehen werden. Das ist eine undemokratische Sicht.
- Das
bereits Erlebte und Gedachte sind Parameter, die den Menschen zu einem
Individuum machen. Gleiches Leben und gleiche
Lebensbedingungen entindividualisieren.
- Aufheulende Motorräder,
ständig laufende Motorrasenmäher, pfeilschnelle Motorboote, die Hälfte
aller Autofahrten unter vier Kilometer, Brötchenholen bei Sonnenschein
vom naheliegenden Bäcker. Wo liegt eingentlich das
Energieproblem?
- Das Internet reißt die Mauer zwischen Privatebereich und öffentlichen Raum ein.
- Individuelle
Konsumsteigerung bzw. kollektives
Wirtschaftswachstum und Erderwärmung bilden zwangsweise eine Einheit.
- Konkurrierender Nationalismus
ist eine Quelle von ständigem Wirtschaftswachstum.
- Landschaften, die mit dem Auto oder Zug durchfahren oder im Fernsehen gezeigt werden, leisten
keinerlei Widerstand. Und die Fahrenden und Sehenden wachsen nicht.
- Wir leben emotional und zunehmend in der Bildung auf dem
Niveau von Hausschweinen (Konrad
Lorenz), deren Welt vollkommen inszeniert ist. Die Frage ist, wer
die Lebenswelt des modernen Menschen inszeniert.
- Macht euch die Erde untertan mit Planierraupe, Bulldozer, Löffelbagger & Co“ (aus FAZ „KILROY WAS HERE“).
- Das Wesen des Materialismus verbirgt sich im Wesen der Technik. Aber: Materie hat weit mehr Qualitäten als die auf Gesetze fixierte Naturwissenschaft behauptet.
- Die Nutzung des Autos und der Unterhaltungsmedien ist deshalb so beliebt, weil in diesen Tätigkeiten
der Anschein von Sinn entsteht.
- Technik (homo faber)
unterscheidet den Menschen vom Tier. Die Ausdehnung der Technik auf
Motore war logisch zwingend, muß jetzt aber teilweise über die Vernunft
zurückgenommen werden.
- Nicht unter den Plastersteinen, sondern auch und neben den industriellen Strukturen findet man noch Natur und Leben.
- Die grüne Idee
hat drei „Gegner“, die sie von ihrer ökologischen Kernaufgabe ablenken
bzw. aufhalten: a) die kapitalistisch verfasste Wirtschaft, b) die
Forderung nach materieller Gleichheit auf hohem materiellen
Niveau, und c) die Durchsetzung von Grenzenlosigkeit.
- Kunde und Verkäufer
als personale Beziehung lösen sich zunehmend zugunsten der Relation
Kunde-Ware auf (von Einkaufsmärkten bis hin zum Internetkauf.
Durch diese Trennung – so meine These – konzentriert sich die
Aufmerksamkeit das soziale Potentials des Kunden vollkommen auf die
Ware mit der Folge: Die Bedeutung der Ware erhöht sich um ein weiteres.
- In den Medien werden ökologische Zerstörungen nur tropfenweise veröffentlich und damit im Bewusstsein verdrängt.
- Überwiegende Nutzung von Unterhaltungsmedien ist
das effektivste Mittel gegen kritische Reflexion.
- Früher kamen
die entscheidenden Normen von
der Religion, in einigen Fällen auch aus der Philosophie, dann in
Deutschland von autoritären Systemen und heute von dem
Technik-Konsum-Komplex. Verlangt ist aber Selbstbestimmung (autos –
nomos).
- Die nun von der Post
installierten Paketpostkasten sind ein weiterer Sargnagel für unsere Innenstädte.
- Nur noch Bewegungen und Ausdehnung der Körper
zählen in der Naturwissenschaft und zunehmend im Bewusstsein der
Konsumenten. Das erklärt die reale Dominanz der Bewegungen und demn
Hang nach Größe (Ausdehnung).
- Der Konsument reproduziert
sich allein in der Sphäre des Konsums. Er kennt nichts anderes als die Konsumwelt und lässt nichts anderes gelten.
- Der Druck, der von der
Gleichheitsforderung
auf hohem materiellen Niveau ausgeht, belastet, aber sie nicht nur
allein, in höchstem Ausmaße die Ökologie und damit die
zukünftigen Generationen.
Ein geometrischer
Steingarten hat nichts mit Im-Grünen-Wohnen zu tun
- .Mit höchster ethisch unbegründeter Selbstverständlichkeit beseitigen wir den
Widerstand von Dingen, aber deren Widerstand steht für Selbsterhaltung.
- Die Thematik
Ungleichheit hat die Thematik
Ökologie in der öffentlichen Diskussion stark zurückgedrängt.
- "Wir sind von unserem eigenen Werk versklavt" (E. Bloch) – und bemerken es nicht, weil für den Menschen
Selbstversklavung eine Unmöglichkeit ist.
- Ich kenne viele nichtberufstätige Menschen, die nur noch für ein Leben
in inszenierten Events leben.
- Der gegenwärtige
Gebrauch des Internets fördert den Konsum massiv.
- Die Medien, insbesondere die Unterhaltungsmedien, bestätigen die Grundaussage des
Konstruktivismus: Die Welt ist eine Konstruktion.
- Nicht der wahre, aber
der real existierende Konservative ist heute der ausschließlich konsumorientierte Mensch.
- Wenn die Kritik der Gegenwart nicht bis auf die Ebene des Einsatzes von
Motoren im Allgemeinen und des motorenbetriebenen Individualverkehr im
Besonderen vordringt, verpasst sie die wesentlichen Strukturen der
Gegenwart.
- Das Kapital stellt alles auf Gewinn,
Technik auf Effizienz und Bequemlichkeit.
- Ich unterscheide zwischen
überflüssigen Konsum und
lebenserhaltende Mittel.
- Der Liberalismus
ist aus und während des Frühkapitalismus entstanden. Ihm ging es
nicht um politische Freiheit wie im GG, sondern um Freiheit für die
Warenströme. Heute ist es die Freiheit des Konsums.
- Überzogene körperliche
Bequemlichkeit führt zu Krankheiten, überzogene geistige Bequemlichkeit hat Verblödung zur Folge.
- Zwei Arten der Veränderung: Das
Werden in der Natur und die
Geschwindigkeit der motoisierten Technik. Vergeßt das Werden nicht.
- Der Seinsblick befreit die Natur vom alleinigen Rohstoff-Blick.
- Die zeitgenössische Menschheit,zumindest in den Industrieländern, hat in ihrem Selbstverständnis, die Natur
überwunden: Die Natur ist kein Hindernis mehr für die Realisierung
aller möglicher Pläne, und aus ihnen sind keine sinnvollen normativen
Aussagen mehr ableitbar.
- „Wir
machen Afrika kaputt. Stammfehden, Religionskriege,
Bandenkriminalität?“ nein, sagt der Politologe Werner Ruf „Handfeste
wirtschaftliche Interessen stehen hin den blutigen
Auseinandersetzungen, wie jetzt in der Zentralafrikanischen Republik.
Die Interessen französischer, aber auch deutscher Konzerne“ (Chrismon,
04.2014).
- „Wenn ein Kind auf einer blühenden Wiese steht und sagt `Mir ist langweilig´, dann haben wir ein Maß an Entfremdung erreicht, das wirklich erschreckend ist“ (John von Düffel).
- Unter den enggestrickten Autostraßennetzen, Fabrikansiedlungen und Vorstädten liegt
die Schönheit der Landschaft.
- Bildung hat sich verengt auf Anleitungswissen von technischen Apparaten und kaufmännischem Wissen.
- Ich plädiere für ein naturnahes Leben so weit wie möglich: Im Winter Schlittschuh laufen, im Sommer draußen baden – und nicht umgekehrt.
- Elektronischer Medienkonsum ist genau so passiv wie Alkoholkonsum, denn
der aktive Teil ist die Energie im Fernsehapparat und im Alkohol.
- Für Linke, Rechte, aber auch für viele Grüne ist
Ökologie eine Teilmenge der Politik, nicht die notwendige Voraussetzung für jegliches Leben.
- Haben Fußgänger und Radfahrer nicht ein Recht auf eine relativ emissionsfreie Luft?
- „Wir müssen mit der Zeit gehen“. Das sagten viele Deutsche auch ab 1934, obwohl einige von ihnen sogar kritisch gegen die Nazis eingestellt waren.
- Wenn alles zu Waren und zu
Tauschwerten wird, vernichtet der Mensch seine Umwelt, seine Heimat, seine soziale Umwelt und schließlich sich selbst.
- Wir müssen
die Hohlheit und Sinnlogigkeit
vieler Waren transparent machen. Sie versprechen oft etwas, was gar
nicht erstrebenswert ist bzw. nie eingehalten werden kann.
- Wer physisch und psychisch
gesund bleiben will, muss
konsumkritisch denken und handeln.
- Es ist ethisch inakzeptabel,
eigene Verbrechen, ja Fehler mit den Verbrechen und Fehlern anderer
Individuen und Kollektive zu relativieren und zu entschuldigen. So die
Verbrechen der Deutschen während der Nazizeit. Die Taten der anderen zu
„bewerten“, ist ein anderes Thema.
- Jahrmärkte
waren in meiner Kindheit ein absolutes Highlight im Jahr. Heute haben
sie massiv an Interesse und Faszination verloren. Ist das bereits
ein Ausdruck der Macht der Virtualität über die Wirklichkeit?
- Natur wird zu
Rohstoff ontologisiert.
- Wenn Reisen
nur „sieht“, d. h. auf reine Sinnlichkeit hinausläuft, und der Reisende
das Gesehene nicht bedenkt bzw. in bisher Gedachtes einarbeitet, bringt
nichts.
- "Wenn wir wollen, dass sich etwas ändernt, müssen
wir alle etwas dafür tun" (Yorck Wollatz, Bio-Landwirt).
- Die konsequent alleinige Bestimmung aller Dinge auf
Preise reduziert das Denken des Käufers beträchtlich: Er braucht nur noch nach dem Merkmal des Billigsten zu suchen.
- Die sehr gut verdienende Familie
muss auch deswegen ein sehr, sehr Auto haben, um auch schwere
Getränkekisten kaufen zu können, zumal der Getränkelieferant in ihrer
Straße pro Kasten 60 Cent teurer ist.
- Je „inndooriger“ das Leben (Wohnung, Areitspatz, Einkaufszentrum,. Auto) wird, desto mehr wird umgekehrt propottional mit Outdoor geworben.
- Landschaften werden ständig beraubt, man nimmt ihnen ihr Leben und Schönheit. Sie werden zu etwas Leblosem gemacht.
- Zwischen Ökologie und Ökonomie findet keine Vermittlung statt:
Ökonomie berücksichtigt weitgehend nicht Belange der
Ökologie, die Ökologie wiederum muss sich mit den Nischen begnügen, die
ihnen von der Ökonomie gelassen wird. Die Menschheit, gegenwärtig
noch Profiteure der Ökonomie, wird auf Dauer, ob sie will oder nicht
will, Teil der verlierenden Ökologie sein. Das ist der Grund- und
Hauptwiderspruch der Gesellschaft, dessen Lösung auch in der
Gegenwart nicht ernsthaft und effektiv versucht, sondern ständig
verschärft wird.
- Die Wirtschaft wächst nicht,
sondern vergrößert sich bzw. wird vergrößert. Wachsen ist eine
biologische Kategorie mit wesenhaften Grenzen, die die Wirtschaft eben
nicht hat.
- Die Forderung, auf die Diskussion um den Verzicht zu verzichten, ist letztlich eine antirationale Position.
- Daß eine
ökologische Politik,
die diesen Namen verdient, eine Riesenaufgabe ist, die auch Schuld auf
sich laden würde, ist unzweifelhaft. Aber aus meiner Sicht gibt es
keine Alternative zu ihr. Wichtig: Die notwendigen Veränderungen müssen
vorher eingesehen werden. Das ist übrigens die Aufgabe meiner Homepage.
- Die technologische Gewissheit
bzw. Ideologie: Es gibt kein Problem, auch kein durch Technik
selbst geschaffenes, das nicht mit Hilfe von Technik gelöst werden
könnte.
- Der Slogan der antiautoriäten Bewegung "Unter dem Pflaster liegt der Strand“ wäre heute: „Unter dem Asphalt liegen Landschaften, Baufundamente und Gräber“ und „In den Rohren fließt der Bach“.
-
Kognition und Emotion
sind zwei unterschiedliche psychische
Systeme. So kann höchste Emotion fast ohne Kognition auskommen. Das erklärt z.
B. die Faszination für Krimis: ohne geistigen Aufwand emotional auf Hochtouren
zu kommen.
- Das Subjekt braucht Macht, weil es eine Fiktion ist.
- Die Bdürfniserfüllung des Menschen besteht nicht nur aus Konsumtion.
- „Die
digitale Denkart
reduziert unsere Welt auf messbare Objekte, und das ökonomische Kalkül
verpasst jedem dieser Objekte ein Preisschild“ (Ranga Yogeshwar in der
FAZ v. 18. 3. 14).
- Für die
Entfremdung
vom Leben haben die Entfremdeten keinen Begriff.
- There are outward and inward journeys. Aber um letztere zu erfahren, bedarf es der Muße.
- "To let go of what wants to die in oneself and letting come what is waiting to be born"(Schwarmer/Kaufer).
- Faktisch zerstören wir ständig
Natur, geben aber vor, sie zu lieben.
- Im Warentausch
gibt es kein eigentliches Miteinander. Jeder ist auf sich selbst
konzentriert. Miteinander ist hier Schein. Aber heute nicht mal
mehr Schein, denn nun sind im Warentausch vermittelnde Menschen
eliminiert, Menschen sind nicht mehr „in“. Man bewegt sich nicht mehr
zu den Waren, sondern sie werden von motorisierten Maschinen gebracht.
- In dieser Straße
dominiert
uneingeschränkt eine unreflektierte, erstarrte,
konservierende und konservierte Konsumideologie des
Individualismus.
- Defizite Westeuropas
nach Viktor Jerofejew: einseitiges Streben nach Komfort,
Bedürfnisbefriedigung, Sicherheit auf Kosten metaphysischer Sinnfragen,
was das europäische Menschen flach und fad macht.
- My and our time is now.
- "The blind spot of our time is that we take mainstream economic thought for granted, as if it were a natural law”
Und: “the most important variable: the quality of awareness of the
participants in a system” (Scharmer/Kaufer). Das richtet sich gegen
folgende Position: „Bereits im Pakt mit Mephisto diktiert Faust das
moderne Gesetz der permanenten Revolution, die in keinem Augenblick zur
Ruhe kommen, nie ans Ziel gelangen darf und keine Grenze kennt“
(Jaeger, Michael: Fausts Kolonie, S. 27).
- Warum wollen wir eigentlich, dass alle Prozesse
schneller ablaufen sollen. Ist denn das immer ein Gewinn?
- Der Einsatz von Fernbussen ist eine Maßnahme, Menschen von der Schiene auf die Straße zu bringen. Das ist ein Sieg der
ökologischen Unvernunft.
- "We cannot solve problems
with the same kind of thinking that created them" (Albert Einstein).
- „What´s dying is an old civilization and
a mindset of maximum „me“
– maximal material consumption, bigger is better, and
special-interest-group-driven-decision-making that has led us into a
state or organized irresponsibility, collective creating results that
nobody wants.” Aus "Leading from the the Emerging Future. From
Ego-System to Eco-System Economies" (2013) von Otto Scharmer (Senior
Lecturer at the Massachusette Insitute of Technology) und Katrin Kaufer
(ebenfalls am MIT).
- Das allmähliche Verschwinden des
„Sich“ aus der Sprache hat gesellschaftliche Gründe.
- Atomkraftwerke werden die Fesseln der Zukunft sein.
- Internetkauf – ein Beitrag zur Ent-lebendigung des Lebens.
- Ein guter Weg ist nicht
spektakulär, denn Spektakuläres frisst das Einfache auf.
- Heimat sind zuallererst emotionale Beziehungen. Beim Autofahren und Fernsehen entsteht keine Heimat.
- Kultivierte Natur ist immer ein Gemisch aus Natur und Natur. Reine Natur gibt es nicht und auch nicht reine Kultur mehr heute.
- "Wir sind schwerhörig für die Sprache der Natur und für das Einfache. Uns fällt nur noch
der Lärm der Apparate, die wir fast für die Stimme Gottes halten, ins Ohr"(Martin Heidegger).
- Früher
war jedes Dorf und jede Stadt im Bewusstsein ihrer Bewohner
interessant, autonom ein Mittelpunkt. Und das waren konkrete
Menschen, Häuser, Landschaften mit Namen (wie in meiner Biographie
„Lieth“). Heute liegt der sinnliche Mittelpunkt in den Unterhaltungsmedien.
- Meine Modernität besteht darin, nicht modern im Sinne des Warenangebots zu sein.
- Äußere Einsamkeit auf Zeit ist die Bedingung für den Zugang zur inneren Welt.
- Heimatschutz ist Zurückdrängung des motorisierten Individualverkehrs.
- Im Urlaub leben wir wie Nietzsche: Viel laufen und Ideen niederschreiben. In Sils Maria ist das „Einen-Körper-Haben“ keine Bürde, sondern ein Lebensmittel.
- Wann fangen die Städte endlich an, in ihren Mauern in Analogie zu rauchfreien Zonen
autofreie Zonen einzurichten?
- Jedes
Ding hat unaufhebbar einen bestimmten Zeitpunkt und eine bestimmte
Raumstelle. Da tendenziell alle Dinge und Situationen warenförmig
werden, wird der Preis eines jeden Dinges in naher Zukunft neben Raum und Zeit die dritte Anschauungsform werden.
- Homogene Strukturen vermindern
kreative Möglichkeiten.
- Tendenz: Wir bewegen uns rasant in Richtung
Navigator-Zivilisation.
- Dubai ist für viele offensichtlich das Modell für Gestaltung der Zukunft unseres Planeten.
- Die Partei der Grünen ist eine inhaltsindifferente
„Protestaufsammelpartei“.
- Die
politische Rechte konzentriert sich auf Wirtschaftswachstum, die
politsche Linke auf die formale und materielle Gleichheit
der Menschen, nicht der Tiere und Pflanzen. Meine Folgerung: Die grüne
Bewegung darf sich nicht vom Primat der Ökologie lösen.
- Nahezu aller sind für Schutz der Natur.
Er darf allerdings nicht konkret werden. Der Einsatz für
bestimmte Tiere und Pflanzen, auch wenn es sich um die letzen
Exemplare ihrer Art handelt, gilt inzwischen letztlich als
menschenfeindlich.
- In
öffentlichen Räumen, d. h. gemeinsam geteilten Räumen mit Fremden und
Bekannten, gibt es zumindest potentiell Überraschungen. Wer für Überraschungen noch offen ist, bevorzugt öffentliche Verkehrsmittel.
- These:
Um 1900 war der Grad der Mobilität optimal und ästhetisch sowie ökologisch vertretbar.
- Unsere soziale Umwelt verändert sich zunehmend zu einer ohne erkennbare Menschen, d. h. das soziale Umfeld mit wahrnehmbaren Mitmenschen schrumpft. Das war in der Straße meiner Kindheit anders und besser.
- Die massenhafte Nutzung des Autos hat die frühere Landflucht nun
zu einer Stadtflucht in die umliegenden Siedlungen
werden lassen. Der frühere Vorteil der Stadt, fußläufigen Zugang
zu Infrastrukturen zu haben, die die Bedürfnisse des Alltags abdeckten,
hat sich in Nichts aufgelöst.
- Aus den infrastrukturfreien Städten und Dörfern
kann man nur wegfahren, um einzukaufen oder Freizeiten, sprich Events,
zu absolvieren. Die einzige vollkommen verbliebene Infrastruktur
in der Stadt ist die Verkehrsstruktur, die Städte unwirtlich
macht, während die Funktionen Wohnen und Produktion zunehmend
außerhalb der Städte ihren Platz finden.
- Wenn die ökologische Bewegung die Forderung
nach bezahlbarer Energie ohne die Frage nach dem Wofür
generell akzeptiert, ja unterstützt, wäre das in Hinsicht auf die
notwendigen ökologischen Veränderungen ihr Ende. Genauer:
Bezahlbare Energie ist nur dann diskussionswürdig , wenn es um die
Abdeckung lebenswichtiger elementarer Bedürfnisse geht. Dazu gehört
nicht das Auto, Unterhaltungsmedien, Fernreisen usw.
Muss denn die Forderung nach bezahlbarer Energie auch für
Formel-1-Rennen gelten?
- Je größer die Bildschirme,
je bunter und schneller die Bildschnitte und länger die
Aufenthaltsdauer, desto „kleiner“, hilfloser, ausgelieferter werden die
vor ihnen sitzenden Menschen, d. h. sie fühlen und denken nicht mehr
eigenständig, sondern sie verzichten auf ihre eigene
Einbildungskraft, konsumieren deshalb ohnmächtig die
Inszenierungen Fremder. Sie sind dann nicht mehr nur eine Funktion des
Apparates und seiner Sendungen, sondern weniger, denn, da ihre
Subjektivität suspendiert ist, nehmen sie tendenziell nicht mehr die
kognitiven Inhalte und Strukturen wahr, sondern werden nur noch
von emotional aufgeladenen Situationen verstärkt durch akustische
Mittel überwältigt. Exemplarisch steht dafür der Krimi.
- Technik hat eine neue Qualität geschaffen, die es bisher nicht gab: Mit „Hilfe“ der Technik ist der Mensch in der Lage,
die Erde auf einen Schlag oder langsam zu zerstören.
- Vollendung lässt das Wesen des zu Vollendeten bestehen, verändert es nicht bis zur Unkenntlichkeit. Vollendung ist Verbesserung.
- Sie
fahren in den Wintersport, aber nicht in der Schweiz oder in die Rocky
Mountains, sondern – und das ist der besondere Kick - nach Dubai. Mein
Einwand: "Akzeptiert es doch endlich! In Norddeutschland wachsen
keine Bananen", wird als nicht zeitgemäß belächelt.
- Zeitgemäße Treue: die unterwürfige Treue zum Geld und zur Technik
- Es gibt Kräfte in der Natur und im Menschen, die
einer „zweiten“ Formung
bedürfen.
Aber da gilt es, Maß zu halten, d. h. den Dingen und den Menschen
nicht ihr Wesen zu nehmen. Das wird oft nicht mehr beachtet.
- Das Interesse an
nicht-warenförmigen Dingen nimmt rapide ab.
- Technikbegeisterte bleiben in der Technik stehen, d. h. für sie ist
Technik kein Mittel - so z. B. um diese Technik im Idealfall zu kritisieren.
- „Mit der Zeit gehen“ ist keine Aufforderung zum Denken, sondern zum Mitmachen, um was es sich auch immer handelt.
- Noch gibt es etwa 460 Einkaufszentren in Deutschland. Die größte Herausforderung dürfte der stark wachsende Handel über das
Internet werden (FAZ v. 31. 1. 14) .
- „Ich lese keine Bücher und auch keine Zeitungen mehr, sondern nur noch Angebote und Preislisten“ (ein Nachbar).
- Die heute dominierende Form der
Armut
ist nicht Mangel, sondern Überfülle von Waren - zumindest in
der Mittelschicht, aber auch in Teilen der Unterschicht.
- Plädoyer für die Zeit:
Sicherlich
ist für bestimmte Betriebe und Personen ein Glasfaser-Anschluss
eine lebenswichtige Infrastruktur, aber bestimmt nicht für jeden
Bürger eine Notwendigkeit. Hinter dieser Forderung liegt eine
tiefer liegende psychische Struktur: Wir haben keine Geduld mehr. Alle
Wünsche und Bedürfnisse müssen in kürzester Zeit befriedigt werden.
Allgemein gesagt: Der Zeitaufwand für jegliches Handeln wird auf das
technisch mögliche Minimum beschränkt. Heinrich Heine sprach von
der Ermordung des Raumes durch die Eisenbahn, jetzt ist die Ermordung
der Zeit dran.
- Der Logos der gegenwärtigen Weltauffassung ist auf Beziehung und Bedeutung der Dinge reduziert, d. h.die Dinge selbst haben keinen Eigenwert.
-
Man tut meiner Auffassung nach gut daran (wie in Frankreich)
zwischen politischer Arbeit und privater
Sphäre dann streng zu unterscheiden, wenn die politische Arbeit nicht unter dem
Privaten leidet.
- Der Begriff
„Wirtschaftswachstum" ist unpassend“ weil er kein Maß, keine Begrenzung, wie es in der Natur herrscht, kennt.
- Peter Seegers Frage „Where have all the flowers gone“? ergänze ich mit der Frage “Warum geben sich nun die Menschen mit Bildern von Blumen zufrieden?“.
- Der
Mensch ist das einzige Wesen, das seine Umwelt substanziell mehr oder
weniger stark verändert (= wirtschaften). Teilweise muß er es, weil er kein
Instinktwesen ist, teilweise ist dieses Ändern zum Selbstzweck geworden.
- Die Forderung nach
bezahlbarer Energie ist eine ideologische Grundlage für die Zerstörung der Erde, so auch ein Argument für neue Atomkraftwerke.
- Unsere
Gesellschaft wird zunehmend eine sitzende. Auch wenn man im Auto oder
Flugzeug ist, bewegt man sich nicht selbst, sondern das Auto bzw.
Flugzeug bewegt sich. Es bleibt nur noch wenig Eigenbewegung übrig. Am
Ende dieser Logik steht unerkannt das Ideal des Todes, nämlich die totale Unbeweglichkeit.
- Es gibt (leider) auch eine nachhaltige Zerstörung so durch den Bau von Autobahnen oder durch die Einrichtung von Diktaturen in unterschiedlichen Formen.
- Es
gibt Stressoren,
die schaden, aber auch solche, die die
körperliche Widerstandsfähigkeit, Gesundheit und
geistig-seelisches Wachstum fördern. Es ist falsch, alle
Stressoren auszuschalten. Eine Haltung, die gegenwärtig weitgehend das
individuelle und kollektive Denken und Handeln beherrscht.
Deswegen die paradoxe Aussage: Ein streßfreies Leben ist purer
Streß.
- „Standartisierte Objekte kann man problemlos einsetzen und austauschen“ (Rainer Prüß). Ds kann auch einem Menschen passieren.
- Was Platon von der Dingwelt sagt, dass sie nur
Schein
sei (Höhlengleichnis), gilt natürlich erst recht - und müsste für jeden
offensichtlich sein - für die gegenwärtige mediale Welt.
- Der zeitgemäße Mensch verliert zunehmend den Sinn für den (kostenlosen)
Reichtum der Natur und Lebewesen.
- Ich bin für bestimmte
Rekonstruktionen,
weil sie a) eine Spur zum Früheren hinterlassen, b) die Welt
vielfältiger machen und c) früher überwiegend das
menschliche Maß dominierte. Die weltweit sich ausbreitenden
Konglomerate von Hochhäusern und Wolkenkratzern gefallen mir
nicht. Übrigens: Ich bin absolut kein Freund von feudalen
Gesellschaften.
- Wichtig:
Selbsterziehung in Zeiten repressiver Bedingungen und Normen.
- Ich befürchte, dass die
„letzte Welt“
nur noch aus Zeichen bestehen wird. Zeichen haben zwar immer auch eine
materielle Dimension, insofern immer auch Wirklichkeit, aber die
Wirklichkeit des Zeichens hat keinen Selbstzweck, sondern
verweist immer auf etwas anderes als sie selbst. Zeichen in dem hier
gemeinten Sinn umfassen Wörter, Bilder, Hinweisschilder usw.,
nicht Dinge, die sowohl Eigenwert als auch Hinweisfunktion haben
wie eine Burg, die Macht demonstriert, aber gleichzeitig Schutz bietet.
Aber Gott sei Dank kann man Zeichen nicht essen, so dass Hoffnung
besteht.
- Man sucht
Begegnungen mit Menschen, aber es bleibt bei der Begegnung mit Autos und Unterhaltungsmedien.
- Inzwischen sind
alle Städte autogerecht,
d. h. den Städten sind im Nachhinein Autostrukturen implantiert
worden. Das genügt offensichtlich nicht. An den Stadträndern entstehen
inzwischen stadtähnliche Retortengebilde, die vom Auto her gedacht und
entworfen werden. Das sind riesige, nur mit dem Auto erreichbare
Einkaufszentren, an die sich zunehmend auch
Dienstleistungsunternehmen ansiedeln. Da machen wir nicht mit!
- Wer für
Bildung plädiert, gerät schnell in den Verdacht, ein antidemokratische Momente zu vertreten.
- Eine
Satellitenschüssel ist so eine Art Brennglas, das Seelen zerfrisst.
- Wer vernünftigerweise dem Slogan
„Aus der Region“ folgt, muss auch die Einkaufsquellen in der Nähe nutzen, d. h. nicht erst mit dem Auto durch die Gegend fahren.
- Abräumer! Warte, warte nur ein Weilchen, dann wirst auch Du abgeräumt.
- "Der Denkmalschutz hat gesiegt: Hinter der geretteten Fassade die dem Komfort zuliebe entkernten Jahrhunderte" (Kilroy was here, FAZ)
- Wer grundsätzlich den Weg der
Bequemlichkeit geht, genauer: fährt, verzichtet auf sein körperliches, geistiges und seelisches
Wachstum.
- Bildung und Politik dürfen nicht automatisch vom Prinzip der
Anpassung bestimmt werden.
- Die Geheimnisse
werden zwar nicht weniger, man meint es nur, und deshalb wird für viele
der Alltag langweiliger und der Konsum von Unterhaltung nimmt
zu.
- Zeitgemäße Bildung
verzichtet problemlos auf Bildung, ja brüstet sich mit diesem Verzicht.
- „Du wirst größte Glücksgefühle habe, wenn Du entscheidest, mit für Dich Ungünstigem
aufzuhören“ (ein Student). Das gilt generell, so auch für destruktiven Konsum.
- Weil
wir immer mehr mit Maschinen statt mit Menschen interagieren,
verlieren wir auch zunehmend das Bedürfnis und die Fähigkeit, Dank zu sagen.
- Mit der
Freiheit gehen strenge moralische Gebote einher (Taleb). Das gilt nicht nur für die soziale, sondern auch für die ökologische Dimension
des Handelns.
- Bisher
strebte ein großer Teil der Menschheit danach, aus Blei Gold zu machen,
d. h. aus einem minderwertigeren Ausgangsmaterial Wertvolleres zu
schaffen. Aber vielleicht zeigt sich, dass das Gold weniger wert ist
als das Blei. Dieses Urteil auf Ökologie gewendet: Die Natur ist
letztlich mehr wert als das vom Menschen Erschaffene. Es gilt
also, aus Gold Blei zu machen.
- Das Konzept des Wirtschaftswachstums ist
unverantwortlich, weil extremistisch.
- Auch wenn es stimmt, dass an
Stammtischen
auch abzulehnende Gedanken geäußert werden, ist es falsch, den
Stammtisch so stark negativ zu konnotieren. Stammtische bilden ein
Stück Öffentlichkeit, die wir heute so stark vermissen: Öffentlichkeit
im direkten Gespräch.
- Dubai ist eine
Pseudostadt (Nassim Nicholas Taleb).
- Einkaufszentren auf der grünen Wiese haben zumindest die Tendenz, zu parallelen Retortenstädte zu werden.
- Zu einer
geordneten Hinterlassenschaft gehört nicht nur der wirtschaftliche, sondern auch der ökologische Bereich.
- Das Leben, seine Lebendigkeit muss gefördert werden ist. Momentan geschieht das Gegenteil. Wir stellen uns das Leben zu sehr nach dem Modell eines Motors vor – und verpassen es dadurch, ja beschädigen es.
- Ich brauche keinen Fernseher. Im Bus oder Zug habe ich genug Zeit, lebendige Gesichter in aller Ruhe zu betrachten – natürlich unauffällig.
- Entfernungen werden zunehmend mit größter Selbstverständlichkeit in
Zeiteinheiten angegeben, die ein Auto braucht.
- Ein Geschenk: Ich habe mir zu Weihnachten kein Auto, keine
Unterhaltungsmedien und auch keine Gutscheine für Fernreisen gewünscht
-und Gott sei Dank auch nicht bekommen.
- Anforderungen auf dem denkbar tiefsten körperlichen und geistigen Niveau
zu senken, ist offensichtlich die herrschende Maxime unserer Epoche – Ausnahmen werden sofort als besondere Leistungen vermarktet.
- Der konsum- und technikorientierte Mensch hat
keine Praxis im
eigentlichen Sinne. Eine konsumorientierte Existenzweise ist ein
sacrificium intellectus und ein Opfer des eigenen Körpers mit seinen
Bewegungen.
- Einkaufszentren
mit Namen wie Citti-Park enthalten zumeist eine doppelte Lüge: zum
einen liegen diese Einkaufszentren nicht in der Innenstadt,
sondern an der Stadtperipherie, zum anderen haben sie keinerlei
Ähnlichkeit mit einem Park – im Gegenteil.
- Landschaften werden objektiv und subjektiv zu
Transiträumen,
die mit motorisierten Fahrzeugen ohne Genuß der jeweiligen Umwelt
durchquert werden: Aus einem dreidimensionalen Weg wird eine
eindimensionale Strecke.
- Unterhaltungsmedien vermitteln das prall verdichtete Leben im Schein, die Nutzer selbst
minimalisieren dabei ihr eigenes Leben.
- Die Spaltung des Subjekts
in der Gegenwart: Auf der einen Seite fühlt sich der Bürger als
Subjekt, das in relativer Autonomie entscheidet, faktisch gibt er aber
zunehmend seine Subjektivität körperlich an Motore und geistig an
Unterhaltungsmedien ab. Verharrt dabei, weil er ein Teil dieser
objektiven Mächte selbst „angestellt“ hat, im Irrtum, Herr der Motore
und Unterhaltungsmedien zu sein. Er ist dann ein Objekt.
