Kritik der Nutzung des Autos im Besonderen und der Anwendung von Fremdbewegung mit Hilfe von Motoren im Allgemeinen - Humane vs. motorenbetriebene Technik - Gegen ein still gestelltes Leben aus zweiter Hand und damit gegen Bequemlichkeit, für Lebendigkeit

Stand: 26. 4. 21

 


  1. Die Menschheit muss sich entscheiden: Entweder nötige Eigenbewegung oder unnötige Motorennutzung. Motorennutzung ist oft unvermeidlich, aber selten ein Gewinn.

  2. Der Tod des Autos wäre das  Ende vieler aktueller Krankheiten.

  3. Die Macht des motorisierten Individualverkehrs liegt in der aggressiven Verteidigung des Autos und Einsatz  von den Autonutzern.

  4. Der Egozentismus der Autofahrer bedroht massiv Humanität und Ökologie und damit Zukunft der Erde.

  5. Autonutzung ist Lebensverkürzung,

  6. Die Dominanz des Autos und die Theorie des Autos zur Bequemlichkeitsförderung machen die Stärke des Autos aus.

  7. Die Präferenz für das Fahrrad ist die einzige implizite Kritik an das Auto.

  8. Das Auto und die elektronischen Medien sind Gefängnisse des Menschen.

  9.  Ein Autofahrer ohne Auto, ein Fernsehender ohne Fernseher fühlen sich antiquiert, ja, ausgeschlossen vom Leben, wie er es versteht

  10. Erschöpfung erzeugt keinen erhöhten Blutdruck.

  11.  Autos sind kleine Wohnungen abgesperrt vom  Klima, vielleicht bereits Bekleidung

  12. E-Bikes sind Motorräder

  13. Obwohl im Widerspruch zu der Hauptaufgabe der Gegenwart, aus ökologischen und aktuell politischen Gründen, Energie zu sparen, nimmt die Beliebtheit und Bedeutung des motorisierten Individualverkehrs ständig zu. Aber es kommt noch schlimmer: Nach dem nahezu abgeschlossenen Prozess des Umtauschs von sinnvoll kleinen Autos in SUV, ist jetzt die Phase des Besitzes von Wohnmobilen in vollem Gange. Vier und mehr hintereinander geparkte Wohnmobile am Straßenrand sieht man immer häufiger.

  14. Das Ideal des Individualverkehrs, möglichst ohne soziale Kontakte von A nach B zu kommen, realisiert dasWohnmobil nahezu komplett. Das Reiseziel besteht nun zur Hauptsache aus dem eigenen vertrauten Wohnmobil.

  15. Wer bezahlt eigentlich den Bau und Unterhalt einschließlich der Ampeln von Autostraßen? Allein durch Kraftfahrtsteuern?

    1. Jedem Besitzer der überdimensionierten SUVs möchte ich zurufen „Small is beautiful“,

    2. Die Amerikaner haben Waffen, die Deutschen Autos.

    3. In meiner Kritik des Autos wende ich mich gegen die unnötige Ausbreitung des motorisierten Individualverkehrs. Eine Kritik, die ich in Praxis umgesetzt habe.

    4. Dass die Kritik an dem motorisierten Individualverkehr sich nur schwer durchsetzen kann, liegt auch an der Normativität des Faktischen (Jellinek).

    5. Neue Brücken, Umgehungsstraßen und Autobahnen dienen dazu, den motorisierten Individualverkehr zu verstärken und vergrößern.

    6. Dummheit, Denkfaulheit, Bequemlichkeit, Ich-Schwäche sind Gründe, sich gegen Verringerung des motorisierten Individualverkehrs kategorisch zu wehren.

    7. Gegen den motorisierten Individualverkehr auch, weil Einsamkeit depressiv macht

    8. Auto und Unterhaltungsmedien beschränken drastisch unser Potential.

    9. Während des Autofahrens gibt es nahezu keine bemerkenswerte  Kinästhetik.

    10. Die Schönheit von Innenstädten wie in Aix en Provence erkennt man erst, wenn sie autofrei sind. Das Auto verdeckt Schönheit. Wenn man in der Innenstadt von Aix en Provence auf die Straße geht, ist man immer zwischen Menschen, also im Leben, geht man bei uns auf die Straße, geht man zwischen Autos.

    11. Autos sind unbarmherzige Eroberer.

    12. Beim Autofahren wird die interessanteste Umgebung banalisiert, entinhaltlicht, auf Asphalt, Ampeln, Autos reduziert.

    13. Das Auto schafft werbefrei besehen nicht Freiheit, sondern Zerstörung, Krankheiten, soziale Isolierung.

    14. Der wesentliche Konflikt: Leben versus Motore. Auf der Ebene der Mobilität: Eigenbewegung versus. Auto.

    15. Schweizer Straßen sollen wegen Geländewagen breiter werden.

    16. Maxime: So viel Eigenbewegung wie möglich, so viel Motoreneinsatz (Autoeinsatz) wie nötig. Als wir noch ein Auto hatten, sind wir pro Jahr nicht mehr als 3000 Kilometer gefahren

    17. Überall gibt es Freiheitskämpfer für das Auto:  Freie Fahrt für das Auto. Übrigens gibt es auch Rambos unter den Radfahrern. Jegliche Einschränkung des Autoverkehrs  - und sei es nur ein Quadratmeter – wird eisern  abgelehnt und bekämpft, obwohl es für den motorisierten Individualverkehr heute keine überzeugenden Argumente gibt, wenn man Bequemlichkeit nicht dazuzählt.

    18. Negative ökologische Hitliste: Motorräder, SUVs, Laubsauger, große Bildschirme, Fernreisen, …

    19.  „Der Verkehr wird zur Todesfalle“ – ein Motto einer Demonstration in Dhakar.

    20. Schon als 15jähriger fühlte ich mich eingesperrt, wenn wir sonntags von Elmshorn nach Walsrode zum Vogelpark fuhren. In den Alpen habe ich immer sehnsüchtig auf die Berge geschaut, auf die man nicht klettern durfte.

    21. Die Widerlegung der Pro-Argumente für das Auto mag vielen als Wiederholung erscheinen, aber zuerst ist der Wahnsinn des motorisierten Individualverkehrs.

    22. Am motorisierten Individualverkehr  festhalten ist heute schlechter Konservativismus oder unreflektierter Traditionalismus, d. h. Weitermachen, auch wenn die Erde es nicht mehr verträgt. Das kennen wir doch noch?

    23. Ist der Mensch  dem Auto oder das Auto dem Menschen gefährlich?

    24. Es ist nicht nachvollziehbar, dass Autofahrer, Radfahrer und Fußgänger gleichberechtigt sind. Dann müsste das auch für Panzer gelten.

    25. Haben wir nicht bereits genug Einsamkeit erzeugender Individualismus, der depressiv macht?

    26. Panzer sind mit Recht keine gleichberechtigten Verkehrsteilnehmer, auch Fahrräder nicht auf Autobahnen.

    27. Die Sicherheit der Kinder muss schließlich auch als Argument herhalten, um die gegenwärtige Dominanz des motorisierten Individualverkehrs aufrechtzuerhalten. Gerade das Auto ist doch die große  Einschränkung des Bewegungsdrangs der Kinder, übrigens auch, wenn sie in Autos  eingesperrt sind.

    28. Immer mehr Menschen verlassen ihre Wohnung nur noch mit dem Auto.

    29. In der Altstadt von Aix zeigen die Fußgänger keinen vorauseilenden Gehorsam gegen die Autos.

    30. Nachbarn  fahren mit ihrem SUV quer durch Deutschland zur Geburt ihrer Enkelin– und verringern damit Zukunftschancen ihrer Enkelin.

    31. Autofahrten  haben nur ein Ziel: So schnell wie möglich nach A zu kommen

    32. Die auf Wirtschaftswachstum ausgerichtete Wirtschaft und die autoorientierten Zementköpfe verhindern, dass sich in der Mobilität Vernunft durchsetzt.

    33. Neuer Rekord: Sie waren mit dem Auto vierzehn Tage in Südfrankreich und sind laut Schrittzähler nur 1300 Schritte gelaufen. Wenn das nicht ein Fortschritt, genauer wortwörtlich Rückschritt ist.

    34. Kardinalfehler: Autofahrer und Fußgänger als gleichwertig zu bewerten. Das führt auch zum Schluß, dass das Auto und Mensch gleichwertig seien.

    35. Nicht die Autokritik ist extrem, sondern der motorisierte Individualverkehr, der schlechter Individualismus ist.

    36. Autofahrer fühlen sich sofort als Opfer, auch wenn es nur um Quadratzentimeter der Befahrbeitkeit geht.

    37. Autofahrer müssen sich nicht substantiell verändern, weil das Verkehrssystem überall gleich ist.

    38. Die große Ideologie: Ein Recht, von Haustür zu Haustür zu fahren.

    39. Ein Brunnen auf der Straße gibt es nicht, das wäre ein Verkehrshindernis, die alle beseitigt werden – nur das Auto, das größte Verkehrshindernis,  selbst nicht

    40. Jede grundsätzliche Kritik an der Bahn dient dem motorisierten Individualverkehr. Die Kritik der Bahn (gen. subiectivus) ist real eine Kritik des motorisierten Individualverkehrs.

    41. Welche positiven Möglichkeiten entstünden  für Städte und ihre Bürger, wenn sie sich vom motorisierten Individualverkehr befreien könnten.

    42. Die Ohrenstöpsel zum Musikhören produzieren  Abwesenheit von der jeweiligen Wirklichkeit, auch vom Sozialen.

    43. Viele  Bürger verstecken sich hinter Autoscheiben.

    44. Motorsport ist kein Sport, deswegen müsste ein Untersagen eigentlich problemlos sein.

    45. Während der Nutzung von Technik und Motoren wird man von ihnen viel mehr determiniert als die Nutzer denken.

    46. Ideologie ist falsches Bewusstsein. Ist einfach Weitermachen nicht die Ideologie der Gegenwart? So das Festhalten am motorisierten Individualverkehr, für das es keine überzeugenden Argumente mehr gibt.

    47. Muß denn die gesamte Mobilität, also auch jeder Schritt und jede Fahrradfahrt elektrifiziert, d. h. motorisiert werden?

    48. Schleifen, Gleiten, Rollen erleichtert Arbeit. Schwere Arbeit will kein Dasein.
    49. Auf Asphalt  wächst prinzipiell nichts, solange er nicht zerfällt – und das dauert lange.

    50. Aus dem Zugfenster blicken ist irgendwie unwirklich, weil es ein Blick ohne Körper ist.

    51. Biopolitik  wird auch durch Pädagogik realisiert.

    52. Wer am oder auf dem Berg wohnen will, also in  schöner Landschaft, muss auf das Auto verzichten. Das ist der Preis, der bezahlt werden muss. Das gilt übrigens auch für das Wohnen in der Innenstadt.

    53. Autokritik muss ganzheitlich sein, um zu wirken.

    54. Was die Autofahrer als Freiheit empfinden, bewerte ich aus der Perspektive der Eigenbewegung strukturell als Gefängnis.

       

    55. Autos und Wohnwagen sind mobile Häuser, die den Zugang zu ihnen straff regeln.

    56. Öffentliche Verkehrsmittel sind öffentlich, Autos  haben keine Öffentlichkeit. Genauer: Im Bus oder Zug herrscht potentielle Offenheit, die sich im zweiten Durchgang allerdings erst öffnen muss.

    57. Das Auto verhindert spontane Beziehungen.

    58. Im Auto ist die Verpanzerung nach außen maximal. Diese Verpanzerung wird im Verhalten wiederholt.

    59. Große Distanzen schnell zurückzulegen, ist immer höchst gefährlich, d. h. schnelle Transportmittel sind Waffen, die sich selbst und andere zerstören können.

    60. Diese Siedlung ist nicht autofrei, aber sie ist es im Zentrum. Dort sieht man Kinder spielen, und Erwachsene miteinander plaudern.

    61. Jede Autofahrt verschlechtert den Zustand der befahrenen Straßen. Nicht beim Zufußgehen.

    62. Der motorisierte Individualverkehr ist die größte Irrationalität der Gegenwart.

    63. Mit dem Bus fahren ist ökologisch besser als mit dem Auto. Zug fahren ist besser als mit dem Bus. Maxime: Schiene vor Straße.

    64. Von Haustür zu Haustür mit dem Auto ist die absolute „Ermordung des Raumes“ (Heine).

    65. Autofahren ist eine negative Erfahrung, genauer: die Erfahrung, keine Erfahrung gemacht zu haben, aber das dringt nicht ins Bewusstsein, deswegen kein Verlustbewusstsein.

    66. Wenn ich Zug statt Auto fahren, handele ich relativ ökologisch.

    67. Technik schafft gewaltsam Zugang zur Realität.

    68. Bald wird der Bau von AKWs wieder aktuell, wenn der gegenwärtige zumeist unnötige Energieverbrauch steigt.

    69. Kreuzfahrtschiffe, habituelles Autofahren und Fernsehkonsum sind strukturähnlich: Sie enthalten ein Maximum an Pseudoerlebnissen und ein Minimum an echten Erlebnissen.

    70. Die Faszination des Urlaubs liegt auch in der Distanz zum eigenen Haus, aber diese muss nicht grundsätzlich  groß sein.

    71. Anwesenheit von motorisierten Fahrzeugen verhindert Schönheit

    72. Ideen lösen Sehnsüchte aus. Die realisierte Idee der vom Menschen geschaffenen Technik löst den dummen Stolz auf den Menschen aus, die Idee der Eigenbewegung befriedigt ein  tiefes Seinssehnsucht.

    73. 40 000 Autos quälen sich täglich durch diese Straße. Möchten Sie dort wohnen?

    74. Eine Vermutung  zum Abgasskandal: Vermutung: Hätte der Abgassskandal nicht stattgefunden, wäre kein einziger SUV oder größenmäßig ebenbürtiges Auto weniger verkauft worden.

    75. Sollte man nicht  Autofahrer mit Bußgeld belegen, die mit ihrem Auto nutzen, obwohl parallel öffentliche Verkehrsmittel fahren.

    76. Auf den  Straßen in Saudi-Arabien gibt es, abgesehen von Autos, fast keine Fußgänger und Radfahrer. Das Leben findet offensichtlich im Haus statt. Ist das die Zukunft?

    77. Ich denke: Die Technik ist allein Ergebnis menschlicher Anstrengungen, was aber im Vergleich zur Natur und Sein äußerst begrenzt und Konstruktion ist. Die Natur übersteigt zum Zwecke der Selbsterhaltung langfristig die Technik, insbesondere die motorisierte. Techniker verabsolutieren ein zumeist kleines Problem

    78. Biker zelebrieren Motorradfahren als Freiheit. Aber die Freiheit existiert hier nicht. Die Biker – besonders in Massen,  zelebrieren ästhetische Gewalt.

    79. Auf sein Auto stolz sein, ist unbegründeter Stolz und Zeichen von innerer Armut.

    80. Die Periode der Dominanz des motorisierten Individualverkehrs nach dem zweiten Weltkrieg geht zu Ende und muss zu Ende gehen.

    81. Die Befürworter des Neubaus von AKWs sitzen in den Startlöchern und warten, bis der Bedarf nach Energie nicht anders befriedigt werden kann. Dann entsteht revolutionärer Druck der Straße.

    82. Immer sollte die Qualität von Produkten das Primäre sein, Gewinn kann eventuell danach kommen.

    83.  „Der motorisierte Individualverkehr ist nicht nur schlecht für Umwelt und Gesundheit, braucht viel zu viel Platz und fordert zu viele Todesopfer. Er ist zudem auch noch das Produkt einer verlogenen und amoralischen Industrie, die ihre Kunden belügt und alle anderen vergiftet. Wer trotzdem noch Auto fährt, tut es mit schlechtem Gewissen, hat keins oder weiß es nicht besser …“ (Richard Frantz Wagner/Frank Spazier).

    84. Es gibt Fortschritte in der Technik, wenn sie eine ökologische Verbesserung gegenüber der vorherigen Technik sind

    85. Der Wunsch vieler Autofahrer: Es wäre ideal, wenn jedes Haus einen  Autobahnanschluss hätte.

    86. 20 000 Biker in Hamburg vor dem Michel. Für mich kompletter Wahnsinn.

    87.  These: Autofreie Zonen werden primär von verhärteten Autofahrern bekämpft.

    88. Nicht ich, sondern das Auto fährt. Der große Irrtum: Ich denke, ich fahre.  

    89. Wer ständig materielle Bedingungen für Bequemlichkeit produziert, ist natürlich selbst nicht bequem.

    90. Wie faul müssen  Autofahrer sein, die Strukturen fordern und schaffen, so dass sie von Haustür zur Haustür mir ihrem Auto fahren können

    91. Fahrende Autos sind eine Pest, die sofort beendet wird, wenn die Fahrer sich auf ihre Fähigkeit zur Eigenbewegung bewusst werden.

    92. Wenn ich mit dem Zug nach Marseille fahre, hört mein ökologisches Engement und Denken auf,

    93. Beim Autofahren und Fernsehen bestehen die Aktivitäten,  auf Knöpfe und Hebel zu drücken. Der große Rest ist körperliche und geistige Passivität.

    94. Welch ein schöner Anblick, wenn nach Schulschluss ein Rudel Rad fahrender Kinder die Schule in Richtung nach Hause verlässt. Welch ein trauriger Anblick, wenn Mütter oder Väter den Schulranzen der Kinder tragend die Schüler mit dem Auto abholen. Es scheint, als ob die Kinder mit Absicht trödeln, weil sie keine Lust haben, mit dem Auto zu fahren.

    95. Sehen in öffentlichen Räumen ist doppelt: Man sieht sehende Menschen, die dich ansehen. Im Auto wird man nicht gesehen, in Medien sieht man nur in tote Augen.

    96. Die Emissionen bei Fernreisen sind zwar relativ gering, was an den großen die Distanzen liegt.  Beste Lösung: Man verzichtet auf sie.

    97. Im Auto sitzen ist unnötiger oder schlechter Individualismus.

    98. Die Funktion der Burka, die Frau zu verstecken, erfüllt das Auto ebenfalls, aber nun für alle Insassen.

    99. Auf der Binnenalster, Außenalster und Alster  gibt es außer den Fahrgastschiffen keine motorisierten Fahrzeuge. Das ist nur schön.  

    100. Der Autofahrer im Luxuswagen drückt sich selbst minimal durch sein Auto aus,  höchstens, dass er viel Geld hat.

    101. Die Unwirtlichkeit der kindlichen Umwelt durch den Autoverkehr reduziert  ihr Leben auf Unterhaltungsmedien und Elternfixierung. Es gibt keine intensive Straßenkindheit mehr, außer in autofreien  Siedlungen.

    102. Es gibt gute Mobilität, die die Umwelt schont und beglückt, und schlechte Mobilität, die die Umwelt belastet und die Nutzer von sich und der Welt isolieren. Motorisierter Individualvekehr verkörpert schlechte Mobilität.

    103. Wir vertreten die  Position, dass der immer noch dominierende motorisierte Individualverkehr eine Krankheit ist, die viele andere Krankheiten wie Klimawandel, körperliche und geistige Unterforderung, Unwirtlichkeit der Städte und ständige Zurückdrängung der Natur durch den Straßenbau nach sich zieht.“ Fazit: Autokritik muss ganzheitlich argumentieren, um zu überzeugen.

    104. Ohne motorisierten Individualverkehr wäre das bestehende Straßensystem mehr als ausreichend, ja man könnte endlich mit partiellem Rückbau beginnen.

    105.  „Autofreies Wohnen“ in Klein Borstelt ist der schlagende Beweis, dass es auch anders geht. Es entsteht viel Raum für Mensch und Wildnis

    106. Der Lärm der Flugzeuge ist meistens noch nicht im Bewusstsein Natur.  Aber der Autolärm hat  bereits disen Status.

    107. Der motorisierte Individualverkehr ist die Krankheit, die viele Krankheiten unterschiedlichster Art nach sich zieht.

    108. Man muss sich erst vom Auto trennen, um sich von seiner Faszination zu lösen.

    109. Die Motoren ersetzen die Tätigkeiten des Lebens. Was bleibt da noch vom Leben nach?

    110. Bei der Autofahrt dominiert das räumliche Denken, aber in Phasen der Monotonie kommt auch die Zeit, d. h. die Subjektivität zum Zug.

    111. Autos sind Hölle und schaffen Höllen.

    112. Wohnwagen machen Landschaft und Städte hässlicher.

    113. Die Einschätzung, dass es für  die Geschäfte  der Untergang ist, wenn die Leute nicht annähernd bis vor die Tür fahren können, gilt leider immer noch für viele, nicht ihr Bequemlichkeitsdenken reflektierende AutofahrerInnen. Natürlich sind nach schwerer körperlicher und geistiger Arbeit  Pausen und Ausruhen notwendig und sinnvoll. Bequemlichkeit als Selbstzweck dagegen  führt zu Übergewicht, Denkfaulheit und Anspruchnahme von motorisierten Technologien, die wie die Fixierung auf das Auto die Umwelt belasten.  Entdeckten die AutofahrerInnen wieder ihre natürliche Fähigkeit zur Eigenbewegung einschließlich deren Schönheit und Befriedigungspotential, wäre auch dem Einzelhandel gedient und ein Mittel gegen Onlinekäufe geschaffen.

    114. Welch ein Verlust für kindliche Erfahrungen, in einer vom  Auto dominierten  Welt leben zu müssen. Kognitive und soziale Autonomie kann sich nicht entfalten.

    115. Auch „grüne“ Autos im Plural sind allein eine optische und platzraubende Zumutung

    116. In Saudi-Arabien gibt es auf der Straße gibt es  kein Leben, nur Autokolonnen. Niemand geht spazieren. Alles spielt   sich im Haus ab. Fast jeder fünfte erwachsene Saudi-Araber hat Diabetis, 70 Prozent der Bevölkerung sind übergewichtig, ein Drittel ist fettleibig (12 Wochen in Riad, Spielgel Nr 27/30. 6. 2018, S. 80). Tendenziell geht auch bei uns die Entwicklung in diese Richtung.

    117. Technische Nutzung reduziert  menschliches Leben.

    118. Was verlöre man, wenn man auf das Auto verzichtet?  Autofreie Strukturen gefallen per definitionem nicht Autofahrer.

    119. Ist motorisierter Individualverkehr nicht irgendwie krank? Ja und das ist die Folge der massiven Beeinflussung durch die Werbung auf unser  Mobilitätsverhalten.  

    120. Autofahren ist bequem, Online-Käufe noch bequemer, am bequemsten ist es im Sarg bzw. ein sargähnliches Leben. Das ist kein Naturgesetz. Das ist eine nekrophile Zivilisation (Ericht Fromm).

    121. Das Auto ist ein Gefängnis. Ein Gefangener des Autos hat natürlich auch dort eine Umwelt, aber er ist isoliert von der Umwelt außerhalb des Gefängnisses. Ein Gefängnis schafft strukturell Bewegungsmangel

    122. Der Verzicht auf das Auto ist keine  Zumutung – im Gegenteil, eine Befreiung

    123. Wenn zu Hause ständig der Fernseher läuft, sind die Zuschauer  bewusstseinsmäßig nicht im Haus, aber auch nicht in der Welt, sondern im Schein.

    124. Die sitzende Distanzüberwindung ist heute die normale.

    125. Für den motorisierten Individualverkehr setzt sich die CDU ein, weil hier die meisten Stimmen zu bekommen sind, obwohl sie als christlich für die Schöpfung sich einsetzten müssten, die SPD allein wegen „sozial“ unmöglich, nur bei der FDP macht es Sinn, wegen ihrer Verabsolutierung des Wortes individuell.

    126. Heutiges Problembewusstsein: Alles ist technisch lösbar: Laute Verkehrsstraßen durch schalldichte Fenster, Müdigkeit durch Tabletten,

    127. Sie fahren, obwohl sie an der Ostsee wohnen, 200 Kilometer zur Nordsee nach Röm zum Baden. Vielleicht, weil man dort mit dem Auto bis zum Flutsaum fahren kann, also nicht mehr als 10 Schritte laufen muss. Das ist nicht Fortschritt, nicht Rückschritt, sondern Schrittlosigkeit = Abwesenheit von Eigenbewegung.

    128. Der Ausdruck „Mensch-Motor“ (Rabinbach)  ist eine Metapher. Der Mensch ist kein Motor, aber wenn er sich selbst oder  als solcher behandelt wird, gibt es unweigerlich ob dieser Fehlzuschreibung psychische und physischen Probleme.

    129. Hamburgs CDU Plan für die Belebung des Binnenalsterufers ist unterstützugswert, aber wegen ihres Einsatzes für den motorisierten Individualverkehr selbstwidersprüchlich

    130. Viele Bürger können Distanzüberwindungen über 200 Meter ohne Auto sich nicht mehr vorstellen und damit auch nicht realisieren.

    131. Wer mit dem Auto alle Distanzen von Haus zu Haus zurücklegt, wird nichts Neues erfahren (obwohl er im Auto „fährt“). So auch  nie in die Augen von Flüchtlingen blicken.

    132. Wir müssen die Autopest zurückdrängen.

    133. In Potsdam ist in der  Straßengestaltung der Friedrich-Ebert-Straße eine Entscheidung für den Radfahrer, nicht absolut, aber tendenziell gefallen.
    134. Mobilität ist eine Beschreibung eines Phänomens auf einer bestimmten Abstraktionsebene, auf der die wesentliche Differenz zwischen Eigenbewegung und Fremdbewegung  nicht thematisiert wird.

    135. Die Anzahl der Fahrten müssen kleiner werden, aber auch deren Distanzen.

    136. Manchmal habe ich den Eindruck, dass die Autostraße zum Ort X heißt, dass der Ort zu mir kommt wie beim Fernsehen.

    137. In der Auto- und Fernsehgesellschaft verkümmert  das Denken im Sinne Reflexion.

    138. Autofahrer beherrschen ohne Unterbrechung lückenlos die Situation. Das wollen sie, das ist ihr Glück.

    139. Vermutung: Die Straßenbahn in den Städten wurde abgeschafft, weil sie den motorisierten Individualverkehr eingeschränkt haben.

    140. Wir müssen die motorisierte Mobilität einschränken, denn sie dient meistens nicht dem Menschen.

    141. Der Abgasskandal ist ein gesellschaftlicher.

    142. Das Auto gibt vielen Menschen Halt, was ihr Kritiktabu erklärt.

    143. Ich vermute, dass kein SUV oder ähnliche Großautos verkauft worden wäre, wenn die realen Abgaswerte bekannt gewesen wären.

    144. Wer von Haustür zur Haustür mit dem Auto fährt, hat ausschließlich nur Erfahrungen mit dem Autoinnenraum und eventuellen Mitfahrenden. Das ist ganz kümmerlich, wenn nicht Staus oder Störungen geschehen.

    145. Motorisierte Wasserfahrzeuge und Wasserflächen von Seen, Flüssen und Seen sind inkompatibel, weil sie Krach machen. Dort sollten nur Naturlaute und Menschenstimmen zu hören sein.

    146. Es entsteht momentan eine städtische Parallelwelt,  die nicht aus Häusern, sondern aus Wohnmobilen besteht.

    147. Auto und Unterhaltungsmedien verhindern die Verbindung zum Unterbewusstsein im Sinne Lacans.

    148. Der Münchener, weil seine Augen schwächeln, kommt nicht zum Klassentreffen in Hamburg. Mit dem Zug fährt er prinzipiell nicht. Das will er sich nicht antun.

    149. Technisch denkende Menschen können ihre Krankheit nur technisch bedenken. Sind hier die technischen Mittel erschöpft, gibt es keine Hoffnung mehr. Wer seinen Körper nur in Analogie eines Motors denken kann, kann keine nichttechnischen Mittel wie Wille denken.

    150. Aus autofrei leben: "An Orten wie diesem [Kraanlei] sieht man nun Bewohner passieren und Touristen verweilen, und ein ums andere Mal fällt auf, wie sich die Abwesenheit von Autos auf die Atmosphäre auswirkt. Es ist langsamer, entspannter und deutlich leiser – dennoch bleibt die Umgebung gleichsam urban."

    151. Wer Auto fährt, hat zwar auch einen Umwelt, nämlich das Autoinnere, aber keine natürliche und soziale Umwelt, wenn er allein fährt.

    152. Fernsehen und Autofahrten sind unnötige Limitationen.

    153. Autofahrer mögen vielleicht gerne mit dem Auto fahren, Fakt ist aber: Autofahren ist schiere Aggression.

    154. Dem ADAC gelang es, Freiheit mit Autofahren gleich zu setzen.

    155. Von 1955 bis 2020 war Mobilität von der rücksichtslosen Durchsetzung des motorisierten Individualverkehrs geprägt. Jetzt zeichnet sich ein Ende von dieser verhängnisvollen Periode ab. 

    156. Jede Autofahrt legitimiert und vergrößert die Zerstörung der Natur.

    157. Die mit Recht stolze Großmutter zeigt auf einem I-Päd, wie ihre kleine Enkelin die ersten Laufschritte macht. Sie bedenkt allerdings nicht, dass diese Fähigkeit in der zukünftigen totalen motorisierten Mobilität vollkommen überflüssig sein wird.

    158. Wenn eine Stadt den Kampf gegen den motorisierten Individualverkehr nicht aufnimmt, gibt sie das Wesen der Stadt  auf.

