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Die Menschheit muss sich entscheiden: Entweder
nötige Eigenbewegung oder unnötige Motorennutzung. Motorennutzung
ist oft unvermeidlich, aber selten ein Gewinn.
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Der Tod des Autos wäre das
Ende vieler aktueller Krankheiten.
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Die Macht des motorisierten Individualverkehrs
liegt in der aggressiven Verteidigung des Autos und Einsatz von
den Autonutzern.
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Der Egozentismus der Autofahrer bedroht massiv
Humanität und Ökologie und damit Zukunft der Erde.
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Autonutzung ist Lebensverkürzung,
-
Die Dominanz des Autos und die Theorie des
Autos zur Bequemlichkeitsförderung machen die Stärke des Autos aus.
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Die Präferenz für das Fahrrad ist die einzige
implizite Kritik an das Auto.
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Das Auto und die elektronischen Medien sind
Gefängnisse des Menschen.
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Ein Autofahrer ohne Auto, ein
Fernsehender ohne Fernseher fühlen sich antiquiert, ja,
ausgeschlossen vom Leben, wie er es versteht
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Erschöpfung erzeugt keinen erhöhten Blutdruck.
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Autos sind kleine Wohnungen abgesperrt vom Klima,
vielleicht bereits Bekleidung
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E-Bikes sind Motorräder
-
Obwohl im Widerspruch zu der Hauptaufgabe der
Gegenwart, aus ökologischen und aktuell politischen Gründen, Energie
zu sparen, nimmt die Beliebtheit und Bedeutung des motorisierten
Individualverkehrs ständig zu. Aber es kommt noch schlimmer: Nach
dem nahezu abgeschlossenen Prozess des Umtauschs von sinnvoll
kleinen Autos in SUV, ist jetzt die Phase des Besitzes von
Wohnmobilen in vollem Gange. Vier und mehr hintereinander geparkte
Wohnmobile am Straßenrand sieht man immer häufiger.
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Das Ideal des Individualverkehrs, möglichst
ohne soziale Kontakte von A nach B zu kommen, realisiert
dasWohnmobil nahezu komplett. Das Reiseziel besteht nun zur
Hauptsache aus dem eigenen vertrauten Wohnmobil.
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Wer bezahlt eigentlich den Bau und Unterhalt
einschließlich der Ampeln von Autostraßen? Allein durch Kraftfahrtsteuern?
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Jedem Besitzer der überdimensionierten SUVs
möchte ich zurufen „Small is beautiful“,
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Die Amerikaner haben Waffen, die
Deutschen Autos.
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In meiner Kritik des Autos wende ich mich gegen
die
unnötige Ausbreitung des motorisierten Individualverkehrs. Eine Kritik,
die ich in Praxis umgesetzt habe.
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Dass die Kritik an dem motorisierten Individualverkehr
sich nur schwer durchsetzen kann, liegt auch an der Normativität des
Faktischen (Jellinek).
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Neue Brücken, Umgehungsstraßen und Autobahnen dienen
dazu, den motorisierten Individualverkehr zu verstärken und vergrößern.
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Dummheit, Denkfaulheit, Bequemlichkeit,
Ich-Schwäche sind Gründe, sich gegen Verringerung des motorisierten
Individualverkehrs kategorisch zu wehren.
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Gegen den motorisierten Individualverkehr auch, weil
Einsamkeit depressiv macht
-
Auto und Unterhaltungsmedien beschränken drastisch
unser Potential.
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Während des Autofahrens gibt es nahezu keine
bemerkenswerte Kinästhetik.
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Die Schönheit von Innenstädten wie in Aix en
Provence erkennt man erst, wenn sie autofrei sind. Das Auto verdeckt
Schönheit. Wenn man in der Innenstadt von Aix en Provence auf die Straße
geht, ist man immer zwischen Menschen, also im Leben, geht man bei uns auf
die Straße, geht man zwischen Autos.
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Autos sind unbarmherzige Eroberer.
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Beim Autofahren wird die interessanteste Umgebung
banalisiert, entinhaltlicht, auf Asphalt, Ampeln, Autos reduziert.
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Das Auto schafft werbefrei besehen nicht Freiheit,
sondern Zerstörung, Krankheiten, soziale Isolierung.
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Der wesentliche Konflikt: Leben versus Motore.
Auf der Ebene der Mobilität: Eigenbewegung versus. Auto.
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Schweizer Straßen sollen wegen Geländewagen
breiter
werden.
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Maxime: So viel Eigenbewegung wie möglich, so
viel Motoreneinsatz (Autoeinsatz) wie nötig. Als wir noch ein Auto hatten,
sind wir pro Jahr nicht mehr als 3000 Kilometer gefahren
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Überall gibt es Freiheitskämpfer für das Auto:
Freie Fahrt für das Auto. Übrigens gibt es auch Rambos unter
den Radfahrern. Jegliche Einschränkung des Autoverkehrs -
und sei es nur ein Quadratmeter – wird eisern abgelehnt
und bekämpft, obwohl es für den motorisierten Individualverkehr heute keine
überzeugenden Argumente gibt, wenn man Bequemlichkeit nicht dazuzählt.
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Negative ökologische Hitliste: Motorräder, SUVs,
Laubsauger, große Bildschirme, Fernreisen, …
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„Der Verkehr wird zur Todesfalle“
– ein Motto einer Demonstration in Dhakar.
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Schon als 15jähriger fühlte ich mich eingesperrt,
wenn wir sonntags von Elmshorn nach Walsrode zum Vogelpark fuhren. In den
Alpen habe ich immer sehnsüchtig auf die Berge geschaut, auf die man nicht
klettern durfte.
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Die Widerlegung der Pro-Argumente für das Auto mag
vielen als Wiederholung erscheinen, aber zuerst ist der Wahnsinn des
motorisierten Individualverkehrs.
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Am motorisierten Individualverkehr festhalten
ist heute schlechter Konservativismus oder unreflektierter
Traditionalismus, d. h. Weitermachen, auch wenn die Erde es nicht mehr
verträgt. Das kennen wir doch noch?
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Ist der Mensch dem Auto oder das
Auto dem Menschen gefährlich?
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Es ist nicht nachvollziehbar, dass Autofahrer,
Radfahrer und Fußgänger gleichberechtigt sind. Dann müsste das auch
für Panzer gelten.
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Haben wir nicht bereits genug Einsamkeit erzeugender
Individualismus, der depressiv macht?
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Panzer sind mit Recht keine gleichberechtigten
Verkehrsteilnehmer, auch Fahrräder nicht auf Autobahnen.
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Die Sicherheit der Kinder muss schließlich auch
als Argument herhalten, um die gegenwärtige Dominanz des motorisierten
Individualverkehrs aufrechtzuerhalten. Gerade das Auto ist doch die große
Einschränkung des Bewegungsdrangs der Kinder, übrigens auch,
wenn sie in Autos eingesperrt sind.
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Immer mehr Menschen verlassen ihre Wohnung nur
noch mit dem Auto.
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In der Altstadt von Aix zeigen die Fußgänger
keinen
vorauseilenden Gehorsam gegen die Autos.
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Nachbarn fahren mit ihrem SUV quer durch
Deutschland zur Geburt ihrer Enkelin– und verringern damit Zukunftschancen ihrer Enkelin.
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Autofahrten haben nur ein Ziel:
So schnell wie möglich nach A zu kommen
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Die auf Wirtschaftswachstum ausgerichtete Wirtschaft
und die autoorientierten Zementköpfe verhindern, dass sich in der Mobilität
Vernunft durchsetzt.
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Neuer Rekord: Sie waren mit dem Auto vierzehn Tage in
Südfrankreich und sind laut Schrittzähler nur 1300 Schritte gelaufen.
Wenn das nicht ein Fortschritt, genauer wortwörtlich Rückschritt ist.
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Kardinalfehler: Autofahrer und Fußgänger als
gleichwertig zu bewerten. Das führt auch zum Schluß, dass das Auto und
Mensch gleichwertig seien.
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Nicht die Autokritik ist extrem, sondern
der motorisierte Individualverkehr, der schlechter Individualismus ist.
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Autofahrer fühlen sich sofort als Opfer,
auch wenn es nur um Quadratzentimeter der Befahrbeitkeit geht.
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Autofahrer müssen sich nicht substantiell
verändern, weil das Verkehrssystem überall gleich ist.
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Die große Ideologie: Ein Recht, von Haustür zu
Haustür zu fahren.
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Ein Brunnen auf der Straße gibt es nicht, das
wäre ein Verkehrshindernis, die alle beseitigt werden – nur das Auto,
das größte Verkehrshindernis, selbst nicht
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Jede grundsätzliche Kritik an der Bahn
dient dem motorisierten Individualverkehr. Die Kritik der Bahn (gen.
subiectivus) ist real eine Kritik des motorisierten Individualverkehrs.
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Welche positiven Möglichkeiten
entstünden für Städte und ihre Bürger, wenn sie sich vom motorisierten
Individualverkehr befreien könnten.
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Die Ohrenstöpsel zum Musikhören produzieren Abwesenheit
von der jeweiligen Wirklichkeit, auch vom Sozialen.
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Viele Bürger verstecken sich hinter
Autoscheiben.
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Motorsport ist kein Sport,
deswegen müsste ein Untersagen eigentlich problemlos sein.
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Während der Nutzung von
Technik und Motoren wird man von ihnen viel mehr determiniert als die Nutzer
denken.
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Ideologie ist falsches Bewusstsein.
Ist einfach Weitermachen nicht die Ideologie der Gegenwart? So das
Festhalten am motorisierten Individualverkehr, für das es keine
überzeugenden Argumente mehr gibt.
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Muß denn die gesamte Mobilität, also auch jeder
Schritt und jede Fahrradfahrt elektrifiziert, d. h. motorisiert
werden?
- Schleifen, Gleiten, Rollen erleichtert Arbeit. Schwere Arbeit
will kein Dasein.
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Auf Asphalt wächst prinzipiell nichts,
solange er nicht zerfällt – und das dauert lange.
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Aus dem Zugfenster blicken ist irgendwie
unwirklich, weil es ein Blick ohne Körper ist.
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Biopolitik wird auch
durch Pädagogik realisiert.
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Wer am oder auf dem Berg wohnen will, also in
schöner
Landschaft, muss auf das Auto verzichten. Das ist der
Preis, der bezahlt werden muss. Das gilt übrigens auch für das Wohnen in der
Innenstadt.
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Autokritik muss ganzheitlich sein, um zu wirken.
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Was die Autofahrer als Freiheit empfinden, bewerte ich
aus der Perspektive der Eigenbewegung strukturell als Gefängnis.
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Autos und Wohnwagen sind mobile Häuser, die den
Zugang zu ihnen straff regeln.
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Öffentliche Verkehrsmittel sind öffentlich, Autos
haben keine Öffentlichkeit. Genauer: Im Bus oder Zug herrscht
potentielle Offenheit, die sich im zweiten Durchgang allerdings erst
öffnen muss.
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Das Auto verhindert spontane Beziehungen.
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Im Auto ist die Verpanzerung nach außen maximal.
Diese Verpanzerung wird im Verhalten wiederholt.
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Große Distanzen schnell zurückzulegen, ist immer
höchst gefährlich, d. h. schnelle Transportmittel sind Waffen, die sich
selbst und andere zerstören können.
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Diese Siedlung ist nicht autofrei, aber sie ist es im
Zentrum. Dort sieht man Kinder spielen, und Erwachsene miteinander
plaudern.
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Jede Autofahrt verschlechtert den Zustand der
befahrenen Straßen. Nicht beim Zufußgehen.
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Der motorisierte Individualverkehr ist die größte
Irrationalität der Gegenwart.
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Mit dem Bus fahren ist ökologisch besser als mit dem
Auto. Zug fahren ist besser als mit dem Bus. Maxime: Schiene vor Straße.
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Von Haustür zu Haustür mit dem Auto ist die absolute
„Ermordung des Raumes“ (Heine).
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Autofahren ist eine negative Erfahrung, genauer: die
Erfahrung, keine Erfahrung gemacht zu haben, aber das dringt nicht ins
Bewusstsein, deswegen kein Verlustbewusstsein.
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Wenn ich Zug statt Auto fahren, handele ich
relativ
ökologisch.
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Technik schafft gewaltsam Zugang zur Realität.
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Bald wird der Bau von AKWs wieder aktuell, wenn der
gegenwärtige zumeist unnötige Energieverbrauch steigt.
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Kreuzfahrtschiffe, habituelles Autofahren und
Fernsehkonsum sind strukturähnlich: Sie enthalten ein Maximum an
Pseudoerlebnissen und ein Minimum an echten Erlebnissen.
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Die Faszination des Urlaubs liegt auch in der Distanz
zum eigenen Haus, aber diese muss nicht grundsätzlich groß sein.
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Anwesenheit von motorisierten Fahrzeugen verhindert
Schönheit
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Ideen lösen Sehnsüchte aus. Die realisierte Idee der
vom Menschen geschaffenen Technik löst den dummen Stolz auf den Menschen
aus, die Idee der Eigenbewegung befriedigt ein tiefes
Seinssehnsucht.
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40 000 Autos quälen sich täglich durch diese Straße.
Möchten Sie dort wohnen?
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Eine Vermutung zum Abgasskandal:
Vermutung: Hätte der Abgassskandal nicht stattgefunden, wäre kein einziger
SUV oder größenmäßig ebenbürtiges Auto weniger verkauft worden.
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Sollte man nicht Autofahrer mit
Bußgeld belegen, die mit ihrem Auto nutzen, obwohl parallel öffentliche
Verkehrsmittel fahren.
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Auf den Straßen in Saudi-Arabien gibt es,
abgesehen von Autos, fast keine Fußgänger und Radfahrer. Das Leben findet
offensichtlich im Haus statt. Ist das die Zukunft?
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Ich denke: Die Technik ist allein Ergebnis menschlicher
Anstrengungen, was aber im Vergleich zur Natur und Sein äußerst begrenzt und
Konstruktion ist. Die Natur übersteigt zum Zwecke der Selbsterhaltung
langfristig die Technik, insbesondere die motorisierte. Techniker
verabsolutieren ein zumeist kleines Problem
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Biker zelebrieren Motorradfahren als Freiheit. Aber die
Freiheit existiert hier nicht. Die Biker – besonders in Massen, zelebrieren
ästhetische Gewalt.
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Auf sein Auto stolz sein, ist unbegründeter Stolz und
Zeichen von innerer Armut.
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Die Periode der Dominanz des motorisierten
Individualverkehrs nach dem zweiten Weltkrieg geht zu Ende und muss zu Ende
gehen.
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Die Befürworter des Neubaus von AKWs sitzen in den
Startlöchern und warten, bis der Bedarf nach Energie nicht anders befriedigt
werden kann. Dann entsteht revolutionärer Druck der Straße.
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Immer sollte die Qualität von Produkten das Primäre
sein, Gewinn kann eventuell danach kommen.
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„Der motorisierte Individualverkehr ist
nicht nur schlecht für Umwelt und Gesundheit, braucht viel zu viel Platz und
fordert zu viele Todesopfer. Er ist zudem auch noch das Produkt einer
verlogenen und amoralischen Industrie, die ihre Kunden belügt und alle
anderen vergiftet. Wer trotzdem noch Auto fährt, tut es mit schlechtem
Gewissen, hat keins oder weiß es nicht besser …“ (Richard Frantz
Wagner/Frank Spazier).
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Es gibt Fortschritte in der Technik, wenn sie eine
ökologische Verbesserung gegenüber der vorherigen Technik sind
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Der Wunsch vieler Autofahrer: Es wäre ideal, wenn jedes
Haus einen Autobahnanschluss hätte.
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20 000 Biker in Hamburg vor dem Michel. Für mich
kompletter Wahnsinn.
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These: Autofreie Zonen werden primär von
verhärteten Autofahrern bekämpft.
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Nicht ich, sondern das Auto fährt. Der große Irrtum:
Ich denke, ich fahre.
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Wer ständig materielle Bedingungen für Bequemlichkeit
produziert, ist natürlich selbst nicht bequem.
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Wie faul müssen Autofahrer sein, die
Strukturen fordern und schaffen, so dass sie von Haustür zur Haustür mir
ihrem Auto fahren können
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Fahrende Autos sind eine Pest, die sofort beendet wird,
wenn die Fahrer sich auf ihre Fähigkeit zur Eigenbewegung bewusst werden.
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Wenn ich mit dem Zug nach Marseille fahre, hört mein
ökologisches Engement und Denken auf,
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Beim Autofahren und Fernsehen bestehen die Aktivitäten,
auf Knöpfe und Hebel zu drücken. Der große Rest ist
körperliche und geistige Passivität.
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Welch ein schöner Anblick, wenn nach Schulschluss ein
Rudel Rad fahrender Kinder die Schule in Richtung nach Hause verlässt. Welch
ein trauriger Anblick, wenn Mütter oder Väter den Schulranzen der Kinder
tragend die Schüler mit dem Auto abholen. Es scheint, als ob die Kinder mit
Absicht trödeln, weil sie keine Lust haben, mit dem Auto zu fahren.
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Sehen in öffentlichen Räumen ist doppelt: Man sieht
sehende Menschen, die dich ansehen. Im Auto wird man nicht gesehen, in
Medien sieht man nur in tote Augen.
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Die Emissionen bei Fernreisen sind zwar relativ gering,
was an den großen die Distanzen liegt. Beste Lösung: Man
verzichtet auf sie.
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Im Auto sitzen ist unnötiger oder schlechter
Individualismus.
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Die Funktion der Burka, die Frau zu verstecken, erfüllt
das Auto ebenfalls, aber nun für alle Insassen.
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Auf der Binnenalster, Außenalster und Alster
gibt
es außer den Fahrgastschiffen keine motorisierten Fahrzeuge. Das ist nur
schön.
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Der Autofahrer im Luxuswagen drückt sich selbst minimal
durch sein Auto aus, höchstens, dass er viel Geld hat.
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Die Unwirtlichkeit der kindlichen Umwelt durch den
Autoverkehr reduziert ihr Leben auf Unterhaltungsmedien und
Elternfixierung. Es gibt keine intensive Straßenkindheit mehr, außer in
autofreien Siedlungen.
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Es gibt gute Mobilität, die die Umwelt
schont und beglückt, und schlechte Mobilität, die die Umwelt belastet und
die Nutzer von sich und der Welt isolieren. Motorisierter Individualvekehr
verkörpert schlechte Mobilität.
-
Wir vertreten die Position, dass der
immer noch dominierende motorisierte Individualverkehr eine
Krankheit ist, die viele andere Krankheiten wie Klimawandel,
körperliche und geistige Unterforderung, Unwirtlichkeit der Städte und
ständige Zurückdrängung der Natur durch den Straßenbau nach sich zieht.“
Fazit: Autokritik muss ganzheitlich argumentieren, um zu überzeugen.
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Ohne motorisierten Individualverkehr wäre das
bestehende Straßensystem mehr als ausreichend, ja man könnte endlich mit
partiellem Rückbau beginnen.
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„Autofreies Wohnen“ in Klein
Borstelt ist der schlagende Beweis, dass es auch anders geht. Es entsteht
viel Raum für Mensch und Wildnis
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Der Lärm der Flugzeuge ist meistens noch nicht
im Bewusstsein Natur. Aber der Autolärm hat bereits
disen Status.
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Der motorisierte Individualverkehr ist die
Krankheit,
die viele Krankheiten unterschiedlichster Art nach sich zieht.
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Man muss sich erst vom Auto trennen, um sich von
seiner Faszination zu lösen.
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Die Motoren ersetzen die Tätigkeiten des Lebens.
Was bleibt da noch vom Leben nach?
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Bei der Autofahrt dominiert das räumliche Denken, aber
in Phasen der Monotonie kommt auch die Zeit, d. h. die Subjektivität
zum Zug.
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Autos sind Hölle und schaffen Höllen.
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Wohnwagen machen Landschaft und Städte
hässlicher.
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Die Einschätzung, dass es für die
Geschäfte der Untergang ist, wenn die Leute
nicht annähernd bis vor die Tür fahren können, gilt leider immer noch für
viele, nicht ihr Bequemlichkeitsdenken reflektierende AutofahrerInnen.
Natürlich sind nach schwerer körperlicher und geistiger Arbeit
Pausen und Ausruhen notwendig und sinnvoll. Bequemlichkeit als
Selbstzweck dagegen führt zu Übergewicht, Denkfaulheit
und Anspruchnahme von motorisierten Technologien, die wie die Fixierung auf
das Auto die Umwelt belasten. Entdeckten die
AutofahrerInnen wieder ihre natürliche Fähigkeit zur Eigenbewegung
einschließlich deren Schönheit und Befriedigungspotential, wäre auch dem
Einzelhandel gedient und ein Mittel gegen Onlinekäufe geschaffen.
-
Welch ein Verlust für kindliche Erfahrungen, in einer
vom Auto dominierten
Welt leben zu
müssen. Kognitive und soziale Autonomie kann sich nicht entfalten.
-
Auch „grüne“ Autos im Plural sind allein eine
optische und platzraubende Zumutung
-
In Saudi-Arabien gibt es auf der Straße gibt es
kein Leben, nur Autokolonnen. Niemand geht spazieren. Alles
spielt sich im Haus ab. Fast jeder fünfte erwachsene
Saudi-Araber hat Diabetis, 70 Prozent der Bevölkerung sind übergewichtig,
ein Drittel ist fettleibig (12 Wochen in Riad, Spielgel Nr 27/30. 6. 2018,
S. 80). Tendenziell geht auch bei uns die Entwicklung in diese Richtung.
-
Technische Nutzung reduziert menschliches
Leben.
-
Was verlöre man, wenn man auf das Auto verzichtet?
Autofreie Strukturen gefallen per definitionem nicht
Autofahrer.
-
Ist motorisierter Individualverkehr nicht irgendwie
krank? Ja und das ist die Folge der massiven Beeinflussung durch die
Werbung auf unser Mobilitätsverhalten.
-
Autofahren ist bequem, Online-Käufe noch
bequemer, am bequemsten ist es im Sarg bzw. ein sargähnliches Leben. Das ist
kein Naturgesetz. Das ist eine nekrophile Zivilisation (Ericht Fromm).
-
Das Auto ist ein Gefängnis. Ein Gefangener des
Autos hat natürlich auch dort eine Umwelt, aber er ist isoliert von der
Umwelt außerhalb des Gefängnisses. Ein Gefängnis schafft strukturell
Bewegungsmangel
-
Der Verzicht auf das Auto ist keine
Zumutung
– im Gegenteil, eine Befreiung
-
Wenn zu Hause ständig der Fernseher läuft, sind die
Zuschauer bewusstseinsmäßig nicht im Haus, aber auch
nicht in der Welt, sondern im Schein.
-
Die sitzende Distanzüberwindung ist heute die
normale.
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Für den motorisierten Individualverkehr setzt
sich die CDU ein, weil hier die meisten Stimmen zu bekommen sind, obwohl sie
als christlich für die Schöpfung sich einsetzten müssten, die SPD allein
wegen „sozial“ unmöglich, nur bei der FDP macht es Sinn, wegen ihrer
Verabsolutierung des Wortes individuell.
-
Heutiges Problembewusstsein: Alles ist technisch
lösbar: Laute Verkehrsstraßen durch schalldichte Fenster, Müdigkeit
durch Tabletten,
-
Sie fahren, obwohl sie an der Ostsee wohnen, 200
Kilometer zur Nordsee nach Röm zum Baden. Vielleicht, weil man dort mit dem
Auto bis zum Flutsaum fahren kann, also nicht mehr als 10 Schritte laufen
muss. Das ist nicht Fortschritt, nicht Rückschritt, sondern Schrittlosigkeit = Abwesenheit von Eigenbewegung.
-
Der Ausdruck „Mensch-Motor“
(Rabinbach) ist eine Metapher. Der Mensch ist kein Motor, aber
wenn er sich selbst oder als solcher behandelt wird, gibt
es unweigerlich ob dieser Fehlzuschreibung psychische und physischen
Probleme.
-
Hamburgs CDU Plan für die Belebung des
Binnenalsterufers ist unterstützugswert, aber wegen ihres Einsatzes für den
motorisierten Individualverkehr selbstwidersprüchlich.
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Viele Bürger können Distanzüberwindungen über
200 Meter ohne Auto sich nicht mehr vorstellen und damit auch nicht
realisieren.
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Wer mit dem Auto alle Distanzen von Haus zu
Haus zurücklegt, wird nichts Neues erfahren (obwohl er im Auto
„fährt“). So auch nie in die Augen von Flüchtlingen blicken.
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Wir müssen die Autopest zurückdrängen.
- In Potsdam ist in der Straßengestaltung der
Friedrich-Ebert-Straße eine Entscheidung für den Radfahrer,
nicht absolut, aber tendenziell gefallen.
-
Mobilität ist eine Beschreibung eines
Phänomens auf einer bestimmten Abstraktionsebene, auf der die wesentliche
Differenz zwischen Eigenbewegung und Fremdbewegung nicht
thematisiert wird.
-
Die Anzahl der Fahrten müssen kleiner werden, aber auch
deren Distanzen.
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Manchmal habe ich den Eindruck, dass die Autostraße zum
Ort X heißt, dass der Ort zu mir kommt wie beim Fernsehen.
-
In der Auto- und Fernsehgesellschaft verkümmert
das
Denken im Sinne Reflexion.
-
Autofahrer beherrschen ohne Unterbrechung
lückenlos
die Situation. Das wollen sie, das ist ihr Glück.
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Vermutung: Die Straßenbahn in den Städten wurde
abgeschafft, weil sie den motorisierten Individualverkehr eingeschränkt
haben.
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Wir müssen die motorisierte Mobilität einschränken,
denn sie dient meistens nicht dem Menschen.
-
Der Abgasskandal ist ein gesellschaftlicher.
-
Das Auto gibt vielen Menschen Halt, was ihr
Kritiktabu erklärt.
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Ich vermute, dass kein SUV oder ähnliche Großautos
verkauft worden wäre, wenn die realen Abgaswerte bekannt gewesen
wären.
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Wer von Haustür zur Haustür mit dem Auto fährt, hat
ausschließlich nur Erfahrungen mit dem Autoinnenraum und eventuellen
Mitfahrenden. Das ist ganz kümmerlich, wenn nicht Staus oder Störungen
geschehen.
-
Motorisierte Wasserfahrzeuge und Wasserflächen von
Seen, Flüssen und Seen sind inkompatibel, weil sie Krach machen. Dort
sollten nur Naturlaute und Menschenstimmen zu hören sein.
-
Es entsteht momentan eine städtische
Parallelwelt, die nicht aus Häusern, sondern aus Wohnmobilen
besteht.
-
Auto und Unterhaltungsmedien verhindern die Verbindung
zum Unterbewusstsein im Sinne Lacans.
-
Der Münchener, weil seine Augen schwächeln,
kommt nicht zum Klassentreffen in Hamburg. Mit dem Zug fährt er prinzipiell
nicht. Das will er sich nicht antun.
-
Technisch denkende Menschen können ihre Krankheit nur
technisch bedenken. Sind hier die technischen Mittel erschöpft, gibt
es keine Hoffnung mehr. Wer seinen Körper nur in Analogie eines Motors
denken kann, kann keine nichttechnischen Mittel wie Wille denken.
-
Aus autofrei leben: "An Orten wie diesem [Kraanlei]
sieht man nun Bewohner passieren und Touristen verweilen, und ein ums andere
Mal fällt auf, wie sich die Abwesenheit von Autos auf die Atmosphäre
auswirkt. Es ist langsamer, entspannter und deutlich leiser – dennoch bleibt
die Umgebung gleichsam urban."
-
Wer Auto fährt, hat zwar auch einen Umwelt, nämlich das
Autoinnere, aber keine natürliche und soziale Umwelt, wenn er allein
fährt.
-
Fernsehen und Autofahrten sind unnötige Limitationen.
-
Autofahrer mögen vielleicht gerne mit dem Auto fahren,
Fakt ist aber: Autofahren ist schiere Aggression.
-
Dem ADAC gelang es, Freiheit mit Autofahren gleich
zu setzen.
-
Von 1955 bis 2020 war Mobilität von der
rücksichtslosen Durchsetzung des motorisierten Individualverkehrs
geprägt. Jetzt zeichnet sich ein Ende von dieser verhängnisvollen Periode
ab.
-
Jede Autofahrt legitimiert und vergrößert
die
Zerstörung der Natur.
-
Die mit Recht stolze Großmutter zeigt auf einem I-Päd,
wie ihre kleine Enkelin die ersten Laufschritte macht. Sie bedenkt
allerdings nicht, dass diese Fähigkeit in der zukünftigen totalen
motorisierten Mobilität vollkommen überflüssig sein wird.
-
Wenn eine Stadt den Kampf gegen den motorisierten
Individualverkehr nicht aufnimmt, gibt sie das Wesen der Stadt
auf.
- „Autofrei“ ist ein negativer Begriff. Wie heißt
der positive Gegenbegriff? Das Leben und Eigenbewegung im Raum der
Mobilität.
- Die SUV-Fahrer sind keine Opfer. Starke
Vermutung: Auch wenn die Angaben objektiv gewesen wären, hätte nur eine
kleine Minderheit nicht diese Autos gekauft. Die klammheimliche Zustimmung
der Autofahrer wird in der Diskussion ausgeblendet.
- Gegen den motorisierten Individualverkehr sprechen
nicht nur ökologische, sondern auch soziale Gründe.
- Das Auto und der Fernseher bzw. Medien sind bereits
Teile von einigen Nutzern wie ihre Nase oder ihr Atmen. Diese Dinge
sind für die Nutzer nichts Äußerliches, nicht Objekte über die man
verfügt. Das gilt übrigens für alle Süchte.
- Das Auto bewirkt den Verlust von Welt- und
Selbsterfahrung.
- Die heutigen dominierenden städtischen
Veränderungen wären ohne den motorisierten Individualverkehr nicht
möglich gewesen
- Aus einer ganzseitigen Anzeige von Porsche:
„An alle Träumer, Kurvenfans und Asphaltcowboys. An alle, die ständig unter
Strome stehen, und alle, die Benzin im Blut haben.“ Übrigens sitzt auf dem
Photo eines der Porsche ein kleines Kind. Präziser kann man das Bewusstsein
eines Autofans wohl nicht beschreiben.
- Eine moderne Sesselexistenz: Vom Fernsehsessel zum
Autosessel und zurück.
- Die ästhetische Aggressivität des Rasens ist
Ursache von viel unnötigem Lärm in privaten Bereichen.
- Die geschundene Erde entsteht primär durch
verstärkten Motoreneinsatz.
- Eine autofreie Siedlung in Klein-Borstel in
Hamburg ist modern mit dem Schwerpunkt der direkten menschlichen Begegnung
und nicht autozentriert.
- Das Wort „biker“ ist eine Täuschung, denn es
gibt auch motor-bikes und die sind die entscheidende Differenz.
- Straßen sind lebensfeindlich. Sie dienen
allein dem Egoismus einer falsch verstandenen Subjektivität.
- In SUVs fahren entweder ichschwache oder dumme
Menschen.
- Stillstand des Ausbaus des Straßennetzes wäre
für Mensch, Kultur und Natur ein Fortschritt.
- Das „S“ in SUV ist schon ein Witz.
- Warum müssen die Autos nur so maßlos groß sein?
- Wer mit dem Auto fährt, obwohl auf dieser Strecke
öffentliche Verkehrsmittel fahren, ist ökologisch und sozial ein Barbar.
- Ein sehr alter Mann quält sich ins Auto, um
bloß nicht laufen zu müssen.
- Wenn Motorennutzung, dann nur minimal.
- Wenn Autofahrer vom großen SUVs und Motorrädern
zugäben, dass sie eine Macke haben, dann wäre viel gewonnen.
Schließlich habe ich auch Macken, die ich meistens zugebe.
- Ich bin gegen gerade Straßen.
- Die Straßen sind menschenleer, zumindest frei von
spielenden Kindern. Die Straße ist kein sozialer Raum mehr. Dieses Vakuum
füllen die elektronischen Medien aus.
- Geschirrspülmaschinen werden nur nach dem
Wasserverbrauch, nicht nach dem Stromverbrauch hin analysiert und bewertet.
- Die Geschwindigkeit des Wassers im Fluß ist für mich
das Symbol für natürliche Geschwindigkeit.
- Motorboote, Wasserskis usw. sind Symbole für
Herrschaft, so auch über das Wasser.
- Der neue Graben: Pro Auto und Motore und Konsum
verus Kultur.
- Was Von-Haus-zu-Haus-Autofahrer nicht
erblicken: Spielende Kinder, lachende Erwachsene, Blüten. Was ein Junge
mit seinem Roller alles kann.
- An einem SUV steht geschrieben „This is not a car but
a philosophy“. Das kann kein Philosoph geschrieben haben.
- Die Kritik des Autos (gen. obiectivus) ist sind
inzwischen so überzeugend, dass man über einen strukturellen Wandel
nachdenken sollte und müsste.
- Im Auto kann man überall und zu jeder Zeit zu den
„Dingen“ hin, aber die Dinge kommen einem nicht entgegen, im Gegenteil,
sie fliehen panikartig.
- Die Gestaltungskraft des Autos ist faktisch nur
destruktiv, die angebliche Schönheit beruht allein auf Täuschung des
Bewusstseins auf Basis der Werbung.
- Motorisierte Räder rollen für den Sieg. Das Auto ist
primär eine Waffe.
- Idiotisch finde ich, wenn, falls Kinder vorhanden
sind, in jedem Vorgarten ein Hüpfgerät vorhanden ist, so auch, dass
jeder Bürger ein Auto hat.
- Er wohnt in Hamburg-Langenhorn und ist gegen den
Fluglärm, fliegt aber so oft wie möglich.
- Motorisierter Individualverkehr ist zumindest Verzicht auf soziale Erfahrungen, auf Körpererfahrungen, auf
substantielle Anwendung des Geistes, auch auf Spontaneität und auf gute und
schlechte Überaschungen.
- Es müsste vom Lärm her gesehen immer Sonntag
sein.
- Motoreneinsatz dient dazu, die Erde so zu gestalten,
dass sie für Menschen immer bequemer wird.
- In den Siedlungen um den Flughafen herrscht im Alltag
mehr Lärm als Fluglärm in der Luft
- Beim Fliegen entsteht kein falsches Bewusstsein
bezüglich Umwelterfahrungen wie beim Autofahren.
- Technik und Motore sind Abstraktionen.
- Neunhundert Personen von Hamburg nach München
mit dem Auto oder neuhundert Personen von HH nach München mit dem Zug. Für
was entscheidest Du Dich?
- Wenn der Fernseher ständig läuft, wenn die Großautos
ständig im Einsatz sind, wenn Fernreisen das Normale ist, dann spricht alles
dafür, dass ausschließliche Konsumorientierung vorliegt.
- Je mehr Autos und Straßen, desto schlechter für
die Umwelt und den Menschen.
- Habituelle Autofahrer sind Egoisten.
- Oldtimer sind noch umweltschädigender als neue
Modelle.
- Technisches Denken führt nicht zum kritischen
Denken, gleiches gilt für Konsumorientierung.
- Ich möchte einen SUV nicht geschenkt bekommen
- Die großen Autostraßen sind schon schlimm genug, aber
das Schlimmste ist das Kapillarsystem von Haus zu Haus.
- Autofahrer sind momentan bei uns direkt und indirekt
die größten Zerstörer. Sie sind Barbaren.
- Das Problem ist, dass an dieser Irrationalität so
viele Arbeitsplätze hängen.
- In den Autos sitzen meistens faule Menschen.
- Eine sinnvolle Frage: Wie viele der Autofahrten
sind eigentlich nötig?
- Zu Chancen in öffentlichen Verkehrsmitteln:
Eine „feine“ ältere Dame im Zug von München nach Heidelbert, um dort das
Grab ihrer Eltern zu besuchen. Sie ist Ärztin, ihr Mann „Jude“, der während
der Nazizeit geschützt war. Sie ließ eine FAZ auf dem Platz.
- Im Gehen und im Auto die jeweilige Wirkwelt
bestimmen.
- Ausgleich: Habituelle Motorradfahrer auf ein
imaginäres, also nicht existierendes Motorrad setzen, wobei der Gashebel
Motorenkrach auslöst, der von einem Band kommt.
- Im Wald um Gernsbach wird die akustische Wirkwelt
von dem Krach der Motorräder bestimmt – nicht von Vögeln.
- Der Hinterhof des Hotels in Baden-Baden ist allein ein
großer Parkplatz für Autos. In dieser Asphaltwüste ein Privathaus.
- Das Problem sind die Autofahrer um jeden Preis.
- Zwischen Einstieg ins Auto und Ausstieg liegen
Umweltzerstörung und Verzicht auf eigenes Leben, das im Kern Eigenbewegung
ist, also Verzicht auf wirkliche Wirklichkeit.
- Unsere Nachbarn fahren mit ihrem Oldie durchs Grüne,
wir gehen ins Grüne gleich um die Ecke.
- Im Zug, im Auto oder im Flugzeug bin ich sinnlich
nicht in der Landschaft, sondern in diesen Verkehrsmitteln. Nur in
der Eigenbewegung bin ich Teil der Landschaft. Ich muss das Auto oder den
Zug verlassen, um in die Landschaft zu kommen.
- Die neuen Siedlungen an den
Stadtgrenzen und in den anliegenden Dörfern sind Ausdruck einer Flucht vor
dem motorisierten Individualverkehr in seiner Massivität. Aber man will und
kann dort nicht auf das Auto verzichten.
- Obwohl nicht unsere, sind wir von SUVs, Bussen,
Wohnwagen und Motorrädern eingekesselt.
- Ein seltener Anblick: Bürger an einer
Bushaltestelle.
- Die notwendige Entscheidung: Leben oder
Motoreneinsatz.
- Macht vermehrt aus Durchgangsstraßen für Autos Sackgassen.
- Motorisierte Technik fördert zwangsläufig die Unterforderung, weil sie den Wert der Bequemlichkeit verabsolutiert, d.
h. nicht in Frage stellt.
- Nicht: Ich hasse Autos und Fernsehen, sondern
Ich lehne sie ab.Ich lehne Motorentechnik nicht grundsätzlich
ab, sondern kritisiere ihren grenzenlosen Einsatz
- Jeder, der einen Gesamtblick auf seine Stadt
hat, kann nicht für den motorisierten Individualverkehr sein.
- Ist ein habitueller Autofahrer überhaupt ein guter
Bürger seiner Stadt?
- Welche Aggressivität und Primitivität muss vohanden
sein, um laute Motorräder zu lieben.
- Mit der Verabsolutierung des Skivergnügens dringt ein
neuer Technikschub in diese Welt ein
- Das Auto scheint bei vielen Menschen ein Urbedürfnis zu befriedigen wie absolute Unabhängigkkeit von Grenzen und
auch von sich selbst. Das war auch der Wunsch des Ikarus, die
Transzendierung des Menschseins.
- Gegen die technische Effektivität der Motorentechnik
kommt der Mensch nicht an. Er ist aus motorentechnischer Sicht
antiquiert. Aber ist denn Motorentechnik angemessener für den Mensche
als er selbst und die Natur?
- In unserer Straße muss man inzwischen die parkenden
Autos stapeln. Wir müssen die Gärten der Einfamilienhäuser zu
asphaltierten Parkplätzen machen, um die Straßen zu entlasten.
- Mit dem Ende des motorisierten
Individualverkehrs würden viele der gegenwärtigen Probleme sich auflösen:
Parkprobleme, Staus, eine wesentliche Ursache der Klimaverschlechterung,
Verödung der Städte, Gesundheitsprobleme usw.
- Viele Bedürfnisse des Menschen werden inzwischen vom
Auto geprägt: Der Mensch denkt nd fühlt wie ein Auto.
- Die Bewegungen des Autofahrers sind exakt eine
Funktion des Autos
- Die Emissionen des Autoverkehrs haben um zwei
Prozent zugenommen.
- Vermutung: Techniker i. w. S. sind statistisch
gesehen autofixiert.
- Mein Verhältnis zu „meiner“ Technik: Ich will,
dass sie funktioniert. Ist das nicht der Fall, lasse ich sie repariere. Wenn
eine Neuanschaffung aus ökologischen Gründen sinnvoll ist, bin ich u. U.
dazu bereit. Ansonsten bin ich mit meiner technischen Ausstattung mehr als
zufrieden, ich will keine zusätzliche, die noch mehr Bequemlichkeit bringt.
- Viel befahrene Straßen sind zumindest für die Ober-
und Mittelschicht unbewohnbar, aber sie befahren sie ohne schlechtes
Gewissen.
- In der heutigen Situation ist jede nicht gebaute
Straße ein Fortschritt (wortwörtlich).
- Wenn die Bebauung in den Städten ständig
verdichtet wird und gleichzeitig der motorisierte Individualverkehr
frei sich vermehrt, werden die Städte zunehmend unwirtlicher. D. h. Städte
müssen in die Breite, sprich Landschaft, gehen, um nicht an Autos zu
ersticken.
- „Roboterauto überfährt Frau.“ Da hilft kein
Winken.
- In islamischen Ländern ist die Hälfte der Bevölkerung hinter Schleiern,
in Ländern mit Dominanz des motorisierten Individualverkehrs ist die
gesamte Bevölkerung hinter getönten
Autoscheiben versteckt, d. h unsichtbar für andere Autofahrer
(Fußgänger gibt es ja nicht mehr).
-
Irgendwie verstehe ich, wenn
im Auto auf langen Strecken ein Fernseher installiert wird, denn die
Wahrnehmungen aus dem fahrenden Auto sind drastisch reduziert,
so dass sie gegen Null gehen.
-
Aufheulende und tief brummende Automotoren als
ästhetischen Genuß zu bewerten, geht gar nicht, denn das ist reine
Aggression. Wer in diesem Zusammenhang deren Verbot als Aufhebung der
Freiheit versteht, versteht Freiheit nicht.
-
Habituelle Autofahrer kennen keine
spontanen sozialen Kontakte mehr - und wollen sie auch nicht.
-
Sich immer ins Auto setzen, ist Verzicht
von Erfahrungen und Freiheit, weil die Bequemlichkeit dominiert.
-
Freiheit verlangt Niveau. Bequemlichkeit setzt
auch eine Entscheidung für sie voraus, aber keine für eine vita activa.
Entscheidungen in Freiheit müssen also nicht eo ipso gut sein. Als sich 1944
Menschen des 20. Juli für den Widerstand entschieden, war das eine
unglaubliche existentielle Entscheidung.
-
Sich für ein bequemes Leben zu
entscheiden, ist formal auch eine Entscheidung, die aber nicht weiterbringt.
-
Autofahrten und
Unterhaltungssendungen schaffen ein naturloses Leben.
-
Verspätungen gibt es überall. Sie sind innerhalb
von Grenzen natürlich. Aber nur die Bahn soll hier „unnatürlich“ sein.
-
Nervig: Bei jeder negativen Umweltinformation gehen die
zeitgemäßen Menschen sofort in den Verteidigungsmodus über. Das ist schlechter Konservatismus nach dem Motto „Bloß nichts verändern“.
-
Das Auto hält den ganzen Konsumbereich zusammen.
- Marxisten sind sekundäre Technikfans.
- Kleine und/oder dumme Leute präferieren große
Autos.
- Das Auto ist der dominante Faktor der
Gegenwart.
- Das Auto ist für mich faktisch und das Symbol
für Selbstaufgabe.
- Es wird wohl nicht mehr lange dauern, bis eine
Brücke von England nach Amerika das große Ziel der Menschheit sein wird.
- Technisch orientierte Menschen sind oft
aggressiv.
- Gefragt, warum er so einen großen SUV bzw. Bus
hätte, antwortet er: „Mein Sehvermögen hat sich drastisch verschlechtert. So
erkenne ich mein Fahrzeug auf dem Parkplatz vor dem Einkaufszentrum besser.
Und: So werde ich wenigstens wahrgenommen, da ich nicht sehr groß bin.“
- Die normale Aggression des zeitgemäßen
Bürgers: Er lässt gerade mit großem Motoreneinsatz einen schönen und
gesunden Baum in seinem Garten fällen und fährt danach mit seinem Bus zum
Einkaufen.
- Wer jahrzehntelang sich durch Auto- und Fernsehnutzung
unterfordert, kommt schwer von dieser Niedrigebene weg. Ja, das ist
eine Selbstzementierung in diese Ebene.
- Sie wollen mit dem Auto wegfahren. Er fährt von der
Abfahrt runter und wartet 20 Meter weiter auf der Straße. Sie kamen aber
nicht, deshalb fährt er wieder auf die Abfahrt rauf, um sie abzuholen. Aus
Bequemlichkeit oder Höflichkeit oder eine Melange von beiden?
- Motorisierte Fahrzeuge lassen Distanzen
zusammenschrumpfen. Was nun kleine Entfernungen sind, waren früher große.
Dieser Verlust der Distanz ist auch ein Verlust des Geheimnisvollen.
- Im Zeitalter des Klimawandels brauchen wir
nicht mehr Straßen und Parkplätze. Wir dürfen nicht auf unsere Fähigkeit zur
Eigenbewegung verzichten
- Bequemlichkeit außerhalb der Notwendigkeiten ist der
Feind und die Negation des Lebens.
- Es gibt inzwischen viele Menschen, deren Aktivitäten sich auf das Einkaufen mit dem Auto in Einkaufszentren und
auf das Drücken von Knöpfen von Unterhaltungsmedien beschränken.
- Wohnwagen vermehren sich momentan seuchenartig.
- Inzwischen haben viele Menschen so viele Autos,
Wohnwagen, Motorräder und Motorschiffe, dass sie auf ihren Auffahrten und
Vorgärten keinen Platz haben und diese nun auf die Straße quellen.
- Die Folgerungen aus den vermehrten Staus für
Autobenutzer und Politik: Erweiterung des Straßennetzes und Verbreiterung
der Autostraßen.
- Die zunehmende Autodichte verlangt die
Fähigkeit, mit winzigem Abstand zum nächsten Auto zu parken.
- Wie viele Gründe erfinden eigentlich Rentner,
die am Tag x-mal ins Auto steigen.
-
Gedanken zur Aggression des Autos:
-
Die Anzahl der Fahrten müssen kleiner werden, aber auch
deren Distanzen.
-
Manchmal habe ich den Eindruck, dass die Autostraße zum
Ort X heißt, dass der Ort zu mir kommt wie beim Fernsehen.
-
In der Auto- und Fernsehgesellschaft verkümmert
das
Denken im Sinne Reflexion.
-
Autofahrer beherrschen ohne Unterbrechung
lückenlos
die Situation. Das wollen sie, das ist ihr Glück.
153 Zwei Leserbriefe zum Thema:153 „Ein alternatives Szenario
- Frau Gitta Uthers Einschätzung, dass es
für die Geschäfte der Untergang wäre, wenn
die Leute nicht annähernd bis vor die Tür fahren könnten, gilt leider immer noch
für viele, nicht ihr Bequemlichkeitsdenken reflektierende AutofahrerInnen.
Natürlich sind nach schwerer körperlicher und geistiger Arbeit
Pausen und Ausruhen notwendig und sinnvoll. Bequemlichkeit als
Selbstzweck dagegen führt zu Übergewicht, Denkfaulheit und
Anspruchnahme von motorisierten Technologien, die, wie die Fixierung auf das
Auto, die Umwelt belasten. Entdeckten die AutofahrerInnen
wieder ihre natürliche Fähigkeit und ihren Trieb zur Eigenbewegung (zu Fuß oder
mit dem Rad) einschließlich deren Schönheit und
Befriedigungspotential, wäre auch der Stadt einschließlich des Einzelhandels
gedient und ein Mittel gegen Onlinekäufe geschaffen.
Politik ist nicht, immer das Bestehende zu
erhalten, sondern ggf. auch das Rettende im Sinne von Hölderlina „Wo aber Gefahr
ist, wächst das Rettende auch" zu fördern. Das zu entscheiden, ist und darf aber
kein Automatismus, sondern muss das Ergebnis eines politischen diskursiven
Prozesses sein (Hamburger Abendblatt, nicht veröffentlicht)..
154
“Es gibt einen Königsweg - Den Innenstädten geht es nicht gut. Der informative Artikel
„Mehr als nur Geschäfte“ zeichnet diese Entwicklung
analytisch nach – spart allerdings die entscheidende Ursache für den Niedergang
der Innenstädte aus: Das Verhalten der Konsumenten, die massenhaft mit ihren
Autos in die großen Einkaufszentren fahren und/oder zu Internetgeschäften
überlaufen. Bürger zu kritisieren, ist aber das
universelle Tabu der Demokratie, das auf einem
Missverständnis beruht. Der Souverän der Demokratie ist der
einzelne Bürger, der für die Folgen seines Verhaltens verantwortlich ist. Die
negativen Folgen dürfen nicht einfach ausgeblendet und
verdrängt werden. Die hier zur Debatte stehenden
Verhaltensänderungen werden aber als naturwüchsig und damit unhinterfragbar
hingenommen.
Wenn der Bürger sich aber seiner Fähigkeiten zur
Eigenbewegung besinnt (Gehen u. U. mit Trolley, Rad fahren
und öffentliche Verkehrsmittel nutzen), wenn er die Schönheit von
wirklicher Vielfalt, insbesondere im Nahrbereich, sucht, die viel
weiter geht als Warenangebote, wenn er gewachsene Strukturen schätzt, wenn er
nicht nach absoluter Bequemlichkeit strebt, wenn er die Schnäppchensuche durch gerechte Preise ersetzt, wenn ihm die Umwelt nicht
gleichgültig ist, dann werden die Innenstädte mit Sicherheit Zukunft haben”
(FAZ, nicht veröffentlicht).
155 Wie viele Gründe erfinden
eigentlich Rentner, die am Tag x-mal ins Auto steigen.
Der bisherige Höhepunkt von
idiotischem Motoreneinsatz: Unser Nachbar hat jetzt einen großen
Staubsauger, der mit Höllenkrach den Gartenboden zwischen den
Büschen vollkommen von Blättern, Stengeln usw. „reinigt“ – und
offensicht nur bei schönstem Wetter funktioniert.
Der Motor ist immer gewalttätig,
die Natur nur in Ausnahmefällen.
Ich bin kein Autohasser, sondern ein
Autokritiker. Hassen ist nicht mein Ding.
Der motorisierte Individualverkehr ist
nur sehr schwer oder gar nicht bestreikbar. Zumal die
Streikenden selbst motorisiert sind, d. h. sie müssten sich dann
schon selbst bestreiken.
Der motorisierte Individualverkehr ist
eine feindliche Macht.
Ich sehe aus dem rechten Fenster, ich
sehe aus dem linken Fester und ich schaue auf dem Fernster nach
vorne: Überall quellen motorisierte Fahrzeuge hervor.
Ein Navi ersetzt mein
Findungsvermögen und macht es überflüssig.
„Wir wollen durch Tschechien fahren,
aber da funktioniert mein Navi nicht. Ich werde die Fahrt
also nicht machen.“
Die Technik stellt (Heidegger), so
auf der Autobahn, die man u. U. 20 Kilometer lang nicht verlassen
kann.
Das Auto entspricht der instrumentellen (Un-)Vernunft.
Unsinniger Ausdruck
„Auto-Wandern“.
Warum lässt man überhaupt Motorräder
zu?
Jeder Autofahrt ist ein Argument
für den motorisierten Individualverkehr.
Warum fahren gerade junge und starke
Männer, Motorräder und schnelle und laute Autos?
Die Roadfilme mit Motorradfahrern
wie Henry Fonda haben Generationen „motorenkompatibel“ gemacht. Sie
vermittelten nomadisches Leben ligtht. Warum bin ich nie davon
ergriffen worden (außer meiner Moped-Zeit)?
Den heutigen schönen Sommertag zerstören
der „gute“ Bürger mit dem Motorrasenmäher, der Biker mit dem
Krach seines Motorrades.
Es gibt gute und schlechte Erfindungen.
Von den schlechten gibt es erträgliche und unerträgliche. Zu
letzteren gehört der motorisierte Individualverkehr.
Viele Veränderungen sind nicht
notwendig und sinnvoll.
Das Auto zerstört massiv Schönheit.
Ich erinnere nur Landschaften,
die ich durchlaufen, nicht mit dem Zug oder Auto durchfahren habe.
Zur Normalausstattung einer
zeitgemäßen Familie gehören 2 Autos (möglichst groß),
1 Wohnwagen, 1 Motorrad und 2 Alibi-Elektroräder.
Autogerechte Städte sind keine,
sondern Autosysteme.
Die Autoindustrie hat mir der Emissionsmanipulation nicht
zentral die Kunden betrogen, sondern primär die Umwelt. Denn wie
viele Kunden hätten einen SUV nicht erworben, wenn sie die realen
Werte gekannt hätten. Das sind nur wenige. Nein, Autoindustrie
wollte primär die Auflagen wie in der USA umgehen.
Die Wahrnehmung der Umwelt ist beim Autofahren auf ein
Minimum reduziert, wenn der Navi eingesetzt wird, wird das
Wissen von der Umwelt vollständig eliminiert.
Motoren-Technik verhindert eine fundierte Identitätsbildung.
Zumindest die Fenster und Türen der Häuser werden durch
die zunehmende Zahl von Bussen, SUVs, Limousinen, Motorbooten verdeckt.
Die ästhetische Kritik an den Badeorten in
Schleswig-Holstein ist berechtigt, aber sie muss unbedingt durch
eine Kritik des motorisierten Individualverkehrs ergänzt werden.
Eine Landschaft autokompatibel zu machen, heißt sie
zerstören.
Frage an eine Beratungsstelle: In meiner
Nachbarschaft haben nun alle einen Wohnwagen. Muss ich mir auch
einen anschaffen?
Die Weiterentwicklung von Wohnmobilen sind Hochhausmobile.
Ich verstehe nicht, wie ein Sozialist für den
motorisierten Individualverkehr sein kann.
Schlimm, wenn in der Entscheidung Eigenbewegung
oder Motor sich immer für den Motor entschieden wird. Inzwischen
findet die Entscheidung für den Motor jenseits der Preise statt.
Hier zählt nicht mehr die Marktrationalität.
Zwanghafte Nutzung des Autos und
Unterhaltungsmedien verhindern die Entfaltung menschlicher
Potentiale.
Auch wenn man mit dem Auto durch einen Wald
fährt, ist man nicht „in“ ihm. Der im Auto sitzende Mensch ist vom
Wald zweifach getrennt a) durch den „Autokäfig“ und b) durch
die asphaltierte Straße, die absolut naturfrei ist.
Sich vom Haus entfernen geht heute
offensichtlich nur noch mit dem Auto
Was früher faktisch stark benutzte
Fußgängerstraßen waren, sind heute Autostraßen
Motorennutzung ist im
Vollzug ohne menschliches Zutun (also ohne ein Subjekt) möglich,
Fernsehen nahezu.
Das Auto beschädigt alles Leben, so auch das der Nutzer.
Aber die Nutzer lassen diese Wahrheit nicht zu.
Autofahrer hat keine realen Kontakte zur Umwelt
und vielleicht noch schlimmer, zu sich selbst, da
er bewegungslos ist.
Bequemlichkeit außerhalb der
Notwendigkeiten ist der Feind und die Negation des Lebens.
Bei den meisten Autobesitzern spielt der reale
Verbrauch, um Wissen über die Emissionen zu
bekommen, keine Rolle. Ich vermute also, dass die Empörung über
manipulierte Daten eine opportunistische ist.
Hände können erbarmungslos sein, müssen
es aber nicht. Motore sind immer erbarmungslos.
Ich fragte einen Nachbarn, warum er einen Bus hätte. Seine Begründung
lautete, man wisse ja
nie, ob z. B. aus dem städtischen Zoo ein Nashorn ausbräche, und er
es von seinem Grundstück wieder zurück transportieren müsse.
Deswegen!
Es gibt viele gesunde Menschen, die aus
Bequemlichkeit jeden Meter mit dem Auto zurücklegen. Aber eines
Tages werden sie das Auto nehmen müssen, weil sie aus
gesundheitlichen Gründen nicht mehr laufen können.
Autos sind auch Panzer oder
Bomben. Sie zerstören die Stadt.
Im Auto sitzt man vom Start bis zum
Ziel. Mit dem Zug geht man zum Bahnhof, betritt den Zug, setzt sich,
geht auf Toilette und verlässt den Zug.
Wer in einem SUV namens
Discovery fährt, müsste leicht mitgekommen, wie primitiv er
ist.
Im Auto ist Natur als Wirkwelt ausgeschlossen.
Die Destruktion durch Technik
und Motorennutzung entsteht nicht durch falsche Nutzung, sondern
durch deren Nutzung an sich, wenn eine bestimmte Quantität
überschritten wird.
Der Motor ist eine Maschine. Der
entscheidende Unterschied besteht im Antrieb.
Tiefgaragen mögen bedingt sinnvoll
sein, sind aber ästhetisch höllenartig.
Nach einem Ort zu fahren, obwohl eine Bahn fährt, ist Irrationalismus
und Beweis für diesen.
Eine Landschaft, die mit dem Auto durchfahren wird,
ist im Bewusstsein keine, auch wenn man es denkt. Das gilt auch für
Zug oder gar Flugzeug.
Ständig an dem
Projekt „Bequemlichkeit
erweitern“ arbeiten, d. h. Bedingungen dafür zu schaffen, ist nicht
bequem, sondern anstrengende Arbeit.
Auto und elektronische Medien ersetzen die
Wirklichkeit, aber zu welchem Preis!
Straßen bauen ist zumindest zuerst einmal
Destruktion.
Zu einer Reise gehört auch die Fahrt. Auf
Reisen mit dem Auto vom eigenen Haus
zum Ferienhaus zu fahren, ist hier Negation. Hier gibt es keine
qualitative Zensur, keine Eigenbewegung und man sitzt nur auf
Stühlen.
Wenn Dir ein Auto zur Verfügung steht, kommst
Du mit großer Wahrscheinlichkeit in die falsche Spur,
die vom Leben wegführt.
Der Gletscher im Fextal im Engadin ist
das Paradies, auch weil er nicht mit dem Auto erreichbar ist.
Der Autowahn,
scheint er fast überall ungebrochen zu herrschen.
Ferienreisen beginnen
in der Regel von einem durch den motorisierten Individualverkehr
zerstörten Ort oder zu einem entfernten liegenden Orten, der
ebenfalls durch den motorisierten Individualverkehr zumindest
beschädigt ist.
Autostraßen bauen ist
unnötige Naturzerstörung und fördert die Auflösung von sozialen
Einheiten und Bindungen.
Erst eine lokale Wirtschaft würde
den motorisierten Individualverkehr zurückdrängen.
Motorisierter Individualverkehr führt
zu Schmutz, Lärm, Hässlichkeit, Kritikverlust, Dummheit.
Angepasstheit.
Ich bin gegen private Bahnen und Busse,
weil sie sich nur die finanziell lohnenswerten Strecken bedienen.
Immobilität führt im
Urlaub zur Erhöhung wirklicher Erlebnisse.
Autostraßen versiegeln
Möglichkeiten des Lebens.
In dem Ferienort Sils im Oberengadin wird
viel Rücksicht auf das Leben genommen. Das nahe gelegene
autofreundliche St. Moritz hat dreckigen Schnee auf den Straßen,
Sils sauberen.
Im Engadin kann man gut die Autofixierung erkennen, weil trotz eines sehr guten öffentlichen
Verkehrssystems immer noch viele Auto fahren. Alle Pro-Argumente der
Urlauber für das Auto sind eindeutige Rationalisierungen. Autofixierung führt zur kognitiver und geistiger Mittelmäßigkeit, ja
Unterforderung, und schwächt die Konzentration.
Je mehr motorisierte Technik,
desto weniger Subjektivität zeigt sich.
Die visuelle Ersetzung der
Menschen durch Autos.
Kaltherzig sind die Motorennutzer aus
Bequemlichkeit, die die Zukunft der Erde aufs Spiel setzt.
Was soll das „S“ im SUV?
Das Auto hat objektiv die Funktion wie
ein Leichenwagen, nämlich fast vollkommene Passivität. Auch im
Leichenwagen kann die oder der Betroffene nie sagen „Ich
fahre“. Wieso dann der Autofahrer?
Motore ersetzen das Leben
- und die Nutzer bemerken es nicht, begrüßen es sogar.
Auto und Rad sind
beide Hilfsmittel für Bewegung, aber das Rad hat die Eigenenergie
(metabolische Energie) als Antrieb.
Habituelle Autofahrer und habituelle
Fernsehmenschen führen ein bewegungsarmes Leben. Wer für den
Individualverkehr ist, schwächt die soziale Dimension.
„Ich bin mobil“ heißt überwiegend,
ich verfüge über ein Auto.
Motorensklaven machen menschliche Arbeit
überflüssig, aber der Mensch wird durch Arbeit (Hegel).
Motoreneinsatz nur akzeptabel,
wenn unvermeidlich, also eine Not wendet.
These: Motorentechnik und Kapitalismus
sind strukturell gleich, beide wollen uneingeschränkt herrschen.
Ökologisches Denken und Handeln dient der
individuellen und kollektiven Selbsterhaltung. Erforderlich
für ökologische Politik sind Demokratie und Liberalismus
Das Konzept „Volg“ (in kleineren Orten
einen Nahversorger zu installieren) in der Schweiz erspart
viele Autofahrten.
Städte werden zunehmend unwirtlich
(Mitscherlich).
Alle Städte, die die Verdichtung
ihrer Bebauung forcieren bei gleichzeitigem "Fahrenlassen" des
uneingeschränkten motorisierten Individualverkehrs, werden zunehmend
unbewohnbar.
Die Fixierung auf den motorisierten
Individualverkehr ist Ausdruck eines pathologischen
Individualismus.
Die Metamorphose vom Menschen
zum Auto ist bereits bei vielen „Bürgern“ fast abgeschlossen. Sie
können nun voller Stolz von sich behaupten „Ich nehme wahr und denke
wie mein Auto“.
Ein Auto ist eine Waffe, die jederzeit
losschießen kann.
Überall, wo der motorisierte Individualverkehr den
üblichen Bewegungsspielraum hat, entstehken Lärm, schlechte Luft,
Gefahren und Hässlichkeit.
Aus der Perspektive des Autofahrers ist
heute alles besser, aus der Perspektive des Fußgängers vieles
schlechter.
Wir haben kein sinnvolles Verhältnis zur
Bequemlichkeit. Wir haben keine Grenze für Bequemlichkeit.
Wir erkennen nicht ihr Optimum.
Ohne viel externe Energie wären die
materiellen Leistungen des Menschen und die ökologischen Belastungen
viel kleiner.
Im Rennsport rennt nicht der Sportler, sondern
das Auto fährt und deshalb ist das kein Sport. Schnelle Autos
fahren ist kein Sport, sondern eine besondere Form des Wahnsinns.
Aus Städten wurden Autostädte, aus
Landschaften Autolandschaften.
Reisen = Von einer Autolandschaft
übergangslos in eine andere.
Fortschritt ist heute „Rollschritt“.
Entweder das Subjekt ist ein
Mensch oder ein Motor. Ein Drittes gibt
es nicht. Übertrieben?
Ein Nachbar folgt der Logik
des Fernsehens, ein anderer der Logik des Autos. ind
das überhaupt zwei verschiedene Logiken?
Staus sind nicht naturwüchsig!
Wenn ich zu Fuß gehe, mit dem Rad fahre oder öffentliche
Verkehrsmittel nutze, bin ich kein Teil des Staus.
Stau ist eine Krankheit, die von Menschen verursacht wird.
Es gibt bereits viele Menschen, die alle
Distanzen über hundert Meter nur noch mit dem Auto zurücklegen.
Technik und Motortechnik lässt sich nicht
von Ideologien beeinflussen, so gibt es real nicht den Unterschied
zwischen sozialistischem und kapitalistischem AKW.
Beim Kofferpacken kann ein Problem
auftreten, weil entweder der Koffer zu klein ist oder
zu viel mitgenommen werden soll. Gelöst kann das Problem nur,
indem man entweder einen größeren Koffer angeschafft,
oder man verzichtet auf die Mitnahme eines (oft unnötigen)
Teils des Gepäcks. Beim Stau verhält es sich ähnlich: Entweder sind
die Straßen zu eng oder zu viele Autos fahren auf ihnen. Auch hier
gibt es nur zwei Lösungen: Erweiterung des Straßennetzes oder
Verzicht auf unnötige Autofahrten, wenn z. B. parallel
öffentliche Verkehrsmittel im Einsatz sind. Wenn Vernunft die
Einsicht in die Notwendigkeit ist, kommt nur die
letztgenannte Lösung in Frage.
Zu Stickstoffemissionen: Auch wenn eine
Kommune nicht den Grenzwert überschreitet, ist das Problem nicht
gelöst. Es kommt darauf an, wieweit sie den Grenzwert
unterschreitet.
Auto und Fernseher sind unbemerkte
Gefängnismauern. Beim Lesen sind sie es auch, aber irgendwie
werden sie bewusstseinsmäßig transzendiert.
Böser Gedanke: Die Mehrheit der Bürger
denkt und fühlt immer mehr wie Maschinen – und sie
bemerken diesen schleichenden Prozess nicht.
Hypothese: Gäbe es keine motorisierten
Verkehrsmittel würde die Mobilität (=reine
Distanzüberwindung) drastische zurückgehen.
Die Größe der Autos scheint zur
Hauptsache von der Großfamilie bestimmt zu werden.
Allerdings ist das auch abhängig von finanziellen Ressourcen: Wer
Geld hat, muss sich wohl ein großes Auto zulegen. Hier gibt es keine
Freiheit.
Autofahren ist kein qualitatives Erlebnis.
Der motorisierte Individualverkehr steht im Kern in einem
Widerspruch zur Ökologie.
Mobilität mit der Bahn ist akzeptabel,
weil im Vergleich zum motorisierten Individualverkehr
weniger umweltbelastend.
Wenn es stimmt, dass der motorisierte
Individualverkehr der Verursacher der wirklichen Probleme der
Gegenwart ist und sich hier nichts ändert, muss Kritik in der Sache
wohl ständig wiederholt werden.
Ob ich vor einem Bildschirm oder in einem
Auto sitze, macht einen Unterschied: Im ersteren sehe ich außer
Lämpchen oder Buchstaben nichts, in letzteren findet
eine massive visuelle Reduzierung derr Außenwelt
statt.
Autofahren ist aus der Perspektive der
Eigenbewegung und der inneren (z. B. Muskeln) und
äußeren Merkwerk eine uneigentliche Bewegung.
Das Verhältnis der meisten Autofahrer zu Autos
ist das einer Sucht. Erschwert wird diese Einsicht dadurch,
dass diese Süchtigen nicht bemerken oder einsehen können, dass sie
in diesem Verhalten süchtig sind. Im Gegenteil, diese Sucht wird
ständig zu etwas Sinnvollem rationalisiert und als Sucht verdrängt.
Im Auto und vor dem Fernseher
wird der Mensch auf lange Zeit tendenziell zum
passiven Ding. In der Bahn auch, aber er kann das dort
durch Lesen, Gespräche, Beobachtung und Reflexion
aufheben.
Es gibt wohl keine Stadt oder Region, die sich nicht dem Terror des motorisierten Individualverkehrs
unterworfen hat. Und das auch auf Betreiben der eigenen Bürger.
Nicht jeder Bürger hat ein Recht, mit
dem Auto bis zu seiner Haustür fahren zu dürfen.
enn Energie der Kern des Menschen ist,
dann steht der Mensch als Auto vor der Tür oder als
Fernsehapparat im Wohnzimmer.
Durch den Besitz eines Autos haben sich nicht die realisierten Ziele vermehrt, sondern eher verringert.
Auto fahren und der Konsum von
Unterhaltungsmedien verhindert Denken.
Motorisierte Fahrzeuge machen einen Berg zu
einem Unberg, Seen zu Unseen.
Im Auto sieht der Autofahrer nur Freiheit,
nicht Zwänge, Unfreiheit und Zerstörungen.
Immer dann, wenn es im Bewusstsein keine
anderen Möglichkeiten gibt, Orte zu wechseln als
mit dem Auto, müssen die Alarmglocken läuten.
Motorennutzung ist oft nur scheinbar aktiv,
denn man muss nur auf Knöpfe drücken. Beim z. B. beim
Programmieren kann das Drücken schwer sein, weil viel Wissen
aktiviert werden muss.
In Zeiten des rasanten Klimawandels ist das Argument „Ich fahre nur mit dem Auto und würde nie in einen Zug
steigen“ nicht mehr zeitgemäß.
Die Schönheit von zu Hause zum Einkaufen
loslaufen, also im Modus der Eigenbewgung, und damit natürliche,
kulturelle und soziale Möglichkeiten des Erfahrens machen.
Im Bus macht man auch keine Erfahrungen
von den durchfahrenden Landschaften und Städten, aber dafür soziale
Erfahrungen im Bus und kulturelle Erfahrung in Form
des Lesens oder Gesprächs.
Wenn zwischen Haus und Einkaufsladen das Auto
zwischengeschaltet ist, entsteht soziale Leere, schlechte
Luft, Hässlichkeit.
Inzwischen wird jede Kritik am
Auto als Angriff auf die eigene Person und die Freiheit aufgefasst.
Einige Überlegungen zum
Abgasskandal
- Es ist falsch und ungerecht, allein den
Autobauern und Kontrollorganen dieses Fehlverhalten anzulasten. Der
Gesamtdruck entstand aus mehreren „Einzeldrucken“:
a) von vielen Autonutzern, die gute Argumente
für ihren Kauf und Nutzung von insbesondere großen Wagen brauchten,
b) von Umweltschützern, die die gegenwärtigen
Autos oder Autos an sich kritisierten
c) Politik durch Vorgaben,
d) durch technischen Optimismus,
e) durch Profitstreben der Firmen.
Allgemein:
- Der Abgasskandal hat die grundsätzlichen Grenzen der technischen
Machbarkeit aufgezeigt.
- Technikfreaks meinen, nur technisch lassen
sich Probleme lösen. Andere Lösungen können sie
nicht denken, diese
sind für sie im Kern immer unvernünftig und ein Zeichen von
Denkfaulheit bzw. Dummheit.
- Eine Lösung des Problems kann auch in deren
Nichtnutzung der Ursachen liegen.
Ich reagiere sicherlich extrem negativ
auf den motorisierten Individualverkehr, weil dieser in seiner
Ausbreitung ebenfalls extrem ist.
Rationale Autonutzung: Taxen,
Krankenwagen, große und kleine Lieferwagen, öffentliche
Verkehrsmittel, begrenztes Car-Sharing.
Jede Stadt und Dorf wurde unter Mithilfe ihrer
Autos fahrenden Bewohner zerstört, zumindest verloren sie ihre
Schönheit.
Motore sind aus ökologischer Perspektive wegen
ihrer Emissionen immer schädlich, für den Menschen je nach
Situation gut oder schädlich. Das zu entscheiden ist das
ökologisch-humanistische ethische Problem der Gegenwart.
Vermutung: Die habituellen Autofahrer bemerken
es nicht, dass sie Auto fahren. Dieser Vorgang ist für sie naturwüchsig, deswegen problematisieren sie das Autofahren nicht
einmal ansatzweise.
Eine Information ist ein Unterschied.
Wenn es keine saubere Luft mehr gibt, wird auch die schmutzige nicht
als schmutzige wahrgenommen.
Die alte Dame flog hin und konnte nicht
mehr laufen. Ein junger Mann half ihr und brachte sie zu ihrem Auto.
Das häufigste Argument für
die Nutzung des Autos ist der Hinweis auf Bequemlichkeit. Das
Streben nach Bequemlichkeit ist unter gegebenen Bedingungen oft
kontraproduktiv. Das Optimum liegt zwischen zu viel und zu wenig.
Heute fliegt man von Sonderburg in Dänemark
nach Jersey. Vor 20 Jahren sind wir über Paris nach
Granville und mit dem Hoverkraft nach Jersey gefahren. Wie
hatten viele Erlebnisse, an die ich mich noch
heute gut erinnern kann. An was erinnern sich die Fluggäste?
Heute erleben wir das Ende der
direkten Kritik des sinnlich-leiblichen
Menschen an den Verhältnisse, stattdessen die indirekte Kritik
des Autos an den Verhältnissen. Mit anderen Worten:
Kritik ist heute zuallererst Kritik aus der Perspektive des
Funktionierens des Autos abgeleitet.
Motore reduzieren Leben.
„Während sich ortskundige
Autofahrer längst auf die stationären Blitzersäulen
eingerichtet hätten (darüber werden sie im Radio informiert,bm),
wäre das bei mobilen Geräten unmöglich (ein
CDU-Politiker aus Hamburg).
„Mich erstaunt immer wieder, mit
welcher Selbstverständlichkeit öffentliche Flächen für Privateigentum zur Verfügung gestellt werden sollen und das
natürlich kostenlos. Der Autobesitz ist aber Privatsache und damit
eigentlich auch die Unterbringung derselben. Wenn jetzt knapp
780.000 Kfz in Hamburg zugelassen sind, hier aber über 1,8 Millionen
Menschen leben, bedeutet dies ja, dass über eine Million kein Kfz
besitzen. Dies werden natürlich vor allem Kinder, Jugendliche und
ältere Menschen sein. Flächen sind in einer Großstadt wie Hamburg,
insbesondere in der inneren Stadt, nun einmal nur begrenzt vorhanden
und diese sollten dafür genutzt werden, die Stadt lebenswert für
alle zu erhalten und nicht als Abstellfläche. Der Mensch sollte aber
immer vor dem Auto den in einer Stadt begrenzt zur Verfügung
stehenden Raum nutzen können (Susanne Faltin, per
E-Mail.
Die modere Stadtgestaltung ist autoorientiert.
Die nicht so stark vom Auto befallenen historischen
Stadtteile werden von Besuchern immer noch bevorzugt.
Mensch und motorisierter Individualverkehr
passen nicht zusammen. Egal, ob er außerhalb des Autos sich befindet
oder im Auto sitzt.
Sie haben nun gelernt, in einem Bus zu
fahren. Jetzt müssen sie nur noch lernen, in öffentlichen und nicht
in privaten wie der ihrige zu steigen.
Vermutung: Der stärkste Druck, die
Städte autogerecht zu machen, kommt nicht von externen Besuchern und
Durchfahrenden, sondern von den Bewohnern der jeweiligen Stadt.
Beim Autofahren macht man keine Erfahrung
von der jeweiligen natürlichen, sozialen und kulturellen Umwelt. Im
Zug ebenfalls nicht, aber soziale und kulturelle (z. B. ein Buch)
sind innerhalb des Zuges möglich.
Wenn eine Autostraße den zunehmenden
Autoverkehr nicht mehr aufnehmen kann, sind heute die einzigen Lösungen entweder Straßenverbreitung oder Neubau von
Entlastungsstraßen oder beides. Den Autoverkehr einzuschränken, kann
nicht einmal gedacht werden.
Eine weggeworfene Plastikflasche kann
man aufsammeln, die Emission des Autos kann man nicht einfangen.
Je geringer der motorisierte Individualverkehr
ist, desto schöner der Ort oder die Gegend.
Der Begriff „Mobilität“ muss
differenziert werden in Eigenbewegung, Autonutzung und Nutzung von
öffentlichen Verkehrsmitteln.
Der endliche Mensch lebt immer innerhalb räumlicher und zeitlicher Grenzen.
Jede unnötige Vermehrung der Bequemlichkeit
ist Verlust bzw. Rückschlag, jede Überwindung der Bequemlichkeit ein
Gewinn und Vergrößerung der Ich-Stärke - desto
schwächer wird die Macht der Motore über uns. Warum leisten wir hier
so wenig Widerstand. Außer Sport, der aber keine Funktion im Alltag
hat als die Förderung der Gesundheit. Problemlos setzt
man sich nach dem Sport ins Auto, d.h. es findet kein Transfer
statt.
Mit dem Auto (und Flugzeug) löst sich der
innere Mittelpunkt des Lebens auf, auf dem
die Einzigartigkeit eines jeden Menschen beruht.
Wieso kann man heute nur noch in kleineren Bussen oder SUVs fahren? Nicht in normalen Autos oder gar in
öffentlichen Verkehrsmitteln
Zumindest im Herbst und Winter gibt es nur Autofahrer, Fernsehende oder Schlafende.
Eine Autofahrt ohne Mitfahrer ist ereignislos – und sei sie noch so weit.
Warum setzen Konservative nur so
einseitig auf den motorisierten Individualverkehr? Oder sind sie
inhaltlich gar keine?
Der so genannte Fernsehapparat ist aus
sinnlicher Perspektive ein Nahsehapparat. Der Zuschauer hat
absolut keinen Kontakt zur sinnlichen Außenwelt, nimmt man einmal
den Apparat selbst aus.Im Auto wird die Außenwelt durch Verpanzerung
ausgeschlossen.
Der motorisierte Individualverkehr zerstört
Orte durch a) sein „Tun“, b) sein potentielles „Tun“ (die
bereitgestellten Flächen), c) seine Infrastrukturen (Asphaltflächen
bis Tankstellen), d) Krach, Gestank, Aggression, Verhinderung von
Natur und sozialen Situationen. In öffentlichen
Verkehrsmitteln ist man ebenfalls von der Außenwelt isoliert, aber
man befindet sich in einer sozialen Situation.
Ist nicht ein ständiger Benzingeruch in
der Luft? Wenn Information einen Unterschied beschreibt, aber
gute Luft nicht mehr vorhanden ist, nimmt man natürlich auch
nicht Benzingestank wahr. Wie schlecht mag die Luft in großen
Parkplätzen wie vor Einkaufszentren sein?
Tonnen von Giften ergießen sich täglich über
die Stadt. Dazu die These: Die Stadtluft ist inzwischen so schlecht,
dass die Körper, nicht die Bewusstseine, es bemerken und in der
Stadt zu laufen als Unlust interpretieren.
Wo Asphaltflächen
herrschen, da gibt es keine Blumen.
In motorisierten Fahrzeugen wirkt die
wirkliche Wirklichkeit absolut nicht direkt auf die Insassen.
Das Auto reinlassen ist, das Böse
reinlassen.
Eine Straße mit ruhendem Verkehr ist hässlich,
mit fahrenden Autos Krieg, deswegen muss man sie meiden.
Das Auto als privates Eigentum zu
interpretieren, ist ein fruchtbarer Gedanke. Ich darf doch mein Bett
auch nicht auf der Straße aufstellen.
E-Bikes zerstören die Magie des Radfahrens.
Ich bin traurig, wenn ich durch die Straßen
meiner Heimatstadt gehe, die früher von Fußgängern und Radfahrern
beherrscht war und nun zu reinen Autostraßen geworden sind.
Wir ersaufen sintflutartig in Autos.
Immer mehr Menschen werden von Motoren
beherrscht, aber sie erkennen dieses Beherrschtwerden nicht.
Das Beherrschtwerden ist dann eine Sucht
wie von Drogen und Alkohol. Aber das von Motoren zu behaupten, ist
ein Denktabu.
Jeder Deutsche verdrängte bis 1945, dass sein
Handeln das größte Unrechtsregime förderte. Ähnlich verhält es sich
heute mit Motoren und Autos– wenn man von einer zukünftigen Klimakatastrophe ausgeht. Ich kann das wohl nur denken, weil ich
mich konsequent vom Autoeinsatz gelöst habe.
Wer ins Auto steigt oder den Fernseher
einstellt, kann nicht mehr denken, weil u. a. schlicht dafür
kein Zeit mehr vorhanden ist.
Begräbnisse im geliebten Auto wären
vielleicht sehr gefragt.
Zum Car-Sharing: Zumindest stehen
weniger Autos herum.
In meiner Nachbarschaft steht ein mehrstöckiges Wohnmobil.
Die gesamte Großfamilie hat ihren Wagenpark
nicht nur erweitert, sondern auch alle Wagen durch SUVs und Busse
ersetzt.
Bekannte von uns fahren wenig
Auto nicht aus ökologischen Gründen, sondern weil sie lebendig
sind.
Dass Radfahrer immer häufiger Signalfarben
tragen, ist dem Autoverkehr geschuldet, aber der Einfluß reicht bis
in die Kleidung in Fußgängerzonen, ja im privaten Bereich.
Zu einem gemeinsamen Fest kommt
ja auch keiner auf die Idee, dieses als Sozialismus oder Zwang
zum Kollektivismus oder gar als Aufgabe der Individualität zu interpretieren. Aber über den öffentlichen Verkehr
werden diese Urteile sehr schnell geäußert.
Die Maxime „Vernunft ist die Einsicht in die
Notwendigkeit“ können bereits viele Autofahrer aus strukturellen
Gründen als Argument für sich in Anspruch nehmen, wenn z. B. der
nächste Kaufmann in zehn Kilometer liegt.
Autostraßen ohne Autos sind leer, mit
Autos sind sie gefährlich.
„Unfälle: Im Kreis Segeberg sind die Straßen
(ich frage, sind es nicht die Autos?) am gefährlichsten“ (aus
Flensburger Tageblatt).
„Schädlich und verboten: Auto warmlaufen
lassen.“ Das ist endlich eine vernünftige Information vom ADAC
statt Right or wrong my car.
Wer in schönen, naturnahen Landschaften
wohnen will, muss auf das Auto verzichten.
Wenn es stimmt, dass Autos schöne Orte
hässlich machen,
dann sollte man sie nicht in diese Orte lassen.
Nicht die Erfindung des Autos,
sondern erst die Ausstattung eines jeden Menschen zwischen 18 und 90
Jahren mit einem Auto ist die große Tragödie der
Menschheit und als Folge die der Erde.
Was fasziniert daran,
stundenlang auf der Autobahn am Steuer zu sitzen, anstatt in der
Bahn zu lesen, sich unterhalten, zu denken, zu dösen, zu schlafen,
zu beobachten, …?
Ein junges Mädchen beklagt sich über ihren
Urlaubsort in Kroatien, weil dort die Fußwege so lang gewesen wären,
und man dort das Auto nicht nutzen konnte. Daraus folgt: Auch die Barbarei wächst nach.
Wenn ich bestimmte Strecken nicht in
Eigenbewegung realisieren kann und auch nicht öffentliche
Verkehrsmittel in Anspruch nehmen will, muss ich grundsätzlich
auf sie verzichten.