- Bildung verkommt zum kognitiven Herrschaftswissen und emotionalen Trash. Trash bedient die Faulheit.
- Die Logik der Warenwelt
ist
eine sehr einfache, die von allen Menschen schnell begriffen wird:
Preise verstehen, Preise vergleichen und Preise in Beziehung zu Waren
und Dienstleistungen setzen. Einfach auch, weil eindeutig.
- Die Tendenz der Neuzeit:
Alles Nichtidentische auf reine Identität
zu reduzieren. Die Identität besteht aus einer einzigen Dimension, die verschiedene Werte annehmen kann - so z. B. Preise.
- Wenn man den Schein der Warenwelt als Schein bestimmt, stößt man häufig auf massiven Widerstand.
- Es ist eine Katastrophe, wenn Teile der Welt oder die Welt als Ganzes zu einem
System wird.
-
Wir haben heute keine Zeit zum
Grübeln. Wer will
überhaupt noch grübeln?
- Stolz
(in allen Formen) auf das, was gekauft ist (= Warenidentität) oder nur
mit einem Knopfdruck funktioniert (Bequemlichkeitsideologie) – teile
ich nicht, ja nervt mich. Dieser Stolz ist unbegründet, denn
Stolz. wenn er denn sein muss, bezieht sich immer auf eigene
Leistungen. Davon zu
unterscheiden ist, wenn man sich über etwas freut, oder es genießt. Das
ist eine Art des Beschenktwerdens. Stolz will soziale Anerkennung,
dagegen freut man sich über die Sache um ihrer selbst.
- Zur groben Orientierung:
Bilder = Maximum an leerem Schein,
Auto = Minimum an Realität,
Gehen = Maximum an Realität,
Lesen = Maximum an benötigter Einbildungskraft.
- „Gute“ Kontinuitäten
sichtbar werden zu lassen, ist sinn- und wertvoll - und ethisch gegenüber der Vergangenheit.
- Die Jahreszeiten
verlieren im Bewusstsein und Handeln an Bedeutung. Das liegt auch
daran, dass sie im Zuge des Klimawandels ihre Kraft verlieren, aber der
Hauptgrund liegt darin, dass der Mensch aufgrund technologischer
Veränderungen sich zunehmend von ihnen unabhängig macht. Insbesondere
das Einkaufszentrum, das überdachte Stadium und das Auto sind Ausdruck
und Ermöglichung dieser „Emanzipation“ vom Wetter.
- Es gibt heute fast keine
„kurzen Strecken“
mehr, weil z. B. Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe nicht mehr vorhanden
sind. Eine strukturelle Entwicklung, die ich
durch meine Kaufentscheidungen versuche, gegenzusteuern.
- Albert Camus,
der nicht nur Schriftsteller, sondern auch Philosoph war, leistet
meiner Ansicht nach für das Verstehen und für Lösungen der
Gegenwart substantielle Orientierungshilfe.
Ziel: Sich
auf das Wesentliche konzentrieren.
Das
muss nichts Spekulatives sein. Das kann sein: einen Brief endlich zu
beantworten, eine Entschuldigung auszusprechen, ggf. zu lächeln, einen
Baum von der schweren Schneelast befreien, einer alten Frau beim
Besteigen des Zuges behilflich sein, ....
- Durch exzessives Autofahren und Nutzung von Unterhaltungsmedien
besteht der unbemerkte existentielle Lernzuwachs darin zu meinen,
dass man mit minimaler Eigentätigkeit große Effekte erreichen kann,
aber diese Effekte sind flüchtig und Schein. Dieser Irrtum erzeugt
Bequemlichkeit, Lebensabkehr und (relative) Dummheit.
- Der
zeitgemäße Mensch stellt seine angeborene und durch Lernen
ausdifferenzierte Körperkraft still und ersetzt sie durch Motore. Das
erklärt seine Abhängigkeit von externer Energie. Wenn dieser Zusammenhang durchschaut wird und zu entsprechenden Änderungen führt, werden viele Bedürfnisse überflüssig.
- Insbesondere
der Verzicht auf Eigenbewegung im Alltag
erklärt die gegenwärtigen Strukturen, den ungeheuren Rohstoffbedarf,
den Klimawandel, die Isolation und Entfremdung von Natur, Kultur und
sich selbst.
- „Die äußere Freiheit der Vielen
lebt aus der inneren Freiheit des Einzelnen“ (Theodor Heuß).
- Gehen bzw. Autofahren bestimmt
die Qualität des Denkens.
Wenn das Denken strukturelle Ähnlichkeit mit dem Autofahren hat, führt
das zur Stärkung des Autos und zur Schwächung des Gehens und Denkens
Wenn das Denken strukturelle Ähnlichkeit mit dem Gehen hat (Thomas
Bernhard), führt das zur Stärkung des Gehens und des Denkens.
- Habituelles Fernsehen, Autofahren und Vielreiserei sind Ausdruck von
Mangel an Schaffenspotential und Leere. Diese Menschen sind nicht mehr in der Lage, Funken aus dem Alltag zu schlagen.
- Vermutung: Folgende Begriffe haben eine unterirdisch versteckte gemeinsame Quelle und bilden damit einen
Zusammenhang.
Diese Begriffe haben aber im Bewusstsein der Bevölkerung eine isolierte
Existenz: Auto, Einkaufszentren, Verschwinden einer lebendigen
Öffentlichkeit, Klimawandel, egoistischer Individualismus, sitzende
(Un-)Lebensweise, abstrakte Gesellschaft, Warenorientierung.
Bequemlichkeit.
- Ich muss streng zwischen Unterhaltungsmedien und Arbeitsmedien
unterscheiden. Nur letztere ermöglichen den Erwerb von
substantiellen Informationen und die Möglichkeit des
Sich-Ausdrückens.
- Fußballsport
war um 1950 in der Kleinstadt Elmshorn und im Dorf Averlak
konkret. Der Nachbar war der bekannte Linksaußen, die Tochter des
Torwarts wahr sehr hübsch, mein Klassenlehrer war regelmäßiger Besucher
der Spiele. Und heute? Die Spieler meines Lieblingsvereins kenne ich
nur noch aus den Medien.
- Der Begriff
„organisch“
bezieht sich auf totes und lebendiges Leben. Aber gerade dieser
Unterschied ist heute wichtiger denn je. Diese Differenz ist wichtiger
als der Oberbegriff "organisch".
- Zu meinem ökologischen Engagement:
Fundamentalistisch ist meine Auffassung, dass eine ökologische
Wende notwendig ist, um die Existenz nachfolgender Generationen zu
sichern. Unsicher und deshalb undogmatisch bin ich über die Wege und
Mittel, dieses Ziel zu erreichen. Auch bin ich mir darüber im Klaren,
dass die Realisation einer ökologischen Wende neben Gewinnen auch mit
Verlusten und Opfern verbunden sein werden. Ich denke also nicht
in undialektisch- paradiesischen Kategorien.
- Parallel zur zunehmenden industriellen Produktion findet eine
Industralisierung im Erwerb von Wirtschaftsgütern, d. h. der innerhalb
der Konsumption
statt. Zwischenglieder dieser Entwicklung sind Discounter,
Einkaufzentren und Outlet-Center, vorläufiger Endpunkt scheint hier der
Online-Kauf zu sein, d. h. ein Kauf ohne vermittelnde Menschen.
- Das
größte Einkaufszentrum in unserer Stadt hat den Namen „Citti-Park“.
Dieser Name enthält eine zweifache Lüge: zum einen ist es nicht
in der Innenstadt, sondern an der äußersten Peripherie der Stadt
angesiedelt, zum anderen hat es keinerlei Elemente eines Parks, d. h.
keine Grünflächen, Strauch- und Baumgruppen. Die Flächen sind
ausnahmslos versiegelt.
- Was in der Bibel das
Goldene Kalb ist, ist die Großlimousine auf der Autoausstellung, die für die leere, aber glitzernde Konsumwelt steht.
- Philosophischer Materialismus fördert (unbeabsichtigt) die ausschließliche Hinwendung zum materiellen Konsum.
- Modernisierung ist oft mit Zerstörung verbunden, so die der Natur durch Straßenbau.
- „Gleiche Lebensbedingungen in Stadt und Land“
ist das Trojanische Pferd für ein Leben auf rein technischer Basis
sowie gleicher Bedingungen für den Erwerb von Waren und der damit
verbundenen Naturzerstörung und Entfremdung.
- Den Fokus allein auf
Gleichheit
legen, verpasst das Leben. Wenn die Gleichheit sogar von der
materiellen auf die geistige Gleichheit erweitert wird, wird Gleichheit
totalitär im politischen Sinn.
- Gegen die Verabsolutierung des Eigenwillens. Er muss von Fall zu Fall auf Sinn hin überprüft werden.
- „Unter dem Pflaster liegt der Strand“, d. h. für mich, unter der Zivilisation liegt die Natur.
- Da wir immer weniger reale Erfahrungen haben, ist es für uns sehr schwer,
Bedeutungen zu bewerten. Uns fehlt dann ein Maßstab.
-
Camus und Jabè entwerfen in den fünfziger Jahren in Paris
eine Ästhetik der Einfachheit, die sich aus der Vorstellungswelt der Wüste
entwickelt. Seine Eigenschaften – Besitzlosigkeit, Anspruchslosigkeit, Armut,
Beweglichkeit, Offenheit, Freiheit (aus „Camus. Das Ideal der Einfachheit“ v.
Iris Radisch).
- Utopie und Analyse:
„Einfach, griechisch, maßvoll, naturschön, tolerant, bescheiden,
mediterran, der menschlichen Natur und dem Glauben an das Leben
verpflichtet. Ihr steht das moderne Europa gegenüber, dem Albert Camus
beispielhaft in Frankreich begegnet ist – maßlos, hybrid, städtisch,
fortschrittlich, zerstörerisch, diktatorisch, hässlich, naturfern,
terroristisch, nordeuropäisch, imperialistisch“ (Albert Camus).
- Der
Schweizer Greenpeace-Aktivitst Marco Weber, der seit dem 24. Sept. 13
in Haft sitzt, begründet die Aktion wie folgt: „Weil wir sehen,
dass die Existenzgrundlage unserer Zukunft mit unserem jetzigen Handeln
verknüpft ist.“ Mit „Handeln“ kann nur die Ausbeutung der Erde gemeint
sein, die sich zwingend aus jetzigen Durchschnittsbedürfnissen
jedes einzelnen Bürgers in den Industrieländern ergibt. Das ist
die Hauptaufgabe, die unsere Zeit lösen muss, alles andere sind
Nebenaufgaben.
- „Die Abneigung
der Deutschen gegen Politik und Parteien wird nur noch übertroffen von
ihrem Glauben an den Staat. Die Sympathie für die große Koalition ist
Ausdruck einer konsensorientierten und zutiefst unpolitischen.
Lebenshaltung“ (Uwe Volkmann). Und - füge ich hinzu - einer
vollkommen konsumorientierten Orientierung.
- Entweder wir ändern unsere materielle Lebensweise
oder wir unterstützen Gaspron in den Ölbohrungen in der Arktis. Ein Drittes gibt es nicht.
- Der festgestellte Mensch in der
feststellenden Gesellschaft. Das änderte man nur durch Eigenbewegung.
- Man muss scharf zwischen
Technikkritik und Motorenkritik
unterscheiden. Auf diesen Unterschied kommt alles an, denn
Technik und Humanität gehen grundsätzlich zusammen.
- Oft folgen wir
algorithmisierten Zwängen, an deren Ende Entfremdung steht.
- Durch das Auto und die Einkaufszentren werden
die negativen Folgen des Klimawandels fast nicht mehr bemerkt und dringen deshalb nur schwer ins Bewusstsein.
- Fragt ein zehnjähriges Mädchen ihre gleichaltrige Freundin: „Spielst du noch
oder shoppst du schon? Gehört diese Frage bereits zur Normalkommunikation?
- Shoppen gehen ohne eine Vorstellung
zu haben, ist zumindest aus ökologischer Perspektive verwerflich.
- Kapitalismus ist auch ein ethisches System.
- Was ist
Dubai gegen das Föhrer Vorland oder gegen den Ferchensee bei Mittenwald? Nichts!
- Mit dem Klima darf man nicht russisch Roulette spielen, zumal in der Revolvertrommel wahrscheinlich zumindest vier scharfe Patronen enthalten sind.
- Der auf Materie reduzierte Blick erzeugt
Seinsvergessenheit.
- Wirtschaften zerstört unaufhaltbar die Erde und ihre Schönheit. Deswegen müssen wir es minimieren. Deswegen die
Zumutung: Wir müssen uns gegen uns selbst empören, weil unsere
Bedürfnisse die Erde zerstören. Das wäre eine selbstreflexive Empörung.
- Die materielle Produktion und die Dienstleistungen haben die Aufgabe, dem Menschen Freiheit zu ermöglichen und nicht Knechtschaft zu schaffen.
- Einen Zusammenhang zwischen
dem Ausbau von Autobahnen und zunehmender Klimaverschlechterung
zu sehen, ist für fast alle Bürger und Politiker genau so absurd, wie der zwischen meiner Geburtstagsfeier
und dem Ausgang eines Fußballländerspiels.
- Armut
ist nicht immer Elend. Ich habe keine Autos und keine Fernsehapparate,
damit gehöre ich formal zu den Armen, aber mir geht es deswegen nicht
schlecht. Im Gegenteil, ich bin reich (ein Gedanke, der auf Albert
Camus zurückgeht).
- Wo keine Seele, da keine Schönheit: im ästhetischen Vermögen wird der Stoff beseelt.
- Die schöpferische Einbildungskraft
wird zunehmend von gesellschaftlichen Mächten normiert. Bei
Filmen und Fotos (Fernsehen) gestaltet man nicht, sondern übernimmt
Fremdproduktionen.
-
Ich bin gegen die maßlose Nutzung von Autos und
Unterhaltungsmedien, weil sie keine Anforderungen an ihre Nutzer
stellen und damit keine Erweiterung, sondern nur
Verstümmelung zur Folge haben.
-
Viele ökologisch motivierte Proteste
werden als reine Proteste diffamiert und
abgelehnt. Das erklärt sich daraus, dass die Sinnlosigkeit der Bedürfnisse, die
die jeweiligen Projekte auslösen, nicht thematisiert wird.
-
Bei problematisierenden Aussagen benutze ich ausschließlich
den Begriff zeitgemäß,
nicht den der Modernität. Also: Zeitgemäßheit
reduziert den Menschen auf reine Wahrnehmung
und Genussempfinden. Zeitgemäßheit äußert sich im Denken, Fühlen und Handeln,
das wiederum von den Prinzipien Bequemlichkeit, Schnelligkeit, Billigkeit,
Grenzenlosigkeit und purer Größe abgeleitet ist.
-
Die Welt wird zunehmend symbolisch (Zeichen und Bilder)
vermittelt, nicht real wahrgenommen. Das geschieht weitgehend ohne Anstrengung
des Wahrnehmenden.
-
Der Autofahrer oder der oberflächliche Medienkonsument ist
faktisch ein
Voyeur, d. h. er beobachtet aus
der nichtteilnehmenden Perspektive und befindet sich somit nicht in lebendigen Situationen. Hier liegt eine
radikale Subjekt-Objekt-Trennung vor. Natürlich lebt der Beobachter in dieser lebensrestriktiven
Rolle ebenfalls. Deswegen nenne ich die nichtteilnehmende Perspektive
sekundäres Leben, das beobachtete faktisch stattfindende Leben das primäre
Leben. Teilnehmende und nichtteilnehmende Perspektiven sind die zwei Pole,
dazwischen liegen unendlich viele Mischverhältnisse. Wenn ich im Auto eine
schöne Frau erblicke und sie mich auch ansieht oder ich einen Autounfall habe,
bin ich plötzlich wieder im primären Leben.
- Die Emanzipation
von der Natur
ist gleichzeitig immer ein Stück Selbstentfremdung von der eigenen
Natur. Hier muss man genau unterscheiden zwischen notwendiger und
destruktiver Selbstentfremdung. Das thematisiert das Doppelwesen des
Menschen.
- Wir müssen uns im privaten Bereich, aber nicht nur dort,
entscheiden: Wollen wir noch mehr Algorithmen oder mehr Leben?
- Der Begriff
Modernität wird heute
fast ausschließlich technisch-ökonomisch
definiert. Welch` ein Affront gegen die Moderne.
- Aus
den Gärten wird zunehmend ein Wohnzimmer mit versteinerten Teppichen–
fehlt nur noch der regenresistente Fernseher.
- „…and
a thousand
nameless beauties of nature inspire the soul with secret transports;…”(George Berkeley
(1685-1753). Wie weit muss man heute fahren, um das zu erleben?
- Mensch,
werde wesentlich, nicht
warenförmig.
- Die
Bedürfnispyramide von Maslow kann helfen, die Eindimensionalität der
Warenwelt zu erkennen und ggf. zu überwinden.
- Wahrscheinlich
kann jemand vollkommen in der materiellen Konsumwelt
ohne die Anerkennung
und Berücksichtigung anderer Werte existieren – aber zu welchem Preis!
- Grundsätzlich gilt: Heute haben wir nicht zu wenig, sondern zu viel
Bequemlichkeit. Wer das nicht glaubt, lese Hegels
Kapitel über Herrschaft
und Knechtschaft in der Phänomenologie
des Geistes , wo er auch auf die zwangsläufig negativen Folgen der Bequemlichkeit hinweist.
- Niedrige Preise und das Auto machen jedes Dorf und
jede Innenstadt frei von Geschäften.
- Citti-Park nennt sich das
größte, allein auf Autos ausgerichtete Einkaufszentrum am Rande
einer kleinen Großstadt. Dieser Name ist aber keine Anmaßung, denn dieses Einkaufzentrum hat die Funktionen der Innenstadt ersetzt. Allerdings ist er alles andere als ein Park.
- Meine Vermutung: Die Inflation des Begriffs
Nachhaltigkeit
ist eine Strategie derjenigen Kräfte, die diesen Begriff im Kern
ablehnen. Vielleicht werden sie eines Tages offenbaren: „Unser Bemühen
besteht darin, die Erde nachhaltig unbewohnbar zu machen.“
- Den Bau von Atomkraftwerken
nach Tschernobyl und Fukushima als Maßnahme zum Klimaschutz zu
begründen heißt Kohlendioxid durch Radiaktivität zusetezen, also
den Teufel mit dem Belzbub austreiben oder zwischen Pest und Cholera
bzw. zwischen Scylla und Charybdis zu wählen.
- Nich bezahlbare Energie, aber
der Erhalt von Arbeitsplätzen ist das echte ethische Problem, vor dem die politische Ökologie steht.
- Es genügt nicht, gegen den Neu- und Ausbau von Flughäfen zu sein, sondern diese Opposition muss ganzheitlich, d. h.
mit bestimmten gesellschaftlichen und individuellen Fehlentwicklungen
begründet werden. So muss z. b. die Wurzeln und die direkten und
indirekten Folgen der Vielfliegerei frei gelegt werden. Werden die
ökologischen Forderungen isoliert gefordert, werden sie schnell
als Willkür gebrandmarkt oder lächerlich gemacht. Vielflieger müssen
ihr Tun begründen: billig und Lust sind keine hinreichenden
Begründungen. Wenn die Begründungen nicht überzeugend notwendig sind,
muss u. U. Verzicht gefordert und geleistet werden. Gleiches gilt für
alle Tätigkeiten, die massiv ökologische Schäden anrichten.
- „Energie muss bezahlbar sein“ ist genau das falsche Signal,
um die notwendigen ökologischen Änderungen nicht nur nicht
herbeizuführen, sondern die negativen Auswirkungen zu fördern: Das
Klimawandel wird nicht aufgehalten. Die Option Atomenergie als billige
und unbegrenzte Alternative wird wieder sinnvoll. Der von allen
Parteien geforderte Ausbau von Infrastrukturen für den
energieintensiven Individualverkehr auf Kosten von Landschaft und
Lebensqualität geht ungebremst und unhinterfragt weiter.
Wirtschaftswachstum als Selbstzweck beherrscht ungebrochen das Denken
und Handeln. Energie wird in vielen Bereichen schlicht
verschwendet. Die Folge: Der gegenwärtige individuelle und
kollektive Energieverbrauch und zukünftige Steigerungsraten
werden zementiert - business as usual.
- "Alles, was wir tun, ist,
die Natur zu zerstören und damit uns selbst" (Sir David Attenborough anläßlich des Erhalts des Prix Europa).
- Und: Hoher Energieverbrauch
in einer Gesellschaft lässt diese immer abstrakter werden, d. h.
immer mehr motorisierte Bewegungen ersetzen menschliche Bewegungen (,
die ich Eigenbewegung nenne), so dass immer mehr Kommunikationsprozesse
und Interaktionen zwischen Mensch und Maschinen stattfinden mit der
Folge, dass reale Mitmenschen aus dem Blick verschwinden. Dieser
Verlust an mitmenschlichen Erfahrungen wird übrigens von den Medien
massiv als Schein kompensiert.
- Biologisches
Wachstum
wird durch Gene „geregelt“ und durch Pflege gefördert, während
wirtschaftliches Wachstum vollkommen „frei“ ist. Letzteres sollte
man deswegen nicht mit Wachstum bezeichnen, sondern eher mit
„wirtschaftlicher Vergrößererung“.
Wäre wirtschaftliches
Wachstum biologisches, also ein Wachstum nach dem Modell lebendiger
Organism und Systeme, dann hätten wir keine ökologischen
Probleme.
- Vermutung: Die Hauptzerstörer der Umwelt sind
die Mittel- und Gutverdienenden,
wenn - und ist inzwischen bei den meisten der Fall, ihr
Handlungsinteresse primär auf materiellen Konsum i. w. S. gerichtet
ist.
- Die Uhr bestimmt die
Zeit, nicht die Zeit die Uhr.
- "Die Energiewende hat Eon und RWE als
attraktive Anlageobjekte schwer beschädtigt" (FAZ). Selbst das ist offensichtlich ein Argument gegen die Energiewende.
- In einer Zeit, wo
Glück vermeintlich eine Ware ist, die man kaufen kann wird, ist Analyse die Voraussetzung für die Synthese.
- "Vieles, was wir unter Alltagsgesprächen oder in der Rubrik Einkaufs- und Kochtipps abspeichern, sind in Wahrheit
politische Themen" ((FAZ v. 23. 10. 13).
- Manche Autoren wie der Brite Sir Richard Layard beklagen die Vernachlässigung des Glücks als Ziel der Politik, während immer utopischere Wachstumsziele als alternativlos beschworen werden" (FAZ v. 23. 10. 13).
- Die Wirtschaft zerstört
Hochkultur
mit allen Mitteln, weil sie primär eine geistige Leistung ist, die man
nicht kaufen kann. Auch Linksintellektuellen machen aus einem falsch
verstandenen Demokratieverständnis dieses Spiel mit.
- Muß das Adjektiv
unzeitgemäß ein Negativum sein? Mit Sicherheit nicht zu Zeiten der Nazis in Deutschland.
- "Der geforderte gute Umweltzustand kann nur erreicht werden, wenn wir
die menschlichen Eingriffe deutlich regulieren und reduzieren." Diese Aussage des Meerschutz-Experten Kim Dethloff gilt grundsätzlich.
- In unserer Gesellschaft sehe ich (wortwörtlich) wesentlich mehr Probleme
des Zuviels als des Zuwenigs.
Beispiele: Fernsehkonsum, Autofahren, Kinderzimmer, Überangebote,
Markenkleidung, Fernreisen ohne Bewusstsein, Energiebedarf,
Bewegungsmangel. Das Zuviel hat eine subjektive Seite (körperliche und
psychische Gesundheit) und eine objektive Seite (Erdzerstörung). Dieses
Zuviel wird weder von der Linken (wegen der Gleichheit) noch von der
Rechten (wegen des Wirtschaftswachstums) kritisiert. Dieses
Zuviel zu thematisieren und zu problematisieren wäre die historisch
wichtige und genuine Aufgabe der Grünen, denn das Zuviel entsteht
durch maßloses Wirtschaften und Konsumieren mit den unheilvollen
Auswirkungen auf die Umwelten der Erde.
Die hier skizzierte
Position speist sich insbesondere aus Texten von Herbert Marcuse (Der
Eindimensionale Mensch, Kritik der Repressiven Toleranz), Erich
Fromm (Haben und Sein), Ernst Friedrich Schumacher (Small is
beautiful) und Adorno (Minima Moralia). Geht aber auch
auf Thoreau und Rousseau zurück. Glücklicher Weise gibt es auch
ein große Zahl zeitgenössischer Autoren, die an dieser Position arbeiten.
So z. B. der französische Philosoph und Praktiker Pierre Rabhi.
- Wenn die
Strukturen übermächtig werden,
muss die Entscheidungskraft der einzelnen Bürger gestärkt werden.
So wie in der jüngsten Geschichte individuelle Dänen und
Bulgaren Juden halfen.
- Die
Umwelt und letztlich die Erde werden nicht primär durch
widerrechtliche Handlungen und daraus entstehende Folgen, sondern
durch Produkte und Handlungen zerstört, die nicht im Widerspruch zu bestehenden Gesetzen stehen, also durch „Normalhandlungen“, die den Alltag ausfüllen.
- Es
dauert bis umweltschädliche Produkte und Verhaltensweisen, wenn
überhaupt, verboten werden. Bis zu ihrem Verbot, ist ihr Erwerb und
Nutzung legal, aber nicht legitim. Diese Zeit der legalen Zerstörung
kann man mit Hilfe des Unterschieds von Legalität und Legitimität
„überbrücken“. Diesen Unterschied gilt es offensiv in den
gesellschaftlichen Diskurs einzuführen und damit die Bürger auch
ethisch zu stärken.
- Ich kenne inzwischen viele Menschen, unabhängig von Schicht und Bildung,
deren Denken, Gefühle und Handeln fast ausschließlich von der Suche
nach der preislich günstigsten Möglichkeit des Konsums und
nach Sinnerfüllung durch Unterhaltungsmedien bestimmt wird. Das hat
längst die Dimension der Selbsterhaltung überschritten.
- These:
Die Prophezeiungen von Rachel Carsons „Silent Spring“ und die Aktionen
gegen das Baumsterben in den Achtzigern sind deshalb nicht eingetreten,
weil erst nach den Protesten dagegen etwas getan wurde. Es war also kein blinder Alarm.
- Fortschritt? „The automated Japanese restaurant without waiters” oder “New glasses translate as you read” (BBC).
- Sie müssen neben ihren Beruf auch noch so eine Art Zwischenhändler sein. Der
Paketdienst kommt täglich mehrmals.
- „Ich lese keine Blogs, ich liebe das Leben“ (Zaz, die übrigens keinen Fernseher hat.).
- Frage: Warum heißt Strom, der nicht aus AKWs, sondern z. B. aus Kohlekraftwerken stammt,
Ökostrom?
- Der Ausdruck
„zeitgemäß“ ist die generelle Kapitulation gegenüber jedem technischen Gerät, das auf den Markt kommt.
- Über die psychische Kategorie der
Bequemlichkeit schafft sich der Mensch selbst ab.
- Statt von repressiver oder befreiender Toleranz, spreche ich lieber von reflexiver Toleranz,
weil in bestimmten Situation Toleranz auch falsch sein kann, nämlich
dann, wenn man sich bei Unrecht wegduckt, tolerant ist gegen Willkür
oder nicht die negativen Aspekte von Waren, Handlungen, Situationen
bedenkt. Reflexiv heißt hier einhalten und noch einmal
überprüfen. Diese Haltung sollten zumindest wir aus der Geschichte
gelernt haben.
- Ethik verengt sich heute auf rationale Kaufentscheidungen.
- Natürlich kann jemand in dieser materiellen Konsumwelt ohne die Anerkennung und Berücksichtigung eines Seins existieren,
aber zu welchem Preis!
- Nestroy blieb es laut Karl Kraus erspart, die
respektlose Intelligenz zu erleben, die da weiß, dass die Technik wichtiger sei als die Schönheit.
- Gerechtigkeit gilt nicht nur zwischen Menschen, sondern gegenüber allen Lebewesen.
- „Die aussterbenden Bäume,
Löcher im Himmelsgewölbe, die heillos werdende Luft und die vergifteten
Wasser der Erde, alles erleichterte es, deutlicher als frühere
Generationen die Lage zu sehen, den Aufstieg der eigenen Art aus dem
Tierreich zu beklagen ob der Möglichkeit, den Planeten aus den Angeln
zu sprengen. Der Erdenkloß brauchte, um weiterhin leben zu wollen, viel zärtliche Demut, ein gerüttelt Maß wahnsinniger Zuneigung für seine arme absterbende Welt“ (Sarah Kirsch, Allerlei – Rauh, S. 99).
- Bildung
kann man nicht kaufen und auch nicht geschenkt bekommen. Bildung
kann man weder implantieren noch über Tabletten erzeugen.
Nur die
Bedingungen des Erwerbs in Form von Medien, Zeit, Einrichtungen usw.
Danach hören die Möglichkeiten der gesellschaftlichen Hilfe auf.
Im Kern kann allein das lernende Subjekt den zumeist
anstrengenden Prozess der Bildungsaneignung übernehmen.
Diese Seite wird in der öffentlichen Diskussion zumeist
unterschlagen.
- Zwischen vita activa und vita contemplativa gibt es leider noch eine vita passiva, ein uneigentliches, weil gekauftes Leben. Diese vita passiva verdrängt zunehmend die beiden erst genannten Lebensformen.
- Nestroy blieb es laut Karl Kraus erspart, die respektlose Intelligenz zu erleben, die da weiß, dass die Technik wichtiger sei als die Schönheit.
- Das Internet
ist nicht das Reich der Freiheit, der Fortschritt in der
Bildbearbeitung lässt den Schönheitssinn abstumpfen und der
schöpferische Mensch muss einsam leben (Jonathan Franzen).
- Nach Aussagen der Hirnforscher setzt
Abwechslung
körpereigene Stoffe frei, die Menschen glücklich machen. Das deckt sich
auch mit meinen Erfahrungen, aber es genügt nicht, einen anderen
Fernsehsender einzuschalten oder eine andere Autobahn zu befahren.
- In vielen Städten veröden die
Innenstädte, während die
Einkaufszentren
an den Stadträndern ständig größer werden. So groß, dass es in nicht
ferner Zukunft notwendig wird, die Rathäuser, Verwaltungen und
Dienstleistungen dorthin zu verlegen.
- Heimat
ist immer konkret, während Volk und Nation mehr oder
weniger abstrakte Konstruktionen sind. Deswegen hat Heimat für jeden
oft einen anderen Horizont, andere Strukturen und andere Inhalte.
- Die objektiv Wissenschaftssprache und ihre heutigen Transformationen in
Schwundformen der Alltagssprache macht uns zu
Fremden. Diese Sprache
lenkt uns von uns weg, macht das Subjektive und Seelische fast
inexistent. Mit den Worten Hölderlins : „Wir haben die Sprache in der
Fremde verloren“. Die Fremde ist heute die Konsum-Medienwelt, die von
Preisen und Kosten dominiert wird.
- Wir müssen endlich im Horizont des Klimawandels individuell und kollektiv die Frage stellen
"Was wird gebraucht, was nicht?"
- Das Kapital ist ein
unerbittlicher Vollstrecker.
- Es gibt einen reflektierten
Konservativismus, der für bestimmte Bereiche angebracht is, und einen dummen Konservatismus, der inakzeptabel ist.
- Ich grüße eine Frau auf dem
Spazierweg. Sie guckt mich einen Augenblick verdutzt an und sagt,
dass seit Jahren kein Fremder sie mehr freundlich gegrüßt hätte.
Ich sehe darin ein Merkmal der Zeit: Wenn man so weit gekommen
ist, Menschen nicht als Menschen, sondern diese als
Dinge
zu sehen, dann verschwindet das spezifisch Menschliche, nämlich
Wärme, aus Kommunikation und Interaktion. Dingen dankt man nicht.
- In der Zivilisationskritik des beginnenden zwangzigsten Jahrhunderts galt bei vielen Denkern
die Stadt
als Ort vollkommener Entfremdung. Dem war nicht so. Zwar fehlte der
Stadt Natur, aber nicht Leben, allerdings „nur“ menschliches Leben:
Menschen trafen auf Menschen. Im Zeitalter der elektronischen
Medien und des Individualverkehrs finden zunehmend Treffen zwischen
Menschen und Dingen statt. Die Beziehung verdinglichen auf dem einen
Pol. Die Stadt im klasischen Sinne hat offensichtlich keine
Zukunft.
-
„Die CDU sei die Partei der ökonomischen Vernunft“ (FAZ),
wohl wahr, aber eben oft nicht der ökologischen Vernunft.
-
Wenn man früher einsam war, konnte man zumindest in
eine der vielen Eckkneipen oder in ein
Dorfgasthaus gehen. Dort traf man immer auf Menschen. Heute bleibt man zu Hause
und setzt sich vor den Fernseher oder fährt mit dem Auto umher.
-
Modern sein heißt nicht, immer die neuesten Waren zu haben,
sondern die Fähigkeit zu entwickeln, auswählen zu können.
-
Mehrheiten entscheiden in der
Demokratie, aber die
Mehrheitsentscheidung ist nicht immer die wahre oder richtige. Der Diskurs muss
dann weitergehen.
- Warum wird der Motor nicht als ein großer Problemverursacher
diskutiert? Eine Vermutung: Mensch und Motor gehen tendenziell
ununterscheidbar in einer Symbiose auf. Motoren führen
nicht nur zunehmend äußere menschliche Tätigkeiten aus, sondern auch
innere Prozesse werden durch Motore angetrieben. Wenn das Herz als
Motor des Lebens bezeichnet wird (so in FAZ v. 19. 9. 13), ergibt sich
aus dieser Gleichsetzung fast zwingend ein Kritiktabu gegenüber
Motoren, denn ein Herz kritisiert man nicht.