    159. Autofrei“ ist ein negativer Begriff. Wie heißt der positive Gegenbegriff? Das Leben und  Eigenbewegung im Raum der Mobilität.
    160. Die SUV-Fahrer sind keine Opfer. Starke Vermutung:  Auch wenn die Angaben objektiv gewesen wären, hätte nur eine kleine Minderheit nicht diese Autos gekauft. Die klammheimliche Zustimmung der Autofahrer wird in der Diskussion ausgeblendet.
    161. Gegen den motorisierten Individualverkehr sprechen nicht nur ökologische, sondern auch soziale Gründe.
    162. Das Auto und der Fernseher bzw. Medien sind bereits Teile von einigen Nutzern wie ihre Nase oder ihr Atmen. Diese Dinge  sind für die Nutzer nichts Äußerliches, nicht Objekte über die man  verfügt.  Das gilt übrigens für alle Süchte.
    163. Das Auto bewirkt den Verlust von Welt- und Selbsterfahrung.
    164. Die heutigen dominierenden  städtischen Veränderungen wären ohne den motorisierten Individualverkehr nicht möglich gewesen
    165. Aus einer ganzseitigen Anzeige von Porsche: „An alle Träumer, Kurvenfans und Asphaltcowboys. An alle, die ständig unter Strome stehen, und alle, die Benzin im Blut haben.“ Übrigens sitzt auf dem Photo eines der Porsche ein  kleines Kind. Präziser kann man das Bewusstsein eines Autofans wohl nicht beschreiben.
    166. Eine moderne Sesselexistenz: Vom Fernsehsessel zum Autosessel und zurück.
    167. Die ästhetische Aggressivität des Rasens ist Ursache von viel unnötigem Lärm in privaten Bereichen.
    168. Die geschundene Erde entsteht primär  durch verstärkten Motoreneinsatz.
    169. Eine  autofreie Siedlung in Klein-Borstel in Hamburg ist modern  mit dem Schwerpunkt der direkten menschlichen Begegnung und nicht autozentriert.
    170. Das Wort „biker“ ist eine Täuschung, denn es gibt auch motor-bikes und die sind die entscheidende Differenz.
    171. Straßen sind  lebensfeindlich. Sie dienen allein dem Egoismus einer falsch verstandenen Subjektivität.
    172. In SUVs fahren entweder ichschwache oder dumme Menschen.
    173. Stillstand des Ausbaus des Straßennetzes wäre für Mensch, Kultur und Natur ein Fortschritt.
    174. Das „S“ in SUV ist schon ein Witz.
    175. Warum müssen die Autos nur so maßlos groß sein?
    176. Wer mit dem Auto fährt, obwohl auf dieser Strecke öffentliche Verkehrsmittel fahren, ist ökologisch und sozial ein Barbar.
    177. Ein sehr alter Mann quält sich ins Auto, um bloß nicht laufen zu müssen.
    178. Wenn Motorennutzung, dann nur minimal.
    179. Wenn Autofahrer vom  großen SUVs und Motorrädern zugäben, dass sie eine Macke haben, dann wäre viel gewonnen. Schließlich habe ich auch Macken, die ich meistens zugebe.
    180. Ich bin gegen gerade Straßen.
    181. Die Straßen sind menschenleer, zumindest frei von spielenden Kindern. Die Straße ist kein sozialer Raum mehr. Dieses Vakuum füllen die elektronischen  Medien aus.
    182. Geschirrspülmaschinen werden nur nach dem Wasserverbrauch, nicht nach dem Stromverbrauch  hin analysiert und bewertet.
    183. Die Geschwindigkeit des Wassers im Fluß ist für mich  das Symbol für natürliche Geschwindigkeit.
    184. Motorboote,  Wasserskis usw. sind  Symbole für Herrschaft, so auch über das Wasser.
    185. Der neue Graben: Pro Auto und Motore und Konsum verus Kultur.
    186. Was Von-Haus-zu-Haus-Autofahrer nicht erblicken:  Spielende Kinder, lachende Erwachsene, Blüten.  Was ein Junge mit seinem Roller alles kann.
    187. An einem SUV steht geschrieben „This is not a car but a philosophy“. Das kann kein Philosoph geschrieben haben.
    188. Die Kritik des Autos (gen. obiectivus)  ist sind inzwischen so überzeugend, dass man über einen strukturellen Wandel nachdenken sollte und müsste.
    189. Im Auto kann man überall und  zu jeder Zeit zu den „Dingen“ hin, aber die Dinge kommen einem nicht entgegen, im Gegenteil, sie fliehen panikartig.
    190. Die Gestaltungskraft des Autos ist faktisch nur destruktiv, die angebliche Schönheit beruht allein auf Täuschung des Bewusstseins auf Basis der Werbung.
    191. Motorisierte Räder rollen für den Sieg. Das Auto ist primär eine Waffe.
    192. Idiotisch finde ich, wenn, falls Kinder vorhanden sind, in jedem Vorgarten ein Hüpfgerät vorhanden ist, so auch, dass jeder Bürger ein Auto hat.
    193. Er wohnt in Hamburg-Langenhorn und ist gegen den Fluglärm, fliegt aber so oft wie möglich.
    194. Motorisierter Individualverkehr  ist zumindest Verzicht auf soziale Erfahrungen, auf  Körpererfahrungen, auf substantielle Anwendung des Geistes, auch auf Spontaneität und auf gute und schlechte Überaschungen.
    195. Es müsste vom Lärm her gesehen immer Sonntag sein.
    196. Motoreneinsatz dient dazu, die Erde so zu gestalten, dass sie für Menschen immer bequemer wird.
    197. In den Siedlungen um den Flughafen herrscht im Alltag mehr Lärm als Fluglärm in der Luft
    198. Beim Fliegen entsteht kein falsches Bewusstsein bezüglich Umwelterfahrungen wie beim Autofahren.
    199. Technik und Motore sind Abstraktionen.
    200. Neunhundert Personen von Hamburg nach München mit dem Auto oder neuhundert Personen von HH nach München mit dem Zug. Für was entscheidest Du Dich?
    201. Wenn der Fernseher ständig läuft, wenn die Großautos ständig im Einsatz sind, wenn Fernreisen das Normale ist, dann spricht alles dafür, dass ausschließliche Konsumorientierung vorliegt.
    202. Je mehr Autos und Straßen, desto schlechter für die Umwelt und den Menschen.
    203. Habituelle Autofahrer sind Egoisten.
    204. Oldtimer sind noch umweltschädigender als neue Modelle.
    205. Technisches Denken führt nicht zum kritischen Denken, gleiches gilt für Konsumorientierung.
    206. Ich möchte einen SUV nicht geschenkt bekommen
    207. Die großen Autostraßen sind schon schlimm genug, aber das Schlimmste ist das Kapillarsystem von Haus zu Haus.
    208. Autofahrer sind momentan bei uns direkt und indirekt die größten Zerstörer. Sie sind Barbaren.
    209. Das Problem ist, dass an dieser Irrationalität so viele Arbeitsplätze hängen.
    210. In den Autos sitzen meistens faule Menschen.
    211. Eine sinnvolle Frage: Wie viele der Autofahrten sind eigentlich nötig?
    212. Zu Chancen in öffentlichen Verkehrsmitteln: Eine „feine“ ältere Dame im Zug von München nach Heidelbert, um dort das Grab ihrer Eltern zu besuchen. Sie ist Ärztin, ihr Mann „Jude“, der während der Nazizeit geschützt war. Sie ließ eine FAZ auf dem Platz.
    213. Im Gehen und im Auto die jeweilige Wirkwelt bestimmen.
    214. Ausgleich: Habituelle Motorradfahrer auf ein imaginäres, also nicht existierendes  Motorrad setzen, wobei der Gashebel Motorenkrach auslöst, der von einem Band kommt.
    215. Im Wald um Gernsbach wird die akustische Wirkwelt von dem Krach der Motorräder bestimmt – nicht von Vögeln.
    216. Der Hinterhof des Hotels in Baden-Baden ist allein ein großer Parkplatz für Autos. In dieser Asphaltwüste ein Privathaus.
    217. Das Problem sind die Autofahrer um jeden Preis.
    218. Zwischen Einstieg ins Auto und Ausstieg liegen Umweltzerstörung und Verzicht auf eigenes Leben, das im Kern Eigenbewegung ist, also Verzicht auf wirkliche Wirklichkeit.
    219. Unsere Nachbarn fahren mit ihrem Oldie durchs Grüne, wir gehen ins Grüne gleich um die Ecke.
    220. Im Zug, im Auto oder im Flugzeug bin ich sinnlich nicht in der Landschaft, sondern in diesen Verkehrsmitteln. Nur in der Eigenbewegung  bin ich Teil der Landschaft. Ich muss das Auto oder den Zug verlassen, um in die Landschaft zu kommen.  
    221. Die neuen Siedlungen an den Stadtgrenzen und in den anliegenden Dörfern sind Ausdruck einer Flucht vor dem motorisierten Individualverkehr in seiner Massivität. Aber man will und kann dort nicht  auf das Auto verzichten.
    222. Obwohl nicht unsere, sind wir von SUVs, Bussen, Wohnwagen und Motorrädern eingekesselt.
    223. Ein seltener Anblick: Bürger an einer Bushaltestelle.
    224. Die notwendige Entscheidung: Leben oder Motoreneinsatz.
    225. Macht vermehrt aus Durchgangsstraßen für Autos Sackgassen.
    226. Motorisierte Technik fördert zwangsläufig die Unterforderung, weil sie den Wert der Bequemlichkeit verabsolutiert, d. h. nicht in Frage stellt.
    227. Nicht:  Ich hasse Autos und Fernsehen, sondern Ich lehne sie ab.Ich lehne Motorentechnik nicht grundsätzlich ab, sondern kritisiere ihren grenzenlosen Einsatz
    228. Jeder, der einen Gesamtblick auf  seine Stadt hat, kann nicht für den motorisierten Individualverkehr sein.
    229. Ist ein habitueller Autofahrer überhaupt ein guter Bürger seiner Stadt?
    230. Welche Aggressivität und Primitivität muss vohanden sein, um laute Motorräder zu lieben.
    231. Mit der Verabsolutierung des  Skivergnügens dringt ein neuer Technikschub in diese Welt ein
    232. Das Auto scheint bei vielen Menschen ein Urbedürfnis zu befriedigen wie absolute Unabhängigkkeit von Grenzen und  auch von sich selbst. Das war auch der Wunsch des Ikarus, die Transzendierung des Menschseins.
    233. Gegen die technische Effektivität der Motorentechnik kommt der Mensch nicht an. Er ist aus motorentechnischer Sicht antiquiert. Aber ist denn Motorentechnik angemessener für den Mensche als er selbst und die Natur?
    234. In unserer Straße muss man inzwischen die parkenden Autos stapeln. Wir müssen die Gärten der Einfamilienhäuser zu asphaltierten Parkplätzen machen, um die Straßen zu entlasten.
    235. Mit dem Ende des motorisierten Individualverkehrs würden viele der gegenwärtigen Probleme sich auflösen: Parkprobleme, Staus, eine wesentliche Ursache der Klimaverschlechterung, Verödung der Städte, Gesundheitsprobleme usw.
    236. Viele  Bedürfnisse des Menschen werden inzwischen vom Auto geprägt:  Der Mensch denkt nd fühlt wie  ein Auto.
    237. Die Bewegungen des Autofahrers sind exakt eine Funktion des Autos
    238. Die Emissionen des Autoverkehrs haben um zwei Prozent zugenommen.
    239. Vermutung: Techniker i. w. S.  sind statistisch gesehen autofixiert.
    240. Mein Verhältnis zu „meiner“ Technik: Ich will, dass sie funktioniert. Ist das nicht der Fall, lasse ich sie repariere. Wenn eine Neuanschaffung aus ökologischen Gründen sinnvoll ist, bin ich u. U. dazu bereit. Ansonsten bin ich mit meiner technischen Ausstattung mehr als zufrieden, ich will keine zusätzliche, die noch mehr Bequemlichkeit bringt.
    241. Viel befahrene Straßen sind zumindest für die Ober- und Mittelschicht unbewohnbar, aber sie befahren sie ohne schlechtes Gewissen.
    242. In der heutigen Situation ist jede nicht gebaute Straße ein Fortschritt (wortwörtlich).
    243. Wenn die Bebauung in den Städten ständig verdichtet wird und gleichzeitig der motorisierte Individualverkehr frei sich vermehrt, werden die Städte zunehmend unwirtlicher. D. h. Städte müssen in die Breite, sprich Landschaft, gehen, um nicht an Autos zu ersticken.
    244.  „Roboterauto überfährt Frau.“ Da hilft kein Winken.
    245. In islamischen Ländern ist die Hälfte der Bevölkerung hinter Schleiern, in Ländern mit Dominanz des motorisierten Individualverkehrs ist  die gesamte Bevölkerung hinter   getönten Autoscheiben versteckt, d. h  unsichtbar für andere Autofahrer (Fußgänger gibt es ja nicht mehr).
  16. Irgendwie verstehe ich, wenn im Auto auf langen Strecken ein Fernseher installiert wird, denn die Wahrnehmungen aus dem fahrenden Auto sind drastisch  reduziert, so dass sie gegen Null gehen.

  17. Aufheulende und tief brummende Automotoren als ästhetischen  Genuß zu bewerten, geht gar nicht, denn das ist reine Aggression. Wer in diesem Zusammenhang deren Verbot als Aufhebung der Freiheit versteht, versteht Freiheit nicht.

  18. Habituelle Autofahrer kennen keine spontanen sozialen Kontakte mehr - und wollen sie auch nicht.

  19. Sich immer ins Auto setzen, ist Verzicht von Erfahrungen und  Freiheit, weil die Bequemlichkeit dominiert.

  20. Freiheit verlangt Niveau. Bequemlichkeit setzt auch eine Entscheidung für sie voraus, aber keine für eine vita activa. Entscheidungen in Freiheit müssen also nicht eo ipso gut sein. Als sich 1944 Menschen des 20. Juli für den Widerstand entschieden, war das eine unglaubliche existentielle Entscheidung.

  21. Sich für ein bequemes Leben zu entscheiden, ist formal auch eine Entscheidung, die aber nicht weiterbringt.

  22. Autofahrten und Unterhaltungssendungen schaffen ein naturloses Leben. 

  23. Verspätungen gibt es überall. Sie sind innerhalb von Grenzen natürlich. Aber nur die Bahn soll hier „unnatürlich“ sein.

  24. Nervig: Bei jeder negativen Umweltinformation gehen die zeitgemäßen Menschen sofort in den Verteidigungsmodus über. Das ist schlechter Konservatismus nach dem Motto „Bloß nichts verändern“.

  25. Das Auto hält den ganzen Konsumbereich zusammen.

    1. Marxisten sind sekundäre Technikfans.
    2. Kleine und/oder dumme Leute präferieren große Autos.
    3. Das Auto ist der dominante Faktor der Gegenwart.
    4. Das Auto ist für mich faktisch und das Symbol für Selbstaufgabe.
    5. Es wird wohl nicht mehr lange dauern, bis eine Brücke von England nach Amerika das große Ziel der Menschheit sein wird.
    6. Technisch orientierte Menschen sind oft aggressiv.
    7. Gefragt, warum er so einen großen SUV bzw. Bus hätte, antwortet er: „Mein Sehvermögen hat sich drastisch verschlechtert. So erkenne ich mein Fahrzeug  auf dem Parkplatz vor dem Einkaufszentrum besser. Und:  So werde ich wenigstens  wahrgenommen, da ich nicht sehr groß bin.“
    8. Die normale Aggression des zeitgemäßen Bürgers: Er lässt gerade mit großem Motoreneinsatz  einen schönen und gesunden Baum in seinem Garten fällen und fährt danach mit seinem Bus zum Einkaufen.
    9. Wer jahrzehntelang sich durch Auto- und Fernsehnutzung unterfordert, kommt schwer von dieser Niedrigebene weg. Ja, das ist eine Selbstzementierung in diese Ebene.
    10. Sie wollen mit dem Auto wegfahren. Er fährt von der Abfahrt runter und wartet 20 Meter weiter auf der Straße. Sie kamen aber nicht, deshalb fährt er wieder auf die Abfahrt rauf, um sie abzuholen. Aus Bequemlichkeit oder Höflichkeit oder eine Melange von beiden?
    11. Motorisierte Fahrzeuge lassen Distanzen zusammenschrumpfen. Was nun  kleine Entfernungen sind, waren früher große. Dieser  Verlust der Distanz ist auch ein Verlust des Geheimnisvollen.
    12. Im Zeitalter des Klimawandels brauchen wir nicht mehr Straßen und Parkplätze. Wir dürfen nicht auf unsere Fähigkeit zur Eigenbewegung verzichten
    13. Bequemlichkeit außerhalb der Notwendigkeiten ist der Feind und die Negation des Lebens.
    14. Es gibt inzwischen viele Menschen, deren Aktivitäten sich auf das Einkaufen mit dem Auto in Einkaufszentren und auf das Drücken von Knöpfen von Unterhaltungsmedien beschränken.
    15. Wohnwagen vermehren sich momentan seuchenartig.
    16. Inzwischen haben viele Menschen so viele Autos, Wohnwagen, Motorräder und Motorschiffe,  dass sie auf ihren Auffahrten und Vorgärten keinen Platz haben und diese nun auf die Straße quellen.
    17. Die Folgerungen aus den vermehrten Staus  für Autobenutzer und Politik: Erweiterung des Straßennetzes und Verbreiterung der Autostraßen.
    18. Die zunehmende Autodichte verlangt die Fähigkeit, mit winzigem Abstand zum nächsten Auto zu parken.
    19. Wie viele Gründe erfinden eigentlich  Rentner, die am Tag x-mal ins Auto steigen.
    20. Gedanken zur Aggression des Autos:

    153  Zwei Leserbriefe zum Thema:153 „Ein alternatives Szenario - Frau Gitta Uthers  Einschätzung, dass es für  die Geschäfte  der Untergang wäre, wenn die Leute nicht annähernd bis vor die Tür fahren könnten, gilt leider immer noch für viele, nicht ihr Bequemlichkeitsdenken reflektierende AutofahrerInnen. Natürlich sind nach schwerer körperlicher und geistiger Arbeit  Pausen und Ausruhen notwendig und sinnvoll. Bequemlichkeit als Selbstzweck dagegen  führt zu Übergewicht, Denkfaulheit und Anspruchnahme von motorisierten Technologien, die, wie die Fixierung auf das Auto, die Umwelt belasten.  Entdeckten die AutofahrerInnen wieder ihre natürliche Fähigkeit und ihren Trieb zur Eigenbewegung (zu Fuß oder mit dem  Rad) einschließlich deren Schönheit und Befriedigungspotential, wäre auch der Stadt einschließlich des Einzelhandels gedient und ein Mittel gegen Onlinekäufe geschaffen.

    Politik ist nicht,  immer das Bestehende zu erhalten, sondern ggf. auch das Rettende im Sinne von Hölderlina „Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch" zu fördern. Das zu entscheiden, ist und darf aber kein Automatismus, sondern muss das Ergebnis eines politischen diskursiven Prozesses sein (Hamburger Abendblatt, nicht veröffentlicht).

    .

     154 “Es gibt einen Königsweg - Den Innenstädten geht es nicht gut. Der informative Artikel „Mehr als nur Geschäfte“ zeichnet diese Entwicklung   analytisch nach – spart allerdings die entscheidende Ursache für den Niedergang der Innenstädte aus: Das Verhalten der Konsumenten, die massenhaft mit ihren Autos in die großen Einkaufszentren fahren und/oder zu Internetgeschäften  überlaufen.  Bürger zu kritisieren, ist aber das universelle Tabu  der Demokratie, das auf einem Missverständnis beruht. Der  Souverän der Demokratie ist der einzelne Bürger, der für die Folgen seines Verhaltens verantwortlich ist. Die negativen  Folgen dürfen nicht einfach ausgeblendet und verdrängt werden.  Die hier zur Debatte stehenden Verhaltensänderungen werden aber als naturwüchsig und damit unhinterfragbar hingenommen.

    Wenn der Bürger sich aber seiner Fähigkeiten zur Eigenbewegung  besinnt (Gehen u. U. mit Trolley, Rad fahren  und öffentliche Verkehrsmittel nutzen), wenn er die Schönheit von wirklicher Vielfalt, insbesondere im Nahrbereich,  sucht, die viel weiter geht als Warenangebote, wenn er gewachsene Strukturen schätzt, wenn er nicht nach absoluter Bequemlichkeit strebt, wenn er die  Schnäppchensuche durch gerechte Preise ersetzt, wenn ihm die Umwelt nicht gleichgültig ist, dann werden die Innenstädte mit Sicherheit Zukunft haben” (FAZ, nicht veröffentlicht).

155 Wie viele Gründe erfinden eigentlich  Rentner, die am Tag x-mal ins Auto steigen.

Der bisherige Höhepunkt von idiotischem Motoreneinsatz: Unser Nachbar hat jetzt einen großen Staubsauger, der mit Höllenkrach  den Gartenboden zwischen den Büschen vollkommen von Blättern, Stengeln  usw. „reinigt“ – und  offensicht  nur bei schönstem Wetter funktioniert.

Der Motor ist immer gewalttätig, die Natur nur in Ausnahmefällen.

Ich bin kein Autohasser, sondern ein Autokritiker. Hassen ist nicht mein Ding.

Der motorisierte Individualverkehr ist nur sehr schwer  oder gar nicht bestreikbar. Zumal die Streikenden selbst motorisiert sind, d. h. sie müssten sich  dann schon selbst bestreiken.

Der motorisierte Individualverkehr ist eine feindliche Macht.

Ich sehe aus dem rechten Fenster, ich sehe aus dem linken Fester und ich schaue auf dem Fernster nach vorne: Überall quellen motorisierte Fahrzeuge hervor.

Ein Navi ersetzt mein Findungsvermögen und macht es überflüssig.

 „Wir wollen durch  Tschechien fahren, aber da funktioniert mein Navi nicht. Ich werde die Fahrt also nicht machen.“

Die Technik stellt (Heidegger), so auf der Autobahn, die man u. U.  20 Kilometer lang nicht verlassen kann.

Das Auto entspricht der instrumentellen (Un-)Vernunft.

Unsinniger Ausdruck „Auto-Wandern“.

Warum lässt man überhaupt  Motorräder zu?

Jeder Autofahrt ist ein Argument für den motorisierten Individualverkehr.

Warum fahren gerade junge und starke  Männer,  Motorräder und schnelle und laute Autos?

Die Roadfilme mit Motorradfahrern wie Henry Fonda haben Generationen „motorenkompatibel“ gemacht. Sie vermittelten nomadisches Leben ligtht. Warum bin ich nie davon ergriffen worden (außer meiner Moped-Zeit)?

Den heutigen  schönen Sommertag zerstören der „gute“ Bürger mit dem Motorrasenmäher, der Biker mit dem Krach seines Motorrades.

Es gibt gute und schlechte Erfindungen. Von  den schlechten gibt es erträgliche und unerträgliche. Zu letzteren gehört der motorisierte Individualverkehr.  

Viele  Veränderungen sind nicht notwendig und sinnvoll.

Das Auto zerstört massiv Schönheit.

Ich erinnere nur Landschaften, die ich durchlaufen, nicht mit dem Zug oder Auto durchfahren habe.

Zur Normalausstattung einer zeitgemäßen Familie gehören  2 Autos (möglichst groß), 1 Wohnwagen, 1 Motorrad und 2 Alibi-Elektroräder.

Autogerechte Städte sind keine, sondern Autosysteme.

Die Autoindustrie hat mir der Emissionsmanipulation nicht zentral die Kunden betrogen, sondern primär die Umwelt. Denn wie viele Kunden hätten einen SUV nicht erworben, wenn sie die realen Werte gekannt hätten. Das sind nur wenige. Nein, Autoindustrie wollte primär die Auflagen wie in der USA umgehen.

Die Wahrnehmung der Umwelt ist beim Autofahren auf ein Minimum reduziert, wenn der Navi eingesetzt wird, wird das Wissen von der Umwelt vollständig eliminiert.

Motoren-Technik verhindert eine fundierte Identitätsbildung.

Zumindest die Fenster und Türen der Häuser werden durch die zunehmende Zahl von Bussen, SUVs, Limousinen, Motorbooten verdeckt.

Die ästhetische Kritik an den Badeorten in Schleswig-Holstein ist berechtigt, aber sie muss unbedingt durch eine Kritik des motorisierten Individualverkehrs ergänzt werden.

Eine Landschaft autokompatibel zu machen, heißt sie zerstören.

Frage an eine Beratungsstelle: In meiner Nachbarschaft haben nun alle einen Wohnwagen. Muss ich mir auch einen anschaffen?

Die Weiterentwicklung von Wohnmobilen sind Hochhausmobile.

Ich verstehe nicht, wie ein Sozialist für den motorisierten Individualverkehr sein kann.

Schlimm, wenn in der Entscheidung Eigenbewegung oder Motor sich immer für den Motor entschieden wird. Inzwischen findet die Entscheidung für den Motor jenseits der Preise statt. Hier zählt nicht mehr die Marktrationalität.

Zwanghafte Nutzung des Autos und Unterhaltungsmedien verhindern die Entfaltung menschlicher Potentiale.

Auch wenn man mit dem Auto durch einen Wald fährt, ist man nicht „in“ ihm. Der im Auto sitzende Mensch ist vom Wald zweifach getrennt a) durch den „Autokäfig“ und b) durch die asphaltierte Straße, die absolut naturfrei ist.

Sich vom Haus entfernen geht heute offensichtlich nur noch mit dem Auto

Was früher faktisch stark benutzte  Fußgängerstraßen waren, sind heute Autostraßen

Motorennutzung ist im Vollzug ohne menschliches Zutun (also ohne ein Subjekt)  möglich, Fernsehen nahezu.

Das Auto beschädigt  alles Leben, so auch das der Nutzer. Aber die Nutzer lassen diese Wahrheit nicht zu.

Autofahrer hat keine realen Kontakte zur Umwelt und vielleicht noch schlimmer, zu sich selbst, da er bewegungslos ist.

Bequemlichkeit außerhalb der Notwendigkeiten ist der Feind und die Negation des Lebens.

Bei den meisten Autobesitzern spielt der reale Verbrauch, um Wissen über die Emissionen zu bekommen, keine Rolle. Ich vermute also, dass die Empörung über manipulierte  Daten eine opportunistische ist.  

Hände können erbarmungslos sein, müssen es aber nicht. Motore sind immer erbarmungslos.

Ich fragte einen Nachbarn, warum er einen Bus hätte. Seine Begründung  lautete, man wisse ja nie, ob z. B. aus dem städtischen Zoo ein Nashorn ausbräche, und er es von seinem Grundstück wieder zurück transportieren müsse. Deswegen!

Es gibt viele gesunde Menschen, die aus Bequemlichkeit jeden Meter mit dem Auto zurücklegen. Aber eines Tages werden sie das Auto nehmen müssen, weil sie aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr laufen können.

Autos sind auch  Panzer oder Bomben. Sie zerstören die Stadt.

Im Auto sitzt man vom Start bis zum Ziel. Mit dem Zug geht man zum Bahnhof, betritt den Zug, setzt sich, geht auf Toilette und verlässt den Zug.

Wer in einem SUV namens Discovery fährt, müsste  leicht mitgekommen, wie primitiv er ist.

Im Auto ist Natur als Wirkwelt ausgeschlossen.

Die Destruktion durch Technik und Motorennutzung entsteht nicht durch falsche Nutzung, sondern durch deren Nutzung an sich, wenn eine bestimmte Quantität überschritten wird.

Der Motor ist eine Maschine. Der entscheidende Unterschied  besteht im Antrieb.

Tiefgaragen mögen bedingt sinnvoll sein, sind aber ästhetisch höllenartig.

Nach einem Ort zu fahren, obwohl eine Bahn fährt, ist  Irrationalismus und Beweis für diesen.

Eine Landschaft, die mit dem Auto durchfahren wird, ist im Bewusstsein keine, auch wenn man es denkt. Das gilt auch für  Zug oder gar Flugzeug.

Ständig an dem Projekt „Bequemlichkeit erweitern“ arbeiten, d. h. Bedingungen dafür zu schaffen, ist nicht bequem, sondern anstrengende Arbeit.

Auto und elektronische Medien ersetzen die Wirklichkeit, aber zu welchem Preis!

 Straßen bauen ist zumindest zuerst einmal Destruktion.

Zu einer Reise gehört auch die Fahrt. Auf Reisen mit dem Auto vom eigenen  Haus zum Ferienhaus zu fahren, ist hier Negation.  Hier gibt es keine qualitative Zensur, keine Eigenbewegung und man sitzt  nur auf  Stühlen.

Wenn Dir ein Auto zur Verfügung steht, kommst Du mit großer Wahrscheinlichkeit in die falsche Spur, die vom Leben wegführt.

Der Gletscher im Fextal im Engadin ist das Paradies, auch weil er nicht mit dem Auto erreichbar ist.

Der Autowahn, scheint er fast überall ungebrochen zu herrschen.

Ferienreisen beginnen in der Regel  von einem durch den motorisierten Individualverkehr zerstörten Ort oder zu einem entfernten liegenden Orten, der ebenfalls durch den  motorisierten Individualverkehr zumindest beschädigt ist.

Autostraßen bauen ist unnötige Naturzerstörung und fördert die Auflösung von sozialen Einheiten und Bindungen.

Erst eine lokale Wirtschaft würde den motorisierten Individualverkehr zurückdrängen.

Motorisierter Individualverkehr führt zu Schmutz, Lärm, Hässlichkeit, Kritikverlust, Dummheit. Angepasstheit.

Ich bin gegen private Bahnen und Busse, weil sie sich nur die finanziell lohnenswerten Strecken bedienen.

Immobilität führt im Urlaub zur Erhöhung wirklicher Erlebnisse.

Autostraßen versiegeln Möglichkeiten des Lebens.

In dem Ferienort Sils im Oberengadin wird viel Rücksicht auf das Leben genommen. Das nahe gelegene autofreundliche St. Moritz hat dreckigen Schnee auf den Straßen, Sils sauberen.

Im Engadin kann man gut die Autofixierung erkennen, weil trotz eines sehr guten öffentlichen Verkehrssystems immer noch viele Auto fahren. Alle Pro-Argumente der Urlauber für das Auto sind eindeutige Rationalisierungen. Autofixierung führt zur kognitiver und geistiger Mittelmäßigkeit, ja Unterforderung, und schwächt die Konzentration.

Je mehr motorisierte Technik, desto weniger Subjektivität zeigt sich.

Die visuelle Ersetzung der Menschen durch Autos.

Kaltherzig sind die Motorennutzer aus Bequemlichkeit, die die Zukunft der Erde aufs Spiel setzt.

Was soll das „S“ im SUV?

Das Auto hat objektiv die Funktion wie ein Leichenwagen, nämlich  fast vollkommene Passivität. Auch im Leichenwagen kann die oder der Betroffene  nie sagen „Ich fahre“. Wieso dann der Autofahrer?

Motore ersetzen das Leben  - und die Nutzer bemerken es nicht, begrüßen es sogar.

Auto und Rad sind beide Hilfsmittel für Bewegung, aber das Rad hat die Eigenenergie (metabolische Energie) als Antrieb.

Habituelle Autofahrer und habituelle Fernsehmenschen  führen ein bewegungsarmes Leben. Wer für den Individualverkehr ist, schwächt  die soziale Dimension.

Ich bin mobil“ heißt überwiegend, ich verfüge über ein Auto.

Motorensklaven machen  menschliche Arbeit überflüssig, aber der Mensch wird durch Arbeit (Hegel).

Motoreneinsatz nur akzeptabel, wenn unvermeidlich, also eine Not wendet.

These: Motorentechnik und Kapitalismus sind strukturell gleich, beide wollen uneingeschränkt herrschen.

Ökologisches Denken und Handeln dient der individuellen und kollektiven Selbsterhaltung. Erforderlich für ökologische Politik sind Demokratie und Liberalismus

Das Konzept „Volg“ (in kleineren Orten einen Nahversorger zu installieren) in der Schweiz erspart viele Autofahrten.

Städte werden zunehmend unwirtlich (Mitscherlich).

Alle Städte, die die  Verdichtung ihrer Bebauung forcieren bei gleichzeitigem "Fahrenlassen" des uneingeschränkten motorisierten Individualverkehrs, werden zunehmend unbewohnbar.

Die Fixierung auf den motorisierten Individualverkehr ist Ausdruck eines pathologischen Individualismus.

Die Metamorphose vom Menschen zum Auto ist bereits bei vielen „Bürgern“ fast abgeschlossen. Sie können nun voller Stolz von sich behaupten „Ich nehme wahr und denke wie mein Auto“.

Ein  Auto ist eine Waffe, die jederzeit losschießen kann.

Überall, wo der motorisierte Individualverkehr  den üblichen Bewegungsspielraum hat, entstehken Lärm, schlechte Luft, Gefahren und Hässlichkeit.

Aus der Perspektive des Autofahrers ist heute alles besser, aus der Perspektive des Fußgängers vieles schlechter.

Wir haben kein sinnvolles Verhältnis zur Bequemlichkeit. Wir haben keine Grenze für Bequemlichkeit. Wir erkennen nicht ihr Optimum.

Ohne viel externe Energie wären die materiellen Leistungen des Menschen und die ökologischen Belastungen viel kleiner.

Im Rennsport rennt nicht der Sportler, sondern das Auto fährt und deshalb ist das kein Sport. Schnelle Autos fahren ist kein Sport, sondern eine besondere Form des Wahnsinns.

Aus Städten wurden Autostädte, aus Landschaften Autolandschaften.

Reisen = Von einer Autolandschaft übergangslos in eine andere.

Fortschritt ist heute „Rollschritt“.

Entweder  das Subjekt ist ein Mensch oder ein Motor. Ein Drittes gibt  es nicht. Übertrieben?

Ein Nachbar folgt der Logik des Fernsehens, ein anderer  der Logik des Autos. ind das überhaupt zwei verschiedene Logiken?