Gehen (Eigenbewegung) ist die primäre
Tätigkeit des Leibes; Parallel findet die sinnliche Wahrnehmung
die inneren und äußeren Reize während Eigenbewegung statt.
In dem schön gelegenen Hotel herrscht fast nur
die körperliche und geistige Eigenbewegung.
Eigenbewegung ist mein Lebensthema
und–praxis.
Man kann an einem Hund gut den Unterschied
zwischen Leben und Artefakte erkennen.
Wir gehen vier Tage vom Starnberger See zu
einem Hotel bei Mittenwald. Das ist der entscheidende Unterschied
zum Autofahren. Hier geht es nicht um Spaß und Lust, sondern um die
„Magie des Gehens“.
In der Eigenbewegung entsteht berechtigte
Identität.
Auf Föhr geht es in allem Geschehen um konkreten Menschen, seltener um Systeme und Möglichkeiten. Jeder
Mensch ist hier einmalig.
Im Zug findet wenig Distanzen lüberwindende
Eigenbewegung statt. Im Zug kann man aber lesen, dösen, schlafen,
Gespräche führen. Was lernt ein fünfjähriges Kind alles im Zug!
Outdoor-Kinder spielen in frischer Luft,
machen soziale und andere Erfahrungen - auch von sich selbst.
These: Alle Inhalte des Bewusstseins sind leiblichen Ursprungs, ihr Fundament ist der sich bewegende Leib.
Welche Prozesse den Leib bedingen, ist ein Geheimnis.
Leib = Eigenbewegung, Körper =
Fremdbewegung.
Sport ist zwanghafte, stark geregelte
Eigenbewegung.
Der Gewinn der Eigenbewegung besteht in
tieferes Selbst- bzw. Ich-Bewusstsein.
Der Rhythmus der Eigenbewegung statt des
Taktes der Motore.
Ich habe immer gewusst, dass innere und
äußere Eigenbewegung sich wechselseitig positiv beeinflussen.
Gehen ist erdgebunden, Schwimmen und
Fliegen nicht.
Natürlich gibt es einen Weg von Innen nach
Außen, z. B. beim Lächeln und beim Gehen. Es gibt aber auch
umgekehrt den Weg von Außen nach Innen: ein sozial „verlangtes“
Lächeln hat Einfluss auf die innere Befindlichkeit.
„Ich stehe hinten auf dem Parkplatz“,
obwohl er sich in einem Geschäft befindet, ist genau so falsch wie,
wenn die Krankenschwester zum Patienten im Bett sagt „Nun drehen wir
uns um“.
In der Eigenbewegung ist implizit immer ein lebendiger Leib enthalten.
Stehen ist nicht weniger leicht als
Gehen oder Laufen.
Die Art und Weise des Atmens spiegelt
den geistigen, seelischen und körperlichen Zustand des Menschen.
Ziel: Das Atmen muss frei sein von Einschränkungen wie beim
schnellen Gehen.
Aus einem Leserbrief: „NEIN, die
Gesamtbevölkerung hat ein Recht darauf, zu fahren“. Eine
Begründung für dieses „Recht“ erfolgt nicht. Es ist
für den Schreiber ein nicht in Frage zu stellendes Naturrecht.
In „Bahn“ steckt bahnen. Die Bahn
ist in dem Sinne die am wenigsten ökologisch belastende, weil sie
pro Fahrgast relativ wenig Energie bedarf und emittiert.
Öffentliche Verkehrsmittel werden von Autofreaks mit Sozialismus und Zwang gleich gesetzt. Die
Zwänge auf die Autofahrer werden als unvermeidbare Folgen bewertet,
ja verdrängt.
In unserem Viertel gibt es eine viel befahrende
Straße, durch die ein (1) Auto und bestenfalls ein
Rad gleichzeitig passen, wenn der Autofahrer diszipliniert
fährt. Aber das ist nicht immer der Fall. Deswegen fahre ich mit dem
Rad in der Mitte. Ich bin doch gleichberechtigt.
Die riesigen Wohnhausagglormerationen (Suburbs)
wären ohne Autos nicht entstanden.
Jeder Fußgänger meidet möglichst viel
befahrene Straßen.
Ich verstehe absolut nicht, warum man das Auto
nutzt, wenn parallel öffentliche Verkehrsmittel fahren.
Jegliche Neugier auf spontane Situationen ist hier wohl abhanden
gekommen.
Das Auto ist das effektivste Isolationsmittel – auch von sich selst. Denn: ohne Eigenbewegung
gibt es kein Selbstbewusstsein und keine Selbsterkenntnis.
Der Schluss der Hamburger CDU,
die Stellplätze für Autos in der
Innenstadt Hamburgs allein deswegen zu vermehren, weil die Zahl der
Neuzulassungen sich vergrößert habe, ist schlicht
mechanische Anpassungspolitik ohne Reflexion. Dazu ein
entlarvender, sicherlich drastischer Analogieschluss: Dass 1938 die
Mehrheit der Deutschen Nazis waren, zwang nicht dazu,
es selbst auch zu werden. Die Frage nach dem Wert nicht zu
stellen, ist das Ende der Moral.“
Autofahrer wollen die autogerechte Stadt, aber
die betroffene Stadt wird durch diese Forderung derart verändert,
dass sie keine Stadt mehr ist. Sie ist vom Inhalt keine Stadt
mehr, sondern nur noch von der Bezeichung. Dafür muß man einen neuen
Begriff finden.
Es gibt kein Recht, ohne Notwendigkeit
mit dem Auto zu fahren.
Seit drei Tagen haben sie kein Auto ihres
Wagenparks in Anspruch genommen, sie müssen krank sein.
Autos im Plural sind hässlich und erzeugen Hässlichkeit.
Was fasziniert an großen Autos,
überhaupt an großen Waren und an große Mengen? Bei mir waren es
früher Schallplatten und Bücher.
Was will man im Urlaub im Engadin mit
dem eigenen Auto?
Ein Nachbar: „Wir holen morgens mit dem Bus
die Brötchen, obwohl der Bäcker nur dreihundert Meter von uns
entfernt ist. Dieser Bus ist aber kein öffentlicher, sondern er ist
unser, der zwar etwas kleiner ist, aber zwölf Menschen passen auch
rein.“
Nun haben die Bahnkritiker endlich ihr
finales Argument gefunden, nämlich dass für kurze Zeit auf der Fahrt
von Flensburg nach Hamburg in Neumünster umgestiegen werden muss.
Ich finde es natürlich auch besser, wenn die Zugfahrt
Hamburg-Flensburg ohne Umsteigen möglich ist. Aber zu meinen, das Umsteigen in Neumünster verderbe die ganze Fahrt
überflüssig mache, ist albern. Zumindest ist kein
Grund, aufs Auto umzusteigen.
Eine sinnvolle Einrichtung in der Kanzleistraße
in Flensburg: Auf halber Strecke eine Sperre für Autos
eingerichtet zu haben.
Wir müssen immer mehr Motore, so auch
Autos einsetzen, auch wenn die Welt zugrunde geht.
Selbst ein Jesus würde gnadenlos verdrängt
werden, würde er sich gegen den motorisierten Individualverkehr
wenden.
Unter einer asphaltierten Fläche ist jegliches
Leben erstickt. Wie kann man Asphalt nur gut finden?
Neue Produkte nehme ich grundsätzlich
nicht zur Kenntnis und wenn, dann bewerte ich ihre ökologischen
Folgen und, ob sie die soziale Identität fördern oder mindern.
In den Einkaufszentren findet man die
meisten Bürger, in der Innenstadt nur noch wenige.
Das Kapital zerstört real Welt und
rekonstruiert oder phantasiert sie dann im Schein (so Naturfilme).
Nur Bewohner einer Stadt ist zu wenig, sondern
man muss ein Bürger sein.
Es gibt Verpanzerungen, die gleichzeitig
gegen das Innere und das Außen wirken.
Eine Verkehrslandschaft ist nie schön, aber
jede Landschaft ohne ein perfektes Verkehrssystem
ist es.
Meine Motorentheorie scheint auf dem
ersten Blick vielleicht als eine große Simplifikation, ist sie aber
nicht, sie trifft den Kern der Dynamik.
Zumindest seit zehn Jahren wissen wir von der
drohenden Klimakatastrophe und trotzdem sind in dieser Zeit die Autos immer größer geworden. Das ist der Skandal.
In unserem Viertel gibt es kein
Lebensmittelgeschäft mehr, deswegen müssen wir zum drei
Kilometer entfernten Geschäft laufen. Aber keiner der Kunden kommt
aus unserem Viertel. Ist es ihnen vielleicht nicht
weit genug?
Auf Autostraßen herrscht kein Friede, sondern
fast ständiger Kriegszustand
Motorisierter Individualverkehr ist Inbegriff der Irrationalität.
Der kleines Junge im Großraumabteil
eines Zuges: Was entdeckt er da alles? Von den vielen sozialen
Zuwendungen abgesehen.
Nach 1950 wurde das von Hitler begonnene Autobahnnetz vervollständig und massiv erweitert. Danach waren
die Städte „dran“.
Den Ort, den man in fünf Minuten mit dem Auto
erreicht, verliert drastisch an Wert, erst im Bewusstsein,
dann real durch die Autostrukturen.
Unsere Nachbarn habe ihre Hausauffahrt mit ansprechendem Material erneuert. Aber für die Natur
ist kein Quadratzentimeter übrig geblieben. Nun ist sie hübsch,
autogerecht und pflegeleicht.
Zu einem Event gehört, egal wo es
stattfindet, immer eine Autofahrt, denken zumindes 98 Prozent der
Besucher.
Die gegenwärtig größte Beschneidung der
Freiheit besteht durch die Nutzung von Motoren
Die ökologische Politik will
keinem die Mobilität wegnehmen, sondern nur deren destruktiven
Formen wie Individualverkehr, Kreuzfahrten und unnötige Flugreisen minimieren. Also keine Angst.
Die Mittel- und Oberschicht wohnt nicht an viel befahrenen Autostraßen.
In der Produktion wage ich nicht,
Motorenkritik zu üben.
Ein notorischer Autonutzer beklagt, dass es in
unserem Viertel keine Geschäfte für den täglichen Bedarf mehr
gäbe. Er bedenkt aber nicht, dass gerade das Auto die Ursache des
Niedergangs der Geschäfte in den Stadtteilen und in den Dörfern ist.
Auch als wir noch ein Auto hatten, sind wir
nie auf die Idee gekommen, mit dem Auto in die
Innenstadt zu fahren.
Es ist 11 Uhr vormittags, es regnet und es ist
bereits ziemlich dunkel. „Klimawandel“ denke ich. In meiner
Zeitung lese ich, dass bis auf die Grünen und voran der SSW
fordern, zusätzliche Parkhäuser in Flensburg zu bauen, um die
Möglichkeiten für den motorisierten Individualverkehr zu verbessern.
Ich frage mich, ob nicht bereits der Klimawandel doch Grund genug ist, den motorisierten Individualverkehr auch durch
eigenen Verzicht, der übrigens keiner ist, zu beschränken. Also
gegen die Anpassung an einen irrationalen Trend
Für den, der nicht im Ort oder seinem
Stadtviertel einkauft, werden die Wege derartig lang, dass man
das Auto benutzen muss. Das führt zu Gebilden, die aus verinselten
Gebäudekomplexen besteht, die von einem
Automeer umgeben sind und durch breite
Autostraßen verbunden sind. Diese Entwicklung kann man
beispielsweise deutlich an den Einkaufszentren und an neu gebauten
Krankenhäusern ablesen.
Auf das Auto verzichten ist kein
Verzicht, sondern Gewinn.
Move your ass and not
your car“ drastisch, aber sinnvoll
Die Werbung, nicht die Vernunft bestimmt
stärker das Kaufverhalten, verstärkt durch die Maxime „up to the
Johnsons“, d. h. wenn der Nachbar es hat, muss ich es auch haben
Die Bedürfnisse des Autos sind große
Straßen, billiges Benzin, Störungsfreiheit des Fahrens (Hitler
drohte Fußgänder auf der Autobahn erschießen zu lassen).
Maximal lassen sich Bedürfnisse nach
Bequemlichkeit, Erwerb von von möglichst billigen Massen mit dem
Auto realisieren.
Murnau hat ein Herz, das autofrei ist.
Der motorisierte Individualverkehr ist die Entscheidung gegen das Leben.
Die Porsche-Werbung funktioniert nur, wenn der
Betrachter massiv verdrängt. Ohne Verdrängungen könnten wir
heute wahrscheinlich nicht mehr leben.
Motorisierter Individualverkehr und Heimat
sind inakzeptabel. Es gibt keine unmittelbaren sinnlichen
Erfahrungen mehr.
In Theodors Novelle „Grieshuus“dürfen nur die
Adligen mit der Kutsche direkt vor die Kirche fahren. Ist das die
Ursache für die Faszination des Autos?
In der historischen Kleinstadt gibt
es mehrere Situationen, wo Häuserecken die Bürgersteige drastisch
verengen, aber nie ist die Autostraße eingeengt.
Wer in der Stadt mit dem Auto fährt, darf nicht
optlimale Fahrbedingungen fordern.
Unbegründete Bequemlichkeit verhindert
Leben.
Ziel: Den Motoreneinsatz minimieren.
Wegen der Medien und Motore können wir uns nur
als Körper, nicht als Leib denken und fühlen.
Der Autofahrer hat auch eine Umwelt,
nämlich das Autoinnere.
Fast jeder Ort hat meditative Momente,
die man aber niemals im oder vom Auto aus erlebt.
Wie sieht die Autostadt der Zukunft aus?
Inselartig kompakte Gebäudekomplexe, die von einem parkenden
Automeer umgeben sind und durch breite Autostraßen
verbunden werden.
Wir müssen die Autostraßen minimieren. Also ein
Paradigmawechsel ist angesagt: Baut die Autostraßen zurück zu
Wegen für Gehende, Radfahrer und langsam fahrende
Laster. Das ist die Umkehrung der herrschenden Tendenz.
Unsere Straße ist vorbildlich mit mehreren
Bussen versorgt, allerdings sind es leider private.
Früher bestanden Städte und Dörfer im
Bewusstsein aus Gebäuden und Menschen, heute primär aus Straßen.
Früher sagte man: „Verlauf dich nicht“, heute:
„Verfahr dich nicht“
Die Emissionen des Autos verursachen
teilweise Klimawandel, der Motoreneinsatz ersetzt den Menschen und
die Motore ermöglichen das Anthropozän
Die Motorenorientierung führt dazu, dem eigenen Leben nicht mehr zu vertrauen.
Das große Plus der Kaiserbäder auf Usedom sind
nicht die Autostraßen, sondern die Strandpromenade
für Fußgänger und Radfahrer.
Der große Irrtum der Autonutzer besteht
darin zu meinen, die Art und Weise des Motors
beeinflusse ihn nicht.
Motore im Allgemeinen und Autos im
Besonderen wirken auf die Psyche bis auf den Charakter und
auf die Weltanschauung.
Nicht die so sehr Bedürfnisse des lebendigen
Menschen, sondern die Bedürfnisse seines Autos bestimmen sein
Leben und das der Gesellschaft
Der Mensch ist aus der
Perspektive des Autos selbst zum Auto geworden.
Der Mensch hat sich selbst zu einer Funktion des Autos gemacht,
nicht umgekehrt.
Maximal lassen sich Bedürfnisse nach
Bequemlichkeit, Billigkeit, Erwerb von Massen mit dem Auto
realisieren.
Bereits der Klimawandel ist doch Grund genug,
den motorisierten Individualverkehr auch durch eigenen Verzicht,
der übrigens keiner ist, zu beschränken.
Motorisierte Räder rollen für den Sieg
über das Leben
Der motorisierte Individualverkehr verhindert
Leben und Lebensqualität sowie Freiheit der Eigenbewegung.
Die Bedürfnisse des Autos sind große
Straßen, billiges Benzin, Störungsfreiheit des Fahrens (Hitler
drohte übrigens Fußgänger auf der Autobahn erschießen zu lassen).
Motorisierter Individualverkehr verhindert
strukturell Begegnungen. Direkt erfährt der Autofahrer nur das
Autoinnere und vielleicht etwas von sich selbst. Warum ist das Auto
trotzdem so beliebt?
Sehnsuchtsorte sind in der Werbung
autofrei, aber man will sie mit dem eigenen Auto erreichen.
Denn die Autofahrer wissen nicht, was
sie tun, so den Schnee schwarz machen, die Gerüche verdrängt und den
Lärm der Motore nicht wahrnehmen. Das alles wird verdrängt.
Es gibt ein bestimmtes Ausmaß an Bequemlichkeit, das nicht nur Erfahrungen verhindert, sondern
direkt auch gesundheitsschädlich ist. Wenn unbegründete
Bequemlichkeit – und das ist heute meistens der Fall - positiv
gesehen wird, wird Leben verunmöglicht.
Die Autofahrer haben inzwischen Strukturen
geschaffen, die jetzt als Begründung herhalten, dass sie fahren
müssen.
Das Auto ist keine gute Erfindung.
Typische Autofahrereinstellung: Alles,
was den motorisierten Individualverkehr erleichtert, ist gut. Alles,
was ihn behindert, muss beseitigt werden.
„autolos“ ist der bessere Ausdruck als
„autofrei“ wegen der nazistischen Formulierung „judenfrei“.
Die Industriegesellschaft erzeugt die
sitzende Gesellschaft.
Das Auto hat das Image der Freiheit und
Schönheit. Aber das ist ein Irrtum.
Zu viel oberflächlich innere und äußere
Mobilität verdrängt Bildung.
Im Motor ist wie im Kosmos keine Freiheit
und Liebe.
Den motorisierten Individualverkehr
zurückdrängen heißt auch, den direkten und indirekten Flächenfraß
zu vermindern. Platz schaffen für anderes.
Der Porsche ist real gewordene
Irrationalität der Mobilität.
Jede Autofahrt fördert den Ausbau des
Straßennetzes.
Motorisierte Räder rollen für
den Sieg über das Leben.
Der Motor ersetzt den sich bewegenden
Leib. Der Motor macht aus dem Leib einen Körper, der bewegt
wird.
Ein Fahrrad mit einem Motor ist kein Rad,
sondern ein Motorrad.
Gäbe es keine elektronischen
Unterhaltungsmedien, würden noch mehr Menschen mit dem Auto auf der
Suche nach Sinn fahren. Entweder sind sie in dem einen oder in dem
anderen Gefängnis. Das Wesensmerkmal des Gefängnisses
ist die drastische Einschränkung der Eigenbewegung.
Eine Maschine oder ein Motor kennt keine
affektive Betroffenheit, die übrigens immer weniger in der
technisierten Zivilisation stattfindet. Stattdessen viel Ersatz
als Inszenierungen von affektiver Betroffenheit.
Ich stehe an einer Umgehungsstraße einer
Kleinstadt. Ständig fahren Autos an mir vorbei, keines
hält. Was hat das für Folgen für mein Verhältnis zu diesem Ort?
Die Autobahn ruft, nicht mehr die Natur.
Gefählich: Über zu viele Energiesklaven
zu verfügen.
Im Auto, im Haus oder vor dem Fernsehapparat
hat der Bürger fast alles im Griff. Von ihm wird nichts
anderes verlangt als die Einstellung auf die Situation.
Das Wort „Auto“ kommt aus dem Griechischen
(autos = selbst). Deswegen: Nicht ich, sondern das Auto fährt.
Sie sind von Flensburg bis München
mit dem Auto gefahren und haben in dieser Zeit kein Wort
mit einem Fremden gewechselt. Wenn das kein Fortschritt ist.
Motorkraft ersetzt beim Autofahren Körperenergie, beim Fernsehen geistige Energie. Vermutung: zur
Körperkraft gehört auch implizit geistige Kraft. D. h. mechanische
Körperkraft kann u. U. schnell in geistige Körperkraft wechseln.
Autofahren ist anstrengend, aber diese
Anstrengungen werden verdrängt bzw. nicht analysiert.
Erst wenn die Mehrheit der Menschen das
jeweilige geschichtliche Optimum von Bequemlichkeit erreicht
hat, gibt deren Denken Ruhe. Das ist der Motor des Konsums, der im
Kern Angebote zur höheren Bequemlichkeit enthält.
Motorisierte Aktivitäten haben folgende Verluste, die zu bedenken und
heute ein Tabu sind:
die Motore beherrschen den Menschen, enteignen ihn von seinen Anlagen und Fähigkeiten. Es gibt
keine Kinästhetik.
Der Autofahrer wird reduziert auf
die Wahrnehmung von in Anspruch genommenen Fremdbewegungen,
d. h. vom Transportiert werden. Auch in der Fremdbewegung können
Außenimpressionen vermittelt werden, aber sie sind nicht in der
Fremdbewegung konstitutiv notwendig. Deswegen sind sie stark
reduziert, selektiv, flüchtig, panoramisch, ….
Quer durch Deutschland mit dem ICE oder mit dem
Rad oder zu Fuß größere Strecken zurücklegen – und du weiß den
Unterschied auch in der Wahrnehmung der inneren Prozesse und der
äußeren Welt.
In öffentlichen Verkehrsmitteln findet die
gleiche Reduktion der Wahrnehmung der Außenwelt statt wie im Auto,
aber es gibt mehr Möglichkeiten für die
Entwicklung der Innenwelt: Lesen, Gespräche, Bedenken, Beobachten,…
Wahrnehmungen im Auto finden faktisch fast ohne
Körper statt, nur noch das Auge ist aktiv, und damit überfordert.
Ist das das Telos der motorisierten
Zivilisation - ein Leben in Vitro? Dieses
Leben besteht nur aus Augen und Gehirn und wird
ständig durch die Welt gefahren. Das braucht wenig Platz und
verzehrt wenig.
Die Motorennutzung bestimmt die Inhalte
der Wahrnehmung, des Fühlens und Denkens.
In öffentlichen Verkehrsmitteln
kann ich grundsätzlich zu jeder Zeit eine Kommunikation beginnen, im
Auto höchstens an der Tankstelle.
Wer im Auto sitzt, bemerk nicht die schädlichen Emissionen seines fahrenden Autos.
Öffentliche Verkehrsmittel schaffen mehr Möglichkeits- und Freiräume als für den Autofahrer.
Das ist die Differenz zum motorisierten Individualverkehr.
„autofrei leben“ ist die
einzige politische Publikation, wo allein die Vernunft herrscht.
Es gibt biologische Nachteulen und elektromotorisierte tagaktive Adler.
Öffentliche Verkehrsmittel schaffen mehr
Möglichkeits- und Freiräume als der motorisierte
Individualverkehr. Das ist die Differenz zum Autofahren, zum
motorisierten Individualverkehr.
Im Auto, im Haus, vor dem Fernsehapparat hat der Bürger
fast alles im Griff. Von ihm wird nichts anderes
verlangt als die Einstellung auf diese stabile Situation.
Der Grundsatz einer Theorie, der nicht weiter
begründet und damit sinnvoll hinterfragt werden kann, ist
für den Erkenntnistheoretiker ein Axiom.
Gleichen Status der Unhinterfragbar- und Unbezweifelbarkeit hat für den zeitgemäßen
Bürger das Auto. Diese Axiomatisierung des Autos
verhindert jegliche kritische Auseinandersetzung mit ihm. Das Auto
ist ein eben ein Teil des Menschen. Wer das Auto abschaffen will,
schafft gleichzeitig menschliches Leben ab – lautet der Vorwurf.
Motore übernehmen a) Bewegungen
jeglicher Art, b) helfen, Informationen aus kleinsten Speichern für
den Menschen lesbar zu machen.
Man geht nicht mehr zum Einkaufen in die
Stadt, sondern fährt mit dem Auto in die Einkaufszentren an der
Peripherie der Städte. Distanzen spielen keine Rolle,
wenn man erst im Auto sitzt. Vielleicht gilt „Je länger die Fahrt,
desto mehr ein Ereignis“.
Technikkritik ist nicht
Konservativismus, sondern dient der Erhaltung der Wirklichkeit und
damit der Natur. Im Konservativismus kann übrigens auch
die Erhaltung von Inhumanen enthalten sein.
Autos auf den Straßen schaffen keine
Öffentlichkeit, sondern verunmöglichen diese, denn Autos sind
gleichzeitig Waffen.
Die Innenstädte und die öffentlichen
Verkehrsträger müssen sich offensiv-argumentativ gegen die
Einkaufszentren auf der Grünen Wiese positionieren.
Auf die Frage, ob er mit dem Zug oder dem
Flugzeug zum Kurzurlaub nach Venedig gekommen sei, antwort er
fast mürrisch „Natürlich mit dem Flugzeug“. Am liebsten hätte er
gesagt „Zu Fuß“.
Auch die schönste Häuserzeile nützt in
einer vielbefahrenden Autostraße nichts.
Das Wesen des Autos ist die Negation des
Wesens des Parks. Also Abstellen statt Parken. Wie man Parkplätze
für Autos mit Park in Verbindung bringen kann, ist mir vollkommen
schleierhaft oder liegt hier zynischer Euphemismus vor?
Mit dem Auto vergrößert man zwar seinen Möglichkeitsraum, aber diese Räume werden während des Fahrens
immer uneigentlicher, flüchtiger, unwirklicher. Abgesehen von den
realen Veränderungen in eine Verkehrslandschaft.
Hitler hat die Autobahnen gebaut und
deren Betretung mit Schußwaffenandrohung verhindert. Er war brutal
wie ein Motor.
Meine Kritik des motorisierten
Individualverkehrs bezieht sich primär auf Städte und Landschaften,
die über ausreichende öffentliche
Verkehrsstrukturen verfügen.
Es gibt zwei Arten von Mobilität, die
kategorial verschieden sind: Motorenmobilität und eigene
Körpermobilität (metabolische Energie).
Es fällt auf: Viele Nummernschilder von
Autos haben keine persönlichen Hinweise auf Namen, Alter usw.
mehr. Ist das ein Hinweis auf Entemotionalisierung und Emanzipation
vom Auto?
Autogerechte Städte haben
ihren individuellen Charakter und damit ihre Schönheit aufgegeben.
Vorher war jede Stadt schon schön, weil man auf ihre Bewohner traf.
Zeitgemäße Bürger sollten ihren Rasen
freihalten für zukünftige private Hubschrauber.
These: Die realen Wahrnehmungen beim Autofahren
oder Unterhaltungsmedien haben den gleichen Wirklichkeitsgrad wie
Erinnerungen.
Viele meiner Nachbarn leben bewusstseinsmäßig
und praktisch in der Autowelt, einige leben in der
Fernsehwelt. Das ist ihre alltägliche Lebenswelt.
Ohne externe Energie (Elektrizität, Benzin,
Atom) fällt der zeitgemäße Mensch in relativ kurer Zeit in die Bewegungslosigkeit, d. h. er wird müde, muss sich hinsetzen oder
hinlegen. Kann nur noch auf Knöpfe drücken.
Die Beziehungen von Mensch zu Mensch und von
Mensch zu Lebewesen werden zunehmend ersetzt durch die Beziehung
Mensch-Ding. So im Auto und in den Medien.
Ich analysieren nicht nur die negativen
Folges des Autos auf Klima und Umwelt, sondern primär auf ihre
Nutzer in meiner Theorie der Eigenbewegung.
Der Techniker kann nur technische
Lösungen denken, auf keinen Fall Verhaltensänderungen, auch wenn
diese u. U. gesundheitschädlich sind. Alles muss
der Bequemlichkeit dienen. Bequemlichkeit ist der absolute Wert.
In den Städten werden die Zwischenräume,
die bloß durchfahren werden, immer größer
Mit Wohnwagen auf Reisen gehen, ist kein
Verreisen. Zum Erleben behört ein Leib. Leibloses Reisen ist
kein Reisen.
Die Probleme, die durch den motorisierten
Individualverkehr hervorgerufen werden, sind natürlich spezifisch.
Auch in der Vergangenheit gab es in bestimmten Zeiten schwerere
Probleme (Religionskriege, nationalistische Kriege, Naziregierung
usw). Aber auch hier waren die Ursachen nicht nötig.
Unser Leben ist visuell und akustisch
von Motoren umstellt.
Der Anteil der Eigenbewegung beim Autofahren,
Rasenmähen und Fernsehen ist relativ klein, da die Motore die Hauptarbeit übernehmen.
Viele meiner Nachbarn sind
„elektrifizierte Nachteulen“, also sie sind
nicht biologisch nachtaktiv.
Technik i. w. S. (also auch Motore)
sollte immer nur ein Mittel sein, nicht
wie heute oft Selbstzweck.
Das Auto ist ist wegen seiner Größe,
Schnelligkeit und Outputs inkompatibel zu Menschen.
Erst mit der Erfindung von Motoren hat die Technik einen genuin
problematischen Weg
eingeschlagen. Zwar sind bereits die Mittelmeerländer mit Technik
entwaldet worden, aber das waren Ausnahmen. Motore produzieren
immer Schäden. Da muss bilanziert werden.
Der Motor ist grundsätzlich die
Überschreitung einer absoluten Grenze, die zu überschreiten
ein fundamentaler Fehler ist.
Welche Stellung heute der Motor hat, kann man
am besten an der Autonutzung ablesen.
Der „motorisierte Mensch“ bringt sich
ohne
Anstrengungen um den Schlaf.
Schon wegen der Struktur bräuchten Sylt-Urlauber keine eigenen PKWs mitnehmen.
Wenn es keinen motorisierten Individualverkehr
gäbe, hätte der öffentliche Verkehr von der Nutzung her keine
Probleme.
Der Verzicht auf Eigenbewegung in der Innenstadt, führt zu ihrem Verschwinden. Dazu gehört auch der
Verlust von direkten sozialen Beziehungen.
Die Technik gehört zum Wesen des Menschen.
Die Erfindung und massive Verbreitung der Motore ist sein und der
Erde Verhängnis.
Kommunlpolitik ist heute primär Anpassungspolitik an den motorisierten Individualverkehr.
Wenn Eigenbewegung nicht zur Folge hat, dass die eigene Nutzung des Autos reduziert wird, verpasst sie ihre
Aufgabe.
Ich kann mir den Haß vieler Autofahrer
auf die Bahn nur aus dem schlechten Gewissen erklären, das sie eigentlich haben müssten, dass sie nicht mit der
Bahn fahren, auch wenn es möglich wäre.
Warum haben es Innenstädte so schwer?
Weil sie nicht autokompatibel, sondern fußgängekompatibel sind.
Macht man eine Innenstadt autofreundlich, dann ist sie keine
mehr.
Geschwindigkeit ist bei vielen kein
Mittel, sondern Selbstzweck.
Sie sitzen nur noch, wenn sie nicht
schlafen entweder vor dem Fernseher oder im Auto. Im
Selbstvertändnis halten sie sich für äußerst aktive Menschen.
Medienkonsum und Autoorientierung erhöhen die
Leibvergessenheit. Dagegen kann anspruchvolles Lesen das
Leben intensivieren, ja freilegen.
Sie war vierzehn Tage in Schottland. Das
Wichtigste, was es zu berichten gab, war, dass sie jetzt nur noch
schwer mit dem Auto rechts fahren kann.
Warum setzen sich die großen Wagen so durch?
Fühlt man sich dann wie ein Präsident in einer Staatskutsche?
Mit dem Auto nach X zu fahren, ist nicht
meine Leistung.
Was ist die Ursache von Straßenschäden und
Staus? Autos. Je weniger Autos fahren, desto weniger Staus. Hier
müssen wir nicht blind weitermachen, sondern innehalten und neu
bedenken.
Während der Autofahrt und Fernsehkonsum ist das
Leben uneigentlich.
Die zu überwindenden Räume
zwischen landschaftlichen, sozialen und
kulturellen Highlights werden immer größer. Es sind Verkehrslandschaften.
Heines Kritik an der Eisenbahn (und
damit der Motore) als die Ermordung von Raum und Zeit ist
berechtigt.
Die epidemisch verlaufende Transformation von
normal großen Autos zu Limousinen, SUVs und Bussen hat den Verlauf
einer seuchenhaften Krankheit.
„Richtig Gas geben“ heißt, richtig viel
Sprit als Selbstzweck in die Luft jagen.
Autofahren und Fernsehern
bedingen einander, denn beide ziehen sich gegenseitig runter.
Im Spiel der Kräfte in der gegenwärtigen
Gesellschaft ist das Auto das Kraftzentrum für die meisten
Tätigkeiten, die zumeist der Bequemlichkeit dienen.
Rasenmähen ist eine Aggresssion gegen
die Natur.
Der Autofahrer stellt das Auto nicht in Frage.
Für ihn ist das Auto Natur. Diese Menschen sind von
allen guten Geistern verlassen.
Jedes fahrende Auto wirft Gifte aus.
Jedes stehende Auto stört allein wegen seiner Größe den
Schönheitssinn.
Wollen die Bürger nicht begreifen oder können
sie es nicht? Nicht er fährt,
sondern das Auto, in dem er sitzt, fährt.
Der Anteil der Eigenbewegung beim Autofahren,
Rasenmähen und Fernsehen ist relativ klein, da die
Motore die Hauptarbeit übernehmen.
Echter Fortschritt im
Ortswechsel besteht zuallererst in der Stärkung der Eigenbewegung
(Gehen, Radfahren) und dem Zurückfahren der motorisierten Mobilität
und noch einmal innerhalb der Mobilität die Ersetzung des
motorisierten Individualverkehrs durch öffentliche Verkehrsmittel.
Wir müssen uns entscheiden:
Stadt oder Auto.
Je länger der motorisierte Individualverkehr
dominiert, je mehr Strukturen für ihn entwickelt werden, desto „rationaler“
und plausibler werden die Forderungen seiner Befürworter.
Die Grundentscheidung, Mobilität weitgehend auf motorisierten Individualverkehr
umzustellen, war eine Entscheidung mit vielen
verdrängten schlechten Folgen.
Kant ist nie über dreißig Kilometer über
seinen Geburtsort Königsberg hinausgekommen. Trotzdem kann man ihn
wohl nicht als dumm oder als einseitig bezeichnen.
Insbesondere in Urlaubsgebieten werden unentgeltliche Fahrten in öffentlichen Verkehrsmitteln
angeboten. Trotzdem wird der Autoverkehr dort nicht weniger.
Das Auto beschränkt drastisch die
konkrete Bewegungsfreiheit des Menschen.
Wer im Auto sitzt, hat kein
schlechtes Gewissen über die negativen Folgen seines Handelns.
Hatte ich übrigens selbst auch nicht.
Die Bedürfnisse des motorisierten
Individualverkehrs bestimmen die Nutzer und die Gesellschaft,
nicht umgekehrt. Der Mensch ist eine Funktion der Motore.
Beim Autofahren entstehen substanzlose, also minderwertige Wahrnehmungen.
Die Medizin für Krankheiten wie
Klimaverschlechterung, Industrialisierung der Erdoberfläche
(Anthropozän) und vieler zivilisatorischen Krankheiten wird
primär nicht durch noch mehr Technik, sondern
im Kern durch Verringerung der Motorennutzung
erreicht. Nur die Technikkritik der ökologischen Bewegung zwischen
1970 bis 1980 näherte sich den wahren Ursachen. Die wahre Ursache
ist der exorbitante Motoreneinsatz.
Längeres Lesen von anspruchsvollen Texten ist
eine einseitige Förderung des Geistes, Sport ist eine einseitige
Förderung des Körpers. Autofahren und Konsum von Unterhaltungsmedien
unterfordern sowohl Körper als auch Geist. Also
auch der Geist wird fast anstrengungslos transportiert. Mein
Staunen: Wie kann man sich ständig körperlich und
geistig derart unterfordern. Anders gesagt: Im Auto ersetzt der
Motor den Körper, im Unterhaltungsmedium der Motor den Geist. In
beiden Situationen werden Körper und Geist still gestellt, d. h.
weder Körper noch Geist bewegen sich fast nicht mehr.
Erst der Motor ermöglicht das Anthropozän.
Vor dem Motoreneinsatz und seinen zerstörerischen Folgen stehen
immer menschliche Motive.
Beim Autofahren braucht man – schätze ich - 2 Prozent Eigenenergie
und 98 Prozent Fremdenergie. Ähnliches gilt wohl auch fürs
Fernsehen.
Muss denn die USA autobahnmäßig unser Vorbild sein. Es gibt
Amerikaner, die uns wegen des Bahnsystems beneidet.
Was soll die Stadt Hamburg mit der Autolawine aus
den achtspurigen Autobahnen aus allen Richtungen machen? Das führt
zur Ermordung Hamburgs und des Klimas.
Höchste Ideologie ist der Begriff „Autowandern“.
Die Kritik des Motors ist gegenwärtig unsere Hauptaufgabe.
Wir müssen auch gegen unsere eigene Bequemlichkeit
kritisch vorgehen.
Ein Auto ist für bestimmte Aufgaben ein notwendiges
Übel, das man möglichst minimieren sollte.
Die Nutzung von Fremdenergie schafft Entfremdung.
Das Klima passt sich nicht den Motoren an, sondern die
Motore durch ihre Zahl und Emissionen müssen sich dem Klima
anpassen.
Das fahrende Auto verhindert Verwurzelung. Es hat
dann keine Zeit und Raum für Verwurzelung, sondern es herrscht
Uneigentlichkeit. Das ist die subjektive Seite des Verlustes der
Mitte, die Klimaverschlechterung wäre die objektive Seite.
Theodor Storm beschreibt in der Novelle „Grieshus“, dass
zum Gottesdienst nur die Herrschaft direkt mit dem Fuhrwerk oder
Kutsche bis zur Kirchen fahren durften, während die
Gemeindemitglieder zu Fuß gingen. Das erklärt auch, dass heute viele
Menschen lieber mit dem Auto fahren als zu Fuß gehen und, dass sie
im Auto so stolz sind.
Vom Zugfenster beobachte ich unbemerkt eine junges
Pärchen, das sich innigst verabschiedet. Eine solche Situation
erlebe ich nicht vom Auto aus, im Fernsehen wäre das inszeniert.
Motorennutzer führen meistens Krieg
gegen die Natur, gegen die Kultur, gegen die Menschen einschließlich
ihrer selbst.
Transportiertwerden
reduziert Geist und Gefühl und macht tendenziell den Transportierten
zum Ding.
Ein E-Bike-Fahrer argumentiert genauso
wie Autofahrer. Das ist ein Verrat am Wesen der Fahrrades. Ein
E-Bike widerspricht dem E des Fahrrades, nämlich Distanzen allein
mit Eigenbewegung zurücklegen.
Es gibt ein Recht der Lebewesen und des
Menschen, auf motorfreien Straßen und Wege sich zu bewegen
Die möglichen Selbstmörder mit grauen Bärten und
Übergewicht auf ihren Harley-Davidsons. Gekaufte
Jugend.
Auch das schönste Gebäude, wenn es direkt
an einer viel befahrenden Autostraße steht, verliert zwangsläufig
seine Schönheit und damit seinen Wert.
Das Auto ist eine besondere Art des Panzers.
Diese Aggressivität hat kein sichtbares Subjekt.
Es gibt inzwischen viele Menschen, die sich selbst zu
einem Auto im Sinne von autos ( = selbst) verändert
haben.
Heutige Mobilität ist keine Eigenbewegung, sondern
gekaufte Fremdbewegung.
Transportiertwerden
hat nichts mit Beweglichkeit zu tun.
Woher soll ein Redakteur, der sich gerade einen SUV
gekauft hat, das Motiv hernehmen, einen
autokritischen Leserbrief zu bringen?
Vom Zugfenster beobachte ich unbemerkt eine junges Pärchen, das sich innigst
verabschiedet. Eine solche Situation erlebe ich nicht vom Auto aus,
im Fernsehen wäre das inszeniert.
Für viele Menschen ist das eigentliche Zuhause
ein Auto.
Wenn man viel körperlich arbeitet, ist der
Autobezug nachvollziehbarer.
Sport und Schnelligkeit begründen
einander.
In Ikarus wird der Traum des Menschen, ohne Anstrengung
zu fliegen, thematisiert. Auch ich habe als Jugendlicher von
amerikanischen Autos geträumt
Geschwindigkeit steigern zu wollen, hat etwas mit Herrschen zu tun. Geschwindigkeit war übrigens auch eine
militärische Option.
Motorenfreie Aktivitäten am Strand: Baden,
Stehpaddeln, Surfen, Segeln, …
Wir müssen in vielen Fällen die Geschwindigkeiten der
Motore reduzieren. Motore haben heute Selbstwert erlangt, oft sind
sie aber überflüssig, weil sie den Menschen überflüssig
machen. Glaubt mir, der Motor ist das Problem. Schnelligkeit ist
technisch gesehen und im Wesen eine Waffe.
Kommunalpolitik besteht zur Hauptsache
aus Anpassung der Stadt an den motorisierten Individualverkehr.
Motore in der Produktion lasse ich nur gelten, wenn
sie schwere und stupide Arbeit ersetzen.
Elektroautos machen keinen Krach, was
u. U. ein Verkaufshindernis sein könnte. Aber das könnte man ja
durch Einbau eines Krachgenerators aus der Welt schaffen.
In der Stadt Auto fahren zu wollen entspricht dem
Bedürfnis, in der Wohnung fahren zu wollen.
Besteht zwischen dem Nichthaben eines Autos und Fernsehers
und persönlicher Ausstrahlung ein Zusammenhang?
Das laute Automobil imitiert Löwengebrüll. Soll man
zumindest denken.
Green cars, wenn nicht mit Ökostrom
betrieben, sind klimapolitische gesehen kein Fortschritt.
Die Bahn ist faktisch ein kollektives grünes Auto.
Zumindest im Urlaub sollte man auf Auto und
Fernseher verzichten. Gewissermaßen eine Auswilderung auf Zeit.
Alle das Autofahren ermöglichenden Strukturen sind gruselig, also nicht nur das Auto selbst.
Das Auto übernimmt die äußeren, der Fernsehapparat die
inneren Bewegungen des Menschen.
Auf Autostraßen kann man sich nur noch im Auto schützen.
Neubaugebiete verlangen fast
gebieterisch den motorisierten Individualverkehr.
Welche Verdrängungen muss der Mensch vollbringen,
um die riesigen Zerstörungen durch den motorisierten
Individualverkehr zu ertragen?
TV und Auto trennen den Menschen von der Umwelt und
von sich selbst. Das Innere des Menschen wird zu einem entleerten
Gefäß ohne ein Ich. In diese Leere gießt nun das Kapital seine
Angebote
Rauchen und Autofahren sind keine Genuss, sondern für
Umwelt und Nutzer eine Belastung.
Das Problem der Bahn: Jeder geht von der
Pünklichkeit auf die Minute aus. Das ist nicht einzhalten. Deswegen
Vorschlag: Normal ist Spielraum von zehn Minuten, Verspätung ein
Spielraum von einer Stunde.
Was früher König und Vaterland war, ist nun Profit und
Motor. Beides ist problematisch.
Man sollte inzwischen nicht von Wohnmobilen, sondern vom „Villenmobilen“
wegen ihrer Größe und Luxusausstattung sprechen. Übrigens das
Gegenteil von Zelten. Im Auslang habe ich die Assoziation von
deutschen Besetzern im Zweiten Weltkrieg.
Eine Forderung: Massentransporte konsequent auf
Container umlenken und dann auf die Bahn
Immer mehr „schöne“ Orte sind wegen der Dichte des
Straßennetzes nur noch mit dem Auto erreichbar und dadurch nicht
mehr schön.
Es liegt im Selbstinteresse der einzelnen Menschen und der
Gesellschaft, den motorisierten Individualverkehr zurückzudrängen.
Der motorisierte Individualverkehr verhindert ein gutes Leben.
Das oft beschriebene schöne Gefühl, mit dem Caprio auf
kurvenreichen Strecken in den Alpen zu fahren, speist sich
vielleicht aus der Erinnerung an der frühen Kindheit im Kinderwagen.
Nicht nur die Abgase sind schlecht für die Gesundheit: Laut
Experten sind 4.000 Herzinfarkte pro Jahr in Deutschland auf
Verkehrslärm zurückzuführen (aus: autofrei leben).
Wenn ein Bauer sein Feld mäht, akzeptiere ich den Lärm,
nicht, wenn der Nachbar seinen Motorrasenmäher anwirft.
Die Natur liegt bestenfalls neben der Autobahn.
Auf der Umgehungsstraße heulen die Motorräder auf, in den
bürgerlichen Gärten werden die Motorrassenmäher angeworfen. Aber
Lärmerzeugung ist keine Privatsache.
Als ich erstmals die Leistungen des Navigators
„erlebte“, war ich fasziniert. Aber von der Technik fasziniert zu
sein, ist noch lange kein Argument für ihre Sinnhaftigkeit.
Schleudert der Fußgänger bzw. Radfahrer oder Autos giftige Emissionen aus?
Islamische Terroristen haben das
tödliche Potential des Autos erkannt.
Eine Frage: Beeinträchtigt der
Mensch Autos oder Autos Menschen?
Das Auto ist ein Spontaneitätsvernichter.
Der Anteil des Körpers und Geistes tendiert beim
Autofahrer und beim Konsum von Unterhaltungsmedien gegen Null.
Je mehr Touristen mit dem Auto „Ausflüge“ machen,
desto dichter wird das Straßennetz, das letztlich den Urlaubsort als
Urlaubsort zerstört.
Wenn alle Autos, ja große Autos fahren, ist der Klimawandel nicht aufzuhalten.
Motorsport ist ein Widerspruch in sich. Das Wesen
des Sports ist Eigenbewegung.
Dass Autos die Luftqualität verbessern, wird wohl der
größte Autonarr nicht behaupten.
Es gibt zwei Typen von modernen Menschen: a) sie
leben mit Minieinsatz von Motoren, b) die anderen mit einem
Maxieinsatz von Motoren.
Autoverbände, ADAC, Autofans usw. müssten die autofreie
Insel Porquerolles eigentlich mit allen Mitteln bekämpfen, denn
hier wird belegt, dass es auch ohne motorisierten Verkehr geht.
Motore = Krieg. Motore sind Waffen, die auf Explosionen
beruhen. Als ob es friedliche Waffen gäbe, wie die Jäger behaupten.
Der „große Mord“ bezieht sich auf die allmähliche
Zerstörung der Erde wie Straßenbau.
. Alles, was die Radfahrerrevolution erreicht hat,
wird durch das E-Bike gefährdet.
Ein Wasserfall verursacht ein Geräusch, ein Motor
Krach oder Surren.
Die autogerechten Welt ist inzwischen naturwüchsig
geworden, so dass Alternativen zu ihr nicht mehr gedacht werden
können.
Eine Autolandschaft ist immer eine hässliche, auch
wenn die Ränder der Straßen aufgeschönt sind.
Dass das Auto das Pferd ersetzt hat, hat vielleicht
nicht nur Vorteile. Jeder Reiter, aber nur die, kann das
nachvollziehen.
Das Ausmaß der Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel ist
ein Indikator für verantwortliches Bürgertum.
Motorennutzung muss begründet werden.
Zwei Menschen treffen in einer Straße
aufeinander und umarmen sich herzlich. Das ist zwischen Autofahrern
nicht möglich.
Räder und Treppen sind inkompatibel.
Die autogerechte Welt ist inzwischen naturwüchsig
geworden, so dass Alternativen zu ihr nicht mehr gedacht werden
können.
Zumindest im Urlaub sind Auto und Fernseher
inakzeptabel. Das hat die Ferienregion nämlich nicht verdient.
Durch Toulon quälen sich Tausende von Autos, während unser
Bus zu einem Drittel besetzt ist.
Straßen passen sich nicht den landschaftlichen
Gegebenheit an, sondern die Landschaft den Straßen. Das muss man
sich erst einmal klar machen.
Warum sind die öffentlichen Verkehrsmittel nicht viel
voller, und warum gibt es so viele Autos. Das ist mein Thema.
In Großbritannien sind ab 1. 9. 12 powerfull vaccum
cleaner verboten wegen des Krachs und dem hohen Energieverbrauch.
Die Nachfrage steigt im Moment.
Ein erster Kompromiss: Die Küstenstraße an der
Corniche in Sète besteht zu einem Drittel für Fußgänger, ein Drittel
für Radfahrer und ein Drittel für Autos und Motorrädern
Der Motor stiftet einen weiteren Horizont, aber die
Suppe konkreter Erfahrungen wird geringer.
Freiheit gilt heute weniger für
Menschen, sondern mehr für den motorisierten Individualverkehr und
den Konsumwaren.
Am Strand und Strandnähe haben Motore nichts zu
suchen.
Urbanität und Autos gleichzeitig
lieben, geht gar nicht.
Jeder Motoreneinsatz negiert ursprünglich menschliche
Funktionen.
Autostraßen machen alle Landschaften und Städte
gleich.
Wann beginnt in den Städten die Selbstreinigungskraft,
die sich vom motorisierten Individualverkehr befreit?
Vielleicht hat die Faszination zum schnellen Fahren
etwas mit dem Traum vom Fliegen zu tun.
Ohne Auto bzw. Motorrad würden die Besitzer sich als entmannt fühlen.
Im Urlaub ist Motoreneinsatz aus Bequemlichkeit
inakzeptabel
Ein Segelboot fährt behäbig über das Meer, es wird
von einem schnell fahrenden, lauten Motorboot überholt und peitscht
das Meer auf. Auf dem Motorboot sieht man grinsende Menschen.
Das Auto ist eine befestigte Burg. Und es isoliert
perfekt.
Offensichtlich: Wer im Auto sitzt hat kein schlechtes
Gewissen – im Gegenteil
Was macht ein Fan von lauten Motoren mit leisen
Elektromotoren. Lösung: Einen akustischen Lärmgenerator
einbauen.
Die Männer mit den grauen Bärten und Lederklamotten auf
ihren Harley Davidsons. Das ist gekaufte Jugend.
Autofahrer leben wie Kettenhunde,
allerdings ist ihre Hütte mobil.
Wir wohnen in Südfrankreich in einem auf einem Berg
gelegenen Hotel. Nach einem Regenguss ist die Luft voller würziger
Gerüche. Es kommt ein Auto hochgefahren. Für einige Zeit dominiert
nun der Benzingestank. Die Autoinsassen bekommen
von beiden Gerüchen nichts mit.
Auto-Republik Deutschland:
Emissionen im Verkehr wieder so hoch wie 1990.
These: Es wäre kein SUV weniger gekauft worden, auch wenn
die realen Abgaswerte bekannt gewesen wären.
Je höher die Geschwindigkeit, desto leerer wird
der durchfahrene Raum real und in der Wahrnehmung.
Autos sind vieles, so auch ein Versteck.
Wir müssen uns entscheiden: Entweder weiter
extensive Motorennutzung oder weiteren negativen Klimawandel. Das
ins Bewusstsein zu heben, sehe ich als meine größe Aufgabe an, weil
sie existentiell wichtig und wahr ist.
Die autogerechte Stadt ist eine tote Stadt.
Zwei Nachteile des Motors: Er ist die
entscheidende Ursache für den Klimawandel und er ersetzt die
lebendigen Bewegungen des Menschen.
Es ist und war falsch, für die steigende Zahl der Autos den
Ausbau des Straßennetzes reflexartig auszubauen.
Die Logik der Anpassung lautet hier: Wenn mehr Autos, dann müssen
die Straßen ausgebaut werden.
Motorennutzung reduzieren ist die einzige
Möglichkeit, den Prozeß der Klimaverschlechterung zu stoppen,
vielleicht umzukehren.
Wenn man kein Auto hat, werden ökologische
Entscheidungen gewissermaßen zwingend und fallen damit
leichter.
Der Navigator ist für mich real und das Symbol
der totalen Enteignung.
Transportiertwerden ist die Abwesenheit von allem
Eigenen.
Der motorisierte Individualverkehr ist nicht nur vom Antrieb her problematisch, sondern auch wegen seines großen
Platzbedarfs und seiner individualisierenden Folgen.
Bestimmte politische Positionen sind im schlechten Sinn
konservativ, weil sie das Mobilitätskonzept von 1950
unverändert fortführen wollen.
Für viele Bürger sind offensichtlich öffentliche Verkehrsmittel
keine zumutbare Möglichkeit. Für mich verhält es
sich gerade umgekehrt.
Das gegenwärtige Sein ist motorisiertes Sein.
Ein Sein, das kein Umwelt und deswegen auch keine Alternativen hat.
Warum muss bloß zu jeder Haustür eine
Autostraße i. w. S. führen?
Autostraßen lassen Gestank rein und fördern
Homogenität.
Das Auto ist ein Fetisch.
Beim motorisierten Transportiertwerden werden Körper und
Geist des Menschen überflüssig. Sein Körper spricht nicht
mehr zu ihm. Bestenfalls kann er sich in diesem Zustand nur in der
Außenperspektive vorstellen, tut es aber nicht, weil es ihm peinlich
sein müsste.
Der Automotor hat kein Selbstbewusstsein. Der
wie ein Motor denkende Autofahrer hat es höchstens noch als
Reduktion. Letztlich erfährt (wortwörtlich) der Autofahrer nur
Leere, deshalb findet keine substantielle Reflexion statt, denn
Leere kann man nicht reflektieren.
Autofahren ist körperlich und geistig eine extreme Unterforderung. Zwischen Auto und Krankenwagen besteht für
die Insassen kein Unterschied. Weder vom Kranken im Krankenwagen
noch vom gesunden Autofahrer wird etwas verlangt. Im Zug
sitzt man zwar auch, wird also auch transportiert, aber man kann
geistig intensiv tätig sein (Lesen, reflektieren, Menschen-Voyeur,
Gespräche führen.
Motore und Eigenbewegung sind zwei Kategorien.
Wir müssen uns für einen als Schwerpunkt entscheiden.
Fahrverbote sind für Konservative die Sünde
schlechthin. Wer das fordert - so die Konservativen – dient dem
Bösen, zumindest der totalen Irrationalität, letztlich dem
Unmöglichen.
Auch ich nehme Motore in Anspruch, aber so wenig wie
möglich.
Unsere Städte und Dörfer sind durch den motorisierten
Individualverkehr unbewohnbar geworden bzw. es ist
unzumutbar, an den Autostraßen wohnen zu müssen
Wir können die technische Welt nicht verlassen, wir sind immer
in ihr, aber es gibt Alternative auf Zeit, auf die
alles ankommt. Aber Kulturalisten wollen Wertungen umgehen, sondern
nur beschreiben. Deswegen ihre Eiertänze.
Die Geschäfte in der Innenstadt sterben, egal
ob Autos dort fahren können oder nicht fahren dürfen. In
Fußgängerzonen ist ihre Überlebenschance immer noch größer. Die
Autos durchqueren u. U. die Innenstadt, ihr Ziel sind aber die
Einkaufszentren
Wieso die panische Angst vor Fahrverboten? Das
können nur Psychologen herausfinden.
Immer wenn der motorisierte Individualverkehr irgendwo
eingeschränkt werden soll, reagieren die Rechten stereotypisch: Die Wirtschaft wird dort irreparabel leiden.
Sie schließen von ihrem Bewusstsein auf das anderer.
Auch wenn ich täglich große Strecken mit dem Auto zurücklege,
habe ich nahezu keine Umwelterfahrungen.
Autofahren und Fernsehen ist Leben auf Minimalniveau.
Die Allgegenwart des motorisierten Individualverkehrs entwertet zwangläufig lebendige und ästhetische
Strukturen.
Der Motor ist die unmittelbare Ursache des
Klimawandels und anderer Probleme. Dass der Motor nicht selbst,
sondern seine Emissionen es sind, muss nicht expliziert werden.
Der Motor hat im Bewusstsein seiner Nutzer keine Umwelt,
in die er negativ einwirkt.
Die gegenwärtige Debatte um die Fälschungen der von Dieseautos
ist eine Stellvertreterdiskussion, die verhindert,
dass das Auto selbst in Frage gestellt wird. Auch ohne
Abgasmanipulationen ist der motorisierte Individualverkehr
destruktiv genug.
Das Auto, obwohl es ständig gegen das Wohl des Menschen
verstößt, existiert gegenüber seiner Umwelt in einem
rechtsfreien Raum. Gegenüber dem Rauchen hat sich Kritik
durchsetzen können, wann gegenüber dem Auto?
Alle Gebiete, die sich für den mototorisierten Individualverkehr
geöffnet haben, haben falsch entschieden.
Der moderne Mensch ist offensichtlich ein Lärm liebenes
Wesen. Die Natur dagegen ist still, das merkt man im Wald.
Transportiertwerden ist uneigentlich
(wortwörtlich). Eigentliches Leben findet immer dann statt, wenn
Eigenbewegung mit metabolischer Energie betrieben wird.
Autofahrer erleben nicht Teile der realen Welt, sondern Realabstraktionen, insbesondere das Auto selbst.
Zwei Rasenfetischisten in unserer Nachbarschaft
kommen nicht auf die schöne Idee, ihr häufiges Mähen zeitlich
zusammenzulegen.
An einem schönen Sommernachmittag: in den Gärten wüten die
Motorrassenmäher, auf der nahe gelegenen Umgehungsstraße heulen
Motorräder auf. Lärm ist für diese Leute absolut
kein Thema, im Gegenteil, sie lieben ihn
Mit dem Auto von Haustür zu Haustür zu fahren,
ist eine Minimalform des Erfahrungsmachens.
Jede Autofahrt führt erst einmal ins Leere.
Goethe war primär ein Motorenkritiker.
Mit dem Auto nach Süditalien ist ein aktiver Beitrag
der Zerstörung des klassischen Italiens.
„Bringen sie Ihren Sommer auf Touren“ (aus
einer Werbung“). Angemessen wäre die Formulierung „Bringen Sie mit
dem Auto den Klimawandel auf Touren.“
"Ich glaube, dass allerwichtigste ist, dass wir eine
Stadt bauen, eine Stadt der kurzen Wege, in der es
Einkaufsgelegenheiten im Quartier gibt, in der Schulen im Quartier
liegen, sodass eigentlich gar nicht so viel Verkehr entsteht. Und
dass der Verkehr, der entsteht, kurze Wege hat. Und kurze Wege sind
die Voraussetzung dafür, dass die Menschen zu Fuß gehen oder mit dem
Fahrradfahren. Das heißt: Ich brauche eine kompakte, urbane Stadt
mit vielen Zielen in der Nähe" (aus "autorfrei leben").
Ich kann nicht nachvollziehen, wie Sozialisten
sich für den motorisierten Individualverkehr einsetzen können und
selbst ohne Notwendigkeit praktizieren.l
Vorschlag: Die öffentlichen Verkehrsmittel bieten an bestimmten
Sonntagen kostenloses Kennenlernen als Auswilderungsmaßnahme
aus dem Gefängnis Auto an.
Technik kann einen Teil der Erdoberfläche verändern (so
im antiken Griechenland), aber nicht das Klima.
In unserer kleinen Straße scheint momentan ein Treffen von
Wohnmobilbesitzern stattzufinden.
In Zug kann man die soziale Situation nicht so planen,
wie man möchte. Während der Autofahrt gibt es nichts Soziales, erst
u. U. nach der Ankunft am Ziel.
„Auto
bleibt Auto – daran ändert auch der Antrieb nichts“ (Frank
Spatzier).
Wie Nazis ohne jeglichen Selbstzweifel KZs bauten, so kaufen
heute Konsumbürger problemlos immer größere Autos, mit denen sie
vermehrt die Autobahnen füllen. Sie erlegen ihrem Konsum keinerlei
Begrenzungen auf. Die gut situierten Konsumbürger sind die
„effektivsten“ Erdzerstörer.
Sie haben sich prophylaktisch einen Bus für acht Personen
zugelegt, obwohl sie nur zu zweit sind.
In einer dieser inzwischen typischen Vorstadtsiedlungen ohne
Handwerksbetriebe und Geschäfte hört man trotzdem ständig
Motorenlärm aus verschiedenen Quellen.
Der logische Endpunkt des motorisierten
Individualverkehrs ist das verabsolutierte Wohnmobil, d. h. man
befindet sich potentiell ständig in Bewegung. Das ist Freiheit
und Schönheit, im Autobahnsystem seine Zeit im Wohnmobil zu
verbringen.
Die zunehmende Vermotorisierung der (Lebens-)Welt wird
von den meisten Bürgern unterstützt.
Das Auto schafft Leere. Eine Leere, die man selbst in
Wüsten nicht findet.
Das Auto kann schnell zu einer Waffe werden.
Die Funktion des Motors besteht darin, körperliche und geistige
Kräfte des Menschen zu ersetzen.
„Die Reise ins Innere habe ich auch gemacht, aber da ist
auch nichts los“. Wäre er nicht im Auto gereist, wäre er vielleicht
nicht zu diesem Urteil gelangt.
Die motorisierte Zivilisation scheitert nun an ihren Widersprüchen.
Die Bedingung für die Zerstörung von Natur und Kultur
sowie der Reduktion des Menschen ist der Motor.
In Hamburg gibt es an der Alster eine Straße Leinpfad. Dort
haben Fußgänger und Radfahrer Priorität. Ein Lob den Anwohnern.
Wie viel Quadratkilometer Wohnfläche in einer Stadt sind durch
den motorisierten Individualverkehr unbewohnbar geworden?
Gehen und Radfahren sind wie Motoren Bewegungsformen, aber sie
unterscheiden sich kategorial.
Technik grenzt alle Faktoren aus, die Regelmäßigkeit,
Wiederholbarkeit, Erwartbarkeit und Antizipation gefährden –
Eigenschaften, die das Leben langweilig werden lassen.
Der motorisierte Individualverkehr beschränkt unnötigerweise
meine Bewegungsfreiheit und die anderer.
Technik grenzt alle Faktoren aus, die Regelmäßigkeit,
Wiederholbarkeit, Erwartbarkeit und Antizipation gefährden.
Die Technik schafft Ermöglichungsbedingungen für
Handlungen, während Motore Handlungen ersetzen.
Mit dem Auto von Haustür zu Haustür zu fahren,
ist körperlich und geistig eine massive Unterforderung. Das muss man
sich nicht antun.
Das Auto macht die Straßen unbegehbar und damit menschenfrei.
Ein Motor hat natürlich eine Umwelt, aber nicht
im Bewusstsein der Autofahrer.
Die bedingungslose Präferenz für das Auto kann
man nicht mit rationalen Argumenten, sondern nur mit psychischer
Deformation erklären.
Der motorisierte Individualverkehr erweitert sich gegenwärtig
durch große und übergroße Wohnmobile. Sie sind das
dynamische Haus der „Individualbürger“, die unbekannte soziale
Situationen meiden. Deswegen müssen Straßen erweitert, neue
Autobahnen gebaut und überall Stellplätze für diese Monsterautos
eingerichtet werden. Zudem fördern sie das Sterben des Hotel- und
Vermietungsgewerbes.
Hauptfrage: Ist der Motoreneinsatz in dieser
Situation unvermeidlich oder eben nicht. Die Position, dass der
Motor immer eine Errungenschaft sei, ist dogmatisch. Sie ist
Ausdruck eines relflexionslosen Bewusstseins. Grundsätzlich gilt,
dass der Motor menschliches Leben ersetzt. Die Größe des
Motoreneinsatzes indiziert die Grad seiner Entfremdung.
Das Adjektiv „mobil“ enthält im Sprachgebrauch
nur den Besitz eines Autos, nicht körperliche Beweglichkeit und auch
nicht den Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln. Oder: Man muß auf
den Begriff Mobilität als Oberbegriff verzichten und differenzieren
in Auto-, Rad-, Fußmobilität und öffentlichen Verkehrsmittel, weil
diese nicht gleichwertig sind.
Das Leben braucht Wege, aber sie dürfen nicht
so groß sein, dass sie Leben verunmöglichen.
Die Argumente für das Rauchen haben das
gleiche Niveau wie für das Autofahren. Sie werfen ihre
Automotoren an, statt ihre Körperkraft zu aktivieren.
Motore ermöglichen die Transformation von Energie in Arbeit.
Allgemeine Tendenz: Das Bedürfnis von der Immobilie zum
dynamischen Haus, sprich Wohnmobil.
Es war einmal: „Und ewig singen die Wälder“,
heute: „Immer und überall brummen die Motore“
Von den Amish-people lernen, warum und wie sie
motorenablehnend sind.
Technik und Motore können ihre eigene Determinierung
und Determinierungskraft nicht bedenken.
Für die meisten Deutschen ist die Frage „Auto ja oder nicht“ bzw.
„Unterhaltungsmedien ja oder nein“ schon längst entschieden.
Aber nicht der Motor selbst, sondern der in ihm waltende
binäre Code ist das entscheidende. Der Motor wird den
Humaniora zugehordnet. Das ist ein Beleg für die grundlegende
Verhülltheit der instrumentalen Vernunft, d. h. wenn ich das
Werkzeug benutze, verliere ich seinen Werkzeugcharakter aus den
Augen.
Die Autokritik muss das falsche manipulierte
Bewusstsein der Autofahrer für sich aufdecken und bewusst machen
Wenn jemand sagt „Ich bin mobil“, kann man es
oft schnell aus dem Kontext erschließen, ob er sich selbst oder
sein Auto meint.
„Gib Gas!“ ist das Motto des
Sonntagseinkauftags in Flensburg. Nun stehen sogar Neuwagen auf der
schönen Fußgängerstraße und verschadeln sie. D. h. die Negation wird
umworben und hineingelassen wie die Trojaner das Pferd der Griechen.
Das Auto ist das Gegenteil von Freiheit, denn
man ist im Straßenlabyrinth gefangen (s. G. Anders) und
autoexistentiell von Benzin.
Die moderne Autogesellschaft verabschiedet sich von Kernen, so
auch von Innenstädten. Das ist im Gefühl und noch
stärker als im Denken.
Mir scheint, das dominierende Motiv für den Neubau eines
Krankhauses in Flensburg sind ausreichende Parkplätze.
Autokompatible Stadtentwicklung: Alle
öffentlichen Gebäude müssen so liegen, dass sie problemlos mit dem
Auto erreichbar sind und geparkt werden können. Aber das ist das
Ende der Stadt im Sinne von Urbanität. Und das alles nur für die
Bequemlichkeit.
Mit Auto und Unterhaltungsmedien hat man mit minimalem
Energieeinsatz Spaß und Bequemlichkeit – sagen die
Befürworter des Autos.
Wir müssen unser Mobilitätsverhalten qualitativ
(weg vom Auto) und quantitativ (weniger fahren) ändern.
Beim Autofahren gibt es keine Eigenbewegung, in
öffentlichen Verkehrsmitteln ist ein Gemisch von Eigenbewegung und
Fremdbewegung.
Wer gerne mit öffentlichen Verkehrsmitteln fährt, muss
offen und neugierig auf Menschen sein.
Sport ist autokompatibel.
Im Zug trifft man statistisch auf viele offene,
kluge und kultivierte Menschen.
Wie viel Geld hätten die Kommunen sparen
können, wenn sie ihre Städte nicht autokompatibel gemacht hätten.
Als ich als Kind im Auto meiner Eltern mitfuhr,
hatte ich immer den starken Wunsch, auszusteigen und die Berge zu
besteigen und die Burgen zu betreten. Das war letztlich ein Wunsch
nach Wirklichkeit.
Straßenbau für den motorisierten Individualverkehr ist heute nur
noch der Logik des bloßen Weitermachens geschuldet,
also schlechter Konservatismus.
Beim Zug- bzw. Autofahren gibt es keine nennenswerten Wirklichkeitserfahrungen der äußeren Umwelt. Nicht
nennenswert, weil der Mensch hier kognitiv zu einem
Wahrnehmungspunkt verkommt (Das ist der Kölner Dom), d. h. er muss
nur bestimmte innere Bilder aktivieren. In der Wirklichkeit sein ist
aber mehr. Sehen genügt nicht, sondern man muss mit seinem ganzen
Körper und Geist in ihr aktiv sein.
These: Je kleiner die Menschen, desto größer
sind ihre Autos, also nicht Bildung entscheidet.
Das Steuern eines Autos verlangt ein Minimum an
Eigenbewegung und Eigenenergie (metabolische Energie).
Er ist nicht zu Hause, denn sein Auto ist
nicht da.
Heute halten sogar zwei verschiedene Paketdienste
zur gleichen Zeit vor ihrer Tür.
Wasserski ist kein Sport, sondern
Umweltverschmutzung.
Panzer haben doch eigentlich das gleiche Recht
auf den Anspruch der öffentlichen Verkehrsräume. Oder?
Wer jedes Distanz zwanghaft mit dem Auto zurücklegt, gibt
ein Teil seines Lebens auf.
Sie haben sich einen Kleinbus zugelegt, damit
sie jeden Morgen ihre Brötchen problemlos verstauen können, die sie
vom 200 Meter entfernten Bäcker holen.
Sie hat ein günstiges Abo im Fitnesszentrum
bekommen, deswegen kann sie auch jede Distanz mit dem Auto
zurücklegen.
Jede Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist
strukturell ein Event, ein Fest. Diese Position wird im
Zeitalter der Entfremdung nicht von vielen geteilt.
Autos sind Fluchtmittel.
„Kein Stillstand, sondern mehr Straßenbau“ (
CDU-Wahlplakat).
Die Bewohner von A wollen nach B, und die
Bewohner von B nach A. Früher hatten die Bürger von A ihren
Lebensschwerpunkt in A, und die Bürger von B in B.
Abends auf einer ruhigen Nebenstraße, die keine Bürgersteige
hat. Ein Auto kommt uns entgegen, wir gehen an den Straßenrand. Das
Auto hält und die Fahrerin klärt uns auf, dass wir doch zumindest
hellere Kleidung abends anziehen sollen, am besten mit
Signalfarben.
Durch Einkaufszentren an den Stadträndern und erst recht durch
den Online-Handeln werden Innenstädte überflüssig
und sterben.
Großer Fortschritt in der Bequemlichkeit: Dank
dem Auto in neun Schritten von Flensburg nach Hamburg. Die neun
Schritte setzen sich zusammen in vier Schritte von der Haustür ins
Auto und fünf Schritt aus dem Auto in die Wohnung der Tochter.
Man müsste nicht von einem technischen Stand, sondern von einem
motor-technischen Stand sprechen.
Der Begriff Fortschritt ist heute irreführend,
denn das höchste Ziel des Fortschritts ist, das Schreiten, d. h. das
Gehen überflüssig zu machen, vom Fort-Schritt zum Null-Schritt.
Seit es den Menschen gibt, versucht er ständig, seinen
Krafteinsatz zu optimieren. Das ist das Hauptmotiv, ja das
Wesen der Technik. Schlimm und falsch ist, wenn Technik zum einzigen
Wert wird, dem sich alle anderen Werte unterwerfen müssen.
Industrielles Zeitalter heißt: die Welt nach
den Notwendigkeiten und Möglichkeiten der industriellen Produktion
total umzugestalten. Das führt unweigerlich zum Anthropozän.
Autofahren und Nutzen von Unterhaltungsmedien sind
Schein-Aktivitäten.
Viele Bürger reduzieren ihre alltägliche Freizeit
in der Nutzung von Unterhaltungsmedien und Autofahren
Sie fährt jeden Morgen mit dem Auto zum zehn Kilometer
entfernten Rückenzentrum, weil sie durch das ständige Sitzen
im Auto und vor dem Fernseher Rückenprobleme hat.
Merkwürdig: Die großen Nachteile des
motorisierten Individualverkehrs werden zunehmend offensichtlich,
und trotzdem nimmt der Autoverkehr zu.
Ein Beispiel von vielen für die Zerstörungen
durch den motorisierten Individualverkehr: Die Stadt Sète
in Frankreich hat alle geographischen und architektonischen
Bedingungen, um ein Ort großer Schönheit zu sein, aber nun erstickt
Sète in Abgasen und
Lärm der Autos.
Exzessive Autonutzung und Konsum von Unterhaltungsmedien sind
wohl oft eine unbewusste Flucht vor sich selbst.
Reurbanisierung der Städte ist nur durch
massive Zurückdrängung des motorisierten Individualverkehrs möglich.
Vorstadtbrei aus Einzelhäusern ist nur möglich durch
dasAuto. Stadtverdichtung geht nur ohne Auto.
Wer öffentliche Verkehrsmittel nutzt, wird mit Gehen, sozialem
Gewinn, mit Gesprächen, Sinn und einem guten Gewissen, den
ökologischen Fußabdruck nicht vergrößert zu haben, beschenkt.
Es gibt immer noch Unverbesserliche, die nicht verstehen,
dass eine mit Autos voll geparkte Straße nicht vergleichbar ist mit
einer Perlenkette. Sie meinen „Wie langweilig wäre
eine Straße ohne Autos, gar nicht auszudenken“.
In der Fremdbewegung bin ich fremdbestimmt,
nicht ein Subjekt.
Inzwischen gibt es viele Häuser mit mehr Autos
als sie Bewohnter haben.
Der Motor ist der entscheidende Faktor für die meisten negativen
Entwicklungen.
Es gibt Autofahrer, die haben auch Elektromotorräder.
Jede Motornutzung verschlechtert das Klima,
Bei Sonnenschein fährt er morgens zum Bäcker, aber nicht zum nahe
gelegenen, sondern zu dem fünf Kilometer entfernt liegenden, weil
die Brötchen dort 4 Cent billiger sind.
Sie fahren ca. zwei Stunden zu ihrem Lieblingsstrand,
obwohl viele Badestrände in ihrer Nähe sich befinden.
Die Auto- und Unterhaltungsmedienwelt entspricht auf materieller
Ebene dem schellingschen absoluten Ich. Das erklärt das
Anthropozän.
Wer Auto und Fernseher anstellt, verzichtet auf Freiheit
und Produktivität.
Aus subjektiven und objektiven Gründen halte ich es für
falsch, Motore ohne Notwendigkeit aus Faulheit,
Bequemlichkeit, Schnelligkeit usw. einzusetzen.
Elektronische Medien sind auch auf Motoreneinsatz i. w. S. angewiesen.
Der Materie besteht heute real und im Geist aus Waren i.
w. S.. Dieses Warensystem hat keine Umwelt.
Deshalb ist hier Kritik unmöglich.
Ich fahre Auto und werde in diesem Zustand selbst
zum Auto.
Wie kann man nur erklären, dass so viele Menschen die riesigen
Zerstörungen verdrängen? Im Haus werfen sie ständig
Motore an, auf Reisen ebenfalls.
Bei Autofahren ist auf Handlungsebene nur noch geringes
Leben feststellbar.
Autofahren und Konsum von Unterhaltungsmedien ist keine
vita activa – obwohl die Nutzer es meinen.
These: Autofahrer bringt man auch nicht durch Verbesserung eines
öffentlichen Verkehrssystems in diese. Auch
nicht, wenn die Taktzeit fünf Minuten ist und die Haltestelle direkt
vor der Haustür liegt. Das angeblich schlechte System der
öffentlichen Verkehrsmittel sind alles Rationalisierungen, um nicht
aus dem Auto zu kommen.
Meine Position: Für unsere Selbsterhaltung
(individuell und kollektiv) sind Technik und Motore unverzichtbar,
aber man sollte sie so wenig wie unbedingt nötig, sie dürfen nie
Selbstzweck sein oder werden. D. h. wir müssen die Technik uns
insbesondere Motore nicht überwinden, aber uns von ihr emanzipieren.
Ich sitze im Garten und lese einen Artikel über den Klimawandel,
während in der nahe liegenden Umgehungsstraße Motore aufheulen.
Man kann nur hoffen, dass die Autofixierung so
schnell verschwindet wie die Begeisterung für die
nationalsozialistische Ideologie in Deutschland gegen Ende des
Krieges und danach.
Im Auto ist die Umwelt Asphalt, im Zug
Mitfahrende und Bücher oder der Schlaf.
Für die Nutzung von Autos gibt es nur ganz wenige überzeugende
Gründe.
Die Autokritik muss gleichzeitig mit der
Aufklärung über die Schönheit der Eigenbewegung stattfinden. Beides
bedingt einander.
Ich verstehe nicht, wie Sozialisten für den
motorisierten Individualverkehr sein können.
Beim Autofahren und Fernsehen ist der körperliche und
geistige Anteil der Eigenbewegung sehr gering.
Die Alternative ist die Bahn, da sie in mehreren
Bereichen beträchtlich weniger umweltbelastend ist und mehr soziale
Kontakte ermöglicht als der motorisierte Individualverkehr.
Wir leben in einer motorisierten Zivilisation,
weil der Motoreneinsatz gar nicht genug werden kann, auch weil er im
Kapitalverwertungsinteresse liegt.
Motoreneinsatz macht körperlich und geistig
träge.
Bei allen Emissionsfragen stößt man letztlich
immer auf den Motor.
Wer Auto fährt, gibt in dieser Zeit sein Ich
auf.
Große und größte Wohnmobile sind in den
Mittelschichten in. Die Folgen: mehr Straßenbau, mehr Emissionen und
mehr Hotelpleiten. Das ergibt sich aus der Entscheidung, Politik
als Anpassungspolitik auszuüben.
Zum Motoreneinsatz in der Produktion halte ich
mich raus, weil ich hier keine Kompetenz habe.
Autofahrer haben primär Angst
„Ich benutze das Auto nur für weite Strecken“, aber einen Zug
gibt es in diesem Bewusstsein nicht.
Die Warnung vor Blitzern in den Medien schafft für Autofahrer
einen rechtsfreien Raum.
Autofahren ist für viele so faszinierend, weil sie über das Auto
vermeintlich herrschen.
Vom Zug aus sieht man meistens nicht die
ungeheuren Zerstörungen durch die Autos.
Motore verbreiten sich auf Land, Wasser und Luft.
Reaktion der Vernunft wäre, den Motoreneinsatz minimieren
Fußgänger sind keine Waffen, aber Autos.
Im fahrenden Zustand und mit steigender Geschwindigkeit steigt
der Raumbedarf und das Zerstörungspotential des
Autos überproportional.
In der Verteidigung des motorisierten Individualverkehrs steckt
auch Darwinismus: Das Recht des Stärkeren.
Motore sind aus der Sicht von Emissionen immer
belastend, Technik vom Antrieb nicht, aber kann es in den Folgen
sein. So die Abholzung Griechenlands und des Nahen Ostens.
Der Traum von Autofahrern: Eine Autobahn auf
Stelzen über den Atlantik, die später über den Pazifik fortgeführt
wird. Nun hoffen sie solange zu leben, dass sie noch eine
solche Tour realisieren können.
Er ist innerhalb der kapitalistischen-technischen Bedingungen
unbegrenzt beweglich, obwohl er nicht mehr gehen kann.
Heute ist der Bau von Autostraßen genau so sinnlos, wie
der Bau von Burgen.
Nach der Erfindung der Atombombe ist die des
motorisierten Individualverkehrs die zweitschlimmste.
Kinder finden Spielautos so toll, nicht weil es ein Auto ist,
sondern weil man mit es aktiv toben kann.
„Rauchen ist igitt und eklig“. Ich
erweitere das auf Autofahren.
Auf Konsumebene ist die Mehrzahl der Bewohner der
Industriestaaten, nicht in der Selbstwahrnehmung, aber faktisch Trumpianer. Insbesondere im Mobilitätsverhalten
ist das belegbar: Der Zwang jede Distanz über hundert Meter allein
mit dem eigenen Wagen zurückzulegen, die Zunahme von SUVs,
Großlimousinen und (Klein-)Bussen.
Im Auto sind natürliche und soziale Kontakte,
von eventuellen Mitfahrenden abgesehen, gleich Null.
Autos, Unterhaltungsmedien und Konsumorientierung machen unser
Land fremd, aber auch uns selbst werden wir fremd.
Kritik des motorisierten Individualverkehrs ist faktische Kapitalismuskritik
Die Aggression des Motors ist grundsätzlich
wirksam, aber auch die Hand kann grausam sein.
Die öffentlichen Verkehrsmittel werden oft
schlecht geredet, weil man ihre jeweilige Streckenführung und
Taktzeiten nicht kennt. Also Nichtwissen ist das Fundament dieser
Kritik.
Autos sind Realabstraktionen der reinen Bewegung. Die reine
Distanzüberwindung ist ihre Realität, obwohl Autofahrer, wenn
ideologisch vereinnahmt, das Gegenteil behaupten.
An der Motoren- und Kritik des motorisierten Individualverkehrs
geht keine rationale Kritik vorbei.
Wieviel Motorennutzung verträgt die Erde?
Das Auto ist so übermächtig im Bewusstsein, so dass sich kein
„Entscheider“ sich traut, sich mit ihm anzulegen, es in Frage zu
stellen. Die Nutzer können es überhaupt nicht, denn sie sind
Teil des Auto-Systems.
Forderung: Ein Ende der Anpassungspolitik
gegenüber dem Auto
Die Zerstörungen durch Motore und insbesondere durch den
motorisierten Individualverkehr sind mit Kriegszerstörungen
vergleichbar, bloß kommen sie nicht als solche daher.
Je größer der Radius im Urlaub oder am Heimatort durch das Auto
ist, desto entleerter wird die Fläche.
n öffentlichen Verkehrsmitteln ist das Soziale
sehr intensiv.
Im Auto realisiert sich der Zweck rein, nämlich von A nach B zu
kommen. Das Auto hat keine nennenswerte Umwelt.
Der motorisierte Individualverkehr vernichtet öffentlich-soziale
Räume. Im Bus und Zug entstehen dagegen spezifisch
öffentliche Räume.
Das Auto ist ein Danaergeschenk.
Der Citoyen geht zu Fuß, fährt mit dem Rad oder
nutzt öffentliche Verkehrsmittel, der Bourgeois überwindet jede
Distanz in seinem Auto.
Fährt man in öffentlichen Verkehrsmitteln, macht man sich keine Illusionen über die Passivität des Fahrens.
Es gibt im Zeitalter der Polschmelze immer noch viele Leute, die
stolz von den tausenden Kilometern berichten, die
sie im Urlaub mit dem Auto zurückgelegt haben.
Bei Autorennen in Städten wirken die Autos
genau so zerstörerisch wie ein Panzer in einem Kornfeld, nur dass
beim Autorennen das Korn Menschen sind.
Motore stecken an: Er, Besitzer mehrere Autos,
vermietet Wohnungen. Alle seine Mieter tauschen in kürzester Zeit
ihr bescheidenes Auto in eine Limousine um. Ist das tatsächlich
Ansteckung?
Die Alternative: Lebensraum Straße – ökologisch,
sozial und nur für Fußgänger, Radfahrer und unter Umstände für
öffentliche Verkehrsmittel frei.