- Das Hauptthema
der Grünen im Wahlkampf 2013
war Gerechtigkeit, das Kernthema Ökologie wurde vernachlässigt. Aber
selbst die vernachlässigte Energiepolitik deckt bei weitem nicht die
Position der politischen Ökologie ab. Viele Grüne haben nicht die
Potenz der Politischen Ökologie, um überhaupt Zukunft und Humanität zu
ermöglichen erkannt bzw. zum Zentrum ihre politischen Aussagen gemacht.
- Politische Ökologie
ist
nicht rückwärtsgewandt, sie fühlt sich der Modernität verpflichtet,
aber sie will eine andere Modernität: So eine andere
Verkehrspolitik, Förderung der Eigenbewegung, kritische
Medienbejahung, Regionalismus, aber keinen Nationalismus, global
denken, lokal handeln, Unterstützung von lebensfördernden
Traditionen, Kritik von unnötigen Motoreneinsatz, Schutz der Natur und
des Lebens.
- Es geht um einen
gesunden Lebensstil, der kein Existieren im Konsum ist.
- Gegen die Dominanz der Events muß man ein kulturelles Immunsystem entwickeln.
- Wir verdinglichen zunehmend das Leben.
- Die Gefahr der Vereinfachung besteht in der
Übervereinfachung (so auch Überbequemlichkeit usw.).
- Wir bedürfen der Mnemosyne, der Erinnerung und der Erfahrungen, wenn
wir befreit und befeiend denken und urteilen wollen.
- Individuelle und kollektive Opposition, wenn notwendig, aber
kein Selbstzweck.
- Was bei den Römern Brot und Spiele bedeuteten, sind heute Benzin und Unterhaltungsmedien.
- Devise: Nicht verbieten und vorschreiben, sondern
in aller Deutlichkeit die Widersprüche und Idiotien der Gegenwart benennen.
- Im Alltag übernehmen zunehmend
Motore menschliche Bewegungen, entsprechend
intensiv werden
sportliche
Leistungen zelebriert, sei es als aktiver Sportler oder als passive Mediensportler.
- Es ist schon erstaunlich: die Biologie, die Lehre vom Leben
und
die Naturwissenschaften überhaupt haben wenig oder nichts mit dem Leben
an sich zu tun. Sie haben primär nur das tote Leben zum Thema.
Sie richten es so her, dass empirisch-positivistische Methoden
angewendet werden können. Auch die reine Beobachtung
gelangt nicht ans Leben, da sie immer nur äußerlich ist. Übrigens
geht es nie um das individuelle Tier oder Pflanze, sondern immer um die
Art oder um höhere Abstraktionen.
- Das unterstützenswerte Anliegen, autonom
zu sein und selbst Verantwortung für sein Leben zu
übernehmen, kann man als konservativ bezeichnen. Allerdings bezieht
sich diese Selbstverpflichtung bei Konservativen nur auf das
Bezahlenkönnen. Wenn etwas bezahlt ist, ist Autonomie kein Thema
mehr. So wird problem- und widerstandslos die Eigenbewegung zugunsten
motorenbetriebener Fortbewegung aufgegeben. Noch schlimmer: Der Verlust
der hier stattfindenden Autonomie wird nicht einmal bemerkt, ja als
Fortschritt interpretiert.
- Ich erweitere den Begriff der Autonomie,
indem ich ihn auch auf körperliche und geistige Fähigkeiten
beziehe, die jenseits von pragmatischen Zielen liegen und
existenziellen Sinn und Bedeutung haben.
- Der aufrechte Gang ist in der Gegenwart weder wortwörtlich noch als Metapher für geistige Autonomie ein Thema.
- Immer weniger erkennen wir uns in eigenen
Taten
wieder: auf den Knopf des Fernsehers oder auf das Gaspedal drücken,
Wischen und „Touchen“ sind keine Werke. Das zu denken, ist der von der
Werbung und dem rationalisierenden Gewissen geförderter Irrtum.
Selbstbewusstsein hat die Bedeutung a) seiner selbst und b) von
Ich-Stärke. Das Anschauen von eigenen Werken stärkt das
Selbstbewusstsein im Sinne der Ich-Stärke.
- „Wir haben die Sprache in der Fremde verloren“(Hölderlin). Die Fremde ist heute die Konsum-Medienwelt.
- Erfahrene Heimat
ist konkret. Deswegen hat Heimat für jeden oft einen anderen
Horizont, andere Strukturen und andere Inhalte. Volk und Nation
dagegen sind abstrakte Konstruktionen. Heimat entsteht nur durch
Originalerfahrungen, ansonsten sind es Ideologien.
- Der Preis ist nicht das Ding.
- Unsere Zeit mag nicht philosophisch, sondern nur noch pragmatisch denken. Sie denkt
eindimensional.
- Für die moderne Philosophie und Wissenschaft ist die
Abstraktion,
besonders als mathematische, die eigentliche Wahrheit. Das
Konkrete und die eigene Anschauung haben nicht den Status der
Wahrheit, sie gelten als „subjektiv“. Auch die moderne
Existenzweise wird immer abstrakter und damit nach dieser Auffassung
wahrer. Eigenbewegung, Originalbegegnungen, Augenblicke, direkte
Gespräche verlieren zunehmend an Wert und Bedeutung.
- Die in der Originalbegegnung gemachten Wahrnehmungen und Anschauunngen sind
primär. Stehende und laufende Bilder sind objektivierte Anschauungen bzw.sekundäre Anschauungen. Wir leben zunehmend in einer Bilderwelt.
- Wir müssen das Dorf
neu definieren. Nicht die Landschaften und die Dörfer müssen sich in
ihrem Wesen ändern, sondern die Bedürfnisse und Fähigkeiten der
Menschen, die dort leben wollen.
- Beim „normalen“ Fernsehen,
Illustrierte durchblättern, Autofahren, Shopping usw. reduziert sich
der Mensch bzw. Fähigkeiten auf ein Minimum. Körperlich ist er fast
bewegungslos und sein geistigen Tätigkeiten beschränken sich auf
die Aktivierung von Gewohnheitsmustern, wobe die die
Wahrnehmungen allein dem Kurzzeitgedächtnis zugeführt werden.
- Nachhaltigkeit ist untrennbar verknüpft mit „intergenerationeller Gerechtigkeit“.
- Vieles bleibt im Alltagsbewusstsein unbemerkt, weil zu ihrer Erkenntnis es
der Distanz und der Zeit bedarf.
Distanz gibt es aber immer weniger. Langeweile, als Auslöser von
kritischen Reflexionen, wird sofort durch Medieneinsatz bekämpft.
- „The Blues Accordin' to Lightnin' Hopkins“ in Youtube gibt das wieder, was Menschen einander geben können.
Das mag eine Idealisierung und vielleicht auch eine einseitige
Fokussierung sein, aber es ist ein Gegenbeispiel für die zunehmende
Entmenschlichung (wortwörtlich!) gesellschaftlicher Prozesse – denke ich.
- Horizonte
werden durch sinnliche Erfahrungen, durch geistige Erkenntnisse oder durch Phantasien gebildet.
Natürlich wird grundsätzlich durch ein autofreies Leben der sinnliche
Erfahrungshorizont kleiner, aber dafür sicherlich auch komplexer und
intensiver. Auch denke ich, dass die Möglichkeiten
der geistigen Horizonterweiterung sich wesentlich vergrößern. Immerhin ist Kant nie über fünfunddreißig Kilometer über Königsberg hinaus gekommen.
- In die existentielle Langeweile stößt
die Bewusstseinsindustrie. Nur wenige können sich ihr entziehen.
Sie zu kritisieren gilt als altmodisch, rückwärtsgewandt, reaktionär.
- Wer behauptet,er sei Naturliebhaber,
weil er mindestens einmal in der Woche seinen Rasen mit einem
Motorasenmäher traktiert, muss noch einmal über den Begriff
Naturliebhaber nachdenken.
- Genau besehen ist jedes Leben eindimensional, deswegen kommt
alles auf den Unterschied an.
- Im gegenwärtigen Alltagsdenken dominiert eindeutig die Logik des Kapitals und der Waren. Es gilt, dagegen die Logik des Lebens zu stärken.
- Technische Lösungen als Antwort auf Probleme sind in, Verhaltensänderungen als Antwort auf Probleme sind out.
- Wer bestimmte Waren kritisiert, kritisiert automatisch die Käufer dieser Waren – und das kommt nie gut an.
- Arbeit ist Arbeit, auch wenn es keine Lohnarbeit ist.
- Vermutung:
Nicht der Mensch, sondern die von ihm hergestellten Dinge üben
zunehmend die Herrschaft über ihn aus. Wenn man das nicht will, muss
man auf bestimmte Dinge verzichten.
- Das Konzept des autonomen, selbstmächtigen Subjekts
ist auch nicht als gedachtes Konstrukt mehr haltbar. Um diesen Zustand
zu erreichen, muss neu begonnen werden - nämlich mit Eigenbewegung.
- Wenn ein Ding als Ware erworben wurde und im Bewusstsein eine Ware bleibt, verliert es seine spezifische Dingcharakteristik.
- Moderner Liberalismus: Freiheit für die Waren, auch wenn die Menschen faktisch dadurch unfrei werden.
- Im Kapitalismus (hier nur beschreibend gemeint) werden immer mehr Dinge real, aber noch mehr im Bewusstsein zu Waren: Die Dingwelt wird zu einer Warenwelt.
Nur noch selten haben Dinge und Menschen gemeinsam die Kraft,
Dinge als Dinge wirken zu lassen, so als ein zustimmendes
Lächeln, als ein austauschendes Gespräch, als eine helfende Hand
eines Fremden im Zug beim Aussteigen, als ein formvollendetes
Möbelstück, als eine hüpfende Amsel, als ein Blick in eine intakte
Naturlandschaft, als das Spüren der bejahenden Körperkraft beim Gehen.
Meine gesamten theoretischen und praktischen Bemühungen bestehen darin,
mich und Mitmenschen dazu zu bringen, die dominierende Erscheinungsform
der Dinge als Waren und die damit einhergehenden
Verluste zu erkennen und zumindest in Teilen rückgängig zu
machen.
- Wir bestimmen Dinge, aber Dinge bestimmen auch uns.
Der jeweilige Bestimmungsgrad kann je nach Situation sehr verschieden
sein: Während der Autofahrt bestimmt das Ding „Auto“ weitgehend den
Prozeß. Beim Wandern bestimmt nach der Zielentscheidung das Ding „Weg“
auf Makroebene den Ablauf, im Mikrobereich der Wanderer.
Grundsätzlich gilt es einzusehen, dass die Dinge um uns weit mächtiger
sind als wir denken. Unser Leben ist be-dingt.
- Die Existenz der jetzt noch bestehende Natur
hängt allein vom Willen der Menschen ab. Wir müssen uns deshalb mehr
den Naturdingen anpassen, nicht so sehr den neu auf den Markt kommenden
Artefakten.
- Wir müssen uns selbst in die Frage stellen, d. h. oft uns selbst als ein Teil des Problems sehen.
- Über Doping
will man ohne Anstrengung Erfolge haben, die man selbst nicht
realisieren will oder kann. Gesellschaftlich akzeptierte, ja geförderte
Formen des Dopings gehören der Zukunft: Medikamente,
Wellness, expansiver Motoreneinsatz gehen in diese Richtung. Wir leben bereits in einer Doping-Gesellschaft. Vielleicht ist der Sport sogar der dopingfreieste gesellschaftliche Bereich.
- Es gibt sinnvolle und nichtsinnvolle Forderungen nach
Veränderungen. Heute werden nur die Veränderungen akzeptiert, die bestehende Wünsche verstärken.
- Hinter
unserer Siedlung läuft ein naturnaher Bach mit einem ruhigen
Spazierweg. Bewohner der anliegenden Straße habe ich dort noch nie
gesehen, es sei denn, sie haben einen Hund. Warum ist das so? Ich
vermute, dass hängt damit zusammen, dass für diesen Weg keine
Werbung gemacht wird., so dass er schlicht
in ihrem Bewusstsein nicht vorhanden ist.
- Ein
Plädoyer für Grenzen: Das grundsätzliche Aufgeben jeglicher
Grenzen und damit Dualismen wäre das Ende der Kultur und der
Menschen - wohl wissend, dass Grenzen immer eine geistige Setzung sind.
- Die geistige Hauptbeschäftigung des zeitgemäßen Konsumbürgers
– und das sind inzwischen die meisten Bürger – besteht im Herausfinden
von Preisen und diese zu vergleichen, um das billigste Angebot zu
bestimmen. Dieses Bestimmen läuft quasi automatisch ab, ist also keine
wirkliche Entscheidung mit einer Unsicherheitsdimension, erfordert kein
Denken.
- Das
Dasein grundiert zumindest als Möglichkeit in Freiheit, die durch
innere und äußere Bedingungen vereitelt werden kann. Diese
Aussage richtet sich gegen Auffassung, gesellschaftliche Prozesse
als naturwüchsig zu nehmen und zwangsweise Anpassung zu fordern.
- „Mach nicht den Fehler und leb zu lang. Oder du müsstest ertragen, dass die Welt, die du liebst, mein Kind,
sich von dir abdreht …“
(Erhard Kästner). Ist das die einzige Möglichkeit? Widerstand, eine andere?
- Hegels Kunsttheorie besagt u. a., dass ein bestimmter Kunststil (z. B. Barock) nur solange en voque ist,
bis alle Möglichkeiten dieses Stils durchbuchstabiert wurden. Danach
wird zwangsweise ein neuer Still, der auf anderen Prinzipien beruht,
gefunden und durchsetzt. Das gilt mit ziemlicher Sicherheit
für alle Erfahrungsgebiete. So vermute ich, dass das Zeitalter der
Warenwelt für immer mehr Menschen seine Möglichkeiten ausgeschöpft hat,
so dass hier nichts substantiell Neues mehr erscheinen kann. Das gilt
auch für Reise, denn „man“ kennt inzwischen die ganze Welt, zumindest
die großen Flughäfen. Welcher „Stil“ bricht nun an? Eigenbewegung?
Reise ins Innere? Hin zum sozialen Engagement?
- Die unaufhaltbare Entwicklung
von E-Bikes führt letztlich zu einer unbemerkten Umwandlung vom
Fahrrad zum Motorrad. E-Bikes und oft Motorennutzung
funktionieren nach der Weise von Dopingmittel: man bemerkt nicht bzw. will nicht bemerken, dass Eigenenergie durch Fremdenergie ersetzt wird.
- Zeitgemäßes Leben:
Wenn sein oder ihr Auto vor der Tür steht, ist er
oder sie mit Sicherheit zu Hause. Wenn der Fernseher
nicht läuft, sind beide mit Sicherheit nicht zu Hause.
- Ich finde den Begriff Warenwelt informativer als den der Konsumwelt, denn in dem Begriff Warenwelt ist schon Entfremdung implizite enthalten.
- Es
gibt ein Computerspiel, bei dem man eine bewaldete Landschaft
allmählich bebaut, indem man Straßen über das Land zieht und Areale
erschließt für Wohnsiedlungen, Geschäftsviertel und Schwerindustrie.
Dann wachsen ganz von allein Gebäude und Fabriken aus dem Boden, wie es
im Wald die Pilze tun, und in die Häuser ziehen nach und nach Menschen
ein, die prompt nach einer besseren Infrastruktur verlangen. Und jedes
Mal, wenn man einen der Wünsche erfüllt hat, kommen drei neue hinzu,
bis irgendwann alle Flächen bebaut sind und alle Häuser bis in den
Himmel reichen (aus einem Artikel in der FAZ zu einer Ausstellung von
Robert Adams´ Fotografien). Aber das ist nicht nur nur ein Spiel, sondern universelle Realität.
- Die traditionelle Mehrwertkritik
marxscher Prägung erklärt nicht mehr viel. Deswegen brauchen wir eine
Wertekritik. Meine Frage ist, ob das einer neuen Theorie bedarf, oder
kann man sie auch von Marx ableiten.
- Der Konsummensch leidet an den Folgen des eigenen Tuns, ist aber
im Gefängnis der Vorstellung vom „Normalen“ und angeblicher Alternativlosigkeit gefangen (Galow-Bergemann).
- Das verdrängte hochexplosive Zerstörungsmaterial im Alltagshandeln.
- Das menschliche Maß als
Begrenzung, aber auch als Ziel des Denkens und Tuns, ist
offensichtlich aus unserem Bewusstseinshorizont verschwunden.
- Weil wir nicht wissen, was Leben ist, verpassen wir es so oft.
- Ökologische Politik ist
im Kern Motorenkritik, um einen verträglichen Einsatzes im
Interesse des Menschen und der Natur zu ermöglichen. Die
Grünen müassen aufpassen, dieses Ziel nicht gänzlich aus den Augen zu
verlieren.
- Die Schönheit einer Kultur verschiedener Herkünfte.
- Der Mensch ist weltbildend. Aber was bildet er? Das ist eine wichtige, vielleicht die wichtigste Frage.
- Fernsehen ist je nach Größe des Bildschirms real
Nahsehen.
- Das Unverfügbare wird dem modernen Menschen schnell zu einem Nichts.
- In der atomisiert-abstrakten Kommunikation bleibt der sichtbare Konsum
die einzige Möglichkeit, sich visuell dazustellen wie über Autos und
Kleidung. Diese Seh-Haltung wird durch den Fernsehkonsum gesteigert.
- Nach dem erfolgreichen Geschäft der Selbsterhaltung
entsteht nach Schopenhauer Langeweile, die nicht durch ständigen
Warenkonsum beseitigt wird.
- Wahrscheinlich lässt sich nur durch (philosophische) Reflexion
das Konsum-Gefängnis überwinden.
- Es lauert die Gefahr, dass der philosophische Materialismus
zum konsumptiven Matrialismus verkommt.
- Ich weiß auch nicht mit Sicherheit, wie man für sich sinnvoll mit dem
Existenzproblem
umgehen soll, aber ich bin sicher, dass ständiger materieller Konsum
als Lebensmittelpunkt und Lebensziel keine Lösung ist.
- Der Begriff Fortschritt
verengt sich auf ökonomisch-technologischen. Der Grad der Motorisierung
und Mediatisierung nimmt ständig zu, während das geistig-seelische
Wachstum der Bürger und der Bereich anspruchsvoller Kultur
entsprechend rasant zurückgeht.
- These: Wenn ein Land, eine Region oder auch ein kleiner Privatbesitz keinen Bereich der
Wildnis
mehr hat, tritt Verarmung ein. Wildnis hier als Reales, aber auch
als Metapher für offene Zukunft, für das Unbezwungene, für gedachte und
ungedachte Möglichkeiten, für Chaos genommen.
- Auch in der digitalen Ausspähaffäre zeigt sich die
Theorie der Eigenbewegung als umfassende, erklärende und greifende Alternative.
- Der Mensch mit seinen Fähigkeiten ist durch den universellen Einsatz von Motoren in eine Art
künstliches Koma versetzt worden. Die Motoren enteigenen den Menschen von seinen Fähigkeiten.
- Ich will keine intelligenten Objekte, sondern ich will meine Intelligenz fördern.
- Lösung: Den Einsatz von Motoren selektiv gezielt zurückschrauben,
um Zukunft zu ermöglichen.
- Der Unterschied zwischen Lemmingen und Menschen?
Die Lemminge stürzen sich wahrscheinlich ohne Bewusstsein in den
Abgrund, die Menschen voller Bewusstsein. Die Menschheit kann nicht für
in Anspruch nehmen „Denn sie wissen nicht, was sie tun“.
- "Kommerzialisierung geschieht nicht gegen die Wünsche der Bürger; sie wollen es so" (Evgeny Morozov).
- Dem vom Warenkonsum konditionierte Mensch ist es nicht möglich, sich eine Welt
jenseits der Konsumwelt auch nur vorzustellen.
- Wenn ich Brot im Internet bestelle, bin ich ein elektronisch gespeichertes Datum, wenn ich es im Bäckerladen kaufe, bin ich es nicht.
- Die
Nachfrage nach Energie nimmt weltweit ständig zu. Traditionelle und
neue Technologien der Energiegewinnung quetschen die Erde wie wir eine
Zitronenscheibe bis auf den letzten aus. Wann beginnen wir,
unsere auf Motoren begründete Lebensweise
zu ändern?
- Der unkritische Einsatz von Motoren
in jeder Situation verursacht insbesondere das ökologische Problem.
Motoreneinsatz ist auf allen Ebenen das Tabuthema der Gegenwart
schlechthin und bildet eine absolute Grenze der Kritik, die von
allen Parteien und Einrichtungen ohne jegliche
Einschränkungen beachtet wird.
- Immer mehr Menschen werden weltweit höchst effizient dazu gebracht, eigene Fähigkeiten an Motoren aller Art abzugeben. Das geschieht ohne Ausbildungsprozesse und ohne jeglichen Zwang.
- Glücklich die Stadt, deren Bürger ausschließlich in den Geschäften ihrer Stadt kaufen.
- Das
Streben nach der Verabsolutierung des Zustandes der Wellness ist
der Abschied von menschlichen Möglichkeiten und von jeglicher
Kultur.
- Die vorzeitige Versteifung der Körpers und Stilllegung des kritischen Geistes
durch drastische Einschränkungen von körperlichen und geistigen
Bewegungen wird durch sportlich-grelles Outfit, schnelle Autos,
mechanisch-laute Musik undFernreisen kaschiert.
- Das Streben nach der Verabsolutierung des Zustandes der
Wellness ist
der Abschied von menschlichen Möglichkeiten und von jeglicher Kultur.
- Wird das Argument „Erhaltung von Arbeitsplätzen“ ein absolutes, sterben Natur, Kultur, Ethik, Schönheit und die Möglichkeit eines guten Lebens
- Um zu durchschauen, dass der Navigator dumm macht, muß man über kritische Intelligenz verfügen.
- Der zeitgemäße Konsumbürger ist eindimensional,
d. h. alle seine Gedanken und Werte sind aus der Konsumwelt. Das kann
u. U. sehr komplex und deswegen spezifisch anspruchsvoll
sein.
- Im Rasenfetischismus sind noch Spuren faschistischen Denkens und Fühlens enthalten.
- Zur Ausspähung: Wenn ich Brot im Internet bestelle, wird diese Handlung mein Datum,. wenn ich es anonym im Bäckerladen kaufe nicht
- Die Einbildungskraft,
die in jeder Wahrnehmung lauert, wird a) in unserer von der
instrumentellen Vernunft beherrschten Vernunft ständig unterdrückt und
b) durch die Medien der Unterhaltungsindustrie überflüssig gemacht.
- Ich will mich nicht über technische Geräte und Waren
definieren.
- "Uns fehlt die Kultur des Glücks" (Swetlana Alexijewitsch).
- Anzeichen? „Allerdings bemerke ich neuerdings, dass
die Glamour-Mode abflaut.
Den Erfolgreichen reichen der Mercedes und die Villa nicht mehr, sie
interessieren sich für Politik, sogar für die moralisierenden
Sechziger, die sie früher verachtet haben“ (Swetlana Alexijewitsch,
Friedenspreis 2013).
- Nach drei Wochen Abwesenheit kann man sagen, unser Garten sei unverletzt.
- Das Unverfügbare wird dem konsumorientierten Menschen schnell zu einem Nichts.
- Auf Macht folgt immer Ohnmacht.
- "Die Wirtschaft
ist der Prozess zunehmender Verschuldung unter dem Anschein der
Vermehrung des Reichtums und im Glauben daran" (Friedhelm Schneider).
- Ich bin sprachlich und sachlich immun gegenüber
Superlativen. Worin liegt denn ihr Wert?
- Im
Radio höre ich die Pastorale, auf einem anderen Sender wird gerade das
Formel-1-Rennen übertragen. Da behauptet noch einer, es gäbe
keine Hochkultur.
- Fortschritt mit gegenwärtig vorherrschenden Inhalten ist der Name für das "Wegfahren", nicht Weggang aus dem Leben.
- Vielleicht muss man den Badeurlaub als Inbegriff des gelungenen Sommerurlaubs kritisch hinterfragen.
- Ich akzeptiere und unterstütze im Bereich der motorisierten Mobilität
öffentliche Verkehrsmittel, weil sie weniger umweltbelastend sind und soziale Erfahrungen ermöglichen.
- Aufgabe der Bildung: dem Lernenden Flügel zu verschaffen (Wilhelm Lehmann). Das Motto: Du kannst mehr, als du denkst. (B. Maaßen).
- Das Unverfügbare wird dem modernen Menschen schnell zu einem
Nichts.
- In der Gegenwart sterben nicht nur pflanzliche und tiereisch Arten in nicht bisher gekannter Geschwindigkeit aus, sondern auch
wichtige Formen der sozialen Begegnung.
- Kino im Kopf: Du musst schon Deinen eigenen Film
drehen, wenn auch nicht im Studio, zumindest doch in Deinem Kopf.
Alles andere ist Leben aus zweiter Hand, wenn überhaupt.
- Die Schönheit und die Stille kommen zunehmend
unter die motorisierten Räder.
- Die „wirkliche Wirklichkeit“
ist das Ziel meiner Bemühunge, aber auch sie ist kein
Paradies,und sie ist sehr schwer zu bestimmen. Mehr Klarheit entsteht
im Vergleich.
- Die grundlegende und bestimmende Struktur der gegenwärtigen Gesellschaft,
ihre Motorisierung,
und die daraus sich ergebenden zerstörerischen Folgen dürfen nicht in
den herrschenden Medien diagnostiziert und benannt werden. Ihr
Argument, dass sei zu abstrakt.
- Der Konsumbürger ist der heutige allgemein anerkannte ethische Typus.
- In der Eigenbewegung bin ich ein autonomer
Einzelner, im Auto Teil einer technologischen
Struktur.
- Nach Odo Marquard sind bei Aristoteles die Begriffe
praktisch und politisch identisch. Das denke ich auch.
- Gedacht wird nur noch innerhalb der Konsumwelt.
- Ich brauche keine Großstadien, auch keine Events, kein Auto und schon längst kein SUV. Diese Liste lässt sich problemlos verlängern.
- Bundesbildungsmisterin
Johanna Wanka: "Die Frage ist nicht, ob wir wirtschaftliches Wachstum
brauchen. Sondern wie dieses Wachstum aussehen muss. Wachstum ist ja
kein Selbstzweck. Immer höher, immer schneller, immer weiter - einfach
nur das Bruttosozialprodukt steigern - das reicht nicht. Das wissen
wir, seitdem der Club of Rome vor 40 Jahren seinen berühmten Bericht
von den "Grenzen des Wachstums" vorgelegt hat. Längst ist klar:
Wachstum muss auch ökologische, kulturelle und soziale Aspekte
umfassen. Es muss im Einklang stehen mit Umwelt und Gesellschaft. Wir
brauchen eine gerechte Wirtschaftsordnung, die es allen Menschen
ermöglicht, an Entwicklung und Wohlstand teilzuhaben, eine
Wirtschaftsordnung, die nicht auf Kosten der künftigen Generationen
geht. Kurzum: Wir brauchen ein Wachstum, das nachhaltig ist."
Sicherlich gute Formulierungen, aber sie verlassen nicht
das Ideen-Gefängnis des Wachstums.
- Vermehrten wirtschaftlichen Output als Wachstum zu bezeichnen, ist ideologisch, denn für biologisches Wachstum sind Grenzen konstituierend.
- Es ist sinnvoll, aus pragmatischen Gründen unter gegebenen Bedingungen
ökologische Nischenpolitik zu betreiben, aber diese Nischen als naturwüchsig zu internalisieren, ist unverantwortlich.
- Dinge haben für zeitgemäße Menschen nur Sinn, insofern sie für sie nützlich sind. Dingen wird kein
Eigensinn und Selbstzweck zugestanden.
- Warum kann der Mensch keinen Flecken auf Erden mehr sich selbst überlassen?
- Die Kategorie des Lebens
ist häufig eine Entscheidungshilfe. Das Phänomen Leben ist sehr schwer,
wenn nicht unmöglich auf den Begriff zu bringen. Aber wir fühlen sehr
genau, ob eine Situation lebendig ist oder nicht. Bewege ich mich
selbst, bin ich im prallen Leben.
- Ein
Appell an die kleineren Parteien: In Bezug auf das Auto haben die
großen Parteien und die großen Zeitungsverlage sich
offensichtlich auf die Losung „Ja zum Fahrrad, aber keine Kritik des
Autos und Individualverkehrs“ (hier genitivus obiectivus, denn faktisch
herrscht der genitivus subiectivus) geeinigt. Dass aber in der
Verkehrspolitik eine Alternative sicht- und wirksam wird, zeigt z. B.
ein Blick in die Homepage von „autofrei leben“.
Wir müssen unsere Stadt menschengerecht, nicht autogerecht machen. Habt Mut und übernehmt diese Forderung.
- Eigenbewegung findet in der Lebenswelt,
Fremdbewegung in der motorisierten Technikwelt statt.
- Heute ist ein autonomes Leben
ohne Widerstand gegen bestimmte Konsumimperative nicht möglich.
- Entwicklung in die richtige Richtung:
Wohnhäuser dürfen nicht an Straßen stehen.
- Ein eigenes Leben zu führen ohne Widerstand gegen die Konsumimpulse, ist nicht möglich.
- Autobahnen und Hochgeschwindigkeitstrassen, von Flugzeugen ganz zu schweigen, machen aus kulturellen Landschaften
Transiträume. Transiträume entstehen real durch entsprechende "Umbauten", aber auch im Bewusstsein. So die
Landschaften zwischen Nordsee und Bayern, zwischen
Paris und Mittelmeer – fast menschen- und geschichtslos im kollektiven Bewusstsein.
- Aber es bilden sich Widersprüche, wenn man
hochtechnische Infrastrukturen und andererseits traditionelle Siedlungen und Landschaften zugleich haben will.
- Das Leben des Menschen besteht darin, die innen und außen wirksame
Schwerkraft zu überwinden.
Das, was bei dieser Überwindung im Überwinder entsteht, macht ihn aus.
Durch Nichtstun und Bequemlichkeit entsteht nahezu nichts.
- Die treffendste Bezeichnung für die Gegenwart: Wir leben in einem
motorisierten Zeitalter.
- Wenn du nicht selbst für dich entscheidest, tun es andere Menschen oder Mächte.
-
Offensichtlich ist unser Garten ein Rückzugsgebiet für
Mauwürfe, denn kein Tag vergeht,
ohne dass in unserem Garten neue Hügel entstehen. Zwar bin ich
kein Maulwurfliebhaber, aber es käme mir nie
in den Sinn, sie zu vergrämen, denn wohin sollten sie?
Gleiches gilt für Kinder, Singvögel und eben
Krähen. Verallgemeinert; Die Natur hat ein Anrecht zum Leben, auch wenn es dem
Menschen nicht immer in den Kram passt. Wenn eingegriffen wird, müssen es
dafür wirklich schwerwiegende Gründe geben.
- Ein Leserbrief zu der Forderung nach
Events:
Im Flensburger Hafen müssen nicht – übrigens auch nicht in der
Innenstadt – inszenierte Veranstaltungen stattfinden, damit „im Hafen
überhaupt etwas los“ ist, sondern das Leben im Hafen selbst ist
interessant, in ihm ist immer „etwas los“. Aber man muss dafür schon
einen Blick haben, der nicht der Blick der Eventkultur, des
Spektakulären, der Gigantomanie, des Einmaligen, des
Außergewöhnlichen, des Scheins ist. Nein, es gilt die Schönheit
des Alltags und des „Normalen“, zu sehen und ggf. neu zu
entdecken: der Zusammenklang der Segelschiffe, die Fassaden der Häuser,
die ruhig dahin ziehenden Schwäne, die begeisterten Kinder auf dem
Spielplatz, die Cafebesucher, die genussvoll ihre Getränke
schlürfen, die zwei hübschen Joggerinnen, der stolze Jagdhund, der
melancholische Blick eines alten Menschen, die Spaziergänger. Kurz: Ich
meine: Das ist Leben pur. Wesentlicheres gibt es nicht. Das
ist die Haupt-Sache.
- Immer mehr Landschaften nehmen den Charakter von
Transiträumen an. Autobahnen und breite Autostraßen erzeugen zwangsläufig diese Atmosphäre: Man muss weiterfahren, hier ist nicht das Ziel.
- Wir quetschen die Erde auf der Suche nach Energiereserven
wie eine Zitrone
bis auf den letzten Tropfen aus, was bei vernünftigem
Gebrauch, wozu auch Nichtgebrauch zählt, gar nicht notwendig
wäre.
- Drei bedenkenswerte Aussagen zum
Lebensschutz
(gefunden bei WWF): „Ein jedes Wesen in Bedrängnis hat gleiches Recht
auf Schutz“ (Franz von Assisi). „Das Mitgefühl mit allen Geschöpfen ist
es, was Menschen erst wirklich zum Menschen macht“ (Albert Schweitzer).
„Alle lebenden Kreaturen haben die gleiche Seele, auch wenn ihr Körper
verschieden sind“ (Hippokrates).
- Wer in Deutschland geboren ist bzw. dauerhaft wohnt und in der deutschen Kultur lebt, ist ohne Wenn und Aber
Deutscher. Wenn er seine Herkunftskultur beherrscht, desto besser.
- Der Palimpsest ist die Wahrheit und deshalb
eine politische Kategorie: Nationalstaaten
beschreiben ihre Entstehung immer von einem Ursprung aus,
sei es ein Geschlecht, eine Rasse, eine Sprache oder die Schöpfung
einer transzendenten Instanz. Dadurch entstehen Einheit und tendenziell
auch Reinheit – höchst explosive Fiktionen, die jederzeit in
Gewalt umschlagen können. Die Gegenposition wäre, Geschichte in
Analogie eines Palimpsets zu interpretieren und anzunehmen: Ein
Palimpsest enthält auf derselben Manuskriptseite mehrere, sich
überlagernde Texte, die heute mit Hilfe der Fluoreszenzfotografie
wieder lesbar gemacht werden können.