Staus sind nicht naturwüchsig! Wenn ich zu Fuß gehe, mit dem Rad fahre oder öffentliche Verkehrsmittel nutze, bin ich kein Teil des Staus.   Stau ist eine Krankheit, die von Menschen verursacht wird.   

Es gibt bereits viele Menschen, die alle Distanzen über hundert Meter nur noch mit dem Auto zurücklegen.

Technik und Motortechnik lässt sich nicht von Ideologien beeinflussen, so gibt es real nicht den  Unterschied zwischen sozialistischem und kapitalistischem AKW.

Beim Kofferpacken kann ein Problem auftreten, weil entweder der Koffer zu klein ist oder  zu viel mitgenommen werden soll. Gelöst kann das Problem nur, indem man entweder einen  größeren Koffer angeschafft,  oder man verzichtet auf die Mitnahme eines (oft unnötigen) Teils des Gepäcks. Beim Stau verhält es sich ähnlich: Entweder sind die Straßen zu eng oder zu viele Autos fahren auf ihnen. Auch hier gibt es nur zwei Lösungen: Erweiterung des Straßennetzes oder Verzicht auf unnötige Autofahrten, wenn z. B. parallel  öffentliche Verkehrsmittel im Einsatz sind. Wenn Vernunft die Einsicht in die Notwendigkeit ist, kommt nur  die letztgenannte   Lösung in Frage.

Zu Stickstoffemissionen: Auch wenn eine Kommune nicht den Grenzwert überschreitet, ist das Problem nicht gelöst. Es kommt darauf an, wieweit sie den Grenzwert unterschreitet.

Auto und Fernseher sind unbemerkte Gefängnismauern. Beim Lesen sind sie es auch, aber irgendwie werden sie bewusstseinsmäßig transzendiert.

Böser Gedanke: Die Mehrheit der Bürger  denkt und fühlt immer mehr wie Maschinen – und sie bemerken diesen schleichenden Prozess nicht.

Hypothese: Gäbe es keine motorisierten Verkehrsmittel würde die Mobilität (=reine Distanzüberwindung) drastische zurückgehen.

Die Größe der Autos scheint zur Hauptsache von der Großfamilie  bestimmt zu werden. Allerdings ist das auch abhängig von finanziellen Ressourcen: Wer Geld hat, muss sich wohl ein großes Auto zulegen. Hier gibt es keine Freiheit.

Autofahren ist kein qualitatives Erlebnis.

Der motorisierte Individualverkehr steht  im Kern in einem Widerspruch zur Ökologie.

Mobilität mit der Bahn ist akzeptabel,  weil im Vergleich zum motorisierten Individualverkehr weniger umweltbelastend.

Wenn es stimmt, dass der motorisierte Individualverkehr der Verursacher der wirklichen Probleme der Gegenwart ist und sich hier nichts ändert, muss Kritik in der Sache wohl ständig wiederholt werden.

Ob ich vor einem Bildschirm oder in einem Auto sitze, macht einen Unterschied: Im ersteren sehe ich außer Lämpchen oder Buchstaben  nichts, in letzteren findet eine  massive visuelle Reduzierung derr Außenwelt  statt.

Autofahren ist aus der Perspektive der Eigenbewegung und  der inneren (z. B. Muskeln) und äußeren Merkwerk eine uneigentliche Bewegung.

Das Verhältnis der meisten Autofahrer zu Autos ist das einer Sucht. Erschwert wird diese Einsicht dadurch, dass diese Süchtigen nicht bemerken oder einsehen können, dass sie in diesem Verhalten süchtig sind. Im Gegenteil, diese Sucht wird ständig zu etwas Sinnvollem rationalisiert und als Sucht verdrängt.

Im Auto und vor dem  Fernseher wird der Mensch auf lange Zeit tendenziell  zum passiven  Ding. In der Bahn auch, aber er kann das dort durch Lesen, Gespräche, Beobachtung  und Reflexion aufheben.

Es gibt wohl keine Stadt oder Region, die sich nicht dem Terror des motorisierten Individualverkehrs unterworfen hat. Und das auch auf Betreiben der eigenen Bürger.

Nicht jeder Bürger hat ein Recht, mit dem Auto bis zu seiner Haustür fahren zu dürfen.

enn Energie der Kern des Menschen ist, dann steht der Mensch  als Auto vor der Tür oder als Fernsehapparat im Wohnzimmer.

Durch den Besitz eines Autos haben sich nicht die realisierten Ziele vermehrt, sondern eher verringert.

Auto fahren und der Konsum von Unterhaltungsmedien verhindert Denken.

Motorisierte Fahrzeuge machen einen Berg zu einem Unberg, Seen zu Unseen.

Im Auto sieht der Autofahrer nur Freiheit, nicht Zwänge, Unfreiheit und Zerstörungen.

Immer dann, wenn es im Bewusstsein keine anderen Möglichkeiten  gibt, Orte zu wechseln als mit dem Auto, müssen die Alarmglocken läuten.

Motorennutzung ist oft nur scheinbar aktiv, denn man muss nur auf Knöpfe drücken. Beim  z. B. beim Programmieren kann das Drücken schwer sein, weil viel Wissen aktiviert werden muss.

In Zeiten des rasanten Klimawandels ist das Argument „Ich fahre nur mit dem Auto und würde nie in einen Zug steigen“ nicht mehr zeitgemäß.

Die Schönheit von zu Hause zum Einkaufen loslaufen, also im Modus der Eigenbewgung, und damit  natürliche, kulturelle und soziale Möglichkeiten des Erfahrens machen.

Im Bus macht man auch keine Erfahrungen von den durchfahrenden Landschaften und Städten, aber dafür soziale Erfahrungen im Bus und  kulturelle Erfahrung in Form des Lesens oder Gesprächs.

Wenn zwischen Haus und Einkaufsladen das Auto zwischengeschaltet ist, entsteht soziale Leere, schlechte Luft, Hässlichkeit.

Inzwischen wird jede Kritik am Auto als Angriff auf die eigene Person und die Freiheit aufgefasst.

Einige Überlegungen zum  Abgasskandal

- Es ist falsch und ungerecht, allein den Autobauern und Kontrollorganen dieses Fehlverhalten anzulasten. Der Gesamtdruck entstand aus mehreren „Einzeldrucken“:

a) von vielen Autonutzern, die gute Argumente für ihren Kauf und Nutzung von insbesondere großen Wagen brauchten,

b) von Umweltschützern, die die gegenwärtigen Autos oder Autos an sich kritisierten

c) Politik durch Vorgaben,

d) durch technischen Optimismus,

e) durch Profitstreben der Firmen.
Allgemein:
- Der Abgasskandal hat die grundsätzlichen Grenzen der technischen Machbarkeit aufgezeigt.

- Technikfreaks meinen, nur technisch lassen sich Probleme lösen. Andere Lösungen können  sie  nicht denken, diese  sind für sie im Kern immer unvernünftig und ein Zeichen von Denkfaulheit bzw.  Dummheit.

- Eine Lösung des Problems kann auch in deren Nichtnutzung der Ursachen liegen.

Ich reagiere sicherlich extrem negativ auf den motorisierten Individualverkehr, weil dieser in seiner Ausbreitung ebenfalls extrem ist.

Rationale Autonutzung: Taxen, Krankenwagen, große und kleine Lieferwagen, öffentliche Verkehrsmittel, begrenztes Car-Sharing.

Jede Stadt und Dorf wurde unter Mithilfe ihrer Autos fahrenden Bewohner zerstört, zumindest verloren sie  ihre Schönheit.

Motore sind aus ökologischer Perspektive wegen ihrer Emissionen immer schädlich, für den Menschen je nach Situation gut oder schädlich. Das zu entscheiden ist das ökologisch-humanistische ethische Problem der Gegenwart.

Vermutung: Die habituellen Autofahrer bemerken es nicht, dass sie Auto fahren. Dieser Vorgang ist für sie naturwüchsig, deswegen problematisieren sie das Autofahren nicht einmal ansatzweise.

Eine Information ist ein Unterschied. Wenn es keine saubere Luft mehr gibt, wird auch die schmutzige nicht als schmutzige wahrgenommen.

Die alte Dame flog hin und konnte nicht mehr laufen. Ein junger Mann half ihr und brachte sie zu ihrem Auto.

Das häufigste  Argument für die Nutzung des Autos ist der Hinweis auf Bequemlichkeit. Das Streben nach Bequemlichkeit ist unter gegebenen Bedingungen oft kontraproduktiv. Das Optimum liegt zwischen zu viel und zu wenig.

Heute fliegt man von Sonderburg in Dänemark nach Jersey. Vor 20 Jahren sind wir  über Paris nach Granville und mit dem Hoverkraft nach Jersey gefahren.  Wie hatten  viele Erlebnisse, an die ich mich noch heute gut erinnern kann. An was erinnern sich die Fluggäste?

Heute erleben wir das Ende der  direkten  Kritik des sinnlich-leiblichen Menschen an den Verhältnisse, stattdessen die indirekte Kritik des Autos an den Verhältnissen. Mit anderen Worten:  Kritik ist heute zuallererst Kritik aus der Perspektive des Funktionierens des Autos abgeleitet.

Motore reduzieren Leben.

 „Während sich ortskundige Autofahrer längst auf die stationären Blitzersäulen eingerichtet hätten (darüber werden sie im Radio informiert,bm), wäre das  bei mobilen Geräten unmöglich (ein CDU-Politiker aus Hamburg).

 „Mich erstaunt immer wieder, mit welcher Selbstverständlichkeit öffentliche Flächen für Privateigentum zur Verfügung gestellt werden sollen und das natürlich kostenlos. Der Autobesitz ist aber Privatsache und damit eigentlich auch die Unterbringung derselben. Wenn jetzt knapp 780.000 Kfz in Hamburg zugelassen sind, hier aber über 1,8 Millionen Menschen leben, bedeutet dies ja, dass über eine Million kein Kfz besitzen. Dies werden natürlich vor allem Kinder, Jugendliche und ältere Menschen sein. Flächen sind in einer Großstadt wie Hamburg, insbesondere in der inneren Stadt, nun einmal nur begrenzt vorhanden und diese sollten dafür genutzt werden, die Stadt lebenswert für alle zu erhalten und nicht als Abstellfläche. Der Mensch sollte aber immer vor dem Auto den in einer Stadt begrenzt zur Verfügung stehenden Raum nutzen können (Susanne Faltin, per E-Mail.

Die modere Stadtgestaltung ist autoorientiert. Die nicht so stark vom Auto befallenen  historischen Stadtteile werden von Besuchern immer noch bevorzugt.

Mensch und motorisierter Individualverkehr passen nicht zusammen. Egal, ob er außerhalb des Autos sich befindet oder im Auto sitzt.

Sie haben nun gelernt, in einem Bus zu fahren. Jetzt müssen sie nur noch lernen, in öffentlichen und nicht in privaten wie der ihrige zu steigen.

Vermutung: Der stärkste Druck, die Städte autogerecht zu machen, kommt nicht von externen Besuchern und Durchfahrenden, sondern von den Bewohnern der jeweiligen Stadt.

Beim Autofahren macht man keine Erfahrung von der jeweiligen natürlichen, sozialen und kulturellen Umwelt. Im Zug ebenfalls nicht, aber soziale und kulturelle (z. B. ein Buch) sind innerhalb des Zuges möglich.

Wenn eine Autostraße den zunehmenden Autoverkehr nicht mehr aufnehmen kann, sind heute die einzigen Lösungen entweder Straßenverbreitung oder Neubau von Entlastungsstraßen oder beides. Den Autoverkehr einzuschränken, kann nicht einmal gedacht werden. 

Eine weggeworfene Plastikflasche kann man aufsammeln, die Emission des Autos kann man nicht einfangen.

Je geringer der motorisierte Individualverkehr ist, desto schöner der Ort oder die Gegend.

Der Begriff „Mobilität“ muss differenziert werden in Eigenbewegung, Autonutzung und Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln.

Der endliche Mensch lebt immer innerhalb räumlicher und zeitlicher Grenzen.

Jede unnötige Vermehrung der Bequemlichkeit ist Verlust bzw. Rückschlag, jede Überwindung der Bequemlichkeit ein Gewinn und Vergrößerung der Ich-Stärke -  desto schwächer wird die Macht der Motore über uns. Warum leisten wir hier so wenig Widerstand. Außer Sport, der aber keine Funktion im Alltag hat als die  Förderung der Gesundheit. Problemlos setzt man sich nach dem Sport ins Auto, d.h. es findet kein Transfer statt.

Mit dem Auto (und Flugzeug) löst sich der innere Mittelpunkt des Lebens auf,  auf dem die  Einzigartigkeit eines jeden Menschen beruht.

Wieso kann man heute nur noch in kleineren Bussen oder SUVs fahren? Nicht in normalen Autos oder gar in öffentlichen Verkehrsmitteln

Zumindest im Herbst und Winter gibt es nur Autofahrer, Fernsehende oder Schlafende.

Eine Autofahrt ohne Mitfahrer ist ereignislos – und sei sie noch so weit.

Warum setzen Konservative nur so einseitig auf den motorisierten Individualverkehr? Oder sind sie inhaltlich gar keine?

Der so genannte Fernsehapparat ist  aus sinnlicher Perspektive ein Nahsehapparat. Der Zuschauer hat absolut keinen Kontakt zur sinnlichen Außenwelt, nimmt man einmal den Apparat selbst aus.Im Auto wird die Außenwelt durch Verpanzerung ausgeschlossen.

Der motorisierte Individualverkehr zerstört Orte durch a) sein „Tun“, b) sein potentielles „Tun“ (die bereitgestellten Flächen), c) seine Infrastrukturen (Asphaltflächen bis Tankstellen), d) Krach, Gestank, Aggression, Verhinderung von Natur  und sozialen Situationen. In öffentlichen Verkehrsmitteln ist man ebenfalls von der Außenwelt isoliert, aber man befindet sich in einer sozialen Situation.

Ist nicht ein ständiger Benzingeruch in der Luft? Wenn Information einen Unterschied beschreibt, aber  gute Luft nicht mehr vorhanden ist, nimmt man natürlich auch nicht Benzingestank wahr. Wie schlecht mag die Luft in großen Parkplätzen wie vor Einkaufszentren sein?

Tonnen von Giften ergießen sich täglich über die Stadt. Dazu die These: Die Stadtluft ist inzwischen so schlecht, dass die Körper, nicht die Bewusstseine, es bemerken und in der Stadt zu laufen  als Unlust interpretieren.

Wo  Asphaltflächen herrschen, da gibt es keine Blumen.

In motorisierten Fahrzeugen wirkt die wirkliche Wirklichkeit absolut nicht direkt auf die Insassen.

Das Auto reinlassen ist, das Böse reinlassen.

Eine Straße mit ruhendem Verkehr ist hässlich, mit fahrenden Autos Krieg, deswegen muss man sie meiden.

Das Auto als privates Eigentum zu interpretieren, ist ein fruchtbarer Gedanke. Ich darf doch mein Bett auch nicht auf der Straße aufstellen.

E-Bikes zerstören die Magie des Radfahrens.

Ich bin traurig, wenn ich durch die Straßen meiner Heimatstadt gehe, die früher von Fußgängern und Radfahrern beherrscht war und nun zu reinen Autostraßen geworden sind.

Wir ersaufen sintflutartig in Autos.

Immer mehr Menschen werden von Motoren beherrscht, aber sie erkennen dieses Beherrschtwerden  nicht. Das Beherrschtwerden ist dann  eine Sucht wie von Drogen und Alkohol. Aber das von Motoren zu behaupten, ist ein Denktabu.

Jeder Deutsche verdrängte bis 1945, dass sein Handeln das größte Unrechtsregime förderte. Ähnlich verhält es sich heute mit Motoren und Autos– wenn man von einer zukünftigen Klimakatastrophe ausgeht. Ich kann das wohl nur denken, weil ich mich konsequent vom Autoeinsatz  gelöst habe.

Wer ins Auto steigt oder den Fernseher einstellt, kann nicht mehr denken, weil u. a. schlicht dafür kein Zeit mehr vorhanden ist.

Begräbnisse im geliebten Auto  wären vielleicht sehr gefragt.

Zum Car-Sharing: Zumindest stehen weniger Autos herum.

In meiner Nachbarschaft steht ein mehrstöckiges Wohnmobil.

Die gesamte Großfamilie hat ihren Wagenpark nicht nur erweitert, sondern auch alle Wagen durch SUVs und Busse ersetzt.

Bekannte von uns  fahren wenig Auto nicht aus ökologischen Gründen, sondern weil sie lebendig sind.

Dass Radfahrer immer häufiger Signalfarben tragen, ist dem Autoverkehr geschuldet, aber der Einfluß reicht bis in die Kleidung in Fußgängerzonen, ja im privaten Bereich.

Zu  einem gemeinsamen Fest kommt ja auch keiner auf die Idee, dieses als Sozialismus oder Zwang zum Kollektivismus oder gar als Aufgabe der  Individualität zu interpretieren. Aber über den öffentlichen Verkehr werden diese Urteile sehr schnell geäußert.

Die Maxime „Vernunft ist die Einsicht in die Notwendigkeit“ können bereits viele Autofahrer aus strukturellen Gründen als Argument für sich in Anspruch nehmen, wenn z. B. der nächste Kaufmann in zehn Kilometer liegt.

Autostraßen ohne Autos sind leer, mit Autos sind sie gefährlich.

„Unfälle: Im Kreis Segeberg sind die Straßen (ich frage, sind es nicht die Autos?) am gefährlichsten“ (aus Flensburger Tageblatt).     

„Schädlich und verboten: Auto warmlaufen lassen.“ Das ist endlich eine vernünftige Information vom ADAC statt Right or wrong my car.

Wer in schönen, naturnahen  Landschaften wohnen will, muss auf das Auto verzichten.

Wenn es stimmt, dass Autos schöne Orte  hässlich machen, dann sollte man sie nicht in diese Orte lassen.

Nicht  die Erfindung des Autos, sondern erst die Ausstattung eines jeden Menschen zwischen 18 und 90 Jahren mit einem Auto ist die große Tragödie der Menschheit und als Folge die der Erde.

Was fasziniert daran, stundenlang auf der Autobahn am Steuer zu sitzen, anstatt in der Bahn zu lesen, sich unterhalten, zu denken, zu dösen, zu schlafen, zu beobachten, …?

Ein junges Mädchen beklagt sich über ihren Urlaubsort in Kroatien, weil dort die Fußwege so lang gewesen wären, und man dort das Auto nicht nutzen konnte.  Daraus folgt: Auch die Barbarei wächst nach.

Wenn ich bestimmte Strecken nicht in Eigenbewegung realisieren kann und auch nicht öffentliche Verkehrsmittel in Anspruch nehmen will,  muss ich grundsätzlich auf sie verzichten.

Gehen (Eigenbewegung) ist die primäre Tätigkeit des Leibes; Parallel findet die sinnliche Wahrnehmung die inneren und äußeren Reize während Eigenbewegung statt.

In dem schön gelegenen Hotel herrscht fast nur die körperliche und geistige Eigenbewegung.

Eigenbewegung ist mein Lebensthema und–praxis.

Man kann an einem Hund gut den Unterschied zwischen Leben und Artefakte erkennen.

Wir gehen vier Tage vom Starnberger See zu einem Hotel bei Mittenwald. Das ist der entscheidende Unterschied zum Autofahren. Hier geht es nicht um Spaß und Lust, sondern um die „Magie des Gehens“.

In der Eigenbewegung entsteht berechtigte Identität.

Auf Föhr geht es in allem Geschehen um konkreten Menschen, seltener um Systeme und Möglichkeiten. Jeder Mensch ist hier einmalig.

Im Zug findet wenig Distanzen lüberwindende Eigenbewegung statt. Im Zug kann man aber lesen, dösen, schlafen, Gespräche führen. Was lernt ein fünfjähriges Kind alles im Zug!

Outdoor-Kinder spielen in frischer Luft, machen soziale und andere Erfahrungen - auch von sich selbst.

These: Alle Inhalte des Bewusstseins sind leiblichen Ursprungs, ihr Fundament ist der sich bewegende Leib. Welche Prozesse den Leib bedingen, ist ein Geheimnis.

Leib = Eigenbewegung, Körper = Fremdbewegung.

Sport ist zwanghafte, stark geregelte Eigenbewegung.

Der Gewinn der Eigenbewegung besteht in tieferes Selbst- bzw. Ich-Bewusstsein.

Der Rhythmus der Eigenbewegung statt des Taktes der Motore.

Ich habe immer gewusst, dass innere und äußere Eigenbewegung sich wechselseitig positiv beeinflussen.

Gehen ist erdgebunden, Schwimmen und Fliegen nicht.

Natürlich gibt es einen Weg von Innen nach Außen, z. B. beim Lächeln und  beim Gehen. Es gibt aber auch umgekehrt den Weg von Außen nach Innen: ein sozial „verlangtes“ Lächeln hat Einfluss auf die innere Befindlichkeit.

„Ich stehe hinten auf dem Parkplatz“, obwohl er sich in einem Geschäft befindet, ist genau so falsch wie, wenn die Krankenschwester zum Patienten im Bett sagt „Nun drehen wir uns um“.

In der Eigenbewegung ist implizit immer ein lebendiger Leib enthalten.

Stehen ist nicht weniger leicht als Gehen oder Laufen.

Die Art und Weise des Atmens spiegelt den geistigen, seelischen und körperlichen Zustand des Menschen. Ziel: Das Atmen muss frei sein von Einschränkungen wie beim schnellen Gehen.

Aus einem Leserbrief: „NEIN, die Gesamtbevölkerung hat ein Recht darauf, zu fahren“. Eine  Begründung für dieses „Recht“ erfolgt nicht. Es ist für den Schreiber ein nicht in Frage zu stellendes Naturrecht.

In „Bahn“ steckt bahnen. Die Bahn ist in dem Sinne die am wenigsten ökologisch belastende, weil sie pro Fahrgast relativ wenig Energie bedarf und emittiert.

Öffentliche Verkehrsmittel werden von Autofreaks mit Sozialismus und Zwang gleich gesetzt. Die Zwänge auf die Autofahrer werden als unvermeidbare Folgen bewertet, ja verdrängt.

In unserem Viertel gibt es eine viel befahrende Straße, durch die ein (1) Auto und bestenfalls ein  Rad gleichzeitig passen, wenn der Autofahrer diszipliniert fährt. Aber das ist nicht immer der Fall. Deswegen fahre ich mit dem Rad in der Mitte. Ich bin doch gleichberechtigt.

Die riesigen Wohnhausagglormerationen (Suburbs) wären ohne Autos nicht entstanden.

Jeder Fußgänger meidet möglichst viel befahrene Straßen.

Ich verstehe absolut nicht, warum man das Auto nutzt, wenn parallel öffentliche Verkehrsmittel fahren. Jegliche Neugier auf spontane Situationen ist hier wohl abhanden gekommen.

Das Auto ist das effektivste Isolationsmittel – auch von sich selst. Denn: ohne Eigenbewegung gibt es kein Selbstbewusstsein und keine Selbsterkenntnis.

Der Schluss der Hamburger CDU,  die Stellplätze für Autos  in der Innenstadt Hamburgs allein deswegen zu vermehren, weil die Zahl der Neuzulassungen sich vergrößert habe,  ist schlicht mechanische Anpassungspolitik ohne Reflexion. Dazu ein entlarvender, sicherlich drastischer Analogieschluss: Dass 1938 die Mehrheit der Deutschen Nazis waren, zwang nicht dazu,  es selbst auch zu werden. Die Frage nach dem Wert nicht zu stellen, ist das Ende der Moral.“

Autofahrer wollen die autogerechte Stadt, aber die betroffene Stadt wird durch diese Forderung derart verändert, dass sie keine Stadt mehr ist. Sie ist vom Inhalt keine Stadt mehr, sondern nur noch von der Bezeichung. Dafür muß man einen neuen Begriff finden.

Es gibt kein Recht, ohne Notwendigkeit mit dem Auto zu fahren.

Seit drei Tagen haben sie kein Auto ihres Wagenparks in Anspruch genommen, sie müssen krank sein.

Autos im Plural sind hässlich und erzeugen Hässlichkeit.

Was fasziniert an großen Autos, überhaupt an großen Waren und an große Mengen? Bei mir waren es früher Schallplatten und Bücher.

Was will man im Urlaub im Engadin mit dem eigenen Auto?

Ein Nachbar: „Wir holen morgens mit dem Bus die Brötchen, obwohl der Bäcker nur dreihundert Meter von uns entfernt ist. Dieser Bus ist aber kein öffentlicher, sondern er ist unser, der zwar etwas kleiner ist, aber zwölf Menschen passen auch rein.“

Nun haben die Bahnkritiker endlich ihr finales Argument gefunden, nämlich dass für kurze Zeit auf der Fahrt von Flensburg nach Hamburg in Neumünster umgestiegen werden muss. Ich finde es natürlich auch besser, wenn die Zugfahrt Hamburg-Flensburg ohne Umsteigen möglich ist.  Aber zu meinen, das Umsteigen in Neumünster verderbe die ganze Fahrt überflüssig mache,  ist albern. Zumindest ist kein Grund, aufs Auto umzusteigen.

Eine sinnvolle Einrichtung in der Kanzleistraße in Flensburg: Auf halber Strecke eine Sperre für Autos eingerichtet zu haben.

Wir müssen immer mehr Motore, so auch Autos einsetzen, auch wenn die Welt zugrunde geht.

Selbst ein Jesus würde gnadenlos verdrängt werden, würde er sich gegen den motorisierten Individualverkehr wenden.

Unter einer asphaltierten Fläche ist jegliches Leben erstickt. Wie kann man Asphalt nur gut finden?

Neue Produkte nehme ich grundsätzlich nicht zur Kenntnis und wenn, dann bewerte ich ihre ökologischen Folgen und, ob sie die soziale Identität fördern oder mindern.

In den Einkaufszentren findet man die meisten Bürger, in der Innenstadt nur noch wenige.

Das Kapital zerstört real Welt und rekonstruiert oder phantasiert sie dann im Schein (so Naturfilme).

Nur Bewohner einer Stadt ist zu wenig, sondern man muss ein Bürger sein.

Es gibt Verpanzerungen, die gleichzeitig gegen das Innere  und das Außen wirken.

Eine Verkehrslandschaft ist nie schön, aber jede Landschaft ohne ein perfektes Verkehrssystem ist es.

Meine Motorentheorie scheint auf dem ersten Blick vielleicht als eine große Simplifikation, ist sie aber nicht, sie trifft den Kern der Dynamik.

Zumindest seit zehn Jahren wissen wir von der drohenden Klimakatastrophe und trotzdem sind in dieser Zeit die Autos immer größer geworden. Das ist der Skandal.

In unserem Viertel gibt es kein Lebensmittelgeschäft mehr, deswegen müssen wir zum drei Kilometer entfernten Geschäft laufen. Aber keiner der Kunden kommt aus unserem Viertel. Ist es  ihnen vielleicht nicht weit genug?

Auf Autostraßen herrscht kein Friede, sondern fast ständiger Kriegszustand

Motorisierter Individualverkehr ist Inbegriff der Irrationalität.

Der kleines Junge im Großraumabteil eines Zuges: Was entdeckt er da alles? Von den vielen sozialen Zuwendungen abgesehen.

Nach 1950 wurde das von Hitler begonnene Autobahnnetz vervollständig und massiv erweitert. Danach waren die Städte „dran“.

Den Ort, den man in fünf Minuten mit dem Auto erreicht, verliert drastisch an Wert, erst im Bewusstsein, dann real durch die Autostrukturen.

Unsere Nachbarn habe ihre  Hausauffahrt mit ansprechendem Material erneuert. Aber für die Natur ist kein Quadratzentimeter übrig geblieben. Nun ist sie hübsch,  autogerecht und pflegeleicht.

Zu einem Event gehört, egal wo es stattfindet, immer eine Autofahrt, denken zumindes 98 Prozent der Besucher.

Die gegenwärtig größte Beschneidung der Freiheit besteht durch die Nutzung von Motoren

Die ökologische Politik  will keinem die Mobilität wegnehmen, sondern nur deren destruktiven Formen wie Individualverkehr, Kreuzfahrten und  unnötige Flugreisen minimieren. Also keine Angst.

Die Mittel- und Oberschicht wohnt nicht an viel befahrenen Autostraßen.

In der Produktion wage ich nicht, Motorenkritik zu üben.

Ein notorischer Autonutzer beklagt, dass es in unserem Viertel keine Geschäfte für den täglichen Bedarf mehr gäbe. Er bedenkt aber nicht, dass gerade das Auto die Ursache des Niedergangs der Geschäfte in den Stadtteilen und in den Dörfern ist.

Auch als wir noch ein Auto hatten, sind wir  nie auf die Idee gekommen, mit dem Auto in die Innenstadt zu fahren.

Es ist 11 Uhr vormittags, es regnet und es ist bereits ziemlich dunkel. „Klimawandel“ denke ich. In meiner  Zeitung lese ich, dass bis auf die Grünen und voran der SSW fordern, zusätzliche Parkhäuser in Flensburg zu bauen, um die Möglichkeiten für den motorisierten Individualverkehr zu verbessern. Ich frage mich, ob nicht bereits der Klimawandel  doch Grund genug ist, den motorisierten Individualverkehr auch durch eigenen Verzicht, der übrigens keiner ist, zu beschränken. Also gegen die Anpassung an einen irrationalen Trend

Für den, der nicht im Ort oder seinem Stadtviertel einkauft, werden die Wege derartig lang, dass man das Auto benutzen muss. Das führt zu Gebilden, die aus verinselten  Gebäudekomplexen besteht, die  von einem Automeer umgeben sind  und durch breite Autostraßen verbunden sind. Diese Entwicklung kann man beispielsweise deutlich an den Einkaufszentren und an neu gebauten Krankenhäusern ablesen.

Auf das Auto verzichten ist kein Verzicht,  sondern Gewinn.

Move your ass and  not your car“ drastisch, aber sinnvoll

Die Werbung, nicht die Vernunft bestimmt stärker das Kaufverhalten, verstärkt durch die Maxime „up to the Johnsons“, d. h. wenn der Nachbar es hat, muss ich es auch haben

Die Bedürfnisse des Autos sind große Straßen, billiges Benzin, Störungsfreiheit des Fahrens (Hitler drohte Fußgänder auf der Autobahn erschießen zu lassen).

Maximal lassen sich Bedürfnisse nach Bequemlichkeit, Erwerb von von möglichst billigen Massen mit dem Auto realisieren.

Murnau hat ein Herz, das autofrei ist.

Der motorisierte Individualverkehr ist die Entscheidung gegen das Leben.

Die Porsche-Werbung funktioniert nur, wenn der Betrachter massiv verdrängt. Ohne Verdrängungen könnten wir heute wahrscheinlich nicht mehr leben.

Motorisierter Individualverkehr und Heimat sind inakzeptabel. Es gibt keine unmittelbaren sinnlichen Erfahrungen mehr.

In Theodors Novelle „Grieshuus“dürfen nur die Adligen mit der Kutsche direkt vor die Kirche fahren. Ist das die Ursache  für die Faszination des Autos?

In der historischen Kleinstadt  gibt es mehrere Situationen, wo Häuserecken die Bürgersteige drastisch verengen, aber nie ist die Autostraße eingeengt.

Wer in der Stadt mit dem Auto fährt, darf nicht optlimale Fahrbedingungen fordern.

Unbegründete Bequemlichkeit verhindert Leben.

Ziel: Den Motoreneinsatz minimieren.

Wegen der Medien und Motore können wir uns nur als Körper, nicht als Leib denken und fühlen.

Der Autofahrer hat auch eine Umwelt, nämlich das Autoinnere.

Fast jeder Ort hat meditative Momente, die man aber niemals im oder vom Auto aus erlebt.