Zwischen Flensburg und Hamburg ist auf der Autobahn ein Laster
umgekippt, deswegen VOLLSPERRUNG. Unser Nachbar: „Nun komme ich
heute nicht mehr zu meiner Tochter nach Hamburg.“ Dass stündlich
zwischen Flensburg und Hamburg ein komfortabler Zug
fährt, weiß er nicht, würde sich aber auch nie in einen
reinsetzen.
Momentan wird insbesondere die Mittelschicht vom Kauf großer Wohnwagen ergriffen, was zur Folge hat: mehr
Emissionen, mehr Straßenbau, mehr Hotelpleiten.
Es besteht ein gesamtgesellschaftliches Vorurteil gegen
die Bahn, obwohl sie aus ökologischen und sozialen Gründen
mit Abstand das beste Verkehrsmittel ist.
Autofahren ist ein statischer Modus, denn man sitzt.
Zwischen Autoaufenthalt und Hausaufenthalt besteht aus der
Perspektive der Erdumdrehung kein Unterschied.
Das dicke Ehepaar quält sich mit großen Mühen in
ihr großes Auto.
Mißtraut den eigenen und fremden Sirenengesängen der
Bequemlichkeit.
Schafft das Auto ab, und es entstehen Nahbereiche bzw.
Nahräume.
„Die Blitzer sind wieder auf in unserer Stadt“, das
Verkehrsrecht gilt also nur in Anwesenheit der Blitzer.
Autostraßen haben sich zwischen Mensch und Wasser
(Flüsse, Seen, Meere) geschoben.
E-Bikes sind tendenziell elektrisch betriebene Motorräder
Entwicklung vom Weg zur Autobahn ist zunehmende Geometrisierung, die als rational definiert wird.
Eine Umformulierung: Unter Asphalt liegt
ermordete Natur (Tiere und Pflanzen und toter Boden)
Ich fahre leidenschaftlich ungerne Auto. Beim
Gehen sieht man mehr, sieht intensiver die Gegenstände und hat mehr
Zeit, sich zu erinnern.
Autofahrer haben von ihrer Stadt nur ein abstraktes
Straßennetz im Bewusstsein, nicht einen „Film“ von den
Häusern.
Warum müssen sich die Städte dem Auto und nicht dem Menschen
anpassen?
Das Auto ist der große „Gleichmacher“ der Städte
und der Menschen, die ihn nutzen.
Automenschen sehen alles aus der Perspektive des
Autos.
Automenschen und Fußmenschen verstehen einander
nicht.
Kirchenglocken verweisen auf Transzendenz,
Motorengeräusche auf Faulheit.
Absolute Autofahrer: Jede Distanz wird mit dem
Auto zurückgelegt.
Ich bin für die Bahn aus ökologischen Gründen,
das sowieso, aber auch aus gewissermaßen „egoistischen“ Motiven,
weil bequemer, man kann sich auf das Wesentliche konzentrieren,
nimmt viel mehr wahr, hat mehr soziale Eindrücke und Erlebnisse.
Um den Anforderungen des Pariser Klimaschutzabkommens
gerecht zu werden, muss der Verkehr in Deutschland seine
Treibhausgas-Emissionen schnell und drastisch mindern.
(Bundes-Umweltamt)
Auto und Autismus hängen etymologisch und
sachlich eng zusammen.
Zwei Möglichkeiten, auf die zunehmende Autoflut
zu reagieren: a) die bisherige Lösung: mehr Straßen bauen, b) die
vernünftige Lösung: den motorisierten Individualverkehr reduzieren.
Statt von E-Bikes sollte man im Zukunftsmodus passender von
Elektromotorräder reden.
Stille als allgemein geteiltes Ziel gibt es nicht mehr im
Zeitalter der elektronischen Medien und Motore.
Warum wird der Neubau von Autostraßen gefeiert?
Sie sind doch eine Niederlage der Natur.
Der Individualverkehr bringt die Menschen in der
Endsumme mehr auseinandern als zusammen. Elektronische
Unterhaltungsmedien verhindern Kontakt mit der natürlichen,
kulturellen und sozialen Welt.
Auf der Hauptstraße durch das Dorf herrscht der Wahnsinn:
Lärm, Gestank, Gefahren, Hässlichkeit.
Die kausale Rationalität kennt nicht Freiheit,
Liebe, Schönheit, Ethik.
Autos brauchen viel leeren Raum.
Wieso ist Autofahren Privatsache, wenn
Gesundheit und Schönheit zerstört werden?
Auto- und Motorradfahren sind uneigentliche
Fortbewegungen, weil ohne körperliches und nahezu
geistloses Subjekt.
Meine Hauptfrage: Ist der Motoreneinsatz in dieser Situation
unvermeidlich oder eben nicht. Die Position, dass der Motor
immer eine Errungenschaft sei, ist dogmatisch. Das ist
Ausdruck eines relflexionslosen Bewusstseins. Grundsätzlich gilt,
dass der Motor menschliches Leben ersetzt. Die Größe des
Motoreneinsatzes indiziert die Grad seiner Entfremdung.
Mit einfachen Worten: Man kann noch so viele Zuckerbrote
verteilen, die notorischen Autofahrer steigen nicht um.
Wenn einer sagt „Ich bin mobil“ meint er meistens, dass er ein
Auto hat, seltener eigene Mobilität, aber nie öffentliche
Verkehrsmittel.
Es gibt zwei verschieden Arten von Mobilität:
die gekaufte und die eigene.
Konditionierung auf das Auto.
Das Auto macht kleine und mittlere Zentren
überflüssig, bald wohl auch große. Zentren sind nun dynamisch, d.
h. sie werden ständig durch neue Zentren ersetzt.
Letztlich hat Autofahren nichts mit wirkender
Wirklichkeit zu tun. Subjekt und Welt sind durch Blech und
Glas getrennt.
Ob ein Autofahrer eine Distanz von zwei oder fünf Kilometer
zurücklegen muss, macht für ihn keinen Unterschied.
Aus Anlass einer Oldtimerausstellung in der Fußgängerzone in der Innenstadt ist er seit drei Jahren mal
wieder in ihr gewesen. Das ist gut, aber gekauft hat er dort nichts.
Nur die Partei, die massiv den Ausbau des Autostraßennetzes
fordert, gewinnt heute die Wahlen.
Das Auto ist das eigentliche Subjekt der Mobilität,
nicht der Mensch entscheidet. Nur die Grundentscheidung, das Auto
für dieses Ziel zu nutzen.
Das Ideal der Autogerechtigkeit ist für eine Stadt der Selbstmord
qua Stadt.
Die Technik gehört zu den Humaniora: „Das nicht als Realität zu
sehen, erzeugt die Phantasien und Ideologien der Maschine =
religiöser Delir und ingenieurhafter Machbarkeitswahn,
d. h. die Maschine steigt dem Menschen in den Kopf“ (M. Burckhardt).
Die großen Autos passen nicht mehr in die normalen
Garagen.
Versuch, meine Kritik in einem Leserbrief zu bündeln:
„Wie reagieren?
Die stetig anwachsende Autolawine ist das Hauptproblem der
Gegenwart, diese zu reduzieren die Hauptaufgabe von Politik und
Individualverhalten. Um die notorischen Autofahrer zum Umsteigen auf
öffentliche Verkehrsmittel zu bewegen, sind allerdings
nicht rationale Argumente wie Fahrpreise, Taktzeiten usw.,
sondern Psychologie angesagt. Selbst wenn der Bus wie in der Schweiz
fast vor der Tür hält und nahezu kostenlos ist, sind viele
Urlauber nicht bereit, umzusteigen. Falsch verstandener
Individualismus speist sich, wie übrigens der massive Medienkonsum,
aus Angst, aus Unsicherheit, aus Bequemlichkeit, aus Egoismus aus
dem Verlust des Schönheitssinns und aus einer am Auto ausgerichteten
Strukturpolitik.
Wir müssen unsere Lebenswirklichkeit selbst gestalten und nicht
von unverantwortlichen wirtschaftlichen Interessen gestalten
lassen.“
Aus sozialer Perspektive betrachtet spricht alles gegen
den Individualverkehr, kommt hinzu, dass er motorisiert
ist, ist er aus ökologischer Perspektive zusätzlich eine zweite
Katastrophe.
In der autoorientiert gestalteten Landschaften und Städten
verschwindet die Vielfalt der Wege und Straßen. Es besteht die
Tendenz, sie immer breiter und geradliniger zu machen. Die
mehrspurige Autobahn ist das Ideal.
Im Zug kann man gemütlich frühstücken, im Auto
nicht.
Der faktische und geistige Lebensmittelpunkt
wird zunehmend vom Kapital bestimmt.
Autos verhindern einen direkten Kontakt mit der
Erde, beim Fernsehen gibt es überhaupt keinen.
Motorennutzung ist in bestimmten Situationen
vertretbar, so wenn keine öffentlichen Verkehrsmittel fahren, aber
die Nachteile dürfen nicht ausgeblendet werden.
Autofahren ist blöde (Adjektiv) und macht blöde
(Adverb).
Autoinsassen merken nicht oder wollen nicht bemerken, dass sie in
einem dynamischen Verlies mit Fernstern hocken.
Warum nicht den Straßenbelag zu einem Drittel begrünen und damit
die Fahrbahn verengen?
Ein Auto ist ein Mittel, um Ziele zu erreichen und ein Mittel,
das die Nutzer ins Verderben zieht – wie eine Rauchersucht.
Autos und Unterhaltungsmedien haben nekrophile Tendenzen. Sie
bilden ein Gefängnis, das gewollt aufgesucht wird.
Öffentliche Verkehrsmittel und Eigenbewegung sind Ausdruck von
Vernunft, die Nutzung von privaten Autos sind Ausdruck von
Unvernunft und Egoismus.
Wo Autos dominieren, herrscht tote Zivilisation,
wo öffentliche Verkehrsmittel herrschen, herrscht lebendige
Kultur.
Das Auto ersetzt die Füße, Unterhaltungsmedien
das Gehirn.
Ein Leben ohne Unterhaltungsmedien macht die Lebenswirklichkeit wirklich – und das Leben bekommt Tiefe.
Eine Landschaft ohne Autos ist eo ipso schön,
mit Autos eo ipso hässlich.
Wo Autos fahren, kann der Mensch nicht lebendig im Vollsinne
sein. Deswegen sind Autostraßen fast frei von Menschen, weil Autos
aggressiv sind. Diese einfache Wahrheit wird durch die
Werbung direkt und indirekt vernebelt.
Mit Motoren kann man den Zustand körperlicher und geistiger
Erschöpfung leicht überspielen. Vielleicht kann man das mit
dem Verschwinden rationaler Kritikfähigkeit vergleichen.
Kreuzfahrtschiffe ermöglichen ein (eigen-)bewegungsloses Reisen.
Erst das Auto ist der Unterschied, der eine
erdgeschichtliche Epochen macht (das Anthropozän).
Der verabsolutierte Kulturbegriff müsste auch
Autos, AKWs und KZs als Kultur bezeichnen.
Die Umwelt der Technik, die ja per definitionem
Nicht-Technik sein muss, wird immer kleiner, während die Technik
sich selbst ständig vergrößert. Das System Technik ist also nicht
konstant. Das ist das Problem des Systems Technik, denn sie hat kein
eingebautes Limit.
Jede Stadt muss sich mit der Autopest arrangieren.
Das ist falsch. Das Auto wird als ein Naturereignis genommen.
Das Auto ist in Wirklichkeit (= Wirkung) das
entscheidende Selbst, d. h. die autonome Einheit, nicht
der Fahrer.
Je autogerechter eine Stadt, ein Dorf, eine Landschaft, die
Umgebung eines Gebäudes (un-) gestaltet wird, desto hässlicher werden sie.
Die Autoraser und die Formel-1-Rennen einschließlich deren Zuschauer bilden eine Einheit.
So wie der Tauschwert an einem Ding klebt, so
die Fähigkeit zur Distanzüberwindung an Auto, öffentliche
Verkehrsmittel, Rad und Fuß. Trotz dieser Gemeinsamkeit kommt es nun
darauf an zu differenzieren.
Welche Aggressivität stecken in
Verbrennungsmotore wie in Autos, Panzer, Bagger, Motorboote,
Wassserskier. Denkt denn keiner der Nutzer an die Mitlebewesen?
Die Macht des Faktischen erklärt, dass fast
alle Autofahrer ohne jegliche Selbstkritik ihre Zwänge erledigen.
Weil ich über Jahre kein Auto habe (mein Selbstexperiment),
entstand in mir eine autofreie Mobilitätsstruktur.
Ich weiß, was ich zu Fuß oder mit dem Rad schaffe, wann und wo die
öffentlichen Verkehrsmittel fahren. Auch wie teuer diese oder jene
Taxifahrt ist.
Moderne Auto-Mobilität: Außerhalb der Haustüren
der Abfahrt und der Ankunft bewegt man sich nicht selbst, sondern
wird bewegt. Jede Autofahrt realisiert das Ideal: von der Haustür zu
der Haustür.
Rechnet man den Aufenthalt im Auto zum Indoorleben,
kann man sagen, dass immer mehr Menschen Indoor-Lebewesen sind.
Zug und Bus sind für viele so genannte Bürger nicht zumutbare
Technologien, trotz ihrer großen Vorteile.
Autofahren erlaubt ein Existieren ohne Eigenbewegung.
Die aufheulenden Motorräder und die stolz gezeigten großen Autos
gehören der gleichen psychisch pathologischen Klasse
an.
Wie das Rauchen in öffentlichen Gebäuden wegen der negativen
Auswirkungen mit Recht verboten wurde, so sollte man grundsätzlich
auch das Autofahren einschränken.
Autofahrer belasten die Umwelt, aber gleichzeitig auch sich
selbst. Also auch die Fahrer sind Opfer.
Ab einer bestimmten Größe und Intensität wird
Bequemlichkeit und Faulheit selbstzerstörerisch.
Eine dreispurige Autobahn bringt noch mehr
Emissionen nach Hamburg.
Sie kennt sich perfekt in den nächtlichen Fernsehserien aus,
aber nicht in ihrem Ort.
Einem passionierten Autofahrer erkläre ich nicht ohne
Hintergedanken einen schönen Spazierweg. Er überlegt einen
Augenblick und sagt: „Das ist was für meinen Hund.“
„Ich musste mal raus“ und das geht bei ihm nur mit dem
Auto, um irgendwo etwas einzukaufen.
Man braucht, wenn man mit dem Auto fährt, nicht gleich wie Heine
bei der Bahn von der Ermordung des Raumes sprechen, aber zumindest
verletzt man ihn.
Mit dem Wohnwagen fährt er nach eigenen Angaben in die Natur.
Ich frage mich, was die Satellitenschüssel auf dem
Dach dieses Wohnwagens soll.
Statistisch gesehen verschwinden im Bewusstsein
zunehmend kurze Distanzen außerhalb der eigenen Wohnung.
Der Kaufmann, der Arzt, der Fachhändler, Freunde, der Arbeitsplatz
usw. liegen inzwischen mehrere Kilometer entfernt. Da für die
meisten Mitmenschen das Gehen, Radfahren oder die Nutzung
öffentlicher Verkehrsmittel nicht mehr in Frage kommt, ist das Auto
das gewissermaßen naturwüchsige einzige Fortbewegungsmittel, das die
Eigenbewegung ersetzt.
Mehr Bequemlichkeit wird heute in der Regel durch größeren
Energieeinsatz erreicht. Inzwischen haben wir die Situation des Zuviels an Bequemlichkeit erreicht, so dass die Frage
angesagt ist „Wie kann ich Energie sparen?“
Inzwischen sind die Autos so groß, dass man von ihnen als „Hausverdecker“
sprechen kann.
Auto und Unterhaltungsmedien verhindern körperliche und geistige
Eigenbewegung,
Wenn eine Innenstadt um Autofahrer buhlt, buhlt sie vergebens.
Die Innenstadt sollte um den dem Leben zugewandten Bürger
buhlen.
sie bilden ein Gefängnis.
Ich sitze auf der Bank an der viel befahrenden Autostraße und
warte auf dem Bus. Wieviel Gift mag ich wohl
einatmen? Wieviel Gifte muss man eigentlich noch ohne Murren
aufnehmen?
Die Gleichwertung des Autos, Fahrräder und
Fußgänger (so durch ADAC) abstrahiert von der jeweiligen
Destruktion.
Je autonomer Motorensysteme sind, desto weniger kann Mitleid sie beeinflussen: Eine fliegende Kugel ist nicht
durch Mitleid veränderbar.
Paradox: Gerade Autos stellen die Fahrenden still,
lassen sie keine neue Umwelten kennenlernen.
In öffentlichen Verkehrsmitteln kann man einen wirklichen
Blick in die soziale Welt werfen.
Motore zerstören das menschliche Maß.
Wie das Gehäuse für eine Gehäuseschnecke
unverzichtbar ist, so für viele Menschen das Auto.
Die rationale Kritik der Öffentlichen Verkehrsmittel (Takt,
Anschlüsse, Ausstattung usw.) verfehlt ihr Thema. Die Kritik
muß psychologisch werden.
Den motorisierten Individualverkehr sollte man genauer als
isolierenden bezeichnen.
Motorisierte Maschinen sind nicht unmoralisch, sondern amoralisch.
Motore und Schein produzierende Apparate sind der
Gegensatz zum Leben.
Motorisierter Individualverkehr verhindert spontane
Welterfahrungen.
Öffentliche Verkehrsmittel sind durch ihr bloßes Sein
ein Ärgernis für Autofahrer. Sie zeigen die Möglichkeit der
Alternative auf.
Der intensive Gebrauch von Auto und Unterhaltungsmedien kann zu
einer Sucht werden, die eine Weiterentwicklung
der körperlichen und geistige Kräften verhindert.
Der Motor darf nicht allein im Modus des
Herr-Knecht-Verhältnisses gesehen werden, denn auch die
Nutzer sind partiell Knechte.
Fremdbewegung enteignet. Das Transportmittel hält seine
Insassen gefangen wie ein Käfig den Vogel.
Bald gibt es mehr Autos als Menschen auf der Erde – und die Produzenten freuen sich.
Richard hat ein Auto, straft es aber mit Nichtbeachtung,
also Verachtung.
Zur Geschichte der Motorenherrschaft: Hitler
ließ auf diejenigen schießen, die zu Fuß eine Autobahn überquerten.
Warum muss jede Autofahrt von einer Tür aus starten und vor einer
Tür beendet werden? Warum kann vor jeder Tür nicht ein
zweihundert Meter langer Fußweg liegen?
Autostädte sind tote Städte – zumindest ihre
Plätze und Straßen.
These: Erst die Epoche des universalen Individualverkehrs hat das
Anthropozän ermöglicht.
Es wäre alles gewonnen, wenn man erkennt, dass man ohne Auto und
Unterhaltungsmedien viel mehr und intensivere Erfahrungen
macht als mit ihnen.
um den Autoverkehr durch das Dorf flüssiger zu machen? Ich
vermute es.
Autofahren gehört zum Indoor-Leben.
Großer Fortschritt in der Bequemlichkeit: Dank
dem Auto in neun Schritten von Flensburg nach Hamburg. Die neun
Schritte setzen sich zusammen in vier Schritten von der Haustür ins
Auto und fünf Schritten aus dem Auto in die Wohnung der Tochter.
Der Begriff Fortschritt ist heute irreführend, denn das höchste
Ziel des Fortschritts ist, das Schreiten, d. h. das Gehen
überflüssig zu machen: vom Fort-Schritt zum Null-Schritt.
"Der Autoindustrie fällt es immer schwerer, den CO2-Ausstoß
ihrer Fahrzeuge zu senken, zeigt eine exklusive Studie des Center of
Automotive Management. Der Trend zum Geländewagen beschleunigt den
Klimawandel" (Heinz-Dieter Laske in "News").
Den Satz „Ohne mein Auto verlass ich nie mein Haus“
hört man häufig.
Unterhaltungsmedien und Autos sind die zwei großen Kontaktvernichter zur Umwelt, aber auch, was vielleicht
noch schwieriger zu verstehen ist, zu sich selbst. Warum? Es
findet keine Aneignung statt, d. h. im Treffen beider entsteht
nichts Eigenes. Die jeweiligen Umwelten rauschen an dem Mediennutzer
und dem Auto vorbei, das jeweilige Ich bleibt unbe- und ungerührt.
Die Autofahrer haben kein Recht auf freie Fahrt.
Nein, dieses Recht ist Unrecht in vielen Dimensionen.
Ökonomisch geht es ihm momentan nicht so gut.
Deswegen hat er seinen SUV gegen ein kleines Auto eintauschen
müssen. Darauf angesprochen, wie er sich fühle, antwortet er: Ich
fühle mich wie ein Nichts“, mein Gedanke dazu: Weil ich kein Auto
habe, muss ich wohl ein Minus sein.
Motoreneinsatz ist die zweite, aber nun nicht
sinnvolle Erbsünde.
Die riesige „Wunde“ durch Motoreneinsatz auf
einem Baugelände ist die Ursache für den Tod von Millionen von
Lebewesen. Das ist übrigens der Unterschied zwischen Fußweg und
Aautostraße.
Mein Motto: Kein Auto oder Fernseher, aber dafür Lebendigkeit.
Es ist ein qualitativer Unterschied, ob ich mit
dem Auto zum Einkaufen fahre oder zu Fuß bzw. Rad ihn durchführe.
Vom Dorf A zur Stadt B ist für den Dorfbewohner immer eine Hin-
und Rückfahrt. Aber wenn die Stadt eine höhere Bedeutung hat, dann
findet eine Entleerung des Dorfes statt.
Je autogerechter eine Stadt sich gestaltet,
desto unbewohnbarer, hässlicher und uninteressanter wird sie. Die
Lösung: Auf Autofahrer verzichten, sie nicht in die Stadt lassen. D.
h. keine verkehrspolitische Anpassungspolitik an das Auto bzw. die
negativen Einflüsse so klein wie möglich halten.
Die Verabsolutierung des Autos wird massiv gefördert durch die
Bequemlichkeitsmathematik.
Der fußläufige Nahbereich umfasst in etwa einen
Quadratkilometer. Der automäßige Nahbereich in etwas ein Radius von
15 Kilometer. Für Autofahrer ist der fußläusige Nahbereich das
Haus, Garten, Arbeitsplatz und Einkaufszentren.
Wie kann ein Mensch nur täglich zehn Stunden fernsehen oder
stundenlang im Auto sitzen? Das geht nur mit Fremdenergie.
Fast alle Menschen der Erde fahren Autos als ob
sie Behinderte wären.
Gibt es dazu eine überzeugende Erklärung?
Autos gehören zur industriellen Moderne,
elektronische Medien zur medialen Moderne
Jedes Bergdorf, das nun problemlos mit dem Auto
erreichtbar ist, verliert seinen charakterlichen Wert.
Viele Menschen werden immer dicker, weil sie sich zu wenig
bewegen und zu viel essen. Aber das darf nicht individuell
kritisiert werden.
Bei Eis- und Schneewinter geht in der Auto-Zivilisation
fast nichts mehr, in der Gehkultur nahezu alles.
Zumindest verlieren Autofahrer während der Fahrt Lebensmöglichkeiten.
Von der Grundidee müssten Sozialisten doch
gegen den Individualverkehr sein- oder?
Wie kann man nur die Position begründen, „giftfreies“ Gehen und
Radfahren mit Gift produzierende Auto gleichwertig
zu betrachten.
Für den Autoverkehr ist das mit einem Radius von zehn Kilometer
für den Fahrer Nahbereich.
Alte Innenstädte, wenn sie ihren Charakter
erhalten sollen, müssen autofrei sein.
Je bequemer die Autostraßen erreichbar sind, desto schneller
entleeren sich Dörfer und Stadtteile zugunsten von attraktiven
Einkaufszentren. Aber: Jedes Dorf, jeder Stadtteil hat genug
Einwohner, um das Dorf und den Stadtteil auch in sozialer
Hinsicht autonom und interessant zu sein.
Wie konnten Fernseher und Autos diese riesige Macht über
die Menschheit erreichen, ohne dass sie etwas dafür
bekamen, sondern ihnen nur genommen wurde?
Autofahrer argumentieren ebenso egoistisch wie damals die Raucher bei dem Verbot, in öffentlichen Räumen nicht mehr
rauchen zu dürfen.
Road movie ist eine irreführende Bezeichnung. Richtig wäre
„Car movie“. Das Wesen des Autos ist, keinen Ort zu
haben. Im Fahren ermöglicht das Auto die Erfahrung des Nichts.
3a Da sie einen Kleinbus fahren, vermute
ich, dass sie einen Handwerksbetrieb haben.
Fasst man die Einzelexplosionen aller Motore zusammen, ist das
eine Mega-Explosion, die die Erde zunehmend
gefährdet.
Jeder Weg grenzt Erfahrungen ein und normiert.
Wir müssen die autofreien öffentlichen Räume
erweitern, um Menschen, nicht Autos zusammenbringen.
So ist es: „Ich gehe, also bin ich.“ und „Ich
fahre Auto, also bin ich nicht.“
Je autofreundlicher die Innenstädte werden,
desto uninteressanter werden sie. Dann siegen die Einkaufszentren
auf der Grünen Wiese.
Am Hindukusch wird auch der motorisierte
Individualverkehr verteidigt.
Das Auto, überhaupt Motore, töten äußeres Leben, aber
auch das innere Leben ihrer Nutzer.
Der motorisierte Individualverkehr, nicht das
Auto ist das Problem.
Vermutung: Viele Rentner fahren mehr Auto als
während ihrer Berufszeit. Offensichtlich schafft Autofahren als
Selbstzweck Sinn.
Die normative Kraft des Faktischen (Jellinek) ist eine
großer Unterstützerin des motorisierten Individualverkehrs,
faktisch vielleicht das stärkste Argument.
Weil das Auto bei vielen Menschen ein Teil ihrer
Identität bildet, hat Autokritik nur geringe Macht.
fSicherheitsüberhänge in grellen Farben für
Fußgänger und Radfahrer sind ein Beleg für die Stärke und Aggression
der Autos.
Die Menschen isolieren sich gegenüber ihren Mitmenschen durch
Auto, Unterhaltungsmedien, Online-Käufe und interpretieren
diese Isolation als Gewinn.
Merkwürdig: Je besser die öffentlichen Verkehrsmittel
werden, desto stärker werden sie kritisiert. Und: Je mehr
und größer die Autos werden, desto weniger werden sie kritisiert.
Der zeitgemäße Bürger hält seinen SUV für
unkonventionell, sportlich, ja revolutionär.
Kann man nicht gegen den motorisierten Individualverkehr mit dem Grundgesetz
vorgehen? Erst jetzt wird
offensichtlich, welche ungeheuerlichen Schäden von ihm ausgehen.
Das Auto beansprucht räumliche und geistige Leere
für sich.
Die Täuschung über den motorisierten
Individualverkehr ist gegenwärtig die größte und unverständlichste.
Wo der motorisierte Individualverkehr um 1970 noch erträglich
war, hat er heute eine Hölle geschaffen.
Autofreies Leben richtet keine Schäden an, sondern schafft
Werte.
„Drei von vier Großstadtbewohner empfinden den Parkplatzmangel als größten Streßfaktor in ihrer Stadt“
(Fl. T. v. 10. 1. 17). Kapieren sie denn nicht, dass sie selbst die
Verursacher dieses Mangels sind.
Eine Frage an Bodo Kirchhoff: Liebt man
Italien, wenn man dieses Land ohne Not mit dem Auto vom Norden bis
Süden durchquert?
Falsch „Mein Auto und ich“, sondern „Mein Auto bin ich“
Ein Film während der Autofahrt erleichtert die Tortur der Fahrt.
Das Auto macht jeden sozialen Lebenskern überflüssig. Für den
habituellen Autofahrer gibt es keine Mittelpunkte mehr, sondern nur noch Netze ohne Zentrum.
In der motorisierten Welt lösen sich Begriffe wie nah
und fern,Ferne und Heimat auf. Alle Orte sind gleich
entfernt. Unter Umstände ist ein räumlich nahgelegener Ort
verkehrstechnisch weiter entfernt.
Sport zentriert sich auf Zeit und Erfolg. Motor
und Sport sind gleichzeitig emporgekommen. Der Motor ist das Vorbild
des Sports, d. h. der Sportler soll wie ein stets zu verbessernder
Motor werden
Die großen Schriftsteller des 19. Jahrhunderts wie Thomas Hardy,
Gustave Flaubert, George Sand wussten um die Schönheit und
Prägekraft naturnaher Räume.
Erst wenn man das Auto verlässt oder den
Fernseher ausstellt, befindet man sich wieder in der Realität, die
diesen Namen verdient.
Nicht das technische Vermögen des Menschen bzw. die Technik müssen kritisiert werden, das wäre wortwörtlich
inhuman, sondern der unkritische, nichtproblematisierte Einsatz von
Motoren.
Gehäusemenschen sind in Analogie zu
Gehäuseschnecken Menschen, die ständig in Gehäusen leben, seien es
Autos oder Gebäude.
Städte und Dörfer sind weitgehend ihrer individuellen Eigenarten
beraubt worden, weil autogerecht geworden und deswegen zunehmend
uninteressant.
Unterhaltungsmedien und motorisierte Verkehrsmittel
ignorieren ihre jeweilige Umwelt bzw. die Nutzer nehmen sie nicht
mehr angemessen wahr. Sie sind Kontaktvernichter.
Staus entstehen durch Autos. Sie müsste
eigentlich Entschädigungen bekommen, aber gleichzeitig Strafe
bezahlen, weil sie ja Urheben dieser Staus sind.
Fast alle Autofahrer schimpfen auf die Bahn. Das müssen sie
auch im Angesicht der drohenden Klimakatastrophe. In der Psychologie
bezeichnet man diese Strategie als Rationalisierung.
Nicht die Autokritiker, sondern diejenigen Autofahrer
sind extrem, die aus Bequemlichkeit, Angst vor
überraschenden Kontakten, , Lust am Fahren und/oder
Identitätsgründen jede Distanz mit dem Auto zurücklegen.
Wenn es stimmt, dass die gegenwärtige Orientierung der
Menschheit auf motorisierter Technologie liegt und damit zur
Klimakatastrophe führt, sind hier Verbote
gerechtfertigt und notwendig.
Beim Autofahren und TV lernt man nichts Wesentliches
hinzu, beim Gehen zumindest körperlich über sich selbst.
Städte sind auf Druck der Autolobby (Produzenten, Profiteure,
Nutzer) enturbanisiert.
Die motorisierte Technik bestimmt die Gesellschaft. Momentan
verfügt sie über die größte normative, verändernde Kraft.
Woher nehmen Autofahrer die Chuzpe, obwohl
wesentlich Verursacher der Klimaverschlechterung und der
Unwirtlichkeit der Städte und Dörfern, noch mehr Raum für sich zu
fordern?
Wer in einer engen Straße wohnt, muss zumindest
darauf verzichten, sein Auto vor der Haustür zu parken.
Konsequente Autofahrer als Kollektiv verhindern jegliche
substantielle Verschönerung ihrer Stadt.
Für viele Autofahrer sind große Distanzen
attraktiver als kurze.
Mit SUVs meine ich übergroße Autos wie
Kleinbusse und Limousinen, wo Größe Selbstzweck ist,.
Die Mehrheit der SUV-Besitzer hat sich gerne im Abgasskandal
täuschen lassen. Wer von ihnen hätte nicht seinen SUV
gekauft, wenn er von dieser Täuschung gewusst hätte.
Viele Autofahrer haben zu ihrem Auto ein Verhältnis wie
die Gehäuseschnecke zu ihrem Gehäuse, das ihr Haus ist.
Das Hauptmotiv für die Bevorzugung des Autos
ist ein negatives, nämlich die Angst vor anderen Menschen. Im Auto
ist man wie im Panzer relativ sicher vor ihnen.
Eisbären verlieren ihren Lebensraum, damit wir Auto
fahren können. Diese Aussage ist kausal belegbar.
Ich hoffe, dass die vermehrte Nutzung von öffentlichen
Verkehrsmitteln eine kritische Haltung zum motorisierten
Individualverkehr erzeugt.
Der Sylter Verkehrsstau am 3. 1. 17 ist ein
Menetekel zukünftiger Ereignisse.
Im Auto hat man alles im Griff – bis auf
Störungen.
Der Asphalt ist wegen seiner autofreundlichen
Leere beliebt und hat großen Einfluss auf das, was als schön
empfunden wird. Als schön gilt nicht mehr die komplexe, „freie“
Natur empfunden.
Es mag ja sein, dass in bestimmten Situationen ein Auto
gebraucht wird, aber müssen es gleich mehrere und müssen
sie gleich so groß sein?
Die Freiheit vieler 68iger war naturwüchsig ans
Auto gebunden wie Harry Rowohlt. Aber das das Auto war kein
Prestigeobjekt, Größe und Ausstattung spielte keine Rolle. Die
Ente und der R4 genügten. Aber die negativen Folgen wurden
verdrängt. Erst die ökologische Bewegung dachte hier weiter.
Alles wird für das Auto verändert, nur das Auto
selbst wird nicht in Frage gestellt.
In Events sucht man Nähe zu anderen Menschen, nicht in der
Mobilität. Deswegen: Macht die öffentlichen Verkehrsmittel zu dem,
was sie wirklich sind, Events.
Je größer die Autos und stärker deren Motore
werden, desto schneller tritt der endgültige Klimawandel ein.
Dichte Bebauung ist nur autofrei sinnvoll.
Es wäre viel gewonnen, wenn Abschied von der
Vorstellung gewonnen würde, dass das Auto (neben dem Flugzeug) das
einzige Verkehrsmittel sei, um Distanzen zu überwinden.
Wenn man den motorisierten Individualverkehr nicht in
Frage stellt, sind der weitere autoorientierte Ausbau der
Städte und die Erweiterungen der Autobahnen auf sechs und mehr
Spurenrational. Wenn man unnötige Bequemlichkeit nicht in Frage
stellt, sind Autos sinnvoll.
Bewegungsfreiheit für Fußgänger und Radfahrer
und für unumgängliche Autofahrten, aber nicht für Panzer Gigaliner
und motorisierten Individualverkehr.
Autofreie Straßen sind der ideale Aufenthalts- und Spielort für
Kinder. In der Soziologie nennt man das Straßenkindheit
– die ich selbst noch erfahren durfte.
Autofreie Innenstädte könnten enorm an
Attraktivität gewinnen. Die Straße wäre wieder ein Ort des Treffens
und für Kinder Spielort. Selbst Kinderwagen könnte man bei
Sonnenschein vor die Tür stellen. Vielleicht an der Peripherie ein
Parkhaus für Autos der Einwohner errichten. Auch werden sich dort
wieder kleine Läden installieren.
Je bekannter ein Ort (sei es ein Schloß oder interessantes
Landschaftsteil) desto gefährdeter wird seine Existenz,
wenn die Massen mit Autos kommen. Das ist eine negative Dialektik
zwischen Ort und Aufsuchenden.
Autos fördern materielle und geistige Leere.
Zwei Techniken, die durch einen Hiatus getrennt
sind: a) von Menschen, anderen Lebewesen und Naturkräften
angetriebenen Hände, Werkzeuge und Maschinen und b)
motorenangetriebene Maschinen. Dass diese für die Erde existentielle
Unterscheidung nicht gemacht wird, ist wie der Begriff Mobilität
durch die Verhexung durch Sprache verursacht. Bei den
motorenangetriebenen Maschinen ist der Mensch bestenfalls nur noch
Kontrolleur, in Fukushima war er selbst das nicht mehr.
Die Bürger sehen die vom motorisierten Individualsystem verursachten negativen Folgen nicht, d. h. sie sehen
neutral ohne wertende Kritik. Sie sehen normativ nur die Vorteile.
Aber Kritik setzt Wertung voraus.
Alle Distanzen über fünfzig Meter legt er nur mit seinem Auto
zurück, geht also nicht zu Fuß oder fährt mit dem Rad und behauptet
mit Recht, er sei mobil.
Eine Autofahrt ist langweilig: nur
entgegenkommende Autos, Ampeln, begrenzende Gebäude und Asphalt.
Sie waren auf eine der bekannten Ferieninseln geflogen. Gleich
bei der Ankunft auf dem Flugplatz haben sie sich ein Auto gemietet,
um die Insel zu erkunden. Genau analysiert: um die Insel nicht
kennenzulernen.
Sankt Moritz verliert zunehmend an Faszination
und Gäste. Meine Erklärung: Der Grund liegt in der ungezügelten
Bebauung und dem mangelnden Willen, etwas gegen die Autoüberflutung
zu tun.
Für Autofahrer macht der Satz „Der Weg ist das Ziel“
keinen Sinn. Sie sind ausschließlich zielorientiert. Autofahrer
leben in zeitlichen und räumlichen Punkten. Zwischenräume haben für
sie keinen Wert.
Maxime: Für längere Strecken kommt nur die Schiene
in Frage.
Gegen die Autoflut gibt es gesellschaftlich und privat nahezu
keinen Gestaltungswillen und –kraft mehr. Jeder
unbebaute Quadratmeter der Stadt wird grundsätzlich vom Auto
beansprucht. Das Ankommensziel der Autos ist, direkt vor dem Eingang
von Gebäuden zu parken.
Selbst fahrende Autos bilden die Synthese aus
den angeblichen Vorteilen des Transportiertwerdens und den
Nachteilen des motorisierten Individualverkehrs.
Jede einzelne Fahrt mit dem Auto ist objektiv
ein Beitrag zur Verschlechterung der Umwelt.
Der autonome Bürger geht die kleinen Distanzen. Werden die
Bürger zu Konsumenten, werden entsprechend die Bürgersteige
enger oder überflüssig.
Es wäre schon viel erreicht, wenn Autofahrer
das Autofahren nicht postfaktisch, sondern auf Faktenbasis den
motorisierten Individualverkehr kritisch sehen.
Motorenangetriebene Techniken wie Auto und Unterhaltungsmedien
bringen gesunde Menschen in den Zustand des
Als-Ob-Krankseins. Und wenn Menschen tatsächlich krank
sind, soll mit Motoren eine Quasi-Gesundheit entstehen. Das geht
aber nicht auf.
Schade: In meiner Umgebung, ich lasse unbestimmt, ob räumlich,
freundschaftlich oder verwandtschaftlich, gibt es zwei Maximalisten besonderer Art: Einer von ihnen sitzt
mindestens acht Stunden von abends bis weit in die Nacht hinein
ununterbrochen vor dem Fernseher, der andere fährt ständig und
ausschließlich mit einem seiner Autos. Sein neu gekauftes E-bike
steht unbenutzt im Keller.
Das Problem: Alle Gesellschaften der Welt sind von der Autopest befallen, und die meisten Bürger lieben diese
Krankheit, d. h. sie fördern und fordern sie mit ihrer ganzen
Lebensenergie, die aber dadurch, was nicht bemerkt wird, immer
schwächer wird.
Warum muss denn jedes Gebäude direkt vom Auto
erreichbar sein?
Die Unwirtlichkeit der Städte ist zumindest an „normal“
befahrenen Autostraßen offensichtlich. Wohnbar im Sinne von
Lebensqualität ist nur noch an Straßen von kapillarischer
Größe, die allein dem Quellverkehr dienen möglich.
Dekadent, dass das Auto direkt vor der Haustür stehen
muss. Auch deshalb sind übrigens Einfamilienhäuser so beliebt.
Sind denn 50 Meter Fußweg eine Zumutung oder ein Gewinn?
Die verdrängten negativen Seiten des motorisierten
Individualverkehrs erschweren eine rationale Diskussion.
Das Auto ist eine Waffe.
Nicht die Technik, sondern die allgegenwärtige
Durchsetzung des Motors ist die Ursache der ökologischen
und sozialen Krise.
Der Motor ist ein Teil der Technik, aber von
besonderer destruktiver „Qualität“ in vielen Bereichen.
Im Jahr 2010 beschlossen alle 13 Tiger-Staaten, bis 2022 die
wildlebenden Tiger zu verdoppeln. Jetzt ist Halbzeit und es sieht
gut aus für das große Ziel. Nun zeigt eine aktuelle Studie, dass die
erhoffte Tigerverdopplung stark gefährdet ist – durch den
Straßenbau.
Familie Autosen sind für mich der Inbegriff von Mobilität: Über
40 000 Kilometer pro Jahr fahren sie mit ihren Autos.
Die Autoindustrie hat ein existentielles Interesse am
Ausbau des Straßennetzes in allen Ländern der Erde.
Die meisten Bürger fahren nicht zu wenig, sondern zu
viel mit dem Auto.
Sie müssen bettlägerig sein, denn ihre Autos sind seit längerer
Zeit bewegungslos. Bewegen heißt für sie allein,
mit dem Auto fahren.
In dem Berliner Straßenmagazin „motz“ fand ich in der Ausgabe
07/16 den Begriff „Selbst-Mobilität“. Hier wird zum
ersten Mal unabhängig von meinem Begriff „Eigenbewegung“ der
Unterschied ausgedrückt, des bisher zu wenig Beachtung fand, aber
auf den alles ankommt. Der abstrakten Oberbegriff Bewegung (bzw.
Mobilität) verdeckt den Unterschied zwischen Eigenbewegung
(Selbst-Mobilität) und das vorzugsweise im Auto Transportiertwerden
komplett: Im Modus der Fremdbewegung ist der Mensch körperlich und
geistig fast unbeteiligt, also passiv, im Modus der Eigenbewegung
ist er in der gesamten Durchführung körperlich und geistig
konstitutiv, also aktiv. Erkennt man diesen Unterschied, begreift
man erst die großen und wichtigen Implikationen des Begriffs
Eigenbewegung in Bezug auf den Körper, auf die Seele (Identität,
Kognition, Emotion, Wahrnehmung, Wirklichkeitsverständnis), auf das
Soziale (Kommunikation, reale Öffentlichkeit), auf
Verkehrsstrukturen, auf den Energie- und Rohstoffverbrauch und last
but not least auf das Klima.
Die autogerechte Stadt ist faktisch immer noch
das Hauptziel kommunalpolitischer Praxis
Viele Bürger nehmen die Verluste durch den
motorisierten Individualverkehrs nicht wahr, d. h. blenden sie aus
oder leugnen sie. Das ist subjektiv (ein Versagen) und objektiv ein
Verlust.
5.Die Wohnwagen sind inzwischen oft ein mobiles
Hochhaus oder eine mobile Villa vom Feinsten.
6.Travelling light ist für Wohnwageninhaber
kein Thema.
Die Outdoor-Kleidung wird greller, weil der
Autoverkehr immer gefährlicher wird.
Wer Billigkeit ohne Kosten für den Unterhalt
des Autos berechnet, rechnet falsch.
Das Problem ist, dass Autofahrer die negativen Folgen
des motorisierten Individualverkehrs nicht bedenken bzw. leugnen.
Selbst ein Vater, der zwei Kinder im Autoverkehr verloren hat, lässt
nichts auf das Auto kommen.
Eine Möglichkeit: Alternative Verkehrsstrukturen auf
Zeit, experimentell verwirklichen
Der Mensch soll bzw. will selbst zum Motor werden.
12 Statt Gefängnis, Zuchthaus oder gar Tod, wäre heute die weit
wirksamere Strafe, das Verbot mit dem Auto zu
fahren oder Unterhaltungsmedien zu nutzen.
Gibt es denn tatsächlich ein Recht, die Luft
ohne Notwendigkeit zu verschmutzen? So „Ich fahre gerne Auto“ oder
aus Bequemlichkeit oder…
Wie nach 1945 für viele Deutsche die Naziideologie als
schrecklicher Irrtum entpuppte, so hoffe ich, dass Gleiches bald mit
der Autoideologie geschieht.
Autobahnen und Schnellstraßen haben keine Bürgersteige.
Der Hass vieler Autofahrer auf die Bahn, so muss man es wohl
nennen, hat ihren Ursprung in der nicht vollzogenen
Selbstkritik.
Er hat auf beiden Augen Star und damit eingeschränkte
Sehfähigkeit. Obwohl er mitten in der Stadt wohnt,
ist seine größte Sorge, dass er bald nicht mehr Auto fahren darf.
Tote sind absolut bewegungslos, Autofahrer und
Fernsehende fast.
20. Einkaufen ohne Auto ist heute nicht mehr
vorstellbar und wird deswegen auch nicht mehr realisiert.
21. Der freie Autofahrer will jeden Ort mit dem
Auto anfahren, geht das nicht, spricht er von Willkür.
Es ist schon beeindruckend, mit welcher Dreistigkeit
Autofahrer den größten Teil des Verkehrsraumes für sich
beanspruchen. Ohne jegliche Selbstkritik bezüglich Klimawandel,
Gesundheitsschäden, Landschaftsverbrauch, Unwirtlichkeit der Stadt,
das Gefahrenpotential für ihre Mitwelt.
Öffentliche Verkehrsmittel belasten weniger die Umwelt, bieten
viele Möglichkeiten zum Kennenlernen von Neuigkeiten, sind für einen
selbst gesund. Welch ein Segen, wenn man an dem täglichen Kampf der
Autos auf den Straßen nicht teilnimmt.
Ein Auto braucht zum Funktionieren keine Liebe.
Vielleicht sind sie auch deshalb so beliebt. Das gilt nicht für
Tierhalter.
Ein Motor braucht eine ganz andere Art von Pflege als Lebewesen.
Beide „Pflegen“ kann man nicht vergleichen, sie gehören
verschiedenen Kategorien an.
Extreme Nutzer von Unterhaltungsmedien und Autos verlieren das
Bewusstsein und das Wissen für das menschliche Maß.
Sie kennen keine Grenzen mehr, die der Geher und Leser kennt.
-
Autos und Unterhaltungsmedien enteignen den eigenen Körper und
Geist. Sie stellen Körper und Geist still. Unterhaltungsmedien und
Autos „entheimaten“ bzw. entwurzeln.
-
Minimalforderung: Auto und Haus müssen räumlich
getrennt werden.
-
Wie es Hochhäuser gibt, so auch inzwischen
Wohnwagen mit entsprechender Höhe.
-
Autofahrer werden nicht trauern, wenn es bald keine Bürgersteige mehr gibt bzw. diese nicht mehr benutzt
werden. Warum nicht? Nur Bürger laufen – und die werden weniger. Die
Nichtnutzung der Bürgersteige ist ein Indiz dafür, dass die Bürger
verschwunden sind. Denn zum Bürger gehört auch die Eigenbewegung.
-
Je autofreundlicher eine Stadt, desto hässlicher
ist sie.Das gilt nun für alle Städte der Welt.
-
Für viele Bürger ist das Auto nicht zweite, sondern erste
Natur.
-
Autofahren hat viel mit Funktion und wenig mit
Substanz zu tun.
-
Autos bekommen innen immer mehr Wohnzimmercharakter.
-
Autofahren und Fernsehen ist das Gegenteil vom Leben.
-
Zeitgemäße Nachbarn sind für andere Nachbarn unsichtbar,
aber hörbar, zwar nicht ihre Stimmen, aber ihre Motore in
Form von Autos, Rasenmäher usw.
-
An den Peripherien unserer Städte, wo sich McDonalds,
Einkaufszentren, Autohäuser, Industrieanlagen komprimiert finden,
ist ästhetisch schlicht die Hölle.
-
Zeitgemäße Bürger haben keine funktionierenden Füße
mehr, sondern nun vier Räder.
-
Es gibt keinen Parkplatz an der Gaststätte, weil wohl jeder Gast
allein mit dem Auto kam. Alle regen sich auf. Keiner begreift, dass
er selbst Teil des Problems ist.
-
Extensive Autofahrer, insbesondere wenn sie
Rentner sind, sind kreativ im Finden von Gründen, warum sie den
ganzen Tag ihre Autos bewegen müssen.
-
These: Rentner fahren mehr Auto als Berufstätige.
-
Zwei relativ kleine Menschen haben sich ein ca. 20 Meter langes
Gefährt angeschafft, bestehend aus einem Kleinbus und einem
villenartigen Wohnwagen mit allem denkbaren Komfort. Nun kutschieren
sie ständig durch Europa und meinen, ein sinnvolles Leben zu führen.
Aber es ist weder sinn- noch sinnenvoll.
-
Die Vorgärten werden immer kleiner, um Platz für
die vielen Autos, Wohnwagen, und aufgebockten Motorboote zu haben.
-
Wer auf vier Rädern mobil ist, kann das nur auf
Asphalt tun.
-
Sowohl beim Sehen von Unterhaltungssendungen als auch beim
Autofahren ist der Anteil der Eigenenergie und damit
Erfahrung minimal.
-
Worin besteht der Unterschied zwischen einem
Form-1-Rennen und Verkehr auf den Straßen? Ich weiß es nicht.
-
Der motorisierte Individualverkehr hat den Städten ihre
architektonischen Eigenarten und damit ihre Geschichte genommen. Sie
sind fast alle zum Verwechseln gleich, bis auf
einige Highlight-Inseln wie Dome, Schlösser, Rathäuser, usw. Und
zwar real und im Bewusstsein, durch die Unterhaltungsmedien im
Bewusstsein.
-
Moderne Straßennetze zerstören die jeweilige
Landschaft und Stadt.
-
Ein Fernseher im Auto ist eine doppelte Flucht
vor der äußeren Wirklichkeit oder resultiert aus der richtigen
Einschätzung, dass aus dem Auto die Wirklichkeit sowieso nicht
zugänglich ist.
-
Nach dem Urlaub beginnt vor den Häusern wieder
das Starten, Rangieren, Einparken der viele Autos, Wohnwagen und
Anhänger mit Motorbooten.
-
Erlangung von Bequemlichkeit ist nun ein
absolutes Argument für jedes Tun. Es ist ein hinreichendes Argument
für jede Schweinerei.
-
Die Welt wird zunehmend eine motorisierte.
-
Motore sind die modernen Sklaven, die sich aber
wehren.
-
„I go to work to pay für the car I bought to go to work.“
-
Ohne motorisierten Individualverkehr hätte jedes größere Dorf und
Stadtviertel noch einen Kaufmann.
-
Im Wartenraum eines Unfallkrankhauses sitzen zwei Männer, die
einen Autounfall einigermaßen überstanden haben. Was lesen sie?
Automobilzeitschriften.
-
Werbung für ein bestimmtes Automodell „Geschaffen, um ihre Zeit
zu veredeln.“
-
Motore haben das Können und teilweise motorfreie Technik vielfach
verdrängt.
-
Die Ausstattung moderner Wohnwagen ist vom höchsten technischen
und Konsumniveau. Wohnwagenbesitzer sind heute Luxus-Nomaden.
-
Jedes fahrende Auto stößt Gifte aus und zerstört (übrigens
auch stehend sind sie ein Problem). Und trotzdem meinen Autofahrer,
sie hätten auf Autofahren ein Naturrecht.
-
Vielleicht entstand das größte „Zerstörungswerk“ durch den
motorisierten Individualverkehr, d. h. die Zerstörung von
autofreien Strukturen und die Verhinderung neuer,
autofreier Strukturen.
-
Vor hundert Jahren waren Grundstücke am Canal in Oxford
nicht gefragt, weil die dort fahrenden Kohlenschiffe so viel Dreck
emittierten. Seit diese nicht mehr fahren, sind sie sehr gefragt,
weil ein Stück Paradies entstanden ist. Wenn die Belastungen durch
Autos in den großen Straßen beendet sind, wird wohl Gleiches sich
entwickeln.
-
Heutzutage das Auto in Frage zu stellen, löst das gleiche
ungläubige Staunen hervor, als ob man das Atmen verbieten
wolle.
-
Das Auto hat wegen seiner Destruktivität viel zu viel Rechte und
damit Macht.
-
Gehe an einem x-beliebigen Nachmittag durch eine x-beliebige
Vorstadt. Wenn du die Autofluten siehst, weiß du, dass die Menschen
und das System, in dem sie leben, ökologisch höchst
verantwortungslos geworden sind– und das ist auch eine Form
von Verrücktheit.
-
Die Formel-1-Rennen sind die reine Ausgeburt von
aggressivem Irrationalismus.
-
Man müsste in Fernsehapparat einen Mechanismus einbauen, der
spätestens nach drei Stunden den Fernseher bedinungslos
abstellt. Täglich viele Stunden fernsehen, ist geistiger
Suizid.
-
Der Anteil des Lebens im beim Fernsehen und
Autofahren sehr gering.
-
Die erste Information über den gehabten Urlaub besteht darin, von
der Anzahl der gefahrenen Kilometer zu
berichten.
-
Appell an die Gemeinden: Der Quellverkehr von
Privatautos ist schon schlimm genug, aber vollkommen inakzeptabel
ist der Durchgangsverkehr, den muss sich die Gemeinde zumindest vom
Leib halten.
-
Die Wohnwagenmanie lebt vom Mythos des
Zigeunerlebens oder gar der Nomaden, aber auf höchstem materiellen
Niveau
-
Autos machen ständig Krach, stinken und sind zerstörerisch. Zudem
ist ein Auto ein mobiler Schweinekoben mit viel
Komfort.
-
Autos und Schusswaffen haben viel Gemeinsames.
-
Asphalt ist der denkbar hässlichste und
langweilige Straßenbelag.
-
Den Fernseher anstellen heißt gleichzeitig, das
Denken ausstellen und
-
sein Leben auf den Sparmodus umstellen.
-
Besser vom motorisierten Isolationsverkehr statt
vom Individualverkehr zu sprechen.
-
Alternative: Die Schweiz hat zumindest einen
Teil ihres Reichtums in den öffentlichen Verkehr investiert. In der
Schweiz braucht man kein Auto – und doch fahren so viele mit ihm.
Warum?Jede Autofahrt belastet bzw. zerstört mehr oder weniger der
Durchfahrene.
-
Der motorisierte Individualverkehr ist kein Teil der
Lösung.
-
Straßenbauämter haben die Aufgabe, den
motorisierten Individualverkehr immer und überall wenn möglich zu
optimieren.
-
Zwei Monate mit Wohnwagen auf Campingplätzen und
Autobahnen in Portugal, heißt: Man kennt zumindest kulturell und
sozial nicht Portugal.
-
Wie langweilig ist sinnlich nur eine Autofahrt
im Gegensatz zu einer Bus- oder Zugfahrt – und keiner der
Autofahrenden bemerkt es.
-
Auf Knöpfe drücken lässt keine Mimesis zu.
-
Familie Petersen sollte man wegen ihrer vielen Autos Familie Autosen nenne, gegen diese Umbenennung hätte sie
wohl auch nichts. Familie Autosen sorgt übrigens dafür, dass meine
Theorie der Klimaverschlechterung nun zweifelsfrei eintritt.
-
„Verband fordert Straßensteuer für alle“. Aber
ich will gar nicht an einer Straße wohnen, mir genügt ein Weg.
-
Die Umwandlung vom Weg zur Autostraße ist die
Ursache der Zerstörung der Landschaft. Alle diese Veränderungen
geschehen aus der Perspektive des Autos und aus der Perspektive von
motorisierten landwirtschaftlichen Fahrzeugen
-
Das griechische Wort „autos“ kann nur das Auto
selbst für sich in Anspruch nehmen, aber nicht seine Insassen.
-
Wie inzwischen Hotels rauchfrei sind, müssten
sie auch frei von Fernsehapparaten sein. Das gilt auch für die
autofreie Stadt
-
Das Wort „autofrei“ hat für mich immer die
unangenehme Ähnlichkeit und Klang von „judenfrei“. Lösung: „Frei
von“ darf nur für schädliche Dinge, niemals für Menschen gelten.
-
Der Fernseher im Hotelzimmer ist für mich ein
klares Zeichen des Missbrauchs von Medien. Nicht Medien an sich
kritisieren, sondern deren Missbrauch.
-
Logik der Wirtschaft: Ökologische Investitionen
sind nur dann akzeptabel, wenn sie sich sofort rechnen. So das neue
Eisenbahnnetz in China.
-
Wenn eine Bahnlinie existiert, ist es
inakzeptabel, einen Bus zu nehmen. Das Motte lautet: von der Straße
auf die Schiene.
-
Die momentane Welle der SUVs und ähnlichen Fahrzeugen ist ein
Beleg für die ungeheure Faszination des Autos -
auch heute noch in breiten Bevölkerungsschichten.
-
Zwischen Fußball in der heutigen Form und Formel-1-Rennen
gibt es viele Gemeinsamkeiten.
-
Warum machen die Menschen wegen des Krachs, der Verschlechterung
des Klimas, der Zerstörung der Städte und Landschaften, der
Selbstzerstörung nicht Revolution gegen den
motorisierten Individualverkehr?
-
Vor dem Hotel parken überwiegend große Fahrzeuge. Plötzlich kommt
mir ein Pferdewagen entgegen. Welch ein Labsal.
-
Selbst wenn die Erdzerstörung eine offensichtliche Tatsache
geworden ist, wird es immer noch Stimmen geben, die aus egoistischen
Gründen diese Situation nicht zur Kenntnis nehmen werden.
-
Am Ferchenbach in Bayern am Wasserfall auf einer Bank sitzen, im
Hintergrund der Karwendel. Was ist dagegen optisch und
akustisch ein Porsche?
-
Außerhalb eventueller eigener Vorteile, hat der motorisierte
Individualverkehr nur katastrophale Folgen.
-
Das Auto ermöglicht "dynamische Konzentrationen"
wie Events an verschiedenen Orten und zu Zeiten.
- Ein Auto braucht zum Funktionieren keine Liebe.
Vielleicht sind sie auch deshalb so beliebt. Das gilt nicht für
Tierhalter.
- Ein Motor braucht eine ganz andere Art von Pflege als
Lebenwesen. Beide „Pflegen“ kann man nicht vergleichen, sie gehören
verschiedenen Kategorien an.
- Extreme Nutzer von Unterhaltungsmedien und Autos verlieren das
Bewusstsein und das Wissen für das menschliche Maß.
Sie kennen keine Grenzen mehr, die der Geher und Leser kennt.
- Autos und Unterhaltungsmedien enteignen den eigenen Körper und
Geist. Sie stellen Körper und Geist still. Unterhaltungsmedien und
Autos „entheimaten“ bzw. entwurzeln.
- Minimalforderung: Auto und Haus müssen räumlich
getrennt werden.
- Wie es Hochhäuser gibt, so auch inzwischen
Wohnwagen mit entsprechender Höhe.
- Autofahrer werden nicht trauern, wenn es bald keine Bürgersteige mehr gibt bzw. diese nicht mehr benutzt
werden. Warum nicht? Nur Bürger laufen – und die werden weniger. Die
Nichtnutzung der Bürgersteige ist ein Indiz dafür, dass die Bürger
verschwunden sind. Denn zum Bürger gehört auch die Eigenbewegung.
- Je autofreundlicher eine Stadt, desto
hässlicher ist sie.Das gilt nun für alle Städte der Welt.
- Für viele Bürger ist das Auto nicht zweite, sondern erste Natur.
- Autofahren hat viel mit Funktion und wenig mit
Substanz zu tun.
- Autos bekommen innen immer mehr Wohnzimmercharakter.
- Autofahren und Fernsehen ist das Gegenteil vom Leben.
- Zeitgemäße Nachbarn sind für andere Nachbarn unsichtbar,
aber hörbar, zwar nicht ihre Stimmen, aber ihre Motore in
Form von Autos, Rasenmäher usw.
- An den Peripherien unserer Städte, wo sich McDonalds,
Einkaufszentren, Autohäuser, Industrieanlagen komprimiert finden,
ist ästhetisch schlicht die Hölle.
- Zeitgemäße Bürger haben keine funktionierenden Füße
mehr, sondern nun vier Räder.
- Es gibt keinen Parkplatz an der Gaststätte, weil wohl jeder Gast
allein mit dem Auto kam. Alle regen sich auf. Keiner begreift, dass
er selbst Teil des Problems ist.
-
Extensive Autofahrer, insbesondere wenn sie
Rentner sind, sind kreativ im Finden von Gründen, warum sie den
ganzen Tag ihre Autos bewegen müssen.
-
These: Rentner fahren mehr Auto als Berufstätige.
- Zwei relativ kleine Menschen haben sich ein ca. 20 Meter langes
Gefährt angeschafft, bestehend aus einem Kleinbus und einem
villenartigen Wohnwagen mit allem denkbaren Komfort. Nun kutschieren
sie ständig durch Europa und meinen, ein sinnvolles Leben zu führen.
Aber es ist weder sinn- noch sinnenvoll.
- Die Vorgärten werden immer kleiner, um Platz
für die vielen Autos, Wohnwagen, und aufgebockten Motorboote zu
haben.
- Wer auf vier Rädern mobil ist, kann das nur auf
Asphalt tun.
- Sowohl beim Sehen von Unterhaltungssendungen als auch beim
Autofahren ist der Anteil der Eigenenergie und damit
Erfahrung minimal.
- Worin besteht der Unterschied zwischen einem
Form-1-Rennen und Verkehr auf den Straßen? Ich weiß es nicht.
-
Der motorisierte Individualverkehr hat den Städten ihre
architektonischen Eigenarten und damit ihre Geschichte genommen. Sie
sind fast alle zum Verwechseln gleich, bis auf
einige Highlight-Inseln wie Dome, Schlösser, Rathäuser, usw. Und
zwar real und im Bewusstsein, durch die Unterhaltungsmedien im
Bewusstsein.
- Moderne Straßennetze zerstören die jeweilige
Landschaft und Stadt.
- Ein Fernseher im Auto ist eine doppelte Flucht
vor der äußeren Wirklichkeit oder resultiert aus der richtigen
Einschätzung, dass aus dem Auto die Wirklichkeit sowieso nicht
zugänglich ist.
- Nach dem Urlaub beginnt vor den Häusern wieder
das Starten, Rangieren, Einparken der viele Autos, Wohnwagen und
Anhänger mit Motorbooten.
- Erlangung von Bequemlichkeit ist nun ein
absolutes Argument für jedes Tun. Es ist ein hinreichendes Argument
für jede Schweinerei.
- Die Welt wird zunehmend eine motorisierte.
- Motore sind die modernen Sklaven, die sich aber
wehren.
- „I go to work to pay für the car I bought to go to
work.“
- Ohne motorisierten Individualverkehr hätte jedes größere Dorf
und Stadtviertel noch einen Kaufmann.
- Im Wartenraum eines Unfallkrankhauses sitzen zwei Männer, die
einen Autounfall einigermaßen überstanden haben. Was lesen sie?
Automobilzeitschriften.
- Werbung für ein bestimmtes Automodell „Geschaffen, um ihre Zeit
zu veredeln.“
-
Motore haben das Können und teilweise motorfreie Technik vielfach
verdrängt.
- Die Ausstattung moderner Wohnwagen ist vom höchsten technischen
und Konsumniveau. Wohnwagenbesitzer sind heute Luxus-Nomaden.
- Jedes fahrende Auto stößt Gifte aus und zerstört (übrigens auch
stehend sind sie ein Problem). Und trotzdem meinen Autofahrer, sie
hätten auf Autofahren ein Naturrecht.
- Vielleicht entstand das größte „Zerstörungswerk“ durch den
motorisierten Individualverkehr, d. h. die Zerstörung von
autofreien Strukturen und die Verhinderung neuer,
autofreier Strukturen.
- Vor hundert Jahren waren Grundstücke am Canal in Oxford
nicht gefragt, weil die dort fahrenden Kohlenschiffe so viel Dreck
emittierten. Seit diese nicht mehr fahren, sind sie sehr gefragt,
weil ein Stück Paradies entstanden ist. Wenn die Belastungen durch
Autos in den großen Straßen beendet sind, wird wohl Gleiches sich
entwickeln.
- Heutzutage das Auto in Frage zu stellen, löst das gleiche
ungläubige Staunen hervor, als ob man das Atmen verbieten
wolle.
- Das Auto hat wegen seiner Destruktivität viel zu viel Rechte und
damit Macht.
- Gehe an einem x-beliebigen Nachmittag durch eine x-beliebige
Vorstadt. Wenn du die Autofluten siehst, weiß du, dass die Menschen
und das System, in dem sie leben, ökologisch höchst
verantwortungslos geworden sind– und das ist auch eine Form
von Verrücktheit.
- Die Formel-1-Rennen sind die reine Ausgeburt
von aggressivem Irrationalismus.
- Man müsste in Fernsehapparat einen Mechanismus einbauen, der
spätestens nach drei Stunden den Fernseher bedinungslos
abstellt. Täglich viele Stunden fernsehen, ist geistiger
Suizid.
- Der Anteil des Lebens im beim Fernsehen und
Autofahren sehr gering.
- Die erste Information über den gehabten Urlaub besteht darin,
von der Anzahl der gefahrenen Kilometer zu
berichten.
- Appell an die Gemeinden: Der Quellverkehr von
Privatautos ist schon schlimm genug, aber vollkommen inakzeptabel
ist der Durchgangsverkehr, den muss sich die Gemeinde zumindest vom
Leib halten.
- Die Wohnwagenmanie lebt vom Mythos des
Zigeunerlebens oder gar der Nomaden, aber auf höchstem materiellen
Niveau
- Autos machen ständig Krach, stinken und sind zerstörerisch.
Zudem ist ein Auto ein mobiler Schweinekoben mit viel
Komfort.
- Autos und Schusswaffen haben viel Gemeinsames.
- Asphalt ist der denkbar hässlichste und
langweilige Straßenbelag.
- Den Fernseher anstellen heißt gleichzeitig, das
Denken ausstellen und sein Leben auf den Sparmodus umstellen.
- Besser vom motorisierten Isolationsverkehr
statt vom Individualverkehr zu sprechen.
- Alternative: Die Schweiz hat zumindest
einen Teil ihres Reichtums in den öffentlichen Verkehr investiert.
In der Schweiz braucht man kein Auto – und doch fahren so viele mit
ihm. Warum?Jede Autofahrt belastet bzw. zerstört mehr oder weniger
der Durchfahrene.
- Der motorisierte Individualverkehr ist kein Teil
der Lösung.
- Straßenbauämter haben die Aufgabe, den
motorisierten Individualverkehr immer und überall wenn möglich zu
optimieren.
- Zwei Monate mit Wohnwagen auf
Campingplätzen und Autobahnen in Portugal, heißt: Man kennt
zumindest kulturell und sozial nicht Portugal.
- Wie langweilig ist sinnlich nur eine
Autofahrt im Gegensatz zu einer Bus- oder Zugfahrt – und keiner der
Autofahrenden bemerkt es.
- Auf Knöpfe drücken lässt keine Mimesis
zu.
- Familie Petersen sollte man wegen ihrer vielen Autos
Familie Autosen nenne, gegen diese Umbenennung
hätte sie wohl auch nichts. Familie Autosen sorgt übrigens dafür,
dass meine Theorie der Klimaverschlechterung nun zweifelsfrei
eintritt.
- „Verband fordert Straßensteuer für alle“.
Aber ich will gar nicht an einer Straße wohnen, mir genügt ein Weg.
- Die Umwandlung vom Weg zur Autostraße ist
die Ursache der Zerstörung der Landschaft. Alle diese Veränderungen
geschehen aus der Perspektive des Autos und aus der Perspektive von
motorisierten landwirtschaftlichen Fahrzeugen
- Das griechische Wort „autos“ kann nur das
Auto selbst für sich in Anspruch nehmen, aber nicht seine Insassen.
-
Wie inzwischen Hotels rauchfrei sind,
müssten sie auch frei von Fernsehapparaten sein. Das gilt auch für
die autofreie Stadt
- Das Wort „autofrei“ hat für mich immer
die unangenehme Ähnlichkeit und Klang von „judenfrei“. Lösung: „Frei
von“ darf nur für schädliche Dinge, niemals für Menschen gelten.
- Der Fernseher im Hotelzimmer ist für mich
ein klares Zeichen des Missbrauchs von Medien. Nicht Medien an sich
kritisieren, sondern deren Missbrauch.
- Logik der Wirtschaft: Ökologische
Investionen sind nur dann akzeptabel, wenn sie sich sofort rechnen.
So das neue Eisenbahnnetz in China.
- Wenn eine Bahnlinie existiert, ist es
inakzeptabel, einen Bus zu nehmen. Das Motte lautet: von der Straße
auf die Schiene.
- Die momentane Welle der SUVs und ähnlichen Fahrzeugen ist
ein Beleg für die ungeheure Faszination des Autos -
auch heute noch in breiten Bevölksschichten.
- Zwischen Fußball in der heutigen Form und
Formel-1-Rennen gibt es viele Gemeinsamkeiten.
- Warum machen die Menschen wegen des Krachs, der
Verschlechterung des Klimas, der Zerstörung der Städte und
Landschaften, der Selbstzerstörung nicht Revolution gegen
den motorisierten Individualverkehr?
- Vor dem Hotel parken überwiegend große Fahrzeuge.
Plötzlich kommt mir ein Pferdewagen entgegen. Welch
ein Labsal.
- Selbst wenn die Erdzerstörung eine offensichtliche
Tatsache geworden ist, wird es immer noch Stimmen geben, die aus
egoistischen Gründen diese Situation nicht zur Kenntnis nehmen
werden.
- Am Ferchenbach in Bayern am Wasserfall auf einer Bank
sitzen, im Hintergrund der Karwendel. Was ist dagegen optisch und
akustisch ein Porsche?
- Außerhalb eventueller eigener Vorteile, hat der
motorisierte Individualverkehr nur katastrophale Folgen.
- Das Auto ermöglicht "dynamische Konzentrationen"
wie Events an verschiedenen Orten und zu Zeiten.
- Das Auto ermöglicht das punktgenaue Erreichen
ohne Abweichungen eines Zieles - aber das mit großen Verlusten.
- Je größer die Fernsehschirme sind, um so eher verdecken
sie die Leere der Inhalte.
-
Bilder wirken nur visuell - wenn
überhaupt, reale Dinge wirken auf alle Sinne. Bilder kennen keinen
Widerstand, aber Gegenstände ja
-
Fernsehen und Autofahren sind keine lebendigen
Tätigkeiten, bestenfalls deren Schwundformen. Sie gehören
nicht zur Lebenswelt.
- Das Auto oder der Zug ermöglichen, eine Landschaft mit
einem Minimum an Kontakten mit ihr zu durchrasen.
Wandern ermöglicht ein Maximum an Kontakt.
- Gute Kommunalpolitik schützt die Gemeinde
vor Gefahren. Im Moment geht die größte Zerstörungskraft vom
motorisierten Individualverkehr aus, auch wenn sie mit
Elektromotoren ausgerüstet sind.
- Geographisches Bewussstsein hat gegenwärtig
Insel-Strukturen, nicht ständig sich erweiternde Radien
- Elektroautos sind nicht die Lösung, auch nicht
selbstfahrende Autos. Letztere sind Ausdruck von Übersättigung.
- Die Entwicklung der SUVs zu immer größeren Einheiten
spiegelt die Entwicklung der immer größer werdenden Großlimousinen
in der USA in den Sechzigern – und hoffentlich den baldigen
Niedergang der SUVs
- Der motorisierte Individualverkehr hat einen starken
destruktiven Effekt wie die Furie des Krieges –
aber sanfter, unbemerkt, bejaht.
-
Die erste Phase der Zerstörung von
Dörfern, Städten, Landschaften, Tradition und Kommunikation geschah
durch den motorisierten Individualverkehr. Zweite Phase: Auf den
Trümmern entsteht eine sekundäre Auto-Zivilisation, d. h. nichts
geht mehr ohne Auto.
- Ob man die Augen zumacht oder ständig fernsieht und Auto
fährt, kommt aufs Gleiche hinaus.
- Schwerstarbeit heute: Jeden Abend seit
Jahrzehnten ohne Ausnahme von 19 Uhr bis weit in die Nacht vor dem
Fernsehapparat sitzen zu müssen.
- Die Wörter Höhle und Hölle klingen nicht
nur ähnlich, sondern haben auch viel Gemeinsames. Übrigens bildet
ein laufender Fernseher im dunklen Zimmer eine Art Höhle.
- Wer Straßen sät, wird Verkehr ernten, wer Rad- und
Fußwege baut, wird Fußgänger und Radler vermehren.“
- Rund um die Uhr fernsehen heißt, auf Eigenes zu
verzichten.
- Wer habituell ständig den Fernseher anstellt,
schaltet gleichzeitig sein Denken aus.
- Überlandbusse zu nutzen, ist
inakzeptabel, weil sie die sinnvolle Maxime „Von der Staße auf die
Schiene“ unterlaufen. Unserer Straßen sind sowieso schon überfüllt,
nun zusätzlich durch die repaide Zunahme von in Größe und
Ausstattung villenartigen Wohnwagen. Der Druck, das bestehende
Straßennetz noch weiter auszubauen, wird stärker.
- Ein Urlaub im Wohnwagen in Portugal
vergrößert die Wasserflächen am Nordpol.
- Kein Mensch, der noch genug Leben in sich hat, kann der
Einsicht widersprechen, dass der motorisierte Individualverkehr die
Städte, Dörfer und Landschaften nahezu unbewohnbar gemacht hat.
- Der Autofahrer beansprucht für sein Auto die
gleiche Freiheit der Bewegung wie für seinen Leib.
- Durch Gebrauch von motorisierten Maschinen entsteht
vermotorisiertes Denken und Fühlen, was rein
funktional ist.
- Ein Haus kann den öffentlichen Raum stören, Autos
tun es immer.
- Ohne Motore gäbe es kein Anthropozän.
-
Die Negation des motorisierten Individualverkehrs ist ein
entscheidender Beitrag zur Nachhaltigkeit, d. h.
ein drastische Reduzierung der Belastung der Erde.
-
Motorisiert durch die Landschaft rasen,
hat nichts mit ihrer Aneignung zu tun.
- Die Zahl der Autos und ihre Größe nehmen stark zu, das
Aufheulen der Motorräder wird häufiger – und die
geschmolzenen Eisflächen am Nordpol vergrößern sich.
- Heutige Alltagslogik: Wenn kein Auto vor
dem Haus steht, müssen zumindest Teile der Bewohner dieses Hauses
abwesend sein.
- Das Wort „autofrei“ hat für mich immer die unangenehme
Ähnlichkeit und Klang von „judenfrei“. Lösung: „Frei von“
darf nur für schädliche Dinge, niemals für Menschen gelten.
-
Wenn das Paradies nicht mit dem Auto
erreichbar ist, will keiner mehr dorthin.
-
Das griechische Wort „autos“ kann das Auto
für sich in Anspruch nehmen, aber nicht seine Insassen.
- Wer beim Wort Erfahrungen an Erfahrungen
im Auto denkt, wird getäuscht, das sind nämlich keine Erfahrungen –
im Gegenteil. Das Autofahren verhindert Erfahrungen, es sind keine
Erfahrungen.
- Die Vermotorisierung der Lebenswelt kann man auch akustisch erkennen bzw. nachvollziehen.
- Wenn das Auto im Mittelpunkt der Planung steht,
dann entsteht die autogerechte Stadt, wenn der Mensch im Mittelpunkt
steht, dann entsteht die humane Stadt bzw. Urbanität.
- Die Wesensbestimmung des Autos ist Fahren,
es muss Fahren, das ist der Grund seines Seins. Deshalb hat es
absolut kein Verständnis für jegliche Hindernisse. Übrigens denkt
der Autofahrer, dass er denkt, aber er denkt nur die Logik des Autos
nach.
Ein statisches Auto ist ein Widerspruch. Gleiches gilt für
Fernsehapparate, sie müssen on-line sein. Fernsehen und Auto
determinieren die Erfahrungen, genauer die „Auto- und
Medienerfahrungen“.Das Straßennetz nicht enger
verknüpfen heißt immer, es auch vergrößern bzw. verbreitern.
- Am schlimmsten wird es, wenn Motore zum Selbstzweck werden wie in Formel-1-Rennen.
- Motore fressen Leben, genauer: die
Maschinen, die von Motoren angetrieben werden.
- Das Auto fährt in Gegende bzw. nach Orten, die von
riesigen Parkplätzen umgeben sind und über breite Straßen verfügen,
die von diesem Ort schnell wegführen. Ideale Beispiele: Stadien,
Sport- und Eventhallen, Einkaufszentren. Das ist leider die Gebrauchs-Architektur der Zukunft.
- Man kann eine schöne Landschaft auch rein akustisch zerstören.
- „Die Erkenntnisse der
"Umweltgerechtigkeitsforschung" lassen sich auf einen
kurzen Nenner bringen: Die Konsumenten der schädlichen Immissionen
sind in der Regel nicht identisch mit deren Produzenten“ (aus einem
Leserbrief).
-
Der so genannte Strukturwandel von Dörfern
und Klein- und Mittelstädten ist real eine Zerstörung, die nur
durch den motorisierten Individualverkehr ermöglicht wurde.
-
Wenn man ständig Auto fährt, und meint, man sei in
Bewegung, ist das aus der Perspektive der Eigenbewegung eine von der Autoindustrie verstärkte Täuschung.
-
Haupteinsicht, die immer noch in weiten
Kreisen unter einem Tabu steht: Motore ersetzen lebendige
Bewegungen, d. h. Eigenbewegung.
-
Das Auto dient mehreren Funktionen, so nicht nur
der sozialen und räumlichen Kontaktvernichtung, sondern auch als
moderne Einkaufskorb schlechthin. Dass das nicht ein Auto,
sondern ebenso ein Fahrrad sein könnte, ist nicht im Denkhorizont
des zeitgemäßen Bürgers vorhanden. Dass dem so ist, merkt man
sofort, wenn man vor den Einkaufszentralen die riesigen
Autoparkplätze und die mickrigen Fahrradständer sieht.
-
Motore bestimmen die Welt bzw. ihren
Fortgang, der eben kein Gehen ist.
-
Die Faszination des Autos beruht oft auch
auf Angst, d. h. etymologisch auf Enge, die man im Auto wieder
findet.
-
Ein E-Bike ist von der Form, wenn man
nicht genau hinsieht, ein Fahrrad, vom Antrieb her gesehen wird es
immer mehr ein Motorrad – oder ist es schon oft.
-
Die Herrschaft der Motore hat die massive Reduktion
von Menschsein, Kultur und Gesellschaft zur Folge.
-
Motore haben je nach Fall wesentlich mehr Nach-
als Vorteile.
-
Was die Motoren einerseits an Bequemlichkeit
ermöglichen, müssen andererseits ihre Nutzer durch Sport
ausgleichen. Tun sie es nicht, lauern Dickwerden und andere
Krankheiten.
-
Autos und Unterhaltungsmedien ermöglichen eine
Existenz außerhalb der Lebenswelt. Ein Hausschwein
existiert, ein Wildschwein lebt.
-
Bald möglich, weil es die innere Logik des konsumtiven
Fortschritts ist: Ein Leben ohne Gehen und Eigenbewegung.
Ohne Eigenbewegung sind der
Mensch und andere Lebewesen kein Ich, sondern ein Es, das
transportiert wird.
-
Ein Motor oder ein vom Motor bestimmtes Verhalten kennt keine
Empathie.
-
Heute Abend trat das ein, was ich schon lange erwartet
hatte, weil es in der Logik der technischen Entwicklung liegt: Mir
begegneten auf dem Weg zwei Elektro-Motorräder, die
von einem stolzen Ehepaar gefahren wurden.
-
Wir haben in unserer Stadt ein gutes Busnetz
und leider zu wenige Bürger, die es in Anspruch nehmen.
- Das Netz der Motoren und das Straßennetz,
das Schönheit verunmöglicht und vieles andere zerstört, wird immer
enger und effektiver.
- Autofahrer zerstören die Oberflächen der Straßen, haben
aber gleichzeitig absolut kein Verständnis für
Reparaturleistungen, wenn sie in ihrer „Autofreiheit“
Einschränkungen hinnehmen müssen.
- Ständiges Autofahren und Konsum von Unterhaltungssendungen
sind die Schwundform von aktivem Leben – wenn man
hier überhaupt noch von vita activa sprachen kann.
- Formel-1-Rennen zu verfolgen, ist der absolute Höhepunkt
von Geschmacklosigkeit und Unsensibilität gegenüber
der Umwelt.
- Beim Konsum von Filmen und Bildern fühlt und
riecht man nichts. Bei Filmen und Bildern übernimmt der
Kameramann die Bewegungen des Auges, das Wahrgenommene ist keine
Wirklichkeit (sie wirkt nicht), sondern technisch erzeugte
Veränderungen aus Oberflächen wie Filmmaterial oder Bildschirmen?
- Sie haben jetzt einen großen Wohnwagen und damit ein zweites Haus, das sie pflegen müssen, also Mehrarbeit.
- Autofahrer haben kein Unrechtbewusstsein,
obwohl sie dazu allen Grund hätten. Das ist eine gigantische
Verdrängung.
-
Fernsehen und Autofahren erfordern fast keine
Eigenleistung.
- Die Quantität des Motoreneinsatzes ist die entscheidende
ökologische Messgröße.
-
Technik hat keinen Humor, keine Reflexionsfähigkeit, keine
Freiheit. Deswegen: Mensch, werde nicht zu einem
technischen Ding!
-
Wenn eine Stadt oder Region nicht die Kraft
aufbringt, massiv den motorisierten Individualverkehr
einzudämmen, sind sie verloren bzw. enden in absoluter Hässlichkeit,
nämlch in der „Schönheit“ eines Müllberges.
-
Früher waren überwiegend Menschen auf den Straßen, dann
dominierten Autos, bald wohl nur noch Roboter.
-
Düsteres Zukunfts-Szenario: Die Wohnungen
des Menschen werden nicht Immobilien, also statische Gebäude,
sondern werden ausschließlich aus Wohnmobilden, Wohnschiffen und
vielleicht aus „Wohnflugzeugen“ bestehen. Wohnorte im
traditionellen Sinne wird es nicht mehr geben. Diese dominante
Tendenz wird als absolute Freiheit gefeiert, es ist aber eine
leere Freiheit.
-
Nicht Maschinen oder Techniken enthalten das gegenwärtige
gewaltige Veränderungspotential, sondern das steckt
in den Motoren. Also der Antrieb, d. h. nicht Menschen bzw. andere
Lebewesen oder die natürlichen Energie wie Wind, Wasser und
Sonne, sondern die Motore schaffen erst die Bedingungen für diesen
Wandel, den man am besten mit dem Begriff Anthropozän erfasst.