- Buch und Film „Der große Gatsby" zeigen die Ambivalenz der Konsumwelt als
kurzzeitigen
Glanz, der fasziniert, und als langandauerende Leere, die enttäuscht und zerstört.
- Meine Position: Wer in historischen Stadtteilen
neu baut, muss auf radikale Innovationen, die keine Beziehung zur
gebauten Umwelt haben, verzichten. Entsprechende Sünden beginnen
bereits mit preußischer Herrschaftsarchitektur in den unterworfenen
Ländern bis in die Neuzeit mit Brutalo-Architektur.
- Tom Szaky, Gründer des Abfallverwerters Terrra Cycle:
"Entscheidend ist die Macht der Konsumenten. Würden sie auf Mehrweggüter drängen, würden sich auch die Konzerne darauf einstellen."
- Die vollkommene Transformation der Eigenbewegung in Fremdbewegung
ist der materielle Kern und das Ziel des gegenwärtig dominierenden konsumorientierten Lebens.
- Die dominierenden, aber als solche nicht erkannten
Süchte
der Gegenwart sind elektronischen Unterhaltungsmedien und das Auto bzw.
Motorrad. Süchte, die Leben reduzieren bis verhindern.
Wirklich nervig und dümmlich ist, wenn diese Süchte als
Lebensqualität verkauft werden.
- Die Systemtheorie
wird durch Newton physikalisch gegründet, durch Marx
gesellschaftlich begründet und durch die Dominanz der
Fremdbewegung stabilisiert. Deswegen hat es die Eigenbewegung so
schwer, ernst genommen zu werden. Problematisch wird die
Systemtheorie dann, wenn sie zur Erklärung aller Phänomene und
Prozesse verabsolutiert wird.
- Wenn wir Kants Vernunftbegriff
im individuellen und kollektiven Denken und Handeln außer Kraft
setzen, haben wir den reinen Kapitalismus und/oder die reine
Technokratie (grch. kratein = herrschen).
- In dieser Homepage wird ein Politikbegriff
entfaltet, der, im Gegensatz zu der herrschenden
Politikauffassung, auf einem anderen Fundament steht. Eine
Grundlage, die materielle, geistige und soziale Nachhaltigkeit
ermöglicht.
- Die
unmenschlichen Produktionsbedingungen und die niedrigen Löhne wie in
der Textilindustrie in Bangladesh haben meiner Ansicht drei
Quellen: die erbarmungslose Jagd der Konsumenten nach den billigsten
Produkten in den Abnehmerländern, das Gewinnstreben der jeweiligen
Textilmarken und der dortigen Unternehmer. In diesem Zusammenhang bin
ich der Meinung, dass die Forderungen nach ständigen Gehalts- und
Lohnerhöhungen in den Abnehmerländern den Druck auf die Textilindustrie
in Bangladesh erhöhen. Wir müssen stattdessen unterstützen, dass dort
Mindestlöhne ausgezahlt werden, was auch heißt, dass wir bereit sind,
höhere, d. h. gerechte Preise für diese Textilien zu bezahlen.
- Es gibt kein richtiges Leben im falschen“ (Adorno). Der Unkritische sieht darin kein Problem und richtet sich problemlos im falschen Leben ein.
- Trotz
der Ausweitung der Gewinnung von alternativen Energien hat sich
in Deutschland der Kohlendioxidausstoß um zwei Prozent erhöht. Das
wundert mich nicht bei der obwaltenden Motorensucht.
- Offensichtlich ist keine politische Instanz den Mut, die große Anzahl von einzelnen
Mosaiksteinen, die Zerstörung anzeigen, zu einem Gesamtbild zusammenzufügen.
- Lebewesen sind in der Lage, aktiv sich den Kräften der
Gravitation
zu widersetzen. Leben ist Überwindung der Gravitation.
Elektronische Unterhaltungsmedien und motorenbetriebene Fortbewegung
sind ein Einknicken gegenüber der Gravitation, also Annäherung an den
Tod. Der aufrechte Gang ohne Notwendigkeit fällt offensichtlich vielen
Menschen so schwer, so dass sich zunehmend immer mehr für eine
sitzende und liegende Lebensweise entscheiden.
- Eine trashige Lebensweise ist, sich faul im Konsum einzurichten.
Trash ist also keineswegs eine Erscheinung, die aussschließlich in der Unterschicht zu Hause ist.
- Trotz
der Entwicklung von Alternativenergien ist in Deutschland der
Kohlendioxidausstoß um zwei Prozent gestiegen. Deshalb müssen wir an die Motore, an ihre strukturellen Ursachen sowie an die Denke ihrer Nutzer herankommen.
- "Ich bin einer, der seine Koffer selbst trägt. Ich brauche keinen Türsteher, der mir die Tür aufmacht. Ich will kein
Herr-Knecht-Verhältnis" (ein Mensch).
- Menschliche Beziehungen finden zunehmend ohne Menschen statt, sie werden
entmenschlicht.
- Der Politiker muss ggf. den Bürger kritisieren, der Kaufmann darf es nicht, obwohl es auch manchmal sinnvoll wäre.
- .Der 34. Deutsche Evangelische Kirchentag vom 1. bis 5. Mai 2013 in Hamburg steht unter der Losung
„Soviel du brauchst“
– übersetzt in meine Muttersprache „Soveel as du bruukst. Das ist aus
meiner Sicht die entscheidende Frage für die Zukunft der Erde und
allem, was auf ihr ist.
- Offensichtlich gibt es ein neues Betätigungsfeld: Die Gärten werden "verwohnzimmert".
- Eine allgemeine Tendenz? Das Modell „Leben ohne Leben“ fasziniert immer weniger.
- Der lange Aufenthalt in elektrischen Unterhaltungsmedien und die prinzipielle Nutzung des Autos machen
unnötig dick.
- Dinge stehen immer in Zusammenhängen und wirken verändernd aufeinander.
Das muss man ernst nehmen.
Wie wirken technische Geräte, Natur, lebendige Menschen auf Dauer? Wie
viele Kontakte mit anderen Menschen, Lebewesen und Menschen braucht der
Mensch, um ein gutes Leben zu führen?
- Wenn der Konsument „funktioniert" kann er nicht gleichzeitig kritisch reflektieren.
- Heute lösen alle schwierigen Fragen den Hinweis aus, im Internat nachzusehen, denn dort stände alles.
Internet
ist die moderne Offenbarungsquelle, was früher Bildung und noch früher
die Bibel war. Internet ist in dieser Auffassung problemlos und
einfach.
- Sozialismus und Kapitalismus sind zwei feindliche Brüder. Brüder, weil sie sich in Bezug auf die rücksichtslose Ausbeutung der Natur gleichen.
- Meine Befürchtung: Die Grünen
haben die Position verlassen, die auch im Interesse der Menschheit
liegt, dass die Erhaltung der Natur die unverzichtbare Grundlage für
alle Forderungen und Entscheidungen sein muss. Sie übernehmen die
sozialen Forderungen von der Sozialdemokratie und der Linken ohne
Reflexion und Berücksichtigung möglicher negativer ökologischer
Folgen.
- Die Sentenz Adornos „Es gibt kein richtiges Leben im falschen“
darf nicht dazu führen, einerseits Kritik sein zu lassen, da man
ja selbt aus strukturellen Gründen fehler- und widerspruchsfrei
ist, andererseits auf das Bemühen zu verzichten, ein
richtiges Leben soweit wie möglich zu verwirklichen.
- „Wir
brauchen Geld zum Leben, aber wir sollten nicht für Geld leben…. Wir
Menschen haben die Weisheit verloren, die richtigen Entscheidungen zu
treffen. Das intelligenteste Wesen, das je den Planeten bevölkert hat,
zerstört nun sein einziges Zuhause.
Immer geht es nur um Geld. Klüger wäre es zu fragen, wie eine heutige
Entscheidung das Leben meiner Kinder, Enkel und Großenkel
beeinträchtigen könnte (Jane Goodall, Schimpansenforscherin).
- Bildung = Nachhaltigkeit
-
Der Mensch darf im Alltag nicht mehr den Reichtum der Welt
zur Kenntnis nehmen und nach einer Phase
der entsprechenden Konditionierung
kann er es auch nicht mehr. Er muss nur einem
Ziel, dem Konsum, dienen, alles andere
muss aus dem Bewusstsein verdrängt werden. Das ist ein abstraktes Leben. Ein Soldat
hat ein anderes als der Fabrikarbeiter, der Autofahrer ein anderes als der
Fernsehende, der Sportler ein anderes als der Wanderer.
-
Jedes Individuum und jedes Kollektiv steht vor der
Entscheidung: entweder am Gesamt, am Maximum
der technisch-warenförmigen Zivilisation teilzunehmen und einen weniger
materiell-energetischen orientierten Lebensstil zu wählen.
-
Unser militärisches System hat zwei Funktionen: a)
potentiell verteidigt es unser demokratisches System, b) es
sorgt aber auch dafür, das der Ressourcenfluß
für unsere Wirtschaft nicht unterbrochen wird.
-
Mehr Sein als Schein: „Wir wollen nichts Besonderes – wir
wollen nur gut sein.“ Ein Lehrer einer zumindest nach der Zahl der
Neuanmeldungen erfolgreichen Schule.
-
„Der virtuelle Raum ist keine Garantie für
Partizipation“
(FAZ v. 26. 4. 13).
-
Maxime: In die Natur so wenig wie möglich eingreifen. Jede
Pflanze und jedes Tier sollte ihr oder sein telos möglichst verwirklichen
können. Gerade, wenn man die Zukunft des Menschen im Blick hat, sollte man
diese Maxime berücksichtigen. Hier ist ein Entweder-Oder vollkommen fehl am
Platze.
-
„Wir bekommen nur „Fakten“ aus Finanz und Wirtschaft
vorgesetzt, deshalb brauchen wir Kulturexperten“ (aus einem Leserbrief).
-
Zu Großbauten: „Nur wenn es uns gelingt, eine angemessene
Formensprache zu finden und modische Allüren sowie leeren Formalismen zu
meiden, kann neue Identität entstehen“ (Sabine Frommel in der FAZ). Ich denke,
dass das in nur ganz wenigen Ausnahmen
gelingen kann: Wir brauchen
Formen, die das menschliche Maß berücksichtigen.
- Der fundamentale Glaubenssatz
der Gegenwart: Es gibt keine Alternativen zum industriell vermittelten
Warenkonsum. Man kann ihn bestensfalls nur anders verteilen.
- Waren
dienen entweder der Selbsterhaltung und dem geistigen Wachstum oder sie
beuten den Käufer aus. Im letzten Fall sind sie Danaergeschenke,
da ihr destruktives Potenzial nicht bemerkt wird.
- Sich uneingeschränkt der Bequemlichkeit unterwerfen hat zur Folge die Aufgabe der Selbsterhaltung und das Ende der Kultur.
- Der Mensch darf im Alltag nicht mehr
den Reichtum der Welt
zu Kenntnis nehmen, nach einer Phase der Konditionierung kann er
es auch nicht mehr. Er hat nur einem Ziel zu dienen, alles andere muss
aus dem Bewusstsein verdrängt werden. Das ist ein abstraktes Leben. Ein
Soldat hat ein anderes als der Fabrikarbeiter, der Autofahrer ein
anderes als der Fernsehende, der Sportler ein anderes als der
Wanderer.
- Der Weg im umfassenden Sinne und die körperlich-geistige Eigenbewegung als untrennbare Einheit sind
das Ziel.
Der Weg in dem hier verstandenen Sinn umfasst u. a. seine
Materialität, die Bauten, die Pflanzen und Tiere am seinen Rändern,
sein Geschichte und die Menschen, die ihn begehen.
- Bücher über die Natur,
z. b. Bestimmungsbücher und Bildbände über die heimische Natur,
verkaufen sich nur noch schlecht. Dafür „gehen“ Krimis
hervorragend. Warum eigentlich?
- Unterhaltungsmedien sind kategorial etwas anderes als Gespräche oder lebendige Unterhaltungen.
- Wir lassen Plfanzen und Tiere nur noch dann ihr
Eigenes, wenn wir sie überhaupt nicht mehr wahrnehmen.
- Wir transformieren die Erde
nach einem technisch-geometrischen Ideal. Diese Transformation bedarf
riesiger Energiemengen und erzeugt riesige Mengen Abfall, so dass
dadurch das angestrebte Ziel der Transformation verhindert wird.
- Entscheidend ist, dass Nachhaltigkeit auf der Ebene des Konsums
realisiert wird.
- Ich habe kein Auto, keinen Fernseher, leiste mir keine Flugreisen, bin ich deswegen
arm? Ich empfinde mich jedenfalls nicht als arm
- Das Verb „erfahren“
ist problematisch, weil es suggeriert, durch Autofahren zu Welt- und
Eigenerkenntnissen zu gelangen, was eben nicht der Fall ist: Das
Versprechen der Technik, ohne Eigenbewegung Welt zu erkennen, erweist
sich als fundamentaler Irrtum. Deshalb müsste man von Er-gehungen
statt von Er-fahrungen sprechen, wenn wirkliche Erkenntnisse und
nicht banale Kenntnisse gemeint sind. Unter dieses „Verbot“ fällt nicht
das Radfahren, weil hier die Eigenbewegung konstitutiv ist. Das
paradoxe Fazit: Das Fahren mit dem Auto verhindert Erfahrungen.
- Naturerleben i. w. S. und der Wahrheit verpflichtender
Geist laufen aufeinander zu.
- Schnelligkeit (Zeit) ist heute für Autofahrer höherwertig als
Distanz
(Raum). Also nicht die Frage nach dem kürzesten Weg, sondern nach dem
schnellsten. Die Qualität des Weges spielt keine Rolle mehr.
- Ein Leben, das allein im Konsum besteht, ist ein ein Leben im Sparmodus.
- Die öffentliche Hand wird zunehmdend durch die Kosten für die Instandsetzung der vielen realisierten Bauprojekte belastet.
- Eine Einsicht bei fremdbestimmter Gartenarbeit: Die
Ordnung des zeitgenössischen Bürgers ist nicht die der Natur.
- In einer technischen Umwelt lernt man nicht
Empathie.
- Cross-over vernichtet Identitäten, u. U. wird durch diese Vernichtung von zwei Idenitäten eine (1) neue geschaffen.
- Fast alle Kollektive und Individuen arbeiten auf globaler Ebene an der
Transformation einer Lebenswelt in eine technische Zivilisation,
wo nur noch Nischen für das Leben u. U. gelassen werden. Auch wenn
jemand nicht arbeitet, aber Sozialhilfe erhält, arbeitet er objektiv
mit an diesem „Projekt“.
- Mario Vargas Llosa: "Alles Boulevard.
Wer seine Kultur verliert, verliert sich selbst".
- Eine
Merkwürdigkeit, die nicht in meine Theorie passt: Er, ein Frührentner,
sitzt jeden Abend ab 20 Uhr bis in die frühen Morgenstunden
vor dem Fernsehapparat. Aber
im Gespräch wiederholt er nicht die Inhalte der Sendungen, wie ich
befürchtete, sondern redet so, als ob er meine Homepage gelesen und
übernommen hätte. Da hört man Sätze wie „Fernsehen ist nicht die
Wirklichkeit“. In seiner Rede ist viel Eigenes. Er wird
offensichtlich nicht vom Fernsehen beeinflusst. Das Fernsehen
verletzt ihn nicht, er ist in dieser Beziehung unverwundbar.
- Wenn jemand auf dem Lande wohnen will, aber in der Stadt arbeitet, muss er Anschluß an öffentlichen Verkehrsmitteln haben.
- Die Faszination und die Macht des Fernsehens und Autos entstehen dadurch, dass inszenierte und reale Welten
ohne körperliche und geistige Anstrengungen
an den Augen des Betrachters oder Fahrers vorbeiziehen.
- Nie vergessen: Jedes einzelne Lebewesen, sei es eine Ameise, ein Vogel, ein Hund oder ein Mensch trägt zum Wunder der Lebenswelt bei.
-
Wenn ich von Verboten spreche, meine ich
immer sinnvolle Verbote, meine nicht das Verbot an sich, sondern den jeweiligen
Sinn eines Verbotes. Ich meine übrigens,
dass die bestehenden Verbote überwiegend sinnvoll sind, glaube aber nicht, dass
alle Tätigkeiten sinnvoll sind, insbesondere diejenigen, die eine ökologische
Dimension haben.
- Es gilt, nach "guten" Mischungsverhältnissen zu streben, nicht nach wie auch immer gearteter
Reinheit.
Reinheit durchzusetzen ist immer brachial. Das heißt aber nicht, die
schwierige Suche nach dem jeweils guten Mischungsverhältnis aufzugeben,
denn das wäre das Ende einer Kultur, die diesen Namen verdient.
- Sie hat in der Innenstadt noch nie eingekauft, ich noch nie in den am Rand der Stadt liegenden Einkaufszentren.
- Es gibt einen abzulehnenden Konservativismus,
der individuelle und/oder kollektive Privilegion aufrechterhalten will
(was z. b. von Kayserling für die Baltendeutschen beschreibt) und einen
gut nachvollziehbaren Konservatismus, der bedauert, das etwas verschwindet, wovon prinzipiell alle profitieren wie das Plattdeutsche, eine schöne Landschaft, usw.
- Eine gute Idee
darf nicht andere gute Ideen kaputt machen. Wenn das passiert, wird aus
der guten eine schlechte Idee. So der Marxismus oder auch der
Ökologismus, wenn sie alle Kultur nach ihrem Modell neu gestalten
wollen.
- Die
Vorsilbe „on“ in dem Wort "Online" suggeriert im heutigen
Sprachgebrauch Leben – aber das Gegenteil ist der Fall. Man sollte,
wenn es schon ein Anglizismus sein muss von „on-life“ sprechen, wenn man off-line ist.
- Wenn
Eltern ihre Kinder für jede Handlung mit einem Geschenk belohnen, ist
das sicherlich auch ein Ausfluß von Liebe, aber es führt zum
Verschwinden von intrinsischer Motivation, d. h. von der Beschäftigung mit Themen um ihrer selbst willen.
- Früher war die Natur der Grund der Welt, heute sind es
zivilisatorische Artefakte.
- In der industriellen Zivilisation finden parallel eine massive
horizontale und eine vertikale Reduktion
statt.
Die horizontale Reduktion ist eine reale Entleerung der Landschaft und
Städte, so, wenn zunehmend Naturflächen asphaltiert werden. Die
vertikale Reduktion ist eine geistige, so wenn entweder Dinge und
Strukturen in Realität in minimalen Zeitphasen oder als Bilder
wahrgenommen werden.
- Menschenleere Straßen sind ein Charakteristikum einer Auto- und Medienzivilisation.
- Die erwartungsvoll gestimmte Schönheit, einen öffentlichen Raum zu betreten,
sei es eine Straße, ein Platz, ein Bus, ein Zugwaggon, eine Hotelhalle
oder ein Theatersaal, ist ein schönes, ja beglückendes Erlebnis.
Zum Wesen des öffentlichen Raums gehören Menschen, die sich dort
aufhalten. Von Fußgängerbereichen abgesehen tritt man auf den Straßen
fast keine Menschen mehr. Deswegen ist ihr Betreten kein
Erlebnis, sondern eine olfaktorische und visuelle Zumutung.
- Öffentlichkeit mit Anwesenden nimmt ständig ab.
- Jede Werbrung ist Erziehung.
- Der
Mensch ist körperlich real fast ein Punkt und gleichzeitig
geistig potentiell fast das Ganze. Das Ganze allerdings nur, wenn
er es will. Das Ganze bezeichnet man traditionell als
Bildung.
- Der ausschließlich auf Konsum ausgerichtete Mensch ist ein
absoluter (wortwörtlich)
Egoist.
- Zumindest für das Lesen schwieriger Texte gilt das Gebot der
Entschleunigung.
- Dass die Natur kreativ ist,
belegt hinlänglich die Evolution. Der Mensch engt sie allerdings
zunehmend ein, so dass sie zunehmend diese Fähigkeit verliert – zum
unabsehbaren Schaden des Menschen.
- Viele Werke des Menschen dienen ihm nicht, sondern versklaven ihn
eher (in Anlehnung an Ernst Bloch). Der Individualverkehr fährt in diese Richtung.
- Wir müssen im Interesse unserer Einbildungskraft die Bilderflut zurückdrängen.
- Zur Lebensqualität eines Wohngebiets gehören Geschäfte zur Befriedigung des Grundbedarfs.
- Life-Sendungen! Welch eine Beleidigung des Lebens.
- Das Problem von insolventen Staaten:
Zuerst werden effiziente und nachhaltige, aber relativ unmoderne
Strukturen zerstört, die dann durch modern-globalisierte, aber
wesentlich teurere ersetzt werden. Da man nicht umkehren kann
oder will, entsteht finanzpolitisch gesehen Irrationalismen.
- Das gegenwärtige wirtschaftliche Wachstum
speist sich nicht aus relativ unproblematischen Entnahmen von
nachwachsender Natur und der Nutzung menschlicher Arbeitskraft
und –kunst, sondern primär aus der konsequenten Umwandlung von Natur,
Tradition und menschlichen Fähigkeiten zu Waren, die letztendlich zu
Müll werden.
- These: Wer Indvidualist sein will, ist keiner.
- Besser als vollkommene Meidung
der Innenstadt: In einer Anzeige wirbt eine Modekette mit dem Slogan
„Einfach im Internet bei uns bestellen und in unserer Filiale abholen“.
Bleibt die Filiale bestehen, wäre das ein zumutbarer Kompromiss.
- Es muß nicht jeden Tag wie in der Werbung Sonnenschein herrschen.
- Komisch: Diejenigen, die sich konsequent am
Billigsten orientieren, landen am Schluß beim Teuersten: Luxuslimousine, Fünf-Sterne-Urlaube, ...
- Befürchtung:
Vom Baum der Erkenntnis zu essen, hat heute nicht die negative Folge,
aus dem Paradies vertrieben zu werden, sondern in der
Informationsflut zu ertrinken.
- Wir akzeptieren das natürliche Leben nicht so, wie es ist. Wir empfinden es als Makel und wollen es deshalb ersetzen.
- Je trüber das Wetter wird, desto greller die Bilder aller Art.
- Um aufzufallen, müssen heute die Signifikanten sich bewegen und möglichst groß sein.
- Geiz ist nicht geil, sondern oft Egoismus mit dem Preis der Ausbeutung.
- Wir leben in einer „Erdbeeren-im-November-Zivilisation“ und. in einer „29,95 Euro-Zivilisation".
- Haupthindernis für notwendigen Wandel ist der Irrtum der
Naturwüchsigkeit von gesellschaftlichen Prozessen und technischen Entwicklungen. Die normative Kraft des Faktischen (Jellinek) muss jeweils hinterfragt und ggf. aufgelöst werden.
- Die Hinwendung zu ikonischen Illusionen ist, zumindest im gegenwärtigen Ausmaße, eine Beschädigung des Lebens.
- Noch ein Beispiel, dass es mit dem Fortschritt vorangeht: Eine
Videobrille
ist auf den Markt gekommen, mit deren Hilfe man mehrere Stunden lang im
Sitzen oder Laufen runtergeladene Filme und Ähnliches sich
ansehen kann. Welche Perspektiven eröffnen sich damit! Laufe ich durch
eine unwirtliche Gegend, errettet mich diese Brille. Oder ich bin an
einem langweiligen Gespräch beteiligt, setze ich sie ebenfalls
auf und keiner bemerkt meine mentale Abwesenheit.
- Die Forderung, auf Land und in Städten gleiche Lebensbedingungen
zu schaffen, hat das Land zum Verlierer gemacht, denn die
Kriterien sind nicht „landtypisch“, sondern der Stadt angemessen. Deren
Gleichsetzung hat zur täglichen Landflucht, zur Aufgabe von
typisch ländlichen Gesellungsformen und zur Zerstörung der Landschaft
geführt. Das Auto war und ist Vehikel dieser Transformation.
- Da zweifele noch jemand an dem gegenwärtigen
Fortschritt:
Die Autos und die Fernsehschirme werden immer größer, die Informationen
nehmen ständig zu, e-books ersetzen Bücher, Erdbeeren das ganze Jahr
durch, problemlos eine Woche Ferien auf der anderen Seite des
Erdballs.
- Der zeitgemäße Mensch isoliert sich immer mehr von natürlich-lebendigen Umwelten.
- Dass der Mensch die Erde substantiell verändert, ist unbestritten. Sehr ungewöhnlich ist der Gedanke, dass diese Veränderungen bis in das Sein
hineinreichen.
Dazu die These: Die praktischen Erfolge der Naturwissenschaften sind
nicht allein der Kenntnisse der angeblich objektiven Naturgesetze
geschuldet, sondern die „Erfolge“ sind auch das Ergebnis gewaltsamer
Eingriffe in das Sein, die es in Richtung Beschädigung verändern.
-
Wir zerstören unsere Lebenswelt und
rekonstruieren sie aus
finanz-strategischen Motiven in kleinen Bereichen: Feriendorf in den Alpen,
Outlet-Centers, Disney-Parks und Fun-Parks wie Legoland, auch Fußgängerstraßen,
die nur aus finanziellen Gründen überleben.
- Noch schlimmer wird es, wenn man gezwungen wird, an den
Süchten anderer teilnehmen zu müssen, z. B. täglich acht Stunden Fernsehen im Krankenhaus.
- Nur ein Teil des
gegenwärtigen Wirtschaftens befriedigt echte Bedürfnisse, der
andere Teil der Produktion hat den Selbstzweck, sich als
Wirtschaft zu erhalten.
- Die jetzige Zivilisation ist nur eine Realisation von vielen Möglichen.
Alternativen sind also vorhanden. Ihre gegenwärtige Form ist nicht naturwüchsig.
- Immer mehr Menschen erkranken an Krebs. Liegt die Hauptursache doch nicht auch in unserer Zivilisation begründet?
- Gegen Großereignisse
sprechen nicht allein ökologische Gründe, sondern auch personale: Die
Besucher werden in ihrer Persönlichkeit funktionalisiert, reduziert,
eindimensionalisiert. Nazis forcierten alles Große, so auch Großevents.
Ich ziehe kleine Strukturen vor, wo jede Begegnung individuelle
Spielräume hat.
- Eine neue Siedlung im Wald oder am Berghang sind
Wunden. Aber wer sieht sie noch?
- Die Dinge und Prozesse in der Warenwelt
sind eindeutig, sie werden als absolut sicheres Wissen verstanden. In
dieser Sicherheit liegt auch ihre Attraktivität – aber
welch erbärmliches Wissen angesichts des menschlichen Potentials.
- Eine Milliarde Menschen reisen. Sie kommen mit Autos, Zügen, Bussen und Flugzeugen. Die Orte, die sie besuchen, ersticken unter ihren Ansturm.
- Immer weniger Menschen streben nach dem Licht der Wahrheit,
sondern konzentrieren sich allein auf Waren. Das ist auf jeden Fall
weniger anstrengend. Oder liegt die Wahrheit etwa doch in den Waren?
- Wir leben in einer kapitalistisch verfassten Demokratie.
Kapitalismus enthält Fremdbestimmung, Süchte und Zerstörung, aber auch materiellen Gewinn, Möglichkeiten und Freiheit.
- Als Nichtsüchtige sind wir in vielen Bereichen gezwungen, an den Auswirkungen von Süchten teilzunehmen.
- Die örtliche Trennung unserer ursprünglich einheitlichen Lebenswelt
in Einkaufszentren, Eventorte, Wohnungen, Arbeitsplätze, Schulen,
Gesundheitsdienste usw. hat erst nun rational gewordene
Autoabhängigkeit verursacht. „Inseln“ die nicht mehr zu Fuß und nur
schwer mit dem Rad vermittelbar sind. Das Leben wird abstrakt und damit
reduziert.
- Die Garagen sind inzwischen für die neuen Automodelle ebenso
zu klein wie die Papiertonnen für die Karton- und Papiermassen aus den Internetkäufen.
- Wirtschaftliche Blasen
bzw. Schulden sind materiell gesehen ein Nichts, während die aus
ihnen folgenden materiellen Objektiviationen wie Häuser, Fabriken
und Waren und der aus ihnen folgenden ökologischen Zerstörungen höchst
real sind.
- Die Eventkarawane zieht nach kurzem Aufenthaltsort zum nächsten Event weiter. Welches Motiv steht für diese „Unruhe“ dahinter?
- Die Lebenswelt wird zu Räumen reduziert: Wohnung, Büro und Auto(raum). Ein Draußen gibt es nicht mehr.
- Die gegenwärtige Sorge um die Benzinpreise galt früher den Brotpreisen. Vielleicht objektives Merkmal von verschiedenen Relevanzen.
- Waren begehrt man.
Hat man sie, stirbt das Begehren, lodert aber kurz danach wieder auf,
weil sie ihr Versprechungen nicht halten. Beim „Erwerb“ von
Lebewesen findet diese Erschöpfung in der Regel nicht statt.
- Immer mehr Menschen erkennen, dass im Internet alle Informationen stehen, so dass es unnötig ist, es zu verlassen.
- Recht verstandener Humanismus ist immer auch ökologisch grundiert und will Schönheit bewahren bzw. schaffen.
- Die entscheidende Differenz zwischen Realerfahrung und Medienerfahrung
an einem Beispiel: Die vor mir stehende Kuh und das Symbol „Kuh“ lösen
in meinem Bewusstsein dieselbe Bedeutung aus, aber beide Wahrnehmungen
wirken sehr unterschiedlich auf mich: Das Symbol wirkt nur visuell, die
reale Kuh wirkt ganzheitlich auf mich, so dass potentiell alle meine
Sinne aktiviert werden. Fazit: Das Bild ersetzt nicht die Wirklichkeit.
- Entertainment ist für viele Menschen die Maxime gelungener Lebensgestaltung.
- "Keine Erfindung der zivilen Technikgeschichte hat mehr
Unheil
angerichtet als das Automobil" (Spiegel, 5/13). Damit sind sicherlich
nur die direkten Schäden gemeint. Aus meiner Sicht sind die indirekten
Schäden ungleich höher.
- Es gibt keine Sachzwänge, auch keine technischen, denn alles ist vom Menschen gemacht. Aber es gibt Naturzwänge.
- Strompreiserhöhungen
sind angesichts der Energieverschwendung ein richtiges Signal.
Hier ist noch viel Luft für Einsparungen. Ist nicht genug Luft
vorhanden, muß individuell unterstützt werden.
- Die erblindete oder ermüdete Subjektivität ist vielleicht viel schlimmer als die Blindheit der Augen.
- Die Rückkehr des Regionalen
im Bereich des Verbrauchs von Nahrungsmitteln ist eine gute Entwicklung
und ein hoffnungsvolles Zeichen für entsprechend andere Prozesse.
- Jenseits der Rationalität im Jahre 2013:
Das 2,7-Tonnen-Auto hat die größten Zuwachsraten, Fliegen ist billiger
als Auto zu fahren, die Garage abreißen für das größere Auto, man kauft
doppelt so viel Kleidung wie vor zehn Jahren (Harald Welzer).
- In der Kontroverse „Individueller oder struktureller Ansatz,
um die Gegenwart zu verstehen“ hat sich der Diskurs der Gegenwart
mehrheitlich für den strukturellen Ansatz entschieden. Obwohl ich
für ein Sowohl-als-Auch favorisiere, thematisiere ich stärker den
individuellen Ansatz, weil er im öffentlichen Diskurs vernachlässigt
wird.
- Die Hässlichkeit
Österreichs (Tarek Leitner) ist nicht nur auf dieses Land beschränkt,
sondern hat inzwischen die ganzen Erde, von kleinen geschützten
Gebieten abgesehen, befallen. Dieser Befall ist nicht nur von
Bankern verursacht, sondern das Resultat von Milliarden kleiner
und großer Handlungen der Bürger.
- Die Kommunikation von Kindern grundsätzlich mit
Kinderlärm
gleichzusetzen ist durch und durch falsch. Natürlich können
Kinder auch lärmen, aber das ist eine Ausnahmesituation vergleichbar
mit der, wenn Erwachsenen laut sind.
- Maxime: Weniger konsumieren, mehr leben.
- Vermutung: Die Forderung
nach gleichen Lebensbedingungen in Stadt und Land
ist die Bedingung für die Abschaffung des Landes.
- Positive oder negative Rezeptionen sind aus meiner Sicht notwendige, aber nicht hinreichende Bedingung für
Wahrheit. Die Gefahr der Gegenwart besteht darin, dass die Rezeption verabsolutiert wird.
- „Es geht um ganzheitliches Verstehen: Die einseitige, geschichtslose und oft vehement vorgetragene Kritik von Deutschen
an der Politik Israels
kann ich mir nur damit erklären, dass hier implizit und unbewusst
aufgezeigt werden soll, dass die Juden letztlich nicht besser
seien als die Deutschen. D. h. nicht zu akzeptieren, dass der
Holocaust das größte Verbrechen in der bisherigen Menschheitsgeschichte
ist, und nicht zu thematisieren und zu diskutieren, dass damit ein
unlösbarer Zusammenhang zu Israel geschaffen wurde. Ein Zusammenhang,
den gerade wir Deutschen nicht ausblenden dürfen.“
- Zunehmend werden Wohnungen zu Dachsbauten ohne Türen, aber mit Fernseh- und Internetanschluß.
- Ich habe bei einigen Vornamen
den Verdacht, dass sie, weil sie keine Bedeutung mehr
haben, durch Zufallsmaschinen generiert wurden, wobei jeder
Buchstabe die gleiche Chance hatte. Einen Vornamen mit fünf Buchstaben
heißt dann: fünfmal die Zufallsmaschine in Gang setzen – und der Name
ist gefunden.