Wie sieht die Autostadt der Zukunft aus? Inselartig kompakte Gebäudekomplexe, die von einem parkenden Automeer umgeben sind und durch breite Autostraßen verbunden werden.

Wir müssen die Autostraßen minimieren. Also ein Paradigmawechsel ist angesagt: Baut die Autostraßen zurück zu Wegen für Gehende,  Radfahrer und langsam fahrende Laster. Das ist die Umkehrung der herrschenden Tendenz.

Unsere Straße ist vorbildlich mit mehreren Bussen versorgt, allerdings sind es leider private.

Früher bestanden Städte und Dörfer im Bewusstsein aus Gebäuden und Menschen, heute primär aus Straßen.

Früher sagte man: „Verlauf dich nicht“, heute: „Verfahr dich nicht

Die Emissionen des Autos verursachen teilweise Klimawandel, der Motoreneinsatz ersetzt den Menschen und die Motore ermöglichen das Anthropozän

Die Motorenorientierung führt dazu, dem eigenen Leben nicht mehr zu vertrauen.

Das große Plus der Kaiserbäder auf Usedom sind  nicht die Autostraßen, sondern die Strandpromenade für Fußgänger und Radfahrer.

Der große Irrtum der Autonutzer besteht darin  zu meinen, die Art und Weise des Motors beeinflusse ihn nicht.

Motore im Allgemeinen und Autos  im Besonderen wirken auf die Psyche bis auf den Charakter und auf die Weltanschauung.

Nicht die so sehr Bedürfnisse des lebendigen Menschen, sondern die Bedürfnisse seines Autos bestimmen sein Leben und das der Gesellschaft

Der Mensch ist  aus der Perspektive  des Autos selbst zum Auto geworden. Der Mensch hat sich selbst zu einer Funktion des Autos gemacht, nicht umgekehrt.

Maximal lassen sich Bedürfnisse nach Bequemlichkeit, Billigkeit, Erwerb von Massen mit dem Auto realisieren.

Bereits der Klimawandel ist doch Grund genug, den motorisierten Individualverkehr auch durch eigenen Verzicht, der übrigens keiner ist, zu beschränken.

Motorisierte Räder rollen für den Sieg über das Leben

Der motorisierte Individualverkehr  verhindert Leben und Lebensqualität sowie Freiheit der Eigenbewegung.

Die Bedürfnisse des Autos sind große Straßen, billiges Benzin, Störungsfreiheit des Fahrens  (Hitler drohte übrigens Fußgänger auf der Autobahn erschießen zu lassen).

Motorisierter Individualverkehr verhindert strukturell Begegnungen. Direkt erfährt der Autofahrer nur das Autoinnere und vielleicht etwas von sich selbst. Warum ist das Auto trotzdem so beliebt?

Sehnsuchtsorte sind in der Werbung autofrei, aber man will sie mit dem eigenen Auto erreichen.

Denn die Autofahrer wissen nicht, was sie tun, so den Schnee schwarz machen, die Gerüche verdrängt und den Lärm der Motore nicht wahrnehmen. Das alles wird verdrängt. 

Es gibt ein bestimmtes Ausmaß an Bequemlichkeit, das nicht nur Erfahrungen verhindert, sondern direkt auch gesundheitsschädlich ist. Wenn unbegründete Bequemlichkeit – und das ist heute meistens der Fall -  positiv gesehen wird, wird Leben verunmöglicht.

Die Autofahrer haben inzwischen Strukturen geschaffen, die jetzt als Begründung herhalten, dass sie fahren müssen.

Das Auto ist keine gute Erfindung.

Typische Autofahrereinstellung: Alles, was den motorisierten Individualverkehr erleichtert, ist gut. Alles, was ihn behindert, muss beseitigt werden.

autolos“ ist der bessere Ausdruck als „autofrei“ wegen der nazistischen Formulierung „judenfrei“.

Die Industriegesellschaft erzeugt die sitzende Gesellschaft.

Das Auto hat das Image der Freiheit und Schönheit. Aber das ist ein Irrtum.

Zu viel oberflächlich innere und äußere Mobilität verdrängt Bildung.

Im Motor ist wie im Kosmos keine Freiheit und Liebe.

Den motorisierten Individualverkehr zurückdrängen heißt auch, den direkten und indirekten Flächenfraß zu vermindern. Platz schaffen für anderes.

Der Porsche ist real gewordene Irrationalität der Mobilität.

Jede Autofahrt fördert den Ausbau des Straßennetzes.

Motorisierte Räder rollen für den Sieg über das Leben.

Der Motor ersetzt den sich bewegenden Leib. Der Motor macht aus dem Leib einen Körper, der bewegt wird.

Ein Fahrrad mit einem Motor ist kein Rad, sondern ein Motorrad.

Gäbe es keine elektronischen Unterhaltungsmedien, würden noch mehr Menschen mit dem Auto auf der Suche nach Sinn fahren. Entweder sind sie in dem einen oder in dem anderen Gefängnis. Das Wesensmerkmal des Gefängnisses   ist die drastische Einschränkung der Eigenbewegung.

Eine Maschine oder ein Motor kennt keine affektive Betroffenheit, die übrigens immer weniger in der technisierten Zivilisation stattfindet. Stattdessen viel Ersatz  als Inszenierungen von affektiver Betroffenheit.

Ich stehe an einer Umgehungsstraße einer Kleinstadt. Ständig fahren  Autos an mir vorbei, keines hält. Was hat das für Folgen für mein Verhältnis zu diesem Ort?

Die Autobahn ruft, nicht mehr die Natur.

Gefählich: Über zu viele Energiesklaven zu verfügen.

Im Auto, im Haus oder vor dem Fernsehapparat hat der Bürger fast alles im Griff. Von ihm wird nichts anderes verlangt als die Einstellung auf die Situation.

Das Wort „Auto“ kommt aus dem Griechischen (autos = selbst). Deswegen: Nicht ich, sondern das Auto fährt.

Sie sind von Flensburg bis München  mit dem Auto gefahren und haben in dieser Zeit kein Wort mit einem Fremden gewechselt. Wenn das kein Fortschritt ist.

Motorkraft ersetzt beim Autofahren Körperenergie, beim Fernsehen geistige Energie. Vermutung: zur Körperkraft gehört auch implizit geistige Kraft. D. h. mechanische Körperkraft kann u. U. schnell in geistige Körperkraft wechseln.

Autofahren ist anstrengend, aber diese Anstrengungen werden verdrängt bzw.  nicht analysiert.

Erst wenn die Mehrheit der Menschen das jeweilige geschichtliche Optimum von Bequemlichkeit erreicht hat, gibt deren Denken Ruhe. Das ist der Motor des Konsums, der im Kern Angebote zur höheren Bequemlichkeit enthält.

Motorisierte Aktivitäten haben folgende Verluste, die zu bedenken und  heute ein Tabu sind: die Motore beherrschen den Menschen, enteignen  ihn von seinen Anlagen und Fähigkeiten. Es gibt  keine Kinästhetik.

Der Autofahrer  wird reduziert auf die Wahrnehmung von in Anspruch genommenen  Fremdbewegungen, d. h. vom Transportiert werden. Auch in der Fremdbewegung können Außenimpressionen vermittelt werden, aber sie sind nicht in der Fremdbewegung konstitutiv notwendig. Deswegen sind sie stark reduziert, selektiv, flüchtig, panoramisch, ….

Quer durch Deutschland mit dem ICE oder mit dem Rad oder zu Fuß größere Strecken zurücklegen – und du weiß den Unterschied auch in der Wahrnehmung der inneren Prozesse und der äußeren Welt.

In öffentlichen Verkehrsmitteln findet die gleiche Reduktion der Wahrnehmung der Außenwelt statt wie im Auto,  aber es gibt mehr Möglichkeiten für die Entwicklung der Innenwelt: Lesen, Gespräche, Bedenken, Beobachten,…

Wahrnehmungen im Auto finden faktisch fast ohne Körper statt, nur noch das Auge ist aktiv, und damit überfordert.

Ist das das Telos der motorisierten Zivilisation -  ein Leben in Vitro? Dieses Leben besteht nur  aus Augen und Gehirn und wird ständig durch die Welt gefahren. Das braucht wenig Platz und verzehrt wenig.

Die Motorennutzung bestimmt die Inhalte der Wahrnehmung, des Fühlens und Denkens.

In öffentlichen Verkehrsmitteln kann ich grundsätzlich zu jeder Zeit eine Kommunikation beginnen, im Auto höchstens an der Tankstelle.

Wer im Auto sitzt, bemerk nicht die schädlichen Emissionen seines fahrenden Autos.

Öffentliche Verkehrsmittel schaffen mehr Möglichkeits- und Freiräume als für den Autofahrer. Das ist die Differenz zum motorisierten Individualverkehr.

„autofrei leben“ ist die einzige politische Publikation, wo allein die Vernunft herrscht.

Es gibt biologische Nachteulen und elektromotorisierte tagaktive Adler.

Öffentliche Verkehrsmittel schaffen mehr Möglichkeits- und Freiräume als der motorisierte Individualverkehr. Das ist die Differenz zum Autofahren, zum motorisierten Individualverkehr.

Im Auto, im Haus, vor dem Fernsehapparat hat der Bürger fast alles im Griff. Von ihm wird nichts anderes verlangt als die Einstellung auf diese stabile Situation.

Der Grundsatz einer Theorie, der nicht weiter begründet und damit sinnvoll hinterfragt werden kann, ist für den Erkenntnistheoretiker  ein Axiom.   Gleichen Status der  Unhinterfragbar- und Unbezweifelbarkeit hat für den zeitgemäßen Bürger das Auto. Diese Axiomatisierung  des Autos verhindert jegliche kritische Auseinandersetzung mit ihm. Das Auto ist ein eben ein Teil des Menschen. Wer das Auto abschaffen will, schafft gleichzeitig menschliches Leben ab – lautet der Vorwurf.

Motore übernehmen a) Bewegungen jeglicher Art, b) helfen, Informationen aus kleinsten Speichern für den Menschen lesbar zu machen.

Man geht nicht mehr zum Einkaufen in die Stadt, sondern fährt mit dem Auto in die Einkaufszentren an der Peripherie der Städte. Distanzen  spielen keine Rolle, wenn man erst im Auto sitzt. Vielleicht gilt „Je länger die Fahrt, desto mehr ein Ereignis“.

Technikkritik ist nicht Konservativismus, sondern dient der Erhaltung der Wirklichkeit und damit der Natur. Im Konservativismus kann übrigens  auch die Erhaltung von Inhumanen enthalten sein.  

Autos auf den Straßen schaffen keine Öffentlichkeit, sondern verunmöglichen diese, denn Autos sind gleichzeitig Waffen.

Die Innenstädte und die öffentlichen Verkehrsträger müssen sich offensiv-argumentativ gegen die Einkaufszentren auf der Grünen Wiese positionieren.

Auf die Frage, ob er mit dem Zug oder dem Flugzeug zum Kurzurlaub nach Venedig gekommen sei, antwort er fast mürrisch „Natürlich mit dem Flugzeug“. Am liebsten hätte er gesagt „Zu Fuß“.

Auch die schönste Häuserzeile nützt in einer vielbefahrenden Autostraße nichts.

Das Wesen des Autos ist die Negation des Wesens des Parks. Also Abstellen statt Parken. Wie man Parkplätze für Autos mit Park in Verbindung bringen kann, ist mir vollkommen schleierhaft oder liegt hier zynischer Euphemismus vor?

Mit dem Auto vergrößert man zwar seinen Möglichkeitsraum, aber diese Räume werden während des Fahrens immer uneigentlicher, flüchtiger, unwirklicher. Abgesehen von den realen Veränderungen in eine Verkehrslandschaft.

Hitler hat die Autobahnen gebaut und deren Betretung mit Schußwaffenandrohung verhindert. Er war brutal wie ein Motor.

Meine Kritik des motorisierten Individualverkehrs bezieht sich primär auf Städte und Landschaften, die über ausreichende  öffentliche Verkehrsstrukturen verfügen.

Es gibt zwei Arten von Mobilität, die kategorial verschieden sind: Motorenmobilität und eigene Körpermobilität (metabolische Energie).

Es fällt auf: Viele Nummernschilder von Autos haben keine persönlichen Hinweise auf Namen, Alter usw. mehr. Ist das ein Hinweis auf Entemotionalisierung und Emanzipation vom Auto?

Autogerechte Städte  haben ihren individuellen Charakter und damit ihre Schönheit aufgegeben. Vorher war jede Stadt schon schön, weil man auf ihre Bewohner traf.

Zeitgemäße Bürger sollten ihren Rasen freihalten für zukünftige private Hubschrauber.

These: Die realen Wahrnehmungen beim Autofahren oder Unterhaltungsmedien haben den gleichen Wirklichkeitsgrad wie Erinnerungen.

Viele meiner Nachbarn leben bewusstseinsmäßig und praktisch in der Autowelt, einige leben in der Fernsehwelt. Das ist ihre alltägliche Lebenswelt.

Ohne externe Energie (Elektrizität, Benzin, Atom) fällt der zeitgemäße Mensch in relativ kurer Zeit in die Bewegungslosigkeit, d. h. er wird müde, muss sich hinsetzen oder hinlegen. Kann nur noch auf Knöpfe drücken.

Die Beziehungen von Mensch zu Mensch und von Mensch zu Lebewesen werden zunehmend ersetzt durch die Beziehung Mensch-Ding. So im Auto und in den Medien.

Ich analysieren nicht nur die negativen Folges des Autos auf Klima und Umwelt, sondern primär auf ihre Nutzer in meiner Theorie der Eigenbewegung.

Der Techniker kann nur technische Lösungen denken, auf keinen Fall Verhaltensänderungen, auch wenn diese u. U.  gesundheitschädlich sind. Alles muss der Bequemlichkeit dienen. Bequemlichkeit ist der absolute Wert.

In den Städten werden die Zwischenräume, die bloß durchfahren werden, immer größer

Mit Wohnwagen auf Reisen gehen, ist kein Verreisen. Zum Erleben behört ein Leib. Leibloses Reisen ist kein Reisen.

Die Probleme, die durch den motorisierten Individualverkehr hervorgerufen werden, sind natürlich spezifisch. Auch in der Vergangenheit gab es in bestimmten Zeiten schwerere Probleme (Religionskriege, nationalistische Kriege, Naziregierung usw). Aber auch hier waren die Ursachen nicht nötig.

Unser Leben ist visuell und akustisch von Motoren umstellt.

Der Anteil der Eigenbewegung beim Autofahren, Rasenmähen und Fernsehen ist relativ klein, da die Motore die Hauptarbeit übernehmen.

Viele meiner Nachbarn  sind  elektrifizierte Nachteulen“, also sie sind nicht biologisch nachtaktiv.

Technik i. w. S. (also auch Motore)  sollte  immer nur ein Mittel sein, nicht wie heute oft Selbstzweck.

Das Auto ist ist wegen seiner Größe, Schnelligkeit und Outputs inkompatibel zu Menschen.

Erst mit der Erfindung von  Motoren hat die Technik einen genuin problematischen Weg eingeschlagen. Zwar sind bereits die Mittelmeerländer mit Technik entwaldet worden, aber das waren Ausnahmen. Motore produzieren  immer Schäden. Da muss bilanziert werden.  

Der Motor ist grundsätzlich die Überschreitung einer absoluten Grenze, die zu überschreiten  ein fundamentaler Fehler ist.

Welche Stellung heute der Motor hat, kann man am besten an der Autonutzung ablesen.

Der „motorisierte Mensch“ bringt sich ohne Anstrengungen um den Schlaf.

Schon wegen der Struktur bräuchten Sylt-Urlauber keine eigenen PKWs mitnehmen.

Wenn es keinen motorisierten Individualverkehr gäbe, hätte der öffentliche Verkehr von der Nutzung her keine Probleme.

Der Verzicht auf Eigenbewegung in der Innenstadt, führt zu ihrem Verschwinden. Dazu gehört auch der Verlust von direkten sozialen Beziehungen.

Die Technik gehört zum Wesen des Menschen. Die Erfindung und massive Verbreitung der Motore ist sein und der Erde Verhängnis.

Kommunlpolitik ist heute primär Anpassungspolitik an den motorisierten Individualverkehr.

Wenn Eigenbewegung nicht zur Folge hat, dass die eigene Nutzung des Autos reduziert wird, verpasst sie ihre Aufgabe.

Ich kann mir den Haß vieler Autofahrer auf die Bahn nur aus dem schlechten Gewissen  erklären, das sie eigentlich haben müssten, dass sie nicht mit der Bahn fahren, auch wenn es möglich wäre.

Warum haben es Innenstädte so schwer? Weil sie nicht autokompatibel, sondern fußgängekompatibel sind. Macht man eine Innenstadt autofreundlich, dann ist sie  keine mehr.

Geschwindigkeit ist bei vielen kein Mittel, sondern Selbstzweck.

Sie sitzen nur noch, wenn sie nicht schlafen entweder vor dem Fernseher oder im Auto. Im Selbstvertändnis halten sie sich für äußerst aktive Menschen.

Medienkonsum und Autoorientierung erhöhen die Leibvergessenheit. Dagegen kann anspruchvolles Lesen das Leben intensivieren, ja freilegen.

Sie war vierzehn Tage in Schottland. Das Wichtigste, was es zu berichten gab, war, dass sie jetzt nur noch schwer mit dem Auto rechts fahren kann.

Warum setzen sich die großen Wagen so durch? Fühlt man sich dann wie ein Präsident in einer Staatskutsche?

Mit dem Auto nach X zu fahren, ist nicht meine Leistung.

Was ist die Ursache von Straßenschäden und Staus? Autos. Je weniger Autos fahren, desto weniger Staus. Hier müssen wir nicht blind weitermachen, sondern innehalten und neu bedenken.

Während der Autofahrt und Fernsehkonsum ist das Leben uneigentlich.

Die  zu überwindenden Räume zwischen landschaftlichen, sozialen  und kulturellen Highlights werden immer größer. Es sind Verkehrslandschaften.

Heines Kritik an der Eisenbahn (und damit der Motore) als die Ermordung von Raum und Zeit ist berechtigt.

Die epidemisch verlaufende Transformation von normal großen Autos zu Limousinen, SUVs und Bussen hat den Verlauf einer seuchenhaften Krankheit.

Richtig Gas geben“ heißt, richtig viel Sprit als Selbstzweck in die Luft jagen.

Autofahren  und Fernsehern bedingen einander, denn beide ziehen sich gegenseitig runter.

Im Spiel der Kräfte in der gegenwärtigen Gesellschaft ist das Auto das Kraftzentrum für die meisten Tätigkeiten, die zumeist  der Bequemlichkeit dienen. 

Rasenmähen ist eine Aggresssion gegen die Natur.

Der Autofahrer stellt das Auto nicht in Frage. Für ihn ist das Auto Natur. Diese  Menschen sind von allen guten Geistern verlassen.

Jedes fahrende Auto wirft Gifte aus. Jedes stehende Auto stört allein wegen seiner Größe den Schönheitssinn.

Wollen die Bürger nicht begreifen oder können sie es nicht?  Nicht er  fährt, sondern das Auto, in dem er  sitzt, fährt.

Der Anteil der Eigenbewegung beim Autofahren, Rasenmähen und Fernsehen ist relativ klein, da die Motore die Hauptarbeit übernehmen.

Echter Fortschritt im Ortswechsel besteht zuallererst in der Stärkung der Eigenbewegung (Gehen, Radfahren) und dem Zurückfahren der motorisierten Mobilität und noch einmal innerhalb der Mobilität die Ersetzung des motorisierten Individualverkehrs durch öffentliche Verkehrsmittel.

Wir müssen uns entscheiden: Stadt oder Auto.

Je länger der motorisierte Individualverkehr dominiert, je mehr Strukturen für ihn entwickelt werden, desto „rationaler“ und plausibler werden die Forderungen seiner Befürworter.

Die  Grundentscheidung, Mobilität weitgehend auf motorisierten Individualverkehr umzustellen, war eine Entscheidung  mit vielen verdrängten schlechten Folgen.

Kant ist nie über dreißig Kilometer über seinen Geburtsort Königsberg hinausgekommen. Trotzdem kann man ihn wohl nicht als dumm oder als einseitig bezeichnen.

Insbesondere in Urlaubsgebieten werden unentgeltliche Fahrten in öffentlichen Verkehrsmitteln angeboten. Trotzdem wird der Autoverkehr dort nicht weniger.

Das Auto beschränkt drastisch die konkrete Bewegungsfreiheit des Menschen.

Wer im Auto sitzt,  hat kein schlechtes Gewissen über die negativen Folgen seines Handelns. Hatte ich übrigens selbst auch nicht.

Die Bedürfnisse des motorisierten Individualverkehrs bestimmen die Nutzer und die Gesellschaft, nicht umgekehrt. Der Mensch ist eine Funktion der Motore.

Beim Autofahren entstehen substanzlose, also minderwertige Wahrnehmungen.

Die Medizin für  Krankheiten wie Klimaverschlechterung, Industrialisierung der Erdoberfläche (Anthropozän) und vieler zivilisatorischen Krankheiten  wird primär nicht  durch noch mehr Technik,  sondern im Kern durch Verringerung  der Motorennutzung erreicht. Nur die Technikkritik der ökologischen Bewegung zwischen 1970 bis 1980 näherte sich den wahren Ursachen. Die wahre Ursache ist der exorbitante Motoreneinsatz.

Längeres Lesen von anspruchsvollen Texten ist eine einseitige Förderung des Geistes, Sport ist eine einseitige Förderung des Körpers. Autofahren und Konsum von Unterhaltungsmedien unterfordern sowohl Körper als auch Geist. Also auch der Geist wird fast anstrengungslos transportiert.  Mein Staunen: Wie kann man sich ständig  körperlich und geistig derart unterfordern. Anders gesagt: Im Auto ersetzt der Motor den Körper, im Unterhaltungsmedium der Motor den Geist. In beiden Situationen werden Körper und Geist still gestellt, d. h. weder Körper noch Geist bewegen sich fast nicht mehr.  

Erst der Motor ermöglicht das Anthropozän.

Vor dem Motoreneinsatz und seinen zerstörerischen Folgen stehen immer menschliche  Motive.

Beim Autofahren braucht man – schätze ich - 2 Prozent  Eigenenergie und 98 Prozent Fremdenergie. Ähnliches gilt wohl auch fürs Fernsehen.

Muss denn die USA autobahnmäßig unser Vorbild sein. Es gibt Amerikaner, die uns wegen des Bahnsystems beneidet.

Was soll die Stadt Hamburg  mit der Autolawine aus den achtspurigen Autobahnen aus allen Richtungen machen? Das führt zur Ermordung Hamburgs und des Klimas.

Höchste Ideologie ist der Begriff „Autowandern“.

Die Kritik des Motors ist gegenwärtig unsere Hauptaufgabe.

Wir müssen  auch gegen unsere eigene Bequemlichkeit kritisch vorgehen.

Ein Auto ist für bestimmte Aufgaben ein notwendiges Übel, das man möglichst minimieren sollte.

Die Nutzung von Fremdenergie schafft Entfremdung.

Das Klima passt sich nicht den Motoren an, sondern die Motore durch ihre Zahl und Emissionen müssen sich dem Klima anpassen.

Das fahrende Auto verhindert  Verwurzelung. Es hat dann  keine Zeit und Raum für Verwurzelung, sondern es herrscht Uneigentlichkeit. Das ist die subjektive Seite des Verlustes der Mitte, die Klimaverschlechterung wäre die objektive Seite.

Theodor Storm beschreibt in der Novelle „Grieshus“, dass zum Gottesdienst nur die Herrschaft direkt mit dem Fuhrwerk oder Kutsche bis zur Kirchen fahren durften, während die Gemeindemitglieder zu Fuß gingen. Das erklärt auch, dass heute viele  Menschen lieber mit dem Auto fahren als zu Fuß gehen und, dass sie im Auto so stolz sind.

Vom Zugfenster beobachte ich unbemerkt eine junges Pärchen, das sich innigst verabschiedet. Eine solche Situation erlebe ich nicht vom Auto aus, im Fernsehen wäre das inszeniert.

Motorennutzer  führen meistens  Krieg gegen die Natur, gegen die Kultur, gegen die Menschen einschließlich ihrer selbst.

Transportiertwerden reduziert Geist und Gefühl und macht tendenziell den Transportierten zum Ding.

Ein E-Bike-Fahrer argumentiert genauso wie Autofahrer. Das ist ein Verrat am Wesen der Fahrrades. Ein E-Bike widerspricht dem E des Fahrrades, nämlich Distanzen allein mit Eigenbewegung zurücklegen.

Es gibt ein Recht der Lebewesen und des Menschen, auf motorfreien Straßen und Wege sich zu bewegen

Die möglichen Selbstmörder mit grauen Bärten und Übergewicht auf ihren Harley-Davidsons. Gekaufte Jugend.

Auch das schönste Gebäude, wenn es direkt an einer viel befahrenden Autostraße steht, verliert zwangsläufig seine Schönheit und damit seinen Wert.

Das Auto ist eine besondere Art des Panzers. Diese Aggressivität hat kein sichtbares Subjekt.

Es gibt inzwischen viele Menschen, die sich selbst zu einem Auto im Sinne von autos ( = selbst) verändert haben.

Heutige Mobilität ist keine Eigenbewegung, sondern gekaufte Fremdbewegung.

Transportiertwerden hat nichts mit Beweglichkeit zu tun.

Woher soll ein Redakteur, der sich gerade einen SUV gekauft hat, das Motiv hernehmen, einen autokritischen Leserbrief zu bringen?

Vom Zugfenster beobachte ich unbemerkt eine junges Pärchen, das sich innigst verabschiedet. Eine solche Situation erlebe ich nicht vom Auto aus, im Fernsehen wäre das inszeniert.

Für viele Menschen ist das eigentliche Zuhause ein Auto.

Wenn man viel körperlich arbeitet, ist der Autobezug nachvollziehbarer.

Sport und Schnelligkeit  begründen einander.

In Ikarus wird der Traum des Menschen, ohne Anstrengung zu fliegen, thematisiert. Auch ich habe als Jugendlicher von amerikanischen Autos geträumt

Geschwindigkeit steigern zu wollen, hat etwas mit Herrschen  zu tun. Geschwindigkeit  war übrigens auch eine militärische Option.

Motorenfreie Aktivitäten  am Strand: Baden, Stehpaddeln, Surfen, Segeln, …

Wir müssen in vielen Fällen die Geschwindigkeiten der Motore reduzieren. Motore haben heute Selbstwert erlangt, oft sind sie aber überflüssig, weil sie den Menschen überflüssig machen. Glaubt mir, der Motor ist das Problem. Schnelligkeit ist technisch gesehen und  im Wesen eine Waffe.

Kommunalpolitik besteht zur Hauptsache aus Anpassung der Stadt an den motorisierten Individualverkehr.

Motore in der Produktion lasse ich nur gelten, wenn sie schwere und stupide  Arbeit ersetzen.

Elektroautos machen keinen Krach, was u. U. ein Verkaufshindernis sein könnte. Aber das könnte man ja durch Einbau eines Krachgenerators aus der Welt schaffen.

In der Stadt Auto fahren zu wollen entspricht dem Bedürfnis, in der Wohnung fahren zu wollen.

Besteht zwischen dem Nichthaben eines Autos und Fernsehers und persönlicher Ausstrahlung ein Zusammenhang?

Das laute Automobil imitiert Löwengebrüll. Soll man zumindest denken.

Green cars, wenn nicht mit Ökostrom betrieben, sind klimapolitische gesehen kein Fortschritt.

Die Bahn ist faktisch ein kollektives grünes Auto.

Zumindest im Urlaub sollte man auf Auto und Fernseher verzichten. Gewissermaßen eine Auswilderung auf Zeit.

Alle das Autofahren ermöglichenden Strukturen sind gruselig, also nicht nur das Auto selbst.

Das Auto übernimmt die äußeren, der Fernsehapparat die inneren Bewegungen des Menschen.

Auf Autostraßen kann man sich nur noch im Auto schützen.

Neubaugebiete verlangen fast gebieterisch den motorisierten Individualverkehr.

Welche Verdrängungen muss der Mensch vollbringen, um die riesigen Zerstörungen durch den motorisierten Individualverkehr zu ertragen?

TV und Auto trennen den Menschen von der Umwelt und von sich selbst. Das Innere des Menschen wird zu einem entleerten Gefäß ohne ein Ich. In diese Leere gießt nun das Kapital seine Angebote

Rauchen und Autofahren sind keine Genuss, sondern für Umwelt und Nutzer eine Belastung.

Das Problem der Bahn: Jeder geht von der Pünklichkeit auf die Minute aus. Das ist nicht einzhalten. Deswegen Vorschlag: Normal ist Spielraum von zehn Minuten, Verspätung ein  Spielraum von einer Stunde.

Was früher König und Vaterland war, ist nun Profit und Motor. Beides ist problematisch.

Man sollte inzwischen nicht von Wohnmobilen, sondern vom „Villenmobilen“ wegen ihrer Größe und Luxusausstattung sprechen. Übrigens das  Gegenteil von Zelten. Im Auslang habe ich die Assoziation von deutschen Besetzern im Zweiten Weltkrieg.

Eine Forderung: Massentransporte konsequent auf Container umlenken und dann auf die Bahn

Immer mehr „schöne“ Orte sind wegen der Dichte des Straßennetzes nur noch mit dem Auto erreichbar und dadurch nicht mehr schön.

Es liegt im Selbstinteresse der einzelnen Menschen und der Gesellschaft, den motorisierten Individualverkehr zurückzudrängen. Der motorisierte Individualverkehr verhindert ein gutes Leben.

Das oft beschriebene schöne Gefühl, mit dem Caprio auf kurvenreichen Strecken in den Alpen zu fahren, speist sich vielleicht aus der Erinnerung an der frühen Kindheit im  Kinderwagen.

Nicht nur die Abgase sind schlecht für die Gesundheit: Laut Experten sind 4.000 Herzinfarkte pro Jahr in Deutschland auf Verkehrslärm zurückzuführen (aus: autofrei leben).

Wenn ein Bauer sein Feld mäht, akzeptiere ich den Lärm, nicht, wenn der Nachbar seinen Motorrasenmäher anwirft.

Die Natur liegt bestenfalls neben der Autobahn.

Auf der Umgehungsstraße heulen die Motorräder auf, in den bürgerlichen Gärten werden die Motorrassenmäher angeworfen. Aber Lärmerzeugung ist keine Privatsache.

Als ich erstmals die Leistungen des Navigators „erlebte“, war ich fasziniert. Aber von der Technik fasziniert zu sein, ist noch lange kein Argument für ihre Sinnhaftigkeit.

Schleudert der Fußgänger bzw. Radfahrer oder Autos giftige Emissionen aus?

Islamische Terroristen haben das tödliche Potential des Autos erkannt.

Eine Frage: Beeinträchtigt  der Mensch Autos oder Autos Menschen?

Das Auto ist ein Spontaneitätsvernichter.

Der Anteil des Körpers und Geistes tendiert  beim Autofahrer und beim  Konsum von Unterhaltungsmedien gegen Null.

Je mehr Touristen mit dem Auto „Ausflüge“ machen, desto dichter wird das Straßennetz, das letztlich den Urlaubsort als Urlaubsort zerstört.

Wenn alle Autos, ja große Autos fahren, ist der Klimawandel nicht aufzuhalten.

Motorsport ist ein Widerspruch in sich. Das Wesen des Sports ist Eigenbewegung.

Dass Autos die Luftqualität verbessern, wird wohl  der größte Autonarr nicht behaupten.

Es gibt zwei Typen von modernen Menschen: a) sie leben mit Minieinsatz von Motoren, b) die anderen mit einem Maxieinsatz von Motoren.