-
Das Verhältnis von Fußgängern und Autos auf den Straßen
verändert sich rasant zugunsten des Autos. Inzwischen sind Fußgänger
eine kleine Minderheit. Ich hoffe, dass sie nicht verboten
werden.
-
Ein Mitbürger: „ Schlechtes Wetter,
Verhäßlichung der Welt – na und, ich habe dafür meine Medien, die
viel interessanter als die Wirklichkeit sind.“
-
Man fährt heute in den Urlaub nicht nach einem bestimmten
Ort, sondern in ein Land (als Metapher für eine sehr große Fläche).
-
Das Auto ist auch eine Art Generation Kopf unten.
-
Motore schreiten nicht, deshalb macht es
auch sprachlich keinen Sinn, Motore mit Fortschritt in Verbindung zu
bringen.
-
Vielleicht etwas überspitzt: Aus der Perspektive des Lebens
und des Lebendigen ist eine mehrstündige Autofahrt und Fernsehkonsum
eine Art Aufenthalt in einem Totenreich.
-
Autofahrer verzichten auf ihre körperliche
und psychische Wirksamkeit und auf Erfahrungen, die diesen Namen
verdienen.
-
Im Auto kann die wirkliche Umwelt nicht wirken.
- Autos und Fernseher absorbieren das Leben.
- Warum bemerken die Auto-Fetischisten
nicht, dass sie die Ferienregion, die sie mit dem Auto besuchen,
zumindest in ihrer Schönheit reduzieren.
-
Es gibt zwei Idealtypen bezüglich der
Nutzung von Motoren: Typ A: So viel Motoreneinsatz wie möglich, um
es so bequem zu haben. Typ B: So viel Eigenbewegung wie möglich.
- Motorkraft hat nichts mit Lebenskraft zu tun.
-
Autos verschlechtern nicht nur das Klima, sondern zerstören dort,
wo sie massiv auftreten, auch Atmosphären.
-
Sie wohnen an der Ostsee, baden aber lieber in der Nordsee. Dafür
nehmen sie gerne eine zweistündige Autofahrt in Kauf.
Ich kenne übrigens auch den umgekehrten Fall.
-
Lebensqualität ist auch, kein Auto und
keinen Fernseher zu haben.
- Der motorisierte Individualverkehr ist in bestimmten
Situation sinnvoll, aber gesamt gesehen ist er eine
Katastrophe.
-
Macht die Urlaubsregion nicht autogerecht,
sondern deren Gäste offen für deren Schönheiten.
-
Das Opfer der Motorisierung ist das Leben.
-
Der Preis für den motorisierten Individualverkehr
sind Klimaverschlechterung, Verhäßlichkeit der Städte und
Landschaft, Uneigentlichkeit und Zukunftsverdüsterung.
-
Autokompatible „Wege“ sind naturfrei.
- Die gegenwärtige VerSUVung moderner
Autos.
-
Umfrage: „Wann haben Sie das letzte Mal einen Bürgersteig mehr als hundert Meter benutzt?“. Ich
befürchte, dass die Mehrheit diese Frage mit „Vor langer Zeit“
bejaht.
-
Die Transformation der Städte in autogerechte und der
Landschaften in Verkehrssysteme ist jetzt nahezu abgeschlossen.
Das ist die bestehende Faktizität - und ist der
Hauptgrund, dass das Auto nicht mehr in Frage gestellt werden kann,
ja darf.
-
Ich habe das Privileg, einen Fahrer zur
Verfügung, genauer einen Lokführer zu haben.
In den letzten Jahren ist die Ersetzung des Menschen durch
Autos in unseren Straßen nahezu abgeschlossen. Jetzt werden
alle Autos zu SUVs. D. h. Ökologie ade – und was SUVs mit
Sport zu tun haben, ist mir vollkommen schleierhaft.
-
Trotz gewisser Aufklärungserfolge ist
leider immer noch gültig: Autokritik ist immer noch die unpopulärste
Kritik in unserer Gesellschaft – zumindest in der Provinz. Aber die
Vernunft wird sich durchsetzen.
-
"The end of walking. In Orwellian fashion,
Americans have been stripped of the right to walk, challenging their
humanity, freedom and health" (Antonia
Malchik).
- Eine Beziehung ist eine Bedeutung. Wer
nur noch Beziehungen zu seinem Auto an sich und den
Unterhaltungsmedien an sich hat, hat fast keine anderen Bedeutungen
mehr. Autos und Unterhaltungsmedien werden zur Sucht, wobei diese
Sucht sich auch inhaltlich verabsolutiert.
-
Der zeitgemäße Bürger bewegt sich immer weniger. Er ist
fast still gestellt. Er sitzt die meiste Zeit im
Auto, vor dem Laptop und Fernsehapparat.
-
Wo Motore laufen, gibt es kein Sein.
-
Obwohl die meisten Bürger alle Distanzen im
Auto zurücklegen, blenden sie alle negativen Folgen aus, d.
h. abstrahieren vom Auto.
-
Eine Bahnfahrt ist interessant, weil in
ihr menschliches Leben und Spontaneität herrscht.
-
Werte können bekanntlich auch negative Dimensionen
annehmen. So hat der motorisierte Individualverkehr hat für mich den
höchst möglichen negativen Gebrauchswert.
-
Menschen im Fernsehen sprechen ihre Zuschauer nie
persönlich an, auch wenn sie ständig diesen Eindruck zu
erzeugen versuchen.
-
Ein Recht auf Wohnwagen kann man
auch daraus nicht ableiten, dass man es körperlich anders nicht mehr
schaffen kann.
-
Eine Rückmeldung zum Thema motorisierter
Individualverkehr:
"Mein Leiden an den Autos (Privatverkehr) geht sehr tief.
Wie du richtig vermutest, hat es wohl in erster Linie mit einer
allzu hohen Wahrnehmungsfähigkeit und Durchlässigkeit zu tun. Dafür,
was die Hofierung der Automobilität in den letzten 100 Jahren mit
unseren Städten, Dörfern, Landschaften angerichtet hat und weiterhin
anrichtet. Dafür, wie die dadurch bedingte allgegenwärtige
Zerstörung kleinräumiger Strukturen und sozialer Berührungspunkte
unser aller Leben beeinflusst und verändert (hat). Wie diese
Veränderungen von einer Mehrheit wie eine Naturgewalt hingenommen
oder ganz ausgeblendet werden. Apropos Wahrnehmung: Ich stelle immer
wieder fest, dass die wenigsten Leute überhaupt (noch) wahrnehmen,
in welch irrsinnigem Ausmaß dem Auto (eigentlicher Lebens-)Raum
zugestanden wird. Die Tatsache etwa, dass eine Quartierstrasse
beidseitig zugeparkt ist von Blechkarossen, allzu oft gigantischen
SUVs (in der Schweiz gibt's besonders viele davon, und es werden
ständig mehr), die statistisch 23 von 24 Stunden stehen, und wenn
sie fahren, in 8.5 von 10 Fällen eine Person transportieren,
erscheint den wenigsten absurd genug, sich dagegen zur Wehr zu
setzen. Wer es doch tut, wird als Autohasser abgekanzelt, der sich
der Moderne und ihrem unaufhaltsamen "Fortschritt" (?) verschließt.
Kinder haben auf der Strasse (wie alles andere Unkontrollierbare)
ohnehin nichts mehr zu suchen, die gehören auf den Spielplatz oder
in sonstige klar umgrenzte Zonen, in denen sie die freie Fahrt nicht
behindern. Vorbei die Zeiten, in denen Städter und Dorfbewohner noch
nicht auf beiden Augen blind waren und vorbeifahrende Autos mit
Steinen bewarfen, weil sie ein Gespräch mitten auf der Strasse oder
das Spiel der Kinder unterbrachen.
Das alles zu sehen (vor allem), zu hören, davon zu lesen,
tagtäglich, und die Akzeptanz oder zumindest
Gleichgültigkeit/Resignation zu spüren, tut mir unendlich weh. Wie
geht's dir dabei, wie kannst du selbst dich dagegen schützen? Ja, es
gibt seit einigen Jahren eine weltweite, mehr oder weniger
verzweifelt aufbegehrende Gegenbewegung, an die man sich klammern
darf, aber sie ist nur in einigen westlichen Zentren/Städten aktiv;
andernorts geht die Automobilmachung ungebremst und exponentiell
weiter.
"Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch." Ohne
Hölderlins Zuspruch würde es mir schwer fallen, zu hoffen" (verfasst
von A. Cohen).
-
Frühkindliche Erziehung zum Auto: Der
sechsjährige Erich zeigt stolz auf das Nummernschild des SUVs seiner
Eltern mit den Anfangsbuchstaben seines Namens EN. Erich ist
bereits jetzt schon ein begeisterter Autofan.
-
Die Diktatur des motorisierten Individualverkehrs
ist nicht nur brachial, sondern durch keine Begründung
gerechtfertigt.
-
Der konsequente Einsatz von Motoren ist eine
partielle Selbstnegation ihrer Nutzer.
-
Nicht die Technik, sondern der Motor ist das große
Problem gegenwärtiger Gesellschaften.
-
Viele Menschen denken und fühlen zunehmend wie
Motore.
-
Inzwischen ist für viele ehemalige Bürger das große Auto
(möglichst mit großem Wohnwagen) zum eigentlichen Heim
geworden. Der Möglichkeitsraum des Autos ist deshalb ihre
reale, Medien ihre virtuelle Heimat.
-
Der Mensch verpanzert sich nicht nur
selbst, sondern wirkt in seinem Handeln auch wie ein Panzer.
-
Beim stundenlangen Fahren im Auto befindet man sich in
einem dynamischen Gefängnis und beim stundenlanges
Fernsehen ist einem statischen Gefängnis. Autofahren, Fernsehen und
Gefängnis haben strukturell gemeinsam, dass sie von der Umwelt
isoliert sind. Insassen von Autos, Fernsehsituationen und
Gefängnisaufenthalt haben also das gleiche Schicksal. Der
Unterschied besteht darin, dass der Gefängnisaufenthalt mit Zwang
durchgesetzt wird, während Auto- und Fernsehaufenthalt dagegen
freiwillig auf sich genommen wird.
-
Inzwischen ist für viele ehemalige Bürger das große Auto
(möglichst mit großem Wohnwagen) zum eigentlichen Heim
geworden. Der Möglichkeitsraum des Autos ist deshalb ihre reale,
Medien ihre virtuelle Heimat.
-
„Mehr als ein Drittel der öffentlichen
Flächen gehört den Autos“ (in autofrei leben).
-
Schon wieder ein massiver Eingriff auf den Kern der individuellen
Freiheit: Prag verbannt Segways aus der Altstadt.
-
Die zunehmende Motorisierung des Landes, der
Luft und des Wassers.
- Ein Vergleich der Situation des
Autofahrers mit dem Nutzer von öffentlichen Verkehrsmitteln: Die
Impulse, die ein Autofahrer verarbeiten muss, bestehen aus den
Signalen der Ampeln. ein Blick auf seinen Tachometer, auf andere
Autos, auf die Fahrbahn, eventuell auf Radfahrer und Fußgänger. Der
Nutzer von Bussen und Bahn sieht primär lebendige Mitmenschen:
Lachende oder Traurige mit unendlichen Zwischentönen, Kinder und
Erwachsene, Vereinzelte oder in Gruppen, Arme und Reiche, Stolze
und Bedrückte, Einheimische und Fremde. Manchmal gibt es ein kleines
Gespräch oder ein Lächeln. Ich jedenfalls finde die hier mir
begegnende Welt unendlich interessanter.
- Verallgemeinert: Das Auto ist ein Vernichter bzw.
„Verunmöglicher“ wesentlicher Kontakte, auch zu sich selbst. Es
zwingt den Fahrer, sich auf Unwesentliches zu konzentrieren.
-
Fährt man in einem halbleeren Zug parallel
an einer mit Autos überfüllten Autobahn vorbei, wird einem der
Wahnsinn des motorisierten Individualverkehrs erst richtig bewusst.
- Mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren ist grundsätzlich
Fremdbewegung, aber doch mit viel mehr Eigenbewegung
verbunden als mit dem Auto fahren.
- Das Problem, über das Auto aufzuklären,
besteht darin, dass immer noch viele Menschen meinen, der
motorisierte Individualverkehr sei naturwüchsig.
-
Der Motor ist ein Spezialfall der Technik.
- Technik hat keinen Humor, keine Reflexionsfähigkeit, keine
Freiheit.
Deswegen: Mensch, werde nicht zu einem technischen
Ding!
-
„Leuten, die in einem sausenden, staubaufwerfenden
Automobil sitzen, zeige ich immer mein böses und hartes Gesicht, und
sie verdienen auch kein besseres. Sie denken dann, dass ich ein
Aufpasser und Polizist in Zivil sei, von hohen Obrigkeiten und
Behörden beauftragt, auf das Fahren aufzupassen, mir die Nummer des
Fahrzeugs zu merken und solche später zu hinterbringen. Ich schaue
da stets finster auf die Räder, aufs Ganze und nie auf die Insassen,
welche ich verachte und zwar keineswegs persönlich, sondern rein
grundsätzlich; denn ich begreife nicht und werde niemals begreifen,
dass es ein Vergnügen sein kann, so an allen Gebilden, Gegenständen,
die unsere schöne Erde aufweist, vorüberzurasen, ….“. Dies schrieb Robert
Walser (1878 – 1956) bereits 1916 in „Der Spaziergang“. Von
diesem genialen Schriftsteller könnte übrigens die ökologische
Bewegung viel lernen.
-
Der zeitgemäße bzw. aktuelle Freiheitskämpfer kämpft für die Freiheit der Waren, so für die Freiheit der
Rasenmäher zu jeder Zeit angeschmissen zu werden, so für die
Freiheit des Autos, so schnell zu fahren, wie es kann.
-
Wer noch nicht die Aggressivität und Hässlichkeit des Autos
erkannt bzw. erfühlt hat, möge sich mehrere Minuten auf eine
Autobahnbrücke stellen und runterschauen.
-
Im Zustand längeren Nutzung von Motoren wird deren
Kritik unterdrückt bzw. verdrängt, verunmöglicht. Das
thematisiert Heidegger unter Zuhandenheit.
- Wer in der Analyse und Diskussion um die Zukunft
der Stadt den motorisierten Individualverkehr als
naturwüchsig bewertet und deshalb ausklammert, hat entweder im
Denken schlapp gemacht oder ist ein Feigling oder ein
uneingeschränkter Egoist.
-
Sie haben das Nummernschild ihres Autos nicht mit den
Anfangsbuchstaben ihres Namens, sondern mit denen ihres
sechsjährigen Sohnes ausgefüllt. Das nenne ich erfolgreiche
frühkindliche Erziehung zum Auto pur.
-
Noch schiebt der Dreijährige mit großem Elan sein
Spielzeugauto. Ich befürchte, bald will er nicht mehr
schieben, sondern fahren.
-
Der Satz „Ich fahre, also bin ich“ war für mich bisher mehr
ein Wortspiel, heute drückt dieser Satz immer mehr psychische Realität aus.
-
Massiver Medienkonstum entwertet Wirklichkeit.
-
Wir brauchen Technik, allerdings nicht, um den
Einsatzbereich von Motoren ständig zu erweitern, sondern um den Motoreneinsatz effizienter
zu machen und zu
minimieren.
-
Hat die Wertschätzung von Ruhe und Schönheit
mit Sensibilität zu tun, so auch mit der Präferenz für
bestimmte Schriftsteller wie Robert Walser, Franz Kafka,
W. G. Sebald oder Michael Ende? Hat der Spaß an lauten Motoren mit
Orientierung an bestimmte Fernsehsendungen zu tun?
-
Der Klimapakt verlangt kurze Wege, um das
Auto stehen zu lassen oder gar abzuschaffen.
-
Im 2. Weltkrieg drangen deutsche Soldaten mit Panzern und
schwerem Kriegsgerät in die benachbarten Länder ein, heute dringen
viele deutsche Touristen mit großen Wohnwagen und Limousinen
wiederum in die benachbarten Länder ein.
-
Autos und Unterhaltungsmedien stiften keine Heimat.
-
Handarbeit im Garten ist garten- und
umweltkompatibel. Motoreneinsatz ist indiskutabel. Und wenn
trotzdem, dann nur mit schlechtem Gewissen und auf Alternativen
sinnend.
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Im Stadium des Zuhandenen, z. B. beim
Rasenmähen, kann das Tun nicht reflektiert werden und deshalb
entsteht kein schlechtes Gewissen.
- Die Autobahn ist die ideale Welt des
Autos. Auf ihr gibt es nur in den Autos Menschen, ansonsten ist die
Autobahn menschenleer. Verallgemeinert: Je dichter der Autoverkehr,
desto menschenleerer wird die Umwelt.
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Wir müsssen die Faszination für Autos als
unbegründet entlarven. Die Umwelt des Autofahrers ist das Auto
mit einem Fenster, durch das allein visuell immer unschärfer Objekte
für kurze Zeit erscheinen. Die wahrnehmbaren Objekte nehmen mit
zunehmender Geschwindigkeit ab.
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Sie freut sich, dass es nun endlich dem Sommer
entgegen geht. Allerdings nicht, weil es wärmer wird,
sondern weil sie jetzt endlich wieder jede Woche den Rasenmäher
anwerfen kann.
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Lärm und Krach ist der Einbruch in den Frieden.
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Die geraden Alleen im Barock und die geraden Autobahnen
heute sind Antizipationen reiner Bewegung.
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Das Auto ist die Hauptursache der globalen
Veränderungen. Dass das Auto selbst wiederum Voraussetzungen hat,
ist trivial.
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Motorisierte Technologien = Menschen ohne
Inneres und Subjektivität.
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Aus einer (fiktiven) Umfrage zur nahen Zukunft:
„Liebe Bewohner der Stadt und der Region! Um das Angebot zu
vergrößern und die Preise niedriger zu machen, muss man die Zahl der
Einkaufsmöglichkeiten verkleinern und idealiter auf ein Zentrum
fokussieren. Das heißt auch, die jetzigen Einkaufsmöglichkeiten
aufzulösen und das heißt auch, dass Sie, lieber Autofahrer, je nach
Wohnadresse weitere Wege nehmen müssen bzw. nehmen dürfen, d. h. als
Chance zum Fahren begreifen. Deswegen bitten wir Sie uns kurz die
zumutbare Distanz zwischen Ihrer Wohnadresse und dem zukünftigen
Einkaufszentrum im Kreis anzukreuzen: 0 - bis 20 Kilometer, 0
- bis vierzig Kilometer, 0 - bis sechzig Kilometer, 0 - Ich
akzeptiere jede Entfernung.“
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Ankommende Autos sind wie anrückende
Panzerverbände.
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Bahnfahren bei großen Distanzen ist Rationalität im Sinne
von Schadensbegrenzung.
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Selbst durch einen Wald mit einem Auto zu fahren, ist
sinnlich gesehen immer ein Indoor-Aufenthalt.
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Der Wohnwagen xy „ist für eine Zweierbesatzung gedacht, die
gern viel fährt und üppigen Stauraum braucht“ (FAZ).
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Die Stadt kann man auch als lebendigen Körper
interpretieren. Wie ein lebendiger Körper möglichst keine
Krankheiten in sich aufnehmen will, so muss eine Stadt Autos wegen
ihrer vieldimensionalen Aggressivität aus ihren Mauern ausschließen
bzw. höchstens in sehr begrenztem Maße einlassen. Es gibt keinen
Grund Autos mit Fußgängern und Radfahrern rechtlich und faktisch
gleich zu setzen.
- Ich möchte gerne an einem unbefestigten, zumindest
nichtasphaltiertem Weg wohnen.
- Wir machen die dreidimensionale Erdoberfläche für
Räder zweidimensional.
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Ich formuliere nicht eine Kritik der Technik, sondern
eine Kritik der Motore.
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Weltweit sind inzwischen alle Städte autogerecht, d. h.
Orte des Gestanks, des Krachs, der Hässlichkeit,
der Abwesenheit von Leben – und die große Mehrheit der Bürger
trauert nicht.
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Wo das Auto herrscht, hat das Leben keinen Platz.
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Reflektiert auch die Alternativen zum
motorisierten Individualverkehr in folgender Reihenfolge: das Gehen,
das Radfahren und die Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln.
Diese Alternativen belasten die Stadt nicht,
sondern machen sie zu dem, was eine Stadt ausmacht = Urbanität.
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Zu den vielen Vorteilen der Eigenbewegung im Alltag gehören auch
zeitökonomische und Motivationsgründe.
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„Autos rein, Menschen raus – oder umgekehrt?“ Und:
Autolawine verdrängte Bevölkerung
(aus autofrei leben, ein Muss zum Lesen).
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In sensiblen Stadtteilen dürften nur Bürger wohnen,
die auf das Auto verzichten.
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Soweit ich weiß, hat ein Panzerfahrer keinen rechtlichen
Anspruch darauf, jede Straße befahren zu dürfen. Warum
haben eigentlich Autofahrer das Recht, jede Straße zu
befahren und jedes Haus mit dem Auto erreichen zu dürfen, da das
Auto grundsätzlich nichts anderes als ein kleinerer Panzer ist.
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Filme und Kulissen haben das gleiche
Defizit: Sie sind keine Wirklichkeit, sie sind eine Täuschung, weil
sie vorgeben, Wirklichkeit zu sein.
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Wenn Raum in Zeitbegriffen des Autos ausgedrückt wird, ist das eine
Mißachtung
des Raumes und des Menschen.
- Wo noch vor einem Jahr im Vorgarten unserer
Nachbarn ein Tulpenbaum stand, steht jetzt ein
Wohnmobil.
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Was früher das Primäre war, z. B. die
Landschaft, ist heute das Bild von der Landschaft, d. h. die
Realität ist das Sekundäre. Aus den alten Selbstverständlichkeiten
Natur, wirkliche Wirklichkeit, realen Menschen wird das
Unverständliche.
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Die Wahrscheinlichkeit, Nachbarn zu treffen,
ist in Einkaufszentren, Outletzentren oder auf Autobahnen
wesentlich größer, als sie in ihrem Hause zu begegnen.
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Straßen mit
Autos sind menschenfeindlich, ohne Autos sind sie
empty spaces.
- Die Inhalte der Medien sind nicht die
Wirklichkeit.
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An meinem mehrstufigen Versuch, die Phasen meiner Rollkur
bequemer zu bestimmen, kann man gut die dynamische
Entwicklungskraft der Technik darstellen. Technik hat in
der Motivation nach Bequemlichkeit ihren natürlichen Grund. Aber ab
einer bestimmten Größe muss der Bequemlichkeit Einhalt geboten
werden.
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Die größte und teuerste Luxuslimousine kann nicht die Schönheit einer Naturlandschaft oder eines schönen
Menschen ersetzen.
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Scheinbar beherrschen die Nutzer von Autos
und Unterhaltungsmedien diese, aber real ist es umgekehrt.
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Die Siege der Autofahrer sind genau
besehen ihre Niederlagen, aber diese Einsicht lassen sie nicht zu.
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Im gewohnheitsmäßigen Autofahrer konzentrieren sich
viele negative Eigenschaften.
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Jede Straße, die eine Autostraße ist oder
zu einer gemacht wird, ist keine.
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Erst ohne Auto ist man wirklich mobil.
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Jeden Abend stundenlang vor dem Fernseher sitzen, ist
ein Weg ins Nichts.
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Autofahrer sollten ausgewildert werden,
zwei Wochen im Engadin nur öffentliche Verkehrsmitteln zu nutzen.
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"Fakt ist: Man steht nicht im Stau, man bildet
einen (Karsten Gehrke in einem Leserbrief).
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„In Hamburg ist die Luftverschmutzung viel
schlimmer als man denkt. Fahrverbote drohen“ (Hamburger Morgenpost
v. 18. 3. 16).
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Mein Ich muss zum Selbst (gr. autos) werden, d.
h. sich von der Fremdherrschaft des Autos befreien. Das Selbst (gr.
autos) ist etwas anderes als dein Auto.
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Im Auto ist man nicht draußen und schon gar
nicht in der Natur, sondern von der der Umwelt abgeschirmt drinnen.
Alles andere sind Illusionen oder Ideologien.
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Wieviel gebaute Tradition wurde und wird durch
den motorisierten Individualverkehr geopfert?
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Asphaltierte Straßendecken stehen für absolute
Herrschaft.
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Inzwischen fährt die gesamte Menschheit solange, bis die
Erde unbewohnbar sein wird.
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Das Auto ist der große Gleichmacher der
Erdoberfläche, die Unterhaltungsmedien des Geistes.
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Intensive Fernseher- und Autonutzer gestalten ihr Leben nicht selbst. Auf Knöpfe oder Gashebel
drücken ist kein aktives Gestalten.
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Der Gegensatz Stadt-Land existiert nicht mehr, sondern
Autolandschaften stoßen auf Autolandschaften.
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Ein Fernsehapparat in einer Ferienwohnung oder –hotel
entwertet diese Region massiv. Ich suche deshalb immer
Ferienwohnungen ohne Fernsehapparate, bin auch bereit, dafür einen
Aufpreis zu bezahlen.
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In Riad sind Fußgänger äußerst selten und daher
suspekt, denn man fährt prinzipiell mit dem Auto.
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Je autogerechter eine Landschaft oder eine Stadt verändert wird,
desto mehr verlieren sie an spezifischem Wert.
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Noch einmal die Problematik des Oberbegriffs „Bewegung“.
Dieser Begriff ist deswegen problematisch, weil er aktive
Eigenbewegung und passive Fremdbewegung (Transportiertwerden,
motorisierte Bewegungen). Nur die reine (abstrakte) Ortsveränderung
ist beiden Begriffen gemeinsam, ansonsten bestehen keine
Gemeinsamkeiten. Die Eigenbewegung wird zudem auf
Sport, Fremdbewegung auf das Auto bzw. Motorrad eingeengt. Die
Alternative „Auto oder Sport“ lässt die eigentliche Domäne der
Eigenbewegung, nämlich Eigenbewegung in Alltagssituationen, fast
nicht mehr denk- und realisierbar.
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Wenn Faulheit ständig Fremdenergie (wie
Motore) in Anspruch nimmt, ist das verwerflich und auch hässlich.
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Motore sind Teil der Erde. Ihr unnötiger
Einsatz ist Ausbeutung.
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Wer mit dem Auto in den Urlaub in die
Schweiz fährt, dem ist
nicht mehr zu helfen, denn dort gibt es das perfekte öffentliche
Verkehrssystem, das zumindest im Engadin
unentgeltlich ist.
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Ein zusätzliches
Argument: Im Verb „erfahren“ hat „fahren“ noch die
die Bedeutung von Gehen, nicht Ortsveränderungen in Wagen. Deshalb
kann man im Auto keine Erfahrungen machen.
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Wie attraktiv und welche hohe
Lebensqualität hätten die Städte der Welt ohne motorisierten
Individualverkehr.
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Landschaft wird zunehmend zu
Verkehrsräumen. Diese Räume sind gewissermaßen Träger von Verkehr,
sie haben keinen Eigenwert mehr, sondern nur noch als Funktion für
den Verkehr.
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Autofahren und Fernsehen gehören nicht zur vita activa.
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Die neue Zivilisation: Hochhäuser und
breite Autostraßen für zirkulierende Waren und Menschen.
- Technische Systeme müssen nicht immer verbessert
werden, oft genügt die Stabilsierug guter technischer
Systeme, so das europäische Netz der Eisenbahnen.
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Städte, die Autos in ihre Mauern ließen
und lassen, haben ihre selbst erhaltende Aufgabe nicht erfüllt.
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Die ökologische Hauptaufgabe der Gegenwart weltweit ist
schlechthin: Die Nutzung von Motoren drastisch
zurückfahren.
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Die methodische Grenze von Alltagserfahrungen:
Alles, was nicht mit dem Auto erreichbar ist, existiert nicht.
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Motore machen die Nutzer zu einem funktionalen
Nichts.
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Ich erkläre die unerträgliche Leichtigkeit des
Seins als eine technisch Verursachte.
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Wer Autos und Autostrukturen schön findet, hat die Ästhetik um
die Ästhetik des Bösen erweitert.
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Die Hässlichkeit von Asphaltflächen muss
auch dem größten Autofreak deutlich werden, wenn er die
asphaltierten Autostraßen von Schnee umsäumt im Sonnenlicht
wahrnimmt.
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Ein Versuch, die Täuschung zu erklären,
dass man sich bewegt, obwohl man sich nicht bewegt. Dazu folgende
Situation: Wenn zwei Züge nebeneinander stehen und einer losfährt,
denkt jeder Reisende zumindest für einen Augenblick, falls
kein dritter Bezugspunkt im Wahrnehmungsfeld steht, sein Zug führe,
was aber nicht der Fall sein muss. D. h. der Passagier bemerkt
nicht, dass er „stehen bleibt“, d. h. dass er unbeweglich ist.
Übertragen auf die Situation des Autofahrers: Der fahrende Zug ist
das Auto, der stehen bleibende Zug ist der Passagier, der aber
meint, er führe. Dieser Moment der Täuschung im Zug wird beim
Autofahren auf Dauer gestellt, denn der Autofahrer ist davon
überzeugt, er bewege sich, was eben nicht der Fall ist.
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Das Auto vereinheitlicht das Aussehen der
Landschaften, Dörfer und Städte weltweit. Das
Anthropozen ist entscheidend vom Auto geformt worden.
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Erker, Ausbauten, Freitreppen an Häusern sind
nicht autokompatibel und deswegen inzwischen zurückgebaut worden.
Kurz: Die Häuserfronten sind flächig geworden.
- Staatskarossen kannte ich früher nur aus
dem Fernsehen, heute dominieren sie den normalen Straßenverkehr.
- Die unsichtbaren Nachbarn verstecken sich
im Haus oder im Auto.
- Sport im Fernsehen ansehen ist keine
sportliche Betätigung.
- „Was machst Du heute Abend? Nichts, ich sehe fern.“
- Das Auto ist ein mobiles Gefängnis.
- Motore haben sich zwischen Mensch und Welt
gestellt. Vielleicht auch zwischen Mensch und Gott.
- Im fahrenden Auto ist der Mensch gänzlich im Auto
und gänzlich außerhalb der Welt. Das Auto ist total weltimmanent und
damit in seiner Zerstörungskraft.
- Während des Fahrens eines Autos sind vom Fahrer fast
ausschließlich negative Eigenschaften gefordert:
Schnelligkeit, Unbarmherzigkeit, Verantwortungslosigkeit gegenüber
den Mitmenschen, der Umwelt und sich selbst. Aber das gilt nur
während des Fahrens.
- Auch still stehende Autos sind Problemerzeuger.
Sie vernichten Schönheit und Urbanität.
- Wann bekommen Komagucker und Komaautofahrer endlich die Nase voll? Komaautofahrer und Komafernseher
sind nicht Teil der Öffentlichkeit.
- In dem Wort und Begriff „Angst“ ist die
Bedeutung „Enge“ enthalten. D. h. die Präferenz für das Auto deckt
sich meistens mit dem psychischen Zustand der Angst.
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Filme sind motorisierte Wahrnehmungen.
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Autoverbände schwappen ständig Giftwellen
über und durch die Städte. Nur in der Werbung sind Autos ungiftig.
Das Ausmaß der motorisierten Mobilität auf Basis von
fossiler Energie hat längst das Maß der Belastbarkeit
der Erde und der Menschen überschritten.
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Die Herrschaft des Autos ist eine
Niederlage des Menschen.
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Teure Autos sind gekaufte Identität
und Indikatoren für Ichschwäche.
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Asphaltierte Flächen sind immer hässlich.
- Mein Nachbar fährt nun nicht mehr Auto,
jetzt sehe ich ihn fast jeden Tag.
- Ich kenne Menschen, die jahrelang jeden Tag bis zu zehn
Stunden ununterbrochen vor dem Fernsehapparat sitzen. Wenn das
Fernsehen so eine Art Universität ist, wie sie
behaupten, müsste es bei uns nur so von hochgebildeten Menschen
wimmeln.
- Ihre Vorliebe für grelle Farbgestaltungen
ergibt sich meiner Ansicht nach zwingend durch ihre mehrstündigen
Aufenthalt vor einem großen Farbbildschirm.
- Ob es in Peking oder Dehli während des Smogalarms
noch immer Menschen gibt, die die Beschränkung des Autos als
unsinnige Willkür sehen?
- Beim Fernsehen ist man im Fernsehapparat, nicht in
der Welt und auch nicht bei sich.
-
Inzwischen haben nicht wenige Bürger mehr Merkmale,
Bedürfnisse und Fähigkeiten eines Autos denn eines Menschen. Man
sollte sie deswegen präziser als Auto bezeichnen.
Ich glaube, sie hätten gegen diese Bezeichnung keinen Einwand,
sondern würden sie als Kompliment bewerten.Gleiches lässt sich wohl
auch von so genannten Komaguckern sagen. Meines Wissens nach haben
sich Standesämter bisher erfolgreich gewehrt, „Auto“ und „Tele“ als
Vornamen anzuerkennen.
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In einem Zeitungsartikel werden die Verkehrsproblem in der
Altstadt auf zu enge Straßen zurückgeführt. Das
Auto selbst ist in diesem Zusammenhang ein absolutes Tabu.
-
These: Wer aus Bequemlichkeit, also nicht
aus Notwendigkeit Auto fährt, sieht auch viel fern aus Langeweile.
- Vor der Zeit des motorisierten Individualverkehrs
herrschte in vielen Städten das menschliche Maß.
Deswegen waren sie durchgängig schön. Heute hat die Schönheit nur
noch inselartige Ausdehnung.
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Die faktisch dominierende Maxime der Gegenwart „Freie
Fahrt für die Erderwärmung.“
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Beim Rauchen sieht die Gesellschaft langsam dessen Irrationalität ein, wann tritt diese Einsicht für das
Autofahren ein?
Die duale Struktur des Autos: Glänzende
Oberfläche und in der Regel unsichtbare Destruktionspotenzen.
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Nicht nur die Erderwärmung nimmt ständig zu, sondern auch
die Autos vergrößern und vermehren sich ständig in Form von
SUVs, Großlimousinen und Privatbussen.
- Das Auto hat ein anderes Maß als der
Mensch. Autogerecht ist kategorial etwas anderes als
menschengerecht, es sei denn, der Mensch interpretiert sich selbst
als Auto bzw. folgt der Logik des Autos.
-
Der motorisierte Individualverkehr „reeuklidisiert“
den gekrümmtem Raum.
- Die absolute Beweglichkeit des Bewusstseins
ist Modell für Informations- und Verkehrstechnologien.
- Die schönsten „Ecken und Stellen “ der
Städte sind für den Autoverkehr entfernt worden, d. h. Treppen,
Unebenheiten, enge Straßen usw. wurden beseitigt.
- Das Auto ist der eigentliche Handelnde.
- Sich vom Auto befreien ist ein großer
Befreiungsschlag – auch ästhetisch.
-
Ein Berg mit Autostraßen ist keiner.
- Wo Autos rasen, herrscht kein
menschliches Maß.
- Endlich nutzt er auch den Bus, allerdings
kein öffentlichen, sondern er hat sich einen gekauft.
- Der eigentliche Skandal sind nicht die Manipulationen an
den Abgaswerten, sondern das Auto selbst.
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Wir müssen vernünftig nach dem Sinn und Unsinn
der technologischen Produkte und Einstellungen fragen. Unsinnig sind
z. B. SUVs.
-
Eine nicht unmögliche Vermutung: Der Westen zerstört nicht die
Ölfelder der IS, weil er das Öl braucht. Wer die Öllieferungen des IS verhindert, schwächt
objektiv das Wirtschaftswachstum.
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„Das Auto ist ein Auslaufmodell“. Hoffentlich
stimmt dieser Satz.
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Maxime: Motoreneinsatz so wenig wie möglich,
denn Motore ersetzen auch sinnvolle und zumutbare lebendige
Bewegungen.
In der nicht motorisierten Technik wirkten allein
menschliche Kräfte – von tierischen abgesehen. In Motoren wirken
Kräfte, die durch Explosionen freigesetzt werden. Die Explosion für
menschliche Zwecke zu nutzen (von Gewehr bis Verbrennungsmotor),
ist die neue Qualität in der technischen Entwicklung.
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Die gegenwärtige Technisierung ist gegenwärtig primär Motorisierung. Die Phase der Technisierung begann
mit dem Erscheinen des Menschen. Das ist weitgehend die bisherige
Geschichte der Menschheit. Seit Erfindung der Dampfmaschine beginnt
die Motorisierung, die erst nach dem zweiten Weltkrieg sich ständig
schneller universalisiert.
- Die Erde ist autogerecht geworden. Die
Eigenbewegung existiert nur noch in Nischen. Es wäre bereits viel
gewonnen, wenn Autobahnen und wichtige Landstraßen für Autos zwar
reserviert blieben, aber die außerhalb dieser „Autoadern“ liegenden
Landschaften und Siedlungen allein durch öffentliche
Verkehrsmittel, Radfahren, Fußwege und Pferde (Modell Hydra)
erschlossen werden würden.
- Motore selbst verändern, Motornutzer lassen
verändern.
- Für viele Bürger ist ein Leben ohne Auto und Fernsehen
nicht nur unmöglich, sondern zugleich auch Hölle.
- Zu ihrer Haustür führt eine lange Auffahrt. Sie und ihre
Gäste fahren zur Tür, selbst bei kurzen Zwischenstopps.
- Gärten werden vermehr zu Parkplätzen für
Limousinen, SUVs, Kleinbussen und Wohnmobilen.
- Die motorisierte Zivilisation zwingt ihre Bewohner in die
Barbarei.
- Motore enteignen (wortwörtlich) den
Menschen von seinen körperlichen und geistigen Fähigkeiten.
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Der motorisierte Individualverkehr gibt nichts, fordert
aber alles. Warum wehren Autofahrer auch nur die kleinste
Einschränkung vehement ab also ob es um ihr Leben ginge.
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Eigenbewegungen und nicht Autofahren machen den
Menschen zum Menschen.
- Der Mensch ist nicht ein Motor.
- Eigenbewegung und Wirklichkeit verhalten
sich wie Motor und bloße Umwelt.
- Die normative Kraft des Faktischen erklärt wesentlich das
Faszinosum des Autos.
- Die Lebensqualität hat sich in Autos,
Vergnügungsmedien und Fernreisen aufgelöst.
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Im Auto und vor den elektrischen Medien
wird Kindern ihre Eigenbewegung genommen.
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In Fernsehapparat arbeitet ein Motor, deswegen fällt das
Fernsehen grundsätzlich leichter als das Lesen. Die
Bilder werden nicht vom Geist, sondern von Motoren bewegt.
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Autofahrer sind nicht in der Wirklichkeit,
die sie durchfahren.
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Durch die motorisierte Mobilität wird die Zahl der realisierten Ziele nicht größer – im Gegenteil.
- „Eine tolle Wohngegenend, bin in der Stadt in fünf
Minuten“. Das sich die fünf Minuten auf das Auto beziehen,
ist heute selbstverständlich und muss nicht extra erwähnt werden,
aber zu Fuß schon.
- Habitualisiertes Autofahren und Fernsehen ist kein Leben,
keine vita activa.
- Ich fahre auch mit dem Zug oder öffentlichen
Verkehrsmittel, verwechsele das aber nicht mit Eigenbewegung wie es
oft Autofahrer tun „Ich bin mobil“. Das ist falsches Bewusstsein.
Eine Ideologie, wie sie von Micro Soft verbreitet
wird.
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Motorisierter Individualverkehr ist der größte bestehende zivilisatorische Wahnsinn. Vor Peking gibt es eine
16spurige Autobahn. Das ist die Zukunft.
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Meine Vermutung: Die Garten“pflege“ eines normalen
Einfamilienhauses verlangt heute bei zeitgemäßen Besitzern einen
größeren Motoreneinsatz als ein durchschnittlicher
Handwerksbetrieb noch vor Jahren in Anspruch nahm.
- Bequemlichkeit als Selbstzweck führt zur
Selbstzerstörung.
Aber höherwertige Aufgaben dürfen nicht das
Leben ohne Liebe und Genuss der Schönheit verzehren.
- Selbstfahrende Autos brauchen keine Fenster.
Die in den Medien inszenierte Wirklichkeit gilt als viel
interessanter als durchfahrene.
- Bewegungen des motorisierten Verkehrs und
deren Infrastrukturen brauchen fast den gesamten verfügbaren Raum.
Bewegungen der Radfahrer davon nur einen Bruchteil und die der
Fußgänger noch weniger. Den geringsten äußeren Raum Denker und
Liebende.
- Welch eine Kraft und Vernunft müssen die
Bürger der autofreien Gemeinde Zermatt haben, sich gegen den inneren
und äußeren Autowahn zu behaupten.
- Wenn man heute versagt, fällt man nicht in ein Loch,
sondern in Medienwelten, die täuschend Sinn
vermitteln.
- Hinter der Liebe zum Auto steht die Angst,
sich dem Fremden zu öffnen.
- Autos und Fußgänger bzw. Radfahrer sind nicht
gleichwertig. Autos scheiden Emissionen aus und sind viel
gefährlicher.
- Autokritik ist fortschrittlich, nicht
konservativ. Diese Kritik öffnet nämlich Freiheitsräume für neue
Formen sinnvollen Lebens. Eine Funktion der Motorenwelt zu sein,
ist doch kein Fortschritt.
- Wie früher im Wilden Westen die Kolonialisten mit ihren
Wagen eine Wagenburg mit einer leeren Mitte
aufbauten, so umgeben Einzelhausbesitzer heute ihr Haus mit großen
Autos und Wohnmobilen.
- Ein in ein fremdes Wohnzimmer strahlender
Fernsehschirm ist genau so aggressiv wie ein schnell
fahrendes Auto.
- Stadtautobahnen sind Unorte mit
Hölleneigenschaften.
- Wenn jemand seinen Fernseher anschaltet und sich noch
keine Gedanken gemacht hat, was er sehen will, der ist süchtig.
- Städte werden bewohnbar, wenn es ihnen
gelingt, den motorisierten Individualverkehr aus ihren Mauern zu
bannen.
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„Das Ziel des Internets und der mit ihm
verbundenen Technologien war es, die Menschen von Aufgaben – etwas
tun, etwas lernen, sich an etwas erinnern -, die dem Leben zuvor
einen Sinn gegeben und es folglich ausgemacht hatten, zu
„befreien““(J. Franzen in „Unschuld“, S. 728).
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sieht man um so deutlicher ihre großen Autos. enschen dagegen nutzen nur dann das Auto, wenn die Distanz zu Fuß
oder mit dem Rad zu groß oder öffentliche
Verkehrsmittel hier nicht fahren.
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Kein Motor ist umweltverträglich, sondern nur mehr oder weniger
umweltschädlich.
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Der widersinnigste Motoreneinsatz findet im
motorisierten Individualverkehr statt.
-
Wer ein Auto vor der Tür stehen hat, und in der Regel es trotzdem
stehen lässt, muss schon einen starken Willen und Charakter
haben.
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Nicht die Technik, sondern die überflüssige
Nutzung von Motoren wirft den Menschen zurück.
-
Herrscht Hunger, entstehen Hungeraufstände. Herrscht
Benzinmangel, entstehen Benzinaufstände.
- Die meisten der so genannten Nachteulen
sind Süchtige, die nicht vom Fernsehapparat wegkommen. „Nachteule“
ist hier ein entlastender Ausdruck zum Selbstschutz.
-
Segelboote schmücken das Wasser,
Motorboote vergewaltigen es.
-
Einige Sätze, die vom Tausch des Menschen mit
seinem Auto künden: „Ich (das Auto) stehe hinter in der letzten
Reihe“ oder „Ich ( das Auto) bin in zehn Stunden quer durch
Deutschland gefahren“ oder „Ich (das Auto) brauche keine
Parkgebühren bezahlen“.
-
Suchtmäßiges Autofahren und medialer Konsum von
Unterhaltungsmedien ist die Aufgabe des
Gestaltungswillen. Acht
Stunden vor dem Fernsehapparat ist in dieser Verzicht auf Gestalten.
- Autokritik ist nicht konservativ, sondern
fortschrittlich. Denn diese Kritik öffnet nämlich
Freiheitsräume für neue Formen sinnvollen Lebens.
-
Man muß konsequent von Motorenkritik
sprechen, nicht von Technikkritik, denn das wäre die Negation des
Menschen.
-
Autos, „die über eine für Europa ungeeignete, weil vollkommen
übertriebene Motorenleistung und Höchstgeschwindigkeiten
verfügen, ja, zum Teil doppelt so schnell fahren können wie auf dem
Kontinent erlaubt und ein Vielfaches jener Modelle kosten, die auf
europäisch begrenzte Höchstgeschwindigkeit erlaubt ist“
-
(FAZ „Auf der Autobahn herrscht Krieg“ v. 26. 9. 15).
Deutschland ist im Griff der Autoindustrie.
-
Die Begründungen für die Nutzung des Autos sind überwiegend
dem „Niedrigen“ des Menschen entnommen: besser als,
schneller als, bequemer als, beeindruckender als, ….
- Wer zu Fuß geht und nicht mit dem Auto fährt, lebt nach
Ansicht von zeitgemäßen Mitbürgern „im Steinzeitalter“
(Zitat).
-
Durch einen Unfall habe ich eine hoffentlich momentane
Gehstörung. Meine Horrorvision ist, dass ich in Zukunft nur noch Auto fahren muss.
-
In Warteräumen lesen viele Männer die ausgelegten
Auto-Zeitschriften, nicht Frauen!
- Autofahren macht dick, wenn man nicht dagegen
angeht (wortwörtlich).
- Meine Kritik des Motors richtet nicht
gegen den Motor an sich, sondern gegen überflüssige Nutzung, die
sich übrigens auch gegen die Nutzer selbst richtet.
- Ein Nachbar: Wenn die Straße für große und größte
Wohnmobile zu eng wird, dann muss der Staat für
die notwendigen Anpassungen sorgen.
-
Die doppelte Entleerung: Im Fahren entleert sich im
Bewusstsein für den durchfahrenen Raum, für das Fahren wird
der reale Raum von störenden Hindernissen „befreit“ bzw. entleert.
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Die Logik und die Bedürfnisse des Autos
werden von Menschen internalisiert. Das bedeutet, die Menschen
werden bewusstseinsmäßig Autos, von der Form bleiben sie Menschen.
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Das Auto schafft weltweit die gleichen Strukturen, d. h.
homogenisiert das Anthropozän.
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Motore sind mobil, Menschen beweglich.
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Selbst fahrende Autos und Microsoft bilden eine komplementäre Einheit, denn der Aufenthalt in diesen Autos
muss ja überstanden werden.
- Beim Autofahren und Konsum von Unterhaltungsmedien sind
deren Motore aktiv, die Nutzer passiv.
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Im Auto nimmt man die Welt nicht wahr, auch wenn Nutzer und
Werbung ständig das Gegenteil behaupten.
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Die immer größer werdenden Infrastrukturen
für das Erreichen von schönen Orten zerstört diese unmerklich. Denn
auch hier besteht eine Dialektik zwischen Ort und Umwelt.
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Das Auto hat inzwischen den Status der Naturwüchsigkeit, es
ist ein Teil des Körpers. Zwischen Mensch und Auto besteht in dieser
Perspektive kein Unterschied. Das Auto ist ein Geschoß.
Wehe, es trifft! Wege als Autostraßen befinden sich ständig im
Kriegszustand.
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In den so genannten Entwicklungsländern müsste es doch
leichter sein, den Autowahn einzuschränken.
-
Auf den Autostraßen gibt es keine Lebewesen
und keine Dinge, die nicht zur Funktion einer Autostraße gehören.
-
Das Auto zerstört direkt oder indirekt die
natürliche, soziale und kulturelle Umwelt.
-
In der Werbung von Micro Soft Cloud
wird
behauptet, nicht die mobile Technologie (genauer die motorisierte
Technologie) sei mobil, sondern die Zuschauer. Warum merkt keiner
diese Täuschung. Das ist absolute Unterhaltung, die nichts mit
Eigenbewegung zu tun hat.
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Gewachsene Kultur hat strukturelle
Ähnlichkeit zu natürlichen Prozessen. Der Moderne fehlt die
Langsamkeit der Entwicklung.
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Technik kennt keinen Endzweck, der Zweck ist
gewissermaßen leer. Es gibt nie ein Ankommen, nur
kurzfristig nach dem Kauf von Technik entsteht Zufriedenheit, die
sich schnell wieder auflöst. Die Technik ist endlos. Und man kauft
zunehmend Technik – und damit Unzufriedenheit. Sie verspricht etwas,
was sie nie einhalten kann.
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Erst wenn man nach einer Autofahrt ein Ziel
erreicht hat, kann man wieder die Umwelt wahrnehmen.
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Viel mehr Orte müssten nur zu Fuß, mit dem Rad oder mit
öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sein. Das wären dann
Orte mit Lebensqualität.
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Wir machen aus der Erde ein technisches Haus.
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Motorisierter Individualverkehr als Selbstzweck ist
Ausdruck des Niedrigen im Menschen. Wenn eine Ferien-Region
damit wirbt, dass sie ein Garten sei, dann haben dort Autobahnen und
breite Autostraßen keinen Platz.
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Orte, die nur noch mit dem Auto erreichbar
sind, sind für uns nicht erreichbar.
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Das Ladensterben, das sich noch
beschleunigen wird, ist nur durch den motorisierten
Individualverkehr möglich, zumindest ist das Auto eine notwendige
Bedingung für diesen Prozess.
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Sans autos, les villes seraient plus agréables (aus Grundwortschatz Französisch).
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Zur Mobilität: Mobilität ist der
Oberbegriff für motorisierte Bewegung und Eigenbewegung. Da beide
Begriffe sich fundamental unterscheiden und entscheidend für die
politische Ökologie sind, ist ein gemeinsamer
Oberbegriff wie Mobilität nicht wichtig. Für Eigenbewegung fehlt
noch ein gängiger Begriff.
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Die Erde passt sich dem Auto an. Das führt zur Verflachung der Erdoberfläche.
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Motorennutzer haben nie ein schlechtes Gewissen,
wenn sie Motore nutzen.
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Autofahren ist nur nicht Zerstörung der natürlichen,
sozialen und kulturellen Umwelt, sondern auch eine Selbstzerstörung der Fahrenden.
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Wie es für Kleidung extra large gibt,
so auch hörbar extra loud für Rasenmäher.
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Handyartige Medien entwerten die
jeweilige. soziale, kulturelle und natürliche Umwelt.
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Kreuzfahrtschiffe und Flugzeuge trennen sich absolut
von der Erde, während Autos noch mit den Reifen
Kontakt zu ihr haben.
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Das gefährliche Andere ist nicht die Technik, sondern der
Motor. Da müssen wir aufpassen und Grenzen setzen. Technik im
Sinne von Können ist wesensmäßig menschlich, aber auch die durch
Technik geschaffenen Artefakte. Erst der Motor bildet die
Zensur.
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Motorisierte Bewegungen ersetzen zunehmend lebendige, insbesondere die von Menschen.
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Am E-Bike kann man gut aufzeigen, wie der
Motor heimlich und oft unbemerkt Einzug in die Lebenswelt hält.
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Marx hat die Technik als den Motor des Fortschritts
bewertet, hat aber die immer größer werdenden Nachteile dieser
Entwicklung nicht thematisiert. Das ist erst ab 1970 von der
politischen Ökologie geleistet worden.
- Im Zug herrscht zwar körperlicher
Stillstand (abgesehen vom Gang ins Bistro oder Toilette), aber nicht
unbedingt geistiger. Im Auto Konzentration auf sicheres Fahren.
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Aber die Reduktion des Motoreneinsatzes im Konsumbereich wird auch eine Reduzierung im
Produktionsbereich nach sich
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Kontextwechsel: der Übergang aus der
Kultur des Kosmos in den Kosmos der Kultur (heute Motorentechnik)
überführt das Vokabular der Unruhe in eine andere Logik. Nur
diejenigen verlangen nach Ruhe, denen die Unruhe zur zweiten Natur
geworden ist.
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Cote d´Azur wäre ein Paradies, gäbe es
die Autos nicht.
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Durch Selfies findet ein weiterer
Schritt der Entsozialisierung statt. Wieso haben sich die Selfies so
universal verbreitet, selbst im Swimmingpool?
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Heute ist das positive Geschichtsverständnis im Sinne
von Fortschritt: Erweiterung der Motorenwelt.
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Es gibt verschiedene Abhängig- und Zerstörungsgrade bei
Süchten. Ganz oben stehen Alkohol und Drogensucht,
gefolgt von der Fernseh- und Autosucht.
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Vermutung: Die Dummheit wächst
proportional zur Größe der Fernsehschirme und Autos.
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Ziele erzeugen Unruhe „Schaffe ich es?“
Ziele verdunkeln das hic et nunc. Gute Wanderung ist möglichst
ziellos. Im Zug fahren sind zwar Ziele, aber man kann deren
Erreichung nicht beeinflussen, deswegen relative Ruhe.
- Hohe Geschwindigkeiten reduzieren die
Nutzer zu bloßen Wahrnehmenden.
- Die Destruktion von Autos und
Unterhaltungsmedien wird über schnelle Motore vermittelt. Autos =
Geschwindigkeit im Raum, Unterhaltungsmedien = Geschwindigkeit in
der Wahrnehmung.
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Autos und Unterhaltungsmedien gehören zu den
selbstdestruktiven Bedürfnissen. Das Selbst bezieht sich
auf den Nutzer.
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Motorisierte Fortbewegung ist gleichzeitig der Stillstand der Nutzer.
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Ich schalte den Fernseher ein, und das Leben
verschwindet.
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Drei lesende Menschen in einem Raum sind
kein Problem. Drei Fernsehende mit verschiedenen Programmen
geht gar nicht.
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Zwanghafte Autofahrer haben ihre Freiheit
verloren.
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Im Urlaub sieht man besonders deutlich, dass der Motoreneinsatz Selbstzweck ist.
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Das Schlimme ist, dass der motorisierte Individualverkehr
inzwischen als naturwüchsig angesehen wird.
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Die Cote d´Azur wäre ein Paradies ohne
Autos.
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In Croix Valmer gibt es einen Shuttledienst graduit,
bestenfalls die Hälfte des Buses ist besetzt. Von Saint Tropez nach
Toulon kostet es für zwei Personen 6 Euro, ein Drittel besetzt.
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Die müden Blicke der im Auto Transportierten,
insbesondere der still gestellten Kinder.
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Wenn ich Leute frage, die mich nicht kennen, wie viele
Autos oder Fernseher wir hätten, wird gewöhnlich eine hohe Zahl
genannt, nie eine Null, also meine Pointe.
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Nicht vom Parkplatz, sondern von Asphaltfläche
sprechen.
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Wer meint, er könne Distanzen über hundert Meter nur mit
Hilfe des Autos überwinden, ist nach meiner Ansicht psychisch angeknackt – und das sind offenbar viele.
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Inseln mit Brücken und Berge mit Straßen verlieren ihr
Wesen.
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Viele Menschen verengen Fortschritt auf die stetige
Vergrößerung ihres motorisierten Maschinenparks.
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Vor dem Fernseher bewegen sich nicht die
sitzenden Zuschauer, sondern der „Motor“ im Fernseher. Im Auto
bewegt sich der Motor des Autos, nicht die in ihm sitzenden
Menschen. Es herrscht eine Täuschung vor: Fremdbewegungen werden
mit Eigenbewegungen verwechselt bzw. gleichgesetzt. Die Motore sind
nicht die Muskeln von Menschen, sondern sie ersetzen sie. Die
Bewegungen der Menschen werden real in Autos und Fernseher
externalisiert, und die Bewegungen der Autos und Fernseher werden
internalisiert. Die Haupt-Energie ist im Fernseher, nicht in den
Zuschauern. Wegen des geringen Energieaufwandes kann man wesentlich
länger fernsehen als ein Buch lesen. Flimmerkiste ist die treffende
Bezeichnung.
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Warum müssen Autos immer vor der Haustür
stehen? Warum können sie nicht 200 Meter entfernt auf einem
gemeinsamen Parkplatz aus ästhetischen, Gefahren reduzierenden und
gesundheitsfördernden Gründen „übernachten“?
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In unserem Garten steht ein großer, und mit Recht
stolzer Ahorn, den der Nachbar nicht liebt, dafür umso mehr
Autos und motorisierte Maschinen. Diese Kritiker denken und handeln
ausschließlich systemimmanent: Bäume fällen ja, Naturschutz oder
Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs nein.
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Warum verlassen viele Bewohner ihre Stadt?
Hauptgrund: Die Unwirtlichkeit der Städte hat durch den
motorisierten Individualverkehr massiv zugenommen. Je größer dieser
Verkehr, desto mehr Bewohner aus den unteren Sozialschichten müssen
an diesen Straßen wohnen. Nur in den Straßen von „kapilarer“ Größe,
also mit wenig Verkehrsauskommen, sind die Bewohner in ihrer Stadt
geblieben.
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Fremdbewegung, d. h. Transportiertwerden, ist kein
essentielles Merkmal des Lebendigen.
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In den Urlaub steigen sie zu Hause in das Auto ein und vor
dem Hotel aus dem Auto aus. Welch ein Abenteuer!
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Die Merkmale des SUVs sind pure Größe,
Sport ohne Anstrengung, Nützlichkeit für allenkbaren Fälle. Diese
Merkmale sind offensichtlich Vorbild für das ideale Auto von heute
und für die meisten Konsumanschaffungen.
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„Genießen Sie den Klang des Lebens“ (aus einer Reklame für
Ohr-Hörgeräte). Warum haben bloß so viele Menschen, wenn sie draußen sind, „Musik-Stöpsel“ im Ohr?
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Nicht nur der Schauspieler Hannes Jaenicke fragt: „Wer
braucht schon
SUV? Es sei denn, man ist Förster oder Bauer und lebt auf
einer Alm, wo es im Winter echt nicht anders geht.“
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Wer in schönen Stadtteilen oder Landschaften wohnen will,
muss um der dortigen Schönheit willen auf das Auto
verzichten.
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Die unerträgliche Leichtigkeit bzw. Uneigentlichkeit des
motorisierten Seins.
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Zumindest im privaten Bereich muss der Motoreneinsatz
stark eingeschränkt werden.
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Ein Motor ist ein materielles Ding, das die Hauptursache
für Umweltzerstörungen in verschiedenen Bereichen ist. Das ist die
entscheidende Ebene. Aber Motore sind natürlich geistig und
materiell selbst bedingt.
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Erdverkabelung ist sinnvoll und ästhetisch
notwendig, auch wenn es teurer wird.
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Bei hohen Geschwindigkeiten macht man wenige abstrakte oder
keine Erfahrungen.
- Wasseroberflächen stehen für Ruhe, da
haben motorisierte Schnellboote nichts zu suchen.
- „Nichtfunktionale“ Unruhe entsteht im
Auto und durch Unterhaltungsmedien.
- Als vor einigen Jahren das Rauchen an
bestimmten Orten verboten wurde, fürchteten viele, dass nun die
Freiheit damit massiv eingeschränkt werde. Dieser Standpunkt hat
sich nicht durchgesetzt. Gleiches könnte passieren, wenn die
Autoradien verkleinert werden würden.
- Ich bejahe Technik, wenn man nicht
Motorentechnik ihr zurechnet. Motorentechnik nur dann, wenn sie dazu
dient, bestehende Motore effizienter zu machen.
- Man muss zwischen motorisierter und lebendiger
Mobilität unterscheiden.
- Verdinglichung ist die Voraussetzung für
Motorisierung. Motorisierung ist objektiv der Krieg gegen die Natur
und wirkender Kultur.
- Ein E-Bike ist von der Form ein Fahrrad,
vom Inhalt, wenn es fährt, ein Motorrad.
- Auf das Auto und auf Unterhaltungsmedien grundsätzlich
nicht verzichten zu können, ist schlechter Konservativismus.
- Die Position „Gegen Geschwindigkeitskontrollen“
ist letztlich die Position „Freie Fahrt für freie Bürger“. Aber
diese Bürger sind nicht frei, sondern gefangen.
- Mit dem Auto durch eine Stadt, ein Dorf oder eine
Landschaft zu fahren, ist keine Erfahrung.
- Das Fernsehen ist gar kein Sehen in die Ferne, sondern
Nahsehen auf materiell geformte Oberflächen.
- Elektrisch betriebene Unterhaltungsmedien transportieren
das Bewusstsein. Das ist eine passive Bewegung.
- Anthropozän ist keine konservative
Kulturkritik, sondern eine präzise Zustandsbeschreibung.
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Wer meint, er hätte ein Naturrecht, mit seinem
Panzer oder Auto in sensiblen Regionen wie schönen Landschaften oder
historischen Stätten fahren zu dürfen, irrt.
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Unterhaltungsmedien und unnötigeAutofahrten sind
sinn- und sinnenlose Unruhestifter par excellence.
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Je mehr Alltagsstrukturen der motorisierte Individualverkehr
zerstört, desto wichtiger und „unverzichtbarer“
wird das Auto.
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Autos und Unterhaltungsmedien machen Füße und Beine
grundsätzlich überflüssig. Eine bereits
häufig zu beobachgtende Praxis.
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These: Das Anthropozän in der
gegenwärtigen Ausprägung wäre ohne Motore, insbesondere
Autos, nicht möglich gewesen.
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Überflüssig ist die technisch-motorisierte Hochausstattung
im Privaten. Im Privaten muss das Leben Vorrang
haben.
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In Bezug auf Motore sind wir falsch programmiert worden.
Motoreneinsatz ist immer (innere) Enteignung.
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Die Darstellung der Natur in stehenden oder laufenden
Bildern ist keine Natur.
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In unserer Stadt haben wir ein gut ausgebautes
Bussystem, das von weiten Kreisen der Bevölkerung konsequent
gemieden wird. Aus Prestigegründen? Oder sind es
Automobil-Betonisten?
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Das Auto ist für viele Menschen bereits Natur,
während die Füße tendenziell überflüssig werden.
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Das Wesen der Autobahn und Autostraßen ist Leere.
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Mechanik bzw. mechanische Technik: Ja!.
Motore bzw. motorisierte Technik: So wenig wie
möglich!
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Größere Ortsveränderungen, das fängt bei
einigen Zeitgenossen bereits bei dreißig Meter an, werden nur
vorgenommen, wenn ein Auto dafür vorhanden ist.
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Ich kann es zwar nicht nachvollziehen, dass es eine „experience“
ist, mit einem Porsche oder mit einem Motorrad durch die Landschaft
zu rasen, aber mit Sicherheit ist aus der Außenperspektive
keine wünschenswerte Erfahrung.
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Jedes Auto, wie jedes Ding, ist in einem Raum bzw. hat
eine Umwelt. Entweder steht es allein vor einem Nobelhotel
oder fährt auf einer achtspurigen Autobahn. Aber in letzterer
Situation erscheint es nicht in der Werbung.
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Wer seine Stadt liebt, fährt nur dann sein
Auto, wenn es unvermeidlich ist.
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Der Drei-Liter-Smile hat Automobilgeschichte geschrieben. Doch
das eigene Auto ist die falsche Antwort auf die Anforderungen des
modernen Verkehrs. Deswegen will Greenpeace mit Recht dieses Auto
ins Museum stellen.
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Eine Landschaft ist nur ohne Autostraßen schön. Die Schönheit solcher Landschaften erschließt sich allein
durch Gehen.
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Die ganze Familie ist glücklich, denn Ihre Tochter hat
gleich nach ihrem achtzehnten Geburtstag den Führerschein gemacht.
Warum merkt keiner, dass es sich hier um ein trojanisches
Geschenk handelt?
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Er hat einen schweren Autounfall gehabt. Im Wartezimmer
seines Arztes greift er sofort nach einer Autozeitung.
- „Born to be free“. Das Motto des
12. Motorradgottesdienst. Weder zu diesem Motto noch zu den
Motiven der Kirchen fällt dazu mir etwas ein.
- Sie wohnen im selben Ort, haben sich aber seit Jahren
nicht getroffen. Desto größer war die Freude, als sie sich auf einem
Kreuzfahrtschiff in der Karibik sehen. War das Zufall oder
große Wahrscheinlichkeit?
- Fortschritt im wahrsten Sinn des Wortes wäre, wenn wir
die Mittel zur Fremdbewegung begrenzen.
- Motorisierter Lärm und Krach ist nicht
verpönt – im Gegenteil.
- Das zugrunde liegende, oft aber nicht bewusste Prinzip der
Autofahrer: Distanzen nur mit dem Auto zurücklegen, alles
andere ist irrational.
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Zwei ehemalige Sportlehrer: der eine benutzt für jede
Ortsveränderung das Auto, der andere ebenfalls, joggt aber
zusätzlich. Letzterer kommt nicht auf die Idee, einen Teil
seiner Autofahrten durch Laufen und Radfahren zu ersetzen.
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Über tausend Kilogramm Metall müssen jedes Mal
bewegt werden, wenn jemand zu bequem ist, eine zumutbare Entfernung
zu Fuß oder mit dem Rad zurückzulegen.
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Das Auto zerstört die Schönheit der Städte, Dörfer und
Landschaften.
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Das Schöne an Pfingsten besteht auch darin, dass man an zwei
Tagen nicht dem Lärm von Motorrasenmähern ausgesetzt ist.
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Zum neuen Auto oder zum Erwerb eines Autoführerscheins sollte man
nicht gratulieren, sondern Mitleid ausdrücken, denn die Betroffenen
verlieren einen Teil ihrer Seele.
- Der wahre Wettkampf in der Gegenwart: Wer
hat die meisten Konsumgüter, die auf der Höhe der Zeit sind.
- Vermutungen über die Motive, überdimensionierte
PKWs zu haben: Große Busbesitzer haben sechs Kinder bzw.
erwarten sie bald. Besitzer von Großeraumautos sind übergewichtig.
Besitzer von Höchstgeschwindigkeitsautos sind krank, so dass es auf
Sekunden ankommt, ins Krankenhaus zu kommen.
- Insbesondere im Sommer werden die einhäusigen
Nachbarn ob ihrer permanenten motorisierten
Gartenbearbeitung nervig.
- Autostraßen ermöglichen Auto-Invasionen
zu jeder Zeit und zu jedem Ort (und sei er noch so sensibel).
- Ein Nachbar: „Lebensqualität besteht auch
darin, mit dem Auto direkt vor die Haustür zu fahren und nicht die
zwanzig Meter von der Straße nach oben zu laufen.
- Immer, wenn bei einem gemütlichen Zusammenkommen
Techniken wie Skypen, tablets oder Dias kommen, wird die
Atmosphäre gestört, ja zerstört.
- Immer wenn Technik oder Motore zwischen Mensch und Dinge
vermitteln bzw. sich schieben, entsteht Fremdheit.
Die Vermittlung lässt nur die Eigenschaft des Dings erscheinen, die
die Technik zulässt. Nur in der Eigenbewegung (Ruhe ist ein
Sonderfall der EB) zeigt sich die Schönheit in den Dingen und in der
Bewegung selbst. Der große Irrtum ist, wir seien gegen die Einflüsse
der Technik immun, dass sie uns nicht verändert.
- Das Auto zeigt von der Umwelt nur das, was diese
Technik zulässt.
- Motorisierte Moderne ist ethisch und strukturell inhuman.
- Das Projekt autogerechte Stadt ist aus
Autosicht gescheitert, wenn man meint, alle Plätze der Erde müssten
direkt mit dem Auto erreichbar sein.
- Zumindest in Europa gibt es in jedem Land eine Mehrheit,
die das Auto für ein gutes und unverzichtbares Lebensmittel halten
und sich dafür rigoros einsetzen.
- „Für mich ist das Auto Freiheit“ (ein
liebenswürdiger Arzt). Strukturell kann das bald stimmen. Wie kann
man diesen hehren Begriff nur auf das Auto anwenden?
- „Autogerecht“ ist heute ein Prinzip im
Sinne von Descartes. Alles Handeln beruht auf Prinzipien, die
übrigens gewechselt werden können.
-
Es geht doch: Die Besucher können jetzt
die Klosterinsel Mont-Saint-Michel in Pendelbussen oder zu Fuß
erreichen.
-
Mehr Emotionen und weniger Regeln – das ist
die Welt der Mobilität von morgen. Früher hieß das Motto bei
Bosch „Sicher, sauber, sparsam“. Wie altmodisch!
-
Widerstand gegen Windkrafträder ist nur
dann plausibel und vertretbar, wenn in Verbindung mit substantiellen
Einsparungen gedacht werden.
- Maxime: Nur dann das Auto nutzen, wenn
unbedingt nötig.
- Der Motor und seine Funktionen haben den Menschen ersetzt.
Motor und Mensch werden tendenziell identisch. Der
Motor hat keine Seele, kein Schicksal, kein Bewusstsein, keine
Dankbarkeit, keine Ethik und keine Krankheit, sondern nur
Funktionsstörungen.
- Die Abkehr vom motorisierten Individualverkehr hat die
Dimension eines Paradigmawechsels.
- Die Räume zwischen den Zielen innerhalb einer Stadt oder
Region sind zum größten Teil objektiv unwirtlich
geworden oder im Erleben und Wahrnehmen subjektiv uninteressant durch das Transportmedium im Modus der
Fremdbewegung.
- Wenn man nur noch in Kategorien des Autos denken und
handeln kann, ist das Auto in der Tat das einzige Mittel der
Mobilität. Vielleicht entststeht hier der Irrtum, dass das
Auto Freiheit sei, d. h. eine Ursache der Zerstörung wird
als Freiheitsmittel interpretiert.
- Die Räume zwischen Siedlungen sind
durchweg unwirtlich, so auch zwischen kulturellen Orten.
- Individuell im Ausdruck Individualverkehr bedeutet isoliert.
- These: Je geringer die Ich-Stärke, desto
größer das Auto.
-
„Nun sollen auch antriebsstarke E-Mountainbikes auch jungen
Sportler elektrisieren (Spiegel 20/2015). E-Bikes sind
Motorräder.
-
Aus einer Anzeige. „Freiheit erfahren. Jeep erleben.“
Wer fällt darauf noch rein?
In meiner Straße erkenne ich keinerlei Bestreben, sich von
der Herrschaft der Motore auch nur ein Stück zu
lösen – im Gegenteil.
-
Ich bin mir ziemlich sicher: Falls sein Auto nicht mehr
ginge, würde er es eher einhundert Kilometer schieben,
als einen Zug besteigen.
-
Im Urlaub benutzt er mit dem Auto nur kleine Landstraßen
und meint, damit ökologisch zu reisen.
-
Was früher Herrenhäuser und Villen waren, werden heute
erweitert oder ersetzt durch überdimensionierte Autos.
-
Auch in Regionen, die er bzw. seine Mitfahrer kennen, stellt er
prinzipiell den Navigator an. Das ist Ersetzung des
Lebens durch Motore.
-
Der existentielle Kern vieler
Menschen ist inzwischen das Auto, aber sie denken immer noch,
es sei ein Mittel und nicht autonom gewordener Selbstzweck.
Dieser Kern wird und kann nicht mehr kritisch reflektiert werden.
- Warum haben Motorradfahrer die Motivation, dorthin zu
fahren, wo Natur noch überwiegt?
- Autofahrer wollen herrschen.
- Der Blick aus dem Auto (und Zug und erst
recht aus dem Flugzeug) ist höchst reduziert.
-
„Autofahren macht riesigen Spaß“
(Hans-Joachim Stuck). In welcher geistigen Verfassung muß man sich
befinden, um eine derartige Aussage zu machen?
-
Autos nehmen als potentielle, ruhende und fahrende Räume
ein und machen diese hässlich.
-
Sie fahren täglich mehrmals mit ihren Autos, so dass man
sich Sorgen macht, wenn die Autos einen Tag lang
sich nicht bewegen.
-
Schon als Berufstätiger ist er sehr viel mit dem Auto
gefahren, aber als Rentner hat sich die Zahl seiner
täglichen Fahrten noch einmal beträchtlich erhöht.
- Mechanik vergrößert die Effektivität,
Motore ersetzen Menschen. Das ist der Unterschied
von Fahrrad und Auto.
- Das Flugzeug fliegt, nicht du! Das Auto
bewegt sich, nicht du!
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Wenn mit Mobilität Transportiertwerden gemeint ist, dann
sind Fußgänger und Radfahrer die großen Verlierer.
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Schönheit und Auto sind inkompatibel.
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Wohin Auto hinkommen können, da sind sie auch.
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In der Werbung erscheint das Auto meistens im
Singular.
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Motorisierten Individualverkehr zu fördern, ist
Sackgassen-Politik.
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Habituelle Autonutzer sind reaktionär,
unkritisch, unökologisch und schaden sich selbst.
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Das Rad als Nische oder Sport zum
Autofahren genügt nicht.
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Die Autonutzer erkennen nicht, dass sie von einer
fremden Macht beherrscht werden.
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Das Auto hat inzwischen den Wertstatus von
elementarer Nahrung.
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Das Wort „Auto“ (von gr autos = selbst) enthält
höchste Wahrheit, denn zunehmend wird das Selbst des Menschen durch
vorgestellte Autos gefüllt.
-
Die unheimliche und Macht des Autos über den
Menschen wird zumeist nicht wahrgenommen bzw. sehr
unterschätzt.
-
Natürlich ist mit dem Zug fahren Fremdbewegung,
aber welch ein Unterschied zum Auto insbesondere in sozialer
Beziehung und in Bezug auf konkrete Selbstbestimmung. Deshalb: Öffentliche Verkehrsmittel sind aus sozialer Perspektive die
Negation des motorisierten Individualverkehrs.
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Das Auto ersetzt den Menschen. Der Mensch wird zu einer Funktion des Autos, wird vom Menschen gewollt und
befördert. Im Wort „Auto“ wird
Herrschaft
transportiert.
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Das Hauptmerkmal des Lebens ist Bewegung, genauer Eigenbewegung.
Wenn die Eigenbewegung vom Auto übernommen wird, existiert der
Mensch uneigentlich.
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Das Auto erscheint als Freund und wird als
solcher bewertet, ist aber der größte Feind.
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Das Auto verringert radikal
Erfahrungen und schmälert die Einbildungskraft.
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Bei Vorhandensein von rationalen Infrastrukturen und
rationalen Bedürfnissen ist das Auto wie Formel 1 Rennen
total überflüssig.
- Zwischen Formel 1 Fahrern und Motorradfahrer, die am ihre
Maschinen aufheulen lassen, besteht kein grundsätzlicher
Unterschied.
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Je autogerechter Landschaft, Dorf oder Stadt sind,
desto hässlicher werden sie.
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„Stuttgart ist ein großer Parkplatz.“ – Welche
Stadt ist das nicht?
-
Das Leben ist die zentrale Aufgabe gegen
die Dominanz und weiteren Ausbreitung der
motorisierten Technik.
-
Wie kann man sich bei schönem Sommerwetter ohne
Notwendigkeit ins Auto setzen?
- Auf dem Gebrauchswagenmarkt werden gegenwärtig ausgediente Schulbusse renoviert angeboten, so dass sie
massiv in private Hand übergehen.
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Ist der Motor eines E-Bikes eingeschaltet, ist man ein
passiver „Sitzer“.
- Technik will das Leben bequemer, leichter und effektiver
machen. Die Verabsolutierung der Bequemlichkeit
schüttet das Kind mit dem Bad aus. Zwischen Leichtigkeit und Schwere
gibt es sinnvolle Zwischenbereiche.
- Wer seine Kinder ohne Notwendigkeit von der Schule mit dem
Auto abholt, nimmt ihnen ein Stück Gesundheit und Lebensqualität: Sechs Stunden sitzen sind genug.
- Nachdem nun alle Straßen und Plätze versiegelt
sind, sind jetzt die Gärten dran.
- Der Rasen ist die Vorstufe zur
Versiegelung des Bodens.
- Motorenkraft ist keine eigenes Kraft,
sondern eine gekaufte.
- Ein Porsche ist eine Zerstörungsmaschine
aus edlem Material und hoher Ingenieurskunst.
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Der Grundirrtum: Eine lange Phase der
nichtnotwendigen Bequemlichkeit zu haben, um danach umso intensiver
zu erleben. Erleben und Bequemlichkeit auf Halde sind inkompatibel.
-
In einer autofreien Stadt kann ich meinen Weg individuell
bestimmen, bin aber nicht isoliert. Das ist der
Fall im motorisierten Individualverkehr.
-
Die Kategorie „Nähe“ wird im Zeitalter des
Autos und Internets gegenstandslos bzw. „unbrauchbar“. Nähe ist
keine lebenswichtige Kategorie mehr. Aber das wird sich sofort
ändern, wenn das Motorensystem zusammenbricht.
- Inhaltlich wird heute die Vernunft durch die Logik
der Motore und der Wirtschaft bestimmt.
- Der Motor ermöglicht absolute Bequemlichkeit,
Technik reduziert Anstrengungen.
- Weil nur noch am Äußeren „gebaut“ wird,
wird der Mensch zu einer Funktion für dieses Werk, das nicht mehr
ihn selbst betrifft.
- Autofahren ist ein Mittel, das keine aktive
Veränderung des Fahrers verlangt. Gehen ist auch
Selbstzweck, der zu einem aktiven Aufbau der Persönlichkeit führt.
- Unter der von den Menschen geschaffenen
Motorenwelt leiden nicht nur Menschen, sondern die ganze Welt.
- Gartenfetischisten leiden, wenn das Gras erkennbar
gewachsen ist und sie nicht zum Mähen kommen. Wie gelingt es dem
Kapital, auf einem zeitgemäßen Garten so viel herauszuholen?
- In einem Aufsatz über die wunderschöne Insel
Ærø las ich vor längerer
Zeit den Satz „Eine Insel mit einer Brücke ist keine Insel“. In
Analogie dazu gilt auch
- „Ein Dorf mit breiten Autostraßen ist keins“ und „Eine
autogerechte Stadt ist auch keine.“
- Sind nicht die über Motore verfügenden Menschen
heute nicht die herrschende Klasse? Sie bestimmen die Welt, so z. b.
dass aus der Erde eine Verkehrslandschaft wird.
- Der von Motoren abhängige Mensch verzichtet
weitgehend auf den Einsatz seiner Körperenergie.
-
Von meinem Fenster aus könnte ich Sonnenuntergänge
sehen, wenn aus dem gegenüberliegenden Haus nicht ständig ein
riesengroßer Fernsehapparat liefe.
- Autofahrer sind außengelenkt (David Riesman)
- Der modernisierte Spießer: Garten-, Auto- und
Motorradfetischst.
- Im Verkehr allein den motorisierten
Individualverkehr zu fordern und fördert, ist Ausdruck eines
Strukturkonservativismus.
- 4. 0 ist die Eliminierung des Menschen.
- Wenn Hausbesitzer an Bahnlinien ein Recht auf
Lärmschutz haben, warum nicht auch Hausbesitzer vor Nachbarn, die
extensiv Motorrasenmäher einsetzen und vor den Emissionen an viel
befahrenen Straßen.
- Sie fährt bei jeder Aufgabe und Event mit dem Auto, aber
zusätzlich geht sie noch Joggen. Warum führt sie beides
nicht zusammen?
- Wer im Auto sitzt, geht nicht.
- Macht es denn tatsächlich Sinn und ist es tatsächlich so
erstrebenswert, wenn Technik, insbesondere Autos und
Unterhaltungsmedien, immer stärker die Wirklichkeit
ersetzen?
- Die Lust an lautem Motorradfahren ist pathologisch,
anders kann ich es mir nicht erklären.
- Das Autofahren macht den Raum subjektiv, teilweise
objektiv dinglos , also leer.
- Die Situation eines Autofahrers ist vergleichbar mit einem
in einem Eisenkäfig eingesperrten Tiger.
- In einem fahrenden Auto sitzen heißt, dass man transportabel, aber nicht, dass man beweglich oder mobil
ist.
- Frage: Gibt es einen Unterschied zwischen einem
Auto und einem Gefängnis? Ins Gefängnis zu gehen, wird man
gezwungen, ins Auto steigt man freiwillig.
- Autofahren ist wie ein Film, an dessen
Handlungen man nicht beteiligt ist, denkt es aber.
- Die schönsten Plätze und Straßen in Paris haben ihre
Schönheit dem motorisierten Individualverkehr
hingegeben.
- Der Mensch verändert sich nicht, auch nicht die Natur,
aber die Technik, die zum herrschenden, alles verändernden
Subjekt geworden ist.
- Autoauffahrten zu den seitlich gelegenen
Haustüren werden bald zwei- und dreispurig, um dort halten zu
können.
- Autostraßen sind Verlust, Wege Gewinn.
- Schulbusse für private Zwecke sind
momentan „in“.
- Autofahren und Konsum von Unterhaltungssendungen erfordern
nur minimale Intensität von Aufmerksamkeit.
- Es gibt ein Optimum an Motoreneinsatz: Zu
wenig erzeugt Müdigkeit, aber auch zu viel.
- Obwohl die Autofahrer durch das Transportiertwerden die
Orte wechseln, sind sie real still gestellt. Stillgestelltes
Leben ist der Tod oder nahe bei ihm.
-
Die nach meiner Meinung größte Täuschung
der Gegenwart geht vom Wort Auto aus. In Auto
ist gr. autos „selbst“ enthalten. In Autofahren ist
aber ein Minimum von Selbst und ein Maximum an Nichtselbst
enthalten: Der Autofahrer ist nicht das Auto, er vollbringt eben
nicht die substantiellen Leistungen des Autos.
-
Wir bewegen uns fast nicht mehr, werden dafür aber umso
stärker transportiert. Man kann den zeitgemäßen Menschen mit einer
Muschel vergleichen, die ihren Lebensraum an einem
Schiffrumpf gefunden hat.
- Zum Joggen mit dem Auto fahren ist
Auf-das-Gaspedal-Treten und gleichzeitig auf die Bremse treten.
- Leidenschaftliche Autofahrer lieben langfristig
nicht Menschen, denn Motore sind qualitativ etwas anderes
als Leben.
- Warum steigen die Flensburger nicht in Massen auf das
Fahrrad um, um auf diese Weise den CO2-Ausstoß der
Kraftfahrzeuge drastisch zu reduzieren? Viele Köpfe in Flensburg
sind immer noch autozentriert – und nicht nur
dort.
- Minimalforderung: Je schwerer das Auto
und je mehr gefahren wird, desto höher müsste die finanzielle
Belastung sein.