- Das alles beherrschende Programm auf globaler Ebene ist eine spezifische Art und Weise der
Weltverbesserung,
die nur die Vermehrung von materiellen Waren unabhängig von
den ökologischen und humanen Bedingungen zum Ziel hat. Das ist die
Transformation der Natur und des Menschen in Waren.
- Viele Menschen verhalten sich systemgerecht wie Heuschrecken:
Jede individuelle Heuschrecke meint, ihren „Job“ machen zu müssen
und ist nach Vollendung ihrer Arbeit zufrieden mit sich und der Welt.
- In
Duisburg wird eine Radtour angeboten mit dem Titel „Auf der Spur von
Kommissar Schimanski“. Das ist ein Sieg des Fernsehens bzw. der
Fiktion über die (wirkliche)Wirklichkeit.
- „Ich möchte die Welt ein bisschen verbessern. Ich werden um die Welt fliegen, um Gutes für unsere Umwelt zu tun“ (Leonardo DiCaprio). Wer entdeckt den Widerspruch?
- "Der Mensch im Unterschied zu anderen Geschöpfen vermag
den Blick gegen den Himmel zu
erheben – und erschreckt nicht wie ein Hund" (Ovid). Der
zeitgenössische "Bürger" blickt auf Autos, auf materielle Waren, auf
Bildschirme, alles Dinge, die keinen Blick nach oben verlangen.
- Verantwortliches Denken geht es primär um die
Wahrheit der Aussagen,
nicht primär um deren Rezeption. Steht eine gelingende Rezeption gleich
zu Beginn des Denkens im Mittelpunkt, wird das Denkprodukt zu einer
Ware. Eine Ware will verkauft werden. Eine erfolgreiche Rezeption ist
wichtig, darf aber nicht die Aussagen begrenzen.
- Je größer der Radius eines Existenzkreises ist, desto
dünner wird das darin geführte Leben.
- Lange hat unsere Umgebung
uns etwas erzählt. Nun will die Umgebung uns nichts mehr sagen,
abgesehen von Reklameaufforderungen. Ansonsten sagt sie, dass sie uns
nichts sagen will (Tarek Leitner).
- Unsere Umwelt ist zu einer eindimensionalen Konsumwelt geworden. Alles andere hat dort keinen Platz mehr.
- „Ohne eine gewissen Schönheit kann das Leben der Menschen nicht lange bestehen“ (Thomas von Aquino).
- Welch einen Stellenwert hatte unsere Nachbarin Oma Elly in unserer Familie. Gibt es so eine
Begegnung noch häufig?
- Konsumorientierung kann ein Erziehungsziel sein, wenn vielleicht auch nicht eingestanden.
- "Mut zur Schönheit ist Umweltschutz im engsten Sinn" (Tarek Leitner).
- Verabsolutierung des
Konsumglücks – welch eine Bescheidenheit gegenüber den Möglichkeiten des Lebens.
- Das Kapital und die Technik sind grenzen- und normenlos.
- Eine Umwelt muss funktionieren.
Ob sie schön ist, spielt keine Rolle mehr. In jeder Stadt kann man die
Wahrheit dieses Satzes sehen. So muss eine Verbindung zwischen zwei
Orten schnellst möglich überbrückbar sein, egal wie hoch
der ästhetische Preis ist. Funktionsfähigkeit ist der Prüfstein für
alles Neue.
- Das Argument der Wirtschaftlichkeit, oft mit dem Hinweis auf Arbeitsplätze gekoppelt, gilt heute absolut.
- Steigung der Wirtschaftsleistung wird affirmativ als
Wachstum bezeichnet.
- Wann beginnt der öffentliche Diskurs, Radfahren und Gehen als Ausdruck unzumutbare Armut zu bestimmen?
- Traditionelle
Linke und Wirtschaft arbeiten objektiv zusammen, indem sie mit
verschiedenen Begründungen und aus unterschiedlichen Motiven
den Konsum quantitativ ins Unermeßliche steigern wollen und entsprechend fördern.
- Köpfe, in denen entweder Leere oder Abstraktionen in verschiedenen Ausformungen vorhanden herrschen, brauchen im Alltag
keine differenzierte Umwelt.
Das erklärt, warum die Besitzer dieser Köpfe gerne Auto fahren, in
durchrationalisierten Zentren ihre Einkäufe tätigen und neuerdings
möglichst auf Internetkäufe umschwenken.
- Wer heute auf Verzicht
verzichtet, verzichtet auf Zukunft bzw. stabilisiert die Fremd- und
Selbstzerstörung. Verzichtsmodelle und Erfolgsmodelle gehören zusammen.
Ich muß erst auf falsche Bedürfnisse verzichten und die dann durch
sinnen- und sinnhafte Bedürfnisse ersetzen.
- Warum sind eigentlich Wort und Begriff
„Weltverbesserer“ belegt?
Implizit ist damit ausgedrückt: Die Welt kann man nicht verbessern, das
tun zu wollen, ist reine Donquichotterie. Die Werke der
Weltverschlechterer sind bekannter als die der Weltverbesserer. Warum
eigentlich?
- Wer den menschlichen Anteil an der Verursachung des gegenwärtigen Klimawandels kategorisch abstreitet, also ein
Klimawandel-Leugner ist, macht es sich auf jeden Fall leicht: Er kann ohne Reflexion weitermachen wie bisher.
- Prinz
Charles: Ich will nicht eines Tages von meinem Enkel mit der Frage
konfrontiert werden: „Warum hast Du nichts dagegen getan“. Wir müssen
alles unternehmen, um den nachkommenden Generationen mehr zu
hinterlassen als ein vergiftetes Geschenk.
- „Das Streben nach Glück wird alberner Weise von den Menschen allein als Streben nach Genuss interpretiert“ (Ernst Bloch).
- Nicht die Natur und soziale Geborgenheit ist für viele Bürger die
Heimat, sondern die Welt der Waren.
- Die zunehmende Schwächung der Vorstellungskraft durch Bilderfluten ist offensichtlich unaufhaltsam.
- Ich
bin in unmittelbarer Nähe von drei Formen der Sucht, der Fernseh-, der
Kauf- und der Autosucht in jeweils idealtypischer Ausprägung umgeben. Diese drei Süchte haben in mir
wiederum eine „sekundäre Sucht" hervorgerufen, die genannten drei Süchte zu analysieren, zu durchschauen und zu kritisieren.
- Die Mengen an Spielzeug
in den Kinderzimmern sind äußerst problematisch, aber erst gefährlich
ist die Haltung des Zappens, die sie hervorrufen: Hervorgerufen durch
die zwangsläufig kurze Zeitdauer, die das Kind sich dem einzelnen
Spielzeug widmet kann. Die so entstehende kurze „Aufenthaltsdauer“ bei
den Dingen kann man mit der des Zappens beim Fernsehen
vergleichen.
- Zappen
ist die dominierende Beziehung zur Welt, also nicht nur zu
Fernsehprogrammen, sondern zu allen lebenden und toten Dingen, zumal
die symbolische Welt und der Zugang zu ihr eine Größenordnung erreicht
hat, die ideal für das Zappen ist.
- Die meisten Naturkatastrophen sind heute von Menschen verursacht.
- These: Wenn es allen Verursachern von schlechtem Wetter verboten wäre, sich über dieses zu beklagen, gäbe es keine Kritik des Wetters.
- Kritik muss nicht prinzipiell negativ sein, wenn man von der Grundbedeutung der Unterscheidung ausgeht.
- Die etscheidend wichtigste Frage der Gegenwart,
die jeder beantworten und nicht aussitzen muss: Wollen wir den Akzent
unserer Anstrengungen auf Leben oder motorisierte Technik legen?
- Immer mehr Menschen sind offensichtlich vollkommen
wehrlos
gegenüber allen Imperativen des Konsums. Dieses Phänomen ist unabhängig
von Bildung, Herkommen, politischer Einstellung, Alter und
Geschlecht.
- Gesellschaftskritik allein auf Mehrwertkritik zu beschränken und auf Wertekritik zu verzichten, ist selbst kritikwürdig.
- Bloch will neue Weisheitslehre, nun aber
nicht monadisch auf die Einzelseele zugespitzt,
sondern verantwortend für die neue Mehrheit der Erniedrigten und
Beleidigten und (meine Ergänzung) für den Erhalt der Natur.
- Nur als suchend, beginnen wir zu sein (Ernst Bloch). Dieser Satz gilt allerdings nicht, wenn sich
Suchen auf das Finden von günstigsten Preisen beschränkt.
- Hatte
der sowjetische Biologe Lyssenko doch Recht, wenn er behauptete,
dass Eigenschaften von Organismen nicht durch Gene sondern nur durch
Umweltbedingungen bestimmt würden? Es gibt neuerdings vermehrte
Hinweise daraus, dass der rechte Fuß von habituellen Autofahrern die
Form in Richtung Gaspedal und die Augenform habitueller
TV-Konsumenten in Richtung Viereck sich verändern würden.
- Die immaterielle wirtschaftliche Finanzblase erlaubt es,
jeden individuellen und kollektiven Wunsch wie im Schlaraffenland
problemlos zu realisieren. Der wirtschftliche und ökologische Preis
wird oft viel später eingefordert, die Einforderung
kommt aber unerbittlich.
- Die Kritik des Wirtschaftwachstums als Selbstzweck
und damit die tendenzielle ausschließliche Ausrichtung auf Konsum
geschieht momentan aus zwei Perspektiven: aus der der Ökologie
und aus der des Humanum. Die Perspektive Gerechtigkeit
bzw. Mitleid kritisiert nicht das Wirtschaftswachstum. Jede
Perspektive führt zu unterschiedlichen Einstellungen und Folgerungen.
Diese Einteilung bedarf Spezifizierungen, die in den vorliegenden Notaten behandelt wurden und weiter verfolgt werden müssen.
- Menschen ertrinken heute selten in Gewässern, aber häufig konkret und symbolisch im Konsum.
- Wieso bezeichnet man reine Wirtschaftsparteien eigentlich als
konservativ?
Gerade wachsende Wirtschaften haben neben dem Krieg das
größte Veränderungspotential. Dass sie ständig und allein nur das Ziel
des Wirtschaftswachstums verfolgen, ist doch kein hinreichender Grund,
sie mit dem Prädikat konservativ auszustatten.
- Zeitgemäßes Leben zeitgemäß verstanden ist mit hohem Energie-Materie-Verbrauch (EMV) gekoppelt.
- Ob reich oder arm oder dazwischen: Alle müssen je nach Ausgangslage
Energie sparen.
Extensiven Energieverbrauch damit zu begründen, man bezahle dafür und
habe das Geld redlich verdient, ist keine hinreichende ethische
Begründung, sondern zumindest objektiv zynisch.
- Die real erfahrene Wirklichkeit
wird zunehmend als langweilig empfunden. Die Wirklichkeit ist nur noch
ein Wunsch, der, wenn er sich realisiert, sehr schnell an Attraktivität
verliert. Natürlich ist ein Leichtes, den Begriff der Wirklichkeit zu
destruieren, aber wir das sollten das mehreren Gründen nicht machen.
- Es muss unterschieden werden zwischen
Gefahren, die von der Natur (bis hin zum Tod) und Gefahren, die von den Werken der Menschen ausgehen.
- Die Einheit der Gegensätze
ermöglicht die Entwicklung des Lebens (Hegel). Vielleicht ist aber die
Einebnung von Gegensätzen das dominierende Streben der Gegenwart. Das
betrifft Gutes und Schlechtes: Tod, Anstrengung, Krankheit, Armut,
Hohes und Tiefes in der Landschaft, räumliche und zeitliche Grenzen.
Das geschieht real und symbolisch.
- Kaufakte als politische Akte aufzufassen
heißt, nicht das Diktat des Billigsten aufzurichten, sondern sich nach
gerechten Preisen richten. Das heißt auch nicht, auf einen angemessenen
Gegenwert zu verzichten. Verallgemeinert:
Die Kriterien Preis und Leistungs beim Kauf müssen
durch ein drittes ergänzt werden: „Welche positiven oder negativen
Effekte bewirkt mein Kauf?“
- „Krawall ist keine (politische, bm) Strategie“ (FAZ). Oder doch in einer Eventgesellschaft?
- Die menschliche Natur
zur Grundlage des Politischen machen (Hobbes, Rousseau), davon
ist heute keine Rede mehr. Heute nimmt die technische Entwicklung deren
Platz ein. Die Palmen in Dubai als Restnatur erinnern noch schwach an Natur.
- Eine Sucht
kann man relativ leicht austrocknen, indem man das Suchtmittel
aus seiner Umgebung entfernt: den Fernsehapparat, das Auto, die
Schokolade, die Zigaretten usw.
- Fortschritt
und "Fortfahrt":
Kinobesuch 1970: Wir gehen von zu Hause los und sind nach einer
viertel Stunde am Kino. Kinofahrt 2012: Wir fahren direkt auf die
Autobahn und sind in zehn Minuten am Kino, das direkt an der Autobahn
liegt. Dort sind genug Parkplätze und nebenan befindet sich ein
Schnellimbiss.
- Ein Discounter wirbt in einer einseitigen Werbung in einer Tageszeitung für den großen
„Feuerwerksverkauf“. Die Preise bewegen sich zwischen 3.99 und 59.99 Euro. Wer kauft sie? Nur Reiche?
- Wegen der Fülle und Schnelligkeit von Eindrücken im modernen Leben ist die sinnliche Wahrnehmung pro Element minimalisiert.
- Der Preis
ist keine substantielle Eigenschaft einer Ware. Substantiell haben
beide nichts gemeinsam. Es sind zwei Reiche. Inzwischen ist das
Hauptaugenmerk auf den Preis gerichtet.
- Weihnachten 2012: „Mission Bescherung: Ihre allerletzte Chance - der Preis ist heiß!“
- Der
aus meiner Sicht entscheidende Unterschied in der gesellschaftlichen
Entwicklung liegt im technischen Bereich. Es geht nicht um
Technikeinsatz oder nicht, sondern um eine Technik, die mit
metabolischer Energie oder mit exogener Energie (Ivan Illich) bzw. mit
Eigenenergie oder Fremdenergie bzw. mit lebendiger Energie oder
isolierter/gespeicherter/abstrakter Energie „arbeitet“. Mit
Eigenenergie ist der Mensch substantiell beteiligt, mit Fremdenergie
wird er substantiell ausgeschaltet. Eine konkretes Beispiel: Fahrrad
oder Auto.
- Unser Geist wird algorithmisiert.
D. h. alle Gedanken, die nicht zum jeweils aufgerufenen Algorithmus
passen, müssen idealiter ausgeblendet werden. Man muß wie eine
bestimmte Maschine denken und handeln. Wenn man so will, ist der Ablauf
einer Maschine ein Denken und das ist ein Algorithmus. Der
Nachteil: Die real bestehenden Freiheitsmöglichkeiten nicht mehr
genutzt. und damit realiter die Möglichkeit einer Fremdbestimmung
erhöht.
- Die Ver-event-ierung der Alpen heißt: Natürliche Schönheit genügt nicht mehr.
- Wie kann man nur seine ganze Intelligenz
freiwiliig auf Preise einengen? Diese Verengung hat nahezu alle Bürger des Landes erreicht.
- Dubai hat New York als Modell für die Moderne ersetzt.
- Dubai ist die genaue Entgegensetzung von Natur. Die Natur besteht dort nur noch symbolisch oder als Ornament.
- "Immer mehr Menschen in Deutschland leiden unter
Kaufsucht. Kaufsucht sei eine Gier - wie die nach Alkolhol oder Essen (Sieglinde Zimmer-Fiene).
- "Nehmen kleine Kinder keinen Blickkontakt
zu anderen Menschen auf, kann dahinter eine austistische Störung
stecken" (DGKJP). In der Alltagswelt werden Blickkontakte
zunehmend weniger. Es gibt bereits Menschen, die tagelang keinen
Blickkontakt haben. Welche Folgen hat das?
- Zumindest eine Wirtschaft, die nur mit
Schulden
funktioniert und auf sie baut, ist ökologisch zerstörerisch,
nämlich mehr Fabriken, mehr materielle Waren, mehr Müll. Diese Blase
funktioniert nur mit Schulden. Aber die ökologische Wende erfordert
große Umstellungen. Die große Frage ist in diesem Zusammenhang: Ab wo
und ab wann sind menschliche Bedürfnisse aus ökologischen Gründen
legitim? So gesehen beginnt bereits das ökologische Problem mit der
Menschwerdung des Affen.
- Einseitige Warenorientierung = reduzierter
Materialismus. Materialismus = reduzierte Welterfassung.
- Einkaufszentren sind immer Retortenanlagen und haben auch nach Jahren des Betriebs diesen Charakterzug nicht abgelegt und werden es auch nicht in Zukunft tun.
- "Die
Energiewende ist dringend nötig. Sie funktioniert aber nur, wenn wir
die Wende in unserem Konsum und unserem Anspruchsdenken schaffen. Das
ende des fossilen Zeitalters wird uns vor noch größeren Aufgaben und
Veränderungen stellen. Wir dürfen nicht schon am Beginn scheitern"
(Heiko Urbanzyk in einem Leserbrief in FAZ v. 17. 12. 12).
- Maxime: Auch Drittwichtiges nicht unterlassen, wie den Wasserhahn kleiner stellen.
- Eine Vermutung: Bestenfalls ein Drittel der angebotenen Waren und Dienstleistungen sind notwendig und dienen dem Leben, der Rest zieht runter.
- Die Maslowsche Bedürfnispyramide
(Physiologische Bedürfnisse > Sicherheitsbedürfnisse > Soziale
Bedürfnisse > Individualbedürfnisse > Selbstverwirklichung) ist
fast außer Kraft gesetzt. Wir sind auf der untersten Ebene der
physiologischen Bedürfnisbefriedigung und der durch Werbung
vermittelten Bedürfnisse stecken geblieben. Um sich aus dieser
scheinbar naturwüchsigen Eindimensionalität ein Stück zu befreien, wäre
es vielleicht ratsam, in jedem Haushalt und in jedem öffentlichen
Gebäude eine Tafel mit den verschiedenen Bedürfnisebenen sichtbar
aufzustellen.
- Immer gibt es einen expliziten oder impliziten
Theorierahmen. Den gilt es zu dechiffrieren und zu bewerten.
- Die Aussage „Hauptsache ist, dass ich weiß,
wo die Informationen stehen“,
hat keine Ahnung, wie Bildung entsteht. Nur internalisiertes Wissen
„arbeitet“, nur so wird aus Informationen eine
„subjektiv-lebendige“ Welt.
- Angepasste Existenz ist kein gutes Leben.
- Maxime: Die Menschen an ihren eigenen
humanen Potentialen messen und diese so gewonnenen Werte zur Basis der Politik machen.
- Die Mittel zur Steigerung und Sicherung der Lebensqualität müssen
aus dem Leben selbst
und nicht aus dem aktuellen Warenkorb abgeleitet werden.
Umweltschädigende Dinge, die den Menschen nicht weiterbringen, gehören
nicht zur Lebensqualität.
- Der ausschließlich konsumoriente Bürger (Ist er überhaupt ein solcher?) ist gefangen in einem selbst geschaffenen Gefängnis der
Alternativlosigkeit.
- Zeutgemäße sind von Oberflächen
besessen. Sich in Oberflächen einzurichten, ist viel bequemer,
als in Tiefen zu schürfen. Zudem sind Oberflächen eindeutig und lassen
sich mühelos messen, so dass sie scheinbar Sicherheit geben.
- Der Mensch wird tendenziell zum Libido-Bündel abgerichtet.
- Sozialstaat und Eventerlebnisse
bilden die letzten Horizonte, wobei der Sozialstaat nicht nur Notwendiges, sondern zunehmend auch Events finanziert.
- Der Ökonomismus
ist Ökonomie als Selbstzweck, die inzwischen zu einer weit verbreiteten
Geisteshaltung mutiert ist. Sie verlangt für sich und allen anderen
strikte Rechenhaftigkeit, wobei alle immateriellen Gegenpositionen
außer Acht gelassen werden. Übrigens wie in den Naturwissenschaften,
was vielleicht erklärt, dass viele naturwissenschaftlich ausgerichtete
Menschen die gleichen Verengungen an den Tag legen. Man kann das auch
als die materialistische Verkürzung des Blicks bzw. als
materialistische Kurzsichtigkeit bezeichnen.
- Eine fast vergessene Wahrheit: „Das Original ist getreuer als das Abbild“ (Franz Grillparzer).
- Wir können global kommunizieren und reisen, aber wir können nicht im Globalen
wohnen
(Rüdiger Safranski). Deswegen verzichten immer mehr Menschen auf das
Wohnen im eigentlichen Sinne, d. h. sie sind an keinem Ort
zuhause.
- Nicht nur Neurophysiologen verdinglichen das Bewusstsein.
- Entropie
ist der alles ergreifende Prozess, die unterschiedliche
Wärmeunterschiede durch Angleichung zum Verschwinden bringt. Die
gegenwärtige Kultur ist einer massiven Zunahme von Entropie unterworfen: Alle
kulturellen Leistungen gelten als gleich, seien es Texte,
Artefakte oder klimatische Prozesse. So auch die Differenz von Natur
und Kultur. Es gibt, von kleinen Gegenwehren abgesehen,
keine einflussreiche Kraft der „Erhöhung“, der Bestimmung von Kultur
oder gar Hochkultur. Das erfordert Kraft und Ausdauer.
- Unzeitgemäße
ahnen oder wissen es oft besser, aber nicht immer, was ihre jeweilige
Zeit braucht bzw. nicht braucht. Schon deswegen, weil Unzeitgemäße über
Differenzwissen verfügen.
- Der konsumorientierte Mensch weicht zunehmend seinem eigenen und fremden Leben
aus. Er feiert jede Ersetzung des Lebens als Fortschritt.
- „Verzichtsdebatte ist notwendig.
Prof. Latifs Einsatz für den Klimaschutz kann gar nicht hoch genug
gewürdigt werden. Wenn er allerdings in der Diskussion mit Robert Habeck
fordert, Erfolgsmodelle im Klimaschutz zu entwickeln, die uns „von einer
Verzichtsdebatte wegbringen“, widerspreche ich. Denn beides bedingt
einander: Um Zukunft zu ermöglichen, muss vorher verzichtet werden. Das
nicht zu akzeptieren, heißt, sich vom Lustprinzip überwältigen zu
lassen. Das Realitätsprinzip dagegen erfordert Entscheidungen darüber,
auf was verzichtet werden kann. Ein Beispiel: Verzicht auf die
Autonutzung bei jeder kleinsten Ortsveränderung. Unverzichtbar dagegen
sind Gehen, Radfahren und die Inanspruchnahme öffentlicher
Verkehrsmittel“ (ein Leserbrief).
- "Ich versuche auch, eine Sprache - denn ich glaube, daran fehlt es - zu entwickeln,
die Verzicht positiv konnotiert.
Die Leute sind so infiltriert von dieser auf Wachstum ausgerichteten
Ideologie, dass ihnen das größte Übel zu sein scheint, irgendwas nicht
zu haben, nicht zu dürfen - dabei dürfen sie pausenlos irgendwas nicht:
Zeit haben, spazieren gehen, schlafen, spielen, trödeln, träumen,
singen, lachen, unerreichbar sein" (aus einem persönlichen Brief).
- "Das
Eindämmen des Klimawandels ist ein schwieriges Problem. Jemand muss
heute Schmerzen ertragen und Opfer bringen für etwas, von dem ein
anderer erst viel später profitiert. Demokratische Systeme sind
offensichtlich unfähig, die Menschen zu solchem Verhalten zu
mobilisieren" ( Dennis Meadows). Wenn dem so ist, was man nie mit
Sicherheit sagen kann, bleibt immerhin das trotzige Lutherwort: Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute ein Apfelbäumchen pflanzen."
- Internetkäufe verhindern massiv Begegnungen mit lebendigen Menschen und zerstören soziale Strukturen.
- Verzicht ist häufig die notwendige Bedingung für Gewinn. Der Begriff Verzicht darf nicht tabuiert werden.
- Gegen den Nationalismus: Es ist unnormal, nur die Sprache diesseits der Grenze zu sprechen, normal ist, sowohl die Sprache diesseits als auch jene jenseits der Grenze aktiv zu beherrschen.
- In meinen Formulierungen sind leider auch
unlebendige Dualismen
vorhanden, die Übergänge und Zwischenlösungen ausblenden. Das kann
ich nur damit entschuldigen, dass diese polemischen Zuspitzungen
einen Grundkonflikt deutlich machen sollen, und Zeit und
Raum für die Darstellung von Zwischenlösungen fehlen.
- Fernsehen ist kein Leben aus zweiter Hand, sondern etwas, das aus einer Maschine kommt.
- "Wir
können die Probleme der heutigen Zeit nicht mit derselben
Denkart
lösen, die jene Probleme hervorgebracht hat" (Albert Einstein zit. n.
Mojib Latif). Das zeigt, dass die Lösung nicht allein eine technische
sein kann, sondern die Bemühungen viel tiefer gehen müssen.
- Grundsätzlich auf den Verzicht zu verzichten, wäre das Ende aller Kultur. Die Fähigkeit zur Selektion ist eine Kulturleistung.
- Wenn das Bewusstsein allein zeitgemäß ist, kann man nicht alternative
denken. Das zu können, ist aber ein Wert an sich, auch wenn noch lange
nicht ausgemacht ist, ob die Alternative besser ist.
- Der normative Gehalt der Moderne wird entscheidend von der Wirtschaft bestimmt.
- Wir dürfen uns aus der oft berechtigten Angst, falsch zu liegen, nicht vor der Aufgabe der Sinnvermittlung
drücken. Aber wir müssen ständig die Möglichkeit der Fallibilität mitbedenken.
- Erblindete Subjektivität hat nur noch die Selbsterhaltung in Warenform zum Gegenstand und damit kein Organ mehr für das Gute, Schöne und Wahre.
- Jetzt
die Klimadebatte und -schutz zu beenden, heißt Aufschiebung mit
gleichzeitiger Verschlimmerung für nachkommende Generationen.
- Wenn das Wirtschaftswachstum sich ändert, muß sich notwendigerweise der
Lebensstil auch ändern. Das nicht machen zu wollen, ist infantil.
- Die Lenkungswirkung von Preisen ist je nach Waren- und Dienstleistungsangebot entweder neurotisch hoch oder nicht nachvollziehbar gering.
- Graeme Maxton, a fellow of the international think-tank, The Club of Rome, told the BBC's Asia Business Report that the
world "had become obsessed with growth".
- Wer allein Aktuelles und Zeitgemäßes
gelten lässt und nicht reflektiert, welche Einstellungen
und Konzepte Informationen aktuell und zeitgemäß machen, wird von
seiner Zeit determiniert. Dass das höchst gefährlich ist, belegt die
Geschichte hinreichend.
- Konsumorientierter Materialismus ist die
drastische Schwundform des philosophischen Materialismus.
- Zwei
entgegengesetzte Tendenzen: Die aktive Teilnahme wird immer geringer,
die Beobachterperspektive ohne Erkenntnisinteresse und
Veränderungswille nimmt zunehmend mehr Zeit ein.
- Die Erde gab es bereits vor der Menschheit, aber nun hat der Mensch die
Ausgestaltung der Evolution
selbst in die Hand genommen (Anthropozän). Das ist der Weg von der
Metaphysik zum Subjektivismus. Erst erkennt der Mensch die Welt, dann
baut er sie mit Hilfe der Technik nach seinen eigenen Bedürfnissen um.
Das Ziel ist die Ersetzung von natürlichen Prozessen durch
künstlich-technische. Warum? Letztere beherrscht (Herrscher!) der
Mensch vollkommen, dadurch ist er nur bei sich, es gibt nicht das
Fremde und nicht das Andere.
- Konsumorientierter Materialismus
ist die drastische Schwundform des philosophischen Materialismus.
- Was hast du für den Klimaschutz getan? Wie sieht deine Energiebilanz aus? Reduktion, Konstanz oder Steigerung?
- Wenn ich eine Funktion des jeweiligen Warenkorbs bin, wird zwangsläufig mein Energie- und Materiebedarf pro Zeiteinheit steigen.
- Wir leben in einer Demokratie, wofür ich sehr dankbar bin. Jeder Bürger hat
seine Rechte, aber auch Pflichten
– und zu den Pflichten gehören ökologisch notwendige Normen, die es
einzuhalten gilt. Es wäre hier falsch, die individuelle Verantwortung
auszublenden und nur strukturell zu argumentieren.
- Wenn Transzendenz
als nicht existent genommen wird, ist die Bedingung für die Ersetzung
der natürlichen Erdoberfläche in eine künstliche geschaffen, was real
aber deren Zerstörung heißt.
- Ob bewusst oder unbewusst, ob gewollt oder ungewollt, Tatsache ist, wir schaffen wie eine neue Erde, die aber immer
schlechter "funktioniert".
- Die Bedürfnisse des Menschen als
Rahmen zu sehen, genügt nicht, zumal sie gar keinen Rahmen bilden.
- Nach Robert Redford wandelte sich Los Angeles nach seiner Kindheit im grünen Westen der Stadt zu einer
„Riesenmaschine aus Häusern, Beton und Asphalt“. Das ist übrigens kein individueller Prozess, sondern ein universaler. Und: Los Angeles ist überall.
- "Die Weltbank
warnt in einem neuen Bericht vor den Folgen der
Klimaveränderungen für die Entwicklungsländer." Oder muss man
selbst die Weltbank zu den "Panikmachern" zählen?
- Grundsätzlich haben sich alle Politikfelder und individuellen Bedürfnisse dem Primat der Ökologie
unterzuordnen, d. h. sie dürfen ihre genuinen Ansprüche nicht über ihr
Maß ausdehnen. Das ist aus meiner Sicht auch das „Wahrheitsproblem“ der
Grünen, die die Ökologie nicht zu ihrem Zentralanliegen und –konzept
gemacht haben. Viele ihrer Forderungen fehlt der ökologische
„Rahmen“.
- Wir müssen eine lebenswerte Welt schaffen, aber
Lebensqualität
darf nicht einseitig mit Konsum gleichgesetzt werden. So wird in
unserer eindimensionalen Warengesellschaft letztlich aus jeder
Sozialhilfe kaufbare Ware, die wiederum das Wirtschaftswachstum
fördert, was wiederum Materie und Energie verbraucht und die Umwelt
belastet.
- Griechenland,
das Europa ihr Fundament gegeben hat, muss nicht von den Türken
oder von anderen Nationen lernen, aber die Griechen müssen
einsehen, so denke ich momentan, dass globales Wirtschaften und
global bestimmter Konsum eine unaufhebbare Einheit bilden. Will
man aus guten Gründen nicht so wirtschaften, ändert sich auch
zwangsläufig Qualität und Quantität des Konsums. Man kann nur beide
Bereiche ändern.
- Anpassung
ist grundsätzlich sinnvoll und unvermeidbar, aber sie muss immer
kritisch begleitet werden, so dass man sie gegebenenfalls abbricht und
sich ihrer entzieht.
- Gegenwärtiger Freiheitswille
artikuliert sich überwiegend gegen die Einschränkung oder Verbot von
schädlichen Produktionen nach dem Motto „Freiheit für alles, was auf
dem Markt ist
- Aus
einer Rezension der ZEIT zu Jared Diamonds: Das Vermächtnis: "Diamond
hat stets mit dem ökologischen Hintergedanken geforscht, ob sich durch
seine Studien die Lernfähigkeit der ressourcenverschlingenden
Amerikaner befördern lasse: die Fähigkeit, zu verstehen, dass der
amerikanische Lebensstil selbstzerstörerisch ist, mit irreversiblen
Folgen."
- Tendenz:
Aus der Fülle der Elemente und Beziehungen innerhalb eines Systems wird
zunehmend ein (1) bestimmtes Element oder eine Beziehung
verabsolutiert,
so allein das Ergebnis eines Spiels, während alle anderen Aspekte
wie Schönheit, Kampf, Glück, Begeisterung der Zuschauer usw. aus dem
Blick verschwinden. Ich frage mich, ob nicht die gleiche
Abstraktion in der Bewertung der Gesamtwirtschaft vorliegt, wenn
eine Zahl wie ihre Wachstumsquote verabsolutiert wird, und
Aspekte wie genügendes Angebot und dessen Qualität, Zufriedenheit der
Konsumenten und Produzenten, gerechte Preise, ökologische
Verträglichkeit unberücksichtigt bleiben.
- Es gibt auch ein Kinderrecht auf weniger Konsum.
- Es gibt ein Optimum von Konsum, zu wenig schwächt die Lebenskraft, zu viel macht blöde.
- Der globale Ökonomismus, so gut er es auch meint und teilweise ist, muss
gebändigt
werden. Das ist die denkbar schwerste Aufgabe, vor die die Menschheit
steht. Die Alternative ist vielleicht ein human-ökologischer
Konservativismus.
- Widersprüche:
Gleichzeitig den Konsum der Gegenwart für sich zu verlangen, aber in
der Produktion traditionell sich zu verhalten. Oder: Man geht zu
dem billigsten Friseur der Stadt und gleichzeitig beklagt man sich,
dass die Friseure durch Niedriglohn ausgebeutet werden. Das kann
man für alle Kaufakte verallgemeinern.
- Das Problem sind nicht die Zahlen
an sich, sondern ihre zunehmende Verabsolutierung, so dass sie
für die Dinge selbst gehalten werden. Die Zahlen fressen die
Dinge.
- Das Entscheidende am Ökonomismus ist die von ihm erzeugte
mentale Einstellung:
die Verabsolutierung der Kosten-Nutzen-Beziehung. So verschwinden alle
anderen Werte wie Religion, Tradition, Ästhetik,
Spontaneität, Rituale,...., wenn sie materiell sich nicht rechnen.
- Das dominierende Subjekt in
den gesellschaftlichen Prozessen ist nicht der individuelle Bürger,
sondern die autonome Bewusstseinsindustrie. Ein Beleg für diese
Behauptung wäre die hohen Einschaltquoten für bestimmte
Fernsehsendungen, die Zeit, die täglich vor den
Medien verbracht werden oder die Präsenz von Werbung im realen
Alltag.