Autoverbände, ADAC, Autofans usw. müssten die autofreie Insel Porquerolles eigentlich mit allen Mitteln bekämpfen, denn hier wird belegt, dass es auch ohne motorisierten Verkehr geht.

Motore = Krieg. Motore sind Waffen, die auf Explosionen beruhen. Als ob es friedliche Waffen gäbe, wie die Jäger behaupten.

Der „große Mord“ bezieht sich auf die allmähliche Zerstörung der Erde wie Straßenbau.

. Alles, was die Radfahrerrevolution erreicht hat, wird durch das E-Bike gefährdet.

Ein Wasserfall verursacht ein Geräusch, ein Motor Krach oder Surren.

Die autogerechten Welt ist inzwischen naturwüchsig geworden, so dass Alternativen zu ihr nicht mehr gedacht werden können.

Eine Autolandschaft ist immer eine hässliche, auch wenn die Ränder der Straßen aufgeschönt sind.

Dass das Auto das Pferd ersetzt hat, hat vielleicht nicht nur Vorteile.  Jeder Reiter, aber nur die, kann das nachvollziehen.

Das Ausmaß der Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel ist ein Indikator für verantwortliches Bürgertum.

Motorennutzung muss begründet werden.

Zwei Menschen treffen in einer Straße aufeinander und umarmen sich herzlich. Das ist zwischen Autofahrern nicht möglich.

Räder und Treppen sind inkompatibel.

Die autogerechte Welt ist inzwischen naturwüchsig geworden, so dass Alternativen zu ihr nicht mehr gedacht werden können.

Zumindest im Urlaub sind Auto und Fernseher inakzeptabel. Das hat die Ferienregion nämlich nicht verdient.

Durch Toulon quälen sich Tausende von Autos, während unser Bus zu einem Drittel besetzt ist.

Straßen passen sich nicht den landschaftlichen Gegebenheit an, sondern die Landschaft den Straßen. Das muss man sich erst einmal klar machen.

Warum sind die öffentlichen Verkehrsmittel nicht viel voller, und warum gibt es so viele Autos. Das ist mein Thema.

In Großbritannien sind ab 1. 9. 12 powerfull vaccum cleaner verboten wegen des Krachs und dem hohen Energieverbrauch. Die Nachfrage steigt im Moment.

Ein erster Kompromiss: Die Küstenstraße an der Corniche in Sète besteht zu einem Drittel für Fußgänger, ein Drittel für Radfahrer und ein Drittel für Autos und Motorrädern

Der Motor stiftet einen weiteren Horizont, aber die Suppe konkreter Erfahrungen wird geringer.

Freiheit  gilt heute weniger  für Menschen, sondern mehr für den motorisierten Individualverkehr und den Konsumwaren.

Am Strand und Strandnähe haben Motore nichts zu suchen.

Urbanität und Autos gleichzeitig lieben, geht gar nicht.

Jeder Motoreneinsatz negiert ursprünglich menschliche Funktionen.

Autostraßen machen alle Landschaften und Städte gleich.

Wann beginnt in den Städten die Selbstreinigungskraft, die sich vom motorisierten Individualverkehr befreit?

Vielleicht hat die Faszination zum schnellen Fahren etwas mit dem Traum vom Fliegen zu tun.

Ohne Auto bzw. Motorrad würden die Besitzer sich als entmannt fühlen.

Im Urlaub ist Motoreneinsatz aus Bequemlichkeit inakzeptabel

Ein Segelboot fährt behäbig über das Meer, es wird von einem schnell fahrenden, lauten  Motorboot überholt und peitscht das Meer auf. Auf dem Motorboot sieht man grinsende Menschen.

Das Auto ist eine befestigte Burg. Und es isoliert perfekt.

Offensichtlich: Wer im Auto sitzt hat kein schlechtes Gewissen  – im Gegenteil

Was macht ein Fan von lauten Motoren mit leisen Elektromotoren. Lösung: Einen akustischen Lärmgenerator einbauen.

Die Männer mit den grauen Bärten und Lederklamotten auf ihren Harley Davidsons. Das ist gekaufte Jugend. 

Autofahrer leben wie Kettenhunde, allerdings ist ihre Hütte mobil.

Wir wohnen in Südfrankreich in einem auf einem Berg gelegenen Hotel. Nach einem Regenguss ist die Luft voller würziger Gerüche. Es kommt ein Auto hochgefahren. Für einige Zeit dominiert nun der Benzingestank. Die Autoinsassen bekommen von beiden Gerüchen nichts mit.

Auto-Republik Deutschland: Emissionen im Verkehr wieder so hoch wie 1990.

These: Es wäre kein SUV  weniger gekauft worden, auch wenn die realen Abgaswerte bekannt gewesen wären.

Je höher die Geschwindigkeit, desto leerer wird der durchfahrene Raum real und in der Wahrnehmung.

Autos sind vieles, so auch ein Versteck.

Wir müssen uns entscheiden: Entweder weiter extensive Motorennutzung oder weiteren negativen Klimawandel. Das ins Bewusstsein zu heben, sehe ich als meine größe Aufgabe an, weil sie existentiell wichtig und wahr ist. 

Die autogerechte Stadt ist eine tote Stadt.

Zwei Nachteile des Motors: Er ist die entscheidende Ursache für den Klimawandel und er ersetzt die lebendigen Bewegungen des Menschen.

Es ist und war falsch, für die steigende Zahl der Autos den  Ausbau des Straßennetzes reflexartig auszubauen. Die Logik der Anpassung lautet hier: Wenn mehr Autos, dann müssen die Straßen ausgebaut werden.

Motorennutzung reduzieren ist die einzige Möglichkeit, den Prozeß der Klimaverschlechterung zu stoppen, vielleicht umzukehren.

Wenn man kein Auto hat, werden ökologische Entscheidungen gewissermaßen zwingend und fallen damit leichter.

Der Navigator ist für mich real und das Symbol  der totalen Enteignung.

Transportiertwerden ist die Abwesenheit von allem Eigenen.

Der motorisierte Individualverkehr ist nicht nur vom Antrieb her problematisch, sondern auch wegen seines großen Platzbedarfs und seiner individualisierenden Folgen.

Bestimmte politische Positionen sind  im schlechten Sinn konservativ, weil sie  das Mobilitätskonzept von 1950 unverändert fortführen wollen.

Für viele Bürger sind offensichtlich öffentliche Verkehrsmittel keine zumutbare Möglichkeit. Für mich verhält es sich gerade umgekehrt.

Das gegenwärtige Sein ist motorisiertes Sein. Ein Sein, das kein Umwelt und deswegen auch keine Alternativen hat.

Warum muss bloß zu jeder Haustür eine Autostraße i. w. S. führen?

Autostraßen lassen Gestank rein und fördern  Homogenität.

Das Auto ist ein Fetisch.

Beim motorisierten Transportiertwerden werden Körper und Geist des Menschen überflüssig. Sein Körper spricht nicht mehr zu ihm. Bestenfalls kann  er sich in diesem Zustand nur in der Außenperspektive vorstellen, tut es aber nicht, weil es ihm peinlich sein müsste.

Der Automotor hat kein Selbstbewusstsein. Der wie ein Motor denkende Autofahrer hat es höchstens noch als Reduktion. Letztlich erfährt (wortwörtlich) der Autofahrer  nur Leere, deshalb findet keine substantielle Reflexion statt,  denn Leere kann man nicht reflektieren.

Autofahren ist körperlich und geistig eine extreme Unterforderung. Zwischen Auto und Krankenwagen besteht für die Insassen kein Unterschied. Weder vom Kranken im Krankenwagen noch vom gesunden Autofahrer  wird etwas verlangt. Im Zug sitzt man zwar auch, wird also auch transportiert, aber man kann geistig intensiv tätig sein (Lesen, reflektieren, Menschen-Voyeur, Gespräche führen.

Motore und Eigenbewegung sind zwei Kategorien. Wir müssen uns für einen als Schwerpunkt entscheiden.

Fahrverbote sind für Konservative die Sünde schlechthin. Wer das fordert  - so die Konservativen – dient dem Bösen, zumindest der totalen Irrationalität, letztlich dem Unmöglichen.

Auch ich nehme Motore in Anspruch, aber so wenig wie möglich.

Unsere Städte und Dörfer sind durch den motorisierten  Individualverkehr unbewohnbar geworden bzw. es ist unzumutbar, an den Autostraßen wohnen zu müssen

Wir können die technische Welt nicht verlassen, wir sind immer in ihr, aber es gibt Alternative auf Zeit, auf die alles  ankommt. Aber Kulturalisten wollen Wertungen umgehen, sondern nur beschreiben. Deswegen ihre Eiertänze.

Die Geschäfte in der Innenstadt sterben, egal ob Autos dort fahren können  oder nicht fahren dürfen. In Fußgängerzonen ist ihre Überlebenschance immer noch größer. Die Autos durchqueren u. U. die Innenstadt, ihr Ziel sind aber die Einkaufszentren

Wieso die panische Angst vor Fahrverboten? Das können nur Psychologen herausfinden.

Immer wenn der motorisierte Individualverkehr irgendwo eingeschränkt werden soll, reagieren die Rechten stereotypisch: Die Wirtschaft wird dort irreparabel leiden. Sie schließen von ihrem Bewusstsein auf das anderer.

Auch wenn ich täglich große Strecken  mit dem Auto zurücklege, habe ich nahezu keine Umwelterfahrungen.

Autofahren und Fernsehen ist Leben auf Minimalniveau.

Die Allgegenwart des motorisierten Individualverkehrs entwertet zwangläufig lebendige  und ästhetische Strukturen.

Der Motor ist die unmittelbare Ursache des Klimawandels und anderer Probleme. Dass der Motor nicht selbst, sondern seine Emissionen es sind, muss nicht expliziert werden.

Der Motor hat  im Bewusstsein seiner Nutzer keine Umwelt, in die er negativ einwirkt.

Die gegenwärtige Debatte um die Fälschungen der  von Dieseautos ist eine Stellvertreterdiskussion, die verhindert, dass das Auto selbst in Frage gestellt wird. Auch ohne Abgasmanipulationen ist der motorisierte Individualverkehr destruktiv genug.

Das Auto, obwohl es ständig gegen das Wohl des Menschen verstößt, existiert gegenüber seiner Umwelt  in einem rechtsfreien Raum. Gegenüber dem Rauchen hat sich Kritik durchsetzen können, wann gegenüber dem Auto?

Alle Gebiete, die sich für den mototorisierten Individualverkehr geöffnet haben, haben falsch entschieden.

Der moderne Mensch ist offensichtlich ein Lärm liebenes Wesen. Die Natur dagegen ist still, das merkt man im Wald.

Transportiertwerden ist uneigentlich (wortwörtlich).  Eigentliches Leben findet immer dann statt, wenn Eigenbewegung mit metabolischer Energie betrieben wird.

Autofahrer erleben nicht Teile der realen Welt, sondern Realabstraktionen, insbesondere das Auto selbst.

Zwei Rasenfetischisten in unserer Nachbarschaft kommen nicht auf die schöne Idee, ihr häufiges Mähen zeitlich zusammenzulegen.

An einem schönen Sommernachmittag: in den Gärten wüten die Motorrassenmäher, auf der nahe gelegenen Umgehungsstraße heulen Motorräder auf. Lärm ist für diese Leute absolut kein Thema, im Gegenteil, sie lieben ihn

Mit dem Auto von Haustür zu Haustür zu fahren, ist eine Minimalform des Erfahrungsmachens.

Jede Autofahrt führt erst einmal ins Leere.

Goethe war primär ein Motorenkritiker.

Mit dem Auto nach Süditalien ist ein aktiver Beitrag der Zerstörung des klassischen Italiens.

„Bringen sie Ihren Sommer auf Touren“ (aus einer Werbung“). Angemessen wäre die Formulierung „Bringen Sie mit dem Auto den Klimawandel auf Touren.“

"Ich glaube, dass allerwichtigste ist, dass wir eine Stadt bauen, eine Stadt der kurzen Wege, in der es Einkaufsgelegenheiten im Quartier gibt, in der Schulen im Quartier liegen, sodass eigentlich gar nicht so viel Verkehr entsteht. Und dass der Verkehr, der entsteht, kurze Wege hat. Und kurze Wege sind die Voraussetzung dafür, dass die Menschen zu Fuß gehen oder mit dem Fahrradfahren. Das heißt: Ich brauche eine kompakte, urbane Stadt mit vielen Zielen in der Nähe" (aus "autorfrei leben").

Ich kann nicht nachvollziehen, wie Sozialisten sich für den motorisierten Individualverkehr einsetzen können und selbst ohne Notwendigkeit praktizieren.l

Vorschlag: Die öffentlichen Verkehrsmittel bieten an bestimmten Sonntagen kostenloses Kennenlernen als Auswilderungsmaßnahme aus dem Gefängnis Auto an.

Technik kann einen Teil der Erdoberfläche verändern (so im antiken Griechenland), aber nicht das Klima.

In unserer kleinen Straße scheint momentan ein Treffen von Wohnmobilbesitzern stattzufinden.

In Zug kann man die soziale Situation nicht so planen, wie man möchte. Während der Autofahrt gibt es nichts Soziales, erst u. U. nach der Ankunft am Ziel.

 „Auto bleibt Auto – daran ändert auch der Antrieb nichts“ (Frank Spatzier).

Wie Nazis ohne jeglichen Selbstzweifel KZs bauten, so kaufen heute Konsumbürger problemlos immer größere Autos, mit denen sie vermehrt die Autobahnen füllen. Sie erlegen ihrem Konsum keinerlei Begrenzungen auf. Die gut situierten Konsumbürger sind die „effektivsten“ Erdzerstörer.

Sie haben sich prophylaktisch einen Bus für acht Personen zugelegt, obwohl sie nur zu zweit sind.

In einer dieser inzwischen typischen Vorstadtsiedlungen ohne Handwerksbetriebe und Geschäfte hört man trotzdem ständig Motorenlärm aus verschiedenen Quellen.

Der logische Endpunkt des motorisierten Individualverkehrs ist das verabsolutierte Wohnmobil, d. h. man  befindet sich potentiell ständig in Bewegung. Das ist   Freiheit und Schönheit, im Autobahnsystem seine Zeit im Wohnmobil zu verbringen.

Die zunehmende Vermotorisierung der (Lebens-)Welt wird von den meisten Bürgern unterstützt.

Das Auto schafft Leere. Eine Leere, die man selbst in Wüsten nicht findet.

Das Auto kann schnell zu einer Waffe werden.

Die Funktion des Motors besteht darin, körperliche und geistige Kräfte des Menschen  zu ersetzen.

„Die Reise ins Innere habe ich auch gemacht, aber da ist auch nichts los“. Wäre er  nicht im Auto gereist, wäre er vielleicht nicht zu diesem Urteil gelangt.

Die motorisierte Zivilisation scheitert nun an ihren Widersprüchen.

Die Bedingung  für die Zerstörung von Natur und Kultur sowie der Reduktion des Menschen ist der Motor.

In Hamburg gibt es an der Alster eine Straße Leinpfad. Dort haben Fußgänger und Radfahrer Priorität. Ein Lob den Anwohnern.

Wie viel Quadratkilometer Wohnfläche in einer Stadt sind durch den motorisierten Individualverkehr unbewohnbar geworden?

Gehen und Radfahren sind wie Motoren  Bewegungsformen, aber sie unterscheiden sich kategorial.

Technik grenzt alle Faktoren aus, die Regelmäßigkeit, Wiederholbarkeit, Erwartbarkeit und Antizipation gefährden – Eigenschaften, die das Leben langweilig werden lassen.  

Der motorisierte Individualverkehr beschränkt unnötigerweise meine Bewegungsfreiheit und die anderer.

Technik grenzt alle Faktoren aus, die Regelmäßigkeit, Wiederholbarkeit, Erwartbarkeit und Antizipation gefährden.

Die Technik schafft Ermöglichungsbedingungen für Handlungen, während Motore Handlungen ersetzen. 

Mit dem Auto von Haustür zu Haustür zu fahren, ist körperlich und geistig eine massive Unterforderung. Das muss man sich nicht antun. 

Das Auto macht die Straßen unbegehbar und damit menschenfrei.

Ein Motor hat natürlich eine Umwelt, aber nicht im Bewusstsein der Autofahrer.

Die bedingungslose Präferenz für das Auto kann man nicht mit rationalen Argumenten, sondern nur mit psychischer Deformation erklären.

Der motorisierte Individualverkehr erweitert sich gegenwärtig durch große und übergroße Wohnmobile. Sie sind das dynamische Haus der „Individualbürger“, die unbekannte soziale Situationen meiden. Deswegen müssen Straßen erweitert, neue Autobahnen gebaut und überall Stellplätze für diese Monsterautos eingerichtet werden. Zudem fördern sie das Sterben des Hotel- und Vermietungsgewerbes.

Hauptfrage: Ist der Motoreneinsatz in dieser Situation unvermeidlich oder eben nicht. Die Position, dass der Motor immer eine Errungenschaft sei, ist dogmatisch. Sie ist Ausdruck eines relflexionslosen Bewusstseins. Grundsätzlich gilt, dass der Motor menschliches Leben ersetzt. Die Größe des Motoreneinsatzes indiziert die Grad seiner Entfremdung.

Das Adjektiv „mobil“ enthält im Sprachgebrauch nur den Besitz eines Autos, nicht körperliche Beweglichkeit und auch nicht den Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln. Oder: Man muß auf den Begriff Mobilität als Oberbegriff verzichten und differenzieren in Auto-, Rad-, Fußmobilität und öffentlichen Verkehrsmittel, weil diese nicht gleichwertig sind.

Das Leben braucht Wege, aber sie dürfen nicht so groß sein, dass sie Leben verunmöglichen.

Die Argumente für das Rauchen haben  das gleiche Niveau wie für das Autofahren.  Sie werfen ihre Automotoren an, statt ihre Körperkraft zu aktivieren.

Motore ermöglichen die Transformation von Energie in Arbeit.

Allgemeine Tendenz: Das Bedürfnis von der Immobilie zum dynamischen Haus, sprich Wohnmobil.

Es war einmal: „Und ewig singen die Wälder“, heute: „Immer und überall brummen die Motore“

Von den Amish-people lernen, warum und wie sie motorenablehnend sind.

Technik und Motore können ihre eigene Determinierung und Determinierungskraft nicht bedenken.

Für die meisten Deutschen ist die Frage „Auto ja oder nicht“ bzw. „Unterhaltungsmedien ja oder nein“ schon längst entschieden.

Aber nicht der Motor selbst, sondern der in ihm waltende binäre Code ist das entscheidende.  Der Motor wird den Humaniora zugehordnet. Das ist ein  Beleg für die grundlegende Verhülltheit der instrumentalen Vernunft, d. h. wenn ich das Werkzeug benutze, verliere ich seinen Werkzeugcharakter aus den Augen. 

Die Autokritik muss das falsche manipulierte Bewusstsein der Autofahrer für sich aufdecken und bewusst machen

Wenn jemand sagt „Ich bin mobil“, kann man es oft schnell aus dem Kontext erschließen, ob er sich selbst  oder sein Auto meint.

„Gib Gas!“ ist das Motto des Sonntagseinkauftags in Flensburg. Nun stehen sogar Neuwagen auf der schönen Fußgängerstraße und verschadeln sie. D. h. die Negation wird umworben und hineingelassen wie die Trojaner das Pferd der Griechen.

Das Auto ist das Gegenteil von Freiheit, denn man ist im Straßenlabyrinth gefangen (s. G. Anders) und autoexistentiell von  Benzin.

Die moderne Autogesellschaft verabschiedet sich von Kernen, so auch von Innenstädten. Das ist im Gefühl und noch stärker als im Denken.

Mir scheint, das dominierende Motiv für den Neubau eines Krankhauses in Flensburg sind ausreichende Parkplätze.

Autokompatible Stadtentwicklung: Alle öffentlichen Gebäude müssen so liegen, dass sie problemlos mit dem Auto erreichbar sind und geparkt werden können. Aber das ist das Ende der Stadt im Sinne von Urbanität. Und das alles nur für die Bequemlichkeit.

Mit Auto und Unterhaltungsmedien hat man mit minimalem Energieeinsatz Spaß  und Bequemlichkeit – sagen die Befürworter des Autos.

Wir müssen unser Mobilitätsverhalten qualitativ (weg vom Auto) und quantitativ (weniger fahren)  ändern.

Beim Autofahren gibt es keine Eigenbewegung, in öffentlichen Verkehrsmitteln ist ein Gemisch von Eigenbewegung und Fremdbewegung.

Wer gerne mit öffentlichen Verkehrsmitteln fährt, muss offen und neugierig auf Menschen sein.

Sport ist autokompatibel.

Im Zug trifft man statistisch auf viele offene, kluge und kultivierte Menschen.

Wie viel Geld hätten die Kommunen sparen können, wenn sie ihre Städte nicht autokompatibel gemacht hätten.

Als ich als Kind im Auto meiner Eltern mitfuhr, hatte ich immer den starken Wunsch, auszusteigen und die Berge zu besteigen und die Burgen zu betreten. Das war letztlich ein Wunsch nach Wirklichkeit.

Straßenbau für den motorisierten Individualverkehr ist heute nur noch der Logik des bloßen Weitermachens geschuldet, also schlechter Konservatismus.

Beim Zug- bzw. Autofahren gibt es keine nennenswerten Wirklichkeitserfahrungen  der äußeren Umwelt. Nicht nennenswert, weil der Mensch hier kognitiv zu einem Wahrnehmungspunkt verkommt (Das ist der Kölner Dom), d. h. er muss nur bestimmte innere Bilder aktivieren. In der Wirklichkeit sein ist aber mehr. Sehen genügt nicht, sondern man muss mit seinem ganzen Körper und Geist in ihr aktiv sein.

These: Je kleiner die Menschen, desto größer sind ihre Autos, also nicht Bildung entscheidet.

Das Steuern eines Autos verlangt ein Minimum an Eigenbewegung und Eigenenergie (metabolische Energie).

Er ist nicht zu Hause, denn  sein Auto ist nicht da.

Heute halten sogar zwei verschiedene Paketdienste zur gleichen Zeit vor ihrer Tür.

Wasserski ist kein Sport, sondern Umweltverschmutzung.

Panzer haben doch eigentlich das gleiche Recht auf den Anspruch der öffentlichen Verkehrsräume. Oder?

Wer jedes Distanz zwanghaft mit dem Auto zurücklegt, gibt ein Teil seines Lebens auf.

Sie haben sich einen Kleinbus zugelegt, damit sie jeden Morgen ihre Brötchen problemlos verstauen können, die sie vom 200 Meter entfernten Bäcker holen.

Sie hat ein günstiges Abo im Fitnesszentrum bekommen, deswegen kann sie auch jede Distanz mit dem Auto zurücklegen.

Jede Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist strukturell ein Event, ein Fest. Diese Position wird im Zeitalter der Entfremdung nicht von vielen geteilt.

Autos sind Fluchtmittel.

„Kein Stillstand, sondern mehr Straßenbau“ ( CDU-Wahlplakat).

Die Bewohner von A wollen nach B, und die Bewohner von B nach A. Früher hatten die Bürger von A ihren Lebensschwerpunkt in A, und die Bürger von B in B.

Abends auf einer ruhigen Nebenstraße, die keine Bürgersteige hat. Ein Auto kommt uns entgegen, wir gehen an den Straßenrand. Das Auto hält und die Fahrerin klärt uns auf, dass wir doch zumindest hellere Kleidung abends anziehen sollen, am besten mit Signalfarben.

Durch Einkaufszentren an den Stadträndern und erst recht durch den Online-Handeln werden Innenstädte überflüssig und sterben.

Großer Fortschritt in der Bequemlichkeit: Dank dem Auto in neun Schritten von Flensburg nach Hamburg. Die neun Schritte setzen sich zusammen in vier Schritte von der Haustür ins Auto und fünf Schritt aus dem Auto in die Wohnung der Tochter.

Man müsste nicht von einem technischen Stand, sondern von einem motor-technischen Stand sprechen.

Der Begriff Fortschritt ist heute irreführend, denn das höchste Ziel des Fortschritts ist, das Schreiten, d. h. das Gehen  überflüssig zu machen, vom Fort-Schritt zum Null-Schritt.

Seit es den Menschen gibt, versucht er ständig, seinen Krafteinsatz zu optimieren. Das ist das Hauptmotiv, ja das Wesen der Technik. Schlimm und falsch ist, wenn Technik zum einzigen Wert wird, dem sich alle anderen Werte unterwerfen müssen.

Industrielles Zeitalter heißt: die Welt nach den Notwendigkeiten und Möglichkeiten der industriellen Produktion total umzugestalten. Das führt unweigerlich zum Anthropozän.

Autofahren und Nutzen von Unterhaltungsmedien sind Schein-Aktivitäten.

Viele Bürger reduzieren ihre alltägliche Freizeit in der Nutzung von Unterhaltungsmedien und Autofahren

Sie fährt jeden Morgen mit dem Auto zum zehn Kilometer entfernten Rückenzentrum, weil sie durch das ständige Sitzen im Auto und vor dem Fernseher Rückenprobleme hat.

Merkwürdig: Die großen  Nachteile des motorisierten Individualverkehrs werden zunehmend offensichtlich, und trotzdem nimmt der Autoverkehr zu.

Ein Beispiel von vielen für die Zerstörungen durch den motorisierten Individualverkehr: Die Stadt Sète  in Frankreich hat alle geographischen und architektonischen Bedingungen, um ein Ort großer Schönheit zu sein, aber nun erstickt Sète  in Abgasen und Lärm der Autos.

Exzessive Autonutzung und Konsum von Unterhaltungsmedien sind wohl oft eine unbewusste Flucht vor sich selbst.

Reurbanisierung der Städte ist nur durch massive Zurückdrängung des motorisierten Individualverkehrs möglich.

Vorstadtbrei aus Einzelhäusern ist nur möglich durch dasAuto. Stadtverdichtung geht nur ohne Auto.

Wer öffentliche Verkehrsmittel nutzt,  wird  mit Gehen, sozialem Gewinn, mit Gesprächen, Sinn und einem guten Gewissen, den ökologischen Fußabdruck nicht vergrößert zu haben, beschenkt.

Es gibt immer noch Unverbesserliche, die nicht verstehen, dass eine mit Autos voll geparkte Straße nicht vergleichbar ist mit einer Perlenkette. Sie meinen „Wie langweilig wäre eine Straße ohne Autos, gar nicht auszudenken“.

In der Fremdbewegung bin ich fremdbestimmt, nicht ein Subjekt.

Inzwischen gibt es viele Häuser mit mehr Autos als sie Bewohnter haben.

Der Motor ist der entscheidende Faktor für die meisten  negativen Entwicklungen.

Es gibt Autofahrer, die haben auch Elektromotorräder.

Jede Motornutzung verschlechtert das Klima,

Bei Sonnenschein fährt er morgens zum Bäcker, aber nicht zum nahe gelegenen, sondern zu dem fünf Kilometer entfernt liegenden, weil die Brötchen dort 4 Cent billiger sind.

Sie fahren ca. zwei Stunden zu ihrem Lieblingsstrand, obwohl viele  Badestrände in ihrer Nähe sich befinden.

Die Auto- und Unterhaltungsmedienwelt entspricht auf materieller Ebene dem schellingschen absoluten Ich. Das erklärt das Anthropozän.

Wer Auto und Fernseher anstellt, verzichtet auf Freiheit und Produktivität.

Aus subjektiven und objektiven Gründen halte ich es für falsch, Motore ohne Notwendigkeit aus Faulheit, Bequemlichkeit, Schnelligkeit usw. einzusetzen.

Elektronische Medien sind auch auf Motoreneinsatz i. w. S. angewiesen.

Der Materie besteht heute real und im Geist aus Waren i. w. S.. Dieses Warensystem hat keine Umwelt. Deshalb ist hier Kritik unmöglich.

Ich fahre Auto  und werde in diesem Zustand selbst zum Auto.

Wie kann man nur erklären, dass so viele Menschen die riesigen Zerstörungen verdrängen? Im Haus werfen sie ständig Motore an, auf Reisen ebenfalls.

Bei Autofahren  ist auf Handlungsebene nur noch geringes Leben feststellbar.

Autofahren und Konsum von Unterhaltungsmedien ist keine vita activa – obwohl die Nutzer es meinen.

These: Autofahrer bringt man auch nicht durch Verbesserung eines  öffentlichen Verkehrssystems  in diese. Auch nicht, wenn die Taktzeit fünf Minuten ist und die Haltestelle direkt vor der Haustür liegt. Das angeblich schlechte System der öffentlichen Verkehrsmittel sind alles Rationalisierungen, um nicht aus dem Auto zu kommen.

Meine Position: Für unsere Selbsterhaltung (individuell und kollektiv) sind Technik und Motore unverzichtbar, aber man sollte sie so wenig wie unbedingt nötig, sie dürfen  nie Selbstzweck sein oder werden. D. h. wir müssen die Technik uns insbesondere Motore nicht überwinden, aber uns von ihr emanzipieren.

Ich sitze im Garten und lese einen Artikel über den Klimawandel, während in der nahe liegenden Umgehungsstraße Motore aufheulen.

Man kann nur hoffen, dass die Autofixierung so schnell verschwindet wie die Begeisterung für die nationalsozialistische Ideologie in Deutschland gegen Ende des Krieges und danach.

Im Auto ist die Umwelt Asphalt, im Zug Mitfahrende und Bücher oder der Schlaf.

Für die Nutzung von Autos gibt es nur ganz wenige überzeugende Gründe.

Die Autokritik muss gleichzeitig mit der Aufklärung über die  Schönheit der Eigenbewegung stattfinden. Beides  bedingt einander.

Ich verstehe nicht, wie Sozialisten für den motorisierten Individualverkehr sein können.

Beim Autofahren und Fernsehen ist der körperliche und geistige Anteil der Eigenbewegung sehr gering.

Die Alternative ist die Bahn, da sie in mehreren Bereichen beträchtlich weniger umweltbelastend ist und mehr soziale Kontakte ermöglicht  als der motorisierte Individualverkehr.

Wir leben in einer  motorisierten Zivilisation, weil der Motoreneinsatz gar nicht genug werden kann, auch weil er im Kapitalverwertungsinteresse liegt.

Motoreneinsatz macht körperlich und geistig träge.

Bei allen Emissionsfragen stößt man letztlich immer auf den Motor.

Wer Auto fährt, gibt in dieser Zeit sein Ich auf.

Große und größte Wohnmobile sind in den Mittelschichten in. Die Folgen: mehr Straßenbau, mehr Emissionen und mehr Hotelpleiten.  Das ergibt sich aus der Entscheidung, Politik als Anpassungspolitik auszuüben.

Zum Motoreneinsatz in der Produktion halte ich mich raus, weil ich hier keine Kompetenz habe.

Autofahrer haben primär Angst

„Ich benutze das Auto nur für weite Strecken“, aber einen Zug gibt es in diesem Bewusstsein nicht.

Die Warnung vor Blitzern in den Medien schafft für Autofahrer einen rechtsfreien Raum.

Autofahren ist für viele so faszinierend, weil sie über das Auto vermeintlich herrschen.

Vom Zug aus sieht man meistens nicht die ungeheuren Zerstörungen durch die Autos.

Motore verbreiten sich auf Land, Wasser und Luft. Reaktion der Vernunft wäre, den  Motoreneinsatz minimieren

Fußgänger sind keine Waffen, aber Autos.

Im fahrenden Zustand und mit steigender Geschwindigkeit steigt der Raumbedarf und das Zerstörungspotential des Autos überproportional.

In der Verteidigung des motorisierten Individualverkehrs steckt auch  Darwinismus: Das Recht des Stärkeren.