- Inzwischen ist in vielen Gehirnen das Auto das
Urbild für Mobilität. Das erklärt, dass Autofahren in der
Regel vollkommen immun sind gegen jedes Argument, dass den
motorisierten Individualverkehr infrage stellt. Wer dieses Urbild
verinnerlicht hat, ist resistent gegen Autokritik – und sei er noch
so intelligent.
- Der automobile Alltagsterror wird nicht als
Terror bewertet und kritisiert
- Auf der Abendoberschule in den Sechzigern hatten wir einen
Deutschlehrer, den ich damals und jetzt noch immer sehr verehre.
Obwohl Oberstudienrat, fuhr er damals einen DAF, das damals
kleinstmögliche Auto. Für mich ist er auch in dieser Beziehung
ein Vorbild.
- Das Auto hat den gesamten Zeit- und Raumhorizont
bestimmt. Sprachliche Bewegen sind „Wolfsburg, die
Autostadt“ oder „Autowelt“.
- Wer das System Auto nicht als ein idiotisches
System begreift, versteht meine Kritik der Verabsolutierung
der Mehrwertverteilung nicht.
- Autofahren und Medienkonsum von Unterhaltungssendungen
erfordern den ununterbrochenen, starren, nach vorne gerichteten
Blick.
- Das Auto dient oft unbewusst der Flucht.
- Die Normal-Landschaft: Der „Charme“ eines
Milieus von Tankstellen, Schnellimbissen und Logistikzentren.
- „Was man liebt, betoniert man nicht“
(Gerhard Polt).
- Motorisierte Technik fördert das isolierte Leben.
- Die ungeheuren Zerstörungen des Autos finden nicht nur in
der Umwelt und im Sozialen, sondern auch in den kognitiven
Strukturen statt: Die kognitiven Strukturen haben keine
körperlichen Erfahrungen als Basis mehr
- „Paris ringt um Luft“. Und immer noch sprechen Werbung und
die Autofetischisten von der Unschuld des Autos.
- Automotoren haben die Bewegungen des
menschlichen Beine übernommen, andere Motoren die Bewegungen der
Körperkraft und Bewegungen des Gehirns.
-
Im Kern führt sie nur noch drei Bewegungen aus: auf der Fernbedienung des Fernsehers, auf dem Gaspedal
ihres Autos und Kaubewegungen.
- Grundsätzlich finde ich selbstfahrende Autos
schlecht, selbst wenn die frei werdende Zeit für Wachstum genutzt
wird.
-
Der zeitgemäße Mensch funktioniert zunehmend wie
ein Motor.
-
Die Autowelt ist eine absolut hässliche
und ungesunde Welt.
-
Den Menschen als Zweibeiner bzw. als Zweifüßler zu bezeichnen,
ist nicht mehr zeitgemäß, präziser und aktueller wäre die
Bezeichnung Vierräder bzw. „Vierrader“ oder
Vierrädler.
-
Motorisierte Technologien überwuchern Leben in all
seinen Formen.
-
Wenn das Auto reden könnte, würde es wie
bereits viele Menschen reden.
-
Als die Eisenbahnlinie von Paris nach Rouen eröffnet wurde,
sprach Heinrich Heine von der Ermordung des Raumes. Eine
Doppelermordung bzw. Overkill ist es, in einem Auto
für Kinder einen Fernsehapparat zu installieren.
-
Die vorurteilsfreie Analyse ergibt: Nicht der Fahrer
beherrscht das Auto, sondern das Auto den Fahrer
und die Mitfahrer.
-
Ist das Einkaufen mit dem Auto in den großen
Einkaufszentren überhaupt bequem?
-
Warum nicht alle Makroentfernungen mit dem
Zug, alle Mesoentfernungen mit dem Rad oder Pferd und Wagen und alle
Mirkoentfernungen zu Fuß realisieren?
-
Ortswechsel werden heute vorwiegend unter dem
Aspekt des Was, dem Ziel bewertet, das Wie interessiert nur
noch Auto-Fetischisten.
-
Im Auto ist man vollkommen unabhängig von
Sonne, Wind, Wärme, Kälte und Regen. Ist das ein Gewinn?
-
Kreuzfahrten sind aus der Perspektive der Eigenbewegung
gesehen Reisen ohne Ortsveränderungen.
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Im Auto hört man nicht den Gesang der Vögel.
-
Das Auto des Ehepaars steht seit zwei Tagen unberührt vor der
Tür: Entweder sind beide sehr krank, oder sie machen eine Flugreise.
Ein Drittes gibt es nicht.
-
Eigenwahrnehmung ist ein Propiorezeptor (propio = eigen).
Wenn Motore die Eigenbewegung übernehmen, gibt es keine
bewusste oder unbewusste Eigenwahrnehmung. Deswegen ist der
Gesichtsausdruck von Motorennutzern so merkwürdig leer.
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Kein Auto zu haben, ist cool.
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Wo nisten auf "Park"plätzen Vögel?
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Auf Autostraßen wird kein Leben geduldet. Von stehenden und
fahrenden Autos abgesehen, sind sie leer. Diese Leere
durchzieht Städte und überzieht Landschaften.
-
Jede Autostraße ist lebens- und damit auch
menschenfeindlich. Nur auf einigen engen Passagen werden
Fußgänger in einem kurzen Zeitabstand über die Straße getrieben.
Ampeln reduzieren die Störungen für Autos durch Menschen auf ein
Minimum.
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Zu Beginn des Autobahnbaus in Deutschland durch die
Nationalsozialisten, wurde noch auf Fußgänger, die diese Autobahnen
überquerten, geschossen (so eine chinesische Quelle). Aber dazu sind
heute keine Gewehre notwendig, denn schnell fahrende Autos
sind Geschosse.
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So bequem wie möglich von A nach B zu kommen, ist kein Reisen, sondern Fahren.
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Die Autos werden ständig größer und schwerer, zudem nimmt ihre
Zahl ständig zu, entsprechend
verschlechtert sich der Zustand der Straßen. Übrigens als
Fußgänger und Radfahrer bin ich nicht an dieser Verschlechterung
beteiligt.
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Wer viel mit dem Auto fährt, schädigt entsprechend
stark Straßen und Brücken. Deswegen plädiere ich aus Gründen der
Gerechtigkeit für die Erhöhung der Steuern auf Benzin,
um mit ihnen die Reparaturen zu finanzieren.
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In einer mehrseitigen Sonderveröffentlichung in der FAZ
„Hessens Städte erleben“ sind nur schöne Orte und soziale
Situationen thematisiert und bebildert. Keine Autostraße, kein
schnittiges Auto – vielleicht ein Beleg und Ausdruck
für neue Präferenzen.
-
Wie alle Herrschaftssysteme ihre Elemente
stellen, so auch die Technik – aber die Gestellten merken es nicht,
im Gegenteil, sie fühlen sich vollkommen ungestellt.
-
Der motorisierte Individualverkehr ist aus klimatischen,
energetischen, städtebaulichen, kommunikativen, sozialen,
landschaftsschonenden, ästhetischen und gesundheitlichen
Gründen eine Sackgassen-Technologie.
-
In der Werbung erscheint das Auto in der
Regel im Singular vor einer schönen Landschaft oder autorfreien
Stadt.
-
„Der ständig zunehmende Lärmpegel in vielen Gegenden der
Welt verringert die Fähigkeit der Menschen Naturgeräusche,
wahrzunehmen. Einerseits übertönt der Lärmpegel etwas durch Autos
und Flugzeuge Naturgeräusche, andererseits verstärken vielen
Menschen den Effekt noch zusätzlich, indem sie sehr häufig auch
außerhalb des Hauses über Kopfhörer Musik hören“ (Kurt Fristrup auf
einer Konferenz in St. Jose).
- Autostraßen allein sind bereits ökologisch und
ästhetisch eine Zumutung. Fahren auf ihnen viele Autos,
wird es unerträglich. Eine gute
Stadt ist autofrei.
-
Zur grassierenden Liebe zu Motoren: Wann werden
sich die motorisierten Gabeln, Messer und Löffel durchsetzen? Ich
denke, der sexuelle Akt wird auf lange Sicht die einzige menschliche
Handlung sein, die frei von Motoren bleibt – aber
genau weiß man es nie.
- „Mein Garten ist mein Herz“ sagt heute keiner mehr, aber
„Mein Auto ist mein Haus“ ist sehr häufig dem Sinne
nach zu hören.
-
„Viel Verkehr und viel Salz gefährden alte
Brücken“ (FAZ v. 16. 2.15).
-
Autos entindividualisieren nicht nur die
Städte und Landschaften, sondern auch Stadt und Landschaft an sich.
-
Welche Schönheit in den Kaiserbädern auf Usedom
zwischen Strand und Bebauung. Dort gibt es einen Fuß- und
Radweg, keine Autostraße.
-
Man muß rausgehen, d. h. nicht in
virtuelle Welten fahren.
-
"Laut AXA Verkehrssicherheits-Report 2009 liegt der
Mittelwert der pro Jahr in Deutschland gefahrenen Kilometer bei
18.693 km. Das durchschnittliche Alter eines PKW
betrug 2010 8,1 Jahre 2. Dadurch ergibt sich eine durchschnittliche
Laufleistung eines in Deutschland gefahrenen PKW von 151.413,3
Kilometern." Ich vermute, heute ist bereits die angestrebte
Rekordhöhe von 20 000 Kilometern erreicht.
-
Eine Landschaft oder eine Stadt mit dem Auto zu
durchfahren, ist keine Landschaft, sondern Autowelt.
- Der Autofahrer selbst ist weder beweglich noch
mobil, sondern beweglich und mobil ist allein sein Auto.
Der Autofahrer wird während der Fahrt vom Auto transportiert, er
selbst sitzt nahezu unbeweglich im Autosessel. Das muss erst einmal
erkannt werden.
- Wer wohnt gerne an der Autostraße, insbesondere an einer
vierspurigen? Die darin innewohnende Hässlichkeit ist nicht der
Landschaft, sondern der Straße selbst, den darauf fahrenden Autos
und teilweise den Bauten geschuldet.
-
Wenn ein Gehbehinderter seinen Rollstuhl in
Anspruch nimmt, ist das sinnvoll, wenn ein Gehfähiger sein Auto aus
Gründen der Bequemlichkeit in Anspruch nimmt, ist das nicht sinn-
und sinnenvoll.
-
Die Liebe zum Auto besteht genau besehen zur Hauptsache
aus niederen Trieben des Menschen wie Egoismus,
Bequemlichkeit, Rücksichtslosigkeit, Wegdrücken von negativen
Folgen.
-
Der Neukauf eines Autos beträgt heute
durchschnittlich 28 300 Euro.
-
Warum steht die Rheinbrücke Leverkusen (1965 fertig gestellt) so
schlecht da? Den Planern und Konstrukteuren kann man jedenfalls
keinen Vorwurf machen, sie haben eine für die damals erwarteten
Belastungen stabile Brücke gebaut. Nur waren aus heutiger Sicht die
angenommenen 32 000 Fahrzeuge am Tag deutlich zu
kurz gesprungen. Seit den achtziger Jahren hat sich die Zahl der
Fahrzeuge mehr als verdoppelt. 120 000 Fahrzeuge
passieren heute die Brücke täglich. Zudem sind speziell die
Lastwagen deutlich schwerer geworden. Wog 1961 einer von ihnen bis
zu 26 Tonnen, sind sie heute bis zu 44 Tonnen schwer FAZ v. 10. 2.
15). Leverkusen ist übrigens überall!
-
Fernsehen (Medien) schafft das falsche Bewusstsein, man
wohne in der ganzen Welt. Wohnen findet aber immer
in einer konkreten Welt statt.
-
Ein Arbeits-PC zeigt beim Öffnen einen leeren
Bildschirm, ein Unterhaltungs-PC flimmernde Bilder.
-
Eine der Albrecht Brüder (Aldi) kaufte sich noch kurz vor
seinem Tode zwei sehr teure Oldie-Ferraris. Welch eine Oberflächlichkeit.
-
Der Ausdruck „Ich bin beweglich“ primär auf den Besitz
eines Autos zu reduzieren, ist die große Täuschung der Gegenwart.
Erst wenn diese Täuschung erkannt wird, bekommen
ökologische Politik und Gesundheitspolitik praktisch und theoretisch
ein angemessenes Fundament.
-
Der Ausdruck „Ich bewege mein Auto“ stimmt nur dann, wenn
dieses Ich das Auto schiebt.
-
Ortswechsel mit dem Auto und zu Fuß gleich zu setzen, ist
hohe Abstraktion – und zwar schlechte, weil nur der
reine Ortswechsel thematisiert wird. Der Ortswechsel wird zu einer
bloßen Linie.
-
Meine Nachbarn, die habituellen Autofahrer, sind alle
höchst beweglich bzw. mobil, aber ihre Füße und Beine
haben sich – so meine Vermutung – inzwischen zurückgebildet, weil
sie nahezu funktionslos geworden sind.
-
Über Schnee kann man sich heute nicht mehr
direkt unterhalten, sondern nur noch indirekt als Störfaktor für das
Auto. So verschwindet die Schönheit des Schnees bzw.
von den von ihm geschaffenen Formen aus den Bewusstsein der
Konsummenschen.
-
Aus welchem Rechtsbewusstsein argumentieren Autofahrer
heraus trotz der riesigen Schäden, die sich verursachen, jeden Ort
in der Stadt oder Dorf mit dem Auto direkt anfahren zu dürfen?
-
Garagen, die zehn Jahre und älter
sind, sind in der Regel zu klein, um die inzwischen
größer gewordenen Autos noch aufnehmen zu können.
-
Erst das Auto hat aus einem schneereichen Winter
eine Katastrophe gemacht.
-
Der Mensch wird in seinen konkreten Fähigkeiten immer begrenzter,
die Technik immer fähiger. Die daraus entstehenden Probleme sollen
und werden gelöst, indem dem Menschen Techniken so
lange implantiert werden bis man nicht mehr vom
Menschen im eigentlichen Sinne sprechen kann.
-
Die New Yorker High Line, eine verlassene Hochbahntrasse, wurde
zu einem lang gestreckten Park mit vielen Sitzgelegenheiten
umfunktioniert, auf der sich nur Fußgänger befinden. Sie ist ein
Publikumsmagnet für Einheimische und Besucher geworden. Für mich ein
Beleg, dass es ein riesiges Bedürfnis nach autofreien Orten
gibt. Das ist die Zukunft der Stadt.
-
Eine Winterlandschaft ist nur dort schön, wo keine Autostraßen
sind. Der Schnee an Autostraßen macht offenbar, was ständig
verdrängt wird: Autos machen die Welt hässlich.
-
Als Nichtautobesitzer kämpfe ich im Winter nicht
gegen die Schnee, sondern bahne mir Wege ohne große körperliche
Anstrengungen
-
Motore und Informationstechniken haben erst den
endgültigen Sieg des Menschen über die Natur ermöglicht.
-
Wenn ich meinen PC anschalte, ist der Bildschirm entweder
leer oder voller Buchstaben, wenn ich den
Fernsehapparat anschalte, springen mir sofort bunte Bilder ins
Auge.
-
Vorschlag zur Therapie der Autosucht: Das Auto
räumlich und zeitlich immer weiter vom Haus oder Wohnung entfernt
parken mit dem Effekt, immer weitere Distanzen gehen zu müssen. Mit
der Zeit – so meine Hoffnung – wird aus dem Muß ein Wollen, da die
Schönheit des Gehens entdeckt wird. Das ist eine Strategie des
Herausschleichens.
-
Strukturell besteht zwischen Mensch-, Tier- und Motorsklave in
bezug auf Stoffwechsel keine Unterschied: Alle
nehmen „Nahrung“ auf, und alle scheiden
aus. Die Folgen der Ausscheidungen der Motore werden allerdings im
Bewusstsein verdrängt.
-
Das Wesen des Autos erträgt keinerlei Einschränkungen,
auch nicht von anderen Autos. Deswegen fordert es Vermehrung und
nochmals Vermehrung der Fahrspuren.
-
Das Auto ist eine Art Haus, das für viele Heimat
ist.
-
In der Verkehrspolitik darf es keine
grundsätzliche Anpassung an den motorisierten Individualverkehr
geben.
-
Der motorisierte Individualverkehr hat erst die umfassende
Aufhebung des Unterschieds von Stadt und Land ermöglicht, wobei beide ihre jeweiligen Stärken und Werte
verloren
haben.
- Habituelles Fernsehen ist für mich real Verschwendung von
Lebensmöglichkeiten. Es steht für Unterhaltung,
Zerstreuung, Uneigentlichkeit, Ersatzwelt, Langeweile und
Sinnlosigkeit. Gleiches gilt für andere Medien, wenn sie nicht zum
Erwerb von sinnvollen Informationen führen oder zur aktiven
Gestaltung von Texten, Bildern usw. genutzt werden. Dann sind sie
von großem Gewinn. Und Gleiches gilt natürlich auch für das Auto.
-
Ein älteres Ehepaar hat sich nun auch einen Bus
zugelegt. Ob sie wohl hoffen, nun doch noch Kinder zu bekommen?
-
Die schiere Übergröße vieler Autos ist Ausdruck von Pathologie.
-
Ein fahrendes Auto ist bestenfalls ein indirekter Hinweis für
reduziertes Leben in ihm.
-
Internetkauf verlangt keinerlei soziale Kompetenz.
-
Räder sind hilfreich, aber motorisierte Räder
sind oft eine Pest für Menschen und die Erde.
-
Obwohl der Motor eine Erfindung von bestimmten Menschen ist, sind
die Leistungen der Motoren nicht die Leistungen ihrer jeweiligen
Nutzer. Das zu meinen, ist eine Täuschung.
- Zwischen dem Sitzen vor dem Fernseher und
im Auto besteht physiologisch keine großer Unterschied.
-
Autos ersetzen zunehmend das Gehen und machen das Gehen zur Tortur, wenn sie
massenhaft
vorhanden sind.
- Aussagen mit großer Wahrscheinlichkeit: Ihre Autos stehen über
mehrere Tage bewegungslos vor der Tür. Sie sind alle krank.
Ihre Autos werden ständig in Anspruch genommen. Sie sind gesund.
-
Für Benjamin verkümmert mit der technischen
Reproduzierbarkeit die Aura des Kunstwerks.
Gleiches gilt für die habituellen Nutzer motorisierter Techniken.
-
„Es darf wieder protzig sein. Auf der Automesse
in Detroit setzen die Hersteller auf Größe und Leistung“ (FAZ v. 14.
1. 15). War denn alles umsonst?
-
Das größte Herrschaftspotential in der Gesellschaft
hat heute das Autosystem.
-
Die einzige wirklich "effektive Gefahrenquelle
ist heute der Autoverkehr, also nicht wilde Tiere, Steinschlag,
Unwetter usw.
-
Die Faszination von Motoren erkläre ich mir auch damit, dass
ohne geistige und körperliche Anstrengungen „viel“
erreicht werden kann – und sei es in einem Tag um die halbe Erde.
-
Fast jeder Bürger hat heute zwei Heime: a) ein
statisches in Form eines Hauses oder einer Wohnung, b) ein mobiles
in Form eines Autos, wobei die statischen Häuser
immer größer werden und die mobilen größer und schneller.
-
Zwei
Existenzweisen: Autoleben oder Menschenleben - und
das ist nicht übertrieben.
-
Die umfassende Durchsetzung des Autos hat auch eine
Umgestaltung des Gehirns und Geistes zur Folge.
-
Wenn man in der Autowelt und Unterhaltungsmedien lebt,
werden dortige Unterschiede plötzlich höchst
wichtig.
-
Eine Kritik des Autos muss, will sie plausibel und
verständlich sein, meine Theorie der Eigenbewegung
einarbeiten.
-
Eine Stadt ist autogerecht, wenn jedes
private Haus und öffentliche Gebäude problemlos mit der Auto
erreichbar ist und wenn sie von allen Himmelsrichtungen her von
Autos durchquert werden kann. Eine Autostadt ist schwer
beschädigt, in vielen Bereichen bereits abgestorben. Für Menschen
und Lebewesen gibt es nur noch Nischen.
-
Er setzt für sich Motore ein, wann und wo irgendwie
möglich. Nun fliegt er für mehrere Wochen auf die andere Seite
der Erde, weil dordas Wetter gut sei.
-
Ein Autofahrer aus Leidenschaft (eigene Aussage) liest,
dass in Großstädten die Attraktivität von Autos für Jugendliche
abnimmt. Sein Kommentar „Das glaube ich nie“!
-
Im Auto ist der Mensch bewegungslos, denn die
Bewegungen führt das Auto, nicht der Mensch durch. Im
Fernseher finden die Bewegungen zwischen elektronischen „Punkten“
statt, die das Bewusstsein als reale Bewegungen in der Außenwelt
interpretiert.
-
In unserer Straße waren fast alle Bewohner von einer
schweren Bronchitis erfasst. Das hatte den Vorteil,
dass viele Autos sich nicht bewegten. Übrigens ist der Ausdruck „Das
Auto bewegen“ nur dann richtig, wenn man es schiebt.
-
Autos homogenisieren eine Stadt und die
Städte miteinander (intra- und inter).
-
Technische Strukturen sind dem Menschen nicht nur
äußerlich, die er je nach Bedarf an- und abstellen kann.
Beleg: „Wenige Wochen der intensiven Nutzung reichen aus, damit das
Areal, das für die Bewegung und Reize von Daumen und Zeigefinger
zuständig ist, sensibler und stärker reagiert.“ Das Gehirn wird
geprägt.
-
die Auto-Werdung bzw.
Vermotorisierung des Menschen
-
Autogerechte Erschließungen aller Städte
haben ihren Reiz, ihre Individualität und Geheimnisse genommen.
-
Die Gesamtatmosphäre einer Gesellschaft
verändert sich radikal, wenn Fluchten mit dem Auto ständig möglich
sind. D. h. die Potenzialität ist ein realer Faktor.
-
Transportiertwerden wie mit dem Auto ist eine
Ortsveränderung ohne substantielle Beteiligung des Menschen, d. h.
der Mensch befindet sich im Ruhemodus.
-
Es ist heute nahezu unmöglich, eine Straße für
Autos zu sperren.
-
Beide sind krank, ihre beiden Autos bewegen sich nicht
mehr. Nun sind sie wieder gesund, und die Autos stehen nicht
mehr still.
-
Reale Motoren sind nicht das Wesen der Motoren.
Das Wesen hat mehr mit Herrschaft zu tun.
-
Wie Wilhelm II sich über Schiffe in seiner Flotte aufgeilte
(Objektotphilie), so heue viele Menschen über große
Autos.
-
Von der Theorie her müsste ich eigentlich auch Züge und
öffentliche Verkehrsmittel ablehnen, aber das Erleben des
Sozialen und zu weite Ziele sprechen dagegen.
-
Ein e-bike ist, wenn der Motor eingeschaltet ist, ein
Fake.
-
Drei Phasen des Erwerbs von Konsumgütern:
a) Zu Fuß zu verschiedenen Einzelhändlern (bis ca. 1960), b) mit dem
Auto in Einkaufszentren, c) Über e-bay die Ware ins Haus kommen
lassen. 2015 von b nach c. All diese Entwicklungen haben die Stadt
radikal verändert, viel stärker als die Bombenangriffe im Zweiten
Weltkrieg.
-
Eine junge Ärztin ist vollkommen auf Autos fixiert. Sie
sieht hier gesundheitlich absolut kein Problem.
-
Autofahrer sind Erdzerstörer,
Unterhaltungsmedienkonsumenten sind Selbstreduzierer.
-
Er wartet bereits zehn Minuten im Auto bei laufendem
Motor. Er bemerkt nicht, dass die ganze Straße nun sich in einer
Benzinwolke befindet.
-
Die motorisierte Technik umfasst mehr als
nur Motore, sondern auch materielle und geistige Infrastrukturen.
- Das Auto lässt sich als System eigentlich nur aus der
Außenperspektive kritisieren.
- Das Auto ist eine Krücke,
die meistens nicht notwendig ist.
- These: Je weniger gefestigt
ein Charakter ist, desto größere Autos werden gebraucht. Das
hat grundsätzlich nichts mit Intelligenz zu tun.
- Mit dem eigenen Kleinbus zum
Brötchen holen. Wie viele Brötchen kann man da bloß
mitnehmen. Oder gibt es hier noch andere Argumente?
- Eine oft gehörte Aussage: „Der
Klimawandel ist eine Erfindung der Medien. Aber wie auch
immer, Hauptsache ist, dass ich uneingeschränkt Auto fahren kann.“
- Glaubt mir, ihr könnt immer größere und teurer werdende
Limousinen kaufen, es ändert sich nicht die
Grundsituation, dass ihr
transportiert werdet und euch nicht bewegt.
- Die großen Limousinen entsprechen der
Dicken Bertha im Ersten
Weltkrieg.
- Wie fast kein Mensch 1914 begriff, dass der Nationalismus
leer war, wie keiner 1936
begriff, dass der Rassebegriff leer war, so heute nicht, dass die
motorisierte Technik leer ist.
- Je schlechter das Klima wird, was ja nicht zuletzt auch von den
Autos verursacht ist, desto häufiger hört man
rationalisierende Aussagen wie „Bei dem Wetter muss man ja das Auto nehmen“ und nicht mehr „Ich
fahre gerne Auto, weil es so bequem ist.
- Die Gewinne durch das
Auto sind wesentlich geringer als die Verluste durch seine
Zurückdrängung.
- Wie sich die Automassen über die Champs Elysee zwängen ist – und
nicht nur dort, schlicht barbarisch.
- Die amerikanischen Limousinen gingen unerträglich in die Länge,
die jetzigen deutschen in die Höhe.
In die Breite geht wohl nicht.
- Das Auto täuscht über die
Wirklichkeit, die Unterhaltungsmedien ersetzt sie (die
Wirklichkeit).
- Als ob eine Fahrt mit dem Auto von A nah B etwas mit der
durchfahrenen Wirklichkeit zu tun hätte.
Ohne ein aktives Subjekt bzw.
Mensch gibt es keine Wirklichkeit.
- Die motorisierte Technik ist die Hauptursache für die negativen
großen Veränderungen auf dem Erdball (Stickwort: Anthropozän), aber
natürlich ist sie auch wieder
vielfältig materiell und geistig bedingt.
- Er nennt fünf Autos sein eigen, die er sehr kompetent und
intensiv pflegt. Sie haben noch nie eine Werkstatt von innen
gesehen. Er hat nie Langeweile, hat immer dadurch sinnvolle
Aufgaben: Sein Leben ist erfüllt.
- Autos machen die Stadt hässlich
und vereinzeln die Menschen.
- Das Auto macht aus einem realen Raum
Autoräume und das sind
fiktive Räume. Ausbau des Straßennetzes ist inhuman,
unverantwortlich, Steuerverschwendung, rückwärtsgerichtet ….
- Stehende Autos haben das
zigfache Volumen eines Fahrers. Im Fahren wird die Bilanz
noch drastischer.
- Das Auto hat inzwischen Naturcharakter, eher würde man sich die Füße operativ
entfernen lassen, als auf das Auto zu verzichten.
- „E-Mobilität“ ist ein
treffender Ausdruck. Der Ausdruck „exponentielle Mobilität“
beinhaltet offensichtlich Mobilität allein als Fremdbewegung, d. h.
motorisierte Bewegung.
- Kein Auto, weniger Sorgen.
- Ich definiere Mobilität mit Verfügung über motorisierte
Fahrzeuge.
- Hauptfrage: Wie kann man größere Distanzen mit minimalen ökologischen Belastungen
überwinden und mit maximalen Sozial- und Naturerfahrungen
überbrücken?
- Jede Fahrt mit dem Auto durch die Stadt ist ein Beitrag zur
Steigerung ihrer Unwirtlichkeit.
- Der selbstkritische und letztlich jegliche Kritik der
motorisierten Technik unterbindende Satz „Ich tanke schließlich
auch“ ist zu allgemein. Alles
kommt darauf an, wofür und warum man tankt, also die Frage
nach der Notwendigkeit.
- Das Autofahren beseitigt zwar
körperliche Anstrengungen, verursacht aber auch körperliche
Krankheiten und Umweltzerstörungen. Durch die Vermeidung von
Anstrengungen wird übrigens die allgemeine Schwäche gefördert.
- Das Auto ermöglicht ein totales
Indoorleben, denn das Auto gehört auch zu dieser
Existenzweise.
- Der motorisierte Individualverkehr hat wegen seiner universalen
Verbreitung und Akzeptanz den ungeheuren Vorteil
der normativen Kraft des Faktischen
auf seiner Seite. Deswegen prallt fast jede Kritik an seiner
offensichtlichen Irrationalität mehr oder weniger ab.
- Warum muss jeder Ort,
der zu Fuß erreichbar ist, auch mit dem Auto erreichbar sein? Das
gilt doch auch nicht für Panzer.
- Im Auto sitzen gehört auch zur Indoor-Lebensweise. Lediglich die zwei Meter von der Haustür
zum Auto gehören zur Outdoor-Lebensweise. Die Indoor-Lebensweise
liegt übrigens oft im Interesse der Kapitalverwertung.
- Wie schafft es der Rentner bloß,
so viele Gründe zu finden, dass er zigmal am Tag ins Auto
steigt. Oder hat er die Phase bereits überwunden, begründet das Auto
zu nutzen.
- Das Auto ist das Goldene Kalb
der Gegenwart.
- Nur aus der Außenperspektive erkennt man die wahren großen
Zerstörungen des motorisierten Individualverkehrs. Im Auto ist man
gewissermaßen im Stillezentrum des
Orkans.
- Der Erwerb von überdimensionierten Autos
wird über ihren angeblichen Nutzen
rationalisiert. Die amerikanischen Limousinen vor Jahrzehnten waren
da ehrlicher.
- Ich kenne keine Stadt,
die nicht massiv von der durch das Auto bereits teilweise tödlichen
wirkenden Krankheit befallen ist.
- Eine Alternative wäre: Nicht
die Benzinpreise senken, sondern die Differenz sollte für den
Ausbau des öffentlichen Verkehrs und für den Rückbau von Autostraßen
genutzt werden.
- Warum gibt es so viele Männer,
für die Autofahren zu den wichtigsten Sachen des Lebens gehören?
- Wer im Schwarzwald im Urlaub
sein Auto mitnimmt, dem ist nicht mehr zu helfen, denn er
hat nichts begriffen.
- Das Auto individualisiert
und entmachtet gleichzeitig die Individuen. Denn der Mensch ist ein
soziales Wesen.
- Ikonischer Medienkonsum in Unterhaltungsabsicht beeinträchtigt die Fähigkeit, eigene innere
Bilder zu entwickeln.
- Menschliches Denken und Fühlen unterwirft sich der Logik des
Autos, Denken und Fühlen wird zur
Auto-Logik. Die Möglichkeiten des Autos werden zu den
Bedürfnissen des Menschen. Sie bilden den Rahmen. Da das Auto aber
nicht fühlt, lösen sich Gefühle zunehmend von realen Situationen.
Fernsehen determiniert. Es lässt keinen Raum für eigene
Entscheidungen - wenn man die Apparate nicht ausstellt.
Immer weniger Männer halten es, wenn in ihrer Reichweite (sagen wir
zehn Meter) kein Auto zu ihrer Verfügung steht. Wohlgemerkt Auto,
nicht Frau.
- These: Im Kern faszinieren Automobile nicht, sondern die Fahrer
sind auf sie aus Angst vor
Kontrollverlusten fixiert.
- Aus dem fahrenden Auto blicken ist immer primär eine
strukturelle, eine „autoliche“
Wahrnehmung, die nur noch – obwohl gleichen Ursprungs – nur
noch wenig Ähnlichkeit mit der menschlichen Wahrnehmung hat.
- Alle Ortsveränderungen über zwanzig Meter legt er mit dem Auto
zurück, aber immer mit dem
voluminösten Modell, das auf dem Markt angeboten wird.
- Selbst radikale Autofahrer, radikal hier im Sinne von jeden
Meter im Auto zurückzulegen, mögen letztlich auch
nicht die autogerechten Städte und Landschaften. Deswegen
zieht es auch sie zu verkehrsberuhigten Zonen hin – natürlich mit
dem Auto. Damit sind sie Ursache dafür, dass diese Zonen über kurz
oder lang ebenfalls autogerecht gestaltet werden, so dass die
Autokarawanen im Urlaub weiter ziehen.
- Die Natur ist unter Asphalt,
wenn etwas anspruchsvoller unter Steinen, und wenn es richtig
vornehm wird, unter hochwertigen Fliesen begraben.
- Motorradfahrer, wenn es
nur um Vergnügen und Pseudo-Sport geht, müssen kritisiert werden.
- Man sollte asphaltierte Flächen
so weit wie möglich zurückbauen.
- Zur Internationalität des Autowahns: Der Bürgermeister von
Sonderborg (Dänemark) unter Beifall während einer Anhörung:
„Die Innenstadt gehört dem Auto“.
Wer will schon mit dem Fahrrad einkaufen? Als ob das ein ultimates
Argument wäre.
- Die Maschine ist
mechanisch strukturiert, der Motor
auch, allerdings hat er nur die Funktions des Antriebes, sonst
nichts. Das ist das Problem des Menschen, denn nur über das
"Antreiben" gewinnt er Welt- und Selbsterkenntnis. Aber auch hier
gibt es quantitative und qualitative Grenzen.
- Die Industrie verdient direkt am Auto, aber auch an den
notwendigen Infrastrukturen bis hin
zum Krankenhaus.
- Die Faszination durch Motore beruht auf dem
Irrtum, der menschliche
Wille könne die Motore beherrschen. Man erkennt nicht, dass das
Umgekehrte der Fall ist.
- Der Autofahrer lebt in einer Autowelt, d. h. er kann nur das
erreichen, was das Auto zulässt.
- Sie fahren ihren Bus von der Auffahrt auf den Rasen vor dem
Haus, damit der Besuch ihre Großlimousine nun den Platz einnehmen
kann, obwohl auf der Straße Platz ist. Das ist
„Autosensibilität“ pur.
- Sie nennen ihr Auto „Golden Dream“ obwohl es wie alle Autos ein
Alptraum ist. Warum nennen
sie es so? Was verspricht dieses Auto? Anerkennung, momentane oder
permanente Freude beim Anblick, ein materieller Gewinn wie eine
Immobilie, ….Ich weiß es wirklich nicht.
- Schon vor Jahrhunderten gab es ein komplexes Wegenetz für Fußgänger, Reiter und Kutschen,
aber in den letzten Jahrzehnten wurden diese Wege verbreitert und
mit einer Asphaltdecke versehen. Der Rest wurde aufgegeben. Die Höfe
und die Auffahrten wurden ebenfalls versiegelt, um die „Bedürfnisse“
des Autos zu befriedigen, was gleichzeitig dem Streben nach
„sauberer“ Homogenität dient.
- Das Auto hat direkt und indirekt das
Anthropozän ermöglicht und
realisiert.
- Wo Autos dominieren, wird zwangsläufig
die Dichte anwesender Menschen
reduziert.
- Das Auto ist nicht das Wesen
des Autos. Man muss also die Frage beantworten, welche
individuellen und gesellschaftlichen Kräfte hier wirksam sind.
- In der Provinz, aber
nicht nur dort sind große und prunkvolle Autos immer noch
dominierender Ausdruck der Selbstdefinition.
- Es ist ein großer Unterschied mit dem Kind im Rücksitz des Autos
zweihundert Kilometer oder die gleiche Strecke im Zug zu fahren.
Der Unterschied besteht in der Face-to-Face-Kommunikation.
- Bei uns hört man ständig Autotüren, die zugeschlagen werden, aber keine Schuhe, die in
gehenden Füßen stecken.
- Alle Seegrundbesitzer,
die keinen Weg über ihr Grundstück gestatten, müssten zumindest
einen kostenlosen Shuttledienst anbieten, der die Wanderer wieder
zum See bringt.
- Vor mehreren Jahrzehnten fuhren zur Hauptsache
Züge Urlauber in die
Holsteinische Schweiz. Warum geht das eigentlich heute nicht? Wir
haben es gemacht.
- Ich habe heute einen Wohnwagen
gesehen, der höher ist als manches Einfamilienhaus.
- Viele Menschen empfinden heute
die Abwesenheit von Medien als Leere.
Nirgendwo sind Medien
überflüssiger als an schönen Orten oder interessanten Situationen.
Die Leere ist real die Leere dieser Menschen.
- Die Nazis forcierten
massiv den motorisierten Individualverkehr, denn sie wussten, dass
der vereinzelte Mensch leichter zu beherrschen ist.
- Es gibt offensichtlich viele Bürger, die meinen, an der Spitze
des Fortschritts zu stehen, wenn sie
tagelang keinen Schritt
außerhalb ihres Hauses getan haben.
- Zumindest im Urlaub
sollten Motore keinen Platz eingeräumt werden.
- Asphaltflächen sind
Eintönigkeit pur.
- Wer mit einem E-Bike eine Steigung nutzt und dabei noch stolz
lächelt, hat von dem hier Geäußerten nichts mitbekommen.
- Das häufig vorgebrachte Argument,
man fahre gerne Auto oder
Motorrad, ist angesichts des Klimawandels ein nicht hinreichendes
Argument.
- Bekannte historische Orte werden in der Regel von Autofahrern
aufgesucht und verlieren damit gleichzeitig ihre
Aura.
- Wann werden endlich der Mont
Blanc und die Zugspitze für den Autoverkehr erschlossen?
- Überall, wo das Auto massenhaft vorhanden ist, hat die
Hässlichkeit alle, die
Schönheit keine Chancen.
- Alle Autostraßen der Erde sind an sich gleich. Sie sind der
Ausgangspunkt des Einheitslooks,
der momentan der Erde verpasst wird.
- Süchtige Autofahrer sollten sich zwecks Korrektur einen realen
oder einen internalisierten Hund
im Modus des Als-Ob anschaffen.
- In der Perspektive des Zuges ist die Landschaft
weniger beschädigt, wie der
Blick aus dem Auto oder Bus.
- Auto-, See-, Zugreisen, aber auch das Fernsehen schaffem die
Möglichkeit, ohne Anstrengung und Mühe,
letztlich ohne Leib, im Scheine Welt zu erfahren.
- Meine Autokritik ist
nicht nur abstrakt, sondern ich zeige auch konkrete Kausal- und
Folgeketten auf, die durch das Auto entstehen, die intuitiv, durch
eigenen Erfahrungen oder empirisch bewiesen werden müssen.
- Was heute als normal erscheint,
wird in späteren Zeiten als Ausdruck von kollektivem Wahnsinn
betrachtet. Dazu zwei Beispiele: Jede Ortsveränderung über hundert
Meter mit dem großen Wagen zurücklegen. Möglichst jede motorisierte
Maschine kaufen, die auf dem Markt angeboten wird.
- Laufende Bilder
verhindern Bildung, weil keine Reflexion der Informationen aus
Zeit- und Platzgründen möglich ist. Die Bilder lassen auch nicht die
Möglichkeit des schlussfolgernden Denkens zu, weil die Lösung fast
immer bildlich geben wird.
- Dauerfernseher können sich nicht gegen die
Zeitumstellung wehren, sie
können sich nicht ihre eigene Zeit schaffen, denn um 20 Uhr beginnt
die Tagesschau.
- Alle Orte müssen heute
mit dem Auto erreichbar sein, wenn nicht, „gibt“ es sie nicht.
- FDP, Piraten und ADFC verlangen die Aufhebung von
automatischen
Geschwindigkeitskontrollen. Sie verlangen faktisch die
absolute Freiheit des Autos.
- Maxime: So wenig
Motoreneinsatz wie nötig. Nicht: So viel Motoreneinsatz wie möglich.
- Maxime im Sinne des
Wirtschaftswachstums: So viel Energie und Rohstoffe
verbrauchen wie möglich. Nachhaltigkeit ist hier inkompatibel, sie
kommt aus einem anderen System und Ziel.
- In einem Wartezimmer eines
Arztes: Alle Männer greifen nach Autozeitungen, nicht die
Frauen, aber ein Buch hat keiner mit.
- Eine kurze Geschichte des Verhältnisses der Stadt zum Auto: Zu Beginn des zwanzigsten
Jahrhunderts öffneten sich die Städte - erst oft zögerlich - für das
Auto, um nach dem Zweiten Weltkrieg die autogerechte Stadt zu
schaffen, was gleichzeitig heißt, sie unwirtlich zu machen. Heute
verlässt Produktion, Wirtschaft und Handel die Stadt, dessen Kern
und die verdichteten Wohnbezirke verwahrlosen. Der autokompatible
„Rest“ und die zusätzlichen ins Umland wuchernden Siedlungen nennt
sich fälschlicherweise immer noch Stadt.
- Eine präzise Beschreibung des
Systems motorisierter Individualverkehr: "Im Unterschied des
sinnlichen und kulturellen Genusses konnte dieser Konsum (bm Auto)
nicht im Gebrauch seiner Inhalte aufgehen, sondern erforderte eine
derart flächendeckende materielle, organisatorische und soziale
Logistik, dass er geeignet war, sich zu einer verinnerlichten
„Benthamschen „Verhaltensspur“ zu entwickeln, die das System der
Disziplinierung in bis dahin unbekannte Dimensionen auszuweiten
versprach. ....Das Auto begann den gesamten Raum- und Zeithorizont
zu erfassen, bereitete eine strukturelle Integration von Produktion
und „Freizeit“ vor, besetzte allmählich die soziale
Organisationsform bis hinein in das intime und familiäre
Alltagsleben, eroberte sogar die gesellschaftlichen Phantasien und
Imaginationen. Der Kapitalismus wurde durch und durch zur
Auto-Gesellschaft" (Robert Kurz in „Schwarzbuch Kapitalismus“).
- Auch ein Naturliebhaber:
Er möchte gerne am Rande eines Naturschutzgebietes wohnen,
allerdings gleichzeitig Zugang zu einem modernen, d. h. breiten
Straßennetz mit schnell erreichbarem Autobahnanschluß. Das
Sahnehäubchen wäre für ihn, eine Fahrerlaubnis im Naturschutzgebiet
selbst zu bekommen.
- Vereinfache Dein Leben,
beginne damit, dein Auto abzuschaffen. Die Folgen: keine
Parkplatzsorgen, keine Reparaturen, keine Neuanschaffung, keine
soziale Isolation, kein Wechsel der Reifen, kein Neid über das
größere und teurere Auto des Nachbarn, keine Knöllchen, keine
Steuern, mehr Gesundheit, mehr soziale Kontakte, …
- „Abends sitzt man doch im Auto
oder ist im Haus“ sagte der erschrockene Autofahrer, als er mich in
einer bürgersteigfreien Straße beinahe angefahren hätte.
- Eine Autostraße über eine
landschaftliche Erhebung, z. B. in Mittelgebirgen, entwertet
diese. Ein gewundener, sandiger Weg ist für sie ein Ornament.
- Man sollte ein E-Book so nicht nennen, weil die Differenzen zum
Buch größer sind als die Identitäten. Eine alternative Bezeichnung
wäre „E-Texte“.
- Die Bahn ist für mich
real, aber auch das Symbol für eine vernünftige Verkehrspolitik.
Die Bahn vermittelt optimal objektive Strukturen und subjektive
Bedürfnisse.
- In der Nutzung des Autos und PCs ist man sehr stark
abhängig von der Technik und
ihren Strukturen.
- Ich bin ein Bürger, der aus
Verantwortung gegenüber der Erde und sich selbst kein Auto
hat und es auch nicht will.
- Eine Bildunterschrift in meiner Zeitung: „Einer der bekanntesten
deutschen TV-Gesichter.“ Ich kenne das Gesicht nicht. Ich denke,
so wichtig ist das nicht.
- Das Stellen der Natur in
Form von Wirtschaft und Technik hilft in bestimmten Fällen.
- Kritik an bestimmte
Technologien wie Atomkraftwerken oder unkritischen
Motoreneinsatz ist nicht rückwärtsgewandt.
- Man vertraut der Maschine mehr als sich selbst oder dem common
sense.
- Die Seele ist ein
Lebensprinzip, das nicht als ein technisches System interpretiert
und gar in eins verwandelt werden darf.
- Das Auto zerstört, nicht
die Insassen. Deswegen fühlen sich die Nutzer letztlich auch nicht
verantwortlich für die diese Zerstörungen. Sie verdrängen diese,
zumal ihr Anteil an der Gesamtzerstörung so minimal ist, dass man
ihn vernachlässigen kann.
- Fast kein Mensch bemerkt, dass mit dem Auto und den
Unterhaltungsmedien ihr Leben
drastisch reduziert wird.
- Das Auto bzw. der motorisierte Individualverkehr ist die
notwendige Bedingung des Sterbens
kleiner Läden.
- Man muss die realen Prozesse der Autonutzung
von den herrschenden Worten und
Bedeutungen unterscheiden.
- Eine Kleinstadt rühmt sich, ihrer Anschlüsse an
Verkehrsströmen. Die Entfernungen zu ihnen werden in Autominuten
bzw. Autostunden angegeben. Fuß
und Rad erscheinen nicht mehr.
- Wenn Hegel recht hat in seiner Beschreibung des Zusammenhangs
von Rationalität und Intersubjektivität, d. h. dass
Vernunft in der
gemeinensamen Kommunikation und Interaktion entsteht, und man diese
Einsicht zusammendenkt mit der Tatsache, dass die große Mehrheit
der Bürger das Auto wie die Füße als naturwüchsiges
Fortbewegungsmittel betrachtet, erklärt das die große Faszination
des Autos, obwohl der motorisierte Individualverkehr vielleicht der
größte Irrationalismus der Gegenwart ist.
- Autos und bewegte Bilder bewegen sich, die Insassen der Autos und die Betrachter der
bewegten Bilder bewegen sich nicht!
- Der Anteil der Eigenbewegung
beträgt beim Autofahren in etwa 0,02 Prozent, der der
Fremdbewegung in etwas 99,98 Prozent.
- Ich möchte gerne wissen, wie viele Millionen Kilometer im Jahr
in Deutschland mit dem Auto abgefahren werden, um in den „Genuß“ von
Preisvorteilen zu kommen.
- Auf Autobahnen gibt es keine Begegnungen.
- In vielen Städten gibt es noch aus der Gründerzeit ganze
Straßenzeilen mit wunderschönen
Fassaden, die, wären ihre Straßen autoarm oder gar autofrei,
ein bevorzugtes Wohnquartier bilden würden. Unter Autobedingungen
sind sie Ausdruck des Niedergangs der Stadt.
- Früher strebten die Bürger zu Fuß und mit Rad in die
Innenstadt, heute verlassen
sie sie mit dem Auto.
- Statt von Technik ist es
sinnvoller, von Motoren zu reden.
- Unter intensiver Mithilfe von nahezu allen Bürgern sind alle
Städte der Welt inzwischen von Menschenstädten zu
Autostädten umgewandelt
worden.
- Die Maschine hat nicht die Fähigkeit zur
Selbstprogrammierung.
Deswegen steht der Mensch immer direkt oder indirekt in der
Verantwortung.
- Abstrakt gesehen entspricht das Auto dem Internet. Beide sind
vollkommen oder fast vollkommen körperlos.
- Autofahren und Unterhaltungsmedien zu konsumieren, ist mit
Sicherheit nicht vita activa.
- Eine noch so ausgeklügelte
Maschine ist niemals lebendig.
- Das Internet zerstört soziale
Netze, das Auto tut dieses auch, aber zusätzlich noch die
Umwelt.
- Früher holte ein Nachbar mit
einem normalen PKW Brötchen vom nah gelegenen Bäcker – nun
fährt er mit einem lastwagenähnlichen Gefährt dorthin.
- Nicht die individuelle Autofahrt ist das Problem, sondern die
Summe der individuellen Fahrten,
so dass man im Blick auf die Zukunft sehr wohl von einem
unverantwortlichen Handeln sprechen muss. Dieses Handeln könnte man
härter bezeichnen.
- Das Auto und das Internet sind die
entscheidenden Veränderer in der heutigen Zeit, die wiederum
Ursache für andere Veränderungen sind.
- Autofahrer sollten nun bescheiden sein, denn sie haben bereits mehr als genug
bekommen.
- In einer Werbung für ein Hotel an der Südküste Frankreichs
werden auch fünf Wasserskijets gezeigt für die Möglichkeit
sportlich zu sein. Aber
jegliche Art des Transportiertwerdens mit Hilfe von Motoren hat
nichts mit Sport zu tun, auch wenn Richtungen und Intensität des
Transportiertwerdens vom Nutzer bestimmt werden. Das macht immer der
Motor.
- Die alleinstehende ältere Dame: „Wenn ich zu Hause bin, stelle
ich den Fernseher an, sonst ist es so still“.
Da verpasst sie aber etwas Schönes.
- Wahrnehmungen aus einem
fahrenden Auto sind derart drastisch reduziert, dass man sie
eher den Zeichen als der Wirklichkeit zuordnen sollte. Oft sind
diese Zeichen fast leer. Auf eine Formel gebracht: Je schneller das
Fahrzeug, desto leerer wird die Wahrnehmung.
- Motorräder und die Kluft
ihrer Fahrer sind äußerst aggressiv, sie erinnern mich an Ritter, an
SS-Leute bis hin zu IS-Kämpfern.
- Wie ein Ausbilder beim Exerzieren
nicht selbst den befohlenen
Schwenk nach rechts mitmacht, so auch nicht der Autofahrer, der nach
rechts steuert. Er bleibt sitzen.
- Es ist eigentlich unzumutbar, wegen der Abgase auf Hauptstraßen
zu Fuß oder mit dem Rad zu fahren. Auch hier brauchen wir, bis der
motorisierte Individualverkehr drastisch eingeschränkt ist,
Schleichwege für Fußgänger
und Radfahrer. Übrigens bezieht sich Hauptstraße immer auf den
Autoverkehr. Das ist wieder ein Beleg für die Herrschaft des Autos
nicht nur in den Bewusstseinen, sondern auch in der Sprache.
- Ein Schritt in die richtige Richtung: Konsequent den Quell-
und Zielverkehr isolieren und diese
Straßen vom Durchgangsverkehr freihalten.
- Der motorisierte Verkehr vertreibt
gnadenlos das Leben von und
in den Straßen.
- Schaufenster werden bald
funktionslos, denn Menschen gehen nicht mehr an ihnen vorbei. Und
vom Auto aus erkennt man nichts.
- Will man mehrere historische Orte einer Landschaft auf einer
Reise zu Fuß oder mit dem Rad aufsuchen, wird dieses Anliegen zu
einer Tortur, denn die
Landschaften sind bereits zu sehr versiegelt und zersiedelt.
- Heute ist die Technik ein
Mythos an sich.
- Die Flugreise bringt Heines Wort von der
Ermordung des Raumes durch
den Zug auf den absoluten Begriff. Im Flugzeug bist du räumlich im
Nowhere.
- Es gibt Menschen, die behaupten, der Maschine sei ein Teil der
Natur. In dieser Aussage ist ein bestimmter Naturbegriff
vorausgesetzt, nämlich der mechanisch-kausale, der z. B. die
Kategorie des Lebens als einer eigenen Substanz ausschließt.
Objektiv, vielleicht nicht subjektiv, sind diese Menschen damit eine
Funktion der Wirtschaft.
- Technik: = 1; Ich: = 0
- Am Ende der Vollendung der Industrialisierung der Welt gibt es
für den Menschen nur noch Wellnesseinrichtungen,
in denen er reflexionlos geniesst.
- Eine Ferienregion hat
zwei Möglichkeiten der Entwicklung: Das Projekt autogerecht weiter
fortführen oder die Landschaft unversehrt erhalten und das Leben
stärken. Einen See mit einer Autostraße zu "umranden" oder eine
Autostraße zum Gipfel eines Hausberges zu bauen bzw. nicht
zurückzubauen, wären Beispiele für eine autogerechte Ferienpolitik.
- Sie wohnen 15 Minuten von ihrer Tochter entfernt,
selbstverständlich 15 Minuten mit dem Auto. Nicht in menschlichen
Fähigkeiten, sondern in technischen Möglichkeiten wird die
Zeit ausgedrückt. Auch das
ist ein Beleg für die iimplizite Herrschaft des Autos in den
Bewusstseinen.
- Autosucht erklärt sich vielleicht aus der Angst vor
Kontrollverlust.
- Die schönsten Straßen der
Städte kennen die Autofahrer nicht, das sind nämlich die, die
autofrei sind.
- Weil Amerikaner im Durchschnitt offensichtlich körperlich faul
sind, sind sie stark in der
Entwicklung und Anwendung von Motoren.
- Die jetzige Ausformung des
motorisierten Individualverkehrs ist vollkommen irrational.
Es bestehen bei zunehmendem Verkehr nur die Möglichkeiten, noch
mehr Landschaft zuzubetonieren und Städte autogerechter, nicht
menschengerechter zu machen oder die Staus in Kauf zu nehmen in der
Hoffnung, dass die Menschen ihr Mobilitätsverhalten ändern.
- Das Anthropozän beruht
im Kern auf der Entwicklung des motorisierten Individualverkehrs.
- Das Auto verhindert Urbanität.
Der motorisierte Individualverkehr ist die notwendige Bedingung für
die „Vorstadtverbreiung“ der natürlichen Landschaft. Hinzu kommen
die entsprechenden Industrieansiedlungen, um das Autosystem zu
realisieren.
- Autostraßenkarten sind
ein Vergehen gegenüber der dargestellten Landschaft. Eine solche
Reduktion hat die Landschaft nun wirklich nicht verdient.
- Gottseigedank ist der Einsatz
von Motorrasenmähern an Feiertagen und nach 19 Uhr nicht
erlaubt. Warum wird diese Regelung nicht auch auf Motorräder und
röhrende Autos ausgedehnt? Gibt es denn ein Recht auf Lärmmachen um
des Lärmens willen?
- Pedelecs werden auch von
Autofahrern gemocht, weil sie a) wenig Anstrengungen verlangen, wenn
überhaupt, b) man ist auf ihnen trotzdem relativ schnell, c) man hat
auch hier Macht, wenn man Radfahrer spielend überholt. Ein Pedelec
ist je nach Einsatz mehr Motorrad oder Fahrrad, aber immer ein
Zwitter.
- Grundsätzlich mag ich keine
Filme mehr, weil die Einbildungskraft der Filmemacher die
meinige ersetzt und damit überflüssig macht. Die Einbildungskraft
ist die existentiell wichtigste psychische Fähigkeit des Menschen.
Auf ihr beruhen alle Erkenntnisse.
- Motorenlärm kommt vom
Land, vom Wasser vom Himmel. Wohin also fliehen?
- Ein gehaltvoller Aufsatz
bringt zehnmal mehr Erkenntnisse als auf Autobahnen quer durch
Europa zu fahren.
- Je köperlich schwächer und/oder geistig ärmer und/oder
ökologisch unverantwortlicher, esto mehr
Motorenorientierung und
Motoreneinsatz.
- Wie es keine neutrale Umwelt gibt, so
keine neutrale Technik. Sie
prägt das Denken und Handeln der Menschen.
- Ich schlage einen zweifachen
Wettbewerb in jedem Straßenzug von Vororten vor: 1. „Wer hat
in unserer Straße den lautesten Motorrasenmäher. 2. Wer mäht am
meisten? Ich vermute, dass nicht selten beide Gewinner identisch
sein werden.
- Es gibt offensichtlich ein Bedürfnis nach Motorenlärm, wohl um
die eigene Leere zu füllen,
denn etwas ist besser als nichts. Selbst Motorenlärm um seiner
selbst willen vermittelt Sinn.
- Sport
hilft objektiv dem Autosystem.
- Das Auto hat im Alltag weitgehend
die Füße ersetzt.
- Mir geht es nicht um die Abschaffung des Autos, sondern um
dessen sinnvolle Nutzung.
- Autofahren ist eine Trennung
von der natürlichen, kulturellen und sozialen Welt. Beim Zugfahren
bleibt die soziale Dimension erhalten.
- „Ich fahre gern Auto“ oder „Ich rauche gern“ sind keine
hinreichenden Argumente.
Daraus lassen sich nicht allgemein Normen ableiten.
- Wenn Tausende von Autos
zu einem schönen Ort XY fahren, wird er beschädigt, wenn nicht
zerstört.
- Warum ist eine bestimmte Straße an dem Fluss Alster in Hamburg
so schön? Weil sie direkt an
der Alster liegt und weil an ihr schöne Häuser stehen, aber zur
Hauptsache, weil es gelungen ist, den fließenden Autoverkehr massiv
dort einzuschränken.
- Autos und Unterhaltungsmedien haben in meinem Leben keinen
Platz, aber gute Gespräche,
die auch nur aus einem Lächeln bestehen können, Naturbegegnungen,
Spazieren und Wandern, Spielen, Lieben, Lernen, Tun.
- Ich muß systematisch die
Argumente auflisten, die gegen und für die Porsche-Nutzung
sprechen.
- Der Autofahrer sieht bestenfalls die Emissionen seines eigenen
Wagens, wenn überhaupt. Den Anteil, den er für die Gesamtemessionen,
für diese Struktur, „leistet“, kommt absolut nicht ins Bewusstsein.
Die Struktur sind immer die Anderen.
- Wegen des Wortanteils „individual“ ist der
Begriff Individualverkehr
vielleicht gar nicht glücklich. Wie wäre es mit Isolierverkehr oder
mit kontaktlosem Verkehr?
- Eine junge Frau stolz: „Ich bin noch
nie so viel fotografiert
worden wie in unserem neuen Porsche.“
- Was früher bei uns der Schlachtentod war, ist heute der
Verkehrstod.
- Vorstellen kann man sich alles: reale Erfahrungen und
Phantasien, beides sind innere Bilder. Wie will ein Autofahrer
Inneres zum Ausdruck bringen.
Durch Aggressionen oder Sanftheit – mehr Möglichkeiten gibt es wohl
nicht.
- Für Autofahrer reduziert sich Welt auf das
Fahrziel, der Zwischenraum
hat keinen Wert, sondern muß schnellstens überwunden werden. In der
Zeitdimension hat Schnelligkeit den Wert, die benötigte Zeit zu
reduzieren.
- „Nur mit unserem Wagen kommen wir schnell von A nach B“. In
dieser Aussage wird der Raum
vollkommen entwertet.
- Ein Gemälde wird nicht
wegen seiner Technik, sondern wegen seiner inhaltlichen Aussage
geschätzt.
- Wahrnehmungen aus fahrenden
Autos und Zügen sind „bildschirmnah“. Die Verweildauer der
einzelnen „Bilder“ ist äußerst knapp, und sie sind unscharf.
- Motorentechnik ist in
bestimmten Fällen sinnvoll, aber heute längst nicht mehr in allen.
- Wenn man im Auto sitzt,, hat man
kein Organ für die Zerstörungen, die man in der Umwelt und
„in sich“ anrichtet, denn sie sind ja minimal.
- Nur da, wo Motore sinnvoll eingesetzt werden, also
kein Selbstzweck sind, sind sie hilfreich.
- Wir brauchen in der Gegenwart
eine Kultur der Entbildlichung, die die Macht der Bilder
bricht.
- Naturwissenschaft ist eine Legitimitätsquelle der Technik-Welt.
- Die von Motoren betriebenen Technologien sind brutal, sie
kennen kein Mitleid und keine
Ethik.
- Es ist nicht zu übersehen: Immer mehr Menschen haben
elektronische Medien in der
Hand, selbst wenn sie sich in interessanten Umgebungen befinden. Die
„abgezogene“ Welt auf dem Display ist offensichtlich faszinierender
als die Wirklichkeit. Sähen sich diese Medienfreaks Bilder von
Angelina Jolie und Brad Pitt an, und diese berühmten Menschen säßen
zufällig neben ihnen, würden sie, so befürchte ich, nicht aufsehen,
denn das wäre in ihren Augen eine Verschlechterung.
- Ich würde es begrüßen, wenn es
E-Motorräder gäbe. Nicht aus so sehr aus Klimagründen,
sondern um den Lärm auf den Straßen zu verringern.
- Verbrennungsmotore durch
elektrische zu ersetzen. Ist das von den Emissionen her gesehen
immer günstiger?
- Der Autoverkehr bringt viele
historische Ortsnamen zum Verschwinden.
- Beim Scypen wird das
gegenseitige „In-die-Augen-Schauen“ verhindert. Und dieses
gegenseitige Schauen (in die Seele) ist der große Wert der
lebendigen Kommunikation.
- Die globale Technikorientierung
bedarf der „bejahenden“, Philosophie nicht mehr, weil sie ihr schon
zugrunde liegt.
- Das entscheidende Machtmittel
des modernen Subjekts sind die Motore. Erst der Motor macht die
Technik zur Beherrscherin der Welt und ihrer Menschen. Denn die
motorisierte Technik ist ein selbständiges System mit eigenen
Zielen, die sich von den menschlichen sehr unterscheiden.
- Der Wille zum Willen ist
das Endziel. Erst jetzt kommt die Technik (Bestandssicherung) und
die unbedingte Besinnungslosigkeit (Erlebnis) zur Herrschaft. Beides
gehört zusammen.
- Sie haben statt eines PKWs einen
Kleinlaster. Nun müssen sie
jede Fahrt mit ihm bestreiten.
- Auch ein elektrischer Rasenmäher ist nicht automatisch ein Beitrag zum Klimaschutz
und schon gar nicht zum Umwelt- und Naturschutz.
- E-Bikes, die normales Radfahren ersetzen, erhöhen den
Energiebedarf. Vermutung:
90% der Geräusche besteht aus Motorenlärm.
- Die „Verskiung“ der
Alpen wäre ohne Motore nicht möglich gewesen.
- Der Motor ist vom
Ursprung her Geist, weil von Menschen erfunden.
- Beim Fahren (mit dem Auto) macht man keine Erfahrungen. Der
große Fehler der deutschen Sprache bestand darin,
das Wort „fahren“ auf
Fremdbewegung auszudehnen.
- Elektromobilität muß sich nicht aus erneuerbaren Energien
speisen, sondern das kann auch z. b.
Atomenergie sein.
- Heutige Denken: Jede
Aufgabe lässt sich durch vermehrten Motoreneinsatz lösen.
- Technik ist ein Mittel, aber noch mehr
eine Haltung.
- Zwischen Autofahrern entsteht nicht das, was man
Begegnung nennen könnte.
- Auch wenn ich ein Motor von eigenem Geld gekauft habe, bin ich
nicht aktiv, wenn ich ihn einsetze – im Gegenteil.
- Wer braucht eigentlich im seinem Urlaub
Fernsehapparate auf seinem
Zimmer?
- Bei uns parkt eine Mercedes-Limousine von größtmöglicher
Ausdehnung. Warum müssen die
Autos so groß sein?
- Wer natürliche Energie nicht speichern kann, ist von ihrem Walten vollkommen abhängig.
Speichern heißt hier mehr als speichern, sondern der radikale Umbau
der Natur bis zur totalen Neuschaffung.
- In Crois Valmer in Südfrankreich
fahren Busse kostenlos.
Höchstens ein halber Prozent der Urlauber benutzt sie.
- „Wir sind diesmal auch ohne Auto in den Urlaub gefahren,
allerdings haben wir uns am
Flugplatz gleich ein Auto gemietet.“
- Die technisierte Welt ist vom Inventar her gesehen eine
Wüste.
- Woher kommt die große Lust an
laute und schnelle Geschwindigkeiten? Spiegeln sich da
moderne Medien oder Leistungssport oder Ikarus oder …
- Genau besehen sind Autos Panzer
mit entsprechend großem Zerstörungspotential – und alles das ist
oft unnötig.
- Ein Bekannter: "Ich muss mich nicht über Autos
definieren." Mit dieser
Aussage unterscheidet er sich von vielen gleichgeschalteten
Mitmenschen.
- Wer auf den Einsatz eines Autos verzichtet, muss keinen
individuellen Leistungssport frönen.
- Der motorisierte Individualverkehr ist die entscheidende Ursache
und Bedingung für die Auflösung
städtischer Strukturen. Das gilt auch für Ferienorte.
- Die angebliche Notwendgkeit
für Autostraßen und Parkplätzen entpuppt sich bei näheren
Hinsehen größtenteils aus Faulheit und Gewohnheit.
- Wir müssen Strukturen
schaffen, die den motorisierten Individualverkehr überflüssig
machen.
- Wie es keine neutrale Umwelt
gibt, so keine neutrale Technik. Sie prägt das Denken und Handeln
der Menschen.
- Es gibt mmer noch zu viele Menschen, die sich
über jeden Meter freuen, den sie mit dem Auto und und nicht
zu Fuß zurücklegen.
- Ein Auto hat für viele Menschen bereits den
Status und Bedeutung von
Körperteilen, auf die nicht verzichtet werden kann.
- Ein Leben in Motoren wird heute oft als das
eigentliche Leben bewertet.
Der Motor hat Selbstwert.
- Wo entsteht endlich die
autofreie Gesellschaft?
- Autofahren ist eine Lust an der
Leere.
- Was soll man über
Körperbewusstsein und –erfahrung sagen, wenn man nur im Auto
sitzt?
- In Vorstädten sieht man nahezu
keine Gesichter, sondern nur fahrende Autos.
- Die Entscheidung heißt:
Mensch oder Auto.
- Alle Städte der Welt sind lebensgefährlich von der
Autokrankheit befallen. Oft
sind sie bereits tot, ohne dass es bemerkt wird.
- „Freie Fahrt für freie Bürger“ ist immer noch normativ wirksam.
Das ist Egoismus und
Unverantwortlichkeit pur.
- These: Habituelle Autofahrer und Fernseher sind in schwierigen
sozialen Situationen statistisch gesehen weniger freundlich und
weniger belastbar.
- Ich kann mir tatsächlich kein
Auto leisten. Aber nicht aus finanziellen Gründen, sondern
weil es mein Bewusstsein nicht zulässt.
- Welche ein Irrtum zu meinen, der Mensch könne
die Motorenwelt beherrschen, zumal die meisten von ihnen es
gar nicht wollen, sondern lieber sich von ihr vergewaltigen lassen.
- Ständiges Autofahren im Urlaub entspricht dem Zappen in Unterhaltungsmedien „Man ist (im
Schein) beweglich“.
- Der Zug ist letztlich natürlich auch wie das Auto
ein Mittel, aber im Zug bin ich von Menschen umgeben.
- Die Küste in Südfrankreich erstickt in Autos und ihre Nutzung
ist für die meisten eine Selbstverständlichkeit.
- Wie groß wären die Möglichkeiten der
Stadtgestaltung, wenn der
motorisierte Individualverkehr ausgeschlossen wäre.
- Schön, wenn auf Flüssen und Seen, wie auf der Alster,
keine Motorboote führen.
- Wenn auf Hügeln und Bergabhängen Siedlungen sind, ist das eine
Entwertung der Landschaft.
- Einen Berg mit dem Auto zu erfahren, ist
vielfältiger Verlust.
- Autonutzung verhindert Seinserfahrungen.
- Es ist soviel Lärm in den Straßen, dass man zumindest
die Ohren der Menschen verkleinern
sollte.
- Technik ist heute, insbesondere die der Medien, allgegenwärtig,
so dass ihre kritische Reflexion
fast nicht mehr möglich ist.
- Warum kann die Gesellschaft nicht das Autofahren wie das Rauchen
eindämmen?
- Das Problem des Autos sind ja nicht nur die notwendigen Straßen,
sondern auch die Parkplätze
– von den Emissionen ganz abgesehen.
- Hohe Geschwindigkeiten
mit Motoren haben selten nachvollziehbaren Sinn.
- Ist der Fernseher über meinem Hotelbett ein Sender oder
eine Kamera?
- Die Umkehrung eines Urlaubs: Eine Landschaft oder eine Stadt
könne man nur mit dem Auto erfahren.
- Motorisierung kann man über
seinen Körper und Seele kritisieren, also nicht nur
theoretisch.
- Hinter jeder unnötigen Autofahrt steht ein großer
egoistischer Wille.
- Technik ist kein Mittel,
sondern eine formende Kraft, die auch den Menschen einschließt.
- Autofaszination erklärt sich wohl auch durch die Angst vor
Kontrollverlusten, d. h.
die Herrschaft über die Situation zu verlieren.
- Ich gebe diesem Hotel in Südfrankreich
einen zusätzlichen Stern, weil es in seinen Zimmern kein
Fernsehapparat aufgestellt hat.
- In öffentlichen Verkehrsmitteln ist man zumindest
Teil der sozialen Welt und
nicht abgeschottet von ihr.
- Die Technik hat leere Stellen,
die die Technik selbst nicht auffüllen kann. Diese Lücke wird von
der Bewusstseinsindustrie gefüllt.
- Ein Auto löst den Kontakt zur
Welt.
- Dass die Bundesbahn alle Autozüge abschaffen will, begrüße ich, denn diese belasteten
massiv die Urlaubsregionen. Dass allerdings auch viele Nachzüge
nicht mehr fahren werden, bedaure ich.
- Je schneller ich fahre bzw. gefahren werde, desto mehr bin ich
gestellt – d. h. gefesselt. Das gilt auch für beschleunigte Dinge,
die man „schneller stellt“. In der Beschleunigung ist der Mensch
besonders stark gestellt.
- Eine Fahrt im Kreuzfahrtschiff
ist potentiell ein Gestelltsein zur Unbeweglichkeit.
- Aus materiell-körperlicher Perspektive ist man ohne motorisierte
Hilfen primär Natur, sonst
ist man Technik.
- Das Ehepaar, beide extrem übergewichtig, müssen selbst die zwanzig Meter zur
Hotelrezeption fahren.
- Welch ein qualitativer Unterschied zwischen einem
Segelboot und einem Wasserskijet.
Das Segelboot steht für Langsamkeit und Stille, der Wasserskijet für
Krach und Umweltzerstörung, der Inbegriff für aggressive, vollkommen
unnötige Bewegung.
- Autofahrer verabsolutieren das
Ziel bzw. das Ankommen, die Mittel und Folgen werden
ausgeklammert.
- Ein fahrendes Auto ist eine
Waffe im Einsatz.
- Wer ständig Auto fährt, verpasst einen großen Teil des Lebens.
- Statistisch gesehen sind junge Menschen „lebengefüllter“, wenn
sie ihr Leben nicht an Motore
abgeben.
- Motore im Einsatz kennen keine
Ethik.
- Inzwischen führen die Autoauffahrten auf Höhe des Hauseingangs vorbei, so dass man
direkt von dort in das Auto steigen kann. Somit erspart sich der
Autofahrer selbst den kurzen Gang durch den Garten.
- Nicht Fußgänger und Radfahrer ramponieren unsere
Straßen und Brücken, sondern
der motorisierte Verkehr.
- Menschliche Technik
gehört zum Wesen des Menschen. Sie hat in der Regel keine
nennenswerten negativen Nebenfolgen.
Motorisierte Technik hat
immer negative Folgen (Energiebedarf, Emissionen) und Enteignung
der Nutzer. Wegen dieser Ambivalenz der Motoren gilt folgende
Maxime: „So wenig Einsatz wie irgendwie möglich“ bzw. So viel
Motoreneinsatz wie nötig“. Der Einsatz aus Bequemlichkeit ist
inakzeptabel.
- Motorisierte Technik hypnotisiert, technikkritisches Denken findet nicht statt.
- Prometheus brachte den Menschen das Feuer. In der Form des
Motors ist das Feuer zur
höchsten Effektivität, aber auch Destruktivität gebracht.
- Da ich mein Erkennen von Menschen immer noch
an Gesichtern festmache,
aber meine Nachbarn und Bekannten in der Regel nur noch in Autos an
mir vorbeifahren, könnte ich wohl schnell als arrogant bezeichnet
werden. Ich muß also endlich die Formen von den verschiedenen
Automarken und den Namen der jeweiligen Besitzer lernen.
- Viele Zeitgenossen definieren
sich nur noch über den Besitz neuester Technologien. Das gilt
insbesondere für elektronische Medien.
- Die Faszination der Motorentechnik besteht darin,
ohne Anstrengung zu großer Macht zu kommen oder unterhalten
zu werden.
- Autofahren ist ein Leben aus
zweiter Hand.
- Dinge, wenn sie mit Hilfe von Motoren sehr schnell bewegt
werden, werden tendenziell zu
Schatten, zu Bildern, zu Symbolen, zu Nichtdingen. Die
Erfahrungen beim schnellen Autofahren haben also tendenziell
Zeichencharakter. Autofahrten und Bilder beruhen auf Ähnlichkeit,
die eben nicht Wirklichkeit ist.
- Die Wahrnehmung von „sozialen Dingen“ wird immer mehr durch
Zeichen ersetzt.
- Mensch oder Motor?
That´s the question. Der Motor ist kein reines Mittel, sondern mehr
„Entscheider“ und Bestimmer.
- Mit dem Auto und den Bilderfluten wird
uns die Welt fremd.
- Beim Autofahren und Medienkonsum hat der
Körper keine konstituierende
Funktion. Der beseelte Körper (der aktive Leib) ist dann nur
noch tote Materie. Diese Menschen werden dann nur noch gelebt.
- Nur die Technik gilt heute als das Fundament der
Entwicklung der Zukunft. Vom Humanismus spricht man hier
allerdings nicht. Das wäre allerdings zu frech.
- Grundsätzlich gilt: Der Einsatz von Motoren wirkt wie der
Konsum von Drogen, denn der Benutzer wird in
Abhängigkeit
gehalten - , auch wenn es gar nicht notwendig ist.
- Der Staat und öffentliche Institutionen haben nicht die
Aufgabe, jegliche Eigenbewegung aus Bequemlichkeitsgründen
überflüssig zu machen.
- Der größte Fehler in der Geschichte der
Stadt war, den um 1900
einsetzenden motorisierten Individualverkehr nicht kategorisch von
ihrem Gebiet verbannt zu haben.
- Auch auf größte Irrationalität
zu beharren, wie sie sich im motorisierten Individualverkehr zeigt,
beruht offensichtlich auf der normativen Kraft des Faktischen
(Jellinek).
- Der Motor ist das entscheidende Mittel des Menschen,
die Natur bis zur Unkenntlichkeit
zu unterwerfen zu machen. Der Mensch will kein Teil der
Natur, sondern ihr Beherrscher sein.
- Motorenausrichtung fördert Seinsvergessenheit.
- Navigator ist für mich
die Metapher für Entsubjektivierung. schlechthin.
- These: Wenn man nur sitzt und nicht intensiv geistig tätig ist,
wird man wegen Sauerstoffmangel
sehr müde.
- Humane Technik erweitert die Möglichkeiten des Menschen.
Motorisierte Technik ersetzt
ihn körperlich und geistig. Sie ist nur in begründeten Fällen
sinnvoll und hilfreich.
- Das Kind will, dass wir ihm helfen, allein zurechtzukommen. Das
ist eine Abhängigkeit auf Zeit. Die Technik als Ware dagegen will
immerwährende Abhängigkeit.
- Die griechische Wurzel „autos“
(selbst) des Wortes Auto verweist bereits auf die Gefahr der
Herrschaft des Motors über die Nutzer.
- Das Gegensatzpaar „Humane Technik und motorisierte Technik“
entspricht Leib und Körper.
- Warum gibt es nicht beim Lärm
gesetzliche Grenzen wie bei der Geschwindigkeit?
- Der Unterschied zwischen
humaner und motorisierter Technik ist entscheidend. In der
humanen Technik ist die vom eigenen Körper erzeugte (metabolische)
Energie einziges Antriebsmittel der Bewegungen, während in der
motorisierten Energie die Bewegungen von externer Energie mit all
seinen negativen Folgen für Mensch und Umwelt betrieben wird. In der
humanen Technik ist der Mensch immer noch Subjekt, in der
motorisierten Technik kehrt das Verhältnis sich faktisch um.
- Der damalige Gesetzgeber hat zu Beginn der motorisierten
Individualverkehrs Panzer
von dem Gleichheitsprinzip ausgeschlossen. Hätte er bloß die Autos
und Motorräder gleich hinzugenommen.
- Autos und Unterhaltungsmedien sind scheinbare
Wegbereiter, real sind es
Ruheplätze ohne Ruhe.
- Der eigentliche „Motor“ der motorisierten Zivilisation ist das
offensichtlich niemals zu stillende Bedürfnis nach
Bequemlichkeit. Absolute
Bequemlichkeit findet man nur im Tod. Deswegen ist gegenwärtige
Zivilisation eine nekrophile (Erich Fromm).
- Immer mehr menschliche Fähigkeiten werden durch motorisierte
Techniken übernommen. Das ist keine Steigerung, sondern eine
Minderung der Lebensqualität.
- Die subjektive Auslöschung und die objektive Beschädigung der
Welt durch die ständige Zunahme der Geschwindigkeiten.
- Ist ein Pedelec ein
partielles Fahrrad oder ein partielles Motorrad?
- Humane Technik beruht
auf metabolischer (körpereigener). Motorisierte Technik auf externer
Energie (Ivan Illich). Der Begriff "Humane Technik" ist ein sehr
wichtiger Unterscheidungsbegriff.
- Autofahren ist höchste
Abstraktion von der Umwelt und von sich selbst. Man nimmt die
Realität nicht mehr zur Kenntnis, kann es bei 100 km/h auch nicht.
Das ist der Preis der Fremdbewegung.
- Ein Nachbar, obwohl noch gut im Saft, ist stolz auf sein
Pedelec und verkündet die
Vorteile: „Ich brauche mich bei schwierigen Strecken nicht mehr
anzustrengen und die Leute bewundern mich, wie ich sie bei
Ansteigungen problemlos und locker überhole.“ Kommentar: Er hat das
Wesen des Fahrrads und die Produktivität von Schwierigkeiten nicht
verstanden, von der politischen Dimension des Radfahrens ganz zu
schweigen.
- Bis jetzt mußten sich Stadt und Landschaft nach den
„Bedürfnissen“ des Autos ausrichten, es wird Zeit, diesen
Prozess umzukehren.
- Auf der Alster gibt es keine Motorboote. Welch ein Frieden.
Es geht also.
- Erst war die Stadt, dann
erst kam der motorisierte Individualverkehr mit Macht und unter
seiner Herrschaft wurden engnetzige Schneisen mit größter
Brutalität gezogen.
- Welch relativ behutsamer
Eingriff in die Landschaft durch Bahnstrukturen im Gegensatz
zu Autostrukturen.
- Die motorisierte Zivilisation
ist für den Körper oft und für die Umwelt immer eine
Zumutung.
- Motoren, egal als Auto, Motorrad oder Rasenmäher, sind
aggressiv, aber das wird
verdrängt.
- Schon merkwürdig: Motorenfahrer haben den Nimbus von
Freiheitsrealisatoren,
obwohl sie objektiv sich und die Welt zerstören.
- Das Auto stellt die Füße still,
der Navigator das Denken.
- Ein Leben für und in Autos und Unterhaltungsmedien ist real
lebensabwesende Askese.
Zwischen sich selbst und einem Ding der Außenwelt eine Beziehung mit
Hilfe des Autos herzustellen, ist keine Beziehung. Gleiches gilt für
Inhalte von Unterhaltungsmedien. Leben besteht aber aus Beziehungen.
- Enten-eller: Die Stadt oder das
Auto.
- Der Autofahrer stellt eine Verbindung zu seinem Auto her, in dem
er fährt, aber nicht zu der Umwelt, die sein Auto durchfährt.
- E-bikes lösen die
Probleme bezüglich Emissionen und Energie nicht, sondern verschieben
sie nur.
- Viele männliche Autobesitzer sorgen dafür, dass ihr größtes Auto
mit den Anfangsinitialien ihrer Frau oder Freundin auf dem
„Nummernschild“ ausgestattet wird. Ist das ein unbewusste Abwälzung
von Schuld?
- Vielleicht übersehen viele Autofahrer
Fußgänger oder Radfahrer, weil sie selbst keine sind und sich
fast nicht vorstellen können, dass immer noch einige von ihnen gäbe.
Deswegen sind Fußgänger und Radfahrer an sich eine Gefahr für den
reibungslosen Autoverkehr.
- Autofahren und habitueller Medienkonsum ist ein Leben in
vorgebahnten Allgemeinem mit
sehr wenigen Besonderheiten.
- Autofahren kann man mit Bewegungen von Elektronen um den
Atomkern oder mit denen von Monaden vergleichen: Auf vorgegebenen
Bahnen ohne jegliche Begegnungen
Strecken zurücklegen.
- Zu Begrifflichkeit: Natürliche
Bewegung versus motorisierte Mobilität.
- Das Auto bewegt sich, nicht
die Insassen des Autos. In den Medien bewegt sich die Umwelt
als Fiktion.
- Alle sozialen Schichten
sind von der alles überspülenden Welle der Technologien ergriffen.
- Motorenwelt ist ein
beschreibender Begriff der Gesellschaft, aber auch ein
Bewusstseinszustand.
- Wir brauchen nicht mehr Motore, sondern
weniger.
- Ein Navigator enteignet.
- Autofahren hat viel mit Herrschaft (auch über sich selbst im schlechten Sinne) zu
tun, die aber real Abhängigkeit ist.
- Dass man mit dem Auto, statt mit dem
Zug fährt, ist für mich
nicht nachvollziehbar und diese Entscheidung ist objektiv
destruktiv.
- Im Zug habe ich keinen Kontakt zur äußeren Umwelt, aber
Kontakt zu den Mitfahrenden.
- Technik kann alte Technik
effizienter und sparsamer machen – aber nicht immer.
- Nichtnotwendige Technik und Motore
entfremden vom eigenen Leben
und zerstören die Umwelt.
- Das Auto ist das wahre und
wirkende Selbst, nicht der Autofahrer.
- Es ist für mich unbegreiflich, mit dem Auto quer durch
Deutschland zu fahren, statt den Zug zu nehmen.
- Hells Angels bringen
Auto und Motorrad auf den Begriff.
- Bewegungen im Schein und motorisierte Bewegungen sind
lebensfeindlich.
- Für motorisierte Bewegungen sollte man von
Mobilitätsräumen, für Gehen
und Radfahren von Bewegungsräumen
sprechen.
- Per Auto und Motore kommt man nicht
ad astra,d . h. zu
wirklichen Sternen.
- Das Auto ist das eigentliche autos (selbst), der Autofahrer ist eine Funktion des Autos.
- Was bei den Jugendlichen
die Medien sind, sind für die
älteren Menschen das Auto.