- Ein Lob dem Widerstand und den Schwierigkeiten.
Ihnen aus Gründen der Bequemlichkeit aus dem Wege zu gehen, macht dumm.
Das reicht vom Navigator über Unterhaltungsmedien bis hin zur Nutzung
für auch die kleinsten Distanzen.
- Wer
für Wirtschaftswachstum ist, kann aus strukturellen
Gründen, wer nationalistische und/oder rassistische Gedanken hat,
kann aus ethischen Gründen nicht konservativ
sein. Übrigens ist die CDU mehrheitlich nicht konservativ, sondern
primär eine Wirtschaftsförderungspartei, die Traditionen nur dann leben
lässt, wenn sie nicht für die Wirtschaft hinderlich sind.
- Die Elbharmonie ist Ausdruck des Zeitgeistes, so spektakulär wie irgendmöglich zu sein. Das
Spektakuläre ist zu einem Basiswert geworden.
- Das Zerstörungspotential,
das die Erde vernichtet kann, wird immer größer. Extrapoliert man den
gegenwärtigen Stoffwechsel von Natur in „Kultur“, dann spricht
fast alles für die Zerstörung der Erdoberfläche, die Leben zulässt. Da
muß schon ein deus ex machina helfend eingreifen. Einzige
realistische Lösung: den Stoffwechsel verlangsamen in Richtung
Nachhaltigkeit, d. h. vom linearen Wachstum zur zirkulären Produktion
kommen. Die gegenwärtigen Produktionsflächen und –anlagen müssen
genügen. Das ist rationale Überlegung und keine Panikmache.
- Ausschließlich konsumoriente Menschen haben einen
Tunnelblick,
der nur den Blick auf Waren ermöglicht. Sie haben deshalb keine
Möglichkeiten, außerhalb der Warenwelt zu sehen und zu denken.
Denken und Handeln beschränkt sich auf die Selektion des jeweils
günstigsten Angebots. Die Fähigkeit, in Alternativen zu denken, ist
verlernt bzw. Alternativen werden gekauft, also nicht selbst
entwickelt. Ein Überschreiten oder eine Negation dieser Warenwelt
steht gänzlich außerhalb des Möglichen.
- „Wie
der Staat eine Konstitution haben muss, so der einzelne Mensch für sich
selber eine: Die Symphonien und ihre Tendenz zur Eigenwilligkeit“
(Beethoven). Das entspricht in der Erkenntnis der Einheit
von Phänomen und Begriff. Mir scheint das im Zeitalter der wahllosen
Reizüberflutung von existentieller Bedeutsamkeit zu sein. Aber
die individuelle Konstitution
darf nicht eine bloße Übernahme sein, das lehrt uns die Geschichte und
die Zeitanalyse, sondern ist größte und schwierigste Aufgabe, vor
die ein Mensch gestellt ist.
- Theodor
W. Adorno hat das Hören von schönen Stellen
der Musik
als das unangemessene Verhalten von Dilettanten attackiert, die aus
großen Sätzen von komplexer Architektur Melodien „herausklauben und,
anstatt deren Impuls zu folgen und weiterzugehen, infantil nach ihrer
starren Wiederholung verlangen“. Das ist der Grund, warum
ich keine Filmmusik in Klassiksendern, Auto-, Bus- und
Flugzeugfahrten direkt zum Ziel, Bahnen zu Bergspitzen und
Zusammenfassungen aller Art nicht leiden mag. Und ein
zusätzlicher Gedanke: Jede Liebe beginnt sicherlich mit „schönen
Stellen“, aber wenn sie sich nicht in Richtung Ganzheit entwickelt,
wird sie scheitern.
- Die zeitgemäße Lebensweise
lässt Muskeln und den kinästhetischen Sinn verkümmern. Das ist
ein wesentlicher Verlust, der von der Mehrheit der Zeitgenossen nicht
bemerkt wird.
- Trotz elektronischen Readern, Online-Zeitungen und -Büchern, bin ich nach wie vor der Meinung, dass die Haptik eines
Buches
durch nichts auf dieser Welt zu ersetzen ist. Mir scheint überdies die
Lebensdauer eines gedruckten Bandes jener von digitalen Geräten um
Längen voraus. In Zeiten der Kurzlebigkeit ein echtes
Qualitätskriterium und Argument für das physikalisch greifbare Buch"
(René P. Moor | Freischaffender Fussgänger).
- Selbsterhaltung und Selbstbestimmung
sind zwei wichtige Aufgabe, vor die der Mensch gestellt ist.
Selbstbestimmung auf Kaufverhalten zu reduzieren ist zu wenig.
- Im von Medien dominierten Existieren gibt es keine
Selbsterfahrung, auch, weil dazu keine Zeit ist.
- "Die
Mehrzahl der 18- bis 25-jährigen Deutschen weist mindestens einen der
Risikofaktoren Übergewicht, Rauchen oder Bewegungsmangel auf. Häufig
seien 50- bis 60-Jährige fitter als diese jungen Männer" (aus einer
Studie der Deutschen Sporthochschule Köln).
- Aus meiner Perspektive kann man gegenwärtig
drei politische Hauptpositionen ausmachen: a) die konservativen Wirtschaftswachstumsförderer b) die Umverteiler und c) die Eigenbeweger.
- Von den Seehunden lernen:
Sie sind in der Lage, beim Tauschen ihre Ohren zu schließen. In
Analogie sollte wir die unserigen und unsere Augen gegen die Flut von
Werbungen und Trashkultur verschließen oder aus dem Wege gehen.
- Oft wird schlechtes Verhalten von Menschen als
tierisch bezeichnet. Damit tut man den Tieren Unrecht.
- Immer mehr Menschen wohnen in Städten, aber sie sind
keine Städter, d. h. sie sind im Alltag keine Bürger dieser Stadt.
- Im
Internet werden alle Befehle sofort realisiert. Das
wird verallgemeinert. Deswegen hat man hat keine
Geduld
mehr gegenüber zeitverbrauchenden Prozessen, und man flüchtet in
Unterhaltungsmedien, die Zeit fressen, ohne dass der Konsument es
bemerkt.
- Die Fähigkeit zur Selektion ist eine Kulturfähigkeit, ja, eine Überlebensnotwendigkeit, die notwendiger ist als je zuvor.
- Da „konservative“ Linke allein auf
Mehrwertkritik,
und nicht auf Wertekritik setzen, kritisieren sie nicht den „Kuchen“
(das, was produziert wird), sondern nur dessen Verteilung und bedingt und halbherzig dessen Herstellung. Das erklärt
nicht nur die Kritiklosigkeit vieler Linken gegenüber der Technik
und den gegenwärtigen Waren, sondern sogar deren Bejahung. Wegen
dieser Verengung stützen übrigens diese Linken objektiv auch die
Interessen des Kapitals am nationalen und globalen Wachstum: Allen
ihr Auto.
- Die Voraussetzung für Dingerfahrung ist Bildung,
die Voraussetzung für Bildung ist Dingerfahrung. Beide Erfahrungen
brauchen ihre Zeit und stehen in einem wohl proportionierten
Verhältnis, das dynamisch ist.
- Es geht gegenwärtig primär nicht um die Verteilung des Kuchens, sondern um
dessen Beschaffenheit.
- Freiheit ist auch immer auch Freiheit von etwas. Diese Möglichkeit können wir in der
eindimensionalen Warenwelt nicht mehr denken.
- Lebensqualität ist auf jeweilige Warenangebot verengt. Dadurch entsteht ein Gefängnis
- In der Innenstadt bekommt man schon längst nicht mehr alles Lebensnotwendige.
- Physiologische Grundlage meiner Gesellschaftskritik:
Erfahrungen und Erkenntnisse haben drei Quellen (nicht zwei, wie
Kant meinte): Raumerfahrungen (Präsenzerfahrungen) speisen sich
aus muskulären und kinästhetischen Tätigkeiten, sinnliche
Erfahrungen aus den Sinnesorganen, geistige Erkenntnisse aus dem
Verstand. Die Raumerfahrungen sind die ersten, die Neugeborene
machen. Sie sind das Fundament aller weiteren Erfahrungen und
Erkenntnisse und müssen ständig (auch im Alter) „aufgefrischt“ werden.
Tendenziell werden in der motorisierten Gesellschaft
(Industriegesellschaft) Raumerfahrungen nicht mehr gemacht, die
sinnlichen Erfahrungen beschränken sich auf mediale und die geistigen
Erkenntnisse auf pragmatische.
- Die Mehrwertkritik muß durch eine
Wertekritik erweitert oder gar ersetzt werden.
- Der Marktwirtschaft fehlt eine Orientierung und Besinnung auf
substantivistische Vorstellungen vom Guten.
Als einziger und legitimer Wertegenerator wird in der Markttheorie das
isolierte Individuum anerkannt. Aber auch dem Tausch liegt eine Moral
zugrunde: die Verfasstheit als eine Vertragsbeziehung zwischen freien
und gleichen Individuen. Diese Moral gilt es aufzuheben.
- Gewachsene Schönheit bzw. formvoll Gewachsenensein gilt es so weit wie möglich zu respektieren.
- Der dominierende Prozess der Gegenwart:
Der Vermotorisierung des Lebens.
- Beim Begrifffsrealismus
geht es um die Realität von Begriffen bzw. Ideen (objektiver
Idealismus), deren Existenz nicht wissenschaftlich beweisbar
sind. Beim falschen Bewusstsein dagegen, geht es um die angebliche
Realität der begrifflich definierten Elemente,
die von allem Besonderen abstrahieren; deswegen sind
Kollektivurteile. die allein auf einen (abstrakten) Begriff beruhen,
grundsätzlich zu meiden.
- "Begriffe ermatten",
so die Entwicklung vom Ende des vorigen Jahrhunderts dominierenden
Ökologie zur gegenwärtigen Nachhaltigkeit, die in Zukunft von dem
Begriff der Eigenbewegung abgelöst werden wird. Der inhaltliche Kern ist aber identisch - meine zumindest ich.
- Im
PC und in Büchern sind nur Signifikanten, im Gehirn müssen
aufeinanderbezogene Signifikanten und Signifikate vorhanden sein.
Das ist der Unterschied zwischen Medium und menschlichem Geist.
- Die Bismarck galt
als unsinkbar, die Erde gilt als unzerstörbar.
- Berlusconis Aussage, dass Italien
unregierbar sei, muss an sich politisch nicht negativ sein, so wenn sich die Bürger und Kollektive vernünftig selbst regieren.
- Industrie und Sport
stehen in einem komplementären Verhältnis. Eine von der Industrie
bestimmte Lebensweise lässt Eigenbewegungen nur noch als Sport zu, der
zudem zunehmend mehr Ausgaben verlangt.
- Auch Flüsse haben Schönheit und Würde,
die durch Uferstraßen und anderen einengenden Bauten massiv
beeinträchtigt wird. Ein Gegenbeispiel ist die Oos in Baden-Baden.
- Eine Forderung: Generationsgerechtigkeit bestimmt die aktuelle soziale Gerechtigkeit.
- Moderne will alles kontrollieren, um zu
herrschen und beherrschen.
- Verhexung durch Sprache: die Vermehrung der Wirtschaft
mit dem organischen Begriff des Wachstums gleichzusetzen. Gleiches gilt für Autoabstellplätze, wenn sie als Parkplätze bezeichnet werden.
- Entscheidend sind die Gedanken
in einer sprachlichen Aussage oder in einem Text. Die Nationalsprache,
in der die Gedanken ausgedrückt werden, spielt eine untergeordnete
Rolle und wird meistens sehr überschätzt. Denn was ist ein schlechter
Gedanke wert, auch wenn er in meiner Sprache ausgedrückt wird? Nichts!
- Die
Lösung des bisher ungelösten und sich zuspitzenden Konflikts zwischen
Ökologie und Wirtschaft ist die Hauptaufgabe der Gegenwart und der
Zukunft. Das muss allen voll und ganz bewusst werden.
- Zur
Zeit der Grünen Liste, ab 1975 bis ca. 1985, ging es uns nicht um
Parteipolitik, sondern zuallererst um Entwurf, Praxis und
Durchsetzung eines alternativen Lebensstils. Die Realisierung dieses Ziels halte ich nach wie vor für notwendig und sinnvoll.
- Eine Gegenpostion: Von 1945 bis ca. 1955 war
Wirtschaftswachstum (quantitativ verstanden) in Deutschland sinnvoll und auch in diesem Umfange ökologisch vertretbar.
- Bildung hat ein stark qualitatives Moment der Steigerung, der
Konsum ein stark quantitatives Moment des Mehr. Anders ausgedrückt: Bildung zielt auf Höheres, Konsum auf bloße Vermehrung.
- Städte gewönnen erheblich an Lebensqualität, wenn sie sich von Privatautos befreiten. Viele der montonen Vororte könnten dann problemlos zurückgebaut werden.
- Ein Dilemma
von vielen dieser Art: Unsere Terasse ist von den Autoabgasen mit einer
schmierigen Dreckschicht überzogen, die ich nicht per Hand entfernen
kann. Nehme ich den Hochdruckreiniger, verbrauche ich Strom.
- Schnelle Erreichbarkeit eines Ortes durch viele Menschen impliziert unweigerlich zumindest eine Teilzerstörung.
- Selektieren und Sichverweigern
sind grundsätzliche Kulturfähigkeiten.
- "Seeing
is believing". Deshalb bedürfen Wahrnehmungen, Bilder und Filme
immer einer begrifflich kritischen Begleitugng. Diese Begleitung
nenne ich Bildung.
- Hat es je ein Zeitalter gegeben, dass so
selbstbezogen war wie das unserige?
- Überall der gleiche Film:
„Gewerbegebiete, Infrastrukturmaßnahmen und Baugebiete verdrängen in
Schleswig-Holstein täglich landwirtschaftliche Nutzflächen in
einer Größe von 13 Fußballfeldern.“ Und: „Knapp die Hälfte aller
Affenarten ist vom Aussterben bedroht. Die Zerstörung ihres
Lebensraums, illegaler Handel und die Jagd auf Affenfleisch stellen die
größten Gefahren dar“ (Flensburger Tageblatt v. 16. 10. 12).
- Die Demokratie wird massiv von der Technokratie eingeschränkt und ausgehöhlt.
- Was nützt es, wenn alles kostenlos ins Netz gestellt wird – und keiner liest es?
- Moderne Zivilisation trennt und isoliert.
- Mit dem Verschwinden der realen Welt verschwindet das Subjekt.
- Einseitige Konsumorientierung verursacht
Verblendung und narkotisiert.
- Etwas umsonst zu bekommen, heißt immer auch,
dass man selbst leer ausgeht.
- Coincidentia oppositorum: Alles und Nichts: Wer alles hat, hat nichts.
- An die Stelle der weggezogenen bzw. zerstörten Dinge rückt die
Abstraktion nach.
- Die Dinge
können in unserem modernen Bewusstsein nur das, was ihnen die
Naturwissenschaft „erlaubt“. Andere Verhaltensweise ignorieren wir, z.
B. ihren Schmerz. Deshalb ist es für den modernen Menschen
befremdlich, den Dingen Eigenrechte zuzugestehen. Die Dinge der Natur
dürfen nur für sich sein, solange sie nicht unsere Begierden auslösen
oder uns nicht stören. Aber wenn wir die Dinge beherrschen,
zerstören wir sie – und letztlich auch uns selbst.
- Fetischismus
ist aus meiner Sicht grundsätzlich ein positiver Begriff, wenn er
angemessen universalisiert wird, d. h. er darf kein Kitsch sein. In den
Fetisch werden Kräfte projiziert, die helfen sollen. Also genau das,
was Natur und Leben leisten.
- Gefahr, dass das Nationale das Regionale zerstört, weil das Umfassende und Allgemeine nicht gut das Besondere erträgt, sondern es homogenisiert.
- Rein wirtschaftliches Denken ist unmoralisch. So ist jeder Kaufaktt ein
politisch-moralischer Akt. Diese politsche und/oder moralische
Dimension muss in die Entscheidung mit einfließen.
- Die Welt wird zwar grauer, aber dafür werden die
Bilder immer bunter und größer.
- Grundwiderspruch
in der modernen Zivilisation: Ständig vermehrter Einsatz von
motorenangetriebener Technik verlangt mehr Energie bei
ständiger Zurückdrängung der Eigenbewegung.
- Landschaften verändern nicht ihr Gesicht, sondern werden
„entlandschaftet“ durch moderne Industriebauten und Vergrößerung des Autostraßennetztes.
- Moderne eliminiert Subjektivität und Transzendenz.
- Objektivität wird mit hohen Verlusten bezahlt. Sie liegt jenseits subjektiver Sinngebung.
- Es entstehen Pathologien, wenn die Differenz zwischen real und virtuell
eingeebnet
wird. Dazu äußert sich unkritisch Dieter Kempf, Präsident der
Bitkom: "Die Trennung zwischen viruteller und realer Welt existiert für
viele Kinder überhaupt nicht - sie leben in einer digital-analogen
Realität."
- Die Schwundform des Tauschaktes: Zwischen Verkäufer und Käufer gibt es keinen keinen persönlichen Kontakt.
- Wenn die Bürgersteige einer Stadt nicht mehr begangen werden, liegt der Schluß nahe, dass ihr die
Bürger abhanden gekommen sind.
- Hans Kollhoffs (Architekt) Attacke gegen die
funktionalistische Moderne:
„ Ein Bekenntnis zur Stadt finde man heute eher in südamerikanischen
Slums. Bevor hierzulande alles unter Shopping Centern verschwunden sei,
müsse man handeln, und das heiße: Architekten von den alten
Innenstädten fernhalten“ (FAZ, 24. 9. 12).
- Ein Befürworter
der funktionalistischen Moderne: “Wo ich wohne, habe ich Liedl und
Aldi, eine Bank, das Gewerbegebiet ist in der Nähe und zur
Autobahn ist es auch nicht weit. Was will ich mehr?.“
- Natürliche
oder hergestellte Dinge bestimmen unser Leben, sie helfen oder schaden
uns. Da wir Menschen über Freiheit verfügen, können wir oft (nicht
immer!) entscheiden, ob wir uns einem bestimmten Ding aussetzen oder
nicht. Aber wir dürfen die Dinge auch nicht versklaven. Das alles
zu bedenken, ist eine wesentliche Aufgabe, die Bejahung, aber auch Kritik verlangt.
- Gegen Einseitigkeit, wenn sie nicht stimmt: Beide,
Gläubiger (aktuell Banken) und
Schuldner (Individuen und Kollektive), müssen sich ethisch verhalten.
- „Warum sich das Leben unnötig schwer machen?“
sagt ein Bekannter kopfschüttelnd, als er hört, dass wir beim
Wandern das Gepäck selbst tragen wollen, statt einen Gepäckdienst in
Anspruch zu nehmen. Diese Gleichsetzung und Verallgemeinerung für alle
Tätigkeiten ist ein Beispiel für den existenziellen Fehler,
die Differenz von Eigenbewegung und Fremdbewegung
einzuebnen. Denn erst in der zumutbaren Eigenbewegung wird der
Mensch zum Menschen.
- Je
künstlicher die Welt wird, desto mehr gute und schlechte
Möglichkeiten entstehen. Letztere verlangen nach mehr inneren und ggf.
äußeren Normen.
- Ein Lob der Grenze.
Ohne sie gäbe es nur einen Einheitsbrei. Aber es muss immer bedacht
werden, dass das Jenseits der Grenze nicht schlecht, sondern anders ist
– von wenigen Ausnahmen abgesehen.
-
Freiheit bewirkt
die
Grenzen und Unwägbarkeiten der Sprache, denn die nicht zu bändigende Freiheit
gehört zum Leben und damit zur Sprache. Eliminiert man die Freiheit, entsteht
zwar Sicherheit, aber zum Preis der Erstarrung. Die herkömmliche Naturwissenschaft und Technik
lassen keine Freiheit zu. Das ist sinnvoll, wird aber inakzeptabel, wenn die
Existenz der Freiheit grundsätzlich abstritten wird.
-
Durch intensives Betrachten eines oder weniger Bilder entsteht Deutlichkeit, bei intensivem Bedenken von Wörtern
Wahrheit.
- Ich denke, dass das Foto
keine Abbildung, sondern primär ein bedeutungsloses Zeichen ist, das
erst vom Betrachter mit Bedeutungen aufgeladen werden muss. Trotzdem
stimmt es, dass von fotografischen Bildern eine einzigartige
visuelle Kraft ausgeht (James Elkins). Es gilt, den
Reichtum einer jeden einzelnen Fotografie zu wecken, d. h.
die visuelle Aufmerksamkeit zu stärken (eventuell sogar mit Hilfe
einer Lupe) und nicht in der und durch die Bilderflut zu
schwächen.
- Sollte nicht die absolute Armut
Gegenstand
der Sorge sein? Die heute breit diskutierte relative Armut wäre, wenn
die Lösung für alle im oberen Konsumbereich gefunden würde,
ökologisch höchst problematisch werden.
- Nach Augustinus hat Gott nicht nur die Dinge geschaffen, sondern den Menschen Hinweise gegeben,
wie mit ihnen umzugehen sei. Dieses Wissen existiert in uns - aber je nach Situation in unterschiedlichen Intensitäten.
- Die unheimlichsten Verluste sind die, die nicht mehr gefühlt werden (Erhard Kästner).
- Die wirkliche Wirklichkeit wankt wie ein angezählter Boxer, alles deutet auf eine Niederlage hin.
- Das
Bewusstsein wird gewissermaßen zu einem Film, unabhängig vom eigenen
Körper und von der äußeren Welt. Das Bewusstsein vertritt hier
eine nominalistische Erkenntnisposition,
d. h. über die Welt jenseits des Bewusstseins lässt sich nichts mit
Sicherheit aussagen und wird deswegen für das Bewusstsein
uninteressant. Das Außen liegt in dieser Beschreibung zwischen
Bewusstsein und den Körpern, dem eigenen und den fremden.
- Das Internet
ist nahezu ein universales Buch, das auf Signifikantenebene fast alle
Fragen in Sekundenschnelle beantwortet. Das ist sicherlich ein großer
Wert. Aber genau dieser Wert wird oft zum Nachteil, denn wenn ich
einen Text schreibe, tauchen viele Fragen in meinem Bewusstsein auf,
die absolut nichts mit meiner Aufgabe zu tun haben. Sie lösen
wohl eine Art von Ersatzhandlung aus oder sind schlicht eine
Flucht von der eigentlichen Arbeit. Wie auch immer, sie
unterbrechen meinen lebendigen Gedankengang und zerstören
ihn meistens auf Dauer. Ich komme nur sehr schwer wieder in die Spur. Ist das nur mein Problem?
- Zeitgemäß: Auf die Frage, wie das Wetter sei, antwortet er "Ich habe noch nicht ins Internet geschaut.".
- Noch ein Minderheitsvotum?
„Ich brauche keine Kultur, keine Bildung und erst recht nicht
Umweltschutz, sondern ich brauche etwas zum Beißen, ein vernünftiges
Dach über den Kopf, einen Fernsehapparat und billigen Sprit für mein
Auto und Motorrad.“
- "Immer mehr Menschen verlassen sich auf
digitale Helfer,
weil diese ihnen geistige Arbeit abnehmen - ähnlich wie Rolltreppen,
Fahrstühle und Autos uns körperliche Arbeit abnehmen. Die Auswirkungen
mangelnder körperlicher Betätigung auf Muskulatur, Herz und Kreislauf
sind bekannt. Das es sich mit unserem Geist ähnlich verhält, hat sich
noch nicht rumgesprochen " (Manfred Spitzer).
- Wer die neuesten Waren erworben hat, die der Markt anbietet, ist heute
modern.
- Der Alltag wird zunehmend entmenschlicht. Das ist wortwörtlich zu nehmen. Die Zahl spontaner Begegnungen mit Menschen nimmt repide ab.
- Nicht
nur Waren, dem Geld und schließlich dem Kapital werden
Eigenschaften zugeschrieben, die diese in Wahrheit nicht haben, was
Marx unter den Begriff Fetischismus abhandelt, sondern das gilt zunehmend auch für Bilder.
- Symbole ersetzen zunehmend Dinge – aber wir bemerken den Wechsel nicht und meinen, noch immer ungefährdet in der Dingwelt zu sein.
- Eine für den Menschen ungewöhnliche Perspektive „Was
Sachen mit uns machen“ (Roger-Pol- Doit). Dieses "Machen" kann hilfreich sein (z. B. ein Stuhl) oder einschränken (z. B. ein Auto).
- Die Materie ist uns eine sehr fremde Mutter.
- Auch in moralischer Hinsicht ist Kritik im Sinne von krinein (unterscheiden) unverzichtbar.
- Der moderne Blick entkleidet Dinge und Menschen von Sinn und Zeit. Deswegen haben es Beziehungen auf Dauer immer schwieriger.
- „Es gibt die unerschöpfliche Kraft des
Einfachen“ (Heidegger).
- Gewinnstreben
ist akzeptabel, ja notwendig, wenn sinnvolle Produkte hergestellt
werden. Inakzeptabel ist abstraktes Gewinnstreben an sich, wenn der
Gewinn ohne die Berücksichtigung des Was und Wie angestrebt wird.
- Wirtschaftswachstum erzwingt unumgänglich Herrschaft über die Natur, weil die Natur zu Rohstoffen für Waren wird.
Wenn
gesagt wird, man fange Wale zu wissenschaftlichen Zwecken, ist das eine
Lüge. Denn, was soll daran wissenschaftlich sein? Höchstens das Wissen
um das Töten und um den Gewinn.
- Ich denke, dass das Wetter
in unserem Alltagsbewusstsein, nicht aus der Perspektive seines
Wandels, einen zu großen Platz einnimmt. Ist das schon
den geschönten Bildern in den Medien geschuldet?
- Vielleicht ist der einfache italienische Stil eine Reaktion auf die Fülle der Dinge.
- Wenn Welt mit Medium gleichgesetzt wird, wird es für die Welt gefährlich.
- Die modernen technischen und organischen Strukturen verhindern stetige Begegnungen und
Beziehungen.
- Grundsätzlich gilt: Ein Knopfdruck
schaltet ein Gerät ein (on) und den Menschen aus (off).
Oder: Wer etwas einschaltet, schaltet sich gleichzeitig selbst
aus.
- Wenn schon Zeichenwelt, dann sollte sie substanziell sein und Niveau haben - und nur zeitlich begrenzt aufgesucht werden.
- Unser Zeitalter will einerseits Freiheit von
Sinn, andererseits ist sie ständig auf der Suche nach Sinn.
- Heute besteht wenig Interesse an substanziellen
Analysen, sondern
das Interesse hat sich auf Darstellungen von Gefühlen im weitesten
Sinne verlagert.
- Ausgewähltes
und das Nichtausgewählte in den Medien verhalten sich wie
das Aktuelle und das Virtuelle. Beide verändern ihre Modalität durch
einen einfachen Tastendruck.
- Das
kleine Restaurant in Sète hat seit Jahren elf Tische,
obwohl es ständig voll besetzt ist. Wäre das nicht ein Modell für
die Zukunft, als eine neue Logik des Wirtschaftens?
- Natürlich
kann man sich auf Inhaltsebene mit wenigen Wörter und Strukturen sehr
befriedigend unterhalten, weil die Beziehungsebene stimmt.
Aber genügt das auf Dauer?
- Ein
Londoner ist in der ersten Woche der Olympiade 2012 nach Spanien
geflüchtet, hat aber von dort im Fernsehen intensiv die Spiele
verfolgt. War er wirklich weg?
- Selbst Macht und Werte sind nach Baudrillard heute
Simulacra.
- Ein Trick, um den Realitätseindruck
in den Medien zu stärken: Ein Teil wird explizit als Simulacrum
ausgewiesen, so bekommt der Rest (scheinbaren) Realitätscharakter. Der
Fernseher im Auto.
- Theoriearbeit ist immer begriffsgesteuert. Fernsehen zerstört die Begriffe, macht sie fließend und damit unbrauchbar.
- Was bleibt von der „wirklichen Wirklichkeit“ noch übrig?
- Heute ist die ökologische Thematik wichtiger als soziale Differenzen an sich ohne inhaltliche Bestimmung.
Autrefois und aujourd´hui auf einer Fotografie von einer Straße am Kanal von Sète: einmal mit Menschen, einmal mit Autos.
- Die Verluste
sind gegenwärtig gewaltig, aber in der Vergangenheit waren sie
ebenfalls gewaltig (man denke in Deutschland nur an die Herrschaft des
Nationalsozialismus).
- Weil Bilder
in der Regel täuschen, halte ich es für legitim und praktisch,
sie in bestimmten Situationen nicht zur Kenntnis zu nehmen.
- Fernsehen:
Die zentralperspektivische Anordnung ist gesprengt, alle schauen allen
zu Der televisionäre Raum hat keine lineare Perspektive und auch
keine Tiefe mehr, alles wird zur zirkulierenden Information.
- Eine Stadt braucht Gesichter und Wörter, also lebendige Menschen und Geschichten.
- Vielleicht ist der Mensch
so gestrickt: Diktaturen bis ihn beherrschenden Techniken wie Auto und
Fernsehen liebt er, ja vergöttert sie oder er lehnt sie ab. Tertium non
datur.
- Man sollte wirtschaftliche Kategorien auch in Energie und Materie, d. h, umgewandelte Natur, übersetzen.
- Am Hindukusch wird nicht unsere Freiheit, sondern unser aufwendig materielles Konsumsystem verteidigt.
- Ein Bildschirm ist ein Bildschirm ist ein Bildschirm – und kein Fenster zur Welt.
- Der Mensch und die Erde sind reich. Das erkennt man erst, wenn man sich vom Begriff des ökonomischen Reichtums löst.
- Naturwissenschaft macht aus Natur
mechanisch interpretierte Materie. Naturwissenschaftliches Denken macht
ebenfalls aus Gesellschaft und Menschen, aus Lebendigem
Totes.
- Ich
kritisiere nur die Verhältnisse, die ohne Notwendigkeit Zukunft
verhindern, Schönheit zerstören und Menschlichkeit reduzieren. Dahinter
oder davor steht eine absolute Bejahung des Lebens.
- Vita activa ist nicht: auf einen Knopf drücken oder auf ein Gaspedal treten.
- Immer mehr Bereiche der Natur werden zu
Plagen:
Seehunde, Graureiher, bestimmte Kräuter, Wölfe, Schnecken, Birkensamen,
.... - am besten, wir beseitigen die Natur und ersetzen sie durch
pflegeleichte Strukturen.
- "Virtueller Kontakt über elektronische Medien
verringert den Bedarf an tatsächlichem Kontakt" (Michael Sivak).
- Weil potenziell alles zugänglich ist, wird praktisch immer weniger aufgesucht.
- Die wirkliche Welt wird zu virtuellen Welten, wenn man diese Welten überhaupt noch sinnvoll mit Welt bezeichnen kann bzw. sollte.
- Wenn man Dinge objektiviert,
zwingt man ihnen menschliche Formen auf, die von menschlichen
Interessen gesteuert sind. Also erst Trennung, dann die Einheit.
- Wir müssen unsere natürlichen Kräfte nutzen und anwenden, sonst verkümmern sie!
- Wenn der Sinn der Dinge übergangen wird, verkümmern sie zum Bestand, d. h. sie bestehen nur für uns.
- Weil potenziell alles zugänglich ist, wird praktisch immer weniger aufgesucht.
- Die wirkliche Welt wird zu virtuellen Welten, wenn man diese Welten überhaupt noch sinnvoll mit Welt bezeichnen kann bzw. sollte.
- Offensichtlich besteht der einzige wirkliche
Sinn des Handelns in der Gegenwart, Wirtschaft und Technik zu stärken.
- Wenn man nicht in der Wahrheit der Sachen steht, ist man auch nicht wahrhaftig in sich selbst.
- Werte
verengen und reduzieren sich zunehmend auf wirtschaftliche, ein Leben
ohne Auto und TV ist für viele nicht mehr denkbar und sinnvoll.
Andere Werte wie Bildung, Schönheit, Augenblicke, Stille, Landschaft,
Kirschen am Baum, Begegnungen, Gestalten, Naherholungsgebiete,
Sonnenschein, Öffentlichkeit, Gehen und Radfahren verlieren zunehmend
an Bedeutung.
- Die Alternative Mensch oder Natur ist grundsätzlich falsch, weil die prinzipielle Entscheidung für den Menschen letztlich eine gegen den Menschen ist.
- Nils
Schmid, stellvertretender Ministerpräsident und Finanzminister von
Baden-Württemberg, hat Recht, wenn er das Land mit dem Begriff
„semi-urbaneVerflechtungsräume“
beschreibt, auch wenn „67 Prozent aller Baden-Württemberger angeben, in
ländlichen Räumen zu leben“ (FAZ v. 1. 7. 12). Aber es zu fragen ist,
ob die Gesellschaft diesen Trend unterstützen und beschleunigen
oder einen neuen Ansatz suchen sollte. Denn das Land entleert
sich, das kulurelle Leben kommt zum Erliegen, Schulen werden
zusammengelegt, Gaststätten verschwinden, zentrale
Versorgungseinrichtungen verlangen die Überwindung großer Distanzen,
die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe verringert sich bei
gleichzeitiger Vergrößerung der Betriebsgrößen, kurz: Das Leben
auf dem Lande findet zunehmend nicht mehr auf dem Lande, sondern
in isolierten Wohneinheiten mit Garten statt. Natürlich gibt es
immer hin und wieder lobenswerte Anstrengungen, die den Reichtum des
Landlebens erhalten wollen, aber es sind Ausnahmen, oft von
kurzer Dauer. Fernseher und Auto sind die materiellen Bedingungen
für diesen Wandel: Der Fernseher zerstört das Land im Bewusstsein, das
Auto real. Ein optimal ausgebautes Straßennetz wirkt auf dem Lande wie
ein Staubsauger, nur das dieses Netz nicht Schmutz, sondern Leben
aus ihm herauszieht. Das Land ist deswegen gut beraten, das
um- und verschlingende Straßennetz nicht weiter zu vergrößern, sondern
zurückzubauen. Es muss sich auf seine unzweifelhaften Stärken besinnen,
die von anderer Qualität sind als die Lebensbedingungen in der
Stadt. Nur so hat das Land Zukunft.