Motore sind aus der Sicht von Emissionen immer belastend, Technik vom Antrieb nicht, aber kann es in den Folgen sein. So die Abholzung Griechenlands und des Nahen Ostens.

Der Traum von Autofahrern: Eine Autobahn auf Stelzen über den Atlantik, die später über den Pazifik fortgeführt wird. Nun hoffen sie solange zu leben,  dass sie noch eine solche Tour realisieren können.

Er ist innerhalb der kapitalistischen-technischen Bedingungen unbegrenzt beweglich, obwohl er nicht mehr gehen kann.

Heute ist der Bau von Autostraßen genau so sinnlos, wie der Bau von Burgen.

Nach der Erfindung der Atombombe ist die des motorisierten Individualverkehrs die zweitschlimmste.

Kinder finden Spielautos so toll, nicht weil es ein Auto ist, sondern weil man mit es aktiv toben kann.

Rauchen ist igitt und eklig“. Ich erweitere das auf Autofahren.

Auf Konsumebene  ist die Mehrzahl der Bewohner der Industriestaaten, nicht in der Selbstwahrnehmung, aber faktisch Trumpianer. Insbesondere im Mobilitätsverhalten ist das belegbar: Der Zwang jede Distanz über hundert Meter allein mit dem eigenen Wagen zurückzulegen, die Zunahme von SUVs, Großlimousinen und (Klein-)Bussen.

Im Auto sind natürliche und soziale Kontakte, von eventuellen Mitfahrenden abgesehen, gleich Null.

Autos, Unterhaltungsmedien und Konsumorientierung machen unser Land fremd, aber auch uns selbst werden wir fremd.

Kritik des motorisierten Individualverkehrs ist faktische Kapitalismuskritik

Die Aggression des Motors ist grundsätzlich wirksam, aber auch die Hand kann grausam sein.

Die öffentlichen Verkehrsmittel werden oft schlecht geredet, weil man ihre jeweilige Streckenführung und Taktzeiten nicht kennt. Also Nichtwissen ist das Fundament dieser Kritik.

Autos sind Realabstraktionen der reinen Bewegung. Die reine Distanzüberwindung ist ihre Realität, obwohl Autofahrer, wenn ideologisch vereinnahmt, das Gegenteil behaupten.

An der Motoren- und Kritik des motorisierten Individualverkehrs geht  keine rationale Kritik vorbei.

Wieviel Motorennutzung verträgt die Erde?

Das Auto ist so übermächtig im Bewusstsein, so dass sich kein „Entscheider“ sich traut, sich mit ihm anzulegen, es in Frage zu stellen. Die Nutzer können es überhaupt nicht, denn sie sind Teil des Auto-Systems. 

Forderung: Ein Ende der Anpassungspolitik gegenüber dem Auto

Die Zerstörungen durch Motore und insbesondere durch den motorisierten Individualverkehr sind mit Kriegszerstörungen vergleichbar, bloß kommen sie nicht als solche daher.

Je größer der Radius im Urlaub oder am Heimatort durch das Auto ist, desto entleerter wird die Fläche.

n öffentlichen Verkehrsmitteln ist das Soziale sehr intensiv.

Im Auto realisiert sich der Zweck rein, nämlich von A nach B zu kommen. Das Auto hat keine nennenswerte  Umwelt.

Der motorisierte Individualverkehr vernichtet öffentlich-soziale Räume. Im Bus und Zug entstehen dagegen spezifisch  öffentliche Räume.

Das Auto ist ein Danaergeschenk.

Der Citoyen geht zu Fuß, fährt mit dem Rad oder nutzt öffentliche Verkehrsmittel, der Bourgeois überwindet jede Distanz in seinem Auto.

Fährt man in öffentlichen Verkehrsmitteln, macht man sich keine Illusionen über die Passivität des Fahrens.

Es gibt im Zeitalter der Polschmelze immer noch viele Leute, die stolz von den tausenden Kilometern berichten, die sie im Urlaub mit dem Auto zurückgelegt haben.

Bei Autorennen in Städten wirken die Autos genau  so zerstörerisch wie ein Panzer in einem Kornfeld, nur dass beim Autorennen das Korn Menschen sind.

Motore stecken an: Er, Besitzer mehrere Autos, vermietet Wohnungen. Alle seine Mieter tauschen in kürzester Zeit ihr bescheidenes Auto in eine Limousine um. Ist das tatsächlich Ansteckung?

Die Alternative: Lebensraum Straße – ökologisch, sozial und nur für Fußgänger,  Radfahrer und unter Umstände für öffentliche Verkehrsmittel frei.

Zwischen Flensburg und Hamburg ist auf der Autobahn ein Laster umgekippt, deswegen VOLLSPERRUNG. Unser Nachbar: „Nun komme ich heute nicht mehr zu meiner Tochter nach Hamburg.“ Dass stündlich zwischen Flensburg und Hamburg  ein komfortabler Zug fährt,  weiß er nicht, würde sich aber auch nie in einen reinsetzen.

Momentan wird insbesondere die Mittelschicht vom Kauf großer Wohnwagen ergriffen, was zur Folge hat: mehr Emissionen, mehr Straßenbau, mehr Hotelpleiten.

Es besteht ein gesamtgesellschaftliches Vorurteil gegen die Bahn, obwohl sie aus ökologischen und sozialen Gründen mit Abstand das beste Verkehrsmittel ist.

Autofahren ist ein statischer Modus, denn man sitzt. Zwischen Autoaufenthalt und Hausaufenthalt besteht aus der Perspektive der Erdumdrehung kein Unterschied.

Das dicke Ehepaar quält sich mit großen Mühen in ihr großes Auto.

Mißtraut den eigenen und fremden Sirenengesängen der  Bequemlichkeit.

Schafft das Auto ab, und es entstehen Nahbereiche bzw. Nahräume.

„Die Blitzer sind wieder auf in unserer Stadt“, das Verkehrsrecht gilt also nur in Anwesenheit der Blitzer.

Autostraßen haben sich zwischen Mensch und Wasser (Flüsse, Seen, Meere) geschoben.

E-Bikes sind tendenziell elektrisch betriebene Motorräder

Entwicklung vom Weg zur Autobahn ist zunehmende Geometrisierung, die als rational definiert wird.

Eine Umformulierung: Unter Asphalt liegt ermordete Natur (Tiere und Pflanzen und toter Boden)

Ich fahre leidenschaftlich ungerne Auto. Beim Gehen sieht man mehr, sieht intensiver die Gegenstände und hat mehr Zeit, sich zu erinnern.

Autofahrer haben von ihrer Stadt nur ein abstraktes Straßennetz im Bewusstsein, nicht einen „Film“ von den Häusern.

Warum müssen sich die Städte dem Auto und nicht dem Menschen anpassen?

Das Auto ist der große „Gleichmacher“ der Städte und der Menschen, die ihn nutzen.

Automenschen sehen alles aus der Perspektive des Autos.

Automenschen und Fußmenschen verstehen einander nicht. 

Kirchenglocken verweisen auf Transzendenz, Motorengeräusche auf Faulheit.

Absolute Autofahrer: Jede Distanz wird mit dem Auto zurückgelegt.

Ich bin für die Bahn aus ökologischen Gründen, das sowieso, aber auch aus  gewissermaßen „egoistischen“ Motiven, weil bequemer, man kann sich auf das Wesentliche konzentrieren, nimmt viel mehr wahr, hat mehr soziale Eindrücke und Erlebnisse.

Um den Anforderungen des Pariser Klimaschutzabkommens gerecht zu werden, muss der Verkehr in Deutschland seine Treibhausgas-Emissionen schnell und drastisch mindern. (Bundes-Umweltamt)

Auto und Autismus hängen etymologisch und sachlich eng zusammen.

Zwei Möglichkeiten, auf die zunehmende Autoflut zu reagieren: a) die bisherige Lösung: mehr Straßen bauen, b) die vernünftige Lösung: den motorisierten Individualverkehr reduzieren.

Statt von E-Bikes sollte man im Zukunftsmodus passender von Elektromotorräder reden.

Stille als allgemein geteiltes Ziel gibt es nicht mehr im Zeitalter der elektronischen Medien und Motore.

Warum wird der Neubau von Autostraßen gefeiert? Sie sind doch eine  Niederlage der Natur.

Der Individualverkehr bringt die Menschen in der Endsumme mehr auseinandern als zusammen. Elektronische Unterhaltungsmedien verhindern Kontakt  mit der natürlichen, kulturellen und sozialen Welt.

Auf der Hauptstraße durch das Dorf herrscht der Wahnsinn: Lärm, Gestank, Gefahren, Hässlichkeit.

Die kausale Rationalität kennt nicht Freiheit, Liebe, Schönheit, Ethik.  

Autos brauchen viel leeren Raum.

Wieso ist Autofahren Privatsache, wenn Gesundheit und Schönheit zerstört werden?

Auto- und Motorradfahren  sind  uneigentliche Fortbewegungen, weil ohne körperliches und nahezu geistloses Subjekt.

Meine Hauptfrage: Ist der Motoreneinsatz in dieser Situation unvermeidlich oder eben nicht. Die Position, dass der Motor immer eine Errungenschaft sei, ist dogmatisch. Das ist Ausdruck eines relflexionslosen Bewusstseins. Grundsätzlich gilt, dass der Motor menschliches Leben ersetzt. Die Größe des Motoreneinsatzes indiziert die Grad seiner Entfremdung.

Mit einfachen Worten: Man kann noch so viele Zuckerbrote verteilen, die notorischen Autofahrer steigen nicht um.

Wenn einer sagt „Ich bin mobil“ meint er meistens, dass er ein Auto hat, seltener eigene Mobilität, aber nie öffentliche Verkehrsmittel.

Es gibt zwei verschieden Arten von Mobilität: die gekaufte und die eigene.

Konditionierung auf das Auto.

Das Auto macht kleine und mittlere Zentren überflüssig, bald wohl auch große. Zentren  sind nun dynamisch, d. h. sie werden ständig durch neue Zentren ersetzt.

Letztlich hat Autofahren nichts mit wirkender Wirklichkeit zu tun. Subjekt und Welt sind durch Blech und Glas getrennt.

Ob ein Autofahrer eine Distanz von zwei oder fünf Kilometer zurücklegen muss, macht  für ihn keinen Unterschied.

Aus Anlass einer Oldtimerausstellung in der Fußgängerzone in der Innenstadt ist er seit drei Jahren mal wieder in ihr gewesen. Das ist gut, aber gekauft hat er dort nichts.

Nur die Partei, die massiv den Ausbau des Autostraßennetzes fordert, gewinnt heute die Wahlen.

Das Auto ist das eigentliche Subjekt der Mobilität, nicht der Mensch entscheidet. Nur die Grundentscheidung, das Auto für dieses Ziel zu nutzen.

Das Ideal der Autogerechtigkeit ist für eine Stadt der Selbstmord qua Stadt.

Die Technik gehört zu den Humaniora: „Das nicht als Realität zu sehen, erzeugt die Phantasien und Ideologien der Maschine = religiöser Delir und ingenieurhafter Machbarkeitswahn, d. h. die Maschine steigt dem Menschen in den Kopf“ (M. Burckhardt).

Die  großen Autos passen nicht mehr in die normalen Garagen.

Versuch, meine  Kritik in einem Leserbrief zu bündeln:

„Wie reagieren?

Die stetig anwachsende Autolawine ist das Hauptproblem der Gegenwart, diese zu reduzieren die Hauptaufgabe von Politik und Individualverhalten. Um die notorischen Autofahrer zum Umsteigen auf öffentliche Verkehrsmittel zu bewegen, sind  allerdings  nicht  rationale Argumente wie Fahrpreise, Taktzeiten usw., sondern Psychologie angesagt. Selbst wenn der Bus wie in der Schweiz  fast vor der Tür hält und nahezu kostenlos ist, sind viele  Urlauber nicht bereit, umzusteigen. Falsch verstandener Individualismus speist sich, wie übrigens der massive Medienkonsum, aus Angst, aus Unsicherheit, aus Bequemlichkeit, aus Egoismus  aus dem Verlust des Schönheitssinns und aus einer am Auto ausgerichteten Strukturpolitik.

Wir müssen unsere Lebenswirklichkeit selbst gestalten und nicht von unverantwortlichen wirtschaftlichen Interessen gestalten lassen.“

Aus sozialer Perspektive betrachtet spricht alles gegen den Individualverkehr, kommt hinzu, dass er motorisiert ist,  ist er aus ökologischer Perspektive zusätzlich eine zweite Katastrophe.

In der autoorientiert gestalteten Landschaften und Städten   verschwindet die Vielfalt der Wege und Straßen. Es besteht die Tendenz, sie immer breiter und geradliniger zu machen. Die mehrspurige Autobahn ist das Ideal.

Im Zug kann man gemütlich frühstücken, im Auto nicht.

Der  faktische und geistige  Lebensmittelpunkt wird zunehmend vom Kapital bestimmt.

Autos verhindern einen direkten Kontakt mit der Erde, beim Fernsehen gibt es überhaupt keinen.

Motorennutzung ist in bestimmten Situationen vertretbar, so wenn keine öffentlichen Verkehrsmittel fahren, aber die Nachteile dürfen nicht ausgeblendet werden.

Autofahren ist blöde (Adjektiv) und macht blöde (Adverb).

Autoinsassen merken nicht oder wollen nicht bemerken, dass sie in einem dynamischen Verlies mit Fernstern hocken.

Warum nicht den Straßenbelag zu einem Drittel begrünen und damit die Fahrbahn verengen?

Ein Auto ist ein Mittel, um Ziele zu erreichen und ein Mittel, das die Nutzer ins Verderben zieht – wie eine Rauchersucht.

Autos und Unterhaltungsmedien haben nekrophile Tendenzen. Sie bilden ein Gefängnis, das gewollt aufgesucht wird.

Öffentliche Verkehrsmittel und Eigenbewegung sind Ausdruck von Vernunft, die Nutzung von privaten Autos sind Ausdruck von Unvernunft und Egoismus.

Wo Autos dominieren, herrscht tote Zivilisation, wo öffentliche Verkehrsmittel  herrschen, herrscht  lebendige Kultur.

Das Auto ersetzt die Füße, Unterhaltungsmedien das Gehirn.

Ein Leben ohne Unterhaltungsmedien macht die Lebenswirklichkeit wirklich – und das Leben bekommt Tiefe.

Eine Landschaft ohne Autos ist eo ipso schön, mit Autos eo ipso hässlich.

Wo Autos fahren, kann der Mensch nicht lebendig im Vollsinne sein. Deswegen sind Autostraßen fast frei von Menschen, weil Autos aggressiv sind. Diese einfache Wahrheit wird durch die Werbung direkt und indirekt vernebelt.

Mit Motoren kann man den Zustand körperlicher und geistiger Erschöpfung leicht überspielen. Vielleicht kann man das mit dem Verschwinden rationaler Kritikfähigkeit vergleichen.

Kreuzfahrtschiffe ermöglichen  ein (eigen-)bewegungsloses Reisen.

Erst das Auto ist der Unterschied, der eine erdgeschichtliche Epochen macht (das Anthropozän).

Der verabsolutierte Kulturbegriff müsste auch Autos, AKWs und KZs als Kultur bezeichnen.

Die Umwelt der Technik, die ja per definitionem Nicht-Technik sein muss, wird immer kleiner, während die Technik sich selbst ständig vergrößert. Das System Technik ist also nicht konstant. Das ist das Problem des Systems Technik, denn sie hat kein eingebautes Limit.

Jede Stadt muss sich mit der Autopest arrangieren. Das ist falsch. Das Auto wird als ein Naturereignis genommen.

Das Auto ist in Wirklichkeit (= Wirkung) das entscheidende Selbst, d. h.  die autonome Einheit, nicht der Fahrer.

Je autogerechter eine Stadt, ein Dorf, eine Landschaft, die Umgebung eines Gebäudes (un-) gestaltet wird, desto hässlicher werden sie.   

Die Autoraser und die Formel-1-Rennen einschließlich deren Zuschauer bilden eine Einheit.

So wie der Tauschwert an einem Ding klebt, so die Fähigkeit zur Distanzüberwindung an Auto, öffentliche Verkehrsmittel, Rad und Fuß. Trotz dieser Gemeinsamkeit kommt es nun darauf an zu differenzieren.

Welche Aggressivität stecken in Verbrennungsmotore wie in Autos, Panzer, Bagger, Motorboote, Wassserskier. Denkt denn keiner der Nutzer an die Mitlebewesen?

Die Macht des Faktischen erklärt, dass fast alle Autofahrer ohne jegliche Selbstkritik ihre Zwänge  erledigen.

Weil ich über Jahre kein Auto habe (mein Selbstexperiment), entstand  in mir eine autofreie Mobilitätsstruktur. Ich weiß, was ich zu Fuß oder mit dem Rad schaffe, wann und wo die öffentlichen Verkehrsmittel fahren. Auch wie teuer diese oder jene Taxifahrt ist.

Moderne Auto-Mobilität: Außerhalb der Haustüren der Abfahrt und der Ankunft bewegt man sich nicht selbst, sondern wird bewegt. Jede Autofahrt realisiert das Ideal: von der Haustür zu der Haustür.

Rechnet man den Aufenthalt im Auto zum Indoorleben, kann man sagen, dass immer mehr Menschen Indoor-Lebewesen sind.

Zug und Bus sind für viele so genannte Bürger nicht zumutbare Technologien, trotz ihrer großen Vorteile.

Autofahren erlaubt ein Existieren ohne Eigenbewegung.

Die aufheulenden Motorräder und die stolz gezeigten großen Autos gehören der gleichen psychisch pathologischen  Klasse an.

Wie das Rauchen in öffentlichen Gebäuden wegen der negativen Auswirkungen mit Recht verboten wurde,  so sollte man grundsätzlich auch das Autofahren einschränken.

Autofahrer belasten die Umwelt, aber gleichzeitig auch sich selbst. Also auch die Fahrer sind Opfer.

Ab einer bestimmten Größe und Intensität wird Bequemlichkeit und Faulheit selbstzerstörerisch.

Eine dreispurige Autobahn bringt noch mehr Emissionen nach Hamburg.

Sie kennt sich perfekt in den nächtlichen Fernsehserien aus, aber nicht in ihrem Ort.

Einem passionierten Autofahrer erkläre ich nicht ohne Hintergedanken einen schönen Spazierweg. Er überlegt einen Augenblick und sagt: „Das ist was für meinen Hund.“

„Ich musste mal raus“ und das geht bei ihm nur mit dem Auto, um irgendwo etwas einzukaufen.

Man braucht, wenn man mit dem Auto fährt, nicht gleich wie Heine bei der Bahn von der Ermordung des Raumes sprechen, aber zumindest verletzt man ihn.

Mit dem Wohnwagen fährt er nach eigenen Angaben in die Natur. Ich frage mich, was die Satellitenschüssel auf dem Dach dieses Wohnwagens soll.

Statistisch gesehen  verschwinden im Bewusstsein zunehmend kurze Distanzen außerhalb der eigenen Wohnung. Der Kaufmann, der Arzt, der Fachhändler, Freunde, der Arbeitsplatz usw. liegen inzwischen mehrere Kilometer entfernt. Da für die meisten Mitmenschen das Gehen, Radfahren oder die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel nicht mehr in Frage kommt, ist das Auto das gewissermaßen naturwüchsige einzige Fortbewegungsmittel, das die Eigenbewegung ersetzt.

Mehr Bequemlichkeit wird heute in der Regel durch größeren Energieeinsatz erreicht. Inzwischen haben wir die Situation des Zuviels an Bequemlichkeit erreicht, so  dass die Frage angesagt ist „Wie kann ich Energie sparen?“

Inzwischen sind die Autos so groß, dass man von ihnen als „Hausverdecker“ sprechen kann.

Auto und Unterhaltungsmedien verhindern körperliche und geistige Eigenbewegung,

Wenn eine Innenstadt um Autofahrer buhlt, buhlt sie vergebens. Die Innenstadt sollte um den dem Leben zugewandten Bürger buhlen.

sie bilden ein Gefängnis.

Ich sitze auf der Bank an der viel befahrenden Autostraße und warte auf dem Bus. Wieviel Gift mag ich wohl einatmen? Wieviel Gifte muss man eigentlich noch ohne Murren aufnehmen?

Die  Gleichwertung des Autos, Fahrräder und Fußgänger (so durch ADAC) abstrahiert von der jeweiligen Destruktion.

Je autonomer Motorensysteme sind, desto weniger kann Mitleid sie beeinflussen: Eine fliegende Kugel ist nicht durch Mitleid veränderbar.

Paradox: Gerade Autos stellen die Fahrenden still, lassen sie keine neue Umwelten kennenlernen.

In öffentlichen Verkehrsmitteln kann man einen wirklichen Blick in die soziale Welt werfen.

Motore zerstören das menschliche Maß.

Wie das Gehäuse für eine Gehäuseschnecke unverzichtbar ist, so für viele Menschen das Auto.

Die rationale Kritik der Öffentlichen Verkehrsmittel (Takt, Anschlüsse, Ausstattung usw.) verfehlt ihr Thema. Die Kritik muß psychologisch werden.

Den motorisierten Individualverkehr sollte man genauer als isolierenden bezeichnen.

Motorisierte Maschinen sind nicht unmoralisch, sondern amoralisch.

Motore und Schein produzierende Apparate sind der Gegensatz zum Leben.

Motorisierter Individualverkehr verhindert spontane Welterfahrungen.

Öffentliche Verkehrsmittel sind durch ihr bloßes Sein ein Ärgernis für Autofahrer. Sie zeigen die Möglichkeit der Alternative auf.

 Der intensive Gebrauch von Auto und Unterhaltungsmedien kann zu einer Sucht werden,  die  eine Weiterentwicklung der körperlichen und geistige Kräften verhindert.

Der Motor darf nicht allein im Modus des Herr-Knecht-Verhältnisses gesehen werden, denn auch die Nutzer sind  partiell Knechte.

Fremdbewegung enteignet. Das Transportmittel hält seine Insassen gefangen wie ein Käfig den Vogel.

Bald gibt es mehr Autos als Menschen auf der Erde – und die Produzenten freuen sich.

Richard hat ein Auto, straft es aber mit Nichtbeachtung, also Verachtung.

Zur Geschichte der Motorenherrschaft: Hitler ließ auf diejenigen schießen, die zu Fuß eine Autobahn überquerten.

Warum muss jede Autofahrt von einer Tür aus starten und vor einer Tür beendet werden? Warum kann vor jeder  Tür nicht ein zweihundert Meter langer Fußweg liegen?

Autostädte sind tote Städte – zumindest ihre Plätze und Straßen.

These: Erst die Epoche des universalen Individualverkehrs hat das Anthropozän ermöglicht.

Es wäre alles gewonnen, wenn man erkennt, dass man ohne Auto und Unterhaltungsmedien viel mehr und intensivere Erfahrungen macht als mit ihnen.

um den Autoverkehr durch das Dorf flüssiger zu machen? Ich vermute es.

Autofahren gehört zum Indoor-Leben.

Großer Fortschritt in der Bequemlichkeit: Dank dem Auto in neun Schritten von Flensburg nach Hamburg. Die neun Schritte setzen sich zusammen in vier Schritten von der Haustür ins Auto und fünf Schritten aus dem Auto in die Wohnung der Tochter.

Der Begriff Fortschritt ist heute irreführend, denn das höchste Ziel des Fortschritts ist, das Schreiten, d. h. das Gehen  überflüssig zu machen:  vom Fort-Schritt zum Null-Schritt.

"Der Autoindustrie fällt es immer schwerer, den CO2-Ausstoß ihrer Fahrzeuge zu senken, zeigt eine exklusive Studie des Center of Automotive Management. Der Trend zum Geländewagen beschleunigt den Klimawandel" (Heinz-Dieter Laske in "News").

Den Satz „Ohne mein Auto verlass ich nie mein Haus“ hört man häufig.

Unterhaltungsmedien und Autos sind die zwei großen Kontaktvernichter zur Umwelt, aber auch, was vielleicht noch schwieriger  zu verstehen ist,  zu sich selbst. Warum? Es findet keine Aneignung statt, d. h. im Treffen beider entsteht nichts Eigenes. Die jeweiligen Umwelten rauschen an dem Mediennutzer und dem Auto vorbei, das jeweilige Ich bleibt unbe- und ungerührt.

Die Autofahrer haben kein Recht auf freie Fahrt. Nein, dieses Recht ist Unrecht in vielen Dimensionen.

Ökonomisch geht es ihm momentan nicht so gut. Deswegen hat er seinen SUV gegen ein kleines Auto eintauschen müssen. Darauf angesprochen, wie er sich fühle, antwortet er: Ich fühle mich wie ein Nichts“, mein Gedanke dazu: Weil ich  kein Auto habe, muss ich wohl ein Minus sein.

Motoreneinsatz ist die zweite, aber nun nicht sinnvolle Erbsünde.

Die riesige „Wunde“ durch Motoreneinsatz auf einem Baugelände  ist die Ursache für den Tod von Millionen von Lebewesen. Das ist übrigens der Unterschied zwischen Fußweg und Aautostraße.

Mein Motto: Kein Auto oder Fernseher, aber dafür Lebendigkeit.

Es ist ein qualitativer Unterschied, ob ich mit dem Auto zum Einkaufen fahre oder zu Fuß bzw. Rad ihn durchführe.

Vom Dorf A zur Stadt B ist für den Dorfbewohner immer eine Hin- und Rückfahrt. Aber wenn die Stadt eine höhere Bedeutung hat, dann findet eine Entleerung des Dorfes statt.

Je autogerechter eine Stadt sich gestaltet, desto unbewohnbarer, hässlicher und uninteressanter wird sie. Die Lösung: Auf Autofahrer verzichten, sie nicht in die Stadt lassen. D. h. keine verkehrspolitische Anpassungspolitik an das Auto bzw. die negativen Einflüsse so klein wie möglich halten.

Die Verabsolutierung des Autos wird massiv gefördert durch die Bequemlichkeitsmathematik.

Der fußläufige Nahbereich umfasst in etwa einen Quadratkilometer. Der automäßige Nahbereich in etwas ein Radius von 15 Kilometer.  Für  Autofahrer ist der fußläusige Nahbereich das Haus, Garten, Arbeitsplatz und  Einkaufszentren.

Wie kann ein Mensch nur täglich zehn Stunden fernsehen oder stundenlang im Auto sitzen? Das geht nur mit Fremdenergie.

Fast alle Menschen der Erde fahren Autos als ob sie Behinderte wären. Gibt es dazu eine überzeugende Erklärung?

Autos gehören zur industriellen Moderne, elektronische Medien zur medialen Moderne

Jedes Bergdorf, das nun problemlos mit dem Auto erreichtbar ist, verliert seinen charakterlichen Wert.

Viele Menschen werden immer dicker, weil sie sich zu wenig bewegen und zu viel essen. Aber das darf nicht individuell kritisiert werden.

Bei Eis- und Schneewinter geht in der Auto-Zivilisation fast nichts mehr, in der Gehkultur nahezu alles.

Zumindest verlieren Autofahrer während der Fahrt Lebensmöglichkeiten.

Von der Grundidee müssten Sozialisten doch gegen den Individualverkehr sein- oder?

Wie kann man nur die Position begründen, „giftfreies“ Gehen und Radfahren mit Gift produzierende Auto gleichwertig zu betrachten.

Für den Autoverkehr ist das mit einem Radius von zehn Kilometer für den Fahrer Nahbereich.

Alte Innenstädte, wenn sie ihren Charakter erhalten sollen, müssen autofrei sein.

Je bequemer die Autostraßen erreichbar sind, desto schneller entleeren sich Dörfer und  Stadtteile zugunsten von attraktiven Einkaufszentren. Aber: Jedes Dorf, jeder Stadtteil hat genug Einwohner, um das Dorf und den Stadtteil auch in sozialer Hinsicht autonom und interessant zu sein.

Wie konnten Fernseher und Autos diese riesige Macht über die Menschheit erreichen, ohne dass sie etwas dafür bekamen, sondern ihnen nur genommen wurde?

Autofahrer argumentieren ebenso egoistisch wie damals die Raucher bei dem Verbot, in öffentlichen Räumen nicht mehr rauchen zu dürfen.

Road movie ist eine irreführende Bezeichnung. Richtig wäre „Car movie“. Das Wesen des Autos ist, keinen Ort zu haben. Im Fahren ermöglicht das Auto die Erfahrung des Nichts.

3a  Da sie einen Kleinbus fahren, vermute ich, dass sie einen Handwerksbetrieb haben. 

Fasst man die Einzelexplosionen aller Motore zusammen, ist das eine Mega-Explosion, die die Erde zunehmend gefährdet.

Jeder Weg grenzt Erfahrungen ein und normiert.

Wir müssen die autofreien öffentlichen Räume erweitern, um  Menschen, nicht Autos zusammenbringen.

So ist es: „Ich gehe, also bin ich.“ und „Ich fahre Auto, also bin ich nicht.“

Je autofreundlicher die Innenstädte werden, desto uninteressanter werden sie. Dann siegen die Einkaufszentren auf der Grünen Wiese.

Am Hindukusch wird auch der motorisierte Individualverkehr verteidigt.

Das Auto, überhaupt Motore, töten äußeres Leben, aber auch das innere Leben ihrer Nutzer.

Der motorisierte Individualverkehr, nicht das Auto  ist das Problem.

Vermutung: Viele Rentner fahren mehr Auto als während ihrer Berufszeit. Offensichtlich schafft Autofahren als Selbstzweck Sinn.

Die normative Kraft des Faktischen (Jellinek) ist eine großer Unterstützerin des motorisierten Individualverkehrs, faktisch vielleicht das stärkste Argument.

Weil das Auto bei vielen Menschen ein Teil ihrer Identität bildet, hat Autokritik nur geringe Macht.

fSicherheitsüberhänge in grellen Farben für Fußgänger und Radfahrer sind ein Beleg für die Stärke und Aggression der Autos.

Die Menschen isolieren sich gegenüber ihren Mitmenschen durch Auto, Unterhaltungsmedien, Online-Käufe und interpretieren diese Isolation als Gewinn.

Merkwürdig: Je besser die öffentlichen Verkehrsmittel werden, desto stärker werden sie kritisiert. Und: Je mehr  und größer die Autos werden, desto weniger werden sie kritisiert.

Der zeitgemäße Bürger hält seinen SUV für unkonventionell, sportlich, ja revolutionär.

Kann man nicht gegen den motorisierten Individualverkehr mit dem Grundgesetz vorgehen? Erst jetzt wird offensichtlich, welche ungeheuerlichen Schäden von ihm ausgehen.

Das Auto beansprucht räumliche und geistige Leere für sich.

Die Täuschung über den motorisierten Individualverkehr ist gegenwärtig die größte und unverständlichste.

Wo der motorisierte Individualverkehr um 1970 noch erträglich war, hat er heute eine Hölle geschaffen.

Autofreies Leben  richtet keine Schäden an, sondern schafft Werte.

„Drei von vier Großstadtbewohner empfinden den Parkplatzmangel als größten Streßfaktor in ihrer Stadt“ (Fl. T. v. 10. 1. 17). Kapieren sie denn nicht, dass sie selbst die Verursacher dieses Mangels sind.

Eine Frage an Bodo Kirchhoff: Liebt man Italien, wenn man dieses Land ohne Not  mit dem Auto vom Norden bis Süden durchquert?

Falsch „Mein Auto und ich“, sondern „Mein Auto bin ich“

Ein Film während der Autofahrt erleichtert die Tortur der Fahrt.

Das Auto macht jeden sozialen  Lebenskern überflüssig. Für den habituellen Autofahrer gibt es keine Mittelpunkte mehr, sondern nur noch Netze ohne Zentrum.