- Einem allein technisch denkenden Menschen ist
das Sein grundsätzlich
verschlossen.
- Die Technik zerstört das Wesen des Menschen,
macht ihn selbst zu etwas
Technischem.
- Die Endgestalt der Seinsgeschichte ist
die Herrschaft der Technik.
- Alles kommt darauf an:
Wann, wie lange und wo setze ich die Motorentechnik ein.
- Übernehmen die vom Menschen geschaffenen Dinge nicht den
Geist der Produzenten?
- Eine viel befahrende Bundesstraße: eine
wohl sortierte Müllhalde
bzw. Mülldeponie.
- Autofahrer (und Motorradfahrer) haben kein
Unrechtbewusstsein, weil a)
sie im Fluss der sich bewegenden Fahrzeuge fast unbeweglich sind, b)
weil aus dem fahrenden Auto der gesamte Verkehr subjektiv statisch
wirkt und c) sie den Gestank und Lärm in ihrem geschützten Gehäuse
nicht mitbekommen (bzw. Motorradfahrer den Lärm lieben). Erst wenn
man am Straßenrand längere Zeit steht, erkennt man die
Destruktionen.
- Die jeweils angewendeten Techniken
zu verbessern, ist
menschlich. Trotzdem gilt es aufzupassen, ob die jeweils
eingeschlagenen Wege einzuhalten sind.
- Das Motorrad bringt die Irrationalität des motorisierten Individualverkehrs auf den
Begriff.
- Hatte eine häufig gewählte Telefonnummer mir gemerkt, dann
eingespeichert, dann
vergessen, nun wieder gelernt. Fühle mich wohler.
- Tendenz: Eine technisch-motorisierte Welt ohne reflektierende
Subjekte ist eindimensional.
- Technische Rationalität = Zweckrationalität. Der Zweck wird heute vom Kapital vorgegeben,
was nicht reflektiert wird. Die Logik der Zweckerreichung beherrscht
das Denken. Hier gibt es keine Sprünge.
- Jede Autofahrt ist grundsätzlich
ein Verlust an Welt- und
Selbsterfahrung.
- Autos und Motorrräder verstecken ihr
Destruktionspotential im
ästhetischen Design.
- Warum sind Auto- bzw. Motorradfahrer
so unkritisch gegenüber den Folgen
ihres Tuns? Sie sehen räumlich und zeitlich punktuell. Den
strukturellen Blick bekämen sie, wenn sie eine längere Zeit an
einer viel befahrenen Autostraße stehen.
- Die „Verasphaltierung“
aller Wege ist allein dem Auto geschuldet.
- Unter Anwendung von Motoren können wir
Ziele ohne jegliche körperlichen
oder kognitiven Anstrengungen erreichen. Aber ist das ein
Gewinn? Ist das motorisierte Ziel überhaupt noch ein Ziel? Ist ein
Ziel ohne Weg ein Ziel?
- Motore entmenschlichen
(wortwörtlich) i. w. S.
- Im Barock und Rokoko faszinierte Mechanik zur Hauptsache als das
Wunderbare. Das findet auch heute noch statt. Nicht so sehr das
Nützliche, sondern oft als Faszination der Technik.
- Ein schnell fahrendes Auto wirkt (wortwörtlich) wie ein
Panzer, brutal, unsensibel,
mitleidlos, ..
- Durch den universellen Motoreneinsatz finden
Mentalitätsänderungen in
Richtung Passivität und Anspruchshaltung statt.
- Das Auto und erst recht Flugzeuge schaffen im Bewusstsein höchst
mögliche Reduktion von
Landschaften.
- Mit Auto oder Motorrad durch Landschaften zu fahren, ist
höchste Schwundform des
Kennenlernens.
- Hausauffahrten waren in
den Siebzigern oft im Geiste der Ökologie gestaltet, denn sie
hatten Anklänge an Feldwege. Heute sind diese Auffahren vollkommen
versiegelt mit wertvollen Platten.
- Wie man nicht zu einer Krankheit gratuliert, so
gratuliere ich auch nicht zu
einem neuen Auto oder Fernseher mit riesigem Bildschirm.
- In Flensburg gibt es eine Hauptdurchgangsstaße (Süderhofenden),
die täglich von Tausenden Autos benutzt wird. Jeder Autofan müßte
sich eine Stunde lang diese
Hölle von Lärm, Gestank und Häßlichkeit vom schmalen
Straßenrand ansehen, um zu einem differenzierten Urteil zum
motorisierten Individualverkehr zu kommen.
- „Der alternativlose Autofahrer“
ist derjenige, der jede Distanz über hundert Meter allein mit dem
Auto zurücklegt. Er fände es dumm oder unmodern, zu Fuß, mit dem Rad
oder öffentliche Verkehrsmittel (vom Flugzeugen abgesehen) in
Anspruch zu nehmen.
- Der Motor, weil er sich selbst bewegt (ein Automobil),
täuscht Leben vor. Beim Film
gelingt das oft perfekt, obwohl der Zuschauer in einem Stuhl nie
Teil dieser Filmwelt ist, d. h. er befindet sich kategorial in einem
anderen Raum.
- Das Volumen der Autos
einer Familie ist inzwischen oft größer als das bewohnte Haus.
- Nicht nur das Auto, sondern auch Unterhaltungsmedien gehören zur
Fremdbewegung.
- Ein Rasen entspricht den
Killing Fields, aber im Unterschied zum gemähten Kornfeld ohne jede
Notwendigkeit.
- Warum wehren sich zumindest nicht die alten Städte und Kurorte
nicht mit Händen und Füße (und Kopf) gegen Autos und Motorräder
innerhalb ihrer Mauern? Hier ist der
Widerspruch doch mehr als deutlich
und schmerzlich.
- Und immer und nahezu überfall
brüllen, heulen, brummen, summen Motore.
- Die
Differenz Rad - Auto entspricht genau der Differenz von
Technik und motorisierter Technik. Die Nachteile des
Motors sind einerseits körperliche, geistige und seelische
Enteignungen, andererseits die Belastungen auf die natürliche,
kulturelle und soziale Umwelt. Aber diese Nachteile müssen natürlich
noch ausbuchstabiert werden.
- Wenn Sklavenarbeit durch
Motore ersetzt wird, ist das mehr als sinnvoll, wenn
Menschenarbeit durch Motore
ersetzt werden soll, muss vor dieser Entscheidung sehr
verantwortlich nachgedacht werden.
- Nicht nur das Auto, sondern auch
Unterhaltungsmedien gehören
zur Fremdbewegung.
- Ein Motor kennt kein Mitleid.
Man beobachte nur einen Rasenmäher, wie er unerbittlich Bahn für
Bahn unter sich Leben zerstört.
- Technik und motorisierte Technik zwingt uns
in den Newtonschen Raum und Zeit.
- Das Netz der Autostraßen wird immer dichter, so dass es nicht
mehr lange dauern wird, bis aus dem
Netz eine homogene Fläche wird wie die Salzseen in Utah, wo
die höchsten Geschwindigkeiten für Autos erreicht werden.
- Die Destruktion entsteht nicht nur durch
die fahrenden Autos, sondern
auch durch das Straßennetz an sich.
Die Autostraßen an sich verändern Städte und Landschaften bis zur
Unkenntlichkeit.
- Der Fahrer von Autos operiert,
der Geher handelt.
- Sportler sollten aufpassen, dass
unsportliche Tätigkeiten wie
Schießen oder Autofahren sich selbst als Sport definieren.
- Der motorisierte Individualverkehr und seine Infrastrukturen
präferieren die Geometrie und
wirken homogenenisierend. Homogenität muß entstehen, wenn das
Ziel ist, den Widerstand gegen das Auto auszuschließen oder
zumindest zu minimieren.
- In BBC-News gibt es einen Französischkurs „Ma France“. In dem
Video „Directions“ wird die Verkehrssituation um Lyon gezeigt (nicht
intentional. Das ist ästhetische
die Hölle mit viel Gestank, Schmutz und Lärm. Dieses "Werk"
läuft überall.
- Tendenz: die Umwelt darf nicht betreten, sondern nur noch
befahren werden.
- Landschaftszerstörung
durch Versiegelung und Homogenisierung, um dem motorisierten
Individualverkehr möglichst viele Möglichkeitsräume zu öffnen.
- Selbstfahrende Autos
ist der gegenwärtige utopische Traum. Wer träumt so einen Quatsch?
- Der motorisierte Individualverkehr besteht aus einer
doppelten Belastung. a) die
fahrenden Autos und b) das Leichentuch des Straßennetzes.
- Ging man vor fünfzig Jahren in einer Stadt vor die Haustür, sah
man mit Sicherheit Menschen,
heute mit Sicherheit Autos.
- Der motorisierte Individualverkehr, wenn man
bilanziert, zerstört massiv
nichtmenschliches Leben und nimmt dem menschlichen Leben seine
Intensität.
- Übermäßiges Fernsehen und Autofahren stumpft ab, denn der
Körper und der Geist des Menschen, wenn er nicht übermüdet ist, kann
mehr und will mehr. Unterforderung
ist zumindest genau so schädlich wie Überforderung.
- Der Motorradfahrer: „Was habe ich sonst vom Leben?“. Das ist
ein hausgemachtes Problem.
- Welch ein Wahnsinn: An einem sonnigen Sonnabend an einer
Uferstraße: Motorräder rasen an einem vorbei, in der Regel verbissend alles aus dem Motor
rausholend, was möglich ist.
- Sie sind in München und wollen nun nach Venedig. Sie setzen sich
nicht in den Zug, weil die Flüge München-Hamburg und Hamburg-Venedig
billiger sind als die
Zugfahrt.
- Autofahren und Fernsehen gehören nicht zur
vita activa.
- In Auto ist der Mensch von der Umwelt getrennt, wenn man das
Auto selbst nicht als seine Umwelt interpretiert; in den Medien ist
der Mensch im Bewusstsein in einer anderen Welt. In der
Eigenbewegung bilden Mensch und Umwelt ein untrennbares, sich
gegenseitig durchdringendes Ganzes.
- Fußwege sind interessant,
Autobahnen sind langweilig.
- Das Unterwegssein in
Auto geht gegen Null. Selbst sitzt man, die Umwelt, das Gehäuse des
Autos verändert sich nicht, ist nicht die energetische Ursache des
Ortswechsels.
- Wer viel mit dem Auto unterwegs ist oder ständig
Unterhaltungsmedien laufen hat, wächst geistig nicht und
wird körperlich schwächer –
selbst wenn er in einem Stück bis nach Sizilien fährt.
- Motoreneinsatz führt zur
Erhöhung der Erderwärmung. Deshalb die Maxime: So wenig
Motoreneinsatz wie möglich, so viel wie nötig.
- Der Begriff „mobil“
lässt offen, ob Fremd- oder Eigenbewegung. Deswegeb sollte man ihn
meiden.
- Wenn ich die Augen geschlossen habe, bin ich bewusstseinsmäßig
allein in meiner inneren Welt. Auch Autofahren und Fernsehen finden
im übertragenen Sinne betrachtet mit geschlossenen Augen statt. Die
„Produkte“ sind fast ausschließlich
subjektive Konstruktionen.
- Motorisierter Individualverkehr ist
ein eigenes Werk der Versklavung
(nach E. Bloch).
- Mit Hilfe der motorisierten Technik hat sich der Mensch
zum endgültigen Herrscher der Welt aufgeworfen. Aber die Aggression wird vermehrt auf ihn
zurückwirken.
- Die Zeitungsüberschrift „Die Hügel hoch wie eine junge Göttin
mit einem Pedelec“ könnte auch aus einer
Autoreklame kommen.
- Ein Fernseher ist ein
dynamischer Scheinwerfer, dessen Lichtstrahl aus bunten
Bildern besteht.
- Städte und Landschaften werden für die „Bedürfnisse“ des Autos
umgewandelt.
- Informationen im Internet
verändern nicht ihre (gute oder schlechte) Qualität, aber
sie sind durch das Internet zugänglicher und verfügbarer geworden.
Diese Verfügbarkeit verringert wahrscheinlich die Verweildauer.
- Durch den Einsatz von Motoren sind nun alle Bewegungen bezüglich
Geschwindigkeit möglich, während die
Entscheidung für Eigenbewegungen
eine naturgemäße Begrenzung freiwillig anerkennt und als
Gewinn interpretiert.
- Bürger haben auf Bürger-steigen und auf Plätzen
einen aufrechten Gang, den
sie im Auto verlieren. Wenn der letzte Fußgänger zum Autofahrer
geworden ist, könnt ihr die Bürgersteige hochklappen, den Bürger
gibt dann nicht mehr. Aber ich schlage vor, die Bürgersteige als
eine Erinnerung an eine vergangene Zeit, wo das Gehen zum
Normalverhalten gehörte, bestehen zu lassen, gewissermaßen als ein
Denkmal für den großen Fortschritt auf dem Gebiet der Mobilität.
- Zur Sprachverwirrung des
Begriffes Bewegung: Ein im Sessel sitzender Mensch käme es nicht in
den Sinn zu sagen „Ich bin beweglich“. Sitzt er im Autositz, ist
dieser Satz eine Selbstverständlichkeit.
- Technischer und wirtschaftlicher
Fortschritt entpuppt sich
oft bei genauerem Hinsehen als menschlicher
Rückschritt.
- In einer autofreien Stadt oder Dorf gibt es mehr
Begegnungen.
- Unterhaltungsmedien vereinzeln
den Menschen. Er wird zu einer fensterlosen Monade.
- Am Sonnabend gegen Mittag: Alle fahren Auto,
keine Fußgänger und Radfahrer
in der Straße.
- Marx sah die Technik im
Sozialismus nur positiv als Grundbedingung für Verbesserung und
Fortschritt.
Ich will keine Kopfhörer und
recht nicht erst die überdimensionierten, die heute Kult sein
sollen. Das ist eben kein Fortschritt, sondern Rückschritt.
- Selbst autofreie Fußgängerzonen werden heute von vielen Menschen
wegen der Distanzen als unzumutbar bewertet.
- Die Straßen werden immer menschenleerer, aber dafür
„autovoller“.
- Ist stundenlange Fernsehen eine Selbstbetäubung oder eine Flucht oder?
- Entbilderung (Meister
Eckhart) macht frei gegenüber der fast absoluten Macht der Bilder.
- Auch wenn es in unserer Stadt noch immer einige Wege und eine
Einkaufstraße gibt, die für den motorisierten Individualverkehr
gesperrt ist, kann man zweifelsfrei von einer
Autostadt sprechen.
- Faustformel: Die Höhe des Einsatzes von Fremdenergie entspricht
dem Ausmaße der Enteignung und damit Entfremdung von sich selbst.
- Zigaretten und Auto haben den gleichen negativen Effekt auf die
Atmungsorgane.
- Auto und Fernsehen machen die Menschen zu
Sklaven, ohne dass sie es
bemerken – wie so oft in der Geschichte.
- Kritische Informationen in Form von kleinen Texten, Graphiken
und Bildern findet man in „autofrei leben Facebook“
- Eine autofreie Stadt würde über viel mehr freie Räume für den Menschen verfügen. Das kann
man gut an Plätzen ablesen, die autofrei sind.
- Es ist offensichtlich: Autofahrer haben
eine andere Logik der
Fortbewegung als Fußgänger oder Radfahrer.
- Unterhaltungsmedien und Autos täuschen die Nutzer über ihre
eigene Kraftlosigkeit.
- Man liebt Lebewesen,
Maschinen schätzt man, wenn sie notwendig sind.
- Navigatoren
sind die Umkehrung der Verhältnisses Mensch-Maschine: Der Navigator
gibt dem Menschen Befehle auf niedrigstem Niveau und der Mensch
führt sie freudig und selbstzufrieden aus.
Die Maschine macht den Menschen zu einer einfachen Maschine ohne
komplizierte Befehle und natürlich ohne Reflexion.Nur die
Eigenbewegung vermag sich selbst zu reflektieren.
- Der Autoindustrie ist es gelungen, die überwiegende Menschheit
von ihren Füßen zu holen.
- Warum und wie werden die katastrophalen Folgen des motorisierten
Individualverkehrs auf Umwelt und Menschen so
nachhaltig verdrängt?
- Die Erdoberfläche wird
im Bewusstsein auf das bestehende und noch auszuweitende Straßennetz
reduziert. Aber:The map is not the territory (Korzybski).
- Wir brauchen Auswilderungsprogramme für Autofahrer und zwanghafte
Motorennutzer.
- Wer allein aus sozialen Gründen
nur Auto fährt, ist krank.
- Bequemlichkeit ist das
meist benutzte Einfallstor für Motoreneinsatz.
-
Das Auto ist eine
motorisierte Prothese, die meistens ohne Grund in Anspruch
genommen wird.
- Der Ausdruck „Traumstraßen für
Autos“ ist genau so widersprüchlich wie „Traum-Gefängnis“.
Beide Formen nehmen die Freiheit und Schönheit.
- Motoreneinsatz kennt keinen Selbstzweifel.
- Nur von außen sieht man
das Zerstörerische und Aggressive von schnellen Objekten.
- Wer möchte an Autobahnen wohnen?
Ich kenne jedenfalls keine Autonarren oder ADAC-Funktionäre.
- Die Bewegungen von Motoren sind
brutal. Sie kennen kein
Mitleid.
- Die modernen Strukturen der
Gesellschaft wären ohne Motore nicht möglich.
- Worin besteht der Wert, wenn etwas
technisch auf der Höhe der Zeit steht oder technisch
ausgereift ist? Sind es Verringerung von Material und Energie bei
der Produktion, Betrieb und Beseitigung? Einfachere Bedienung?
Erhöhung der Bequemlichkeit? Steigerung der Schnelligkeit? und… Hier
bedarf es der genauen Antwort, um den jeweiligen Sinn der
technischen Neuerung zu bewerten.
- Das Auto verändert vieles, so auch
den Willen ihrer Nutzer.
- Ist der „Haus-zu
Haus-Transport“ von Menschen und Gütern wirklich immer
erstrebenswert, ein Wert an sich?
- Ein Nachbar: „Ich verstehe nicht das ständige Gerede von dem
angeblichen Bewegungsmangel des modernen Menschen. So fahre
ich täglich im Durchschnitt mehr als hundert Kilometer. Da kann mir
doch wirklich keiner ein Mobilitätsdefizit vorwerfen“.
- Mich nervt wahrscheinlich deswegen
Motorlärm und nicht „Geräusche“ von Kindern, Handwerkern,
Natur, weil ich zumindest im Unterbewusstsein weiß, dass Motore
beständig Emissionen ausstoßen.
- Die in meiner Theorie
entscheidende Differenz ist die zwischen einer Maschine, die
von Lebewesen bzw. von Wind, Wasser, Luft und einer Maschine, die
von einem Motor angetrieben wird. Der Motor ist die neue Qualität,
der den muskulären Einsatz, der viel weiter reicht als die Muskeln,
überflüssig macht.
- Motore sind der Kern des so genannten Fortschritts, den ich in
vielen Fällen als Rückschritt
beschreibe, weil er Bewegungen ihrer Nutzer überflüssig macht.
- Liebt die Motoren nicht,
sondern: Setzt sie nur so wenig wie möglich ein und so viel wie
nötig.
- Sie fragte entsetzt nach „Ihr habt tatsächlich kein Auto“. Das
klang wie „Ihr habt kein Selbst,
keine Identität, keine Seele.“ Das entspricht dem heutigen
Zeitgeist, und auch etymologisch ist sie auf der richtigen Spur,
denn das Wort Auto kommt von grch. autos „selbst“.
- Wenn ich mit dem Auto oder Zug fahre, werde ich transportiert,
d. h. beim Transportiertwerden bewegen sich die Menschen nicht,
denn das Auto oder der Zug fährt, aber der Mensch sitzt – und
Sitzen ist bekanntlich kein Sichbewegen. Dass
der kategoriale Unterschied
zwischen Eigen- und Fremdbewegung nicht bewusst wird, liegt
darin begründet, dass beide Bewegungsarten unter dem Oberbegriff
Bewegung undifferenziert zusammengefasst werden. Deswegen kann
Fahren im Bewusstsein und in der Sprache problemlos als
Eigenbewegung aufgefasst werden, was das Fahren ja früher auch war
(Fahrende Studenten liefen und fuhren nicht in der Kutsche) und was
beim Radfahren auch tatsächlich der Fall ist.
- Warum fahren viele Menschen
so
gerne Auto? Das Auto erfüllt den Traum vieler Menschen, sich
ohne jegliche Anstrengung zu jedem Ziel und zu jeder Zeit
fortbewegen zu können. Aber die genaue Analyse zeigt, dass die
Fahrenden sich nicht bewegen, sondern dass sie bewegt werden. Hinzu
kommt, dass die Herstellung des Autos nicht unerhebliche Ressourcen
verbraucht und beim Betrieb schädliche Gase und Stoffe emittiert,
sowie für den Betrieb die zerstörerischen Strukturen in
Landschaft und Städte durchsetzt werden. Und: Das Auto koppelt den
Fahrenden real und in der Wahrnehmung nicht nur von der realen
natürlichen, kulturellen und sozialen Umwelt, sondern auch von sich
selbst ab. Alles in allem: Der Traum vom Auto ist ein Albtraum.
- Motorenangetriebene Räder ersetzen die Füße des zeitgemäßen Menschen.
- These: Wer viel fernsieht,
überwindet alle Distanzen über dreißig Meter mit dem Auto – aber
nicht umgekehrt.
- An meinem Fenster fahren
immer mehr Autos vorbei, die wenigen Radfahrer werden noch weniger,
Erwachsene erscheinen gar nicht, nach Schulschluß sehe ich
allerdings einige Kinder zu Fuß oder mit dem Roller, wenn sie nicht
von ihren Eltern mit dem Auto abgeholt werden.
- Die aufwendigen Infrastrukturen für das Auto sind und werden
mit allergrößter Brutalität gegenüber besehendem Leben realisiert.
Das sieht man, wenn den Straßen in ihrer
„Lebensleere“ an.
- In Schleswig-Holstein fanden im vergangenen Jahr
14 700 Wildtiere den
Straßentod.Die einzige Lösung: Jäger fordern mehr Wildbrücken.
- Technik verändert nicht nur die Erdoberfläche, sondern schafft sie neu. Deshalb ist die
Bezeichnung „Anthropozän“ angemessen. Die Schaffung einer neuen
Erdoberfläche durch Technik ist ein klassischer Fall von
Dekonstruktion: Erst wird die Erde destruiert und danach den
menschlichen Bedürfnisse entsprechend neu konstruiert.
- Grundsätzlich ist Technik
ein (1) Ausdruck des Lebens. Man sollte zwischen Können (=innere
Technik) und Technik (= objektivierte Technik) unterscheiden.
- Das Bild hat keine reale
Identität mit dem Abgebildeten, das Auto hat mit der Wirklichkeit, die es durchfährt, so wenig
Berührung, dass man nun wirklich nicht von Wirklichkeitserfahrung
reden kann.
- Die ungeheure Macht des
Autos und Fernsehens über die Menschen kann man nur mit einer
hochgradigen Sucht erklären. Eine Sucht, die intensivst und fast
mit Gewalt wegrationalisiert wird.Vermutung: Viele Eltern fahren
ihre Kinder nicht aus Liebe zu ihnen
überall hin, so zur Schule, sondern sie lieben das Fahren, d.
h. sie bringen kein Opfer.
- Mit dem Auto zu fahren, ist eine
uneigentliche, ja "un-menschliche"
Bewegung, weil die Autuoinsassen keinen Eigenanteil an der
Bewegung beisteuern.
- Eine ungewöhnliche, aber präzise Beschreibung:
Die Verstraßung der Landschaft.
- Formel-1 Rennen = legalisierte
Raserei
- Das Auto hat inzwischen in den Gehirnen den Charakter von
Naturwüchsigkeit angenommen:
Wie man einen Menschen ohne Nase sich nicht vorstellen kann, so kann
man ihn auch nicht ohne Auto denken.
- Die Frage nach dem Gebrauchswert (genauer:
Gebrauchsunwert) des
motorisierten Individualverkehrs stellt selbst die traditionelle
Linke (von den Gewerkschaften über die SPD und LINKE) nicht.
- Zu meinem Haus bedarf es nur eines schmalen Feldweges, der ausnahmsweise auch von einem
motorisierten Fahrzeug provisorisch befahren werden könnte.
- Motorisierte Technik muss sich offensichtlich selbst
ad absurdum führen, um
überwunden zu werden.
- Das anhaltend schöne Wetter hat seine Schattenseiten: Paris
leidet unter einer starken Luftverschmutzung durch feine
Staubpartikel, die vor allem aus
den Dieselmotoren des Strassenverkehrs stammen (NZZ v. 14. 3.
14).
- Der motorisierte Individualverkehr frisst stündlich und
unersättlich Räume für seine
Zwecke.
- Das schamhaft versteckte Auspuffrohr ist das Wesen des Autos.
- Wir leiden an Übermotorisierung.
Und: Die Nachfrage nach motorenbetriebene Maschinen schein
unbegrenzt zu sein.
- Der Motorenlärm auf der
Erde, über dem Wasser und in der Luft nimmt ständig zu.
- Vermutung: Wenn ein Gestank
anwesend ist, riecht man ihn nicht, weil man nicht gleichzeitig
sein Gegenteils erfährt. Information ist ein Unterschied. Und weil
man den Gestank nicht riecht, denkt man schnell, er existiert nicht.
- Verdichtetes Bauen ist
nur dann ein Problem, wenn der motorisierte Individualverkehr
herrscht.
- 1920 fuhr das erste Postauto
nach Flims. Dies bei der Bündnerregierung durchzusetzen, war nicht
einfach, denn der Bündner wollte Automobile nicht in seiner Gegend
dulden. Die Autos stinken, und sie lärmen, wurde damals stur
behauptet. Hatten die Bündner Unrecht?
- In der Regel wird die Ersetzung der Eigenbewegung durch
motorisierte Maschinen nicht von außen erzwungen, sondern diese
Maschinen werden in freier Entscheidung gekauft. Deswegen
verfallen viele Käufer in den Irrtum, sie würden ihre Eigenbewegung
nicht verlieren, da sie sie ja gekauft hätten. Mit anderen Worten:
Sie bekommen den Wechsel von Eigen-
in Fremdbewegung nicht mit bzw. wollen ihn nicht wahrnehmen.
- Abends bei Regen mit dem Zug durch die Großstadt zum
Hauptbahnhof: Auf den breiten Autostraßen sieht man, wie sich
Automassen langsam und zäh fortbewegen.
Das ist ein Blick in die Hölle.
- Intensive Nutzung motorisierter Technologien macht körperliche
und geistige Arbeit i. w. S. überflüssig. Aber die meisten Menschen entmündigen sich
körperlich und geistig offensichtlich problemlos und mit großer
Freude
- An die Autofahrer! Denkt
daran, dass ihr Füße habt, Radfahren könnt und wissen müsst, mit
öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren, kein sozialer Abstieg ist.
- Wenn es so ist, dass die Luft
im Innern der Autos besser ist als außerhalb des Autos, dann macht
es Sinn und erklärt, warum so viele Menschen Ortsveränderungen nur
noch im Auto machen. Es ist wie nach einem Chemieunfall, wenn die
Bewohner aufgefordert werden, ihre Fenster zu schließen.
- Autos sind ein wirkungsvolles Mittel, Kontakte mit der
jeweiligen sozialen, natürlichen und kulturellen Umwelt zu
verhindern bzw. zu unterbinden. Deswegen sollte man präziser vom
Isolationsverkehr statt
Individualverkehr sprechen.
- Äußere motorisierte Technik macht innere Techniken und
Eigenbewegung überflüssig, weil funktionslos. Die motorisierte
Technik nimmt ihre Benutzer zunehmend
gefangen. Motorisierte
Technik erzeugt im Nutzer Fragilität.
- Maxime: Distanze so viel
wie möglich zu Fuß oder mit dem Rad bestreiten. Wenn das nicht geht,
öffentliche Verkehrsmittel nutzen und erst dann das Auto in Anspruch
nehmen.
- Selbst unter Stadtplanern ist
eine fundamentale Autokritik ein Tabu.
- Ich kannte die lange Telefonnummer eines Verwandten, nun habe
ich sie gespeichert - und sofort
vergessen. Daraufhin habe ich die Speicherung
gelöscht. Man kann also
auch einen Schritt zurückmachen. Das ist allerdings eine
Revolution, zu der offensichtlich viele nicht in der Lage sind.
- Ein Auto ist körperlich, ein Unterhaltungsmedium ist geistig
eine totale Krücke.
- Häuser müssen inzwischen weite
Abstände zu den umliegenden Häusern haben, damit sie sie mit
Autos ausgefüllt werden können. Ein Haus ist nun eine Insel, die
nicht von Wasser, sondern von Autos umgeben ist.
- Das zeitgemäße Autodesign
wird immer panzerähnlicher.
- Wer eine zumutbare Strecke mit dem Auto zurücklegt,
liebt faktisch weder die Strecke
noch sich selbst.
- Ihr könnte die Bildschirme
noch so groß machen, aus ihnen wird nie Realität kommen. Deswegen
sind sie auch keine Fenster zur Welt. Glück entsteht auch nicht
durch größte und schnellste Autos.
- Das tiefste Unglück ist
Beziehungs- und Bewegungslosigkeit.
- Räder sind keine Füße.
- Das Laufrad läuft, nicht Du,
der auf dem Laufrad steht.
-
Fremdbewegung ist eine Krankheit,
die sich immer weiter ausbreitet.
-
Ein Auto wird auch dazu genutzt, sich
zu verstecken bzw. seinen
Körper für die Außenperspektive durch den des Autos zu ersetzen.
-
Wer jeden Meter mit dem Auto fährt und darüber noch stolz ist,
weiß nicht, was er der Welt
und sich antut.
-
Autostraßen werden nach einem Schneefall in kürzester Zeit
noch hässlicher.
- "Bewegungsarmut begegnen
wir mit Laufbändern..."( José Mujica, Präsident von Uruguay. Diesen
Hinweis verdanke ich Ulrich Grober)
- Einsicht auf einer Brücke mit Blick auf die Stadt, wo sich
Tausende Autos durch die engen und breiten Straßen quälen:
Wer seine Stadt liebt und Verantwortung für sie übernimmt,
schafft sein Auto ab.
- Die Logik der Logik ist wohl doch von inhaltlichen Fundamenten
abhängig. So gibt es eine Auto-Logik, die vom motorisierten Individualverkehr, und
eine Öko-logik, die von der
Natur her denkt.
- Das Auto führt Krieg
gegen seine gesamte Umwelt – und es ist bis jetzt Sieger.
- Man sieht Autos, aber keine Menschen:
Das sichtbare Kleidungsstück
von zeitgemäßen Bürgern ist heute das Auto.
- Die Autoindustrie und ihre Helfer sind nicht so dumm, dass sie
alle Flächen zu Straßen machen, denn dann gäbe es keine Ziele
mehr. Also einige autofreie „Inseln“ wie Arenen, Einkaufszentren und
natürlich Wohnungen bleiben.
- Das wahre Wesen des Autos zeigt sich im
Auspuffrohr: Gestank und
Hässlichkeit. Die glänzende Hülle versucht dieses Wesen zu verbergen
und dies Verstecken gelingt oft – zu oft.
- Abwesenheit von Autos ist die
notwendige Bedingung für Schönheit.
- Heimat zeigt ungleich
viel mehr als eine Straßenkarte für Autofahrer.
- Jetzt brauchen wir einen
Aufstand gegen die Motore, nicht um sie zu vernichten,
sondern den ihnen gebührenden Platz im Leben der Menschen
zuzuweisen. Dieser Aufstand kann ganz leise und friedlich vor sich
gehen, indem auf unnötigen Motoreneinsatz verzichtet wird.
Gelingt dieser Aufstand nicht, wird aus der Erde ein industrielles
System, in dem der Mensch den bewundernden Part spielt.
- Jede unterlassene Autofahrt ist ein Beitrag zum Umwelt- einschließlich Klimaschutz – und zur
eigenen körperlichen und psychischen Gesundheit.
- Automobilität ist kein Fortschritt im eigentlichen Sinne des Wortes, sondern ein
Fortfahren.
- Es gibt noch viele Menschen, die meinen, sie täten ihrem Körper,
ihrem Geist und ihrer Seele etwas Gutes, wenn sie bei jeder
Ortsveränderung das Auto nehmen, statt zu gehen oder das Rad zu
nehmen. In diesem Fall gibt es dann nur eine Änderung ihres
Mobilitätsverhaltens, wenn sie durch Aufklärung
von diesem Irrtum befreit
werden bzw. sich selbst befreien.
- Es gibt inzwischen viele Menschen die ihr Auto für jede
Ortsveränderung nutzen, egal ob gutes oder schlechtes Wetter. Aber
es gibt immer noch Menschen, die ihre Autonutzung vom Wetter
abhängig machen. Hier gilt folgender
Teufelskreis: schlechtes
Wetter > Auto in Anspruch nehmen > Wetter wird noch schlechter
usw.
- Warum lässt man eigentlich selbst in
Kurorten Autos zu?
- Elektromotore verschieben nur das
Emissionsproblem.
- Vor allen Häusern stehen Autos, um die
„Gefangenen“ von diesem Ort
zu einem anderen zu transportieren. Aber diese bemerken nicht, dass
sie Gefangene sind.
- Städte, Dörfer und Siedlungen sollten sich wehren, wenn sie zu
reinen Transitorten werden.
Ein Transitort ist kein lebenswerter Ort.
- Motorisierte Maschinen stellen den Nutzer still.
- Über technische Systeme und Apparaturen können fragile Menschen
überleben, sie meinen sogar besser zu überleben ohne ihre Fragilität
aufzugeben. Aber selbstverschuldete
Fragilität ist ein Zustand der Krankheit, zumindest des
Defizits und Gefährdung.
- 250 000 bis 300 000 (!) Fahrzeuge überqueren täglich die
vierzehnspurige (!) Georg-Washington-Hängebrücke nach
Manhattan.
- Zumindest diejenigen, die in
alten Städten bzw. Innenstädten wohnen, müssen auf das Auto
in ihnen verzichten.
- Halbierte Rationalität:
Der ADAC konstatiert, dass es auf deutschen Autobahnen im Jahr
2013 rund 415 000 Staus mit einer Gesamtlänge von 830 000
Kilometern gab (FAZ v, 31. 12. 13). Der Ausbaubedarf des
Straßennetzes sei dringend. Aber ist der Ausbau logisch zwingend?
Ersetzt hier nicht die normative Kraft des Faktischen (Jellinek)
das Bedenken logischer Möglichkeitsräume? Müssten nicht die
Ursachen des zunehmend motorisierten Individualverkehrs ebenfalls
hinterfragt werden? Viele Staus entstehen durch unnötige Nutzung
des Autos. Unnötig, weil kurze Strecken nicht zu Fuß oder mit dem
Rad bewältigt und öffentliche Verkehrsmittel von zu vielen
Autofahrern prinzipiell nicht in Anspruch genommen werden. Unnötig
auch diejenigen strukturellen Veränderungen, die allein dem
Autoverkehr dienen. Dass es mit weniger Autonutzung oder gar ohne
Auto nicht nur gut, sondern besser geht, ist meine langjährige
Erfahrung. Ich möchte jedenfalls nicht dazu beitragen, dass durch
den forcierten Ausbau des Straßennetzes die Versiegelung von
Landschaften fortschreitet und unsere Städte ihren urbanen Charakter
endgültig verlieren - von klimatischen Verschlechterungen gar nicht
zu sprechen.
- Autofahrer reduzieren drastisch soziale Zufälligkeiten und Ungewissheiten – und vergeben
damit Chancen, neue Erfahrungen zu machen.
- Fast alle Autos haben die
Funktion von Rollstühlen für Kranke, obwohl die Mehrzahl
der Autofahrer nicht krank ist.
- Der Navigator nimmt mir
die Fähigkeit des Wahrnehmens und Denkens, das Auto nimmt mir meine
körperlichen Bewegungen.
- Wir leben im Zeitalter der
Navigatoren. Der Navigator ist hier eine Metapher für Motore.
Motore sind u. U. nützlich, rauben aber auch dem Menschen das
Denken, körperliche Bewegungen und soziale Kompetenzen.
- Ich fahre mit dem Rad gegen mittags durch die Vorstadt. Ich sehe
keinen einzigen Radfahrer oder Fußgänger, dafür aber Autos, Autos
und Autos. Mir kommt ein schrecklicher Gedanke: Bin ich vielleicht
der letzte Vertreter der
früher weit verbreiteten Spezies Fußgänger bzw. Radfahrer?
- Das Auto wirkt wie ein Gefängnis
ohne Wärter.
Den Wahrnehmungen und den Gedanken, die hier gemacht werden, fehlen
reale Erfahrungen.
- Das ewige Unterwegssein
ergibt sich zwingend aus der Physik Newtons. Der Auto Süchtige
verhält sich also im Einklang mit den physischen Naturgesetzen,
indem er auf seine geistige und körperliche Autonomie freudig und
stolz verzichtet.
- Das Auto ist inzwischen zu einem
Körperteil der meisten
Menschen mutiert, zu dem man – wie zu seiner eigenen Nase, keine
Distanz herstellen kann.
- Die Parkplätze vor den großen Einkaufszentren sind von denkbar
größter Häßlichkeit.
Eigentlich müsste allein deswegen jeder Besucher fünf Euro
Schmerzensgeld bekommen.
- Ein Vergleich: Autofahren und
die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel finden beide im Modus
des Transportiertwerdens statt. Aber bei der Nutzung öffentlicher
Verkehrsmittel muss man sich mehr selbst bewegen, und man macht
ungleich mehr soziale Erfahrungen, die u. U. sehr intensiv sein
können.
- Die konsequente Präferenz für das Autofahren muss auch etwas mit
Autismus, zumindest mit Xenophobie
zu tun haben, sonst ist sie nicht nachzuvollziehen.
- Verdichtete Bebauung funktioniert nur ohne Autos. Verdichtete Bebauung mit Autos schafft
Hässlichkeit und ist das Gegenteil von Urbanität. Unverdichtete
Bebauung macht den Individualverkehr für das Wohnen erträglich,
erhöht aber das Verkehrsaufkommen massiv. Urbanität mit Autos ist
keine.
- Ein Ziel der motorisierten Technik:
Menschen im Kaufakt und in
Interaktionen weitgehend zu
eliminieren, z. B. Drohne bei Amazon, e-bay-Kauf und
Pizza-Bestellung.
- Je größer die Bildschirme der
Fernsehapparate, desto stärker werden die Wände dieses
virtuellen Gefängnisses.
- Eine so genannte gute
Verkehrsanbindung eines Dorfes oder Kleinstadt wirkt wie
ein Staubsauger. Er entzieht dem Dorf oder Kleinstadt Menschen,
Zusammenhalt, Schulen, Geschäfte, Ärzte, …. Verkehrserschließung hat
zumindest auch Nachteile. Wir denken hier nur von einer Seite, den
Vorteilen. Ein Beispiel zur „Staubsaugerwirkung“: Im Lauf der
neunziger Jahren waren die Straßen ins das Varaita-Tal (fünfzig
Kilometer von Turin entfernt) immer weiter ausgebaut worden. Von
Turin aus war man nun so schnell im Tal, so dass man abends wieder
zu Hause sein konnte. Damit begann der einstige Fremdenverkehr zum
wochenendlichen Ausflugstourismus abzustürzen. Statt solider
Einnahmen bleiben den Talbewohnern aber nur der Lärm, die Abgase und
der Abfall (Ein Bericht von Gerhard Fitzhum in der FAZ v. 27. 12.
13).
- Motorisierte Technik dient und befriedigt heute oft
Bequemlichkeit und Faulheit.
Die Umkehrung gibt es ebenfalls: Bequemlichkeit und Faulheit fordern
motorisierte Technik. Beide Phänomene schaukeln sich gegenseitig
auf.
- Ich vermute, dass inzwischen
weit über neunzig Prozent meiner Verwandtschaft, Bekannten und
Nachbarn nicht einen einzigen Gedanken darauf „verschwenden“,
dass es aus mehreren Gründen höchst problematisch ist, wenn sie sich
für jede Ortsveränderung über fünfzig Meter ins Auto setzen.
- So genannte Traumstraßen für
Autos zerstören traumhafte Landschaften.
- Wann werden im politischen Raum Subventionen für teure Autos gefordert?
- Wenn es stimmt, dass Gehen zu
einer höheren Qualität des Denkens führt (Thomas Bernhard),
kann ich nicht verstehen, warum so viele Autofahrer denken, ihr
Verhalten sei sinnvoll.
- „Gemeinsam die Welt entdecken:
Dubai, Bangkok, Columbo, Hongkong“ (aus der Werbung einer
Fluggesellschaft). Aber dort „entdeckt“ man zuallererst und zur
Hauptsache Flughäfen, Highways, Hochhäuser, Hotelanlagen. Deswegen
frage ich mich, was ich da soll.
- Im Auto und vor Unterhaltungsmedien wird das Leben der Nutzer
drastisch reduziert, denn Leben ist
Schöpfung. Gehen gehört dazu.
- Wir sollten nicht unspezifiziert vom Individualverkehr,
sondern immer vom motorisierten
Individualverkehr sprechen.
- In unserer Stadt ist eine neue Buslinie eröffnet worden, die auch unser Wohngebiet bedient.
Damit gibt es zumindest hier keine Begründung mehr für die
grundsätzliche Inanspruchnahme des eigenen Autos.
- „Auf acht Traumstraßen weltweit ist für Autofahrer das Ankommen
Nebensache. Auf diesen Straßen ist der Weg das Ziel“ (Flensburger
Tageblatt v. 14. 12. 13). Einwand: Autofahrer sind von der Welt isoliert
– und sei sie noch so
grandios.
- Mobilität bezieht sich auf die Art und Weise der
Ortsveränderung. Das kann im Modus der Eigenbewegung (Rad und Fuß)
und Fremdbewegung (Auto, öffentliche Verkehrsmittel wie Bus, Zug
und Flugzeug) durchgeführt werden. Die jeweils
dominierende Weise der Mobilität
bestimmt Geist, in diesem Fall beispielsweise die Präferenz
für ein bestimmtes Verkehrsmittel oder die Bevorzugung der
Eigenbewegung. Das erklärt, warum Autofahrer trotz aller Einwände
immer wieder in ihr Auto steigen müssen.
- Urbanität oder Auto? Das
muss entschieden werden.
- Leben ist Schaffen. Im
Modus des Fernsehens und Autofahrens herrscht das passive Existieren
vor.
- Die Bedürfnisse des Autos
und die Bedürfnisse der Natur sind diametral entgegengesetzt.
- Das Auto ist die effektivste und von der Gesellschaft
positiv sanktionierteste Form der Naturzerstörung. Das Auto
ist eine alles verschlingende Bestie.
- Auch Städte mit dem Zusatz
„Bad“ sind nicht vom Autoverkehr verschont.
- Ein typischer Bürger der Gegenwart: „Gehen! Ich bin doch nicht
blöde. Wozu habe ich zwei Autos
vor der Tür?
- Was fasziniert so viele
Menschen am Auto? Ich kann das überhaupt nicht nachvollziehen. Da
muß doch viel Selbstnegation vorhanden sein.
- Wer vor dem Fernsehapparat sitzt, ist überall,
bloß nicht zu Hause und bei sich.
- In unserem Stadtviertel, obwohl kein Discounter, geschweige
Lebensmittelhändler vorhanden sind, könnten alle seine Bürger
problemlos ohne Auto einkaufen,
zumal ein Getränkeauto wöchentlich ständig umherfährt.
- Prozesse des Lebens sind
nur in Ausnahmen nicht fragil, während Motore es immer sind. Motore
kennen kein Mitleid.
- Das Ausmaß der Umgestaltung der
Lebenswelt durch das Auto zu einer Motorenwelt wird entweder
nicht zur Kenntnis genommen oder verdrängt.
- "Menschen- und Naturgeräusche"
sind aus der Umwelt weitgehend verschwunden.
- Nur Motore einsetzen, wenn es
Sinn macht und unvermeidbar ist.
- Die Aussagen der Autofahrer sind nur dann
rational, wenn man das
System Auto verabsolutiert, ausschließlich nur die die „Interessen“
des Autos im Blick hat.
- Auf Mallorca haben
Bürger und Touristen gegen den Bau von Autobahnen protestiert.
Verstehst Du sie? Hättest Du mitgemacht?
- Ein Widerspruch? Er und
sie joggen zweimal in der Woche, er und sie überwinden ansonsten
jede Ortsveränderung mehrmals am Tage mit einem ihrer vielen Autos.
- Warum bemerkt fast keiner die ungeheure Hässlichkeit, die durch das Auto und seiner
dazugehörigen Infrastrukturen in Städte und Landschaften entstehen.
Hat die Ästhetik der Werbung hier die Wahrnehmungen undurchdringbar
überlagert?
- Jeder Flug, jede Autofahrt, jeder Kohlendixoid-Ausstoß „hilft“
mit sehr großer Wahrscheinlichkeit , die nächste klimatisch bedingte Katastrophe vorzubereiten.
-
Individualverkehr verhindert systematisch
spontane Kontakte. Diese
bilden aber vielleicht den halben sozialen Kosmos.
-
Autos fordern auf Autobahnen unbestritten den ganzen, auf
normalen Straßen den meisten Platz. Das ist genauso
unausgewiesen und letztlich
irrational wie in früheren Gesellschaften der Adel eine
Sonderstellung für sich beanspruchte.
-
Was beim Rauchen gelang,
müsste auch beim Auto möglich sein, nämlich die Einschränkung der
negativen Auswirkungen auf Mensch und Umwelt.
-
Das Auto ist die Ursache vieler
Krankheiten wie Klimaverschlechterung, Verödung der
Innenstädte, Rückgang spontaner Kommunikation und Interaktion,
Gesundheitsverschlechterung, kinderfeindliche Umwelten,
Landschaftszerstörung.
-
„Los Angeles ist nichts für
Fußgänger“ (Jessica Durlacher). Das gilt wohl für alle Stadte
der Welt.
- Vier- und sechsspurige Autostraßen durch die Stadt – Wenn
das keine Vorstufe zur Hölle
ist, was sonst?
- Je länger man im Auto sitzt, desto
weniger Kontakte hat man.
- Solange die Bürger
aus eigener Einsicht und
eigenen Erfahrungen nicht auf unnötiges Autofahren verzichten, ist
wirklicher Wandel hier nicht möglich.
- Wir haben nicht zu wenige
Autobahnen, sondern zu
viele unnötige Autofahrten. Unnötige Fahrten sind die aus
Langeweile, aus Bequemlichkeit, aus Unverantwortlichkeit, aus
Ich-Schwäche, aus Angst vor unbekannten Menschen in öffentlichen
Verkehrsmitteln, aus falsch verstandener Modernität. Aber unnötiges
Fahren zu problematisieren, ist ein gegenwärtiges
gesellschaftliches Tabu.
- Ich kenne viele Bürger, die seit Jahren nicht ein einziges Mal
zu Fuß oder mit dem Rad eingekauft
haben. Das ohne Auto zu bewerkstelligen, ist für sie eine durch
nichts zu rechtfertigende Zumutung.
- Schon jetzt fahren über eine (1!) Milliarde Autos auf der Erde
hin und her. In dieser Zahl verschwindet individuelles Tun und
individuelle Verantwortung bei den allermeisten Menschen
vollständig. Eine Milliarde Menschen können sich doch nicht die
gleiche Schuld auf sich laden - oder doch?
- Autos haben die Menschen von und aus den Straßen
vertrieben, wird es nicht
Zeit, diesen Prozess umzudrehen?
- Warum werden Autos von so vielen Mensch
geliebt und immer noch von
zu wenigen Menschen kritisiert?
-
In der Fremdbewegung wird der Mensch körperlich und geistig
drastisch reduziert, in stehenden und insbesondere in laufenden
Bildern
werden die Objekte drastisch reduziert (das gilt nicht für
Gemälde und gehaltvollen Photos).
-
Auch die unverzichtbare Autokritik muß in eine
gesamtgesellschaftliche Analyse
einschließlich der Bedürfnisse der Bürger eingebettet werden,
wenn sie nachhaltige Effekte erzeugen will.
- Durch Fernsehkonsum verlernt
man viel, aber lernt nichts.
- „Morgen fliegen wir nach Dubai, dann nach New York und von da
wieder nach Hamburg.“ Das wird mit allergrößter
Selbstverständlichkeit gesagt als ob man über die Staße liefe. Keine
Analyse, kein selbstkritischer
Zweifel.
- Es wäre ein Ausdruck der
Vernunft, wenn das Auto als ein Übel betrachtet wird, dass
man einsetzt, wenn es gar nicht anders geht.
- These: Jedes äußere Bild, wenn es nicht bedacht wird, schwächt
die Einbildungskraft.
- Umfangreiche Infrastrukturen für den Individualverkehr erzeugen
in jeder Stadt und Landschaft zwangsläufig
Hässlichkeit und Unwirtlichkeit.
- Eine Stadt ist nur dann
eine Stadt, wenn sie den Individualverkehr in ihren Mauern stark
reduziert.
- Menschen, die viele Stunden fernsehen, verlernen nicht das
Sprechen, sondern lernen das
Monologisieren.
- Ein Zuviel des Einsatzes
von elektronischen Medien und des Autos schafft Realitätsverlust,
denn beide sind zwei Kräfte, die Eigenbewegung negieren bzw.
verhindern: Das Auto mehr körperlich, aber auch geistig,
elektronische Medien geistig, aber auch körperlich.
- Autos sind im Gebrauch und durch die für sie notwendigen
Infrastrukturen im höchsten Ausmaße umweltschädlich. Trotzdem gibt es für ihren Einsatz in
begrenzten Fällen Argumente, die ihren Einsatz rechtfertigen. Spaß
ist übrigens kein Argument.
- Die viel zu vielen Autos überlasten Straßen und Brücken, so dass
Reparaturen immer häufiger notwendig sind.
Dieselben Vielfahrer
beschweren sich, wenn es deswegen Teilsperrungen gibt.
- Mit dem Zug fahren ist
komfortabel und ermöglicht soziale Erfahrungen.
- Fernseher, insbesondere mit großen Bildschirmen, bilden für das
Bewusstsein eine fast unübersteigbare Mauer. Das ist dann ein
Gefängnis, aus dem man sehr
schwer rauskommt.
- Wenn die Autofahrer von ihren Autos und Autobahnen reden, reden
sie aus der Perspektive der Struktur, ja
sind dann selbst ein Teil der
Struktur.
-
Mein eindringlicher Rat „Seht
nur auf den Antrieb“ Das englische Wort „bike" umfasst bicyle
and motorbike, also alle Fahrzeuge, die zwei Räder haben. Hier geht
man von der Form des Gegenstandes aus. Die Unterscheidung im
Deutschen in Fahrad und Motorrad geht vom Antrieb aus. Da das
Fahrrad auf Eigenbewegung und das Motorrad auf Fremdbewegung
beruhen, ist hier eine Gleichsetzung falsch. Diese
Überlegungen schließen keineswegs technische Verbesserungen am
Fahrrad aus, aber dann bleibt man in der Kategorie Fahrrad.
- Wenn der blindwütige Prozeß der Autovermehrung nicht durch
Vernunft gestoppt wird, werden im Jahr 2020
ca. zwei Milliarden Autos über die Erde fahren. Die ständige Vermehrung der Autos und der
entsprechenden Infrastrukturen kann nur geschehen, weil die
individuelle und kollektive Vernunft hier ausgeschaltet ist -
ähnlich wie bei den Lemmingen auf ihren Todesmärschen.
- Der Individualverkehr besteht nicht nur aus motorisierten
Fahrzeugen, sondern auch aus Infrastrukturen. Die Infrastrukturen sind noch
zerstörerischer als die Fahrzeuge selbst. Das darf in der Analyse
nicht aus dem Blick geraten.
- Die Essenz der Werbung besteht darin, explizit oder implizit
für die Fremdbewegung als
Bequemlichkeitsgewinn zu verkaufen.
- E-Bikes: Ein trojanisches
Pferd? Die unaufhaltbare Entwicklung von E-Bikes (schon
jetzt 45km/h und
zunehmend über längere Zeiten einsetzbar) führt letztlich zu einer
unbemerkten Umwandlung vom Fahrrad zum Motorrad. E-Bikes
funktionieren nach der Weise von Dopingmittel: Man bemerkt nicht
bzw. will nicht
bemerken, dass Eigenenergie durch Fremdenergie ersetzt wird. Wer
hier auf Fremdenergie angewiesen ist, muss seine Strecken und
Schwierigkeitsgrade verkürzen oder meiden.
- “The battery-powered personal transport devices. Testing
the bicycles of the future”
(BBC-News v. 14. 10. 13). Hier wird mit größter
Selbstverständlichkeit Fahrrad und E-Bike gleichgesetzt. Dieses
"Fahrrad der Zukunft" hat keine Pedalen mehr.
- Vorsicht: Mit dem Begriff Infrastrukturmaßnahmen sind häufig nur Straßenbaumaßnahmen
gemeint.
- Laute Straße - leise Politik!
Lärm macht krank. Im Lärmaktionsplan (LAP) der Stadt München sind
Maßnahmen zur Lärmminderung an einigen besonders belasteten Straßen
zusammengestellt.
- Eine apriorische Aussage
ist wahr, ohne dass sie empirisch verifiziert werden muss. Eine
apriorische Aussage wäre: Jede Stadt auf dem Erdball ist inzwischen
von der Autopest befallen.
- Die auf Motore fixierte und abhängige Existenzweise be- und
verhindert die Entwicklung
körperlicher und geistig-seelischer Fähigkeiten des Menschen.
- Die Proteste gegen steigende Treibstoffpreise in Sudan haben sich zu den schwersten
Unruhen seit der Machtübernahme von Omar al Baschir 1989
entwickelt.
- Motore ermöglichen erst hohe
Geschwindigkeiten von „Maschinen“. Die jeweils höchste
Geschwindigkeit ist in unserer Gesellschaft Selbstzweck.
Entschleunigung ist aber oft sinnvoller.
- "Die neue Freiheit in Tarup-Südost“, Hauptüberschrift einer
Regionalzeitung anlässlich der Einweihung einer Umgehungsstraße. Das
ist die Freiheit des Autos,
aber nicht die des Menschen.
- Gäbe es eine Partei, die
Autofahren und Medieneinsatz garantiert, gäbe es mit
Sicherheit eine hohe Wahlbeteiligung.
- Unnötiger Motoreneinsatz ist ein
doppeltes Vergehen: gegen
sich selbst und gegen die Umwelt.
- Freiheit reduziert sich
heute für viele Menschen auf „Freiheit für Motore“.
- Ständiges Autofahren und habituelles Fernsehen ist keine
vita activa.
- Motore reduzieren den Menschen geistig zu einer
Funktion, körperlich zu
einem passiven Ding.
- Autofahren verhindert Erfahrungen, die diesen Namen verdienen.
- Autofahrer wissen nicht,
was sie tun – bzw. wollen es nicht wissen.
- Beim E-Bike entstehen
natürlich auch Emissionen, allerdings an einem anderen Ort und zur
anderen Zeit.
- Motorisierte Bewegungen
nehmen ständig zu, menschliche Bewegungen ständig ab.
- Durch die engen Gassen
einer mittelalterlichen Stadt in Italien quält sich ein großes
Wohnmobil (!) aus Deutschland. Plötzlich ein Aufschrei, ein kleiner
Jungen ist von ihm angefahren worden, aber es ist nichts Ernsthaftes
passiert. Auf meine Frage, warum er hier mit dem Wohnmobil führen,
antwortet der Fahrer: „Wie wären wir sonst in die Innenstadt
gekommen?“
-
Wenn früh morgends
die ersten Autos starten
bzw. vorbeifahren, bemerkt man unweigerlich die stinkenden Abgase,
die im Laufe des Tages nicht mehr bemerkt werden, weil sie
omnipräsent geworden sind.
- "Das selbstbewusste Bürgertum im achtzehnten Jahrhundert erfand
eine eigene „Gehkultur“, mit
der es sich von der Welt des Adels abgrenzte. Während der
Aaristokrat in der Kutsche fuhr, ging der Bürger zu Fuß" (nach
Andreas Mayer). Ich vermute, dass der dümmliche Stolz der
Autobesitzer auf ihr Auto dem der Aristokraten auf ihre Kutsche
nicht unähnlich ist.
- Der habituelle Autofahrer praktiziert nicht mehr den aufrechten
Gang und verliert damit eine Quelle für berechtigten
Stolz.
- Ein wesentliches Merkmal der Urbanität ist
Fußläufigkeit. Fußläufigkeit
ist viel mehr als ortsverändernde Fortbewegung, sie erhöht
wesentlich die Möglichkeiten der originale Erfahrungen, der
direkten Kommunikation und Interaktion, der Kreativität und der
Spontaneität.
- Eine Siedlung mit einer
Infrastruktur für Autos, wie wir sie jetzt überall finden,
ist keine Stadt. So gesehen gibt es inzwischen weltweit keine Städte
mehr. Die Wiederherstellung der Stadt heißt radikale Zurückdrängung
des Individualverkehrs. Der Verkehr einer Stadt, die diesen Namen
verdient, besteht aus Fußgänger, Radfahrern und öffentlichen
Verkehrsmitteln.
- Wolfsburg bezeichnet sich ja selbst als Autostadt.
Aber welche Stadt ist das nicht?
- Die Chance oder die
Lösung: Es wird die Zeit kommen, wo wir nicht nur zeitweise, sondern
ständig, ohne Unterbrechung von Motorenlärm umschallt sein werden.
Diese unterunterbrochene Dauer des Motorenlärms wird den Menschen
zwingen, ihn nicht mehr wahrzunehmen.
- Nicht verzeihlich: Wenn ich selbst Motoren einsetze, verkleinert
sich mein kritisches Bewusstsein
ihnen gegenüber.
- Ein Fortschritt wäre, wenn folgende Einsicht sich durchsetzte:
Nicht jedes Haus, nicht jedes Dorf, nicht jeder Stadtteil,
nicht jede Landschaft muß mit dem Auto direkt erreichbar sein. Fuß-
und Radwege, öffentliche Verkehrsmittel bis hin zu Seilbahnen wie
auf den Ritten bei Bozen würden diesen Orten gut tun.
- Von Motoren angetriebene Räder
haben die Füße ersetzt.
- Autofahren ersetzt Eigenbewegung. Und das wird als
Fortschritt bewertet, obwohl
es mit "Schreiten" absolut nichts zu tun hat.
- Motoreneinsatz frisst Leben.
Aber es gibt Situationen, wo das notwendig ist, aber längst nicht
immer.
- Wenn ich mich ins Auto setze und losfahre, beginnt für mich
ein leerer Raum und eine leere
Zeit.
- Zumindest die Metropolen wachen
aus einem Albtraum auf und befreien sich von der Auto-Sucht:
Roms Bürgermeister will eine Stadt ohn Lärm und Abgase.
- Groborientierung: Autozentrierter Individualverkehr
ist eine Krankheit und die
Mutter vieler anderer Krankheiten; Eigenbewegung ist Ausdruck und Förderung von Gesundheit.
- Das zentrale Tabu des
Industriezeitalters - umfassender und rigider als jedes
sexuelle oder sakrale - verbietet jede Motorenkritik (in Anlehnung
an Ludger Lütkehaus "Unterwegs zu einer Dingpsychologie", S. 43).
- Motorennutzung lässt bestenfalls nur
Mitmachen zu.
- Out: Ich bewege mich,
also bin ich. In: Ich fahre
mit meinem Auto, also bin ich.
- Elektronische Medien machen die
Nutzer schweigsam – während sowieso, aber auch danach.
- Was passiert, wenn der Mensch weit entfernten Räumen
körperlich in Minutenschnelle überwinden kann? Dann werden alle
Räume zu einem (1) universellen
Raum, d. h. es gibt nicht mehr verschiedene Räume.
- Führen Naturfilme von
der Natur weg oder hin? Das kann wohl verschieden ausfallen.
- Die Ver-auto-lichung des
Menschen fördert zugleich seine Entmenschlichung.
- Sie klagen, dass sie ihren Sohn im Krankenhaus
nur unter großen Schwierigkeiten besuchen können, weil es
dort nicht genügend Parkplätze gäbe. Die Idee, mit öffentlichen
Verkehrsmitteln dort hinzufahren, was wahrscheinlich weniger Zeit in
Anspruch nimmt, existiert in ihrem Bewusstsein nicht.
- Wenn ein E-Bike 45km/h Geschwindigkeit erreicht und zunehmend
über längere Zeiten eingesetzt werden kann, stellt sich die
Frage, ab wann es als
Motorrad bezeichnet werden muß.
- Ausbeutung über das Auto:
Im Geschäft stöhnt eine ältere Frau „Ich muß schon wieder tanken“.
- Gegen den Mobilitätswahn.
Das ist die umfassendste und wichtigste Aufgabe.
- Die Autoflotte säuft die Hälfte des
über die Weltmeere transportierten Öls.
- 1000 kg Metal und Kunststoff werden in Bewegung gesetzt, damit
6o oder 80, ja bereits auch über 100 Kilogramm
Mensch den Ort wechseln
können.
- Wie Schädliches oft eine glänzende
Außenfassade hat, so auch
das Auto.
- Aus Gründen der Gesundheit und Schönheit ist es Fußgängern und
Radfahrern nicht zuzumuten,
mit Autos dieselbe Straße zu teilen. Lösung: Entweder man untersagt
hier den Autoverkehr oder schafft menschenwürdige, d. h. autofreie
Straßen.
- Individualverkehr ist Vereinzelungsverkehr. Massenhafte Verwendung von
individualisierten Motoren führt zur Vereinzelung.
- Habituelle Autonutzung ist Ausfluß eines
egoistischen Individualismus. Es
gibt übrigens auch einen sinnhaften Individualismus.
- In welcher Stadt du auch bist, sie ist immer
vollgemüllt von fahrenden
und stehenden Autos.
- Die allmähliche Vermototorisierung der Lebenswelt beruht auf der
falschen und verhängnisvollen Gleichung
"Motor = Leben."
- Der frühere französische Ministerpräsident Pompidou war ein
Autonarr, aber die sind
inzwischen nicht weniger geworden.
- Eine Momentaufnahme aus
dem Alltagesleben einer zeitgemäßen Familie: die Frau fährt mit dem
Auto zum Einkaufen, der Mann wirft den Motorrasenmäher an, der
Großvater sitzt vor dem übergroßen Fernseher und die Kinder spielen
mit ihren elektronischen Geräten.
- Fast alle privaten und gesellschaftlichen Aktivitäten gelten
gelten direkt oder indirekt der
Erhaltung und dem Ausbau der Motorenwelt.
- Es geht selbstverständlich nicht um die Abschaffung von Motoren,
sondern um deren sinnvollen Einsatz
und damit Reduzierung.
- Die Motorenwelt
reduziert menschliches Leben auf das von Hausschweinen in einem
dynamischen Schweinestall mit höchstem (Schweine-)Komfort.
- Das Auto nimmt in der Gesellschaft real und im Bewusstsein eine
derart beherrschende Stellung ein, dass man in nicht wenigen Fällen
von Auto-Menschen, ja bereits von Menschen-Autos sprechen muss. Letztere haben sich dermaßen
mit Autos im Denken und Handeln identifiziert, das man sie nicht von
der Form, aber von Inhalt nicht mehr vom Auto unterscheiden kann.
- Ein Fisch, der niemals an die Grenzen seines Lebensraumes Wasser
gekommen ist, kann nichts über das Wasser selbst aussagen, er kann
nur in ihm schwimmen; in Analogie dazu kann der zeitgemäße Bürger
mit Motoren nutzbringend umgehen, aber nicht die negativen
Auswirkungen der Motoren auf die Umwelt und auf den Nutzer selbst
wahrnehmen oder gar kritisch bedenken, denn Motoren sind inzwischen
Teil seines selbst.
- Individualverkehr entindividualisiert Landschaften und Städte
- und die
Menschen. In der touristischen Werbung wird übrigens
dieser Prozess in Bildern rückgängig gemacht.
- Die technische Umwelt prägt uns,
die motorisierte ersetzt uns.
- „Energie spüren“ steht
auf einer Reklametafel für ein E-Bike. Natürlich spürt man eine
Energie, aber nicht, wie es der Spruch suggeriert, die Energie des
Fahrers, sondern die des Elektromotors. Damit steht ein E-Bike,
zumindest wenn der Elektromotor die Arbeit übernimmt, im totalen
Gegensatz zum Wesen des Radfahrens.
- Der Motor ist die
Materialialisation der Logik der Gegenwart: instrumentelle
Vernunft, algorithmisierte Prozesse, Abstraktion von der Lebenwelt.
Deshalb ist der Motor das herrschende Tabu der Gegenwart
schlechthin.
- Die Menschen werden ohne Unterlass bewegt und sind ohne
Unterlass von bewegten Bildern umgeben –
bloß selbst bewegen sie sich nicht.
Mit anderen Worten: Die körperlich ortsverändernden
Bewegungen werden auf motorisierte Fahrzeuge, die lebendigen inneren
Vorstellungen werden auf mechanisch laufende Bilder übertragen.
- Motoren geben vor, helfen zu wollen, aber immer
belasten sie die Umwelt und
meistens schädigen sie die Nutzer.
- Autostraßen sind kein Teil
einer urbanen Stadt. Sie sind für die Stadt schädigende
Fremdkörper.
- Der Individualverkehr ist in
mehren Dimensionen belastend: a) in der Produktion, b) i der
Nutzung in Form von Emissionen und Energieverbrauch, c) in den für
sie notwendigen Infrastrukturen wie Autostraßen, Tankstellen,
Parkplätzen usw.
- Auto und Medien machen den Körper überflüssig, der Körper ist
genau das, was die Kognitionswissenschaften verzweifeln suchen, denn
der sich bewegende Leib ist
der Ort, wo Werte entstehen.
- Autos zerstören Wege und
verhindern Erfahrungen.
- Ein Radfahrer, auch wenn er auf einem separaten Radweg parallel
zur Autostraße fährt, stört nicht den Autofahrer, aber umgekehrt
der Autofahrer den Radfahrer
durch Lärm, Gestank und geschlossartiges schnelles Fahren.
- Das Auto ist heute für viele Menschen eine Art
Kleid, mit dem sie sich
schmücken. Aber Vorsicht ist geboten: Ein Kleid passt sich passiv
den Bewegungen seines Trägers an: Bewegt sich der Träger, wird das
Kleid bewegt. Von der Bewegung her gesehen ist das Kleid eine
Funktion seines Trägers. Beim „Kleid“ Auto verhält es sich
fundamental anders: Seine Beweglichkeit erzwingt die
Bewegungslosigkeit seines Fahrers und seiner Mitfahrer.
- Autostraßen zerstören direkt
(Ausräumung allen Lebens) Landschaften und Städte, aber auch
indirekt (visuell,
akustisch, olfaktorisch), die weit über die Straßen hinausgehen.
- Ein unhinterfragbarer
Automatismus: Wenn an einer Stelle oft Autostaus sich
bilden, antwortet die Gesellschaft mit Ausbau des Straßensystems
- Vermutung: die Erhaltung und
Erneuerung des Autostraßensystems ist weit teuerer als der
des Schienensystems.
- Der zwanghafte Autofahrer
ist weit mehr Auto als Mensch.
- Ab wie viel Prozent Einsatz von Fremdenergie wird aus einem
e-bike ein Motorrad?
- Die Begeisterung für Autos, Digitalkameras, Skypen usw. ist
primär der Faszination durch
Technik geschuldet, nicht der befahrenen und abbgebildeten
Wirklichkeit. Das Interesse hat sich von der Wirklichkeit auf die
Technik verlagert – wenn man technisch generierte Produkte nicht als
wirkliche Wirklichkeit betrachtet.
- Einschränkungen des Autofahrens
beziehen sich nur auf das Auto. Hier werden keine Gedanken, keine
politische oder religiöse Einstellungen auch nur um einen Millimeter
zu ändern gefordert. Das muss offensiv vertreten werden. Da müssen
übrigens auch Juristen ran.
- Habituelles Autofahren und Nutzung von elektronischen
Unterhaltungsmedien reduzieren
drastisch ihr In-der-Welt-Sein.
- Bilder kann man nicht mit Blicken aus dem Fenster auf eine
Landschaft gleichsetzen. Deswegen ist auch der Begriff
„Fernseher“ irreführend.
- Motorisierter Individualverkehr ist
die pathologische Form der
Mobilität.
- Der neunjährige Matthies klopft gegen die Haustür. Auf die
Frage, warum er nicht klingelt, antwortet er: „Ich klopfe gegen die
Tür, um Strom zu sparen.“ So
weit ist sein Opa noch nicht.
- Motore sind an sich und oft in ihren Folgen
destruktiv
- Wenn der ideologische Überbau
des Autos (Identität, Schönheit, Kraft, an der man
teilnimmt) wegfiele, wäre bereits viel gewonnen.
- Das Auto ist heute für viele Menschen eine Art
Kleid, mit dem sie sich
schmücken. Aber Vorsicht ist geboten und Bedenken gefordert: Ein
Kleid passt sich passiv den Bewegungen seines Trägers an: Bewegt
sich der Träger, wird das Kleid bewegt. Von der Bewegung her gesehen
ist das Kleid eine Funktion seines Trägers. Beim „Kleid“ Auto
verhält es sich fundamental anders: Seine Beweglichkeit erzwingt
die Bewegungslosigkeit seines Fahrers und seiner Mitfahrer. Mit
anderen Worten: Von der Bewegung selbst her gesehen, sind der Fahrer
und Mitfahrer eine Funktion des Kleides „Auto“.
- Das Auto bestimmt den Fahrer weit mehr, als er wahrhaben will.
Wer das nicht einsieht, ist Opfer einer
implantierten Ideologie.
- Der Fernsehapparat wird eingeschaltet, und der
Verstand wird
ausgeschaltet.
- Das Auto bewegt sich, und seine Insassen sind
bewegungslos.
- Das Auto sind für viele ein Kleid, das schmückt, was aber nicht der Fall ist.
- Transportiertwerden ist
keine Wanderung.
- Fernsehkonsum ist ein passives Verhalten (kein Akt!),
körperlich sowieso, geistig nahezu.
- Was wäre ökologisch, sozial und städtebaulich gewonnen, "wenn
man während des Autofahrens
Zeitung lesen" könnte? (FAZ v. 15. 6. 13). Ich weiß es jedenfalls
nicht.
- Im Auto oder in der Bilderflut
ist man nicht sich selbst.
- Wir trauen unseren
körperlichen und geistigen Vermögen nicht mehr und ersetzen
sie deshalb durch motorisierte Technik. Dieses Vertrauen wird uns
widerstandslos abdressiert.
- Die Bildungsministerin Johanna Wanka will Mint-Fächer
(Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) – fördern.
Das ist zu begrüßen, aber gleichzeitig muß das Wissen vermittelt
werden, dass a) jedes Handeln, auch das technische, immer
Dekonstruktion, d. h.
Destruktion und Konstruktion in einem ist, und b) die
naturwissenschaftliche Wahrheit immer nur eine Wahrheit von mehreren
darstellt.
- Die Autobahn, den Ort A mit dem Ort B verbindet, ist
gegenwärtig die höchst mögliche Abstraktion, Distanzen mit dem
Auto zurückzulegen: Besonderheiten und Zufälligkeiten sind so weit
wie möglich zurückgedrängt und beseitigt. Die Leere ist das Ideal,
d. h., wer Autofahren genießt, genießt seine innere und/oder äußere Leere.
- Wenn das Auto ein Teil des Ichs ist, wird es zwingend, dass
jegliche Beschränkung des Autos als ein Angriff auf die
persönliche Freiheit aufgefasst wird.
- Motorisierte Technikwelt
ist definitiv keine Lebenswelt. Deshalb: Wir motorisieren uns zu
Tode.
- Motore dürfen den Menschen nicht
ersetzen, sondern, wenn es
nicht anders geht, oder wenn es reflektierten Sinn macht, bestimmte
menschliche Tätigkeiten lediglich ergänzen.
- Ich will an keinem Ort mit
Autobahnanschluß und auch nicht in Nähe von Flugplätzen
wohnen.
- Fremdbewegung ist aus der Perspektive des Menschen immer etwas
ihm Äußeres, nie Eigenes.
- Die sinnliche Wahrnehmung im Auto hat ihren Ursprung nicht in
der durchfahrenen Umwelt, sondern in dem
Innern des Autos.
- In der Fremdbewegung ist der Mensch reduziert, da sein Körper
keine, sein Geist nur eine geminderte Funktion hat.
- Wer zumutbare Entfernungen ohne Notwendigkeit mit dem Auto
zurücklegt, beschädigt sich selbst - von der Umwelt gar nicht zu
sprechen. Diese Selbstbeschädigung
wird auch nicht gemindert, wenn es sich um große Limousinen, SUVs
oder sportlich sich gebende, offene Fahrzeuge handelt.
- In der Fremdbewegung ist der Weg nur eine
Ermöglichungsform, hat
keinen Selbstwert.
- „Im Urlaub muss man das
Auto dabeihaben, denn man will ja auch dort mobil sein.“ D. h. im
Klartext: Auch im Urlaub will man sich möglichst wenig selbst
bewegen.
- „Das ist zum Verrücktwerden
hier“ beschwert sich eine Autofahrerin, weil sie nicht mehr zügig
von zu Hause wegkommt. Das sind die wirklichen Sorgen der Gegenwart.
Frage: Wird man denn, wenn man nicht mehr ungehemmt Auto fahren
kann, tatsächlich verrückt oder verhält es sich nicht umgekehrt?
- Weil motorisierte Fremdbewegung letztlich immer
unbefriedigend ist, entsteht
eine immer größere Sucht nach Motoren, statt ihren Einsatz
einzuschränken oder ganz auf sie zu verzichten.
- Für weite Wege das Auto zu nutzen, wenn öffentliche
Verkehrsmittel vorhanden sind, ist
inakzeptabel - für kurze Wege sowieso.
- Real tanken Autofahrer
Regenwald, Nahrungsmittel, das Nigerdelta, Wüste, Ozeane,
……..Kommunikation, Soziales, Natur und Schönheit.
- Viel befahrene Autostraßen zerstückeln
Lebensräume so weit, bis
jegliches Leben in ihnen erstirbt.
- In der Fremdbewegung sind wesentliche Teile des Leibes (= die
Einheit von Körper und Seele) funktionslos. Deswegen ist
Fremdbewegung eine defizitäre Form
der Bewegung.
- Ich rate davon ab, die Wörter „mobil“ und „beweglich“ für autofreie Ansätze zu verwenden,
weil sie ebenfalls von Befürwortern von Autos massiv in Anspruch
genommen verwendet werden. Auf dieser allgemeinen Ebene besser von
Eigenbewegung oder konkret von Fuß und Fahrrad sprechen.
- Landschaftlich oder kulturell schöne Orte sollten ihren
motorisierten Zugangsmöglichkeiten
so weit wie möglich zurückdrängen.
-
Drei Rückmeldungen auf den Text „Radler
sollten Vorfahrt haben“ in der Homepage „Iley“ und in
„autofrei leben facebook“
- Wow - Respekt. Extrem überzeugende Argumentation, die das
Problem verständlich auf den Punkt bringt, ohne sich auf emotionale
Ebenen einzulassen, die die Diskussion um die Stellung des Autos im
Verkehr meist mit sich bringt. Oder vielleicht sogar mit sich
bringen soll, damit der gesunde Menschenverstand chancenlos bleibt?!
Dieser Artikel gehört mindestens in den SPIEGEL ! Danke!
RK, Berlin
- Renate Stein
- Maxime für Normalbürger: In die Innenstadt ohne Auto!
- Die Linie der Parteien und der großen Verlagshäuser:
Ein Ja zum Fahrrad, aber keine
Kritik des Autos und des Individualverkehrs.
- Der Sündenfall ist nicht die Erfindung des Rades, wie die
Indianer meinten, sondern die
uneingeschränkte Bejahung des Motors im Sinne von „Ein
Motoreneinsatz ist immer sinnvoll.
- Viele Menschen, ich nenne diese nicht Bürger, sind nicht nur
körperlich, sondern auch geistig im System Auto
einbetoniert.
- Das Auto ist weit mehr ein
Enteignungs- und Verhinderungsmittel als ein Aneignungs- und
Ermöglichungsinstrument.
- Der alles beherrschende Individualverkehr hat die Städte
unwirtlich, teilweise unbewohnbar gemacht.
Wir brauchen nicht autogerechte,
sondern menschengerechte Städte und Siedlungen.
- Die einzige relevante verkehrspolitische Alternative der
Grünen, die Forderung nach einem Dreiliterauto, ist sicherlich klimatisch mildernd, löst aber
nicht die anderen katastrophalen Folgen des Individualverkehrs. In
diesem zentralen Bereichversagen die Grünen.
- Vor zu nicht langer Zeit wurde im Garten mit der Hand und
Gartengeräten behutsam gearbeitet,
heute wird mit motorenbetriebenen Maschinen in ihm
brutal gewütet.
- "As the number of gadgets and appliances in our homes has
increased - so too has the noise
level" (BBC-News).
- Das Denken reicht offensichtlich nur für den
Einsatz von Motoren aus,
aber nicht für das Bedenken ihrer destruktiven Folgen.
- Es ist so: Autofahren ist weitgehend zum
Selbstzweck geworden.
- Eine realistische Aussage: "Nur eine U-Bahn hilft gegen Smog"
(Martin Herrenknecht, Tunnelbohrtechniker in der FAZ).
- Bequemlichkeit ist Leben
auf Sparflamme. Unnötiger Motoreneinsatz ist ein Beleg für
körperliche und geistesige Faulheit bzw. Bequemlichkeit.
- Ortsveränderungen mit dem Auto
und mit dem Zug finden im Modus der Fremdbewegung statt. Im
Zug bestehen aber größere und mehr Möglichkeiten für separate
körperliche und geistige Eigenbewegungen als im Auto. Deswegen fahre
ich lieber mit dem Zug.
- Immer wieder erzählt man mir, wie fähig ein Navigator sei. Wie
kann es bloß angehen, dass ein Mensch von der
Ersetzung seiner Fähigkeiten so
fasziniert ist?
- Auch wenn ich auf den Knopf eines Fernsehapparates drücke oder
auf das Gaspedal trete, sind die ausgelösten Bewegungen wesentlich
Fremdbewegungen, werden aber oft als Eigenbewegung
interpretiert bzw. von der
Werbung als solche inszeniert.
- Fremdbewegung entpersonalisiert.
- In einer technischen Umwelt lernt man nicht
Empathie.
- Was die Gewehre für
viele Amerikaner sind, sind in Deutschland die
Autos.
- Ein zehnjähriger Junge nach längerem Nachdenken: „Man hätte die
Autos erst gar nicht in die Städte
reinlassen dürfen.“
- Jeden Ortswechsel über fünfzig Meter überwinden sie mit Hilfe
des Autos und lassen sich, wenn irgendwie möglich, ständig von
Unterhaltungsmedien berieseln –
Sie halten sich für die Spitze des Fortschritts.
- Erst wenn Kommunalpolitik
das Auto massiv zurückdrängt, erlangt sie und ihre Bürger
wesentliche Gestaltungsmöglichkeiten.
- Fabriken sind heute, verglichen mit früher, in der Regel nahezu
stille Orte. Umgekehrt sind Straßen und Hausgärten heute Orte des
Lärms: Was im produktiven Bereich gewonnen wurde,
wird heute im Freizeitbereich
verspielt.
- Ein Stadtplaner oder eine Kommunalpolitiker, der die
Zerstörungen in seiner Gemeinde durch den Individualverkehr nicht
zur Kenntnis nimmt, verhält sich wie ein Arzt, der nicht die
Krankheit seines Patienten
wahrnähme.
-
Fernseh- und Autoabstinenz verlangen offensichtlich
Charakterstärke.
-
Viele Straßen in den Städten müssten ohne zusätzliche Häuser
verlängert werden, weil sie nicht mehr
die Fülle der Autos
aufnehmen können. Oder: die Vorgärten müssten
in öffentliche Parkplätze umgewidmet werden.
-
Bis in die Sechziger waren geologische Formationen
oft noch Realitäten, die die
Verkehrswege bestimmten bzw. verhinderten.
-
Wir verhalten uns zu großen
Technologien wie zu unkritisierbaren Naturgewalten.
- Fast jeder „small talk“
dreht sich heute direkt oder indirekt um das Auto.
- Die heutige Rationalität
wird zunehmend "autoförmiger".
- Heutige Hausgärten kann man im Sommer bezüglich des
Lärmpegels mit
industriellen Produktionsstätten um 1900 vergleichen.
- E-bikes sind Motorräder
in disguise.
- Stehende oder laufende Bilder sind grundsätzlich
Fakes, wenn sie nicht über
ihren Täuschungscharakter aufklären.
- Technik ist nur sinnvoll, wenn durch sie
körperliches und geistiges Wachstum
gefördert, nicht verhindert wird. Meistens ist die Technik
ambivalent. Entscheidend ist also der jeweilige Gebrauch.
- Eine Neunachbarin: „Man sieht überhaupt
keine Menschen hier
vorbeilaufen.“ Meine Antwort: „Aber dafür ständig Autos.“
- Ich bin ein Autokritiker,
kein Autoablehner. Es gilt zwischen sinnvoller und sinnloser Nutzung
des Autos zu unterscheiden.
-
Gegenüber der ständig zunehmenden Ersetzung wesentlicher
Funktionen im individuellen und sozialem Lebens durch Motore
gibt es nur punktuelle, aber keine
zusammenhängende Kritik und Widerstand.
-
Für den Autofahrer sind nahezu alle Momente eines
Weges identisch – von
übergroßen Zeichen und Gebäude abgesehen.
-
Zerstörungen durch die
zeitgenössische Dreifaltigkeit: Auto, Motorrasenmäher und
Fernseher.
-
Motorradfahrer auf ihrem Gefährt:
Das ist das Gegenteil von Eleganz bzw.deren Abwesenheit.
-
Die sterblichen Überreste von
Richard III. fand man unter dem Asphalt eines Parkplatzes.
Vermutung: Parkplätze, weil sie immer
größer werden und meistens innerhalb
einer Stadt liegen, werden in Zukunft immer
archäologisch interessanter.