- Zumindest im Alltag stellt kein Mensch ernstlich die Frage,
wohin diese technische und wirtschaftliche Reise hingeht, und ob sie überhaupt sinnvoll ist.
- Nach einer Heidegger-Lektüre: Wir sind Kinder des Seins, nicht der Technik. Im Sein wohnt der Mensch, in der Technik funktioniert er.
- These:
Wenn man von Fragen wie „Wo ist es am billigsten?“ oder „Wie hat
mein Verein gespielt?“ oder "Wann beginnt der Fernsehkrimi?" absieht, leben wir im Zeitalter der
existenziellen Fraglosigkeit.
- Spannungen aufzubauen und diese dann platzen lassen, mag ja ein Kunstwerk sein, aber es führt inhaltlich nicht weiter.
- Die Zeit
ist der Feind eines zeitgemäßen Lebens. Aber erst in der Zeit
entstehen sinnhafte Beziehungen. Prozesse müssen so schnell wie möglich
ablaufen, d. h. ein Minimum von Zeit in Anspruch nehmen: Flugreisen,
Internetkäufe, Arbeits- und Lernprozesse sind dafür Beispiele.
Beschleunigung ist hier ein Wert an sich. Auch Dinge sind diesem
Zeitdruck ausgesetzt, „leben“ sie zu lange, veralten sie und werden
damit wertlos. Von diesem Prozess sind mittlerweile selbst historische
Stadtkerne betroffen.
- Die Wirtschaft sieht in der Erde eine Art
Zitrone,
die mit großem Erfolg immer weiter ausgequetscht werden muss.
Aber die essentiellen matereilellen Bedürfnisse sind
grundsätzlich gesättigt. Deswegen muss die Wirtschaft neu
gedacht und realisiert werden.
- Wer schützt das Verbot vor der aggressiven Macht der Waren?
- Bilder überwältigen, Wörter fördern das Denken, weil Eigenes verlangt wird.
- Internet ist auch eine universale Bibliothek, wo man umstandslos an alle schriftlichen und verbildlichen
Informationen herankommt und ein unversales Warenhaus, in dem man alle
Waren der Welt umstandlos erwerben kann. Der existentielle Preis ist
der Verlust an konkreten sozialen und eigenen Erfahrungen, d. h. die
Welt des „Dazwischen“, verschwindet.
- Es wäre genauer und weniger ideologieanfällig, wenn das neue Erdzeitalter nicht mit "Anthropozen", sondern mit
„Motorzen“
bezeichnet werden würde. Warum? Der „Motor“ (im Sinne von Antrieb) der
entscheidenden Veränderungen auf globaler Ebene ist der Motor: Vom
Klimawandel über autogerechte Städte bis hin zu panoramatischen
Reisen (Schivelbusch) und entsprechender Modifizierung der Wahrnehmung.
Wesentlicher Impuls für diese Entwicklung ist die Ersetzung der
Eigenbewegung durch Motore: Motorbewegung und Eigenbewegung
bilden ein Nullsummenspiel. Alternativenergien vermindern
zwar das Problem, lösen es aber nicht. Die Verluste für die
Eigenbewegung blieben bestehen, die Industrialisierung der Landschaft
würde fortschreiten. Der Begriff Anthropozen ist äußerst
problematisch, weil er implizit die bisherige Menschheit mit der Schuld
(als Folge derErbsünde) belastet, die Schöpfung in ein Menschenwerk mit
entsprechenden Gefahren und Zerstörungen umgewandelt zu haben. Nein, es
geht nur um die mit der Industrialisierung beginnende Periode ab 1800
und damit im Kern um die Erfindung und den zunehmend unbegrenzten
Einsatz von Motoren. Deswegen ist es sinnvoller, den beschreibenden den
beschreibenden Begriff Motorzen (Motorzän, Motorozen oder
Motorozän) zu verwenden.
- Draußen ist ein guter Ort (Richard Ford).
- Eine hoch aktuelle Frage „Wie soll man
mit Verlusten leben?“.
- Vielleicht bedenkenswerte Worte einer Rentnerin:
"Ich halte Abstand zu unserer kühlen, modernen, technischen Welt."
- Der
Enkel bekommt zum Schulabschluss ein neues Auto, seine Großmutter zum
Geburtstag ein iPad. Nach einhelliger Meinung der Familie beginnt
für beide ein neues Zeitalter. Das stimmt. Aber es fragt sich nur, von welcher Qualität.
- Die intensive Beschäftigung mit Philosophie und Literatur vermag aus dem Gefängnis der
konsumorientierten Zeitgemäßheit zu befreien.
- Der Mensch soll als sterblicher Gast der Erde diese bewohnen und sie schonen
(Heidegger).
- Es herrscht ein ständiges Flüchten:
Einkaufen in weit entfernten Einkaufszentren und Outlets,
Theater in Italien, Geburtstag auf Mallorca, und die virtuelle
Flucht in Fernsehsendungen. Was wäre eigentlich die Flucht vor
der Flucht?
- Die Achtung vor dem Leben, nicht nur vor dem menschlichen, ist ein unhinterfragbarer Wert.
- Ich unterscheide kategorial zwischen Realität und Wirklichkeit.
Die Realität ist die objektive Welt. Die Wirklichkeit ist die
Welt, die auf den Menschen wirkt, was mehr oder weniger von ihm bemerkt
und erkannt wird oder unbemerkt von ihm. Das macht den
einzigartigen Wert aus. In der Wirklichkeit sind Mensch und Umwelt eine
Einheit. Die Wirklichkeit ist also eine Teilmenge der Realität.
Dem Schein, die virtuelle Welt ordne ich der Realität zu, denn diese
Welt des Scheins wirkt nur sehr eingeschränkt im Visuellen. In
der Literatur spricht man von einer Realität ersten Grades, das
wäre in meinem Begriffskosmos die Wirklichkeit. Aber auch innerhalb der
Wirklichkeit gibt es natürliche noch Gradunterschiede.
- Die
Fremdbewegung hat natürlich Momente der Wirklichkeit, aber sie wirkt
nur minimal auf den Menschen, abgesehen vom Fahrzeug und möglichen
Mitfahrern. Wirklichkeit entsteht aus der Realität, indem der Mensch
sich der Realität aussetzt, z. B. in ihr handelt. Fremdbewegung ist
schwerpunkt- und wesensmäßig Realität, keine
Wirklichkeit.
- Der Techniker
kennt nur die Kategorie des Funktionierens, aber tendentiell nicht die
der Verantwortung. Technisches Denken gewinnt in der Gesellschaft
zunehmend an Macht.
- Es gilt, intensiver die landschaftlichen Schönheiten der Nähe
zu entdecken. So haben wir gestern uns einen bisher unbekannten
Fahrradweg genossen. Das ist auch eine Möglichkeit der
Reichtumsvermehrung.
- Lässt sich nicht abstreiten: Techniker kommen ohne Philosophie aus, aber Philosophen nicht ohne Technik - at least in the short run.
- Wasser und Sand sind für Kinder ideale Spielmaterialien, weil sie amorph sind und damit maximale Gestaltungsmöglichkeiten bieten.
- Wenn
ich die die Systemtheorie Luhmanns und die Selbstinterpretation
Luhmanns nehme, dass sind Kommunikation (auch dessen Inhalte) und Auto
zwei verschiedene Systeme, wobei der Auto nur willensloser Träger
dieser Ideen ist. Deswegen hoffe ich stark, dass die in mir sich
entwickelten Gedanken und nicht meine Eitelkeit nach außen
drängen.
- "Wir sollten sowieso wieder mehr aus der Region heraus leben.
So können wir uns die Quellen der Genüsse bewahren und beginnen, uns zu
befreien aus der Übermacht jener weltweiten Konzerne, die sonst bald
ganz über uns verfügen werden" (Marlies Jensen in einem Leserbrief
).
- Es geht mir primär nicht um Weltverbesserung, sondern primär um
Welterhaltung einschließlich der Erhaltung der condition humaine.
- Politische Ökologen vertreten Positionen, die von der Sache her für sie keinen direkten Gewinn bringen.
- Langeweile mit Konsum zu beseitigen heißt, den Konsum stärken.
- Wir brauchen nicht mehr, sondern weniger Autofahrten, Fernsehunterhaltung, Dinge.
- "Apokalypse now: Vor fünfzig Jahren war das Nigerdelta eine idyllische Flußlandschaft, heute hat
die Förderung der Ölvorkommen die Gegend ruiniert" (FAZ v. 17. 7. 12). Ruiniert für unsere Motorenwelt.
- Ökologie ist umfassender als (menschliche)
Gesellschaft, denn selbst eine absolut gerechte Gesellschaft würde nicht die Zerstörung des Ökosystems Erde überdauern.
- „Baby-Leiche
unter Lastwagen versteckt“ (Artikelüberschrift in einer Tageszeitung)
direkt darüber ein großes Farbfoto mit Models am Strand. Dazu zwei
Fragen: Wie geht das Gehirn damit um, und wie hält es das eigentlich aus?
- Eine ältere Frai: "Ich kenne nicht viel, aber ich habe sehr
viel gesehen."
- Es ist hammerartig: Der alles dominierende
Normengenerator der Gegenwart ist die Warenwelt, und gerade diese Warenwelt ist einem Kritiktabu unterworfen.
- Die gegenwärtig dominierende Kritik gilt Bedingungen, die verhindern, dass man nicht mehr Waren und Dienstleistungen bekommt.
- Lernen ist deswegen intensives Leben, weil das Erlernte Teil dieses Lebens wird.
- Ein metaphysikfreier Blick auf eine schöne Frau ist ein Verbrechen.
- In dem Maße, in dem sich der Mensch
ent-eignet, wird er allgemein.
- Zeitgemäßen Menschen kommen zunehmend die
Mittelpunkte
abhanden: das Internet keinen Mittelpunkt, die Städte verlieren ihren
Mittelpunkt, in sozialen Netzen verblassen die Mittelpunkte, …Das
gilt übrigens auch für selbst gesetze Mittelpunkte.
- Die Piraten
erinnerten mich zumindest in ihrer Anfangszeit an den ADAC mit ihrer
verabsolutierten Forderung „Freie Fahrt für freie Bürger“. Auch die
Forderung „Freiheit für das Internet“ reduziert den Freiheitsbegriff
auf eine bestimmte Technologie.
- Beziehungen werden tendentiell frei von der
Anwesenheit physischer Menschen.
- Die
Wirtschaft ist das eigentliche Subjekt der Veränderungen, nicht die Konsumenten oder die Natur.
- Der Energie-Materie-Verbrauch ist eine absolute Grenze.
- Der offene Markt,
auf dem jeder gegen Geld alles erwerben kann, führt bei
Knappheit und großer Nachfrage zu astronomischen Preisen und zu
vielfältigen Störungen.
- Fluchten (wie Shopping, Autofahren, Fernsehen) werden nicht als Fluchten erkannt.
- Einschaltquoten sagen nicht über den Wert einer Sendung. Nazis hatten Ende der Dreißiger hohe „Einschaltquoten“.
- In deiner Umgebung gibt es viele interessante Ziele:
Du musst nicht immer ins Auto steigen oder den Fernseher anmachen, oft
genügt es auch, wenn du in dich selbst schaust, auch dort gibt es viel
zu entdecken.
- Dinge verlangsamen,
Symbole beschleunigen Prozesse.
- Nicht als Unmöglichkeit betrachten: Der Genuss des
freiwilligen Nichthabens.
- Die unheimlichsten Verluste sind
die, die nicht mehr gefühlt werden. Im Gold (als Metapher
für materiellen Reichtum) wohnt das Verrückte (E. Kästner).
- Der Physiker Brian P. Schmidt sagt, Realität sei, was gemessen werden kann. Hätte er doch gesagt, Realität ist für uns Physiker das, was wir messen können.
- Wer im Banalen lebt, wird vom Banalen beherrscht.
- Vielleicht ist es schon zu spät, die Frage von Michael Sandel in „What Money Can´t Buy“ zu stellen, ob wir
eine market economy oder eine market society
haben wollen, denn letztere hat sich bereits fast vollständig
durchgesetzt. Eine Marktwirtschaft ist ein Instrument, Produktion und
Konsumtion rational zu gestalten, während in einer „Marktgesellschaft“
alle gesellschaftlichen Beziehungen und Hervorbringungen wirtschaftlich
über- und geformt sind und von dort her vorrangig bewertet und
realisiert werden. Ich plädiere für die Marktwirtschaft, wohl wissend,
dass diese nicht das Ausmaß an Waren und Dienstleistungen hervorbringt
wie eine wirtschaftlich durchrationalisierte Gesellschaft. Wenn aber
die Felder Erziehung, Religion, Politik, Ethik und Kunst zu einer
Funktion der Wirtschaft werden, sind die außerwirtschaftlichen Verluste
für Mensch und Umwelt riesig und nicht zu verantworten.
- Ein moralische Problem: Verschwendung dient der Wirtschaft.
- „Ökonomie ohne Ökologie:
Der öffentliche Diskurs nähert sich unaufhaltsam dem defizitären
Analysezustand und der Agenda wirtschaftlichen Handelns vor der
Zeit von 1970, die problemlos von einer Wirtschaft ohne Ökologie
ausging. So werden bedingungslos wieder Milliarden für
Konjunkturprogramme gefordert und Konsumieren an sich zu einem
Wert erhoben, ohne ein Wort über deren ökologische Folgen zu verlieren.
Das Konzept, durch Staatsverschuldung zukünftiges
Wirtschaftswachstum in Gang zu bringen, erfreut sich einer
Renaissance, statt es im Papierkorb der überholten Theorien zu
belassen. Die Gestaltung der Zukunft bedarf nicht einfacher
Wiederholungen, sondern vieler kreativer Anstrengungen“ (ein
Leserbrief).
- "Handy-Plage:
Die Aussage des Landeselternbeirats Stefan Hirt, dass ein
Handy-Verbot an Schulen schwachsinnig sei und nicht in unsere
Gesellschaft passe, passt selbst haargenau in den dominierenden
Zeitgeist: Uneingeschränkte Freiheit für die produzierten Waren –
und seien sie noch so schädlich“ (ein Leserbrief).
- Wer ästhetisch leben will, muss auch
ökologisch leben.
- Die heute dominierende Beziehung des Menschen zur Welt ist das der
Ausbeutung.
Aber das heißt auch, der Mensch isst sein Haus. Das ist der
irrationale Egoismus der Gattung Mensch. Eine gewisse Tendenz
dazu hat es allerdings allein aus Selbsterhaltungsgründen schon immer
gegeben. Aber immer gab es Grenzen.
- Der Begriff des Wachstums ist in der Biologie an eine bestimmte
Gestalt gebunden und zeitlich begrenzt. Ihn metaphorisch in anderen
Bereichen zu verwenden, verpasst sein Wesen. So ist beispielsweise das
Wirtschaftswachstum im zeitgenössischen Sprachgebrauch inhaltlich
gestalt- und zeitlos, also das Gegenteil vom biologischen Wachstum. Man
sollte stattdessen angemessener von Wirtschaftsvermehrung sprechen, was
zugegebenermaßen etwas sperrig klingt.
- Zwei Phasen der intensiven Landschaftszerstörung:
Erste Phase: Die Umformung von Straßen in Autostraßen und Erweiterung
dieses Netzes. Zweite Phase: Industrialisierung der Landschaft
(Industrie-, Wind- und Sonnenanlagen) und die breiartige Ausdehnung der
Siedlungen in die Landschaft.
Es gibt im Bewusstsein bald
keine realen Orte mehr, die nicht massiv durch Medien ins Bewusstsein verankert worden sind.
- Die Erstellung einer Fernsehproduktion verlangt viel und großes Können, aber nicht deren
Konsumtion. Das wird oft verwechwselt.
- Unkraut nennt man die Pflanzen, deren Vorzüge noch nicht erkannt worden sind. Das gilt für viele Dinge.
- Ein lebensfördernder Tipp: Trennt Euch von den Sachen, die Euch kaputt machen.
- Aus der ökologischer Krise
ist unter der Hand Finanzkrise geworden. Oder: Ökologische Krise und
Finanzkrise sind tendenziell zwei Seiten derselben Medaille.
- Ein Teil unserer Werke einschließlich ihrer falschen Nutzung verursacht
unsere Leiden, aber die werden verdrängt: Autos, Fernsehapparate, Motorrasenmäher, Motorboote, Motorräder, Zigaretten, Fast Food, ….
- In dem Maße, in dem sich der Mensch ent-eignet, wird er allgemein (hier aber nicht in gutem Sinne).
- Die Gesellschaften organisieren ihre Praxis immer
riskanter, so z. B. bei der Rohstoffgewinnung.
- Wirtschaftsvergrößerung
(ideologisch Wirtschaftswachstum genannt) heißt auch, dass viele neue,
vollkommen überflüssige Bedürfnisse aus dem Boden gestampft – und
befolgt werden.
- Es gibt keine Ferne mehr. Weiter als Australien geht nicht: das Ende der Fahnenstange ist erreicht.
- Die
Handlung des Zählens kennt kein Ende, so auch nicht wirtschaftliches
Handeln. Deswegen ist es falsch, ja Ideologie, für die Vergrößerung des
wirtschaftlichen Bereichs den Begriff „Wirtschaftswachstum“ zu verwenden. „Wirtschaftsvergrößerung“ wäre dazu vielleicht ein alternativer Ausdruck.
- Im Verb "lesen"
steckt das aktive Moment des Aufhebens (Kartoffellese, Weinlese), und
diese Aktivität hinterlässt grundsätzlich tiefere Spuren als
einfaches Sehen. Der Zusatz „fern“ im Wort "fernsehen" deutet auf
Unschärfe und Unberührtsein: was zeitlich und räumlich fern ist,
berührt einen wenig oder gar nicht.
- Die eigentümliche Beziehung des Menschen zu einer
bedeutungsvollen Ordnung
besteht darin, dass er sich selbst mit ihr in Übereinstimmung bringen
will. Ordnungen scheinen existenziell überlebenswichtig für den
Menschen zu sein. Gerade deswegen ist es ein absolutes Gebot, die
jeweils übernommene Ordnung auf Sinn und Moral zu überprüfen. Das
haben wir immer noch nicht gelernt.
- In der
materiellen Welt gibt es nur mechanische Bewegungen. In der Gegenwart
verdrängen mechanische Bewegungen zunehmend die lebendigen. Deswegen
spricht Erich Fromm mit Recht von einer nekrophilen Kultur.
- Im Alltag gibt es viele Möglichkeiten, ohne großen materiellen Aufwand vollkommenes
Glück
zu erfahren: im Juni Erdbeeren mit Schlagsahne, sie lächelt Dich an,
mit dem Rad bei Sonnenschein durch die Landschaft fahren, du wirst für
deine Arbeit gelobt, jemandem helfen, … Wir haben die Fähigkeit und den
Willen verloren, die Schönheiten des realen alltäglichen Lebens
aufzusuchen, wahrzunehmen und zu genießen.
- Nicht die menschliche Logik, nicht seine Bedürfnisse, sondern
die Logik der technischen Entwicklung bestimmt mehr und mehr das menschliche Fühlen, Wollen und Denken.
- Zur Phänomenologie einer lebendigen Innenstadt
gehören: Spazieren gehende Mütter mit Kinderwagen, spielende Kinder auf
der Straße, Menschen im Gespräch, Menschen auf Bänken sitzend, .
...
- Eine lebendige Innenstadt hat viele Läden, in denen auch die Bedürfnisse des Alltags gedeckt werden können.
- Der
Widerstand gegen die Einsicht, dass der Klimawandel von Menschen
verursacht ist, beruht selten auf Fakteneinsicht, sondern auf dem
Wissen, zumindest Ahnung, dass man bei Anerkennung der Ursachen
seine Lebenspraxis ändern muss.
- Hundert
Milliarden Euro als Stützung für die spanischen Banken, so dass diese
wieder Kredite gewähren können, so dass mehr investiert wird und damit
Arbeitsplätze
geschaffen
werden – so die offizielle Begründung. Aber – und das ist aus
meiner Sicht das zentrale, ungelöste Problem, das nicht reflektiert
wird – belastet ein Teil der neuen Investitionen das Ökosystem Erde. Es
geht um das Verhältnis von Arbeitsplätzen und Erdschutz, einer
Aufgabe, der wir uns stellen müssen.
- Die technische Entwicklung treibt die Menschen in den Irrtum, dass es für sie
keine Grenzen gäbe.
- Den Beweis, dass es einen von Menschen verursachten Klimawandel
nicht gibt, müssten doch eigentlich die Leugner erbringen. Das Argument
"Das hat es schon immer gegeben" reicht nicht aus.
- Der Park in Versailles und heutige Gärten kennen keinen Wildwuchs, nichts ist zufällig, sondern nur absolute Bestimmung durch den Willen und Stimme des Herrschers.
- Wann fangen wir also endlich an, die unaufhebbare reale Einheit und Gleichwertigkeit von
Ökologie und Ökonomie auf Mikro- und auf Makroebene sowie beim privaten und öffentlichen Handeln zu erkennen und anzuerkennen.
- Das Adjektiv „zeitgemäß“
bezieht sich heute allein darauf, auf der Höhe der technischen
Entwicklung zu sein. Bildung, Reflexions- und Kritikfähigkeit, soziales
Engagement oder Fähigkeit zum Mitleiden gehören nicht zur Zeitgemäßheit.
- Vielleicht besteht zwischen gegenwärtigen ökonomische und ökologischer Krise
ein innerer Zusammenhang.
- Welche Ereignisse müssen eigentlich eintreten, damit diejenigen Menschen, die immer noch davon überzeugt sind, dass der
Klimawandel
allein natürliche Ursachen habe, diese Überzeugung in Frage
stellen? Wenn im Juli bei uns massiv Schnee fällt oder wenn die Pole endgültig geschmolzen sind oder erst, wenn die
Erde für uns Menschen unbewohnbargeworden ist?
- Nach
Ansicht von Forschern könnten Klimawandel, Bevölkerungswachstum und
Umweltzerstörung möglicherweise noch in diesem Jahrhundert das Ökosystem unwiderruflich kollabieren
lassen. Es könne plötzlich kippen und nicht, wie allgemein angenommen,
über Jahrhunderte hinweg langsam zusammenbrechen, warnten sie in einer
vom Fachmagazin Nature veröffentlichten Studie. Ohne Gegenmaßnahmen
könnte der "kritische Punkt" schon bald erreicht sein, mahnten sie im
Vorfeld der UN-Konferenz für nachhaltige Entwicklung Ende Juni in Rio
de Janeiro (aus ZEIT-ONLINE)
- Ich lehne den Begriff Wachstum
für wirtschaftliche Prozesse ab, weil Wachstum ein organischer Prozess
mit räumlichen und zeitlichen Grenzen ist, während das sogenannte
Wirtschaftswachstum grundsätzlich keinerlei Grenzen kennt, es ist
maßlos, was die alten Griechen mit Hybris bezeichneten.
- Die
Unterhaltungsindustrie erfüllt hervorragend die Aufgabe, die Zeit ihres
Klientel , scheinbar sinnvoll sinnlos über die Runden zu bringen. Diese
Täuschung nicht zu erkennen, ist meine Vorwurf an Instituion und
Klientel - statt paradox zu sagen: Mir ist danach,
meine Zeit mit Leere auszufüllen.
- „…., und die Rosen nebst dem Jasmin wuchern
in göttlicher Unordnung…(Gottfried Keller). Ordnung ist ambivalent, hilfreich, aber sie kann auch der Herrschaft dienen.
- Die ungeheure Ausweitung technologischer Rationalität bei gleichzeitiger Restriktion der sinngebunden Vernunft
ist das tragische Kennzeichen unserer Zeit (ähnlich Alfred Treml). Der
Sinn zumindest im Alltagshandeln wird letztlich und überwiegend von den
Waren hergestellt. Andere Sinnkonzepte überleben in
Sonntagsreden.
- Drei große Einkaufszentren an
den Außenrändern Flensburgs ruinieren deren Innenstadt. Zu allen
drei kommt man nur mit dem Auto hin. Alle drei sind abgrundtief
hässlich, Gesamtkunstwerke der Häßlichkeit. Und trotzdem
haben sie quasi ein Monopol des Einkaufens. Warum? Es ist die Melange
von Billigkeit, Bequemlichkeit und Abwesenheit von Ästhetik.
- Warenorientierung und die ausschließliche Nutzung motorenbetriebener Technik schaffen
ausgelaugte Gehirne.
- Das Bewusstsein muss erst so zugerichtet werden, dass es über Waren
steuerbar wird. Die Bewusstseinsindustrie parallelisiert Bewusstsein mit industrieller Produktion und Logik.
- Ein bestimmtes technisches Objekt (z. B. Auto) erzeugt sofort
Anschlußbedürfnisse (z. B. Navigator).
- Die entscheidende Funktion der Massenmedien, insbesondere des Fernsehens, ist nicht Informationsvermittlung, sondern Erziehung zum Konsum.
- Heute werden nicht mehr die Körper direkt diszipliniert, sondern indirekt über das Anwendungswissen von technischen Waren.
- Wir müssen endlich die Frage nach der
Qualität der Waren und
den Dienstleistungen stellen sowie ihre eventuell schädlichen Folgen für die Umwelt bedenken.
- Es gibt heute keine Langeweile
mehr, denn es gibt immer einen Knopf, auf den man drücken kann, so dass
etwas geschieht. So wird aus der Langeweile vielleicht letztlich
Überdruss oder Aggression.
- Ich gehe aus Prinzip nur in die jeweils kleinsten Läden, wohl wissend, dass Prinzipien auch nicht absolut gelten sollen.
- Ein falsches Bewusstsein,
wie immer es auch entstanden sein mag, ist auch deswegen
gefährlich, weil jedes Bewusstsein immer bestrebt ist, die
bestehende Wirklichkeit seinen Werten und Strukturen
anzugleichen.
- Moderne Überheblichkeit und Dummheit:
Platon und Kant seien Provinzler, weil sie New York nicht gesehen hätten.
- Ein metaphysikfreier Blick auf eine schöne Frau ( bzw. auf Schönes) ist ein Verbrechen.
- In den meisten Fernsehsendungen spiegelt sich die Konsumwelt, aber idealisiert: Das Auto ist noch größer, das Haus noch luxuriöser, die Kleidung noch moderner, ….
- Wenn man müde
ist, verschwimmen schnell die Wörter, Bilder auch, aber erst viel
später. Deswegen verbringen Menschen Nächte vor dem Fernseher, aber
nicht in Büchern.
- Der Begriff Wirtschaftswachstum
ist ein Euphemismus, denn Wachstum ist ein biologisches Phänomen
mit zeitlichen Beschränkungen und Grenzen der Ausdehnung.
Statt von Wirtschaftswachstum sollte man eher von Warenvermehrung im
weitesten Sinne sprechen. Warenvermehrung ist übrigens gleichzeitig mit
einer Schrumpfung der Natur, Bildung und Kritikfähigkeit im
Basisbereich gekoppelt.
- Impressionen: Auf der Wiese eines Reiterhofes weiden vielen Pferde; auf der Wiese vor dem Ostseebad stehen viele Autos:
Leben und Technik, welch ein Unterschied.
- Was vergessen wird: Lebensqualität
erschöpft sich nicht in Waren, die man besitzt, Lebensqualität
besteht auch auch in immateriellen Gütern wie kulturelle
Angebote, Kommunikations-und Interaktionsmöglichkeiten und
Gemeineigentum wie Parks, naturnahe Flüsse und Seen, Spielplätzen,
verkehrsberuhigte Straßen.
- Je weniger ein Gehirn mit Begriffen, Theorien und eigenen Bildern ausgefüllt ist,
desto greller, bunter und „schneller“
müssen die Filme in den Medien sein. Im Zuschauer finden nur noch
emotionale Erregungen stat: Für Reflexionen, gar kritische, ist keine
Zeit und kein Raum.
- „Der (körperlich, bm) still gestellte Mensch
findet im Kopf keine Ruhe“ (Titel eines Artikels zu John Cheever
in der FAZ v. 26. 5. 12.). Das erklärt den übergroßen Medien- und
Konsumsucht in der Gegenwart: Das ständige Kreisen um ein Nichts.
- Warum lieben Menschen Surrogate und nicht die Originale? Wegen ihrer leichten Erreichbarkeit?
- Wer Hochkultur
liebt und verteidigt, macht sich verdächtig. Wer keine
Bild-Zeitung liest und keinen Fernseher hat, scheint
antidemokratische Tendenzen in sich zu bergen.
- Bin ich überhaupt noch normal? Fahre kein Auto und verbringe die Abende nicht vor dem Fernsehapparat.
- Die drei irdischen Paradiese: Shopping-Center, vor dem Fernsehapparat, im Auto.
- Eine Sucht ist ein Weg, letztendlich das Glück zu finden, aber er führt immer weiter von ihm weg.
- Das Problem: Immer weniger regiert der
volonté génerale,
sondern nur noch der volonté de tous, der partikuläre Wille der
Individuen oder Interessengruppen oder die Medien. D. h. der Wille ist
nicht über die gesamtgesellschaftliche Diskussion mit ihren
unterschiedlichen Interessen, vermittelt. Ein Beleg dafür ist das
Verschwinden realer Öffentlichkeiten.
- Heute muss alles der Wirtschaft
dienen, was sie schafft, gilt immer als wertvoll, d. h. ein
Wert, ein Gut, so dass selbst schlechte Produkte aus
wirtschaftlicher Sicht zu guten werden. Das Dilemma
wirtschaftlichen Denkens besteht darin, dass es nicht zwischen Gut und
Böse unterscheiden kann.
- Der zeitgemäße Mensch ist ein Homo oeconomicus, er lebt „idealiter“ ohne Kultur und Sozialbeziehungen.
- In der Gegenwart entsteht ein Riß durch die Welt.
Was früher das Primäre, nämlich die Natur, die Wirklichkeit,
eigene Erfahrungen usw. waren, ist heute das Sekundäre. Aus
diesen alten Selbstverständlichkeiten wird nun das Sekundäre zum
eigentlich Unverständlichen bzw. Uninteressanten.
Verständliche und primäre Welt sind nun die Zeichen, Symbole,
Bilder, Surrogate, Virtualität. Natürlich besteht zwischen diesen
skizzierten zwei Welten Kontinuitäten, aber die Tendenz ist
eindeutig. In einem anderen Bild: Hintergrund und Vordergrund haben getauscht.
- Die real bestehende Schizophrenie:
Die rechte, wachstumsorientierte Hand kümmert sich nicht um das,
was die linke, ökologisch orientierte Hand aufbaut bzw.
verhindert. Die rechte Hand ist wesentlich effektiver als die linke.
- Mein Schlechtes liebe ich nicht an mir und auch nicht bei anderen. Das Gute liebe ich bei mir und bei anderen. Das zu gut und böse.
- Als kritischer Bürger
müsste man eigentlich täglich sieben Leserbriefe schreiben, fünfmal mit
Protestplakaten unsinnige Events begleiten, wöchentlich einem neuen Vereinen beitreten und sich ständig über
schädliche Produkte schlau machen. Machte man das, würde man gänzlich
die Schönheiten, die es auch gibt, verpassen.
- Versiegelung der Landschaft: Die Natur kommt zum Stehen, ihre Bewegungen übernehmen Motore.
- Wir sollten vielleicht unaufgeregt einen griechischen Sonderweg
als
autonomes, selbstbestimmtes Experiment betrachten, das aufzeigt, ob an
den kapitalismuskritischen Theorien Wahres ist, was stimmt und
was falsch ist.
- Wir müssen unseren materiellen Unterbau,
die Zivilisation, ein Stück umbauen mit weniger
Energie-Materie-Verbrauch und weniger Landschaftszerstörung. Das
heißt ein Stück Abschied nehmen von Bequemlichkeit, Billigkeit,
Schnelligkeit und Übergrößen.
- Nicht alles, was Arbeitsplätze schafft, ist gut und akzeptabel. Arbeitsplätze sind kein Selbstzweck.
- Wahnsinn ist zumeist ein kollektives Phänomen.
- Elefanten brauchen Platz (WWF) - das gilt auch für andere Lebewesen.
- Mich interessiert an der Philosophie stark die therapeutischen Möglichkeiten, Fehlentwicklungen zu korrigiere und eventuell zu verhindern.
- Der Kern Bildung besteht heute aus Wissen von Elementen und Strukturen der Warenwelt und Anwendungswissen von technischen Geräten.
- Mit der ökologischen Bewegung wird der Begriff der
Natur
massiv aufgewertet. Aus der trägen und damit grenzenlos
formbaren Materie wird nun Natur mit spezifischen Eigenschaften mit
jeweils begrenztem Vorkommen - von der das Leben der Menschen
existenziell in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft abhängt. Mit
dem „Rückbau“ der Materie in Natur kann der Mensch, sein
Handeln und seine Produkte grundsätzlich nicht mehr von der Natur
getrennt gesehen werden, so auch nicht die Trennung Wirtschaft und
Natur. Der in der Praxis immer noch höchst lebendige
cartesianische Dualismus von autonomer res cogitans und subjektloser
res extensa hat im ökologischen Denken und Handeln keinen sinnvollen
Ort. Das wäre das hier vertretene Dogma. Dieser Ansatz bildet das
Fundament für den „grünen“ Weg als Alternative zu linken und
rechten Wachstumsforderungen, die genau besehen letztlich immer von
materiell-energetischer Art sind. Nur innerhalb ökologischer
Prinzipien und Rahmenbedingungen kann und muss die soziale Frage
gestellt werden.