In der motorisierten Welt lösen sich Begriffe wie nah und fern,Ferne und  Heimat auf. Alle Orte sind gleich entfernt. Unter Umstände ist ein räumlich nahgelegener Ort verkehrstechnisch weiter entfernt.

Sport zentriert sich auf Zeit und Erfolg. Motor und Sport sind gleichzeitig emporgekommen. Der Motor ist das Vorbild des Sports, d. h. der Sportler soll wie ein stets zu verbessernder Motor werden

Die großen Schriftsteller des 19. Jahrhunderts wie Thomas Hardy, Gustave Flaubert, George Sand wussten um die Schönheit und  Prägekraft naturnaher Räume.

Erst wenn man das Auto verlässt oder den Fernseher ausstellt, befindet man sich wieder in der Realität, die diesen Namen verdient.

Nicht das technische Vermögen des Menschen bzw. die Technik müssen kritisiert werden, das wäre wortwörtlich inhuman, sondern der unkritische, nichtproblematisierte Einsatz von Motoren.

Gehäusemenschen sind in Analogie zu Gehäuseschnecken Menschen, die ständig in Gehäusen leben, seien es Autos oder Gebäude.

Städte und Dörfer sind weitgehend ihrer individuellen Eigenarten beraubt worden, weil autogerecht geworden und deswegen zunehmend uninteressant.

Unterhaltungsmedien und motorisierte Verkehrsmittel  ignorieren ihre jeweilige Umwelt bzw. die Nutzer nehmen sie nicht mehr  angemessen wahr. Sie sind Kontaktvernichter.

Staus entstehen durch  Autos. Sie müsste eigentlich Entschädigungen bekommen, aber gleichzeitig Strafe bezahlen, weil sie ja Urheben dieser Staus sind.

Fast alle Autofahrer  schimpfen auf die Bahn. Das müssen sie auch im Angesicht der drohenden Klimakatastrophe. In der Psychologie bezeichnet man diese Strategie als Rationalisierung.

Nicht die Autokritiker, sondern diejenigen Autofahrer sind extrem, die aus Bequemlichkeit, Angst vor überraschenden Kontakten, , Lust am Fahren und/oder Identitätsgründen jede Distanz mit dem Auto zurücklegen.  

Wenn es stimmt, dass die gegenwärtige Orientierung der Menschheit auf motorisierter Technologie liegt und damit zur Klimakatastrophe führt, sind hier Verbote gerechtfertigt und notwendig.

Beim Autofahren und TV lernt man nichts Wesentliches hinzu, beim Gehen zumindest körperlich über sich selbst.

Städte sind auf Druck der Autolobby (Produzenten, Profiteure, Nutzer) enturbanisiert.

Die motorisierte Technik bestimmt die Gesellschaft. Momentan verfügt sie über die größte normative, verändernde Kraft.

Woher nehmen Autofahrer die Chuzpe, obwohl wesentlich Verursacher der Klimaverschlechterung und der Unwirtlichkeit der Städte und Dörfern, noch mehr Raum für sich zu fordern?

Wer in einer engen Straße wohnt, muss zumindest darauf verzichten, sein Auto vor der Haustür zu parken.

Konsequente Autofahrer als Kollektiv verhindern jegliche substantielle Verschönerung ihrer Stadt.

Für viele Autofahrer sind große Distanzen attraktiver als kurze.

Mit SUVs meine ich übergroße Autos wie Kleinbusse und Limousinen, wo Größe Selbstzweck ist,.

Die Mehrheit der SUV-Besitzer hat sich gerne im Abgasskandal täuschen lassen. Wer von ihnen hätte nicht seinen SUV gekauft, wenn er von dieser Täuschung gewusst hätte.

Viele Autofahrer haben zu ihrem Auto ein Verhältnis wie die Gehäuseschnecke zu ihrem Gehäuse, das ihr Haus ist.

Das Hauptmotiv für die Bevorzugung des Autos ist ein negatives, nämlich die Angst vor anderen Menschen. Im Auto ist man wie im Panzer relativ sicher vor ihnen.

Eisbären verlieren ihren Lebensraum, damit wir Auto fahren können. Diese Aussage ist  kausal belegbar.

Ich hoffe, dass die vermehrte Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln eine kritische Haltung zum motorisierten Individualverkehr erzeugt.

Der Sylter Verkehrsstau am 3. 1. 17 ist ein Menetekel zukünftiger Ereignisse.

Im Auto hat man alles im Griff – bis auf Störungen.

Der Asphalt ist wegen seiner autofreundlichen Leere beliebt und hat großen Einfluss auf das, was als schön empfunden wird. Als schön gilt nicht mehr die komplexe, „freie“ Natur empfunden.

Es mag ja sein, dass in bestimmten Situationen ein Auto gebraucht wird, aber müssen es gleich mehrere  und müssen sie gleich so groß sein?

Die Freiheit vieler 68iger war naturwüchsig ans Auto gebunden wie Harry Rowohlt. Aber das das Auto war kein Prestigeobjekt, Größe und Ausstattung spielte keine Rolle.  Die  Ente und der R4 genügten. Aber die negativen Folgen wurden verdrängt.  Erst die ökologische Bewegung dachte hier weiter.

Alles wird für das Auto verändert, nur das Auto selbst wird  nicht in Frage gestellt.

In Events sucht man Nähe zu anderen Menschen, nicht in der Mobilität. Deswegen: Macht die öffentlichen Verkehrsmittel zu dem, was sie wirklich sind, Events.

Je größer die Autos und stärker deren Motore werden, desto schneller tritt der endgültige Klimawandel ein.

Dichte Bebauung ist nur autofrei sinnvoll.

Es wäre viel gewonnen, wenn Abschied von der Vorstellung gewonnen würde, dass das Auto (neben dem Flugzeug) das einzige Verkehrsmittel sei, um Distanzen zu überwinden.

Wenn man den motorisierten Individualverkehr nicht in Frage stellt, sind der weitere autoorientierte Ausbau der Städte und die Erweiterungen der Autobahnen auf sechs  und mehr Spurenrational. Wenn man unnötige Bequemlichkeit nicht in Frage stellt, sind Autos sinnvoll.

Bewegungsfreiheit für Fußgänger und Radfahrer und für unumgängliche Autofahrten, aber nicht für Panzer Gigaliner und motorisierten Individualverkehr.

Autofreie Straßen sind der ideale Aufenthalts- und Spielort für Kinder. In der Soziologie nennt man das Straßenkindheit – die ich selbst noch erfahren durfte.

Autofreie Innenstädte könnten enorm an Attraktivität gewinnen. Die Straße wäre wieder ein Ort des Treffens und für Kinder Spielort. Selbst Kinderwagen könnte man bei Sonnenschein vor die Tür stellen. Vielleicht an der Peripherie ein Parkhaus für  Autos der Einwohner errichten. Auch werden sich dort wieder kleine Läden installieren.

Je bekannter ein Ort (sei es ein Schloß oder interessantes Landschaftsteil) desto gefährdeter wird seine Existenz, wenn die Massen mit Autos kommen. Das ist eine negative Dialektik zwischen Ort und Aufsuchenden.

Autos fördern  materielle und geistige Leere.

Zwei Techniken, die durch einen Hiatus getrennt sind: a) von Menschen, anderen Lebewesen und Naturkräften angetriebenen Hände, Werkzeuge und Maschinen und b) motorenangetriebene Maschinen. Dass diese für die Erde existentielle Unterscheidung nicht gemacht wird, ist wie der Begriff  Mobilität durch die Verhexung durch Sprache verursacht. Bei den  motorenangetriebenen Maschinen ist der Mensch bestenfalls nur noch Kontrolleur, in Fukushima war er selbst das nicht mehr.  

Die Bürger sehen die vom motorisierten Individualsystem verursachten negativen Folgen nicht, d. h. sie sehen neutral ohne wertende Kritik. Sie sehen normativ nur die Vorteile. Aber Kritik setzt Wertung voraus.

Alle Distanzen über fünfzig Meter legt er nur mit seinem Auto zurück, geht also nicht zu Fuß oder fährt mit dem Rad und behauptet mit Recht, er sei mobil.

Eine Autofahrt ist langweilig: nur  entgegenkommende Autos, Ampeln, begrenzende Gebäude  und Asphalt.

Sie waren auf eine der bekannten Ferieninseln geflogen. Gleich bei der Ankunft auf dem Flugplatz haben sie sich ein Auto gemietet, um die Insel zu erkunden. Genau analysiert: um die Insel nicht kennenzulernen.

Sankt Moritz verliert zunehmend an Faszination und Gäste. Meine Erklärung: Der Grund liegt in der ungezügelten Bebauung und dem mangelnden Willen, etwas gegen die Autoüberflutung zu tun.

Für Autofahrer macht der Satz „Der Weg ist das Ziel“ keinen Sinn. Sie  sind ausschließlich zielorientiert. Autofahrer leben in zeitlichen und räumlichen Punkten. Zwischenräume haben für sie keinen Wert.

Maxime: Für längere Strecken kommt nur die Schiene in Frage.

Gegen die Autoflut gibt es gesellschaftlich und privat nahezu keinen Gestaltungswillen und –kraft mehr. Jeder unbebaute Quadratmeter der Stadt wird grundsätzlich vom Auto  beansprucht. Das Ankommensziel der Autos ist, direkt vor dem Eingang von Gebäuden zu parken.

Selbst fahrende Autos bilden die Synthese aus den angeblichen Vorteilen des Transportiertwerdens und den Nachteilen des motorisierten Individualverkehrs.

Jede einzelne Fahrt mit dem Auto ist objektiv ein Beitrag zur Verschlechterung der Umwelt.

Der autonome Bürger geht die kleinen Distanzen. Werden die Bürger zu Konsumenten, werden entsprechend die Bürgersteige enger oder überflüssig.

Es wäre schon viel erreicht, wenn Autofahrer das Autofahren nicht postfaktisch, sondern auf Faktenbasis den motorisierten Individualverkehr kritisch sehen.

Motorenangetriebene Techniken wie Auto und Unterhaltungsmedien bringen gesunde Menschen in den Zustand des Als-Ob-Krankseins. Und wenn Menschen tatsächlich krank sind, soll mit Motoren eine Quasi-Gesundheit entstehen. Das geht aber nicht auf.

Schade: In meiner Umgebung, ich lasse unbestimmt, ob räumlich, freundschaftlich oder verwandtschaftlich,  gibt es zwei Maximalisten  besonderer Art: Einer von ihnen sitzt mindestens acht Stunden von abends bis weit in die Nacht hinein ununterbrochen vor dem Fernseher, der andere fährt ständig und ausschließlich  mit einem seiner Autos. Sein neu gekauftes E-bike steht unbenutzt im Keller.

Das Problem: Alle Gesellschaften der Welt sind von der Autopest befallen, und die meisten Bürger lieben diese Krankheit, d. h. sie fördern und fordern sie mit ihrer ganzen Lebensenergie, die aber dadurch, was nicht bemerkt wird,  immer schwächer wird.

Warum muss denn jedes Gebäude direkt vom Auto erreichbar sein?

Die Unwirtlichkeit der Städte ist  zumindest an  „normal“ befahrenen Autostraßen offensichtlich. Wohnbar im Sinne von Lebensqualität ist  nur noch an Straßen von kapillarischer Größe, die allein dem Quellverkehr dienen möglich.

Dekadent, dass das Auto direkt vor der Haustür stehen muss. Auch deshalb sind übrigens Einfamilienhäuser so beliebt. Sind denn 50 Meter Fußweg eine Zumutung oder ein Gewinn?

Die verdrängten negativen Seiten des motorisierten Individualverkehrs erschweren eine  rationale Diskussion.

Das Auto ist eine Waffe.

Nicht die Technik, sondern die allgegenwärtige Durchsetzung des Motors ist die Ursache der ökologischen und sozialen Krise.

Der Motor ist ein Teil der Technik, aber von besonderer destruktiver „Qualität“ in vielen Bereichen.

Im Jahr 2010 beschlossen alle 13 Tiger-Staaten, bis 2022 die wildlebenden Tiger zu verdoppeln. Jetzt ist Halbzeit und es sieht gut aus für das große Ziel. Nun zeigt eine aktuelle Studie, dass die erhoffte Tigerverdopplung stark gefährdet ist – durch den Straßenbau.

Familie Autosen sind für mich der Inbegriff von Mobilität: Über 40 000 Kilometer pro Jahr fahren sie mit ihren Autos.

Die Autoindustrie hat ein existentielles Interesse am Ausbau des Straßennetzes in allen Ländern der Erde.

Die meisten Bürger fahren nicht zu wenig, sondern zu viel mit dem Auto.

Sie müssen bettlägerig sein, denn ihre Autos sind  seit längerer Zeit bewegungslos. Bewegen heißt für sie allein, mit dem Auto fahren.

In dem Berliner Straßenmagazin „motz“ fand ich in der Ausgabe 07/16 den Begriff „Selbst-Mobilität“. Hier wird zum ersten Mal unabhängig von   meinem Begriff „Eigenbewegung“  der Unterschied ausgedrückt, des bisher zu wenig Beachtung fand, aber auf den alles ankommt. Der  abstrakten Oberbegriff Bewegung (bzw. Mobilität) verdeckt den  Unterschied zwischen Eigenbewegung (Selbst-Mobilität) und das vorzugsweise im Auto Transportiertwerden komplett: Im Modus der Fremdbewegung ist der Mensch körperlich und geistig fast unbeteiligt, also passiv, im Modus der Eigenbewegung ist er  in der gesamten Durchführung körperlich und geistig konstitutiv, also aktiv. Erkennt man diesen Unterschied, begreift man erst die großen und wichtigen Implikationen des Begriffs Eigenbewegung in Bezug auf den Körper,  auf die Seele  (Identität, Kognition, Emotion, Wahrnehmung, Wirklichkeitsverständnis), auf das Soziale (Kommunikation, reale Öffentlichkeit), auf Verkehrsstrukturen, auf den Energie- und Rohstoffverbrauch und last but not least auf das  Klima.

Die autogerechte Stadt ist faktisch immer noch das Hauptziel kommunalpolitischer Praxis

Viele Bürger nehmen die Verluste durch den motorisierten Individualverkehrs nicht wahr, d. h. blenden sie aus oder leugnen sie. Das ist subjektiv (ein Versagen) und objektiv ein Verlust.

5.Die Wohnwagen sind inzwischen oft ein mobiles Hochhaus oder eine mobile Villa vom Feinsten.

6.Travelling light ist für Wohnwageninhaber kein Thema.

Die Outdoor-Kleidung wird greller, weil der Autoverkehr immer gefährlicher wird.

Wer Billigkeit ohne Kosten für den Unterhalt des Autos berechnet, rechnet falsch.

Das Problem ist, dass Autofahrer die negativen Folgen des motorisierten Individualverkehrs nicht bedenken bzw. leugnen. Selbst ein Vater, der zwei Kinder im Autoverkehr verloren hat, lässt nichts auf das Auto kommen.

Eine Möglichkeit: Alternative Verkehrsstrukturen auf Zeit, experimentell verwirklichen

Der Mensch soll bzw. will selbst zum Motor werden.

12 Statt Gefängnis, Zuchthaus oder gar Tod, wäre heute die weit wirksamere Strafe, das Verbot mit dem Auto zu fahren oder Unterhaltungsmedien zu nutzen.

Gibt es denn tatsächlich ein Recht, die Luft  ohne Notwendigkeit zu verschmutzen? So „Ich fahre gerne Auto“ oder aus Bequemlichkeit oder…

Wie nach 1945 für viele Deutsche die Naziideologie als schrecklicher Irrtum entpuppte, so hoffe ich, dass Gleiches bald mit der Autoideologie geschieht.

Autobahnen und Schnellstraßen haben keine Bürgersteige.

Der Hass vieler Autofahrer auf die Bahn, so muss man es wohl nennen, hat ihren Ursprung in der nicht vollzogenen Selbstkritik.

Er hat auf beiden Augen Star und damit eingeschränkte Sehfähigkeit. Obwohl er mitten in der Stadt wohnt, ist seine größte Sorge, dass er bald nicht mehr Auto fahren darf.

Tote sind absolut bewegungslos, Autofahrer und Fernsehende fast.

20. Einkaufen ohne Auto ist heute nicht mehr vorstellbar und wird deswegen auch nicht mehr realisiert.

21. Der freie Autofahrer will jeden Ort mit dem Auto anfahren, geht das nicht, spricht er von Willkür.

Es ist schon beeindruckend, mit welcher Dreistigkeit Autofahrer den größten Teil des Verkehrsraumes für sich beanspruchen. Ohne jegliche Selbstkritik bezüglich Klimawandel, Gesundheitsschäden, Landschaftsverbrauch, Unwirtlichkeit der Stadt, das Gefahrenpotential für ihre Mitwelt.

Öffentliche Verkehrsmittel  belasten weniger die Umwelt, bieten viele Möglichkeiten zum Kennenlernen von Neuigkeiten, sind für einen selbst gesund. Welch ein Segen, wenn man an dem täglichen Kampf der Autos auf den Straßen nicht teilnimmt.  

Ein Auto  braucht zum Funktionieren keine Liebe. Vielleicht sind sie  auch deshalb so beliebt. Das gilt nicht für Tierhalter.

Ein Motor braucht eine ganz andere Art von Pflege als Lebewesen. Beide „Pflegen“ kann man nicht vergleichen, sie gehören verschiedenen Kategorien an.

Extreme Nutzer von Unterhaltungsmedien und Autos verlieren das Bewusstsein und das Wissen für das menschliche Maß. Sie kennen keine Grenzen mehr, die der Geher und Leser kennt.

  1. Autos und Unterhaltungsmedien enteignen den eigenen Körper und Geist. Sie stellen Körper und Geist still. Unterhaltungsmedien und Autos „entheimaten“ bzw. entwurzeln.

  2. Minimalforderung: Auto und Haus müssen räumlich getrennt werden.

  3. Wie es Hochhäuser gibt, so auch inzwischen Wohnwagen mit entsprechender Höhe.

  4. Autofahrer werden nicht trauern, wenn es bald keine Bürgersteige mehr gibt bzw. diese nicht mehr benutzt werden. Warum nicht? Nur Bürger laufen – und die werden weniger. Die Nichtnutzung der Bürgersteige ist ein Indiz dafür, dass die Bürger verschwunden sind. Denn zum Bürger gehört auch die Eigenbewegung.

  5. Je autofreundlicher eine Stadt, desto hässlicher ist sie.Das gilt nun für alle Städte der Welt.

  6. Für viele Bürger ist das Auto nicht zweite, sondern erste Natur.

  7. Autofahren hat viel mit Funktion und wenig mit Substanz zu tun.

  8. Autos bekommen innen immer mehr Wohnzimmercharakter.

  9. Autofahren und Fernsehen ist das Gegenteil vom Leben.

  10. Zeitgemäße Nachbarn sind für andere Nachbarn unsichtbar, aber hörbar, zwar nicht ihre Stimmen, aber ihre Motore in Form von Autos, Rasenmäher usw.

  11. An den Peripherien unserer Städte, wo sich McDonalds, Einkaufszentren, Autohäuser, Industrieanlagen komprimiert finden, ist ästhetisch schlicht die Hölle.

  12. Zeitgemäße Bürger haben keine funktionierenden Füße mehr, sondern nun vier Räder.

  13. Es gibt keinen Parkplatz an der Gaststätte, weil wohl jeder Gast allein mit dem Auto kam. Alle regen sich auf. Keiner begreift, dass er selbst Teil des Problems ist.

  14. Extensive Autofahrer, insbesondere wenn sie Rentner sind, sind kreativ im Finden von Gründen, warum sie den ganzen Tag ihre Autos bewegen müssen.

  15. These: Rentner fahren mehr Auto als Berufstätige.

  16. Zwei relativ kleine Menschen haben sich ein ca. 20 Meter langes Gefährt angeschafft, bestehend aus einem Kleinbus und einem villenartigen Wohnwagen mit allem denkbaren Komfort. Nun kutschieren sie ständig durch Europa und meinen, ein sinnvolles Leben zu führen. Aber es ist weder sinn- noch sinnenvoll.

  17. Die Vorgärten werden immer kleiner, um Platz für die vielen Autos, Wohnwagen, und aufgebockten Motorboote zu haben.

  18. Wer auf vier Rädern mobil ist, kann das nur auf Asphalt tun.

  19. Sowohl beim Sehen von Unterhaltungssendungen als auch beim Autofahren ist der Anteil der Eigenenergie und damit Erfahrung minimal.

  20. Worin besteht der Unterschied zwischen einem Form-1-Rennen und Verkehr auf den Straßen? Ich weiß es nicht.

  21. Der motorisierte Individualverkehr hat den Städten ihre architektonischen Eigenarten und damit ihre Geschichte genommen. Sie sind fast alle zum Verwechseln gleich, bis auf einige Highlight-Inseln wie Dome, Schlösser, Rathäuser, usw. Und zwar real und im Bewusstsein, durch die Unterhaltungsmedien im Bewusstsein.

  22. Moderne Straßennetze zerstören die jeweilige Landschaft und Stadt.

  23. Ein Fernseher im Auto ist eine doppelte Flucht vor der äußeren Wirklichkeit oder resultiert aus der richtigen Einschätzung, dass aus dem Auto die Wirklichkeit sowieso nicht zugänglich ist.

  24. Nach dem Urlaub beginnt vor den Häusern wieder das Starten, Rangieren, Einparken der viele Autos, Wohnwagen und Anhänger mit Motorbooten.

  25. Erlangung von Bequemlichkeit ist nun ein absolutes Argument für jedes Tun. Es ist ein hinreichendes Argument für jede Schweinerei.

  26. Die Welt wird zunehmend eine motorisierte.

  27. Motore sind die modernen Sklaven, die sich aber wehren.

  28. „I go to work to pay für the car I bought to go to work.“

  29. Ohne motorisierten Individualverkehr hätte jedes größere Dorf und Stadtviertel noch einen Kaufmann.

  30. Im Wartenraum eines Unfallkrankhauses sitzen zwei Männer, die einen Autounfall einigermaßen überstanden haben. Was lesen sie? Automobilzeitschriften.

  31. Werbung für ein bestimmtes Automodell „Geschaffen, um ihre Zeit zu veredeln.“

  32. Motore haben das Können und teilweise motorfreie Technik vielfach verdrängt.

  33. Die Ausstattung moderner Wohnwagen ist vom höchsten technischen und Konsumniveau. Wohnwagenbesitzer  sind heute Luxus-Nomaden.

  34. Jedes fahrende  Auto stößt Gifte aus und zerstört (übrigens auch stehend sind sie ein Problem). Und trotzdem meinen Autofahrer, sie hätten auf Autofahren ein Naturrecht.

  35. Vielleicht entstand das größte „Zerstörungswerk“ durch den motorisierten Individualverkehr, d. h.  die Zerstörung von autofreien Strukturen und die Verhinderung neuer, autofreier Strukturen.

  36. Vor hundert Jahren waren Grundstücke am Canal in Oxford nicht gefragt, weil die dort fahrenden Kohlenschiffe so viel Dreck emittierten. Seit diese nicht mehr fahren, sind sie sehr gefragt, weil ein Stück Paradies entstanden ist. Wenn die Belastungen durch Autos in den großen Straßen beendet sind, wird wohl Gleiches sich entwickeln.

  37. Heutzutage das Auto in Frage zu stellen, löst das gleiche ungläubige Staunen hervor, als ob man das Atmen verbieten wolle.

  38. Das Auto hat wegen seiner Destruktivität viel zu viel Rechte und damit Macht.

  39. Gehe an einem x-beliebigen Nachmittag durch eine x-beliebige Vorstadt. Wenn du die Autofluten siehst, weiß du, dass die Menschen und das System, in dem sie leben, ökologisch höchst verantwortungslos geworden sind– und das ist auch eine Form von Verrücktheit.

  40. Die Formel-1-Rennen sind die reine Ausgeburt von aggressivem Irrationalismus.

  41. Man müsste in Fernsehapparat einen Mechanismus einbauen, der spätestens nach drei Stunden den Fernseher bedinungslos abstellt. Täglich viele Stunden fernsehen, ist geistiger Suizid.

  42. Der Anteil des Lebens im beim Fernsehen und Autofahren sehr gering.

  43. Die erste Information über den gehabten Urlaub besteht darin, von der  Anzahl der gefahrenen Kilometer zu berichten.

  44. Appell an die Gemeinden: Der Quellverkehr von Privatautos ist schon schlimm genug, aber vollkommen inakzeptabel  ist der Durchgangsverkehr, den muss sich die Gemeinde zumindest vom Leib halten.

  45. Die Wohnwagenmanie  lebt vom Mythos des Zigeunerlebens oder gar der Nomaden, aber auf höchstem materiellen Niveau

  46. Autos machen ständig Krach, stinken und sind zerstörerisch. Zudem ist ein  Auto ein mobiler Schweinekoben mit viel Komfort.

  47. Autos und Schusswaffen haben viel Gemeinsames.

  48. Asphalt ist der denkbar hässlichste und langweilige Straßenbelag.

  49. Den Fernseher anstellen heißt gleichzeitig, das Denken ausstellen und

  50. sein  Leben auf den Sparmodus umstellen.

  51. Besser vom motorisierten Isolationsverkehr statt vom Individualverkehr zu sprechen.

  52. Alternative: Die Schweiz hat zumindest einen Teil ihres Reichtums in den öffentlichen Verkehr investiert. In der Schweiz braucht man kein Auto – und doch fahren so viele mit ihm. Warum?Jede Autofahrt belastet bzw. zerstört mehr oder weniger der Durchfahrene.

  53. Der motorisierte Individualverkehr ist kein Teil der Lösung.

  54. Straßenbauämter haben die Aufgabe, den motorisierten Individualverkehr immer und überall wenn möglich zu optimieren.

  55. Zwei Monate mit Wohnwagen auf Campingplätzen und Autobahnen in Portugal, heißt: Man kennt zumindest kulturell und sozial nicht Portugal.

  56. Wie langweilig ist sinnlich nur eine Autofahrt im Gegensatz zu einer Bus- oder Zugfahrt – und keiner der Autofahrenden bemerkt es.

  57. Auf Knöpfe drücken lässt keine Mimesis zu.

  58. Familie Petersen sollte man wegen ihrer vielen Autos Familie Autosen nenne, gegen diese Umbenennung hätte sie wohl auch nichts. Familie Autosen sorgt übrigens dafür, dass meine Theorie der Klimaverschlechterung nun zweifelsfrei eintritt.

  59. „Verband fordert Straßensteuer für alle“. Aber ich will gar nicht an einer Straße wohnen, mir genügt ein Weg.

  60. Die Umwandlung vom Weg zur Autostraße ist die Ursache der Zerstörung der Landschaft. Alle diese Veränderungen geschehen aus der Perspektive des Autos und aus der  Perspektive von motorisierten landwirtschaftlichen Fahrzeugen

  61. Das griechische Wort „autos“ kann nur das Auto selbst für sich in Anspruch nehmen,  aber nicht seine Insassen.  

  62. Wie inzwischen Hotels rauchfrei sind, müssten sie auch frei von Fernsehapparaten sein. Das gilt auch für die autofreie Stadt

  63. Das Wort „autofrei“ hat für mich immer die unangenehme Ähnlichkeit und Klang von „judenfrei“. Lösung: „Frei von“ darf nur für schädliche Dinge, niemals für Menschen gelten.

  64. Der Fernseher im Hotelzimmer ist für mich ein klares Zeichen des Missbrauchs von Medien. Nicht Medien an sich kritisieren, sondern deren Missbrauch.

  65. Logik der Wirtschaft: Ökologische Investitionen sind nur dann akzeptabel, wenn sie sich sofort rechnen. So das neue Eisenbahnnetz in China.

  66. Wenn eine Bahnlinie existiert, ist es inakzeptabel, einen Bus zu nehmen. Das Motte lautet: von der Straße auf die Schiene.

  67. Die momentane Welle der SUVs und ähnlichen Fahrzeugen ist ein Beleg für die ungeheure Faszination des Autos - auch heute noch in breiten Bevölkerungsschichten.

  68. Zwischen Fußball in der heutigen Form und Formel-1-Rennen gibt es viele Gemeinsamkeiten.

  69. Warum machen die Menschen wegen des Krachs, der Verschlechterung des Klimas, der Zerstörung der Städte und Landschaften, der Selbstzerstörung nicht Revolution gegen den motorisierten Individualverkehr?

  70. Vor dem Hotel parken überwiegend große Fahrzeuge. Plötzlich kommt mir ein Pferdewagen entgegen. Welch ein Labsal.

  71. Selbst wenn die Erdzerstörung eine offensichtliche Tatsache geworden ist, wird es immer noch Stimmen geben, die aus egoistischen Gründen diese Situation nicht zur Kenntnis nehmen werden.

  72. Am Ferchenbach in Bayern am Wasserfall auf einer Bank sitzen, im Hintergrund der Karwendel. Was ist dagegen optisch und akustisch ein Porsche?

  73. Außerhalb eventueller eigener Vorteile, hat der motorisierte Individualverkehr nur katastrophale Folgen.

  74. Das Auto ermöglicht "dynamische Konzentrationen" wie Events an verschiedenen Orten und zu Zeiten.

  75. Ein Auto  braucht zum Funktionieren keine Liebe. Vielleicht sind sie  auch deshalb so beliebt. Das gilt nicht für Tierhalter.
  76. Ein Motor braucht eine ganz andere Art von Pflege als Lebenwesen. Beide „Pflegen“ kann man nicht vergleichen, sie gehören verschiedenen Kategorien an.
  77. Extreme Nutzer von Unterhaltungsmedien und Autos verlieren das Bewusstsein und das Wissen für das menschliche Maß. Sie kennen keine Grenzen mehr, die der Geher und Leser kennt.
  78. Autos und Unterhaltungsmedien enteignen den eigenen Körper und Geist. Sie stellen Körper und Geist still. Unterhaltungsmedien und Autos „entheimaten“ bzw. entwurzeln.
  79. Minimalforderung: Auto und Haus müssen räumlich getrennt werden.
  80. Wie es Hochhäuser gibt, so auch inzwischen Wohnwagen mit entsprechender Höhe.
  81. Autofahrer werden nicht trauern, wenn es bald keine Bürgersteige mehr gibt bzw. diese nicht mehr benutzt werden. Warum nicht? Nur Bürger laufen – und die werden weniger. Die Nichtnutzung der Bürgersteige ist ein Indiz dafür, dass die Bürger verschwunden sind. Denn zum Bürger gehört auch die Eigenbewegung.
  82. Je autofreundlicher eine Stadt, desto hässlicher ist sie.Das gilt nun für alle Städte der Welt.
  83. Für viele Bürger ist das Auto nicht zweite, sondern erste Natur.
  84. Autofahren hat viel mit Funktion und wenig mit Substanz zu tun.
  85. Autos bekommen innen immer mehr Wohnzimmercharakter.
  86. Autofahren und Fernsehen ist das Gegenteil vom Leben.
  87. Zeitgemäße Nachbarn sind für andere Nachbarn unsichtbar, aber hörbar, zwar nicht ihre Stimmen, aber ihre Motore in Form von Autos, Rasenmäher usw.
  88. An den Peripherien unserer Städte, wo sich McDonalds, Einkaufszentren, Autohäuser, Industrieanlagen komprimiert finden, ist ästhetisch schlicht die Hölle.
  89. Zeitgemäße Bürger haben keine funktionierenden Füße mehr, sondern nun vier Räder.
  90. Es gibt keinen Parkplatz an der Gaststätte, weil wohl jeder Gast allein mit dem Auto kam. Alle regen sich auf. Keiner begreift, dass er selbst Teil des Problems ist.
  91. Extensive Autofahrer, insbesondere wenn sie Rentner sind, sind kreativ im Finden von Gründen, warum sie den ganzen Tag ihre Autos bewegen müssen.