-
Elektronische Medien lehne ich dann ab, wenn sie der Zerstreuung
und Unterhaltung dienen. Eine
lebendige Unterhaltung dagegen gehört zur condition humaine.
-
Neuerdings habe ich zu meiner
elektrischen Zahnbürste eine fast libidinöse
Beziehung. Warum? Sie hat plötzlich
Züge von Subjektivität entwickelt:
Beim An- und Ausstellen weiß man nie, wann sie anspringt bzw.
aufhört.
- Stadtlandschaft wurde in Parkplatzlandschaft umgewandelt, deren Unwirtlichkeit nicht
durch gut gestaltete Stadtparks aufgehoben werden kann, ….(Hermann
Knoflacher).
- Flächenanspruch von
Verkehrssytemen für die Stadt Graz: 2 % Radabstellflächen im
öffentlichen Raum, 3% ruhender öffentlicher Verkehr (Haltestellen
und Bahnhöfe), 3 % für den ruhenden Fußgängerverkehr (Straßencafes,
Parkbänke etc.), 92 % Kfz.-Parken im Straßenraum (ohne Parken auf
Privatgrund). Aus einer Broschüre der Arbeitsgemeinschaft
fahrradfreundliche Städte (AGFS) zum Thema Nahmobilität und
Autoparken
- Das Auto ist der Gegner
der körperlichen Eigenbewegung, elektronischen Unterhaltungsmedien
Gegner der geistigen Bewegungen und lebendiger Begegnungen.
- Die bürgerliche Normalformen
der Zerstörung durch die zeitgenössischen Dreifaltigkeit: Auto,
Motorrasenmäher und Fernseher.
- In vielen Straßen einer Stadt müsste eigentlich ein Teil der
Häuser abgerissen werden um
Platz für den steigenden Parkbedarf von Autos zu schaffen. Das ist
um so dringender, da die Zahl der Autos sich nicht nur vermehrt,
sondern auch deswegen, weil sie Fahrzeuge immer größer werden, wobei
Kleinbusse und Wohnmobilde hinzukommen.
- Man sieht es Straßen nicht an, ob sie einer Region dienen oder
ob sie notwendige Bedingung ihrer
Ausbeutung sind. Je größer die Straßen und dichter das
Straßennetz ist, desto größer die Möglichkeiten der Ausbeutung.
-
Der stellvertretende Präsident des Deutschen Städtetages, Helmut
Himmelsbach, versieht die Forderung
der „Leipziger Charta zur nachhaltigen europäischen Stadt“ nach
kurzen Wegen mit einem
Fragezeichen. Er weiß bzw. ahnt zumindest, dass gerade diese
Forderung eine Kritik des Autos impliziert und deswegen letztlich
abgelehnt werden muss.
- In den Städten werden schmale
Gassen beseitigt oder erst gar nicht gebaut. Warum nicht? Sie
schließen strukturell das Auto aus – und das geht heute gar nicht.
- Waffen funktionieren wie Autos.
Beide haben große „Effekte“, die ohne Anstrengungen hervorgerufen
werden. Deswegen sind sie wohl so beliebt.
- Zwei unnötige Lärmquellen:
wöchentlicher Einsatz von Motorrasenmähern und aufheulende
Motorräder.
- Einzelne Motore werdem hier und da kritisiert, aber es fehlt
eine systematischen Gesamtkritik
des Motors.
- Das Bewusstsein der Autofahrer von
Landschaften nähert sich
immer mehr denen der
Straßenatlanten.
- Sie ist erleichtert: Endlich hat der April begonnen und sie kann
nach der winterlichen Motorrasenmäherlähmung endlich wieder wöchentlich dieses
Gerät anschmeißen.
- Auf den Straßen sehen wir bei weitem
mehr Autos als Menschen.
- Die Aufgabe von hohen Schornsteinen in Zeiten der Hochindustrialisierung entspricht
heute dem Bau von Umgehungsstraßen: Beide reduzieren nicht den
Schmutz, sondern verteilen ihn lediglich. Die Belastungen werden
deshalb nicht geringer – Umgehungsstraßen vergrößern sie sogar
noch.
- Es schein offensichtlich ein merkwüdiges
Bedürfnis zu geben, ständig
irgendwelche Motoren zu nutzen und sich daran zu erfreuen.
- Alle Mitglieder der Familie Autosen
verlassen ihr Haus nur mit
dem Auto. Ist das ihr Prinzip?
- Die Dominanz des Autos und der Unterhaltungsmedien ist
gleichzeitig der Verzicht auf ein intensives Leben, das ein
Minimum-Leben ist.
- Vielleicht erkennst Du die ungeheure Destruktivität des Autos eher, wenn Du dir aus
nächster Nähe genau sein Auspuffrohr ansiehst. Achte aber darauf,
dass der Motor nicht läuft, nämlich dann wäre Dein Leben unmittelbar
in höchster Gefahr.
- Eine zeigemäße Forderung:
Jede Stadt und jedes größere Dorf hat einen Anspruch auf direkten
Autobahnanschluß.
- Die Gier nach Öl droht
das Biosphärenreservat Yasuni in Ecuador zu zerstören (FAZ v. 16. 4.
13) – damit die freie Fahrt für freie Bürger nicht verlangsamt
werden muss.
- Straßen sollten
Besorgungen Flanieren, Begegnungen, Kinderspiele ermöglichen.
Straßen gehören nicht den Autos.
- Inzwischen verfügen Milliarden Menschen individuell und
kollektiv über motorisierte Maschinen und damit über ein großes
Veränderungspotential, lebendige Natur in tote Materie zu
überführen. Auch wenn die tote Materie aus für den Menschen
nützlichen Dingen besteht, ist sie tot.
Das Leben wird auf der Erde
erkennbar zunehmend eliminiert.
- Wer in Rothenburg ob der Tauber oder auf der Ile de Porquerolles
lebt oder dort Urlaub macht und motorisierte Fahrzeuge für eine
unverzichtbare Lebensqualität hält, sollte diese Orte verlassen bzw. nicht aufsuchen.
- „Die Technik hat den
Menschen, mehr als er ahnt, verändert. …Will man denn die
Wissenschaft noch „lebensnäher“ haben? Ich denke, sie ist schon so
nahe, dass sie uns erdrückt“ (Heidegger, Die Frage nach dem Ding, S.
11).
- Wer sich so viel wie mögich von motorisierten Maschinen abhängig
macht, traut sich selbst nicht.
- Der Individualverkehr macht aus allen Städten
stinkende Müllhalden. Da
hilft es auch nicht, wenn unter dem Müll einige schöne Stücke sich
befinden.
- In einer verdichteten Stadt
oder Stadtviertel sind Privatautos so überflüssig wie ein
Kropf.
- Gibt es inzwischen in der Provinz eine
gesetzliche Pflicht, Auto fahren zu
müssen, ohne dass ich von deren Inkrafttreten etwas bemerkt
habe? Denn in letzter Zeit finde ich mich auf Straßen immer mehr in
Situationen, wo ich der einzige Fußgänger oder Radfahrer bin. Nur
noch sehr selten sehe ich andere Gesetzesbrecher wie mich, falls
diese Neuerung tatsächlich durchgeführt wurde.
- Wer motorisierte Technik
herstellt, bewegt sich. Wer motorisierte Technik nutzt,
bewegt sich fast nicht, denn in jeder Fremdbewegung ist immer ein
Minimum an Eigenbewegung enthalten, während Eigenbewegung ohne
jegliche Fremdbewegung auskommt.
- Entscheidende Einsicht:
Es führt zu falschem Denken und Handeln, das auf Menschen
ausgerichtete Gleichheitsprinzip auf Dinge zu übertragen, so das
Auto, das Rad und den Fuß gleichzusetzen. Bloß weil in einem Panzer
ein Mensch sitzt, wäre es falsch, Panzer und Rad verkehrspolitisch
als gleichberechtigt zu behandeln.
- Ich kenne keine Stadt,
die nicht am Autoverkehr erstickt. Kennst Du eine, wo das nicht der
Fall ist?
-
Es ist schon merkwürdig: Fast alle Befürworter von lebendigen
Stadtvierteln und Kritiker des
Individualverkehrs grenzen die Bestimmung und Analyse der
entscheidenden Kraft, die das Auto nahezu „unverletzlich“ macht,
aus: Das konditionierte und/oder von niederen Motiven
beherrschte Bewusstsein der Autofahrer. Diese Kritik durchzuführen,
gilt als unfein und letztlich undemokratisch.
- Dass die Standorte von
„Blitzgeräten“, die Geschwindigkeitsüberschreitungen fotografisch
festhalten, in den Medien legal und offensiv verbreitet werden,
ist ein Beleg für die potentiell grenzenlose Macht des Autos. Das
Auto will frei sein.
- Der Bau einer Autostraße ist eine
Wunde in der Landschaft und
bleibt es auch nach dessen Vollendung.
- Es müsste eigentlich unumstritten sein, dass der
Individualverkehr Städte und Dörfer dermaßen verhäßlichen, dass sie
nach humanen Maßstäben unbewohnbar sind.
Das negative Wunder besteht
darin, dass das von der großen Mehrheit nicht gesehen wird.
- Alte und neue Straßen gleichen
sich immer mehr Autobahnen an. Und sie werden immer
menschenleerer. Straßen sind nicht mehr für Menschen, sondern
dienen dem Auto. Das Auto übernimmt die Funktionen des menschlichen
Subjekts. Der Mensch wird zum Agenten der Interessen und Bedürfnisse
des Autos.
- Momentan wird bei uns die
Umgehungsstraße der Umgehungsstraße der Umgehungsstraße
gebaut. Das ist eine Wunde, die jeder sieht. Aber auch nach der
Fertigstellung ist es eine Wunde, die allerdings von den meisten
Menschen nicht als Wunde in der Landschaft wahrgenommen wird – im
Gegenteil.
- Der Autoverkehr selbst ist aggressiv und die Infrastrukturen des
Individualverkehrs sind Zerstörungen, die man mit denen des
Krieges vergleichen kann.
Aber der zugerichtete Blick sieht es nicht wie in Deutschland zur
Nazizeit die Verbrechen nicht gesehen wurden.
- Der Krieg zerstört
Gebäude, der Indiviualverkehr zerstört Gebäude und Landschaften. Wo
sind die Künstler, die das darstellen?
- Ein Anfang! Paris,
Barcelona, Kopenhagen, Rom, San Francisco - und bald auch München?
In vielen Städten ist es längst eine Selbstverständlichkeit. Für
einen bestimmten Zeitraum, am Abend oder Wochenende, Mittags oder in
den Ferien, sollen Münchner Autostraßen künftig als öffentliche
Räume dem Handel und Wandel, Kommunikation und Begegnung, Spazieren
und Flanieren vorbehalten sein.
- Der Individualverkehr ersetzt weltweit umfassend und alles
durchdringend ästhetische Vielfalt durch
homogene Hässlichkeit.
- Die Qualität der visuellen Außenwahrnehmungen im Auto nehmen mit zunehmender
Geschwindigkeit gegen Null ab.
- Das Auto ist die Hauptursache für die
Entleerung der Dörfer und
kleinen Städte auf dem Lande.
- Ernst Blochs Wort vom eigenen
Werk versklavten Menschheit gilt insbesondere für das Auto
und die Unterhaltungsmedien.
- Autofahren und Fernsehen sind trotz aller gegenteiligen
Beteuerungen weitgehend Selbstzweck.
- Dass das Formel-1-Rennen
eine dermaßen weltweite große Popularität hat, die in keinerlei
Weise von keinem hinterfragt wird, ist wahrscheinlich der größte
Werbeerfolg der Autoindustrie.
- Die unveränderte Maxime seit sechzig Jahren: Unsere Stadt (bzw.
unser Dorf) soll hässlicher werden,
indem es weiterhin autogerecht ausgebaut wird.
- Die vorherrschende Bilderflut behindert
Begriffsbildungen und
verhindert Realerfahrungen.
- Das Auto in seiner gegenwärtigen massenweise Ausbreitung ist die
Ursache vieler Übel in der
Gesellschaft, Natur und bebauten Umwelt.
- Das geistige Fundament der Technik ist die
Zahl, also höchste
Abstraktion. Dieses Erbe wirkt in ihrem Einsatz auf die Umwelt als
brachiale Reduktion.
- Wer mehr als neun Stunden am Tag sitzend verbringt, gefährdet
seine Gesundheit nachweislich und erhöht sein Sterberisiko" (Prof.
Gerhard Huber). Europäische
Jugendliche sitzen im Durchschnitt 9,1 Stunden am Tag (FAZ v.
21. 3. 13).
- In viel mehr Fällen, als
wir denken, ersetzen motorenbetriebene Maschinen Lebensprozesse bzw.
machen diese überflüssig.
- „Da es dem König aber wenig gefiel,
dass sein Sohn, die kontrollierten Straßen verlassend,
sich querfeldein herumtrieb,
um sich selbst ein Urteil über die
Welt zu bilden,
schenkte er ihm Wagen und Pferd.
„Nun brauchst du nicht mehr zu Fuß gehen“,
waren seine Worte.
„Nun darfst du es nicht mehr“,
war sein Sinn.
„Nun kannst du es nicht mehr“,
deren Wirkung“ (Günther Anders, Kindergeschichten). Heute verschenkt
man zu diesem Ziel ein Auto. Das Auto ist primär ein
Disziplinierungsinstrument.
- Wann ist gutes Wetter?
Wenn Autos ungehindert fahren können.
- Motorenbetriebene Motore determinieren und funktionalisieren mehr oder weniger stark
Körper, Geist und Seele.
- Das Elektrobike ist kein
Fahrrad, es ist ein "Motorenrad". Ein Pedelec ist ebenfalls kein
Fahrrad, wenn der Elektromotor in Anspruch genommen wird. Die
Nutzung von Elektrobikes ist gegen das Wesen der Eigenbewegung.
- Autobahnen und Autostraßen wirken auf Landschaften
wie strangulierende Fesseln.
- Durch die engen Gassen der Dörfer im Begell (Schweiz) dürften keine Autos fahren. Ich
vermute, alle Vordertüren müssen verschlossen bleiben. Unzumutbar.
Man denke insbesondere an kleine Kinder.
- Will man die knallharte
Ideologie des Autos kennenlernen, siehe man sich in der FAZ
den Teil „Technik und Motor“ an. Wie mögen die Mitarbeiter vom
Feuilleton dazu wohl stehen?
- Die Kritik des Autos muss nicht nur den Umweltaspekt im
weitesten Sinne thematisieren, sondern nicht weniger intensiv die
subjektive Dimension der
Fremdbewegung.
- Den Begriff „Individualverkehr“
auf Autoverkehr zu beschränken, ist irreführend. Gleiches gilt für
den Begriff Parkplatz.
- Das Auto erobert schnell
oder langsam alle Lebensbereiche und alle Gehirne.
- Schon merkwürdig: Transportiertwerden in motorisierten Vehikeln
reduziert den Blick für das
Hässliche drastisch, wenn nicht vollkommen.
- Das Auto zu nutzen, wenn parallel öffentliche Verkehrsmittel fahren, ist vollkommen
inakzeptabel - und Selbstbeschädigung.
- Vorschlag: Jedes Auto muß für jedes Haus, an dem es vorbeifährt,
einen Cent Schmerzensgeld
zahlen, Großautos wie ein SUV oder eine Limousine zwei Cent.
- Einsicht: Viele Bergdürfer wie Amden in der Schweiz und
Oberbozen in Südtirol wären gut beraten, die Straßen durch
Seilbahnen und Fußwege zu ersetzen.
- Autos sind einerseits Staubsauger, die – statt Schmutz -
das Leben aus Landschaften und
Siedlungen heraussaugen, andererseits Instrumente, die das
dort noch vorhandene Leben zerstören.
- „Das Autofahren ist doch schädlich!...Und die Natur? Ich fahre
da an den Ufern tiefgrüner oder himmelblauer Seen vorüber, und
darüber stehen blendend weiße Berge in einer Schönheit, die bis zu
Tränen ergreift, nur den Autofahrer kann sie nicht ergreifen. Ich
sistze da in meinen Polstern und lasse all diese Schönheit schnell
an mir vorübergleiten mit der müden Lässigkeit eines Menschen, der
alles genossen, alles ausprobiert hat, der sich an nichts mehr
begeistert, an nichts mehr berauscht….
Man sieht (die Landschaft,
BM) und sieht sie nicht, man sieht
über sie hinweg ins Leere“ (Peter Lippert, Aus dem Engadin).
- Autofetischisten mögen sich auf das
Auspuffrohr ihres
Lieblingsobjekts konzentrieren, um hier eine kritische Position zu
erlangen. Der Auspuff ist das wahre Wesen des Autos.
- "Der Fahrtbericht: Porsche Cayenne S Diesel:
Mit Bärenkräften an der Spitze.
Gut 141 000 Sportwagen wurden verkauft. Sportwagen? Mehr als die
Hälfte davon waren Cayenne. Und der ist ein SUV. Aber was für eines.
Mit dem noch stärkeren Dieselmotor bleibt kaum ein Wunsch offen (FAZ
v. 12. 2. 13). Ein ökologischer Kommentar erübrigt sich hier wohl.
- Die Redensart „Mir ist heute
über den Weg gelaufen“ gilt heute nicht mehr, zeitgemäß wäre
die Formulierung „Jemand ist heute an mir vorbeigefahren“.
- Insbesondere an historischen
Orten wird offensichtlich, dass Autos in menschlichen
Siedlungen inakzeptable sind.
- Zwei Vermutungen: Je größer das
Auto, desto kleiner das ökologische Gewissen und labiler das
Selbstbewusstsein. Und: Je größer
der Fernsehbildschirm, desto geringer die Bildung. Bildung
hier nicht formal verstanden.
- Ein Schreckensbild: Die Silhouette von New Orleans von zahlreichen Highways umkreist
und durchstochen.
- Gegenüber der technischen Zivilisation gibt es keine
wirksame Gegenkraft.
- Die industrielle Revolution
frisst ihre Voraussetzung und ihre Kinder.
- Die Behauptung von Adolf Loos, dass
die reine Funktion schön sei,
stimmt mit Sicherheit nicht für den Individualverkehr, der so viel
Häßlichkeit erzeugt.
- Große Autos wie Limousinen und SUVs werden offensichtlich von
ihren Besitzern als Persönlichkeitserweiterung interpretiert. Die Maxime: Je
größer mein Auto, desto größer ist meine Persönlichkeit. Ob diese
Logik eines Tages auch Panzer einschließen wird, ist zumindest nicht
unmöglich.
- Das Ideal des Motors beruht auf
der reinen Bewegung: Ohne Kontext, weitgehend blind für das,
was transportiert wird und blind gegen die Umwelt sowie gegen den
Weg. Das Ziel: so schnell wie möglich, so dass die Umwelt hier zu
einer Funktion des Motors wird und idealiter gegen Null geht.
- Vor der Autoherrschaft war jede Straßen primär eine
Fußgängerstraße.
- Die Frage: Wie werden aus Autofahrern
aus Einsicht wieder Bürger
ihrer Stadt?
- Die autogerechte Stadt
ist immer eine häßliche Stadt.
- Der Motor nähert sich der Idee
der reinen Bewegung: Eine Bewegung möglichst ohne einen
Kontext. Sie ist weitgehend blind für das, was transportiert wird
und blind gegen die Umwelt. Ihr einziges Ziel ist, so schnell wie
möglich die Ortsveränderung zu verwirklichen. Die Umwelt hier zu
einer Funktion des Motors.
- Die Idee der Autostraße:
Alle Hindernisse für die freie Fahrt des Autos aus dem Weg räumen.
Ein leerer Raum ohne Natur, Gebäude und Menschen wäre der
Idealzustand.
- Im Auto wird der Weg tendenziell für Menschen unsichtbar, zumindest uninteressant. Ihn
wahrzunehmen lohnt sich nur noch, um Gefahren aus dem Weg zu gehen.
Autos und Motorräder lassen Spuren zurück: als Gestank, als
zurückliegender Zerstörung (der Bau der Autostraße), als aktueller
Zerstörung (Verkehrsunfall oder der überfahrene Hase) und als
zukünftige Zerstörung (Erweiterung des Straßennetzes).
- Die Begriffe Bewegung und
Bedeutung werden immer ähnlicher: flüssig, beweglich,
manipulierbar, kontextunabhängig und kurzlebig. Der reale Weg und
der „Weg“ der Bedeutung werden deswegen zunehmend uninteressant.
Wege sind keiner Gedanken z. b. ästhetischer Art, mehr würdig. Nur
noch die Dauer, die es vom Ort A zum Ort B braucht, wird
thematisiert. Dagegen haben wir als passionierte Fußgänger drei
verschiedene Wege zur Innenstadt, deren jeweilige Wahl wir
inhaltlichen begründen.
- Die Erkenntnis der Quantenphysik, dass jeder Erkenntnisakt
unaufhebbar das untersuchte Objekt beeinflusst, auf unser Thema
gemünzt: Jede Landschaft oder Stadt bedarf der Wege, um sie zu
erfahren. Aber die Eingriffe, die durch die Wege entstehen, müssen
minimalisiert werden. So,
wie jeder Naturbeobachter es hält.
- Bewegung und Weg (obwohl
etymologischer von gleicher Wurzel) werden nicht als Einheit
gesehen, sondern in Zeiten der Fremdbewegung radikal voneinander
getrennt.
- Jede Autofahrt trägt zur
Verhäßlichung und Verschandelung der Städte und Landschaften
bei.
- Auf den Knopf einer Maschine drücken oder mit dem Fuß auf das
Gaspedal treten ist keine
Eigenbewegung in dem hier verstandenen Sinn. Der Knopf- und
Gaspedaldruck löst Fremdbewegung aus.
- „Freie Fahrt“ zu
fordern, ist problematisch, denn das ist eine Ortsveränderung, die
während des Fahrens keine Erfahrungen ermöglicht – mit anderen
Worten: Freie Fahrt verdummt.
- Immer mehr Menschen wollen
primär mit dem Auto fahren. Ein Ziel findet sich oft
nachträglich. Ich kennen das vom Wandern.
- Der Autobahnbau war
zumindest ursprünglich militärisch motiviert.
- Irrational ist, dass immer mehr Menschen jede Ortsveränderungen
über fünfzig Meter mit dem Auto zurücklegen, schlimm ist auch, dass
die Autos immer größer und schwerer
werden.
- Je mehr Zeit man in der medialen Welt
verbringt, desto wichtiger wird sie für einen
und desto unwichtiger wird man selbst, falls man nicht selbst in
den Medien erscheint.
- Filme lassen nicht Zeit zur Reflexion . Eine Reflexion nach dem Film oder Sendung, ist
entweder wegen der gleich folgenden Sendung unmöglich oder wird
durch die Müdigkeit aufgrund studenlangen Sehen verhindert.
- Wenn ein Subjekt alle
körperlichen und geistigen Tätigkeiten von Maschinen machen lässt,
dann wird es in der Tat entsubjektiviert und überflüssig.
- Was bleibt von dem Menschen
übrig, wenn alle seine körperlichen und geistigen
Tätigkeiten und Handlungen durch Technik ersetzt werden?
- Auch wenn die Technik eine Verbesserung gegenüber meinem Handeln
bereitstellt, ist das noch kein
hinreichender Grund, sie zu übernehmen. Hinreichend ist, wenn
ich eine Aufgabe mit meinen Kräften nicht bewältigen kann, oder wenn
diese Aufgabe stupide ist und viel Zeit in Anspruch nimmt.
- Universalisierung der Technik:
Erst stirbt der Fuß, gegenwärtig die Hand und morgen das Gehirn.
- „Ein „Autofasten
verändert das Mobilitätsverhalten. 50 Prozent der Teilnehmer gaben
an, dass sie auch nach Ende der Fastenaktion im Alltag häufiger
öffentliche Verkehrsmittel nutzen würden. Außer würden sie viel
bewusster Auto fahren. Rund vier Prozent hätte ihr Auto sogar
abgeschafft“ (iSPO-Institut).
- Aus einem Leserbrief: "Im Jahre 1952 sagte ein Prüfer bei der
Aushändigung des Führerscheins: ´So junger Mann, Prüfung bestanden;
und ab sofort vergessen Sie nie (dazu ein erhobener Zeigefinger),
dass Sie ab jetzt beim Autofahren immer ein
Mordgerät in Händen
halten!`". Diese Wahrheit ist heute nicht mehr vermittelbar.
- Erst das Auto ermöglichte die
massive Umwandlung und Zerstörung der Landschaft und Städte.
- Fremdbewegung ist eine Bewegung
ohne ein die Fahrt verursachendes Subjekt: Aber fahrende
Menschen glauben fälschlicherweise, sich zu bewegen, in
Wirklichkeit bewegt sich das Gefährt.
- In der technologischen Moderne hat sich
die ganze Natur dem Menschen
anzupassen, nicht umgekehrt.
- Heutige Konservative
sind nicht nur unkritisch gegenüber Autos, sondern ihre absoluten
Befürworter. Sie bemerken nicht, dass die Autos die materielle
Ursache für den Untergang dieser natürlichen, sozialen und
kulturellen Welt ist, die es auch aus konservativer Perspektive zu
erhalten gilt.
- Was bei den Römern die Spiele im Colosseum waren, sind heute die
Krimis im Fernsehen. In
beiden Situationen ist der Zuschauer absolut ungefährdet – wie die
Affen auf den Bäumen am Savannenrand die dort stattfindenden Dramen
genussvoll konsumierten.
- Aus einer Maschine, die z. B. mechanisches Spielzeug produziert
wie laufende Hunde, kommt nie
Lebendiges: Leben ist nicht technisch herstellbar.
Zerstörtes Leben ist nicht wieder lebendig zu machen.
- Jede Autofahrt vergrößert die
Gefahren bei der Gewinnung von Energie und Materie. Das
reicht von Fukushima bis zum Kampf Januar 1913 um der Gasanlage in
Algerien. Diese Beziehung darf nicht weiter tabuiert werden.
- Der Begriff Sport Utility Vehicle (abgekürzt
SUV) bezeichnet einen PKW
mit einem ähnlichen Fahrkomfort wie bei einer Limousine. Realistisch
gesehen ist an diesem Auto nichts Sportliches und nur in ganz
wenigen Situationen ist es nützlich. Dieses Auto ist der Inbegriff
der Irrationalität des Autowahns.
- Das Individuelle am Individualverkehr ist ebenfalls ein wichtiger Kritikpunkt.
- "In West-Deutschland sind seit den 50er Jahren 6.000 Bahnhöfe
geschlossen worden. Die Bahn
wurde systematisch und oft gegen den Widerstand der Bevölkerung
kaputtgemacht. Ich denke noch an die letzte Fahrt der Straßenbahn
in Hamburg, als ich noch ein Kind war. Da kamen 200.000 Menschen,
manche haben geweint" "(Eine Ergänzung von Katharina K. zu dieser
Homepage).
- Durchgangsorte bzw. Transiträume können hässlich oder auch schön sein, aber das
merkt der Autofahrer nicht. Von Flensburg nach Meran mit dem Auto
sind 99 Prozent Transiträume, in ihnen ist nicht die Spur eines
Ziels. Sie sind extrem funktional und einfach zu durcheilen. Sie
sind geschichtslos und homogen. Sie haben nur eine Funktion:
Möglichst störungsfrei und einfach durchzukommen. Umgehungsstraßen
und Autobahnen sind typische Transitstrecken.
- Beim Autofahren sind alle Räume, auch wenn sie interessant
sind, Transiträume. Beim
Gehen und Radfahren können, müssen aber interessante Räume nicht
Transiträume werden. Warum? Geher und Radfahrer haben genug
Überschuß und Langsamkeit, sich auf die jeweilige Umwelt
einzulassen.
- Reisen ist bestenfalls
auf einen (1) Zielort reduziert, aber nach kurzer Zeit wird dieser
Ort im Auto für ein anderes Ziel verlassen „Wo wir sind, wollen wir
nicht sein“. Reisen selbst ist uns abhanden gekommen, wenn wir nicht
Weitwanderungen und Radtouren machen.
- Entlang den Umgehungsstraßen und Autobahnen entstehen die neuen
"Städte" der Funktion nach,
nicht nach der Struktur. Die dort stehenden „Geschäfte“ sind nur
noch mit dem Auto erreichbar.
- Fernsehen ist am Leben vorbeisehen, Autofahren ist am Leben vorbeifahren.
- Die Logik der Maschine
determiniert strukturell das Verhalten des Menschen.
- Die heutigen Grundbedürfnisse sind Essen, Schlafen und
Parken.
- "Soll der Industrialismus
nicht zur Auslöschuung der Menschheit führen, dann muß er den
Erfordernissen der menschlichen Natur untergeordnet werden" (Karl
Polanyi, The Great Transformation).
- Das Auto hat den Mensch als
Maßstab ersetzt: „Zehn Minuten zur Autobahn“.
- Es ist irgendwie tröstlich, dass noch so viele Menschen trotz
der bunten Medienwelt, die
im Bewussstsein vielleicht die primäre Wirklichkeit ist, Wert auf
eine wohlgestaltete Wohnung legen.
- Stadtautobahnen wirken wie
Staubsauger, der Kaufkraft aus der Innenstadt in die großen
Einkaufszentren leitet und Leben aus der Stadt zieht.
- Nicht selten bei Wohnblocks und Einzelhäusern:
Oben schlafen die Menschen,
unten die Autos.
- Dass das Auto katastrophale
Folgen auf das Makro- aber auch Mikroklima hat, zeigt
deutlich ein Auto mit laufendem Motor in der Garage. Mehr dazu zu
sagen, ist fast überflüssig.
- Während der Fahrt mit dem trennt das Auto Fahrer und eventuelle
Mitfahrer von der sozialen, natürlichen und kulturellen Umwelt, sie
haben dann letztlich keine Umwelt
im engeren Sinne.
- Der Individualverkehr zerstört weit mehr
soziale Beziehungen und Netze,
als er diese ermöglicht.
- Reine Wohnsiedlung heißt: gleichmäßige Verteilung der sichtbaren Menschen, heißt keine
Geschäfte, keine Dienstleistungen, kein Handwerker und kein
Bauernhof, Ortsveränderungen geschehen allein mit dem Auto.
also Abwesenheit von Öffentlichkeit.
- Motorisierte Technik ent-eignet
den Menschen, d. h. entfremdet ihn von seinem Eigenen.
- Autostraßen entindividualisieren
Landschaften. Je dichter das
Netz, desto homogener und damit langweiliger wird die Landschaft.
- Setze ein Kind in ein
Spielauto oder reales Auto – und Du verletzt es.
- Arnulf Klett, der erste Bürgermeister Stuttgarts nach dem Krieg
(1945 – 1974) , war mit dem - wie er es damals nannte –
„Neuaufbau“ der
autogerechten Stadt beschäftigt. „Kletts“ hatte übrigens jede
Stadt und hat sie unverständlicherweise immer noch.
-
Spätestens,
nachdem man die Kapillaren der Autostraßen in den verkehrsgerechten
Neubaugebiete verlässt und in breitere Verkehrsströme gelangt,
erkennt man die durch Autos verursachte vorherrschende
Hässlichkeit.
- Auch wenn 99 Prozent der Deutschen ein Auto oder einen Fernseher
haben, ist das kein hinreichender Grund, von dem einen Prozent
der Nichtnutzer (aus Vernunft) die gleichen
Gebühren zu verlangen.
- Ausschließliches Autofahren steht für zeitgenössische
Lebensweise. Weil die große Dominanz des Autos Ausdruck von
Irrationalismus ist, muß auch irgendwie
die zeitgenössische Lebensweise
krank sein.
- In Bangladash finden momentan (Jan. 13) Revolten gegen die
Erhöhung der Benzinpreise
statt. Wann wird diese Welle uns erreichen?
- Noch haben wird das Leben,
wenn auch bereits stark geschwächt. Warum tun wir individuell und
kollektiv alles daran, es zu zerstören, um es dann durch Technik zu
ersetzen? Nur die Erhaltung und Hinwendung zum Leben kann die
Motorisierung aller menschlichen Aktivitäten verhindern.
- Das Wort "Auto" ist der
Sache wirklich angemessen, denn tatsächlich fährt das Auto, die
Insassen lassen sich nämlich transportieren. „Fahren“ ist ein
aktives Verb, als passives Verb wie „Ich fahre Auto“ wird es falsch
verwendet.
- Die eigentliche große Zukunft
des Automobils kommt erst, nämlich dann, wenn einerseits mit
seiner Hilfe das Wetter derart schlecht geworden ist, dass man auf
es nicht verzichten kann, und andererseits, wenn alle Läden des
Landes in einem oder zwei Einkaufszentren zusammengefasst worden
sind.
- Je benutzerfreundlich
Technik ist, desto weniger intellektuelle Anstrengung in der
Anwendung erfordert sie. Pointiert: Technik rezeptiv nutzen
verdummt. Elektronische Medien aktiv nutzen und Technik
realisieren, ist eine durch und durch geistige Leistung.
- Berücksichtig man die lädierten Rücken von habituellen
Autofahrern und Fernsehkonsumenten, muss man sich ernsthaft fragen,
ob sich dieser Aufwand
überhaupt lohnt.
- Wo Lebensprozesse durch
motorisierte Techniken ersetzt werden, entsteht Leere.
- Bilder haben absolute Macht
– zumindest dann, wenn keine weitere kritische Reflexion erfolgt.
- Das Zitieren der Kritik des Lesens im 18. Jhd. und Kritik der
Schnelligkeit der Eisenbahn im 19. Jhd. hat die Funktion, jede neue
Technologie mit einem Kritiktabu
zu schützen.
- Zwischen äußeren Medien
wie Bücher bis elektronischen Apparaturen und inneren Medien wie
Kategorien bis Konzepten besteht ein kategorialer Unterschied, den
es zu wahren gilt.
-
In den Einkaufszentren herrscht ein eindeutiges
Technikdefizit. Auch wenn
die Kunden hier problemlos einen Parkplatz finden, müssen sie immer
noch zu Fuß in die Gebäude laufen. Addiert man die Wege innerhalb
der Zentren hinzu, kommt man locker auf Laufstrecken von
fünfhundert Meter und mehr. Das ist im Zeitalter absoluter Mobilität
vollkommen inakzeptabel. Es müsste doch ein leichtes sein,
mit „waagerechten Rolltreppen“ oder mit
kleinen wendigen Elektrofahrzeugen den
überforderten Autofahrern die Strapazen des unzeitgemäßen Gehens zu
ersparen. Schließlich leben wir im 21. Jahrhundert.
- Der Besitz eines Autos kettet
deren Besitzer finanziell und mental besonders stark an das
gegenwärtige Wirtschaftssystem.
- Das Auto verdünnt: Ohne
Auto wird der alltägliche Radius kleiner, aber die „Inhalte“ werden
intensiver.
- Eine Kommune muss ja auch nicht dafür sorgen, dass ein
Panzer überall fahren kann.
Wieso wird ein solches Privileg dem Auto gewährt?
- Treppen haben in der
modernen Stadt keine Funktion mehr.
- Beim Autofahren ziehen die realen Dinge
sehr schnell am Betrachter vorbei,
beim Fernsehen die Bilder.
- Beim Autofahren nimmt man bestenfalls zwei Prozent
der sinnlichen Ummwelt
wahr, der Rest bezieht sich auf das Auto und seiner Insassen selbst.
- Technik existiert in zwei
Ausformungen, die fundamental verschieden sind: entweder
"arbeiten" sie mit metabolischer Energie oder mit exogener Energie
(Ivan Illich). Über metabolische Energie verfügen Lebewesen, exogene
Energie ist gespeicherte Energie in Form von Brennstoffen,
Elektrizität. Das Fahrrad steht für die eine und das Auto für andere
Form.
- Wenn mich nicht alles täuscht, findet in unserer Straße ein
Treffen von hochrangigen Landesfürsten statt. Das schließe ich aus den anwesenden
Staatskarossen.
- Fremdbewegung ist ein in
Bewegung umgesetzter materieller Algorithmus.
- Kauft sich ein Nachbar, Verwandter oder Freund ein - in der
Regel - neues Auto oder Fernseher sage ich nicht wie alle
„Herzlichen Glückwunsch“, sondern
„Herzliches Beileid“, denn mit diesem Kauf verliert er ein
Stück seines Lebens.
- Die Lichtenthaler Allee und ihre Fortsetzung an der Oos in
Baden-Baden ist meines Wissens nach die einzige lange und breite
Straßen auf der Welt, die nicht von
Autos befahren wird. Wie hat es die Stadtverwaltung
geschafft, den Druck der Autofahrer zu widerstehen?
- Die Eltern hatten nach eigenen Aussagen die großartige Idee, das
Nummernschild für ihr neues Extra-Lage-Auto mit den Initialen ihres
sechsjährigen Sohnes zu "schmücken". Ist das nicht ein wesentlicher
Beitrag zur vorausblickenden Konsumerziehung? Wohl dem Kind, das
solche Eltern hat.
- „Kia entdeckt das Kriterium Kraft. Dem Kia fehlt einfach ein
bisschen mehr Dampf und Dynamik. Denn mit höchstens 121 kW (165 PS)
im Optima hält sich der Sexappeal
in der Leistungsgesellschaft in engen Grenzen. Bei 244 km/h
ist Schluß“ (Tom Debus in FAZ v. 18. 12. 12). Sind die Adressaten
hier rauflustige Teenager? Oder wer sonst?
- In der technisch bestimmten Lebenswelt gibt es
ständig neue Einbrüche von
„anderen“ Welten. So besteht die Gefahr des Internets
darin, längere Konzentration auf eine Sache oder Thema zu
unterbrechen.
- Bedenkenswerter Hinweis von einem Leser: Ich bin begeistert von
deinen Seiten - habe hier und da ein wenig hineingelesen und denke,
dass auch geistig eine
Fremdbewegung im Gange ist - vor allem durch die Art und
Weise, wie wir Computer benutzen (müssen?). Einbezogen die Art und
Weise, wie wir "googeln" (müssen).
- Motore hatten bereits bei den Nazis einen hohen Stellenwert: Strategisch im Militär und
Motor-SS, Autobahnen, Auto"renn"sport usw.
- Zum Thema Männer und Autos
hörte ich zufällig im Bus in ein Gespräch zwischen zwei Frauen
hinein, worin die eine folgende interessante und plausible Beziehung
herstellte: Je länger das Auto und je mehr PS dieses hat, desto
kürzer ist das Geschlechtsteil und die Sexualkraft des Besitzers.
- Je höher die Geschwindigkeit,
desto verschwommener werden die Umweltwahrnehmungen.
- Eine verkehrspolitische
Forderung für die Zeit, wo der Autoverkehr noch dermaßen
stark verdichtet ist wie heute: Jede Kommune muss ein (relativ)
autofreies Wegenetz für Fußgänger und Radfahrer bereitstellen, das
nicht über wesentliche Umwege zu frequentierten Zielen führt.
- Konsequente Autofahrer haben ein
spezfisches Weltverständnis,
das allein aus der Perspektive des Autos bestimmt wird. Das bezieht
sich auf Landschaften, Städte, Soziales, Wetter und selbst auf
Menschen, ob sie z. B. ein „gutes“ Auto haben.
- Habituelle Autofahrer verhalten sich, als ob sie ein
Pflegefall wären.
- Aus einer Jugenderinnerung: „durch
das Tal führt jetzt eine Autobahn“.
- Autos sind nicht nur Autos,
sondern mehr: die halbe Landschaft, dreiviertel der Stadt und oft
der ganze Mensch.
- Ein Zuviel der Medien
liegt dann vor, wenn sie nicht mehr im Sinne von Aneignung
bewältigt werden, wenn ihre Inhalte nur noch vorbeirauschen.
- Ein Motor muss gelenkt
werden, wobei Lenkung nur innerhalb des Rahmens möglich ist, was
der Motor kann und was die Infrastruktur zulässt. Im qualitativen
Bereich ist der Spielraum- im Gegensatz zum Gehen – relativ klein:
Zwischen zwei Autobahnausfahrten kann man n geradeaus fahren und
die Geschwindigkeit zwischen 80 und 300 km/h bestimmen. Hier ist
das Auto im Wesentlichen der Entscheider, d. h. der Mensch ist mehr
eine Funktion des Autos als Gestalter der Bewegung.
- Sie steht vor einem Busfahrplan und sagt entschuldigend, dass
sie nie Bus führe, aber nun zu der Werkstatt müsse sie leider einen
solchen in Anspruch nehmen, denn sie sei eine ausgesprochene
Liebhaberin von Autos. Vielleicht tue ich ihr Unrecht, aber sie
sagte nicht nur Dümmliches,
sondern sah auch so aus.
- Warum merkt es keiner: Die Autos machen die Stadt
unbewohnbar. Letztlich auch
die Fußgängerzonen, die für zusätzliche Verdichtung des Autoverkehrs
sorgen.
- Das Auto erzeugt massiv Bewegungsmangel und reduziert spontane Möglichkeiten der
Begegnung.
- Die autogerechte Stadt
gibt es seit langem, aber inzwischen werden auch immer mehr
Menschen, ja menschliches Leben autogerecht.
- „Die Wahrheit verbirgt sich
durch ihre Unglaubwürdigkeit“ (Heraklit). Deswegen wird der
Autokritik von Autobefürwortern nicht geglaubt.
Die Kritik der Autofahrer an nicht autogerechten Lösungen ist viel
effizienter als die
Autokritik, wie sie hier geäußert wird.
- Der Verkauf von Autos
dient den Verkäufern und Produzenten, nicht den Käufern, der
Gesellschaft und der Umwelt.
- "Nein, wir wollen autofreie Städte, wir wollen Bäume und Gärten
statt Parkplätzen und zugeparkten Bordsteinen, wir wollen diesen
ganzen Ballast, der mit dem
Auto zusammenhängt, nicht mehr" (aus einem persönlichen Brief).
- Das wahre Wesenszug des Autos zeigt sich in aller Deutlichkeit
mit seinem Umgang mit Schnee: Er verwandelt jungfräuliches Weiß in
Schmutz.
- Reduziere deinen Auto- und Fernsehkonsum. Das ist die Chance,
dem Reichtum der Welt zu
begegnen. Wesenseinheiten zu erfahren.
- Du siehst in einer Gefängniszelle Fernsehprogramme in gleicher Qualität wie in
einem normalen Wohnzimmer. Das müsste doch Anlaß sein, zu denken
beginnen.
- Der Begriff Auto macht sich der positiven Konnotation des
Begriffs „auto“ zu nutze. So
bemerkt man nicht, dass das Auto gerade das Gegenteil von "auto"
ist.
- Ein Bekannter bemerkt: „Wir haben nur ein
Stehauto.“ Das ist doch
eine bemerkenswerte Tatsache und ein Modell!: Mache aus deinem Auto
ein Standauto bzw. Stehauto. Benutze es nur, wenn der Weg für die
Füße oder das Rad zu lang ist und keine öffentlichen Verkehrsmittel
fahren.
- Meine Kritik des Autos richtet sich zuallererst gegen das
zwanghafte Denken, für
Ortsveränderungen nur das Auto in Betracht zu ziehen.
- Die Lobreden und die Präferenzen für das Auto beruhen auf
Faulheit und auf tiefer
liegenden Ängsten.
- Wenn ein See oder eine Insel von einer
Küstenstraße umgeben ist,
verlieren sie drastisch an Wert.
- Die Größe eines Bildes entspricht der
Intensität der ausgelösten Emotionen – und verringert
gleichzeitig die Reflexion über die Bilder.
- Zeitgemäße Bürger
bewegen ihr Auto, aber nicht ihre Beine und Füße.
- Die Selbstbezeichnung „Facebook“ ist irreführend, denn bestenfalls sind es Bilder
von Gesichtern.
- Zweifelfreit verfügt die Wirtschaft über die Gabe, menschliche Schwächen zu erkennen,
zu fördern und auszunutzen.
- Wahnsinn: „So darf der Bundesverkehrsminister im Wahljahr 2013
eine Dreiviertelmilliarde Euro mehr ausgeben für die Infrastruktur.
Der Lövenanteil des Aufschlags soll in den
Straßenbau fließen“ (FAZ).
- Unter den Nazis fand die unheilbringende Verschmelzung von
Mythos und Technik statt (Ernst Cassierer), heute ist es die
unheilbringende Verschmelzung von Technik und Bequemlichkeit bzw.
Faulheit.
- Autos in großer Verdichtung
werden meistens nicht aus Gründen des Umweltschutzes oder der
Ästhetik abgelehnt, sondern weil sie drastisch die Chance
verringern, einen Parkplatz zu finden.
- Vermutung: Je schwächer die
Persönlichkeit, desto größer das Auto. Wenn das stimmt, dabb
sinkt die Anzahl der Menschen mit Persönlichkeit in der
Bundesrepublik momentan drastisch.
- Fernsehprogramme sind in der Regel das Gegenteil von
Entschleunigung.
- Ich vermute, dass der Fernsehapparat meines Verwandten mütterlicherseits
automatisch jeden Tag um 19 Uhr angeht und morgens um 3 Uhr sich
ausschaltet. Ich vermute, dass mein Verwandter väterlicherseits
davon felsenfest überzeugt ist, dass
sein Auto jeden Tag zehnmal über mehrere Kilometer bewegt
werden muss, ansonsten funktioniert es bald nicht mehr.
- Wenn Hotels in der Natur
liegen und damit erfolgreich werben, ist es ein Widerspruch, wenn
sie gleichzeitig Fahrten mit hochwertigen Autos anbieten.
- Auch die edelsten Automarken
sind im Kern Umweltzerstörer - oft die größten.
- „Stinker. Es gab eine
Zeit, da hätte es kein Autofahrer der Welt gewagt, seinen Wagen mit
laufendem Motor länger als eine Minute im Stillstand der ökologisch
bewegten Öffentlichkeit auszusetzen. Umweltbewusste Menschen hätten
nicht nur die Nase gerümpft, sondern den gedankenlosen Fahrer zur
Ordnung gerufen. Heute es wieder in Mode gekommen, den Motor laufen
zu lassen – und keiner schert sich darum. Ein junger Mann beim
Brötchen holen, einer anderer, während er auf seine Freundin warten,
Taxifahrer sowieso. Ich geb aber nicht auf und sage den Stinkern
kräftig Bescheid" (aus der Zeitungskolumne „Tante Maaß“
im Flensburger Tageblatt).
- Verdichtete Bebauung war
und ist in den Städten grundsätzlich kein Problem. Sie wird erst
eins, wenn man den Autoverkehr aus ihren Grenzen nicht raushält.
- Je intensiver der Autoverkehr wird, desto
unattraktiver bis
unbewohnbar werden die
Wohnungen an den Straßen.
- Alle Städte der Welt sind inzwischen dem Auto
geopfert worden.
- Es ist ein großer Verlust, dass fast alle
Bergdörfer problemlos mit
dem Auto erreichbar werden können. Nun sind es keine "Bergdörfer" im
spezifischen Sinn mehr.
- Moderne Technologien bilden den entscheidenden
Transmissionsriemen des so
genannten Fortschritts, der human-ökologisch gesehen in dieser Form
ein Rückschritt ist.
- Es mag ja noch sein, dass in der Produktion
Geschwindigkeit ein
unverzichtbarer Faktor ist. Aber längst ist Geschwindigkeit ein
genereller Wert geworden. Man sieht das deutlich am gegenwärtigen
Urlaubs- und Freizeitverhalten. Warum genießen immer weniger
Menschen die Geschwindigkeit des Laufens und Radfahrens?
- In welcher Stadt finde ich folgende sinnvolle
Verordnung?: "Auf unseren
Plätzen und Straßen ist das Fahren mit Schadstoff ausstoßenden
Fahrzeugen generell verboten."
- Meine Vermutung: Wenn ein Rentner jeden Tag bis zu zehnmal mit
seinem Auto an unserem Haus vorbeifährt, muss er ein
inoffizielles Taxiunternehmen haben.
- Eine Automarke zu wechseln ist kein Beleg für
Autonomie und
Individualität.
- Wenn ich sitzend transportiert werde, bin ich bestenfalls
mobil, aber nicht
beweglich. Das Auto verdeckt
ein Leben ohne Eigenbewegung.
- Das Auto dient heute primär dem "Weg
von hier" als dem Ziel.
- Maschinen können
zunehmend ohne menschliche „Hilfe“ arbeiten und zusammenarbeiten.
Entweder der Mensch bemerkt es nicht oder er ist auf diese
Enteignung stolz.
- Mit dem Auto von Flensburg nach Hamburg ist höchste Reduktion
Schleswig-Holsteins.
- Wie kann man nur jeden Tag
bis in die Nacht fernsehen und ohne wirklichen Zweck Auto fahren?
Wie kann ein Mensch nur zulassen, dass sein Leben durch die
Bewegungen der Fernsehapparate und der Autos ersetzt wird? Das ist
sicherlich auch eine Form größter Armut.
- Von ständigen grellen
Lichtblitzen bei einem schweren Gewitter aus gesehen, ist
Fernsehen, verstärkt durch die Größe des Bildschirms, ein ständiges
Bombardement von grellsten Blitzen in verschiedenen Farben. Wie hält
eine Seele das nur ausß Welche Verdrängungsleistungen muss sie
täglich erbringen?
- Die Reklame für Autos wird wieder zunehmend
aggressiver. Nissan macht
Werbung mit seinen schnell startenen Autos. Warum soll ich
eigentlich so schnell von diesem Ort wegrasen?
- Technik ist geronnener Geist,
und der Geist kann und soll Geist kritisieren.
- Beim Transportiertwerden fühle
ich nur die Innenausstattung des motorisierten Verkehrsmittels, das
mich transportiert (Fremdbewegung), ansonsten mache ich keinerlei
haptische Erfahrungen in der Umwelt. Das ist übrigens der Grund,
dass in den Autos so edle Stoffe verwendet werden, um den Verlust zu
überbrücken.
- Sind nicht die immer größer werdenden und kostbarer
ausgestatteten Autos für viele Menschen
dynamische Kirchen?
- Maxime zur Fremdbewegung:
So wenig wie möglich.
- Medien- und Maschinenkontakte
ersetzen Menschenkontakt.
- "Im Unterschied zu den meisten Gegenständen des sinnlichen oder
kulturellen Genusses konnte der Auto-Konsum nämlich nicht im
Gebrauch seiner Inhalte aufgehen, sondern erforderte eine derart
flächendeckende materielle, organisatorische und soziale Logistik,
daß er geeignet war, sich zu einer zwanghaften und verinnerlichten
Benthamschen "Verhaltensspur" zu entwickeln, die das System der
Disziplinierungen in bis dahin unbekannte Dimensionen auszuweiten
versprach. ....So wurde das Automobil zum
Schlüsselprodukt in der
Vollendung der kapitalistischen Produktionsweise. In seiner
Vermassung mauserte es sich zu mehr als einer bloßen Ware unter
anderen: Es begann den gesamten Raum- und Zeithorizont zu erfassen,
bereitete eine strukturelle Integration von Produktion und
"Freizeit" vor, besetzte allmählich die soziale Organisationsform
bis hinein in das intime und familiäre Alltagsleben, eroberte sogar
die gesellschaftlichen Phantasien und Imaginationen. Der
Kapitalismus wurde "durch und durch zur Auto-Gesellschaft" (Lothar
Galow-Bergemann zitiert hier aus Robert Kurz "Schwarzbuch
Kapitalismus").
- Objektophilie befällt
Menschen, die sich in tote Gegenstände verlieben und sie begehren,
z. b. eine Maschine oder ein Instrument. Auf der Automesse kann man
bei Männern alle Zeichen sexueller Erregung beobachten: Glänzende
Augen, Tremor, unbewusste sexuelle Phantasien...(Volkmar Sigusch).
- Mich bringen nichts Staus,
sondern die vielen unnötigen Fahrten zur Verzweiflung – und das sind
mehr als die Hälfte aller Fahrten. Vernunft und die Überwindung
eines übertriebenen Bequemlichkeitsbedürfnis wären die effektivsten
Stauverhinderer.“
- Das Auto erzeugt massenweise Bewegungsmangel, aber vielleicht
sind die psychischen Zerstörungen
noch größer.
- "Landschaften und Siedlungen werden zerstört, zubetoniert,
geschändet. Man braucht nur wenig Phantasie, um sich auszumalen, wie viel Schönes und
Sinnvolles in den Städten mit all dem Raum anstellen ließe, den das
Automobil plattmacht" (Lothar Galow-Bergemann in dem höchst
informativen Aufsatz "Selbst-Bewegung statt Auto-Mobilismus).
- Mobilität ist grenzenlos.
Wenn in Zukunft Brücken über den Atlantik und Pazifik gebaut werden,
ist eine 42 000 Kilometer lange Fahrtstrecke möglich. Wenn das
keine Zukunftsperspektive ist, welche dann?
- Das Auto läuft, nicht
der Fahrer.
- Die dominante Ausbeutung läuft heute über das Auto.
- Im Geschäft stöhnt eine ältere Frau: „Ich muß wieder
tanken, das kostet mich
wieder fünfzig Euro“. Sie wohnt übrigens in der Innenstadt.
- Reisen mit motorenangetriebenen Fortbewegungsmitteln ist
bewegungsloses Reisen. Die
Folge: Man lernt keine Landschaft oder ein Land kennen, sondern
diese werden nur noch visuell als Vorbeihuschendes, wenn überhaupt,
wahrgenommen.
- "Stillstand beim Autobahn-Bau"
(Flensburger Tageblatt v. 29. 10. 12). Hoffentlich bleibt es im
Interesse der geschundenen Erde und des beschädigten Menschen dabei.
- Das Gefängnis, das körperliche
und geistige Bewegungen verhindert, kann auch ein geistiges
Gefängnis sein, dessen Baumeister man selbst ist bzw. Erziehung,
Tradition, Werbung, falsches Denken haben es errichtet. Denn Autos
und Unterhaltungsmedien sind Gefängnisse, die offensichtlich so oft
wie möglich gerne aufsucht werden.
- Mit der Photographie und Film
beginnt die Abdrängung und Ersetzung des Lebens in den Schein.
- Motorisierte Technik und Medien sind faktisch
leibfeindlich. Leib und
Eigenbewegung werden in den Schein abgedrängt.
- In Celle soll es in der Altstadt viele unbewohnte historische
Häuser geben. Meine Vorschlag: Sperrt die dazugehörigen Straßen für
den motorisierten Verkehr, und Menschen kehren wieder in diese Häuser zurück.
- In der Fremdbewegung wird real der Mensch, beim Bilderstrom das
Repräsentierte drastisch reduziert,
wenn nicht sogar negiert.
- Stoffwechsel, Wahrnehmung und Reiz-Reaktionsvermögen sind
essentielle Lebensmerkmale, die im menschlichen Leben
unverzichtbar und nicht ersetzbar sind. Die Fortpflanzung, das
vierte Existenzial, ist als Gattungsbegriff ebenfalls
unverzichtbar, aber für einzelne Individuen durchaus. Das fünfte
Existenzial, die Bewegung, scheint dagegen nahezu gegen Null
reduzierbar zu sein, wobei heute deutlich zu machen ist, dass in
der Biologie, Medizin und Philosophie unter menschliche Bewegung
allein die Eigenbewegung, nicht das Transportiertwerden gemeint ist.
Dass beide Bewegungsmodi unter dem Oberbegriff „Bewegung“
zusammengefasst und problemlos im Bewusstsein und Sprache
ausgetauscht werden können, setzte sich erst mit dem motorisierten
Individualverkehr durch.
- Das Auto ist aus der Perspektive der Eigenbewegung ein
mobiles Gefängnis.
- In Wien gibt es bereits jetzt Modelle, die „Autofreie
Mustersiedlung“ in Floridsdorf und die Bike-City und Bike&Swim
Häuser, die gezielt autofreie Haushalte, Radfahrer und
wellnessorientierte Menschen ansprechen. Dort gibt es bequeme und
sichere Abstellmöglichkeiten für Fahrräder, dafür weniger
Autostellplätze. Durch die Einsparung an Kosten und Fläche für
Autostellplätzen sind vielfältige Gemeinschaftseinrichtungen
möglich.
- Sicherlich ein Minderheitsvotum: Im Warteraum einer Arztpraxis
erzählte mir eine ältere Frau, dass sie gerne Rad führe, aber wenn
es zu steil bergauf ginge, würde sie nun absteigen und schieben. Ein
dritter Anwesender wies darauf auf die Möglichkeit hin, dass dafür
ein Elektrorad eine gute
Lösung sei. Aber das lehnte sie vehement mit dem Worten ab:
„Entweder schiebe ich oder meide solche Steigungen.“ Ich muss wohl
nicht vermelden, dass ich diese Lösung für die angemessene hielt.
- "Ein Bus mit 100 Menschen hat das Recht, schneller voranzukommen
als ein PKW mit durchschnittlich anderthalb Insassen" (Günter Elste,
Vorstandschef der Hamburger Hochbahn AG). Elste möchte zur
Massenflucht weg vom PKW in
Hamburg beitragen: "2030 wird sich die Zahl der Autobesitzer in
Hamburg fast halbiert haben."
- Technik als Gefahrenpotenzial:
Bei leichtester Ablenkung des Interesses wird die vermittelnde
Technik abgeschaltet, bei leichtester Steigerung der Anstrengung
wird Technik angeschaltet.
- Autofreie Straßen sind
Straßen, die Bindungen nicht verhindern, sondern schaffen.
- Das Fernsehen und das Auto sind wirkmächtige
„Lahmleger“ von vielen
körperlichen, geistigen und seelischen Fähigkeiten und Funktionen.
- In unserer Zeitung stehen zwei Artikel: Ein neu eröffnetes
Outlet-Zenter sei ein Riesenerfolg, so seien die Parkplätze mit
Autos immer ausgelastet. Der zweite Artikel sagt aus, dass die
Autobahnen, die übrigens direkt an diesem Outletzenter vorbeiführen,
stark überlastet seien. Ich bezweifle, dass es überhaupt Auto
fahrende Leser gibt, die beide Artikel in einem
Zusammenhang bringen.
- Wie hat es Baden-Baden
nur geschafft, die breite Lichtentaler Allee an der Oos vom
Autoverkehr frei zu halten und damit ein Stück städtisches
Paradies zu verwirklichen?
- Die Auspuffrohre
fahrender Autos haben ständig eine Drecksfahne hinter sich, die man
anfänglich sehen und riechen kann, die dann sich zwar für die
Wahrnehmung auflösen, aber substanziell unauflösbar sind.
- Wie kann man mit einem Fernseh- und/oder Autosüchtigen über
seine Sucht sprechen, wenn
diese Süchte in unserer Gesellschaft universal sind und für sie
keine Begriffe und Theorie vorhanden sind?
- Wie kann man meinen und glauben, dass aus einem kleinen Apparat
die ganze Welt herauskäme.
- Falls man keine Einzelheiten sucht, hat man bei der
Bildbetrachtung kein Defizitbewusstsein.
- Beim Autofahren bildet
man sich weder körperlich noch geistig.
- Habituelles Autofahren und Fernsehen ist auch ein
freiwilliger Gefängnisaufenthalt. Auto- und Fernsehsucht
haben die gleiche Quelle: Die Faulheit, sich körperlich und geistig
zu bilden. Der Gegenbegriff ist die körperliche und geistige
Eigenbewegung.
- Unnötiges Autofahren und Medienkonsum ist
Selbst- und Weltbeschädigung.
- Zumindest beim Betrieb des Fernsehapparats hat man
keine Zeit des freien Nachdenkens.
- Vom Autofahren wird man nicht gesund, aber vom Gehen.
- Falls Du nicht krank bist, meide Transportwagen, die Dich
von Haus zu Haus
transportieren.
- Wir beherrschen das Auto
nur, wenn wir es von X nach Y lenken, aber das Auto beherrscht uns
in vielen Bereichen: Ausgesetzsein an Emissionen, Krach,
Unbeweglichkeit, Unterforderung, Verdrängung von lebendiger Natur
aus Straßen und Parkplätzen usw. Vielleicht ist es noch
dramatischer: Wir beherrschen es nur dann – paradox ausgedrückt -,
wenn wir es meiden.
- Das Auto reduziert das
Lebendige der Insassen und das der unmittelbaren Umgebung.
- Spätestens nachdem man den Fernsehapparat ausgestellt hat,
müsste man zumindest ahnen, was mit „Das Fernseher wirkt wie ein
Staubsauger“ gemeint ist.
- Um die riesigen Mengen von Informationen im Internet zu
beherrschen, bedarf es der selektionsfähigen Bildung.
- Ständiges Fernsehen stellt Kinder und Erwachsenen
körperlich und geistig still.
- Die Wahrscheinlichkeit, dass habituelle Fernseher
übergewichtig werden, ist
groß.
- Mit den Autos kommen auch der Dreck und die Hässlichkeit.
- Fernsehenkonsum geht auf Kosten
des Lebens.
- Fernsehen ist von der Form
her Lernen, vom Inhalt her
Verblöden.
- Autofahrten und Medienkonsum sind Aktivitäten, die auf
Täuschungen beruhen, denn
sie haben wenig oder nichts mit Wirklichkeit zu tun.
- Der Fernseher vernichtet die Fähigkeit,
innere Bilder zu entwickeln.
- Autos brauchen wegen ihrer Fähigkeit, hohe Geschwindigkeiten zu
entwickeln, wesentlich mehr
„potentiellen“ Platz als zum Beispiel der gleisgeführte Zug.
- Autos schaffen Unwirtlichkeit.
Diese Aussage ist in jeder Stadt verifizierbar, sei es Honkong,
Hamburg oder Buxtehude.
- Seit sechzig Jahren expandiert das Auto in allen Bereichen. Nun
ist es Zeit, diesem Trend Einhalt
zu gebieten.
- Man mich sich keine Illusionen, wer Auto fährt,
ist drinnen und nicht
draußen.
- Ein wahrer Konservativer
fährt so wenig wie möglich mit dem Auto.
- Ein Fernsehschirm ist
ein Fernsehschirm ist ein Fernsehschim - und kein Fenster.
- Autofahren ist eine Tätigkeit, in der
keine Raumerfahrungen
stattfinden - abgesehen vom Autobinnenraum.
- Natürlich haben Auto und Medien auch
Sinn, aber dieser wird immer
mehr vergeudet.
- Eine politische Forderung: Keinen neuen Quadratmeter für das Auto. Falls doch gebaut
wird, müssen entsprechende Autostraßenflächen und Parkplätze
zurückgebaut werden.
- Die massive Besiedlung und damit Zerstörung von
Berghängen war nur möglich
durch das Auto.
- Je bewegungsärmer, desto mehr
technische Geräte werden eingesetzt.
- Fernsehgeräte in Hotels,
die in einer Ferienregion liegen, zerstören diese.
- "Freie Fahrt für freie Bürger " ist ein Slogan, den man auch
mit "Freiheit für Zertstörung"
übersetzen kann.
- Wer prinzipiell nicht gerne mit
öffentlichen Verkehrsmitteln fährt, findet Menschen
uninteressant und liebt nicht den Zufall.
- Im Modus der Fremdbewegung wird man bewegt,
ohne wesentlich Mensch sein
zu müssen.
- Die körperlich-geistig Bequemen
sind Opfer ihrer eigenen Bequemlichkeit.
- Wer im Auto sitzt, ist nicht
im Freien - und er bewegt sich nicht.
- Motoren angetriebene Technik stellt das Leben fest, aber immer noch handelt es sich um ein
Leben, wenn auch um stark reduziertes. Diese Reduktion wird u. U.
von Menschen wahrgenommen, aber sie können offensichtlich nicht
denken, dass diese Reduktion sie im Ganzen trifft. So der denkt der
Autofahrer, er sei nach der Fahrt derselbe wie vor der Fahrt.
- Technische Werke funktionieren, weil sie
gewaltsam in und gegen die
Natur durchgesetzt werden.
- "Ich fahre Auto, also bin ich“,
obwohl inzwischen von vielen gedacht, ist nicht sehr überzeugend.
-
Worin besteht das falsche
Bewusstsein des Autofahrers, wenn er nur die Vorteile des
Autos sieht? Wie wird dieses Bewusstsein vermittelt? Aus der
Binnenperspektive: Bequemlichkeit, Identitätsstärkung, aus der
Außenperspektive: Werbung, alle haben eins?
- In dem Begriff Erfahrung
ist "gefahren werden" gerade nicht enthalten - im Gegenteil. Das
ist der größte Sieg der Fremdbewegung.
- „Wenn der Mensch von den Umständen gebildet wird, so muß man
die Umstände menschlich bilden“
(Marx). Die Umstände des heutigen Alltagslebens sind fast
ausnahmslos von Menschen geschaffene. So ist die autogerechte Stadt
eindeutig lebensfeindlich. Wir müssen das Auto aus ihnen
zurückdrängen, um eine wesentliche Bedingung einer
menschenzusagenden Stadt zu schaffen.
- Der extensive Einsatz von Technik
unterfordert Körper und
Geist, so dass deren Abbau voranschreitet. Dieer Abbau
verunmöglicht zudem, dass über Selbstreflexion und Selbstkritik
dieser Prozess überhaupt noch erkannt wird.
- „ADAC-Präsident Peter Meyer fordert eine Senkung der Ökosteuer
zu Gunsten der Autofahrer“ (Flensburger Tageblatt). Im Klartext:
Auto vor Umweltschutz.
- Man muss sich ernstlich fragen, ob autogerechte Städte noch
angemessen mit dem Wort „Stadt“
bezeichnet werden können. Ist da nicht ein neues Gebilde entstanden?
- Der Kern des Autos, um nicht von seinem Wesen zu sprechen, ist
Explosion und die Freisetzung von giftigen Emissionen. Im
Erscheinungsbild zeugt nur noch das
versteckte Auspuffrohr von dieser Realität. Der Rest ist
Verkleidung mit hochwertigem Material in modernstem Design.
- In vielen Stadtteilen gibt es offensichtlich einen inoffiziellen
Wettbewerb mit dem Thema „Wer hat
den lautesten Motorrasenmäher?“. Die Beteiligung ist sehr
groß.
- Kann man bereits wie vom Ende
des Fernsehzeitalters auch vom Ende des Autozeitalters sprechen?
Hängt beides zusammen?
- Ein Bekannter bewertet seinen Wohnort rein nach Kompatibilität mit dem Auto (Parkplätze,
Erreichbarkeit, Schnelligkeit usw.).
- Fernsehen löst feste Zeiten und
Räume auf. Man ist zu jeder Zeit an jedem Ort. Deswegen gibt
es auch bald keine regionale Bindung an Geschichte, an Heimat, an
regionale Vereine usw.
- Warum fasziniert mit
höchster Geschwindigkeit ohne Anstrengung über Straßen und Wasser zu
rasen?
- Die Hässlichkeit des
Autos ist nicht das Auto selbst, zumindest sein Äußeres nicht,
sondern, was es in seiner Umwelt bewirkt: Das Auto ist nicht
selbst hässlich, sondern schafft Hässlichkeit.
- Klimaanlagen finde ich
nervig und damit überflüssig. Worin besteht ihr Vorteil?
- In Zukunft wird es mit Sicherheit
Benzinaufstände geben.
Benzinmangel gilt bereits heute als Armut.
- Wohnhäuser haben nach
der Autostraße hin Toiletten, Garagen und u. U. Küchen Bürgerhäuser
wie in Lübeck wären tatsächlich nicht mehr zeitgemäß.
- Motore verändern die
Räume und beschleunigen die
Bewegungen der Dinge und Symbole.
- Man kann Fernsehen entweder aus der
Zeit- oder aus der Raumperspektive analysieren.
- Am Strand ist heute das
dominierende Medium das Handy, weit davon abgeschlagen Illustrierte
und Zeitungen und dann selten das Buch.
- Nach einer Fernsehsendung
gibt es nichts mehr zu bedenken, nach einem gehaltvollen Buch immer.
Hier ist die Aneignung subjektiv nie abgeschlossen. Ein Buch
schlägt man mit schlechtem Gewissen zu, den Fernseher schaltet man
mit gutem Gewissen aus, denn man ist stärker als er.
- Bilder bedeuten
zunehmend nichts, aber sie verbergen ihre Bedeutungslosigkeit. Sie
repräsentieren Abwesenheit. Weil man das letztlich nicht glaubt,
sucht man ständig erfolglos in den Bildern nach Bedeutungen.
- Der Fernseher ist kein Fenster zur Welt, fördert auch nicht die
Selbstreflexion, sonder überwindet nur
Langeweile während der
Sendung (oder auch nicht). Nach dem Ausschalten beginnt die
Langeweile von neuem und meistens noch intensiver.
- Die zeittypische Wahrnehmung, Fühlen und Denken sind inhaltlich
und von der Form her zunehmend medial verfasst, d. h. die Quelle ist nicht primär die
Wirklichkeit, sondern die Massenmedien. Ein Mittel vermittelt zuerst
und primär zwischen Ich und Welt und wirkt außerdem zusätzlich
formend wie die Technik.
- Auch das Auto kann man als Medium begreifen.
- Ein genuin konservatives
Merkmal wäre eine kritische Einstellung zum Auto und
Fernsehen. Kritisch heißt nicht Ablehnung, sondern gr. krinein
„scheiden“, „trennen“, „scheiden“, „unterscheiden“.
- Alle Städte der Welt sind inzwischen zu
Autostädten umgewandelt
worden: Wolfsburg ist überall.
- Um Mißverstände vorzubeugen:
Ich bin nicht grundsätzlich gegen Motoreneinsatz, sondern gegen
ihren unreflektierten zeitlichen und universalen Einsatz. Hier gilt
es zwischen sinnvoll und unsinnig zu unterscheiden, wohl wissend,
das hier ein Kontinuum und kein Dualismus vorliegt. Motorsport ist
unsinni, der Automotor des Müllwagens sinnvoll. Mein PC-Einsatz
liegt irgendwo dazwischen.
- Beim Autofahren und Fernsehen ist man
überall und nirgends.
- Wassserskijets haben
kein anderes Ziel als Geschwindigkeit und Krach.
- Technische Leistungen
mit menschlichen gleichzusetzen, ist die große Lüge der Gegenwart.
Als ob es ohne die Bewegungen des Körpers und Geistes nicht ginge.
- Nicht die virtuell-mögliche, sondern die aktuelle
Motorennutzung ist ggf.
gefährlich. Auch der Umfang der Nutzung ist alarmierend.
- Gekaufte Geschwindigkeit enthemmt und entmoralisiert.
Auto- und Fernsehkonsum ist
Leben
aus zweiter Hand, d. h. ohne eigenen Körper und damit
existenziellen Weltbeziehung. Wo nicht die Einheit zum eigenen
Körper, Geist und Seele und zur Umwelt gegeben ist, findet keine
Aneignung statt. Etwas anderes ist es bei Symbolen, Zeichen und
Bildern, die man nie aneignen, aber erkennen kann, indem man
gewissermaßen den Verweis begreift.
- Bei Fernsehen ist die Trennung,
zwischen Zuschauer und Fernsehsendung objektiv absolut, subjektiv
scheinbar nicht vorhanden. Gleiches gilt tendenziell für das Auto.
- Bilder und Zeichen lösen Bedeutungen aus, aber ob Bilder
Wirklichkeit auf welche Art auch immer
repräsentieren, ist nicht
auszumachen, wahrscheinlich handelt es sich um eine gigantische
Täuschung. Nach konstruktivistischer Theorie sind 98 % interne
Gehirnprozesse.
- Hört und sieht man Wasserskijets oder hochgepeitschte
Motorräder, sind Ohren und Augen
beleidigt ob der sinnlosen Naturzerstörung.
- Auf Fernsehbilder hat der Zuschauer
keinen Einfluss, aber
natürlich der Produzent.
- Die Produkte technischer Apparate sind nie
lebendige Wirklichkeit.
- Der Kern ist nicht die Technik, sondern der
Mensch.
- Es gilt heute zunehmend: Wo keine Autos, dort sind
keine Menschen.
- In einer Werbung: Ein gut aussehender Mann hat ein kleines iPad
in den Händen und guckt zufrieden ins Nowhere. Offensichtlich und
auch so beschrieben holt er seine
intelligente Energie aus dem Apparat. Es wird suggeriert,
dass die externe Energie in der Lage ist, die Intelligenz des Mannes
zu ersetzen. Bestenfalls gibt sie ihm Material, das er dann
begreifen und bedenken kann. Auf einer anderen Seite geht es
ehrlicher zu: Ein junger Mann liegt wie ein Baby auf den Armen
eines Roboters und streichelt diesen.
- Ein Autokonzern will seinen Milliardengewinn verdreifachen,
indem er die Fahrer vollkommen passiv macht. Die
nun frei entstehende Zeit
soll dann mit intensiver Werbung ausgefüllt werden.
- Meine Hoffnung: Die intensive
Wahrnehmung gewinnt letztlich über die ins Innere
eingedrungenen äußeren Bilder.
- Zwischen äußeren und inneren
Bilder besteht ein kategorialer Unterschied wie von Tod und
Leben. Zu fragen ist, ob man hier nicht verschiedene Wörter
einsetzen sollte. Aber welche?
- Aus dem akustischen Manifest
von Peter Androsch: "Hier, auf dem Titelblatt von "Le Figaro", wo
vor 100 Jahren, am 20. Februar 1909, die Anbetung des Lärms, die
Aufforderung zur Misshandlung unserer Körper, die Anleitung zur ewig
währenden Folter durch Schall ihren Ausgang nahmen. Hier, wo sich
Filippo Tommaso Marinetti mit dem Futuristischen Manifest über sich
selbst erhob und in unglaublicher Hybris die Geißeln der
grenzenlosen Maschinisierung, Motorisierung und Mobilität und mit
ihr die Geißel der grenzenlosen Schallentwicklung und mit ihr den
kollektiven Missbrauch unserer Körper verherrlichte und damit alles
befeuerte, was unseren Vorfahren Unheil und Tod brachte und uns und
unsere Kinder bis heute quält:Lärm! Lärm!Lärm!"
- Früher gab es Inseln des Lärms im Ozean der Stille, heute gibt es Inseln der Stille im Ozean
des Lärms.
- Aus vielen Gespräche entnehme ich, das inzwischen das Auto die
Hauptsorge des zeitgemäßen
Bürgers ist.
- Die Autofahrer nehmen aus
strukturellen Gründen nicht wahr, wie hässlich sie durch
ihr Tun ihre unmittelbare Umwelt außerhalb des Autos machen. Das
Auto ist selbst nicht hässlich, schafft aber Häßlichkeit.
- Nürnburg in der Eifel „Wir brauchen den
Krach zum Leben" (FAZ). Und
Krankenwagen den Bezin, um ihren Job zu machen.
- Wo Küstenstraßen sind, wird der Urlaub stark bis sehr stark beeinträchtigt.
- Motore stellen zumindest den Körper des Menschen
still.
- Ein Medium ist kein
Medium, sondern ein Ding, von dem der Betrachter denkt, es
repräsentiere etwas anderes als sich selbst.
- In der Kritik des Autos und Fernsehens geht es oft nicht ohne
Neologismen und
semantischen Veränderungen:
In „Auto“ steckt „auto“, also selbst. Das Auto ist ein
wirkungsmächtiges Subjekt. Auch das Wort und der Begriff
„Fernsehapparat“ ist irreführend, denn er ist ein „Auto-seher" (The
medium is the message). Vielleicht hilft hier das Theorem des
Beobachters zweiter Ordnung = Ich beobachte das Auto bzw. den
Fernseher, wie sie beobachten.
- Zwei entgegengesetzte Positionen zur Technik: Entweder liegt ihr
Ursprung in den Träumen
und Phantasien des Menschen oder sie ist das ganz Neue im Leben des
Menschen. Ich tendiere zur ersten Person.
- Das Auto ist eine Fortsetzung des Gehens
ohne menschlichen Anteil.
- Die Hälfte der Maisernte soll als Agrosprit
in Autotanks landen
- Life-Sendungen haben
nichts mit Leben zu tun, denn es findet lediglich die
Gleichzeitigkeit von Sendung und Empfang statt, was übrigens nicht
vom Zuschauer überprüf werden kann.
- Der Mensch erreicht durch Auto und Fernsehen (Medien)
große Reichweite und Breite,
aber diese „weite“ Welt wird immer blasser, dünner,
eigenschaftsloser.
- Autos und Fernsehapparate sind Dickmacher. Diät wäre, beide abzuschaffen oder zumindest
ihren Einsatz stark zu reduzieren.
- Stundenlang vor dem Fernsehapparat sitzen ist kein
Wohnen. Alle
Ortsveränderungen mit dem Auto zurücklegen lässt keine
Heimat entstehen.
- Zukunftsausgabe: Die Rasen
in den Hausgärten z. b. durch Stauden oder Nutzpflanzen ersetzen.
Dadurch entsteht mehr Lebendigkeit und der Lärm wird verrigert.
- Zu viele äußere Bilder
beschädigen die Fähigkeit, innere Bilder zu bilden.
- Signifikanten (die materielle Dimension des Zeichens) verlangen
nach Bildung, je mehr es sind, desto umfassender muss die Bildung
sein. Ein Signifikant ohne Bildung
ist ein Nichts.
- Auto und Fernseher erzeugen materielle und geistige
Armut.
- Fremdbewegung ist in bestimmten Situationen
unvermeidbar, aber sie ist
und bleibt das Fremde, sie stärkt nicht meinen Körper und Geist,
sondern schwächt sie. Das nicht erkennen und akzeptieren, ist
Ideologie.
- Gibt es noch Bereiche des
Handelns, in denen keine Motore eingesetzt werden? Zeitgemäß
aktiv werden heißt Motoreneinsatz.
- Habituelles Fernsehen ist für mich real und symbolisch
Verschwendung von Lebensmöglichkeiten. Es steht für Unterhaltung, Zerstreuung,
Habituelles Fernsehen ist für mich Verschwendung von
Lebensmöglichkeiten. Es steht für Unterhaltung, Zerstreuung,
Uneigentlichkeit, Langeweile und Sinnlosigkeit. Gleiches gilt für
andere Medien, wenn sie nicht zum Erwerb von sinnvollen
Informationen führen oder zur aktiven Gestaltung von Texten i. w.
S. genutzt werden. Dann sind sie von großem Gewinn. Gleiches gilt
auch für das Auto.
- Morgens im Sommer gegen sechs Uhr. Noch herrscht Stille. Wie
lange noch, bis unnötiger Motoreneinsatz von Rasenmähern und
Autos die heilende Stille vollkommen durch Krach ersetzen?
- „The medium ist the message“ gilt cum grano salis auch für das
Auto, Autofahren ist längst zum Selbstzweck geworden:
Ich fahre Auto, also bin ich.
- Das Fernsehen und das Auto gestalten vollkommen neue
(unlebendige) Lebensformen.
- Autos und Fernseher sind nicht nur
Kontaktvernichter zur Welt,
sondern auch deren Nutzer werden massiv körperlich und geistig still
gestellt.
- Auto und Zug sind Formen der Fremdbewegung. Der Unterschied und
der Gewinn bestehen darin, dass der Zug ein
öffentlicher Raum ist.
- Das Auto ist real und im Bewusstsein der Gegner der
Heimat.
- Auf dem Wege zur Entwirklichung:
Der Blick von Autofahrern nimmt die Strukturen von Straßenkarten bzw. Navigatoren an.
- Auf dem Wege zur Entwirklichung:
Von der wirklichkeitsfernen Autofahrt direkt in die irreale
Fernsehwelt.
- Das im Bild und Film Dargestellt ist nicht die Wirklichkeit.
- Beim Autofahren und Fernsehen werden die Nutzer
körperlich und geistig enteignet.
- Meine Nachbarin befragt, warum sie ihren Rasen durch
wöchentliches Mähen auf Golfplatzniveau halte, antwortete mit einer für mich
überraschenden Begründung: Eigentlich sei es blödsinnig, aber sie
hätte gelesen, für Einbrecher sei ein Rasen ohne wöchentlichen
Schnitt ein eindeutiges Indiz für die Abwesenheit der Besitzer.
- Technik bringt Dinge, die sich nicht von selbst zeigen,
mit Gewalt zum Erscheinen.
- Viele mir bekannte Sportlehrer
– auch wenn sie pensioniert sind - fahren permanent Auto, weil sie
offensichtlich meinen, nur als Sport sei Eigenbewegung möglich.
- Täglicher mehrstündiger Fernsehkonsum intensiviert weder beim
Sehen noch nach dem Sehen das Leben,
sondern schwächt es. Gleiches gilt für das Autofahren.
- Realer Wahnsinn:
„Deutsche Autokäufer fahren immer stärker auf Geländewagen ab. Der
Markanteil der SUV (Sport Utility Vehicle) sei im ersten Halbjahr
auf den Rekordwert von 15, 2 Prozent geklettert“ (Flensburger
Tageblatt v. 2. 8. 12).
- Vermutung: Die große Mehrzahl der Techniker, intensiven
Techniknutzer und Wirtschaftsförderer schätzen die gegenwärtigen
Klimaveränderungen für
natürlich ein - müssen wegen ihrer Praxis wohl so denken.
- Alle fahren Auto: Dünne
und Dicke, Kluge und Dumme, Linke und Rechte, Junge und Alte, Männer
und Frauen, Gläubige und Atheis.ten, Materialisten und Idealisten,
..
- Das Auto aus der Stadt zurückzudrängen, wäre ein Beitrag zu
ihrer menschliche Zukunft.
- Wer sich ins Auto setzt, muß unweigerlich einen
Parkplatz finden. Dieses
Problem hat der Fußgänger und der Benutzer öfffentlicher
Verkehrsmittel nicht. Für den Radfahrer ist das in der Regel kein
Problem.
- Wann löst sich die Google Maps
von der Autofixierung, weil sie nur Straßen, die von Autos befahrbar
sind, aufzeigt. Wann werden Straßen und Wege aufgenommen, die allein
von Rädern und Fußgängern be- und genutzt werden?
- Das Auto ist ein Gefängnis,
ohne dass die Insassen es bemerken - im Gegenteil, sie betrachten
das fahrende Auto als einen Ort der Freiheit.
- Die großen Zuwächse von Fahrgästen bei der
Bundesbahn sind ein Zeichen
dafür, dass man sich sehr wohl von der Werbung der Autoindustrie und
den Sprüchen der Autofahrer, deren Fixierung auf das Auto viel mit
Angst vor Fremdem zu tun hat, emanzipieren kann.