- Ich vermute, dass die weiter sich öffnende Schere zwischen Arm und Reich innerhalb und zwischen den Gesellschaften primär
ein politisch-ethisches und erst sekundär ein ökolgisches Problen
darstellt. In Bildern: Stellt man sich den jährlichen Verbrauch an
Rohstoffen und Energien einer Gesellschaft als einen Berg vor und sieht
sich den Anteil an, den die zu Recht kritisierten Eliten verbrauchen,
dann wird sich zeigen, dass deren Anteil real relativ klein ist. Dazu
ein anderes Gedankenspiel: Würden der Reichtum der Reichen
vergesellschaftet, würde der Verbrauch an Rohstoffen und Energien nicht
signifikant fallen. Es handelt sich um zwei verschiedene Problembereiche, die zwei verschiedene Lösungen erfordern.
- Die große Verdrängung der Gegenwart besteht darin, dass der Konsument denkt, sein
Kaufverhalten hätte keine Folgen auf Gesellschaft und Umwelt.
- Ökonomie ohne Ökologie:
Der öffentliche Diskurs nähert sich unaufhaltsam dem defizitären
Analysezustand und der Agenda wirtschaftlichen Handelns vor der Zeit
von 1970, die problemlos von einer Wirtschaft ohne Ökologie ausging. So
werden bedingungslos wieder Milliarden für Konjunkturprogramme
gefordert und Konsumieren an sich zu einem Wert erhoben, ohne ein Wort
über deren ökologische Folgen zu verlieren. Das Konzept, durch
Staatsverschuldung zukünftiges Wirtschaftswachstum in Gang zu bringen,
erfreut sich einer Renaissance, statt es im Papierkorb der überholten
Theorien zu belassen. Die Gestaltung der Zukunft bedarf nicht einfacher
Wiederholungen, sondern vieler kreativer Anstrengungen. Das verstehe ich unter Gestalten.
- Menschen verschwinden zunehmend aus der Lebenswelt. Die Lebenswelt wird in eine
Technikwelt transformiert.
- Wir müssen wieder den Satz „Das genügt“
in unsere Sprache hineinbringen.
- An die Grünen:
Wenn Ihr Euch bestimmten populistischen, aber unbegründeten Forderungen
anschließt, gewinnt Ihr vielleicht Wahlen, verliert aber die Wahrheit.
- Für die meisten Menschen ist der Bildschirm des Fernsehapparates ihre eigentliche
Heimat geworden. Von da aus betreten sie fremdes Land: ihr Haus, ihre Familie, ihre Stadt usw.
- Wir spüren nicht mehr intensiv die Jahreszeiten weil wir zunehmend in künstlich-technischen Welten leben.
- Nicht nur der Körperumfang der Konsumbürger, sondern auch ihre materielle Aura wird immer breiter.
- Die Bewusstseine
werden zunehmend identisch mit den Inhalten und der Art und Weise der
Darstellung in den Medien. Wie soll man in diesem Bereich Aufklärung
betreiben?
- Der Markt,
wo ausgetauscht wird, war schon immer das zentrale soziale Medium. Der
Trend geht darin, die Markbeziehungen von direkten Sozialbeziehungen zu
„reinigen“, d. h. zwischen Produzenten und Konsumenten entstehen keine
direkten Beziehungen - so beim Internetkauf = ein Markt ohne
Menschen.
- „Gierige Eliten haben das Land ausgeplündert“
ist eine Teilwahrheit und nicht einmal eine große. Die implizite
Botschaft von den Gewerkschaften und populistischen Linken:
Schafft die Eliten ab und ihr könnt so weiter machen wie bisher: Schulden machen und vertärkte Ausplünderung der Erde.
- Die städtische Zivilisation
ist universal geworden (auch das Dorf ist Stadt). Die
Arbeitsteilung im großen Ausmaße hat ihren Ursprung in der Stadt.
Sie ist produktiver und damit mächtiger. Deshalb hat sich diese
Form weltweit durchgesetzt.
- Komplexitätsreduzierung ist in der Regel
gewalttätig.
- Wer ein Indoor- und ein Autoleben führt, hat bzw. kennt keine
Heimat.
- Conincidentia oppositorum wäre auch: Wohlstandsvermüllung und Armut.
- Wieviel Determinationen bestimmen Dein Leben, die Dich nicht weiterbringen?
- Der
Begriff Chrematistik (s. Wikipedia und Sedlάček, Ökonomie von Gut
und Böse) wurde von Aristoteles geprägt, der zwischen Ökonomik
(Hausverwaltutngskunst) und Chrematistik (Kunst des Gelderwerbs)
unterscheidet. Ökonomik steht für die natürliche Erwerbskunst und
Chrematistik für die widernatürliche Erwerbskunst, die rücksichtslose
Anhäufung von Reichtum um seiner selbst willen. Heute ist die gesamte
Volkswirtschaft und individuelles Haushalten Chrematistik.
- Vernunft
setzt die Ziele. Diese Setzung passiert häufig viel zu schnell,
habitualisiert, automatisiert, d. h. ohne jegliche Reflexion. Während
dem Verstand, der instrumentellen Vernunft, sehr viel Zeit und Aufwand
zugestanden wird, das ein vorgegebenes Ziel optimal zu realisieren. Um
der Zukunft willen, muss die Vernunft gestärkt werden.
- Externe Energie und Geld gehen empirisch zusammen, zwischen metabolischer Energie und Geld muss aber kein Zusammenhang bestehen.
- Wenn man das einseitige Streben nach materiellem Besitz
ablehnt, lehnt man lange noch nicht Materie ab. Das sind zwei
verschiedene Kategorien. Ablehnung von Besitz und Waren heißt nicht
Ablehnung der Welt und ihren Dingen.
- Wenn man das
einseitige Streben nach materiellem Besitz ablehnt, lehnt man lange
noch nicht Materie ab. Das sind zwei verschiedene Kategorien. Ablehnung
von Besitz und Waren heißt nicht Ablehnung der Welt und ihren Dingen.
- Lebenskunst oder Das Leben ist schön:
An einem Sonntagmorgen steigt ein jüngeres Paar in den relativ
leeren Zug, und findet einen Sitzplatz mit Tisch. Dort decken sie
an: Brötchen und alles was dazugehört, auch Servietten – und zum Schluss
eine Flasche Sekt. Essend und trinkend, leise lachend und
erzählend verbringen sie genussreich die zweistündige Fahrt.
- "Menschen
machen Medien machen Menschen" (eine Formulierung aus dem Onlinemagazin
"Iley", die auch formal interessant ist). Das Gefahrenpotenzial
der Medien, die meiner Ansicht nach in großen Teilen der Bevölkerung
durch falschen Gebrauch bereits Realität gewordne ist, besteht darin,
dass „wirkliche Wirklichkeit“ radikal entwertet wird, und die
Selbstwahrnehmung immer fragiler und konstruierter wird.
- Es liegt ein falsches Verständnis von
Demokratie
vor, wenn man meint, dass ein bestimmtes Verhalten der Mehrheit
der Bürger nicht kritisiert werden dürfe. In eine Demokratie
entscheidet die Mehrheit, was aber nicht automatisch heißt, die
jeweilige Entscheidung sei die beste oder gar die wahre und
grundsätzlich nicht revisionsbedürftig.
- Natur und Rohstoff sind zwei verschiedene Blicke, Ausdrücke und Motive auf Identisches.
- „Die Piraten träumen von einem virtuellen Universum“ (FAZ), die
Grünen waren zumindest ursprünglich an die Natur gebunden, die
CDU an die Tradition und die
SPD
an (materielle) Gleichheit. Jede dieser Parteien sollte nicht von ihrem
Schwerpunkt abgehen, was auch heißt, Inhalte, die sich nicht aus
diesem Schwerpunkt ableiten lassen, von den anderen Parteien ggf. zu
„leihen“.
- Wenn man das einseitige Streben nach
materiellem Besitz
ablehnt, lehnt man lange noch nicht die Dinge der Welt ab:
Warenaskese ist keine Abwendung von Natur und Leib – im Gegenteil.
- Das Verhalten der Bürger nähert sich immer mehr dem idealen Verhalten des
homo oeconomicus. Damit wird der Bürger immer berechen- und manipulierbarer. Er wird eindimensional.
- Vermutung: Jedes befriedigte Bedürfnis von Waren erweitert die Zahl dieser Bedürfnisse in Form von Anschlußbedürfnissen Das ist ein Faß ohne Boden.
- Ökologisches Handeln
ist primär nicht symbolisch, sondern reflektiertes Handeln,
insbesondere überlegte Kaufakte. Diese Art von Widerstand ist
nicht zeitaufwendig und nicht spektakulär, aber mit Sicherheit wirksam.
- Die explizite Pflege der Seele
als Bildung, Charaktererziehung, Fähigkeit zum Mitleiden,
Vervollkommung, gar Veredlung u. ä. ist heute (fast) kein Thema
mehr.
- Sich gegen die (Natur-)Wissenschaft an sich zu wenden, wäre dumm - aber Widerstrand ist angesagt, wenn ihre Setzungen verbsolutiert werden.
- Eliminiert diejenigen Waren im Alltag, die Euch kaputt machen.
- Ich
will von etwas Wirklichem reden, aber gleichzeitig muss ich
es negieren, weil ich es prinzipiell nicht erreiche, nicht angemessen
ausdrücken kann. Das ist die Paradoxie der Erkenntnis : Es gibt
keine
reine Positivität, aber auch
keine
reine Negativität,
denn es ist immer eine bestimmte Negativität und in „bestimmt“ steckt
Positives. Die Ausblendung der Negativität, aber auch der Positivität
führt oft zu Destruktionen.
- Mein Eindruck: Das Anliegen der Piratenpartei besteht im Kern darin, sich für die unbeschränkte Freiheit der Waren einzusetzten.
- Ich bin nicht gegen den Kapitalismus
in der gebändigten Form, sondern gegen das, was er heute aus den
Menschen macht: eine Funktion von Preisen auf Kosten von, um die
am stärksten beschädigen Felder zu nennen, Ökologie,
Bildung, Soziabilität, Öffentlichkeit und Ästhetik. Das nenne ich eine
grundsätzlich selbstverschuldete, sekundäre Ausbeutung.
- „Wir haben einen Mangel an Besinnung,
nicht an Vergügungsveranstaltungen“ (Ralf Stegner). Vielleicht sollte
man die Feiertage als Tage der Besinnung deklarieren, in denen
die Menschen ganz auf sich selbst geworfen sind. In diesen Tagen hätten
nach dem Vorbild des Sabbats Autos, Medien, Maschinen aller Art keinen
Platz. Der Unterschied wäre aber, dass es keine Instanz gäbe, die die
Inhalte der Besinnung vorschreibt.
- Zeitgemäßes Leben
nähert sich dem Verhalten von Elektronen, die auf
vorgeschriebenen Bahnen isoliert, berührungslos und einsam ihre Runden
drehen. Das ist das Gegenteil von Konvivenz.
- Vom Verschwinden der Häuser (Natur, Landschaften, Dörfer, Städte usw) in die Bilder.
- Wachstum muss begrenzt sein, schon in Hinblick auf zukünftige Generationen. Warum wird jede bestehende und erkannte
Ressource gleich ausgebeutet? Warum kann sie nicht zur Bevorratung dienen?
- Dinosaurier
faszinieren, weil wir aus ihrem Schicksal unsere Zukunft ablesen
können. Nicht zuletzt durch unsere Werke sind wir ebenfalls Dinosaurier.
- Ökologische Politik
wird substantiell und systematisch auch heute nicht von rechten oder
linken Positionen abgedeckt. Deswegen kann man originär grüne
Positionen mit Recht jenseits von Rechts und Links einordnen. Die
Grünen sind gut beraten, wenn sie sich auf ihr originär eigenes Thema,
der Politischen Ökologie besinnen und und diese mit allen
schwierigen Konsequenzen mutig vertreten. Tun sie es nicht, haben sie
ihre Existenzberechtigung verloren.
- Aus einer Anzeige der Bild-Zeitung
in der FAZ vom 2. 4. 12: „Bildungsbürger glaubten früher aus
Imagegründen Bild nicht lesen zu können. Heute lesen alle Bild – ohne
Imageschaden“ (Dietmar Hopp). Aber – und das wäre mein Kommentar – mit
Selbstbeschädigung in Form von ästhetischen und ethischen
Deformationen. Alle anderen Begründungen sind aus meiner
Perspektive Rationalisierungen.
- Selbst
die Schauspielerin Kate Winslet, die mit dem Filmepos „Titanic“ zum
Weltstar wurde, bezeichnet den Titelsong von Celine Dion „My Heart Will
Go“ als scheußliche Schnulze.
Im Hörsender „NDR Kultur“ muss ich neuerdings täglich mehrmals
Schnulzen dieser Art ertragen, wenn es mir nicht gelingt,
das Radio rechtzeitig auszuschalten.
- Eine CDU-Landtagsabgeordnete will mit guten Argumenten die Bildung stärken, aber konsequent thematisiert sie nicht die
Faktoren, die Bildung verhindern. Gleiches lässt sich beispielsweise vom Denkmalschutz sagen.
- Der
tschechische Ökonom Tomáš Sedláček stellt die mathematisch-analytische,
scheinbar wertfreie Betrachtungsweise der modernen
Volkswirtschaftslehre infrage und mahnt an, dass jede einzelne, noch so trivial erscheinende Kaufentscheidung letztlich eine moralische Entscheidung ist.
Der Gier nach Wachstum
(privat wie in der Volkswirtschaft) stellt er entgegen: «Unser Weltbild
krankt daran, dass wir das Paradies immer nur in der Zukunft sehen»
(aus Wikipedia zu seiner Person).
- Ein wesentliches Ziel der Moderne:
Den menschlichen Körper so umzugestalten, dass er mit den
gleichen Fähigkeiten ausgestattet wird wie der Geist. Der Geist will
den Körper vergeistigen, d. h. genau so schnell und flexibel machen wie
er, der Geist selbst ist, ja diesen „verkörperten Geist“ noch zu
verbessern. Dieses Projekt wird über Motore realisiert. Das verlangt
nicht nur die Entwicklung und Universalisierung der Motorentechnik,
sondern auch die Umgestaltung der Erde in eine Ermöglichungsbedingung
für diese Technik.
- Die große Transformation in der Gegenwart:
Aus gegebener Natur wird Materie gemacht.
- Natur wird mit Vorliebe auf feststellenden und bannenden Bildern oder Filmen er-sessen.
- Faktisch haben wir uns von den Jahreszeiten und damit von der Natur emanzipiert. Nur noch in den Bewusstseinen spuken sie herum.
- Irdische Schönheit ist eine Gnade auf Zeit.
- Du bist, was du liest – ein Aufruf zur Medienhygiene. Wenn du nur Bilder siehst, bist du ein zur Reflexion unfähiger Mensch.
- Inszenierte Bilder und Filme sind beliebt wie
Fertiggerichte und Autofahren. Warum? Die Hauptarbeit wird von anderen Menschen und Kräften geleistet.
- Der zeitgenössische Konsument reproduziert sich
allein in der Sphäre des Konsums. Diese Sphäre ist für ihn das eigentliche Reich der Freiheit.
- Reichtum
wirkt immer unanständig, wenn er universal und unmotiviert sich zeigt,
wenn alles von Haus, Kleidung, Auto, Fernsehapparat, Reiseziele
usw. von Reichtum zeugen soll.
- Der Begriff Online wird heute nicht so sehr technisch, sondern primär ontologisch verstanden: Wer Online ist, ist mit dem Leben verbunden.
- Die Signifikanten vermehren sich ständig und „schwimmen“ heute umher. Sie haben keinen festen
Platz mehr, z. B. in Büchern und über die Eingänge von Läden. Die
Signifikanten dominieren inzwischen in Form von Wörtern und Bilder über
die angebotenen Inhalte.
- „Sich am Markt zu orientieren“
muß nicht immer in Richtung Trash und Niveausenkung sein. Marktförmige
Bedürfnisse wie ökologisch orientierte Urlaubsorte,
anspruchsvolle Bücher, gute Nahrung usw. führen nicht dahin.
- Primat
haben die Forderungen nach Billigkeit, Schnelligkeit und
Bequemlichkeit. Erst nach Erfüllung diese Forderungen stellt man die
Frage nach Qualität.
- Die Agenda der Moderne: Transformation der Natur in Waren.
- Das Motto des NDR Kultur „Hören und Genießen“ ist falsch, weil klassische Musik mehr verlangt als Genießen.
- Die Natur
generiert Wirkungen, Stimmungen, Atmosphären, Bedinungen, Kräft, die
für Lebewesen und damit auch für den Menschen unverzichtbar sind.
- Die Not der Erde verlangt Rechtfertigtung, nicht alleinigen Genuß des Lebens.
- Die zunehmende Umwandlung von Natur in Kultur seit Beginn des 19. Jahrhunderts findet ihren Niederschlag im Begriff
„Anthropozän“.
Dieser in diesem Ausmaße unbekannte Transformationsprozess ist das
Ergebnis menschlichen Handelns, das seine Durchschlagskraft erst durch
den Einsatz von motorenbetriebenen Maschinen erlangt hat.
- Wir müssen den mittelalterlichen Streit zwischen Nominalisten und
Begriffsrealisten
neu aufrollen, allerdings nicht aus erkenntnistheoretischen, sondern
aus praktischen Gründen. Das Neue und Gefährliche besteht darin, dass
die Menschheit zunehmend abstrakte Einsichten als "konkrete
Abstraktionen realisieren kann ( = ein Paradoxon, da die Realisation
immer bereits konkret ist). Die neue Frage lautet also: Welche
"konkrete Abstraktionen" wollen wir, welche nicht ,- und wir
müssen ihnen ihren naturwüchsigen, "begriffsrealistischen" Status
nehmen.
- Grüne Hymne: "Wir wolln es nicht verschweigen
in dieser Schweigezeit.
Das Grün bricht aus den Zweigen,
wir wolln das allen zeigen,
dann wissen sie Bescheid" (Axel Pioch).
- Nach Newton sind Körper träge (inert). Das passt gut in die Argumentation antidemokratischer und technologisch orientierter Kräfte.
- Vermutung: Es macht fast keinen Sinn, viele der Informationen in den Massenmedien im Detail
zu wissen.
- In Einkaufszentren und im Autoverkehr hat Stil im Sinn von Buffons
„Le style c'est l'homme“ keinerlei Sinn, sondern hier zählt nur funktionales Verhalten.
- Ich will nicht zurück, dafür gibt es geschichtlich keine Veranlassung, sondern
ich will bestimmte Dinge
und bestimmte Dinge will ich nicht. Ich versuche, l kritisch sein
im Sinne von krinein "scheiden, entscheiden, urteilen". Das deckt sich
übrigens nicht mit konservativ und progressiv.
- Die Abstraktion,
genauer die Schöpfer der Abstraktion erkennen nicht an, dass im Prozess
der Abstraktion Opfer entstehen. D. h. die mörderische
Zurichtung der Dinge im Abstraktionsprozesses wird verdrängt.
- "Wir sind so konform, niemand denkt mehr nach. Wir saugen
ständig alle lauter Zeug auf, wir sind darauf trainiert, Konsumenten zu
sein, und wir konsumieren alle viel zu viel" (die Modedesignerin
Vivienne Westwood).
- Die kurze Geschichte des Niedergangs des Einkaufens:
Man kaufte jahrhundertelang die Waren in seiner Straße oder in der
Innenstadt und trug sie in der Einkaufstasche oder Korb nach Hause.
Erste Reduktion: Man fuhr ab den Achtzigern mit dem Auto ins
Einkaufszentrum und c) Endform: Man bestellt seit 2000 im Internet und
der Paketdienst bringt die Ware. Die Leserin oder der Leser möge nun
überlegen, worin die Reduktion besteht.
- Individuen und Gesellschaften können
Gründe, aber auch
Abgründe legen.
- "Addiction ist a function of easy reward" (Stephan Toulmin). Diese Definition könnte ein Kriterium für
Zeit- und Selbstanalyse sein.
- Dass Metaphysik und Transzendenz
missbraucht wurden, werden und werden werden ist kein hinreichender
Grund, sie kategorisch aus dem Kosmos des Möglichen
auszuschließen.
- Erfolge oder Niederlagen haben als Ursache
Strukturen oder individuelle Anstrengungen
– zumeist auch im Zusammenspiel oder Gegenspiel von beiden. Der
vergangene Diskurs akzentuierte zu stark den individuellen Pol,
der gegenwärtige Diskurs zu schnell den strukturellen Pol.
- Wie können Menschen ohne Natur leben, sondern nur noch in Räumen eine
Raum-Existenz haben? Dazu gehört auch der Innenraum eines Autos.
- Werbung und viele Unterhaltungssendungen im Fernsehen sind ein
Feldzug gegen die Wirklichkeit.
- „Vollgas im Leerlauf“ ist eine Metapher für die heutigen Aktivitäten, die weitgehend zum Selbstzweck geworden sind. Das
Kapital ist ein äußerst scheues Wild, bei Gefahr läuft es weg.
- Ist eigentlich bisher untersucht worden, ob
Alzheimer
oder Demenz nicht Zivilisationskrankheiten sind, zumindest
zivilisatorische Prozesse diese Krankheiten fördern?o viele Morde im
Fernsehen Trivialliteratur?
- Das Extreme
ist heute offensichtlich ein verkaufsförderndes Merkmal, seien es
Autos, Bildschirme, Reisen, Preise, Medieninhalte.
- Was passiert eigentlich mit einem Menschen, der keine körperliche und geistige Eigenbewegung in nennenswerten Ausmaße vollzieht, der hauptsächlich ein Leben vor dem Fernseher und im Auto verbringt?
- Das Lächeln,
das Du aussendest, bekommt Du zurück“ – vorausgesetzt Dein Gegenüber
ist ein Mensch oder ein Tier, nicht aber ein unbeseeltes
Ding.
- Trotz oder gerade wegen der allgegenwärtigen
Bilderflut gibt es real keinen Blick auf ein Anderswo und Anderswie.
- Rudolf
Steiner verbindet Brüderlichkeit mit Wirtschaft, Gleichheit mit
Recht und Freiheit mit Kunst. Daniel Bell modifiziert das
in linke Wirtschaft, liberale Politik, konservative Kultur. Meine
Modifikation, die auch eine Verengung ist, wäre:
ökologische Wirtschaft, liberale Politik, starker Akzent auf Kultur.
- Der zeitgemäße Mensch findet Bilder zunehmend
attraktiver als Wirklichkeiten.
- Eine Nation, die in der Selbstbeschreibung
ihr Anderes ausblendet, lügt. Das gilt für jede Gruppe und für jeden Menschen.
- „Interessenpolitik“ ist für mich ein widersprüchlicher Begriff, weil Politik von polis herkommend immer das Ganze für die Entscheidung im Blick hat.
- „Alles sehen, nichts begreifen“ (Gerhard Richter). Ein bedenkenswertes Wort gegen Theoriefeindlichkeit.
- Regionalismus und Globalisation
sind keine Gegensätze, sondern bedingen einander. Beide müssen,
recht verstanden, im Handeln und Denken gleichwertig
berücksichtigt werden. Wird das eine oder das andere verabsolutiert,
entsteht Enge. Es gibt also auch eine globale Enge.
- Das "How to do it" hat das "Should I do it" verdrängt.
- Geschwindigkeit ist heute einer der dominanten Werte, egal in welchem Bereich.
- Nicht Werbung an sich ist problematisch, sondern ein Bewußtsein, das die Idealisierung nicht erkennt.
Die Maschine und die Fabrik bilden das Modell für ein
rationales Leben.
- Wohin soll die Reise der Moderne gehen? Nachvollziehbar rational wäre: in der Gegenwart bestehen zu können, auch wenn die Inhalte noch so sinnlos sind.
- Der moderne Mensch ist materiell derart
autonom, dass er auf dieser Ebene nicht durch das Verhalten anderer Menschen relativiert wird.
- Unsere not-wendende Aufgabe: To create an
alternative modernism.
- Meine These: nearly all sorts of cultural und political movements are part of one process: Die
Transformation der Eigenbewegung in Fremdbewegung.
- Der zeitgemäße Bürger ist tendenziell ein eindimensionaler Mensch.
- Meine Kapitalismuskritik betrifft zentral deren technische Dimension.
- The modern fear of freedom,
the freedom of choice is the knowledge of good and evil. Einerseits ist
der Möglichkeitsraum von Entscheidungen ungemein größer geworden,
andererseits die Fremdbestimmung durch die Warenindustrie ebenfalls.
Vielleicht ist das eine Ursache für die einseitige Orientierung an
Waren.
- Immer weniger Leute verstehen den Satz, dass
Internetkäufe
die Innenstadt schwächen, ja abtöten und das in naher Zukunft selbst
die Einkaufszentren auf der grünen Wiese betroffen sein werden.
- History is like foreign travel. It broadens the mind, but it does not deepen it
(Descartes). Das gilt auch für Medienkonsum. Man bleibt allein an
der Oberfläche. Beide Bewegungen zusammen machen nur Sinn.
- Eine Vermutung: Die Zuneigung, ja Liebe zu Waren
liegt primär nicht in den Waren selbst, sondern in dem Stolz, sie zu
besitzen, über sie verfügen und sie beherrschen zu können.
Zumindest "nach der ersten Liebe" tritt dieser Zustand
schnell ein.
- Die stark vermehrten Paketdienste sind ehemalige lebendige Innenstädte.
- Das monadische Modell menschlichen Lebens stimmt schon traurig, aber eine
Monadologie ohne Gott ist schlicht grauenhaft.
- Monadologie ist nicht nur ein Denkmodell, sondern wird zunehmend gesellschaftliche Realität.
- Aus
den konkreten Prozessen des Erwerbs von Waren und Dienstleistungen
verschwinden zunehmend reale Interaktionen zwischen Menschen: Produzent
– Verteiler – Erwerber werden zu fensterlosen Monaden. Momentan verschwinden die Innenstädte, demnächst die Einkaufzentren auf grüner Wiese.
- Nach der Erstellung von Brasilia um 1963 wurde dieses Vorhaben als die Vereinzelung fördernde
Retortenstadt stark kritisiert. Heute ist das Kritisierte überall Normalität.
- "The
importance of communication and dialogue have taken on a new
specific weight und urgency in modern times, because subjectivity and
inwardness have become at once richer und more intensely
developed, and more lonely and entrapped, than they ever were before"
(Marshall Berman, All that is solid melts into air).
- Kapitalismus und Technizismus brauchen und schaffen isolierte Menschen,
damit Sehnsüchte und Wünsche entstehen, die dann in Form von Waren im
Schein und und technischen Appperaturen als Lebensprothesen befriedigt
werden.
- "Es gilt das erlebte Wort" (Titel eines Zeitungsartikels).
- Das Kriterium „zeitgemäß“
als absoluten Wertmaßstab zu nehmen, zeugt von Dummheit gegenüber
der Klug- und Weisheit vergangener Generationen und von totaler
Anpassung an den Zeitgeist.
- Ein
Plakat mit einem ästhetisch gestalteten Obst- und Gemüsestand und
einer hübschen Verkäuferin dient der FDP als Argument für Wachstum.
Einwand: Im materiellen Bereich ist stetiges Wachstum schädlich, im
immateriellen Bereich wie Bildung und Soziales immer gut.
- Wenn eine Volkswirtschaft, z. B. die griechische,
das rat-race des globalen Wirtschaftswachstums
nicht mitmachen will, ist das gut nachvollziehbar. Aber diese
Gesellschaften dürfen dann nicht Bedürfnisse entwickeln, die nur
über den globalen Markt befriedigt werden können, und sie
müssen dafür sorgen, entweder durch Kaufboykotte oder Einfuhrverbote.
dass die globalen Produkte nicht ihre eigene Wirtschaft kaputt machen.
- Siedlungsbrei ist weder Stadt noch Land. Siedlungsbrei is nowhere or everywhere.
- Lionel Trilling coined a phrase in 1968: “Modernism in the streets.”
Und Marshall Berman, aus dessen klugem Buch "All that is solid melts
into Air" ich diese Information entnommen habe, fügt 1981 hinzu "The
open way leads to the public square". Ich befürchte, im Jahre 2012 sind
diese alltäglichen Face-to-face-Öffentlichkeiten auf "normalen"
Straßen und Plätzen nahezu verschwunden.
- Je früher eine Gesellschaft den notwendigen Wandel zur
Nachhaltigkeit vollzieht, desto weniger schmerzhaft wird er werden.
- Wenn Systeme
sich vollkommen öffnen, verlieren sie zwangsläufig ihre Individualität
und Identität. Das ist der Preis. Die Kunst eines Systems besteht
darin, Offenheit und Identität in Balance zu halten, ohne dass es Opfer
gibt.
- Einerseits
fliegt die große Mehrheit der Menschen oder fährt habituell
mit dem Auto, andererseits will keiner in Einflugschneisen oder
an viel befahrenen Autostraßen wohnen. Moralisch
wäre, diesen Widerspruch nach der einen oder der anderen Seite
aufzulösen, d. h. die Belastungen klaglos zu akzeptieren oder
eben auf Flugzeug und Auto zu verzichten. Tertium non datur.
- Mit den Kreuzfahrtschiffen
reist man, ohne sich eigentlich zu bewegen. Kreuzfahrtschiffe sind eine
technische Rekonstruktion der Welt auf kleinstem Raum. Warum sind
Kreuzfahrten so populär? Momentan lösen sich massiv spontane
Face-to-face-Öffentlichkeiten auf. Intakte Innenstädte gehören
zumindest in Klein- und Mittelstädten der Vergangenheit an.
Öffentlichkeit besteht nur noch aus inszenierten, zeitlich auf
Stunden begrenzte Veranstaltungen, die in der Regel Eintritt kosten.
Aber selbst die inszenierten Veranstaltungen werden als Mediumereignis
viel häufiger frequentiert als die Veranstaltung selbst. Ich vermute,
dass Kreuzfahrtschiffe die offensichtlich nicht zu Tode bringende
Sehnsucht nach spontaner lebendiger Kommunikation in größerem
Rahmen befriedigt. Die Sehnsucht nach konkreter Nähe ist dem Menschen wohl doch nicht abzugewöhnen.
- Wenn ich in einen Zug oder Bus steige, betrete ich eine Art Festsaal, zumindest einen
sozialen Raum, wenn ich in ein Auto einsteige, eine Art Gefängnis. Das Auto ist gleichermaßen
ein Fluchtmittel und Fluchtort in die soziale Isolation. Im Auto
versteckt man sich. Würde das erkannt, wäre schon viel gewonnen.
- Man muss zwischen subjektiven und objektiven Argumenten
für oder gegen etwas unterscheiden. Das sind zwei vollkommen
verschiedene Dimensionen. Nehmen wir beispielsweise das Auto. Die
objektive Situation ist für mich klar. Zum Subjektiven: Wenn jemand
meint, es sei ein Gewinn für ihn, wenn er jeden größeren Ortswechsel
mit dem Auto zurücklegt, ist er im Irrtum, denn er übersieht die
Verluste für sich und die Belastungen für die Umwelt. Dass trotzdem
Genuss entstehen kann, ist eben das Paradoxon von Süchten: "Ich rauche
gern" entspricht "Ich fahre gern Auto". Süchte schaffen immer
Befriedung und immunisieren gegenüber den angerichteten Schäden. Ist
man in einer Sucht, die objektiv nicht nur sich selbst, sondern
auch massiv die Umwelt schadet, sollte man eine selbstkritische
Reflexion beginnen.
- Tourismus
in seiner heutigen Form ist heute eine feindliche Kriegsmacht, die ein
Land oder eine Region überfällt und sie nach ihrem Ziel verändert. „Die
Befreiung von der industriellen Welt hat sich selbst als Industrie
etabliert, die Reise aus der Warenwelt ist ihrerseits zur Ware
geworden“ (Hans Magnus Enzensberger). „Indem der Reisende das
findet, was er sucht, zerstört er es“ (Adrian Stokar). Der Umfang
der Zerstörungen würde drastisch zurückgehen, wenn man in
Urlaubsgebieten auf das Auto und auf Zeitwohnungen verzichtete. Noch
besser wäre es, materiell so wenig wie möglich mitzunehmen -, wenn auch
nicht ganz so konsequent, wie es Marie-Antoinette vor ihrer Hochzeit
erging, als sie in Straßburg vollkommen neu eingekleidet wurde.
- These: Berlusconi und auch bereits Hitler waren Strategen der Bilder, Monti, Merkel und Heuß der Begriffe.
- Gegen ein Oberflächendasein:
Der Mensch nimmt sich keine Zeit und Freiräume, Subjekt zu werden. Wir
müssen beide Ansätze, Fremd- und Selbstbestimmung, verbinden und
in eine Balance bringen.
- "Eins nach dem anderen. Gehirn ist auf
Monotasking ausgelegt". Das wäre doch ein sinnvolles Kriterium zur Überprüfung von Lebenspraxen.
- Aus meiner Sicht der Widerspruch schlechthin
"Digital Life".
- Immer häufiger wird in den Diskussionen nicht zwischen
subjektiven und objektiven Argumenten
unterschieden.
Die Tendenz geht sogar dahin, subjektive Argumente als hinreichend für
oder gegen eine Sache zu nehmen. Das ist ethischer Niedergang.
- In
Nigeria finden Anfang 2012 große Protestmärsche statt, nicht wegen der
gleichzeitig stattfindende Vertreibung von Christen aus dem Süden,
nicht wegen Brot oder irgendwelcher Ideale, sondern wegen der
steigenden Benzinpreise.
Das ist ein Vorgang, der inzwischen in jedem Land der Welt droht, wo
die Eigenbewegung durch Fremdbewegung, wo Nahstrukturen durch
Fernstrukturen ersetzt wurden.