- "Dieser Ort (Friedrichstadt) ist weit weniger von der
Degeneration zur Geisterstadt beroht als die vielen hemmungslos
modernisierten, zu
Supermarkt-mit-Parkplatz-Wüsten entstellten Zentren anderer
historischer Kleinstädte" (FAZ v. 26. 7. 12).
- Es wäre sinnvoller, die Auspuffrohre der Autos nicht versteckt, horizontal unter dem
Auto anzubringen, sondern relativ lange Auspuffrohre vertikal am
Auto anbauen. Das widerspricht zwar der Ästhetik des Autos und
würde auch nicht grundsätzlich die Schädlichkeit der Abgase
verringern, aber die direkten Schädigungen in unmittelbarer Umgebung
reduzieren.
- Wenn das Wetter am schönsten ist, werfen
zeitgemäße Naturliebhaber
ihre Motorrassenmäher an.
- Mein Verwandter muss ein Auto in eine dreihundert Kilometer
entfernte Stadt überführen. Seine Frau fährt mit dem Zweitwagen
hinterher, obwohl zwischen beiden Städten die
Bahn im Stundentakt fährt.
Alles das weiß er überhaupt nicht.
- Meine Verwandte sitzt jeden Abend bis zur Morgendämmerung vor
dem Fernsehapparat. Auf den Vorschlag, den Apparat zum
Sperrmüll zu stellen,
antwortet sie: „Ich kann nicht auf meine Unterhaltungssendungen
verzichten, und die laufen teilweise zur späten Stunde.
- Ein optimal ausgebautes
Straßennetz wirkt für Dörfer und Siedlungen wie ein
Staubsauger, nur das dieser
nicht Schmutz, sondern Leben aus ihnen herauszieht. Erklärung: Die
Zahl der Bewohner, die ihre Siedlungen oder Dörfer für Bedürfnisse
mit dem Auto verlassen, die nicht dort befriedigt werden können,
ist wesentlich größer als die Zahl von Fremden, die diese Siedlungen
und Dörfer aufsuchen (,wenn sie denn nicht der Durchfahrt dienen).
Deswegen ist das Auto für Siedlungen und Dörfer ursächlich für ihren
Niedergang verantwortlich. Dörfer und Siedlungen sind gut beraten,
das sie um- und verschlingende Straßennetz zurückzubauen. Übrigens
nur Einkaufszentren und Eventzentren haben noch eine positive
Bilanz, allerdings um den Preis, dass sie außerhalb der Öffnungszeit
zu menschenleeren Gespensterorten werden.
- Wahrscheinlichkeitsvermutung:
Je mehr Menschen Auto fahren und je länger sie vor dem Fernseher
sitzen, desto dicker und steifer werden sie.
- Ist Autofixierung ein
Ausdruck säkularisierter Körperfeindlichkeit?
- Gegen Technik zu sein,
wäre inhuman, aber sich in bestimmten Situationen gegen den Einsatz
von Motoren zu wehren, dient
dem Menschen (und der Umwelt).
- Im Nähern, nicht im
Entfernen wie beim Autofahren und Fernsehen gewinnt das Leben seinen
Sinn.
- Wenn eine ökologische Organisation wie
Greenpeace die ökologische
Aufgabe auf Alternativenergien verkürzt, halte ich das für
verhängnisvoll. Sparen durch individuelle Verhaltensänderung und
strukturelle Umbauten gehören unverzichtbar zur Bewältigung der
Krise.
- Warum können sich so viele Menschen
eine lebendige Stadt ohne
Autos nicht vorstellen, geschweige denn wünschen?
- Der Autofahrer abstrahiert fast vollständig von sich selbst und
von der Umwelt. Seine Welt ist eine Autowelt.
- Das System „Auto“ schafft
Bedingungen, die dessen Nutzung scheinbar unumgänglich
machen, indem es a) seine Nutzer körperlich und geistig schwächt und
b) Möglichkeiten der Nahversorgung und Naherholung real zerstört
bzw. drastisch in ihrem gefühlten Wert mindert.
- Durch die engen Straßen einer griechischen Kleinstadt quält sich
ohne Unterbrechung der Autoerkehr. Alle Häuser an diesen Straßen
sind unbewohnbar bzw. müssten es sein. Schmutz, Verfall, Müdigkeit,
Unbetretbarkeit triefen an den Fassaden der Häuser herab. Hier
wird die Destruktionskraft des
Autos ohne Beschönigung deutlich.
- Aus einem Motorrad-Angebot:
Mit dem E-Bike nach Paris 750 km - in 12 Tagen von Bern nach Paris.
- Eine lebendige Stadt braucht Fußgänger, Radfahrer und Nutzer öffentlicher Verkehrsmittel,
aber keine Autos.
- Wenn man davon ausgeht, dass Ästhetik und Ethik ein unauflösbares Ganzes
bilden, dann
gehen Auto und Ethik nicht zusammen –auch wenn es ein Porsche ist.
- Die motorisierte Technik ist die entscheidende
unabhängige Variable der
Entwicklung
- Ein weiterer Schritt in eine abstrakte Existenz:
Drive-in-Märkte.
- Reisen im Auto ist kein
Reisen.
- Ich verstehe es wirklich nicht: Wie und warum man ein Auto
liebt? Was ist da schief
gelaufen?
- Mit dem Auto in eine Urlaubsregion zu fahren, ist ein Beitrag zu deren
Wertminderung.
- Ein ganz normaler Wahnsinn:
Auf die knapp fünf Quadratkilometer große dänischen Insel Strynø
kann man im Urlaub auch das Auto mitnehmen, aber man muß frühzeitig
buchen.
- Früher war der Einsatz von Motoren zu gering, heute
grundsätzlich zu stark, d. h. es gibt ein jeweiliges Optimum.
Vielleicht ist die Zurückweisung von überflüssigem Motoreneinsatz
ein Wesensmerkmal einer wahren und
sinnvollen konservativen Haltung.
- Der Einsatz von Mechanik ist nicht das Problem, sondern der von
Motoren, denn sie ersetzen menschliche Lebenskraft und damit den Kern des Menschen.
- Das Auto verhindert Eigenbewegung und belastet die Umwelt. Das
Auto in seiner jetzigen Nutzung und Verbreitung ist nahezu in jeder
Beziehung ein Desaster.
- Urlaubsorten im Norden
droht der Verkehrsinfarkt. Verkehr treibt Tourismus in die
Sackgasse" (Flensburger Tageblatt v. 20. 6. 12).
- Eine Verhaltenskonstante: Wenn sich jemand viel und intensiv
mit einer Sache beschäftigt, bekommt sie automatisch für ihn große
Bedeutung. Das erklärt die
eigentlich nicht zu erklärende Faszination für das Auto: Es "frisst"
zumindest viel Zeit, Aufmerksamkeit und Geld.
- Zum Verkehrskollaps:
Nicht die Ursachen des Auto-Wahnsinns, nämlich die ständige Zunahme
der Autos und der Autofahrten werden thematisiert, sondern die
Bedingungen für das Auto sollen verbessert werden, d. h. weiterer
Ausbau des Straßennetzes: Man will diesen Wahnsinn am Leben erhalten
indem man fortschreibt, statt ihn zu therapieren.
- Je weiter den Entfernungen der Reisen werden, desto mehr leidet die Ferne, denn sie wird
ent-fernt (Heidegger).
- Bewegungen werden zunehmend von motorisierten Maschinen
übernommen, diese Maschinen nennt Martin Buckhardt teffend
Geschwindigkeitsmaschinen.
- Autos reduzieren Landschaft
auf ein Netzwerk von Autostraßen, Brücken, Tankstellen, anderen
Autos und dem eigenen, die den Geschwindigkeitsmaschinen den Weg
bahnen. Auto brauchen nicht nur beim Fahren viel Aufmerksamkeit.
Deswegen interessiert nicht mehr die Landschaft und die Städte.
- „Nachher erliegst du dem verfluchten Hange, der
Eile und der Phantasie“
(Tucholsky). Das sind im modernen Kleide in der schlechten Form das
Auto und das Fernsehen, die Gegner der Wirklichkeit.
- Sie war in ihrem ganzen bisherigen Leben noch nie auf einem
Fußballplatz, weder als
Zuschauerin noch als Spielerin. Nun sieht sie jedes Spiel der
Europameisterschaft. McLuhan hat Recht: „The medium is the message“,
d. h. die Inhalte spielen keine Rolle. Hauptsache, die Kiste läuft
und flackert.
- „Strangulierte Stadtviertel:
Das Foto des Zeitungsartikels „Auf Jürgensby steigt der Parkdruck“
zeigt es mit aller Deutlichkeit: Nicht das Stadtviertel stranguliert
die Autos, sondern die Autos strangulieren das Stadtviertel. Nicht
nur Jürgensby, sondern in allen Stadtteilen mit älterer Bausubstanz
stehen Bürger und Politik vor der Entscheidung, entweder auf Kosten
von baulicher Substanz und Lebensqualität zusätzliche Parkplätze zu
schaffen oder die Zahl der Autos zu verringern. Aber solange
jegliche Beschränkung des Autos von der Mehrheit der Bürger als
massive Freiheitsberaubung bewertet wird, hat die Forderung nach
Reduzierung der Autos, haben Argumente und Plädoyers für Schönheit,
für bauliche Vielfalt, für Geschäfte vor Ort, für freie Plätze, für
lebendige Bewegungen zu Fuß und mit dem Rad - also für Vernunft,
Verantwortung und Liebe für sein Wohnviertel - keine Chance. Ein
Umdenken findet in einigen Großstädten bereits statt. Wann bei uns?“
(ein Leserbrief, der nicht erschien).
- Zahlen zum Auto: Italien
hat einen durchschnittlichen Bestand von 61 Fahrzeugen je 100
Einwohner, Deutschland 51. In Europa sind schätzungsweise 370
Millionen Pkw zugelassen. Weltweit gibt es etwa 1,1 Mrd. Autos.
- Für viele Menschen ist das Auto bereits ein
Teil ihres Körpers und ihrer Seele.
- Wenn die Bürger auf die Autostraßen ihrer Stadt stolz sind, sind
es keine Bürger mehr,
sondern Bewohner.
- "Gut" ausgebautes Netze von Autostraßen sorgen für
Herrschaft der großen Städte
und Einkaufszentren über mittlere und kleine Städte und Dörfer.
- Im Auto bleibt man übrigens nicht stehen, um zu genießen.
- Dieselkraftstoff wird
jetzt von der WHO wie Asbest und Senfgast als krebserregend
eingestuft.
- Das Auto ist immer das Fremde.
Das merkt die Insassen zumindest in dem Moment, wenn das Auto gegen
ein Hindernis rast.
- Der Mensch, genauer die Motoren
und ihre Infrastrukturen sind Ursache der ökologischen und vieler
gesellschaftlich-menschlicher Probleme.
- "Dass der Ausbau der Infrastrukturen für den Individualverkehr
von der zukünftigen Landesregierung
Schleswig-Holsteins ein Stück gestoppt werden soll, ist kein
„düsterer Ausblick“, wie Jost de Jager behauptet, sondern ein
Lichtblick. Die Vorteile dieser Forderungen werden allerdings nicht
von allen Bürgern gesehen, was auch an der Form dieser
Formulierungen liegt, die im Kleide der Verneinung und
Verhinderung daherkommen. Es wird nicht die erhaltene Landschaft,
nicht die gute Luft und nicht die Lebensqualität der dort lebenden
Menschen beschrieben. Die Verneinung allein beherrscht das Feld.
Aus dieser Einseitigkeit zieht das Bild der Düsternis seine
Plausibilität“ (ein Leserbrief, der nicht erschien).
- „Gegen einseitige Anpassung:
Das verkehrspolitische Problem der Gegenwart ist nicht das
bestehende Autobahn- und Straßennetz, sondern die Nutzung des
Autos: So sind ein Drittel der Autofahrten wegen ihrer Kürze
vollkommen überflüssig und ein Drittel wegen der Aufgabe der
Nahversorgung indirekt sinnlos. Lediglich ein Drittel der
Autofahrten kann als notwendig eingestuft werden. Nicht nur
deswegen ist eine weiter Anpassung des Straßennetzes an den
steigenden Individualverkehr abzulehnen. Der Um- und Abbau des
Individualverkehrs wäre das Gebot der Vernunft. Warum?
Eigenbewegung, sei es zu Fuß oder mit dem Rad, ist nicht nur eine
Lebensform, sondern auch eine politische Kategorie. Die Nutzung von
öffentlichen Verkehrsmitteln hat neben anderen Vorteilen auch den,
soziale Erfahrungen machen zu können“ (ein Leserbrief, der nicht
erschien).
- „Ausgeliefert ans eigene Denken: Täglich lesen und hören wir
von steigenden Benzinpreisen,
für die ausschließlich die Mineralwirtschaft verantwortlich gemacht
wird. Das auch, aber der Hauptgrund liegt im global steigenden
Energiebedarf bei abnehmenden Ölressourcen. Auf diese Realität
müssen wir uns einstellen. Es gilt, die Energie verbrauchenden
Bereiche auf Einsparungspotentiale hin zu untersuchen. So sind ein
Drittel der Autofahrten wegen ihrer Kürze vollkommen sinnlos, ein
Drittel indirekt sinnlos, weil zunehmend nahe Einkaufsmöglichkeiten
zerstört werden und lediglich ein Drittel kann als sinnvoll
eingestuft werden. Wir müssen das System Individualverkehr um- und
abbauen und durch energiesparsamere, nachhaltige und Zukunft
ermöglichende Systeme ersetzen. Eine Aufgabe, die zuallererst
in den Köpfen beginnen
sollte, weil hier die zementierte Verankerung des Autos
offensichtlich noch stärker ist als in der Realität“ (ein
Leserbrief, der nicht erschien).
- „Gegen gedankenarme
Fortschreibung:Der weitere Ausbau des Straßennetzes hat zur
Folge: mehr Energieverbrauch, mehr Luftverschmutzung, mehr
Landschaftsverbrauch, mehr Unbewohnbarkeit der Städte und Dörfer,
mehr körperliche und geistige Bewegungslosigkeit der Bürger. In
diesem Bereich erste Korrekturen vorzunehmen, ist nicht
rückwärtsgewandt, sondern das Gebot einer Zukunft ermöglichenden
Vernunft“ (ein Leserbrief, der nicht erschien).
- Technik ist ein Humanum.
Aber man muss trotzdem zwischen den verschiedenen Konkretionen der
Technik unterscheiden und diese bewerten. „Trennen“,
„Unterscheiden“, „Auswählen“ sind die Bedeutungen des griechischen
Wortes „krinein“, von dem wieder das Wort „Kritik“ abgeleitet
wurde. Eine Kritik der Technik lehnt diese nicht ab, sondern
bewertet sie im Sinne von „Welche Technik dient dem Leben, welche
nicht?“. Dazu ein Beispiel: Die Technik, die in öffentlichen
Verkehrsmitteln eingesetzt wird, ist gut, die für den motorisierten
Individualverkehr ist schlecht.
- Ohne Autos gäbe es keine
Zersiedlung der Landschaft.
- Aus der Geschichte kennen wir unterschiedliche Formen und
Inhalte des kollektiven Wahnsinns; die
irrationale Fixierung auf
das Auto ist die moderne Variante.
- Gigaliner sind
offensichtlich nicht nur das Ideal der Lastkraftwagen, sondern
inzwischen auch für PKWs in Form von Großlimousinen, Kleinbussen
und Farmerwagen. Sie dominieren immer stärker die Autostraßen.
- Auf meine Frage, ob er ein Auto hätte, antwortet ein
passionierter Radfahrer
voller Unverständnis: „Was soll ich denn bloß damit?“ und als Zusatz
„Das Auto führt in das Verderben“
- Aus einem Sachbuch, das im Jahre
2112 erscheinen wird: „Vor
hundert Jahren gab es Autos und Fernsehapparate, die jeglichen
Kontakt ihrer Nutzer mit der natürlichen, kulturellen und sozialen
Umwelt unterbanden. Für unser Verständnis ist es vollkommen
unbegreifbar, wieso die Menschen damals von diesen Geräten so
fasziniert waren. Diese Faszination begann sich erst in den
Zwanzigern des letzten Jahrhunderts aufzulösen, so dass Autos und
Fernsehapparate heute nur noch Assoziationen von Gefängnissen
auslösen.“
- Die Erfolgsgeschichte des Autos hat mehrere Gründe, so auch die
Erfüllung den Wunsches nach Bewegung,
ohne sich selbst zu bewegen
einschließlich der Illusion, der Fahrer sei selbst die Ursache der
Bewegung..
- Das Auto ist eine entscheidende Ursache für den Verfall des
Gemeinwesens.
- Technische Geräte ermöglichen und prägen zunehmend die
Fügungen von Menschen und
Dingen, aber auch die Beziehungen
der Menschen untereinander.
- Das Auto ist für viele Menschen immer noch der Alleinherrscher
über den Traum von Freiheit.
Was für ein kolossaler Irrtum, denn es ist das Gegenteil von
Freiheit.
- Autos stehen meistens still und müllen Straßen und Grundstücke voll.
- Wer sich nicht auf den Weg
macht, erlebt nichts. Aber nicht im Auto, denn dort erlebt
man nichts.
- Das Auto und den Fernseher abschaffen, ist ein
Akt der Befreiung.
- Wer sich nur selbst wenig
bewegt, braucht die Bewegungen des Autos und bewegte Bilder
im Fernsehen.
- Das Auto steht für
Ent-Wirklichung und Ent-Wertung der Umwelt und letztlich des
Fahrers selbst.
- Was denken wohl die vielen Segler, wenn zwischen ihnen die wenige Motorboote hin- und
herrasen?
- Wenn ein Mensch schnell läuft, ist das
angemessen, wenn er mit dem
Auto oder Motorrad rast, ist es unangemessen.
- Beim Autofahren nähert man sich der
Bewegungslosigkeit und damit
dem Tode – aber fast keiner bemerkt es. Und die wenigen, die es
erahnen, übertönen diesen Zustand mit lauter Musik und mit
aufheulenden Motoren.
- Immer mehr Menschen erfahren nicht mehr, wie
frisch geschnittenes Heu riecht. Sie fahren nur noch in
hermetisch von der Umwelt abgeschirmten Kabinen an Feldern vorbei.
- Unsere Siedlung besteht aus ca. 2000 Einzel- bzw. Reihenhäusern.
Jede dieser Einheiten hat einen Rasen und zu jedem gibt es einen Rasenmäher, der nicht selten
wöchentlich angeworfen wird. Inzwischen ist dort an bestimmten
sonnigen "Mähtagen" lauter als in der Innenstadt.
- Vogelgesang hat es
heutzutage oft schwer, sich gegen Rasenmäher und aufheulende
Motorräder durchzusetzen.
- Ein großes Glücksmoment
eines Autofahrers besteht darin, bei bestehendem Parkplatzmangel
doch noch einen in Nähe des Zieles zu ergattern. Ist die Distanz
größer als fünfzig Meter, stellt sich dieses Gefühl nicht ein.
- Vor einem großen Einkaufszentrum befindet sich ein
Fahrradständer für sechs
Räder. Die dafür eingenommene Fläche entspricht weniger als zehn
Promill (!) der Fläche für die parkenden Autos.
- Wenn meine Vermutung stimmt, dass ein Radfahrer im
Straßenverkehr mehr schädliche Emissionen einatmet als Autofahrer
und ihre Mitfahrer, dann gäbe es tatsächlich einen
(1) rationale Grund,
das Auto zu nutzen.
- Aus „Und ewig singen die
Wälder“ wurde „Ständig surren und
dröhnen Motore“. Oft auf dem Lande und in Wohnsiedlungen am
extremsten. Warum wird der Gesang nicht mehr geliebt?
- Auf dem großen Wohnwagen sind nicht zwei Fahrräder, sondern zwei
Motorräder montiert – die perfekte
Motorisierung des Urlaubs.
- Ich habe eine Genossenschaft
mit einer gemeinsamen Kasse gegründet, die sich aus zwei Quellen
speist: das Mitglied, das mit einem Auto fährt, bekommt für jede
Fahrt fünf Euro Schmerzensgeld, während das Mitglied, das zu Fuß
geht oder mit dem Rad fährt, für diesen Genuss fünf Euro einzahlen
muss. Es ist mir leider noch nicht gelungen, zwischen Einnahmen und
Ausgabe auch nur einen annähernden Ausgleich zu schaffen.
- Wer ausschließlich in einem technischen Kosmos
lebt, kann nur technische Bedürfnisse
haben - zumindest zeigt das die Empirie.
- Wege heilen die Seele,
Autostraßen machen die Seele krank. Wenn du es nicht glaubst,
probiere es aus.
- Reduktions-Menschen sind
Menschen, die ohne beträchtlichen Motoreneinsatz nicht mehr leben
könnten. Wir haben uns von der Abhängigkeit der Natur „befreit“ und
diese durch eine oft brutale und zukunftslose Technik ersetzt.
- Meine Beobachtung: Habituelle Fernseher sprechen oft genau so
monoton wie ein ständig
laufender Fernsehapparat.
- Zu den Fernsehenden kommt die Welt ganz
ohne Eigenbewegung im Scheine, die Autofahrer fahren ganz
ohne Eigenbewegung in die Welt, ohne jemals in ihr anzukommen.
- Wenn wir Autofahren, den Zug benutzen oder Fliegen, findet
die Bewegung außer uns
statt.
- Einkaufen für den täglichen
Alltagsbedarf ohne Auto ist für viele Menschen nicht möglich
– was aber in der Regel nicht stimmt.
- Die Maschine ist nicht das ganz Andere. Der Geist der Maschine
fließt direkt aus dem Menschen heraus, Maschine und
algorithmisierter Mensch
sind identisch. .
- Eine blöde Konstellation:
Er hat in unserer Straße den lautesten Motorrasenmäher und mäht am
häufigsten.
- Der Erfinder der Fernbedingung
ist tot. Seine Erfindung war 1955 eine Sensation: Ab nun brauchte
niemand mehr von seinem Sessel aufzustehen, wenn er das Programm
umschalten wollte (dps). Zumindest war das buchstäblich kein
Fort-Schritt, sondern ein weiterer Baustein in Richtung
Bewegungslosigkeit.
- Die instrumentale Vernunft bewirkt nach Heidegger eine
grundlegende Verhülltheit des
jeweiligen Tuns: Wenn ich das Werkzeug benutze, verliere ich
seinen Werkzeugcharakter aus dem Auge, so dass es sich mir
verdunkelt, dass die Dinge einen Werkzeugzusammenhang (System, bm)
bilden. (vgl. Burckhardt, M.: Metamorphosen von Raum und Zeit, S.
12).
Für Autofahrer heißt das: Jeder von ihnen hat einen realen Anteil
am Gesamtsystem Auto so auch am Bau der Waldschlößchenbrücke in
Dresden oder an der Hochbrücke über das Moseltal, so auch an
zusätzlichen Stellen im Polizeiwesen, Krankenhäusern , Umbau der
Städte in autogerechte usw. bis hin zur Beseitigung der
ausrangierten Modelle. Das dazu oft gehörte Gegenargument, dass das
eigene Auto nur ein Vierzigmillionstel der Schäden und Kosten
anrichte, greift nicht, weil eben das Ganze nicht gesehen wird.
Garett Hardin hat übrigens in dem immer noch sehr lesenswerten
Aufsatz "Tragedy of Commons" ("Tragik der Allmende") überzeugend
auf die letztlich unethische Logik des vereinzelten Blicks
hingewiesen. Ulrich Grober hat neuerdings diesen Gedanken in dem
klugen Artikel „Allmende: was uns allen gehört“ (greenpeace magazin)
aktualisiert.
- Wie eine Schildkröte
sich nicht von ihrem Panzer
trennen kann, so immer mehr Menschen nicht von ihrem Auto –
zumindest in der Öffentlichkeit.
- Infolge des Klimawandels erkennt man den Sommer sicherer über
das Hören von Rasenmähern
als über das Messen von Temperaturen.
- Ist es vertretbar, einen neuen Straßenbau
einzuweihen? Das Geweihte ist nach religiöser Auffassung
künftig und auf Dauer nicht mehr für den normalen, profanen
„Gebrauch“ bestimmt, sondern für einen anderen, religiösen und
symbolisch-zeichenhaften (Wikipedia "Weihe"). Das mag für ein
Gebäude angehen, in dem gelebt wird.
- Das Auto ist ein Mittel,
kein Objekt der Liebe - wie so oft.
- Mit e-bikes beginnt die Täuschung, Fremdbewegung für Eigenbewegung zu nehmen.
- Ich schlage den Atlas auf und tippe auf irgendeine Stadt.
Apriorisch weiß ich, dass auch diese Stadt von den
Automassen
stranguliert wird. Ebenfalls
apriorisch weiß ich, dass Maßnahmen gegen das Auto, in welcher Stadt
auch immer, heftige Prozesse im Namen der Freiheit hervorrufen.
- Aus einem Zeitungsartikel im Flensburger Tageblatt v. 16. 5. 12
erfährt man: Der „Dolphin Jet“ ein
Hochgeschwindigkeits-Katamaran, überschreitet auf einer
Probefahrt auf der Flensburger Förde keine zehn Knoten, obwohl er 45
fahren könnte. Die niedrige Geschwindigkeit wird von der Crew
entschuldigt mit: „Bei höherem Tempo würden Wellen bis über die Ufer
treten.“ Auf hoher See ist das kein Thema – oder doch? Übrigens wird
auch nicht gesagt, wie viel Brennstoff die 44 595 PS starken Motore
verbrauchen, aber dafür erfährt der Leser, dass die Fahrtzeit auf
der Einsatzroute von zwei Stunden und 40 Minuten auf 90 Minuten
verkürzt wird.
- Nur Schlafen ist noch passiver
als Fernsehen und Autofahren, aber der Unterschied ist minimal.
- Er hat eine alte Großlimousine, wie sie früher in bestimmten
Schichten „in“ waren und jetzt teilweise eine Wiederauferstehung in
anderen Formen haben. Seinen Wagen kann man getrost als
Dreckschleuder bezeichnen.
Er hofft bis jetzt vergebens, sie für teures Geld an einen Liebhaber
verkaufen zu können, aber das klappt nicht. Ich vermute, dass bei
diesen Belastungen selbst Liebhaber nicht mehr mitmachen – ein
Hoffnungsschimmer.
- Warum sind die Vorschläge des
Tübinger Oberbürgermeisters Boris Palmer, den Autoverkehr in
der Stadt zu verringern, Ausdruck von Arroganz, wie ihm vorgeworfen
wird? Ist es nicht vielmehr so: Für sich genommen ist das Auto
objektiv für Umwelt und Mensch eine Katastrophe, subjektiv ist es
für viele Menschen das Glück schlechthin? Wenn das stimmt, dann ist
die Forderung, für das Auto maximale Freiheit zu verlangen genau so
eine Perversion des Freiheitsbegriffs wie das Verlangen nach
uneingeschränktem Rauchen. Das einzige Argument für das Auto sind
objektive Notwendigkeiten, die zwingen, seine Nachteile in Kauf zu
nehmen. Zu den Nachteilen gehören nicht Lust und Spaß.
- Streiks in öffentlichen
Verkehrsmitteln fördert objektiv den Individualverkehr, und er ist
sozial ungerecht: Es betrifft zuförderst drei Gruppen, die a) sich
kein Auto leisten können, b) körperlich nicht in der Lage sind, ein
Auto zu fahren und c) aus Vernunftgründen auf das Auto verzichten.
- Technik vermittelt eine
ungeheure Sicherheit, sie ist in ihrem Sein real, funktioniert in
der Regel, wenn nicht, setzen schnell Verdrängungsprozees ein, wird
von allen akzeptiert und als Fortschritt bewertet, sie ist
universal. Die normative Kraft des Faktischen lässt jede praktische
und theoretische Kritik der Technik letztlich ins Leere laufen.
- Habituelle Autofahrer sind Masseneremiten. Und: Frei sind die Dinge,
unfrei ist der Mensch (Günther Anders). Die Herrschaft der
Dinge über die Menschen ist das systematische Tabu der modernen
Praxis.
- Für sich genommen ist das Auto
objektiv für Umwelt und Mensch eine Katastrophe,
subjektiv ist es für viele
Menschen das Glück schlechthin. Das muss in der Diskussion getrennt
werden.
- Für Autofahrten Freiheit
zu verlangen ist genau so widersinnig und eine Perversion wie
Freiheit für Raucher. Autofahrten und Rauchen sind schädlich. Sie
müssen soweit wie möglich reduziert werden. Das einzige Argument für
das Auto sind objektive Notwendigkeiten. Zu ihnen gehören nicht
Bequemlichkeit, Faulheit, Lust und Spaß.
- Bevor Du ins Auto steigst bedenke:
Jede Autofahrt belastet die
Umwelt und ist ein Beitrag zur Verhäßlichung der Welt.
- Immer mehr Menschen führen ein bewegungsloses Leben, das ausschießlich im Autositz, auf dem
Sofa vor dem Fernsehapparat und im Bett stattfindet.Kann man das
noch als Leben bezeichnen? Müßte man für diese Existenzweise nicht
einen neuen Begriff finden?
- Erst auf den großen Asphaltflächen der Straßen wird
Regen hässlich und
die Sonne verliert ihre Schönheit.
Anders gesagt: Im Wald und auf der Wiese ist Regen immer
schön.
- Wie man durch die Fernsehprogramme
surft, so auch mit dem Auto
durch Landschaften und Orte. Längerer Aufenthalte gibt es nicht.
- Jeder kann es riechen, hören, an der Geldbörse bemerken, aber
keiner nimmt wahr, dass die Welt
motorisiert wird: Wir ersetzen unsere Lebensprozesse
zunehmend durch Motore. Das ist die eigentliche Agenda der
Gegenwart.
- Drei verschiedene Ausformung von
Technik: a)
körperlich-geistiges Können, b) mechanische Vorrichtungen, c)
Motore.
- Das Auto ist mehr als ein Ding unter vielen, es ist das
dominierend gestaltende Prinzip
der Gegenwart.
- Versteh ich nicht: Wie halten es die Autofreaks auf mehrtägigen
Kreuzfahrten überhaupt ohne
ihr Auto aus. Auf dem Land haben sie keine Urlaubsprobleme, denn
überall kann man ja Autos leihen
- Ich kenne Menschen, deren Wohnung weniger Quadratmeter umfasst, als zusammen die
Ausdehnung ihrer Autos, Wohnwagen und Motorräder.
- Du kannst es drehen, wie Du willst:
Motore, auch wenn sie dem
Menschen etwas geben, ist immer auch Herrschaft über den Menschen.
- Einer der ersten warmen Frühlingstage: Der Motorradfahrer dreht auf, die Radfahrerin
tritt kräftiger in die Pedalen und der Geher genießt die Schönheit
dieses Tages.
- Autofrei fördert die
Entstehung und Erhalt von Nahstrukturen des Einkaufens,
Kulturangebotes und Face-to-Face-Öffentlichkeit.
- Autos und medialer Zerstreuungskonsum (nicht Produktion!) machen
Menschen träge. Wenn
Menschen, wie eine physikalische Masse, träge werden, sind sie
formbar.
- Nicht nur Pendler, sondern auch die schnelle Möglichkeit, mit
dem Auto in größeren Städten vielfältige Bedürfnisse zu befriedigen,
haben zur Entleerung der Landschaft
und Dörfer geführt. Übrigens werden auch dann zunehmend
Bedürfnisse auswärts befriedigt, obwohl sie auch im Ort verwirklicht
werden könnten.
- Das Auto erklärt viele gesellschaftliche, individuelle,
unästhetische und ökologische Probleme als Ausfluß eines Prinzips, Probleme, die trotzdem
in der Regel im Bewusstsein nicht als zusammenhängend gesehen
werden.
- Das Auto ist eine Krankheit,
die massiv Menschen, Städte und Landschaften befallen hat. Und
keiner bemerkt es bzw. will es bemerken.
- Heutige Lebenswelt, die
diesen Namen noch verdient, ist der Raum, den die technischen
Strukturen dem Leben noch lassen.
- Immer mehr Menschen halten ein
Leben ohne motorenbetriebene Fremdbewegung, d. h. ohne Auto
und Fernsehen nicht aus. Eines von beiden läuft in ihrer Wachzeit
immer.
- Das steht fest, dumm ist dieser Rentner nicht: Er fährt mit
seinem geliebten Auto am Tag zehnmal im Durchschnitt irgendwo hin.
So viele Ziele sich auszudenken, ist zweifelsfrei eine
kreative Leistung.
- "Ein Kreuzfahrtschiff
stößt so viele Schadestoffe aus wie fünf Millionen Autos"
(Flensburger Tageblatt v. 14. 4. 12). Durch diese Information wird
allerdings nicht der Schaden von fünf Millionen Autos verkleinert.
- Bei schlechtem Wetter,
wenn es überhaupt so etwas gibt, ist man in Gebäuden und Autos
geschützt – aber auch vor gutem Wetter.
- Der Genuß-Autofahrer wird allein aus ökologischen Gründen
automatisch in die Hölle
verwiesen, ich, weil ich nur zu Fuß gehe, Rad fahre oder öffentliche
Verkehrsmittel in Anspruch nehme, werde mit Sicherheit einen Platz
im Himmel zugewiesen bekommen. Dort werde ich versuchen für
diejenigen Autofahrer ein gutes Wort einzulegen, die zumindest
einmal monatlich über sich selbst hinauswachsend auf das Auto
verzichten haben. Da diese Gruppe nur eine kleine Minderheit ist,
wird es im Himmel keine Probleme wegen Überfüllung geben.
- Zum Schutz eines Denkmals gehört auch sein
Schutz vor Autos. Wird
Letzteres ausgeklammert, ist der Schutz des Denkmals nur
unvollständig oder wird u. U. zunichte gemacht.
- Wer selbst im Urlaub auf das Auto nicht verzichten will, weil
er dann angeblich mobil sei,
verlängert die Entfremdung selbst in diese Zeit. Er ergreift nicht
die Chance der Freiheit vom Auto.
- Ausgeliefert ans eigene Denken (ein unveröffentlicher
Leserbrief): Täglich lesen und hören wir von steigenden
Benzinpreisen, für die
ausschließlich die Mineralwirtschaft verantwortlich gemacht wird.
Das auch, aber der Hauptgrund liegt im global steigenden
Energiebedarf bei abnehmenden Ölressourcen. Auf diese Realität
müssen wir uns einstellen. Es gilt, die Energie verbrauchenden
Bereiche auf Einsparungspotentiale hin zu untersuchen. So sind ein
Drittel der Autofahrten wegen ihrer Kürze vollkommen sinnlos, ein
Drittel indirekt sinnlos, weil zunehmend nahe Einkaufsmöglichkeiten
zerstört werden und lediglich ein Drittel kann als sinnvoll
eingestuft werden. Wir müssen das System Individualverkehr um- und
abbauen und durch energiesparsamere, nachhaltige und Zukunft
ermöglichende Systeme ersetzen. Eine Aufgabe, die zuallererst in den
Köpfen beginnen sollte, weil hier die zementierte Verankerung des
Autos offensichtlich noch stärker ist als in der Realität.
- Vielautofahrer und Vielfernsehende haben mit dem
Urlaub kein Problem: „Dort
steht in jedem Zimmer ein Fernsehapparat und am Flugplatz kann man
bereits ein Auto mieten. Man muss also nicht auf Wichtiges
verzichten.“
- Autofans sollten ihre Aufmerksamkeit nicht nur auf das Design
eines Autos, sondern auch auf dessen
Auspuffrohr im Fahrzustand
richten.
- Vermutung: die Fläche,
die von Autos eingenommen wird, hat sich zumindest der Größe der
Fläche angenähert, die die Wohnhäuser einnehmen.
- Beim Autofahren und Fernsehen werden
Geist und Körper tendenziell
überflüssig, denn sie werden nahezu nicht beansprucht.
- Es hilft nichts, auch wenn es runterzieht: Wer das Gehen und
Wandern liebt, muss mit großer Intensität die
Verhinderer des Gehens und
Wanders kritisieren, und das ist primär das Auto und das Fernsehen.
- Die große Täuschung:
Auto und Fernsehen stellen ohne Anstrengung Beziehungen zur Umwelt
her – das Gegenteil ist der Fall - wenn man von dem Innenraum des
Autos und dem materiellen Fernsehapparat absieht, zu denen natürlich
eine reale Beziehung aufgebaut wird.
- Autofahren und Fernsehen sind
im Schein Wandern, Nomadentum und Abenteuer, allerdings
gänzlich ohne Härte, Anstrengung und wirklicher Realität.
- Was mit der Sucht
Rauchen gelungen ist, sie nämlich auf ein erträgliches Maß für
Mitmenschen zu reduzieren, müsste doch auch für die Sucht Auto
gelingen.
- Ein See, der von Autostraßen
umzingelt ist, verliert seine Schönheit. Gleiches gilt für Flüsse
und Meeresküsten.
- Fernsehen ist eine
maximal minimalisierte Form von Arbeit.
- Heute werden hauptsächlich nur noch Autos intensiv
bewundert, man sieht in
ihnen ein Wunder.
- Eine Beobachtung zum Benzinverbrauch: Ich kenne nicht wenige Menschen, die eine
Strecke über fünfzig Meter ohne Auto als nicht zumutbar und als
unzeitgemäß betrachten.
- Jede Autofahrt belastet die Umwelt. Deshalb sollte man vor jeder
Fahrt abwägen, ob der Zweck diese Belastung
rechtfertigt. Die Tatsache,
dass man ein oder mehrere Autos vor der Tür zur Verfügung hat, ist
kein hinreichender Grund.
- Der zeitgemäße Mensch versucht, möglichst viele
algorithmisierte Handlungen
auf motorenbetriebene Maschinen zu übertragen.
- Entweder wird der Mensch eine
Funktion der technologischen Entwicklung oder er besteht auf
Autonomie.
- Die Abwesenheit von Autos ist die notwendige, wenn auch nicht
hinreichende Bedingung für Schönheit.
Das Auto steht real und symbolisch Verlust von Autonomie.
- Die großen Städtekonglomerate
saugen Menschen aus Dörfern und Kleinstädten auf. Notwendige
Bedingung für diesen Prozess ist das Auto.
- "Millionen Menschen leben ohne eigenes Auto. Diese stille Masse
verweigert sich dem üblichen Autowahn und ist nachhaltig mobil.Wir
(autofrei leben) zeigen, welchen Gewinn an
Lebensqualität ein
autofreies Leben bringt. Jeder kann den Entzug von der Autosucht
schaffen!"
- Im zweiten Weltkrieg wurden die Städte durch Bomben schwer beschädigt, heute durch Autos.
- Im zweiten Weltkrieg wurden die Städte durch Bomben, heute werden sie durch Autos schwer
beschädigt. Letzteres wird offensichtlich von fast keinem Bürger
bemerkt.
- Die Piraten-Partei
verfügt im Kern nur über mediale Indoor-Theorien, die eine sitzende
Lebensweise erfordern.
- Real ersetzt der Motor Bewegungen des Menschen, aber dieser
denkt in der Regel, er bewege sich selbst. Es liegt also eine
Täuschung vor. Aber wer über Motore verfügt – und das ist keine
Täuschung -, verfügt zweifelsfrei über
Macht.
- Eine Erfahrung: Steht
das Auto vor der Tür, ist der Besitzer mit allergrößter
Wahrscheinlichkeit zu Hause.
- Die lastende Ruhe eines
schönen Sommertages ist im Auto oder an einer viel befahrenen
Autostraße nicht vorhanden, zumindest nicht spürbar. Liegt das an
den schnellen Bewegungen der Autos? Es ist, also ob die Motoren
angetriebene Fahrzeuge diese Schönheit verschlängen. Motorenlärm
ersetzt Ruhe, aber die Umkehrung gilt nicht.
- Das Auto ist heute das beliebteste Fortbewegungsmittel der Welt (Matthias Wissmann,
Präsident des Verbandes der Automobilindustrie). Genau das muss
problematisiert werden. Das Auto ist nicht nur Ausdruck der eigenen
Persönlichkeit, sondern auch deren Zerstörung. Das Auto ist
gekauftes Persönlichkeit. Und Wiesmann schreibt weiter: „Wer auf
einer IAA Pkw oder im Showroom einer Marke war, der weiß, dass das
Auto schon immer mehr als nur ein reines Transportmittel, um von A
nach B zu kommen. Diese Emotionalität der Marke und des Produkts ist
auch heute und in Zukunft dort erlebbar, wo neue Marken vorgestellt
werden." Aber diese Tatsache ist vielleicht ein Grund, diesen
Zustand zu kritisieren. Gerade in der deutschen Geschichte hat es
Phasen größter Emotionalität gegeben, die sich später mehr als fatal
erwiesen.
- Die Kritik des Autos
(genitivus obiectivus) wird schwerlich Erfolge auf der Ebene der
Semantik haben, denn dagegen stehen riesige wirtschaftliche Mächte.
Der Schwerpunkt der Argumentation muss formal auf der Ebene
der materiellen Zeichen (der
Signifikanten) liegen, also Formulierungen, Ausdrücke und Wörter
wie „neue Bewegungskultur“ oder eben „Eigenbewegung“.
- Die Überschrift In einem Zeitungsartikel zu einem neuen Modell
eines Carbios: "Unvergleichliches
Frischluft-Erlebnis". Wäre es nicht, so frage ich mich, viel
sinnvoller, gleich mit einer Wanderung zu beginnen?
- Denn die Autofahrer wissen nicht (oder wollen es nicht wissen),
was sie an Zerstörungen
anrichten.
- Auf einem Wagen der Müllabfuhr steht geschrieben „Sie können uns
folgen. Die Luft ist rein.“
Diese Aussage stimmt für den Raum direkt hinter dem Wagen, denn sein
Auspuffrohr ist vertikal nach oben geführt.
- Alle Dinge, insbesondere menschliche Objektivationen und
Artefakte, sind bedingt und bedingen in unterschiedlichen Stärken.
Das Auto ist gegenwärtig der größte „Bedinger“ für gesellschaftliche und individuelle
Veränderungen wie Kommunikation, Auflösung der traditioneller
Siedlungen, Klima. Verstärkt wird das Veränderungspotential des
Autos durch die neuen Medien. Genauer, es findet eine Arbeitsteilung
statt: die neuen Medien sorgen für allumfassende Informationsflüsse,
das Auto für allumfassende Ortsveränderungen, wobei "Auto" auch für
alle motorenangetriebene Ortsveränderungen steht.
- Verkehrserschließung ist
Landschaftszerstörung.
- Dass das Auto eine Pest ist, belegen die
kostspieligen Ortsumgehungen und Vertunnelungen.
- Wieviel Wohnraum wird
durch den Individualverkehr vernichtet oder drastisch im Wert
reduziert?
- Zwei Drittel der Autofahrten sind so
nötig wie ein Kropf oder wie
die Spiele (nicht das Brot) im alten Rom.
- Sein Motto: „Ein Leben mit und
für das Auto“.
- Eine Definition: Eine Maschine
ist ein Verstand ohne Vernunft.
- Ob man in dieser Situation das Auto nutzt oder nicht,is eine
Frage der Legitimität, nicht
der Legalität.
- Auf einem Hügel in Südeuropa liegt ein
pittoreskes Dorf. Aber auch
in ihr quälen sich ohne Unterbrechung Autos durch die engen Gassen
und füllen jeden freien Platz mit ihrer Gegenwart aus.
- Die unkritische Nutzung des Autos als alleiniges
Fortbewegungsmittel ist für mich Ausdruck eines absoluten
Egoismus.
- In der Fremdbewegung sind Menschen geistig, sinnlich und
muskulär drastisch reduziert,
in Bildern und Filmen sind es die Objekte.
- Ein Medienleben ist ein Höhlenleben ohne Fenster und Ausgänge, aber mit sich
bewegenden Bildern an der Wand.
- Nicht wenige Familien haben das Problem, dass sie
mehr Autos haben, als sie über
Garagenplätze verfügen. Vernünftigerweise haben sie deshalb
ihren Garten zumindest teilweise zu einem Parkplatz ungewidmet.
Aber jetzt entsteht für sie das Problem, teilweise bis zu zehn Meter
laufen zu müssen. Das allein ist bereits eine ziemliche Belastung,
die allerdings unerträglich wird, wenn schlechtes Wetter herrscht.
Deshalb besteht, denke ich, ein Markt für abgeschlossene Tunnel,
wie sie bereits auf den Flugplätzen zwischen Abfertigungshalle und
Flugzeug zur Normalität gehören. Welche Firma wird diese Marktlücke
möglichst bald schließen?
- Aus einer Autowerbung „Offen
für neues Leben“.
- Fremdbewegungsfetischisten
teilen praktisch die Körperfeindlichkeit von Augustinus bis
Descartes, allerdings auf sehr tiefem Niveau.
- Stadtplaner, die nicht
eine prinzipielle Gegnerschaft gegen das Auto haben, müssen
scheitern.
- Wie groß ist die Fläche aller
Autostraßen in Deutschland, Flächen auf denen nur Autos
toleriert werden?
- Das Auto ersetzt das eigene
„Auto“. Das Auto ist das nach außen vergegenständlichte
Selbst. Deshalb wird es auch so geliebt und unterliegt einem
prinzipiellen Kritiktabu. Übrigens zeigt diese Wortanalyse, dass das
Auto das Zentrum der Transformation des lebendigen Menschen in Dinge
ist.
- Gelebte Nachbarschaft findet dann statt, wenn man sich
über den Weg läuft, aber nicht, wenn man einander
vorbeifährt.
- Um es unmissverständlich klar zu stellen:
Meine kritische Haltung
gegenüber dem Auto beruht auf dem begründeten Urteil, dass das Auto
- von wenigen Situationen abgesehen - intensives Leben einschränkt
bis zerstört. Leben, genauer Lebendigkeit ist der Ausgangspunkt
meiner Kritik.
- Navigatoren in Autos sind ein weiterer Schritt in die
Weltlosigkeit.
- Autostraßen sind metaphorisch gesehen Spuren von
Peitschenstriemen in der
Landschaft, die teilweise vernarbt sind, teilweise noch bluten.
Lasst keine neuen hinzukommen.
- Heute gibt es zwar keine theoretisch fundierte
Körperfeindlichkeit mehr,
aber dafür wird der Leib umso stärker im Alltag vernachlässigt,
indem er ruhig gestellt wird.
- Die Wohnqualität von
Häusern, Straßen, Siedlungen und Stadtvierteln steigt mit dem Grad
der Zurückdrängung der Autos aus ihrem Umkreis.
- „Ich bin total unbeweglich“
stöhnt der junge Mann. Auf die Frage, was er denn habe, er sähe doch
so fit aus, antwortet er: „Mein Auto muss für zwei Tage in die
Werkstatt. Ich fühle mich wie eingesperrt.“
- Nicht durch das Auto, sondern durch Gehen und Radfahren entsteht
emotionale Nähe und Liebe zur Umwelt.
Geschwindigkeit und wahrnehmbare
Größe hängen voneinander ab: Je schneller die Bewegung, desto
größer müssen die wahrnehmbaren Objekte werden. Riesige Monumente,
Skylines, Hochhäuser prägen öffentliche Wahrnehmungen. Nur noch so
wird Stadt als Stadt von dem aus dem Umland sich näherndem
Autofahrer wahrgenommen und positiv besetzt. Daraus speist sich
wiederum die vorherrschende generelle Präferenz für das Große.
- Auto und Medien orientierte Nachbarn werden tendenziell zu
Phantomen.
- Das Auto ist kein Auto, sondern ein
Mythos. Das erklärt, dass es
kritikresistent ist.
- Die ausgestoßenen Schadstoffe von fahrenden Autos und
Motorrädern müssten farblich
sichtbar gemacht werden, wenn diese Markierung nicht
zusätzliche Umweltbelastungen mit sich brächten. Das wäre ein
Beitrag gegen die Verdrängung.
- Zumindest Bewohner von Ferienwohnungen müssten auf das Auto verzichten, um die
bestehenden Infrastrukturen für den Individualverkehr nicht noch
weiter aufzublähen.
- Der Energiebedarf
setzt sich zusammen aus a) notwendigem Energiebedarf, b) unnötigem
Energiebedarf aus strukturellen Gründen, wobei die vorhandenen
Strukturen als unhinterfragbar aufgefasst werden und c) unnötigem
Energiebedarf aus individuellen Gründen wie Faulheit.
- Kategorie des Lärms:
N(eurotischer Lärm) = überlaute Motoren in Motorrädern und Autos,
die nur die Funktion haben, laut zu sein. Kategorie U(nnötiger Lärm)
= Motoreneinsatz, auf den man problemlos verzichten könnte.
Kategorie S(innvoll) = Landmaschinen, öffentliche Verkehrsmittel
usw. Die Kategorien N und U könnte man auch als Luxuslärm
zusammenfassen.
- Motorenbewegung ist
keine lebendige Bewegung.
- Ein Ex-Geheimdienst-Mitarbeiter ist in seiner Zeit als Agent
nur schnelle Autos gefahren. "Mit einem Golf brauchst du da nicht
zu kommen. Dann ist dein Status von Anfang an ruiniert, weil
Kriminelle andere Autos
fahren." Wenn man sich die Größe vieler Autos auf der Straße und
vor den Wohnungen betrachtet, ist das keine spezifische Einstellung
einer bestimmten Bevölkerungssegments.
- Abwesenheit von Auto ist
Abwesenheit von Hässlichkeit, schädliche Emissionen und Gefahren
und Anwesenheit von Schönheit, guter Luft und Bejahung der Umwelt.
- Je befahrener eine Straße ist,
desto weniger Fußgänger und spielende Kinder auf ihren
Bürgersteigen, wenn überhaupt vorhanden.
- Fahrende Autos bedürfen potentiell immens viel
Platz, aber wenn sie
stehen, nehmen sie einen relativ geringen Raum ein. So entsteht
für die Autos ein riesiger unbenutzter Raum, der keine anderen Dinge
duldet. Wohl gemerkt, relativ, denn die vollgeparkten Straßen der
Städte sind allein aus ästhetischen Gründen eine Zumutung.
- "Das Auto ist im besten Sinn ein Stück
Heimat" (in einem Plädoyer
für die Wiedereinführung von alten Autoschildern). Leider hat der
Schreiber Recht.
- „Das Image der Bahn ist
nach wie vor schlecht“ (ein Zeitungskommentar). Meine Erfahrungen
sind gegenteilig. Ich vermute, das negative Image der Bahn wird
überwiegend von Autofahrern geprägt, die damit von den
katastrophalen Folgen des Individualverkehrs ablenken wollen.
- Positive Gemütszustände
werden heute zunehmend über technische Apparaturen vermittelt: Man
ist lebedig, indem man die Geschwindigkeit seines Autos erhöht, man
ist gut drauf, indem man die Musik lauter stellt.
- Die Anfangsbuchstaben
von Vor- und Nachnamen auf dem
Autoschild des jeweiligen Besitzers sind für mich ein Indiz
für die emotionale Verschmelzung von Maschine und Mensch:
Ich bin mein Auto.
- Vielleicht sind Medien
deswegen so populär, weil dort keine externen Widerstände - wie in
der Face-to-face-Kommunikation - auftreten können. Im Auto fährt
man übrigens auch widerstandslos durch die Welt.
- Im Auto wird die Umwelt zu einer
Schattenwelt, vor dem
Fernseher zu einer inszenierten Scheinwelt.
- Filme sind festgestellte
Bewegungen – das merkt man aber erst nach mehrmaligem Sehen
desselben Films.
- Auto und Fernseher sind die zwei großen
Erzieher der Gegenwart. Wer
in ihnen steckt, ist wehrlos.
- Aus einem Zeitungsbericht aus
dem Jahre 2024: „Nach den weltweiten Benzinaufständen hat die
Bundesregierung in Deutschland beschlossen, alle Maßnahmen, die den
Individualverkehr beeinträchtigen könnten, konsequent aus dem
Sparprogramm herauszunehmen. Dazu aber die bisherige Reduzierung der
finanziellen Aufwendungen in den Bereichen Kultur, Bildung, Renten,
Gesundheit, Subventionen, Militär um die Hälfte noch einmal um ein
Viertel auszudehnen. Die Regierung kommt zwingend zu dieser Lösung,
weil bisher die Proteste gegen Benzinpreiserhöhung sich als die
weitaus massivsten herausgestellt haben.
- Mein tiefster Grund, auf das Auto zu verzichten, besteht darin,
dass ich Autofahren schlicht als massiven Verlust von
Lebensqualität empfinde.
- Wenn man der Meinung ist, dass Eigenbewegung ein Moment von Lebensqualität
ist, muss man auch ihre Hauptverhinderer, das Auto und Medienkonsum,
in Betracht ziehen.
- „Fast alle wollen fliegen, aber niemand will Fluglärm“ (FAZ v.
17. 1. 12). Fast alle wollen Autofahren, aber niemand will an
Autostraßen wohnen. Diese Schizophrenie muss aufgelöst werden, aber nicht pro Fluglärm
und Autostraßen.
- Die große Mehrheit der zeitgemäßen Bürger ist in Bezug auf
Ortswechsel über hundert Meter auf
Säuglings- bzw. Kindheitsniveau regrediert. Für diese Aufgabe
bedürfen sie zwar keine Kinderwagen oder müssen auch nicht mehr von
den Eltern auf den Arm genommen werden, sind aber dafür auf Autos
und Motorräder angewiesen.
- Lebensqualität besteht
gerade nicht darin, jede Ortsveränderung mit dem Auto
zurückzulegen, jeden Abend die Langeweile mit Hilfe stundenlangen
Fernsehens zu beseitigen müsse. Wer das meint, bei dem müssen die
Alarmglocken klingen, denn die Sehnsucht nach dem Leben ist
erloschen.
- "Luxuswagen-Crash: 150 000 Euro
Schaden" (aus einer Tageszeitung)-
- Zeitgemäße Autos können in der Regel zumindest neben dem
Transport eines Menschen noch eine zusätzliche Funktion erfüllen: die acht- bis zehnsitzigen
Wagen können auch als Busse, die kompakten, großvolumigen Wagen
als Lastkraftwagen und die überlangen Limousinen ggf. als
Leichenwagen eingesetzt werden.
- Kein Mensch (von wenigen Ausnahmen abgesehen) will an einer
Autostraße wohnen, kein Mensch (von wenigen Ausnahmen abgesehen)
will auf das Autofahren verzichten. Die Folge:
Siedlungsbrei, Zunahme des
Autoverkehrs und Vergrößerung des Straßennetzes.
- Die meisten Autofahrer unterscheiden nicht zwischen
subjektiven und objektiven Argumenten für oder gegen das
Auto. Es mag ja sein, dass man Spaß am Fahren hat, aber dadurch wird
die Schädlichkeit des Autos nicht geringer. Das sind zwei vollkommen
verschiedene Dimensionen.
- Das Auto ist die Voraussetzung dafür, dass
Siedlungen sich breiartig in
die Landschaft hineinfressen und dass auf Berghängen flächendeckend
gesiedelt werden kann.
- Die schnelle Aufeinanderfolge von
Bildern in Filmen und und
Sendungen im Fernsehen lassen nahezu keine Zeit für eine effektive
Aneignung in Form von Synthesen mit vorhandenen Inhalten. Es
bleiben, wenn überhaupt, nur einige innere Bilder und Einschätzungen
übrig. Anders formuliert: Der Wert eines Bildes besteht darin, sich
auf es einzulassen.
- Der Navigator ist die
technische Antwort auf das Verschwinden des Menschen in den Straßen.
- Wenn man Autos nicht mit Menschen gleichsetzt, sind unsere
Straßen menschenleer.
- Da man in unserem Stadtviertel im Normalfall
keine Menschen sieht, denke
ich manchmal, es gäbe dort keine. Aber das stimmt wahrscheinlich
nicht, denn aus den fahrenden sowie parkenden Autos und dem
flackernden Licht der Fernseher kann man erschließen, dass hier doch
Menschen wohnen müssen. Aber es gibt hier keine Originalbegegnung
mit ihnen.
- Alfred Korzybskis „The map is not the territory” stimmt
natürlich, aber ebenfalls stimmt die Aussage “The mind is the map”
d. h. inzwischen bestehen im Bewusstsein von habituellen Autofahrern
Landschaften und Städte allein aus Straßen, bestenfalls „gestört“
durch einige markante Bauwerke und Landschaftsteile. Orte, die nicht
mit dem Auto erreichbar sind, existieren in diesem Bewusstsein
nicht, es sind Un-Orte.
- Bei uns hat es seit Tagen sintflutartig geregnet. Flüsse und
Seen sind über ihre Ufer getreten, selbst einige Straßen sind
überflutet. Die Fortschrittlichen unter unseren Autofahrern
überlegen ernsthaft, ob sie sich nicht zusätzlich zwei Boote,
selbstverständlich Motorboote, zulegen müssen, um ihren
Mobilitätsstandard aufrecht
zu erhalten. Eines der Boote wäre dann das notwendige Zweitboot.
- Ich gehe nach dem Abendbrot durch die Straßen einer dieser
typischen Vorstädte. Obwohl ich eine halbe Stunde unterwegs bin,
treffe ich keinen Menschen. Plötzlich wird mir klar, warum so viele
Gespräche und Gedanken Navigatoren
gelten: Es gibt keine Menschen mehr, die man spontan nach einer
Straße befragen kann.
- Der Autofahrer und der Gefängnisinsasse führen während ihres
Aufenthaltes in dem Wagen bzw. in der Zelle ein vergleichbares
Leben. Genau betrachtet hat der Autofahrer durch den Autogurt noch
weniger Bewegungsspielraum.
- Warum geben sich die zeitgemäßen Menschen
mit Bildern und Filmen zufrieden,
die nicht ihre eigenen, sondern inszenierte sind und auch nicht
weiter führen?
- In einem Leserbrief wird den Radfahrern rücksichtsloses
Verhalten vorgeworfen. Sicherlich gibt es unter ihnen
Schwarze Schafe. Aber
Fehlverhalten findet man auch bei nicht wenigen Autofahrern. Unter
dem Aspekt von schädlichen Emissionen mit ihren negativen
Auswirkungen auf das Klima sind Autofahrer objektiv immer Schwarze
Schafe, auch wenn sie sich im Verkehr nichts zu Schulden kommen
lassen.
- Der Wunsch nach absoluter
Bequemlichkeit entspringt vielleicht unbewusst aus einem
pseudo-religiöses Gefühl.
- Vermutung: In nicht allzuferner Zukunft können wir uns die
energieaufwendigen
Mobilitätsstrukturen (und andere hochtechnische Strukturen)
nicht mehr leisten.
- Insbesondere die Motoren-Technik scheint einen
Abglanz vom Paradies zu
verschaffen. Das erklärt die große Faszination und Engagement für
diese Technik. Aber dieser Zusammenhang ist, wenn meine Vermutung
dann stimmt, den meisten Technikern und Technikgläubigern nicht
bewusst.
- Zukünftige Revolten werden sich insbesondere über Topics wie "Nigeria fury at fuel price
rises" (BBC) vermitteln.
- Man sollte nicht von Naturgesetzen sprechen, weil sie das Leben
ausschließen, sondern von Materiegesetzen. Materie ist der Zustand der Abwesenheit von
Geist.
- Das Auto und der Fernsehapparat sind heute die mächtigsten
Disziplinierungsinstrumente.
- In dem einen Haus sitzen drei Statuen vor dem Fernsehsender, in
dem anderen sitzt eine Familie sprechend und lachend um einen Tisch.
Das ist die entscheidende Differenz
zwischen lebend und lebendig.
- Die Faszination des Fernsehens speist sich wesentlich aus einem
voyeuristischen Interesse, das offensichtlich in dieser Form bei
vielen Menschen stunden- und jahrzehntelang nicht erlischt.
- Mutationen der Füße und der
Augenäpfel des Menschen haben die größten Erfolgsaussichten
des Überlebens, aber nur dann, wenn die jeweilige Mutation der Füße
gaspedalförmige Form hat und die der Augenäpfel bildschirmartig,
also vierartig, ist.
- Es besteht absolute Prognosesicherheit in folgender Situation: Wenn das Auto
nicht vor der Tür steht, ist er nicht zu Hause. Steht das Auto vor
der Tür, läuft der Fernsehapparat oder er schläft.
- Folgende Frage habe ich einem klugen Bekannten zu verdanken:
„Ist eine mehrstündige Autofahrt tatsächlich
bequemer und weniger
anstrengend als ein mehrstündiger Fußmarsch?“ Auf Grund eigener
Erfahrungen verneine ich inzwischen diese Frage - mit Sicherheit ist
körperliche und geistige Unterforderung anstrengender und damit
unbequemer.
- Wann kommt endlich die Zeit, dass eine
Ferienregion mit dem Motto
„Menschen herzlich willkommen, Autos unerwünscht“ auch
wirtschaftlich werben kann? Wann komm die Zeit, dass mündige Bürger
fordern, ihre Stadt oder ihr Stadtteil soll autofrei werden.
- Eine phänomenologische
Beobachtung: Seit drei Jahren bin ich nicht mehr
Auto gefahren. Nach einer drei Kilometer langen Fahrradtour bei
Gegenwind und Regen steige ich in einen Leihwagen: Zu Beginn des
Fahrens fühle ich keine Schwere, keine Körperlichkeit, keinen
Widerstand. Der eigene Körper verschwindet in einem Gefühl des
Getragenwerdens, aber die Seele steigt nicht nach oben oder
seitwärts in schöne Gefilde, sondern verbleibt in einer hässlichen
Blase. Totales Unwohlsein. Als ich am nächsten Tag ins Auto stieg,
um ihn zurückzubringen, hatte ich nicht mehr das Gefühl der
Körperlosigkeit.
- Wenn jemand mit einem Hammer
etwas zerstört, bemerkt er es, wenn er Auto fährt, bemerkt er es
nicht.
- Das Auto verhindert körperliche (äußere)
Eigenbewegungen, das
Fernsehen geistige (innere) Eigenbewegungen.
- Wenn zum Verstehen
untrennbar Leben gehört, versteht man im Auto von der durchfahrenen
Umgebung und vor dem Fernsehapparat von den Inhalten sehr, sehr
wenig.
- Ein Mensch ist ein Mensch,
eine Katze ist eine Katze, eine Maschine ist eine Maschine. Basta!
- In einem Zeitungskommentar wird vermutet, dass Autofahrer erst
dann auf andere Verkehrsmittel umsteigen, wenn es billiger wird oder schneller geht. Das
wäre rational, aber offensichtlich ist es viel komplizierter:
Ängste, Identitäts- und Prestigegründe, Bequemlichkeit sind
zumindest gleich wichtige Gründe.
- Autostraßen sind keine Straßen,
die direkte Kommunikation und Interaktion fördern. Es sind
Autobahnen, auf denen der lebendige Mensch nur noch marginale
Existenzberechtigung hat. Übrigens kann man Autos in Bezug auf
Geschwindigkeit, Gefahrenpotential und Emissionen mit Pferdekutschen
nicht sinnvoll vergleichen.
- „Die Technik hat jene alte Scheu verloren, die den Menschen
davor zurückhält, die Erde zu
verwunden und die Gestalt ihrer Oberfläche zu verändern
(Friedrich Georg Jünger, Die Perfektion der Technik, S. 121).
- Habituelles, d. h. zwanghaft-suchtartiges Fernsehen und
Autofahren deaktiviert
menschliches Potential.
- "Allerdings finde ich das Fernsehen ungefähr ebenso schlimm wie
das Auto, weil es die geistige Bewegung
blockiert wie das Auto die
leibliche, und wir ein Gleichgewicht zwischen beiden Bewegungen
halten sollten" (Klaus M. Meyer-Abich) Rückmeldung).
- Den ständige Ausbau des Straßennetzes kann man als das
entscheidende Moment des
gigantischen Transformationsprozesses der herkömmlichen Stadt
in einen Siedlungsbrei interpretieren. Ich glaube nicht, dass diese
Entwicklung allein aus energetischen Gründen Zukunft haben wird. Es
wird die Zeit kommen, wo Nahversorger für die Mehrheit der
Bevölkerung lebensnotwendig sein werden.
- Es gibt Straßen in der Innenstadt unseres Orte, durch die nahezu
täglich 40 000 Auto pro Tag durchfahren. Möchtest Du dort wohnen, würdest Du das Deinen Kindern
zumuten?
- "Wer Maschinen liebt,
und nicht Menschen, ist ein Ungeheuer" (Friedrich Georg Jünger).
- Die begriffliche Trennung der Bewegung in
Eigen- und Fremdbewegung
ist heute wichtiger denn je, da beide Bewegungsweisen in einem
umgekehrt proportionalen Verhältnis stehen: Der Anteil der
Fremdbewegung nimmt ständig zu, der der Eigenbewegung ständig ab.
Diese Entwicklung wird nahzu nicht durchschaut, weil Fremdbewegung
als Leben und Erleben verkauft wird.
- Wo Motore dominieren,
ist kein Wohnen. In Atomkraftanlagen, aber auch in Fabriken oder an
Autostraßen wohnt man nicht. Gilt das auch für Wohnungen, die
zunehmend mit technischen Geräten vollgestellt werden?
- Entscheidend für die Attraktion des habituellen Fernsehens
ist das Wie, das Was (die
Inhalte) ist bestenfalls von sekundärer Bedeutung, in der Regel
eine Rationalisierung des Wie.
- Beim Autofahren und Fernsehen darf man die
Augen nicht zumachen, um
nachzudenken oder zu träumen. "Augen zu machen" ist eine Metapher
für Verzicht auf Reflexion und Träumen. Im Zustand "der Augen auf"
ist man der jeweiligen Umwelt ausgeliefert, beim Wandern dem Wald,
beim Fernsehen dem Bildschirm, beim Autofahren den Straßen,
Schildern, Mitautos und vorbeihuschende Landschaften. Um den Sinn
oder den Blick auf den eigenen inneren Zustand zu lenken, bedarf der
zeitweisen sinnlichen Trennung von der realen Umwelt.
- Natürlich sind alle Dinge, Zustände und Situation nicht rein
schlecht und auch nicht rein gut, sondern immer liegen
spezifische Mischungsverhältnisse
vor. Das gilt natürlich auch für das von mir so heftig kritisierte
Auto: Krankenwagen, Feuerwehrautos, Transportwagen usw. sind gut.
Schlecht dagegen ist die Nutzung des Autos, wenn Alternativen
vorhanden sind.
- Der SSW verlangt den Ausbau der Autobahn von Hamburg nach
Flensburg auf sechs Spuren,
wo ist die Partei, die den Rückbau auf zwei Spuren fordert?
- Die zerstörerische Dominanz des Autos ist nicht neueren Datums:
"Nach dem Ende des Kaierreichs 1918 veränderte sich das Stadtbild
Berlins rasant. Wo einst um die Gedächtniskiriche Bäume, Blumenbeete
und Parkbänke standen, fuhren nun täglich 35 000 Autos. Schon
forderte die Berliner Automobil-Lobby den Abriss der
Gedächtniskirche" (Schleswig-Holstein Journal v. 17. 12. 2011).
- Trostpflaster: Am Mont-Saint-Michel soll die Blechlawine vor dem
Berg verschwinden, indem die Parklätze auf das Festland verlegt
werden. Kommentar: Wenn die
Häßlichkeit abnorme Dimensionen erreicht, scheinen doch noch
einschränkende Maßnahmen gegen das Auto durchsetzbar zu sein.
- Die (krankhafte) Fixierung auf das Auto kann man als eine
sekundäre Verpanzerung
auffassen. In der Humanistischen Psychologie kennt man den Begriff
der emotionalen und körperlichen Verpanzerung, das wäre dann die
primäre Verpanzerung.
- Vom Straßenverkehr in
großen Städten sagte W. G. Sebald, der übrigens bei einem Autounfall
starb: „Ich bin im Verlauf der Jahre zu dem Schluß gelangt, dass aus
diesem Getöse jetzt das Leben entsteht, das nach uns kommt und das
uns langsam zugrunde richten wird, so wie wir das langsam zugrunde
richten, was da war lange vor uns.“
- Welche Gesellschaft hat endlich die Vernunft und die Kraft, das Auto zurückzudrängen?
- Wenn man den Mangel an
Eigenbewegung beschreibt und kritisiert, kommt man auch unweigerlich
auf den sitzenden Lebensstil im Auto und vor den Medien.
- Kein Mensch wird ernsthaft behaupten, dass er beweglich sei,
weil er allein auf Grund der Erdumdrehung knapp 2000 Kilometer pro Stunde zurücklegt.
Gleiches gilt für die Überwindung von Ortsveränderungen mit dem
Auto. Fazit: Wenn sich die Erde und das Auto bewegen, bewegt sich
noch lange nicht der Mensch.
- Wenn ein Lebewesen nicht
mehr über Eigenbewegung verfügt, ist es tot. Dieser wird auch nicht
durch motorengestützte Beweglichkeit aufhoben.
- Ich bin ein Gegner des habituellen, „zufälligen“ Fernsehens. Je
größer der Bildschirm ist, tendentiell nimmt er bereits eine ganze
Zimmerwand ein, desto schwerer wird es für den Zuschauer zu
erkennen, dass er sich in einer Welt der Fiktionen befindet. Warum?
Der Rahmen rückt immer
weiter aus dem Blick, er ist es aber, der genau die Grenze zwischen
Realität und Fiktion markiert. Ist man in einer Fiktion und sieht
den "Rahmen" nicht, ist die Gefahr groß, sich in ihr zu verlieren.
- Immer häufiger ersetzen Großlimousinen Mittelklasse- und
Kleinwagen. Diese Limousinen machen auf mich den Eindruck von
Schlachtschiffen wie einst unter Wilhelm II. Sie sollten Ausdruck
von Großmacht sein.
- Wann beginnt man endlich damit, Uferstraßen konsequent für den Autoverkehr zu sperren?
- Die Not wendende Umkehrung:
Keine freie Fahrt für Autofahrer - von sinnvollen Ausnahmen
abgesehen.
- Geteilte Vernunft: Ein
von uns wenige Häuser entfernt wohnender liebenswürdiger Nachbar
kommt wider Erwarten zu Fuß zu uns auf Besuch. Auf die Frage, warum
er zu Fuß gekommen sei, antwortet er, dass er natürlich ursprünglich
mit dem Auto kommen wollte, aber die Aussicht, bei uns einen Schnaps
zu bekommen, habe ihn dazu veranlasst, das Auto stehen zu lassen.
- Fremdbewegung ist nur zum Preis von Fremdbestimmung zu
erlangen. Deswegen errege ich immer Unverständnis, wenn ich nicht
zum Kauf eines Autos oder Erwerb eines Führerscheins gratuliere.
- Warum fahren Autofahrer selbst bei schönstem Wetter kurze
Strecken? Ich vermute, dass sie dadurch im
Unterbewusstsein eine
Situation schaffen wollen, die es ihnen ermöglicht, in Zukunft bei
jeder Gelegenheit begründet, d. h. ohne schlechtes Gewissen das Auto
zu nutzen, weil inzwischen das Wetter dank ihrer Aktivitäten immer
schlecht sein wird.
- Fernsehwelten sind zwar virtuell, aber sie können wie ein
reales Gefängnis wirken.
- Eine geschlossene Welt: Sie ist
Taxifahrerin und ihr Hobby ist Motorradfahren, ihre
Lieblingssendung im Fernsehen ist Formel 1.
- Es geht doch! Die Schauspielerin Keira Nightley besitzt keinen
Fernseher und vermisst nach
eigenen Aussagen nichts. Gleiches können wir übrigens über das Auto
sagen.
- Motorenangetriebene Räder
rollen weltweit ohne Unterlass nicht für den Sieg, sondern in die
ökologische Katastrophe.
- Die Mehrbelastung von
100 Euro pro Jahr (2011) für Autofahrer hat meinen Beobachtungen
nach bisher noch keine Einschränkungen zur Folge – im Gegenteil, es
wird noch mehr gefahren. Die Medien bezeichnen diese Mehrbelastung
als Horror, nicht als eine notwendige Entlastung der Umwelt und
letztlich auch des Menschen. e
- Gibt es eine kausale Beziehung
zwischen geistiger und/oder körperlicher Kleinheit und den Besitz
von großen bzw. übergroßen Autos?
- Die Wahrscheinlichkeit, tödlich zu verunglücken, sei bei jeder
Autofahrt 67 Mal höher als
bei einer Bahnfahrt, teilte die "Allianz pro Schiene" mit.
- Werbung für ein Auto mit einer intakten Landschaft als
Hintergrund ist eine Lüge,
weil unterschlagen wird, dass das Auto Ursache für die Zerstörung
von Landschaft ist. Werbung für Wandern oder Radfahren mit einer
intakten Landschaft als Hintergrund ist keine Lüge, weil sie nicht
Ursache von Landschaftszerstörungen sind.
- Das Auto ist seinem Wesen nach nicht in der Lage, sich Stadt
und Landschaft anzupassen. Deswegen verlangen Autos und ihre
Infrastrukturen die Unterwerfung
von Stadt und Landschaft und letztlich deren Ersetzung durch
autogerechte Strukturen.
- Das Auto ist nicht nur das absolut Fremde zur Stadt, sondern
auch die Hauptkrankheit
gegenwärtiger Städte.
- Bewohner einer Stadt
sind von ihrem Bewusstsein her problemlos habituelle Autofahrer,
Bürger einer Stadt
reduzieren ihre Autonutzung so weit wie möglich.
- Die Stadt hat in der Geschichte
alles absorbiert, so auch die Industrieanlagen im 19. Jahrhundert,
ohne ihr Wesen zu verlieren. Erst am Auto ist die Stadt
gescheitert.
- Ich bin wohl der letzte "ganzheitlich"
sichtbare Mensch in unserem
Stadtviertel - von Hundebesitzer abgesehen.
- Stundenlang vor dem Fernsehapparat hocken und im Auto gefesselt
sitzen sind eindeutig körperliche und geistige
Unterforderungen.
- Das Auto, der Zerstörer der Stadt, mit Fußgänger rechtlich
gleich zu setzen, ist ein
großer (moralischer) Fehler. Der Fußgänger gehört zum Wesen der
Stadt, das Auto nicht.
- Im Auto wird die Umwelt zur Unwelt. Unter Autos leiden Städte und Landschaften und der
Autofahrer selbst.
- Etwa 90 Hektar Acker- und Grünland gehen in Deutschland täglich
durch Straßenbau, Gewerbegebiete
und Ausgleichflächen verloren. Das entspricht jeden Tag einer Größe
von 13 Fußballflächen. Der weitaus kleinste Teil davon dient für
Ausgleichflächen, die ökologisch gesehen nicht auf der Minusseite
stehen.
- Der eiserne Griff des Autos
nach dem und um den Bürger lockert sich zumindest bei der jungen
Generation. Carsharing, Kurzmiete oder Mitfahrergelegenheit ersetzen
zunehmend das Auto. Zu hoffen ist, dass diese Tendenz sich auch
positiv auf das Gehen, Radfahren und Nutzung von öffentlichen
Verkehrsmittel auswirkt.
- Täglich bis zu zehn Stunden in zwei Meter Entfernung vor einem
großen Bildschirm eines laufenden Fernsehapparates zu sitzen. Ist
das nicht eine Art uneingestandener Folter?
- "Den Automotor beim
Enteisen laufen zu lassen, ist verboten". Aber selbst dieses
sinnvolle Anliegen wird von vielen "freiheitsliebenden" Autofahrern
als Überregulierung diffamiert.
- These: Alzheimer entsteht auch! durch
körperlichen und geistigen
Bewegungsmangel, sei es als Folge von ständigem Autofahren
und mehrstündigem Fernsehkonsum pro Tag. Diese permanente Fesselung
an Sinnlosigkeit muss meiner Ansicht zu Fluchtaktivitäten führen,
eine davon könnte die Flucht in die Krankheit Alzheimer sein.
- Naturalismus und Szientismus machen aus dem
Leben eine Maschine. So auch
Ernst Jünger in „Der Arbeiter“.
- „Cool“ ist eine
Metapher aus der Maschinenwelt für entsprechendes Verhalten.
- In der Eigenbewegung gründe ich die
Bewegungen, in der
Fremdbewegung ist es der Motor. Die Bewegung des Motors ist das
gänzlich Fremde.
- Das zehnjährige Kind liest
nichts außerhalb der Schule. Dafür lesen die Eltern ihr vor.
Das ist, als ob ein Auto vor der Tür stände, so dass es keine
Notwendigkeit gibt, sich selbst zu bewegen.
- Der Motor und insbesondere das Auto enteignet und entfremdet
mich von meinen Fähigkeiten
– meistens ohne Notwendigkeit. Gleiche Entfremdung findet durch
ständiges Fernsehen, insbesondere wenn es das Leben ersetzt.
- Ich lebe zwar, wenn ich Auto fahre und vor dem Fernseher sitze,
aber ich bin nicht lebendig.
- Autofreie Tage wie in
der Ölkrise in den siebziger Jahren, wären heute nicht mehr
durchsetzbar.
- „Man kann ohne Übertreibung sagen der Naturalismus, der
Szientismus und damit mit ihnen verbundene technologische Weltbild
vorerst als pures Wunschdenken eingestuft werden müssen. Dennoch
entfalten sie eine enorme wissenschaftspolitische Wirkung. Sie
stellen daher eine ernste Gefahr
für den Bestand der Geisteswissenschaften und die Verteidigung eines
humanen Menschenbildes dar“ (Wolfgang Detel).
- Du entscheidest, wieviel
Nahrung das inhumane und ökologisch zerstörerische System Auto an
Nahrung erhält.
- Es gibt nach meinen Beobachtungen immer mehr Familien, die ihren
Familiennamen wie Müller
oder Hansen in Autosen ändern müssten. Warum? Ihr
Lebensmittelpunkt einschließlich der ihrer Kinder ist zeitlich,
finanziell und von der inhaltlichen Sorge her das Auto. Zudem ist
es der Kern ihrer Identität. Deswegen vermute ich, dass diese
vorgeschlagene Veränderung des Familiennamens nicht auf wesentlichen
Widerstand stoßen wird, sondern in den meisten Fällen von den
Betroffenen begrüßt werden wird.
- Der Umbau der Städte in
autogerechte Siedlungen, der wenige Jahre nach dem zweiten
Weltkrieg massiv begann, hat volkswirtschaftlich riesige, nie
benannte Kosten verursacht und ist zudem nicht zukunftsfähig. Diese
Entwicklung war, ist und wird eine Sachgasse bleiben.
- Atmosphärischer Zentrum von Mali Lošinj ist die
autofreie Hafenpromenade (Gerhard Fitzthum). Verallgemeinert:
Das Auto verhindert immer und überall Atmosphären.
- Wahnwitzige zeitgemäße
Normalität: Distanzen über fünfzig Meter können nur noch Mit
Hilfe von Motoren überwunden werden.
- Individualverkehr ist
ein viel zu schöner Begriff, um ihn ausschließlich für den
Autoverkehr zu verwenden.
- Das Auto ist fast immer der (tiefere) Grund dafür, dass
insbesondere ältere Stadtviertel
für die meisten Menschen nicht mehr attraktiv sind.
- Landschaften und Städte vertragen Autos nur in
homöopathischen Dosen.
- Der nahezu ausschließliche Umgang mit technischen Geräten statt
mit Lebewesen führt dazu, dass neue Eigenschaften des
Maschinen-Menschen
entstehen: Regelmäßigkeit, Emotionslosigkeit und Berechenbarkeit
statt Spontaneität und Eigensinn (Arno Bammé u. a.:
Maschinen-Menschen). Eigensinn ist entscheidend. Spontaneität
verlangt Offenheit, Toleranz und Wertschätzung durch die soziale
Umgebung.
- Irreführend ist der Begriff „Zweirad“, weil der entscheidende
Unterschied zwischen
Eigenbewegung und Fremdbewegung untergebügelt wird.
- Abgesehen von der grundsätzlichen Problematik des Autos stören
sie mich zusätzlich, wenn sie zu groß sind. Dann ist nämlich das
Verhältnis zwischen Mensch und Autogröße nicht mehr
ästhetisch stimmig, ähnlich wie im Mittelalter überlange
Schuhe oder im Barock Riesenperücken Mode waren.
- Von den zwei in meiner Straße parkenden Autos hat das eine mehr
Ähnlichkeit mit einem Panzer,
das andere mehr mit einem Megaliner.
- Bilder und Filme, wenn
sie Authentizität anstreben, sind immer nur eine Teilwahrheit
(Sinnlichkeit), sie müssen durch den Begriff (Verstand) erweitert
werden. Bilder ohne Begriffe sind blind, Begriffe ohne Bilder sind
leer. Erst zusammen bilden sie eine Erkenntnis.
- Früher galt offensichtlich "Kleider machen Leute", heute wohl
eher "Autos machen Leute".
"Machen" im letzteren Fall einmal im Sinne von "Prestige schaffen",
aber dann auch im Sinne von "körperlich verdicken und "geistig
verflachen".
- Der Anteil schädlicher Treibhausgase hat einen neuen
Rekord erreicht, wobei die
Zunahme sich beschleunige (Flensburger Tageblatt v. 22. 11. 11.
- Deutsche Straßen wieder
gefährlicher (genauer: tödlicher, bm). Von Januar bis Ende
September 2011 verloren 2938 Menschen ihr Leben, das waren fast
sechs Prozent mehr als im gleichen Zeitraum 2010.
- Stefan Zweig war ein leidenschaftlicher
Nichtautofahrer, besaß nicht
einmal ein Auto. Ist das nicht ein Grund zum Überdenken.
- Auto und Fernsehen verhindern den verweilenden Blick
ins eigene Innere.
- „Falsches Bewusstsein vom E-Bike: Der entscheidende Satz in den zwei
Erfahrungsberichten von E-Bikes im Urlaub (FAZ v. 17. 11. 11)
lautet: „Wir können uns einbilden, die Strecke aus eigener Kraft zu
schaffen“. Das dazugehörige Foto unterstützt diese Einbildung, denn
zumindest das ungeübte Auge sieht keinen Unterschied zum Normalrad.
Aber dieser Unterschied ist für Körper und Geist sowie für das
Klima (bekanntlich wird Strom ja nicht in der Steckdose
hergestellt) der denkbar größte: Wenn je