  92. These: Rentner fahren mehr Auto als Berufstätige.

  93. Zwei relativ kleine Menschen haben sich ein ca. 20 Meter langes Gefährt angeschafft, bestehend aus einem Kleinbus und einem villenartigen Wohnwagen mit allem denkbaren Komfort. Nun kutschieren sie ständig durch Europa und meinen, ein sinnvolles Leben zu führen. Aber es ist weder sinn- noch sinnenvoll.
  94. Die Vorgärten werden immer kleiner, um Platz für die vielen Autos, Wohnwagen, und aufgebockten Motorboote zu haben.
  95. Wer auf vier Rädern mobil ist, kann das nur auf Asphalt tun.
  96. Sowohl beim Sehen von Unterhaltungssendungen als auch beim Autofahren ist der Anteil der Eigenenergie und damit Erfahrung minimal.
  97. Worin besteht der Unterschied zwischen einem Form-1-Rennen und Verkehr auf den Straßen? Ich weiß es nicht.
  98. Der motorisierte Individualverkehr hat den Städten ihre architektonischen Eigenarten und damit ihre Geschichte genommen. Sie sind fast alle zum Verwechseln gleich, bis auf einige Highlight-Inseln wie Dome, Schlösser, Rathäuser, usw. Und zwar real und im Bewusstsein, durch die Unterhaltungsmedien im Bewusstsein.

  99. Moderne Straßennetze zerstören die jeweilige Landschaft und Stadt.
  100. Ein Fernseher im Auto ist eine doppelte Flucht vor der äußeren Wirklichkeit oder resultiert aus der richtigen Einschätzung, dass aus dem Auto die Wirklichkeit sowieso nicht zugänglich ist.
  101. Nach dem Urlaub beginnt vor den Häusern wieder das Starten, Rangieren, Einparken der viele Autos, Wohnwagen und Anhänger mit Motorbooten.
  102. Erlangung von Bequemlichkeit ist nun ein absolutes Argument für jedes Tun. Es ist ein hinreichendes Argument für jede Schweinerei.
  103. Die Welt wird zunehmend eine motorisierte.
  104. Motore sind die modernen Sklaven, die sich aber wehren.
  105. „I go to work to pay für the car I bought to go to work.“
  106. Ohne motorisierten Individualverkehr hätte jedes größere Dorf und Stadtviertel noch einen Kaufmann.
  107. Im Wartenraum eines Unfallkrankhauses sitzen zwei Männer, die einen Autounfall einigermaßen überstanden haben. Was lesen sie? Automobilzeitschriften.
  108. Werbung für ein bestimmtes Automodell „Geschaffen, um ihre Zeit zu veredeln.“
  109. Motore haben das Können und teilweise motorfreie Technik vielfach verdrängt.

  110. Die Ausstattung moderner Wohnwagen ist vom höchsten technischen und Konsumniveau. Wohnwagenbesitzer  sind heute Luxus-Nomaden.
  111. Jedes fahrende  Auto stößt Gifte aus und zerstört (übrigens auch stehend sind sie ein Problem). Und trotzdem meinen Autofahrer, sie hätten auf Autofahren ein Naturrecht.
  112. Vielleicht entstand das größte „Zerstörungswerk“ durch den motorisierten Individualverkehr, d. h.  die Zerstörung von autofreien Strukturen und die Verhinderung neuer, autofreier Strukturen.
  113. Vor hundert Jahren waren Grundstücke am Canal in Oxford nicht gefragt, weil die dort fahrenden Kohlenschiffe so viel Dreck emittierten. Seit diese nicht mehr fahren, sind sie sehr gefragt, weil ein Stück Paradies entstanden ist. Wenn die Belastungen durch Autos in den großen Straßen beendet sind, wird wohl Gleiches sich entwickeln.
  114. Heutzutage das Auto in Frage zu stellen, löst das gleiche ungläubige Staunen hervor, als ob man das Atmen verbieten wolle.
  115. Das Auto hat wegen seiner Destruktivität viel zu viel Rechte und damit Macht.
  116. Gehe an einem x-beliebigen Nachmittag durch eine x-beliebige Vorstadt. Wenn du die Autofluten siehst, weiß du, dass die Menschen und das System, in dem sie leben, ökologisch höchst verantwortungslos geworden sind– und das ist auch eine Form von Verrücktheit.
  117. Die Formel-1-Rennen sind die reine Ausgeburt von aggressivem Irrationalismus.
  118. Man müsste in Fernsehapparat einen Mechanismus einbauen, der spätestens nach drei Stunden den Fernseher bedinungslos abstellt. Täglich viele Stunden fernsehen, ist geistiger Suizid.
  119. Der Anteil des Lebens im beim Fernsehen und Autofahren sehr gering.
  120. Die erste Information über den gehabten Urlaub besteht darin, von der  Anzahl der gefahrenen Kilometer zu berichten.
  121. Appell an die Gemeinden: Der Quellverkehr von Privatautos ist schon schlimm genug, aber vollkommen inakzeptabel  ist der Durchgangsverkehr, den muss sich die Gemeinde zumindest vom Leib halten.
  122. Die Wohnwagenmanie  lebt vom Mythos des Zigeunerlebens oder gar der Nomaden, aber auf höchstem materiellen Niveau
  123. Autos machen ständig Krach, stinken und sind zerstörerisch. Zudem ist ein  Auto ein mobiler Schweinekoben mit viel Komfort.
  124. Autos und Schusswaffen haben viel Gemeinsames.
  125. Asphalt ist der denkbar hässlichste und langweilige Straßenbelag.
  126. Den Fernseher anstellen heißt gleichzeitig, das Denken ausstellen und sein  Leben auf den Sparmodus umstellen.
  127. Besser vom motorisierten Isolationsverkehr statt vom Individualverkehr zu sprechen.
  128. Alternative: Die Schweiz hat zumindest einen Teil ihres Reichtums in den öffentlichen Verkehr investiert. In der Schweiz braucht man kein Auto – und doch fahren so viele mit ihm. Warum?Jede Autofahrt belastet bzw. zerstört mehr oder weniger der Durchfahrene.
  129. Der motorisierte Individualverkehr ist kein Teil der Lösung.
  130. Straßenbauämter haben die Aufgabe, den motorisierten Individualverkehr immer und überall wenn möglich zu optimieren.
  131. Zwei Monate mit Wohnwagen auf Campingplätzen und Autobahnen in Portugal, heißt: Man kennt zumindest kulturell und sozial nicht Portugal.
  132. Wie langweilig ist sinnlich nur eine Autofahrt im Gegensatz zu einer Bus- oder Zugfahrt – und keiner der Autofahrenden bemerkt es.
  133. Auf Knöpfe drücken lässt keine Mimesis zu.
  134. Familie Petersen sollte man wegen ihrer vielen Autos Familie Autosen nenne, gegen diese Umbenennung hätte sie wohl auch nichts. Familie Autosen sorgt übrigens dafür, dass meine Theorie der Klimaverschlechterung nun zweifelsfrei eintritt.
  135. „Verband fordert Straßensteuer für alle“. Aber ich will gar nicht an einer Straße wohnen, mir genügt ein Weg.
  136. Die Umwandlung vom Weg zur Autostraße ist die Ursache der Zerstörung der Landschaft. Alle diese Veränderungen geschehen aus der Perspektive des Autos und aus der  Perspektive von motorisierten landwirtschaftlichen Fahrzeugen
  137. Das griechische Wort „autos“ kann nur das Auto selbst für sich in Anspruch nehmen,  aber nicht seine Insassen.  
  138. Wie inzwischen Hotels rauchfrei sind, müssten sie auch frei von Fernsehapparaten sein. Das gilt auch für die autofreie Stadt

  139. Das Wort „autofrei“ hat für mich immer die unangenehme Ähnlichkeit und Klang von „judenfrei“. Lösung: „Frei von“ darf nur für schädliche Dinge, niemals für Menschen gelten.
  140. Der Fernseher im Hotelzimmer ist für mich ein klares Zeichen des Missbrauchs von Medien. Nicht Medien an sich kritisieren, sondern deren Missbrauch.
  141. Logik der Wirtschaft: Ökologische Investionen sind nur dann akzeptabel, wenn sie sich sofort rechnen. So das neue Eisenbahnnetz in China.
  142. Wenn eine Bahnlinie existiert, ist es inakzeptabel, einen Bus zu nehmen. Das Motte lautet: von der Straße auf die Schiene.
  143. Die momentane Welle der SUVs und ähnlichen Fahrzeugen ist ein Beleg für die ungeheure Faszination des Autos - auch heute noch in breiten Bevölksschichten.
  144. Zwischen Fußball in der heutigen Form und Formel-1-Rennen gibt es viele Gemeinsamkeiten.
  145. Warum machen die Menschen wegen des Krachs, der Verschlechterung des Klimas, der Zerstörung der Städte und Landschaften, der Selbstzerstörung nicht Revolution gegen den motorisierten Individualverkehr?
  146. Vor dem Hotel parken überwiegend große Fahrzeuge. Plötzlich kommt mir ein Pferdewagen entgegen. Welch ein Labsal.
  147. Selbst wenn die Erdzerstörung eine offensichtliche Tatsache geworden ist, wird es immer noch Stimmen geben, die aus egoistischen Gründen diese Situation nicht zur Kenntnis nehmen werden.
  148. Am Ferchenbach in Bayern am Wasserfall auf einer Bank sitzen, im Hintergrund der Karwendel. Was ist dagegen optisch und akustisch ein Porsche?
  149. Außerhalb eventueller eigener Vorteile, hat der motorisierte Individualverkehr nur katastrophale Folgen.
  150. Das Auto ermöglicht "dynamische Konzentrationen" wie Events an verschiedenen Orten und zu Zeiten.
  151. Das Auto ermöglicht das punktgenaue Erreichen ohne Abweichungen eines Zieles  - aber das mit großen Verlusten.
  152. Je größer die Fernsehschirme sind, um so eher verdecken sie die Leere der Inhalte.
  153. Bilder wirken nur visuell - wenn überhaupt, reale Dinge wirken auf alle Sinne. Bilder kennen keinen Widerstand, aber Gegenstände ja

  154. Fernsehen und Autofahren sind keine lebendigen Tätigkeiten, bestenfalls deren Schwundformen. Sie gehören nicht zur Lebenswelt.

  155. Das Auto oder der Zug ermöglichen, eine Landschaft mit einem Minimum an Kontakten mit ihr  zu durchrasen. Wandern ermöglicht ein Maximum an Kontakt.
  156. Gute Kommunalpolitik schützt die Gemeinde vor Gefahren. Im Moment geht die größte Zerstörungskraft vom motorisierten Individualverkehr aus, auch wenn sie mit Elektromotoren ausgerüstet sind.
  157. Geographisches Bewussstsein  hat gegenwärtig Insel-Strukturen, nicht ständig sich erweiternde Radien
  158. Elektroautos sind nicht die Lösung, auch nicht selbstfahrende Autos. Letztere sind Ausdruck von Übersättigung.
  159. Die Entwicklung der SUVs zu immer größeren Einheiten spiegelt die Entwicklung der immer größer werdenden Großlimousinen in der USA in den Sechzigern – und hoffentlich den baldigen Niedergang der SUVs
  160. Der motorisierte Individualverkehr hat einen starken destruktiven Effekt wie die Furie des Krieges – aber sanfter, unbemerkt, bejaht.
  161. Die erste Phase der Zerstörung von Dörfern, Städten, Landschaften, Tradition  und Kommunikation geschah durch den motorisierten Individualverkehr. Zweite  Phase: Auf den Trümmern entsteht eine sekundäre Auto-Zivilisation, d. h. nichts geht mehr ohne Auto.

  162. Ob man die Augen zumacht oder ständig fernsieht und Auto fährt, kommt aufs Gleiche hinaus.
  163. Schwerstarbeit heute: Jeden Abend seit Jahrzehnten ohne Ausnahme von 19 Uhr bis weit in die Nacht vor dem Fernsehapparat sitzen zu müssen.
  164. Die Wörter  Höhle und Hölle klingen nicht nur ähnlich, sondern haben auch viel Gemeinsames. Übrigens bildet ein laufender Fernseher im dunklen Zimmer eine Art Höhle.
  165. Wer Straßen sät, wird Verkehr ernten, wer Rad- und Fußwege baut, wird Fußgänger und Radler vermehren.“
  166. Rund um die Uhr fernsehen heißt, auf Eigenes zu verzichten.
  167. Wer habituell ständig den Fernseher anstellt, schaltet gleichzeitig sein Denken aus.
  168. Überlandbusse zu nutzen, ist inakzeptabel,  weil sie die sinnvolle Maxime „Von der Staße auf die Schiene“ unterlaufen.  Unserer Straßen sind sowieso schon überfüllt, nun zusätzlich durch die repaide Zunahme von in Größe und Ausstattung villenartigen Wohnwagen. Der Druck, das bestehende Straßennetz noch weiter auszubauen, wird stärker.
  169. Ein Urlaub im Wohnwagen in Portugal vergrößert die Wasserflächen am Nordpol.
  170. Kein Mensch, der noch genug Leben in sich hat, kann der Einsicht widersprechen, dass der motorisierte Individualverkehr die Städte, Dörfer und Landschaften nahezu unbewohnbar gemacht hat.
  171. Der Autofahrer beansprucht für sein Auto die gleiche Freiheit der Bewegung wie für seinen Leib.
  172. Durch Gebrauch von motorisierten  Maschinen entsteht vermotorisiertes Denken und Fühlen, was rein funktional ist.
  173. Ein Haus kann den öffentlichen Raum stören, Autos tun es immer.
  174. Ohne Motore gäbe es kein Anthropozän.
  175. Die Negation des motorisierten Individualverkehrs ist ein entscheidender Beitrag  zur Nachhaltigkeit, d. h. ein drastische Reduzierung der Belastung der Erde.

  176. Motorisiert durch die Landschaft rasen, hat nichts mit ihrer Aneignung zu tun.

  177. Die Zahl der Autos und ihre Größe nehmen stark zu, das Aufheulen der Motorräder wird häufiger – und die geschmolzenen Eisflächen am Nordpol vergrößern sich.  
  178. Heutige Alltagslogik: Wenn kein Auto vor dem Haus steht, müssen zumindest Teile der Bewohner dieses Hauses abwesend sein.
  179. Das Wort „autofrei“ hat für mich immer die unangenehme Ähnlichkeit und Klang von „judenfrei“. Lösung: „Frei von“ darf nur für schädliche Dinge, niemals für Menschen gelten.  
  180. Wenn das Paradies nicht mit dem Auto erreichbar ist, will keiner mehr dorthin.

  181. Das griechische Wort „autos“ kann das Auto für sich in Anspruch nehmen,  aber nicht seine Insassen.

  182. Wer beim Wort Erfahrungen an Erfahrungen im Auto denkt,  wird getäuscht, das sind nämlich keine Erfahrungen – im Gegenteil. Das Autofahren verhindert Erfahrungen, es sind keine Erfahrungen.
  183. Die Vermotorisierung der Lebenswelt kann man auch akustisch erkennen bzw. nachvollziehen.
  184. Wenn das Auto im Mittelpunkt der Planung steht, dann entsteht die autogerechte Stadt, wenn der Mensch im Mittelpunkt steht, dann entsteht die humane Stadt bzw. Urbanität.
  185. Die Wesensbestimmung des Autos ist Fahren, es muss Fahren, das ist der Grund seines Seins. Deshalb hat es absolut kein Verständnis für jegliche Hindernisse. Übrigens denkt der Autofahrer, dass er denkt, aber er denkt nur die Logik des Autos nach. Ein statisches Auto ist ein Widerspruch. Gleiches gilt für Fernsehapparate, sie müssen on-line sein. Fernsehen und Auto determinieren die Erfahrungen, genauer die „Auto- und Medienerfahrungen“.Das Straßennetz nicht enger verknüpfen heißt immer, es auch  vergrößern bzw. verbreitern.
  186. Am schlimmsten wird es, wenn Motore zum Selbstzweck werden wie in Formel-1-Rennen.
  187. Motore fressen Leben, genauer: die Maschinen, die von Motoren angetrieben werden.
  188. Das Auto fährt in  Gegende bzw. nach Orten, die von riesigen Parkplätzen umgeben sind und über breite Straßen verfügen, die von diesem Ort schnell wegführen. Ideale Beispiele: Stadien, Sport- und Eventhallen, Einkaufszentren. Das ist leider die Gebrauchs-Architektur der Zukunft.
  189. Man kann eine schöne Landschaft auch rein akustisch zerstören.
  190. „Die Erkenntnisse der "Umweltgerechtigkeitsforschung" lassen sich auf einen kurzen Nenner bringen: Die Konsumenten der schädlichen Immissionen sind in der Regel nicht identisch mit deren Produzenten“ (aus einem Leserbrief).
  191. Der so genannte Strukturwandel von Dörfern und Klein- und  Mittelstädten ist real eine Zerstörung, die nur durch den motorisierten Individualverkehr ermöglicht wurde.

  192. Wenn man ständig Auto fährt, und meint, man sei in Bewegung, ist das aus der Perspektive der Eigenbewegung eine von der Autoindustrie verstärkte Täuschung.

  193. Haupteinsicht, die immer noch in weiten Kreisen unter einem Tabu steht: Motore ersetzen lebendige Bewegungen, d. h. Eigenbewegung.

  194. Das Auto dient mehreren  Funktionen, so nicht nur der sozialen und räumlichen Kontaktvernichtung, sondern auch als moderne Einkaufskorb schlechthin. Dass das nicht ein Auto, sondern ebenso ein Fahrrad sein könnte, ist nicht im Denkhorizont des zeitgemäßen Bürgers vorhanden. Dass dem so ist, merkt man sofort, wenn man vor den Einkaufszentralen die riesigen Autoparkplätze und die mickrigen Fahrradständer sieht.

  195. Motore bestimmen die Welt bzw. ihren Fortgang, der eben kein Gehen ist.

  196. Die Faszination des Autos beruht oft auch  auf Angst, d. h. etymologisch auf Enge, die man im Auto wieder findet.

  197. Ein E-Bike ist von der Form, wenn man nicht genau hinsieht, ein Fahrrad, vom Antrieb her gesehen wird es immer mehr ein Motorrad – oder  ist es schon oft.

  198. Die Herrschaft der Motore hat die massive Reduktion von Menschsein, Kultur und Gesellschaft zur Folge.

  199. Motore haben je nach Fall wesentlich mehr Nach- als Vorteile.

  200. Was die Motoren einerseits an Bequemlichkeit ermöglichen, müssen andererseits ihre Nutzer durch Sport ausgleichen. Tun sie es nicht, lauern Dickwerden und andere Krankheiten.

  201. Autos und Unterhaltungsmedien ermöglichen eine Existenz außerhalb der Lebenswelt. Ein Hausschwein existiert, ein Wildschwein lebt.

  202. Bald möglich, weil es die innere Logik des konsumtiven Fortschritts ist: Ein Leben ohne Gehen und Eigenbewegung. Ohne Eigenbewegung sind der Mensch und andere Lebewesen kein Ich, sondern ein Es, das transportiert wird.

  203. Ein Motor oder ein vom Motor bestimmtes Verhalten kennt keine Empathie.

  204. Heute Abend trat das ein, was ich schon lange erwartet hatte, weil es in der Logik der technischen Entwicklung liegt: Mir begegneten auf dem Weg zwei Elektro-Motorräder, die von einem stolzen Ehepaar gefahren wurden.

  205. Wir haben in unserer Stadt ein gutes Busnetz und leider zu wenige Bürger, die es in Anspruch nehmen.

  206. Das Netz der Motoren und das Straßennetz, das Schönheit verunmöglicht und vieles andere zerstört, wird immer enger und effektiver.
  207. Autofahrer zerstören die Oberflächen der Straßen, haben aber gleichzeitig absolut kein Verständnis für Reparaturleistungen, wenn sie in ihrer „Autofreiheit“ Einschränkungen hinnehmen müssen.  
  208. Ständiges Autofahren und Konsum von Unterhaltungssendungen sind die Schwundform von aktivem Leben – wenn man hier überhaupt noch von vita activa sprachen kann.
  209. Formel-1-Rennen zu verfolgen, ist der absolute Höhepunkt von Geschmacklosigkeit und Unsensibilität gegenüber der Umwelt.
  210. Beim Konsum von Filmen und Bildern fühlt und riecht man nichts. Bei Filmen und Bildern übernimmt der Kameramann die Bewegungen des Auges, das Wahrgenommene ist keine Wirklichkeit (sie wirkt nicht), sondern technisch erzeugte Veränderungen aus Oberflächen wie Filmmaterial oder Bildschirmen? 
  211. Sie haben jetzt einen großen Wohnwagen und damit ein zweites Haus, das sie pflegen müssen, also Mehrarbeit.
  212. Autofahrer haben kein Unrechtbewusstsein, obwohl sie dazu allen Grund hätten. Das ist eine gigantische Verdrängung.
  213. Fernsehen und Autofahren erfordern fast keine Eigenleistung.

  214. Die Quantität des Motoreneinsatzes ist die entscheidende ökologische Messgröße.
  215. Technik hat keinen Humor, keine Reflexionsfähigkeit, keine Freiheit. Deswegen: Mensch, werde nicht zu einem technischen Ding!

  216. Wenn eine Stadt oder Region nicht die Kraft aufbringt, massiv den motorisierten Individualverkehr einzudämmen, sind sie verloren bzw. enden in absoluter Hässlichkeit, nämlch in der „Schönheit“ eines Müllberges.

  217. Früher waren überwiegend  Menschen auf den Straßen, dann dominierten Autos, bald wohl nur noch Roboter.

  218. Düsteres Zukunfts-Szenario: Die Wohnungen des Menschen werden nicht Immobilien, also statische Gebäude, sondern werden  ausschließlich aus Wohnmobilden, Wohnschiffen und vielleicht aus „Wohnflugzeugen“  bestehen. Wohnorte im traditionellen Sinne wird es nicht mehr geben. Diese dominante Tendenz  wird  als absolute Freiheit gefeiert, es ist aber eine leere Freiheit.

  219. Nicht Maschinen oder Techniken enthalten das gegenwärtige gewaltige Veränderungspotential, sondern das steckt in den Motoren. Also der Antrieb, d. h. nicht Menschen bzw. andere Lebewesen oder die natürlichen Energie  wie Wind, Wasser und Sonne, sondern die Motore schaffen erst die Bedingungen für diesen Wandel, den man am besten mit dem Begriff Anthropozän erfasst.

  220. Das Verhältnis von Fußgängern und Autos auf den Straßen verändert sich rasant zugunsten des Autos. Inzwischen sind Fußgänger eine kleine Minderheit. Ich hoffe, dass sie nicht verboten werden.

  221. Ein Mitbürger: „ Schlechtes Wetter, Verhäßlichung der Welt – na und, ich habe dafür meine Medien, die viel interessanter als die Wirklichkeit sind.“

  222. Man fährt heute in den Urlaub nicht nach einem bestimmten Ort, sondern in ein Land (als Metapher für eine sehr große Fläche).

  223. Das Auto ist auch eine Art Generation Kopf unten.

  224. Motore schreiten nicht, deshalb macht es auch sprachlich keinen Sinn, Motore mit Fortschritt in Verbindung zu bringen.

  225. Vielleicht etwas überspitzt: Aus der Perspektive des Lebens und des Lebendigen ist eine mehrstündige Autofahrt und Fernsehkonsum eine Art Aufenthalt in einem Totenreich.

  226. Autofahrer verzichten auf ihre körperliche und psychische Wirksamkeit und auf Erfahrungen, die diesen Namen verdienen.

  227. Im Auto kann die wirkliche Umwelt nicht wirken.

  228. Autos und Fernseher absorbieren das Leben.
  229. Warum bemerken die Auto-Fetischisten nicht, dass sie die Ferienregion, die sie mit dem Auto besuchen, zumindest in ihrer Schönheit reduzieren.
  230. Es gibt zwei Idealtypen bezüglich der Nutzung von Motoren: Typ A: So viel Motoreneinsatz wie möglich, um es so bequem zu haben. Typ B: So viel Eigenbewegung wie möglich.

  231. Motorkraft hat nichts mit Lebenskraft zu tun.
  232. Autos verschlechtern nicht nur das Klima, sondern zerstören dort, wo sie massiv auftreten, auch Atmosphären.

  233. Sie wohnen an der Ostsee, baden aber lieber in der Nordsee. Dafür nehmen sie gerne eine zweistündige Autofahrt in Kauf. Ich kenne übrigens auch den umgekehrten Fall.

  234. Lebensqualität ist auch, kein Auto und keinen Fernseher zu haben.

  235. Der motorisierte Individualverkehr ist in bestimmten Situation sinnvoll, aber gesamt gesehen ist er eine Katastrophe.
  236. Macht die Urlaubsregion nicht autogerecht, sondern deren Gäste offen für deren Schönheiten.

  237. Das Opfer der Motorisierung ist das Leben.

  238. Der Preis für den motorisierten Individualverkehr sind Klimaverschlechterung, Verhäßlichkeit der Städte  und Landschaft, Uneigentlichkeit und Zukunftsverdüsterung.

  239. Autokompatible „Wege“ sind naturfrei.

  240. Die gegenwärtige VerSUVung moderner Autos.  
  241. Umfrage: „Wann haben Sie das letzte Mal einen Bürgersteig mehr als hundert Meter benutzt?“. Ich befürchte, dass die Mehrheit diese Frage mit „Vor langer Zeit“ bejaht.  

  242. Die Transformation der Städte in autogerechte und der Landschaften in Verkehrssysteme ist jetzt nahezu abgeschlossen. Das ist die bestehende  Faktizität - und ist der Hauptgrund, dass das Auto nicht mehr in Frage gestellt werden kann, ja darf.

  243. Ich habe das Privileg, einen Fahrer zur Verfügung, genauer einen Lokführer zu haben.

    In den letzten Jahren ist die Ersetzung des Menschen durch Autos in unseren Straßen nahezu abgeschlossen. Jetzt werden alle Autos zu SUVs. D. h. Ökologie ade – und was SUVs mit Sport zu tun haben, ist mir vollkommen schleierhaft.
  244. Trotz gewisser Aufklärungserfolge ist leider immer noch gültig: Autokritik ist immer noch die unpopulärste Kritik in unserer Gesellschaft – zumindest in der Provinz. Aber die Vernunft wird sich durchsetzen.

  245. "The end of walking. In Orwellian fashion, Americans have been stripped of the right to walk, challenging their humanity, freedom and health" (Antonia Malchik).

  246. Eine Beziehung ist eine Bedeutung. Wer nur noch Beziehungen zu seinem Auto an sich und den Unterhaltungsmedien an sich hat, hat fast keine anderen Bedeutungen mehr. Autos und Unterhaltungsmedien werden zur Sucht, wobei diese Sucht sich auch inhaltlich verabsolutiert.
  247. Der zeitgemäße Bürger bewegt sich immer weniger. Er ist fast still gestellt. Er sitzt die meiste Zeit im Auto, vor dem Laptop und Fernsehapparat.

  248. Wo Motore laufen, gibt es kein Sein.

  249. Obwohl  die meisten Bürger alle Distanzen im Auto zurücklegen, blenden sie alle negativen Folgen aus, d. h. abstrahieren vom Auto.

  250. Eine  Bahnfahrt  ist interessant, weil in ihr  menschliches Leben und Spontaneität herrscht.

  251. Werte können bekanntlich auch negative Dimensionen annehmen. So hat der motorisierte Individualverkehr hat für mich den höchst möglichen negativen Gebrauchswert.

  252. Menschen im Fernsehen sprechen ihre Zuschauer nie persönlich an, auch wenn sie ständig diesen Eindruck zu erzeugen  versuchen.

  253. Ein Recht auf  Wohnwagen kann man auch daraus nicht ableiten, dass man es körperlich anders nicht mehr schaffen kann.

  254. Eine Rückmeldung zum Thema motorisierter Individualverkehr:

    "Mein Leiden an den Autos (Privatverkehr) geht sehr tief. Wie du richtig vermutest, hat es wohl in erster Linie mit einer allzu hohen Wahrnehmungsfähigkeit und Durchlässigkeit zu tun. Dafür, was die Hofierung der Automobilität in den letzten 100 Jahren mit unseren Städten, Dörfern, Landschaften angerichtet hat und weiterhin anrichtet. Dafür, wie die dadurch bedingte allgegenwärtige Zerstörung kleinräumiger Strukturen und sozialer Berührungspunkte unser aller Leben beeinflusst und verändert (hat). Wie diese Veränderungen von einer Mehrheit wie eine Naturgewalt hingenommen oder ganz ausgeblendet werden. Apropos Wahrnehmung: Ich stelle immer wieder fest, dass die wenigsten Leute überhaupt (noch) wahrnehmen, in welch irrsinnigem Ausmaß dem Auto (eigentlicher Lebens-)Raum zugestanden wird. Die Tatsache etwa, dass eine Quartierstrasse beidseitig zugeparkt ist von Blechkarossen, allzu oft gigantischen SUVs (in der Schweiz gibt's besonders viele davon, und es werden ständig mehr), die statistisch 23 von 24 Stunden stehen, und wenn sie fahren, in 8.5 von 10 Fällen eine Person transportieren, erscheint den wenigsten absurd genug, sich dagegen zur Wehr zu setzen. Wer es doch tut, wird als Autohasser abgekanzelt, der sich der Moderne und ihrem unaufhaltsamen "Fortschritt" (?) verschließt. Kinder haben auf der Strasse (wie alles andere Unkontrollierbare) ohnehin nichts mehr zu suchen, die gehören auf den Spielplatz oder in sonstige klar umgrenzte Zonen, in denen sie die freie Fahrt nicht behindern. Vorbei die Zeiten, in denen Städter und Dorfbewohner noch nicht auf beiden Augen blind waren und vorbeifahrende Autos mit Steinen bewarfen, weil sie ein Gespräch mitten auf der Strasse oder das Spiel der Kinder unterbrachen.

    Das alles zu sehen (vor allem), zu hören, davon zu lesen, tagtäglich, und die Akzeptanz oder zumindest Gleichgültigkeit/Resignation zu spüren, tut mir unendlich weh. Wie geht's dir dabei, wie kannst du selbst dich dagegen schützen? Ja, es gibt seit einigen Jahren eine weltweite, mehr oder weniger verzweifelt aufbegehrende Gegenbewegung, an die man sich klammern darf, aber sie ist nur in einigen westlichen Zentren/Städten aktiv; andernorts geht die Automobilmachung ungebremst und exponentiell weiter. 

    "Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch." Ohne Hölderlins Zuspruch würde es mir schwer fallen, zu hoffen" (verfasst von A. Cohen).

  255. Frühkindliche Erziehung zum Auto: Der sechsjährige Erich zeigt stolz auf das Nummernschild des SUVs seiner Eltern mit den Anfangsbuchstaben seines Namens EN. Erich ist  bereits jetzt schon  ein begeisterter Autofan.  

  256. Die Diktatur des motorisierten Individualverkehrs ist nicht nur brachial, sondern durch keine Begründung gerechtfertigt.

  257. Der konsequente Einsatz von Motoren ist eine partielle Selbstnegation ihrer Nutzer.

  258. Nicht die Technik, sondern der Motor ist das große Problem gegenwärtiger Gesellschaften.

  259. Viele Menschen denken und fühlen zunehmend wie Motore.

  260. Inzwischen ist für viele ehemalige Bürger das große Auto (möglichst mit großem Wohnwagen) zum  eigentlichen Heim geworden. Der Möglichkeitsraum des Autos ist deshalb ihre reale, Medien ihre virtuelle Heimat.

  261. Der Mensch  verpanzert sich nicht nur selbst, sondern wirkt in seinem Handeln auch wie ein Panzer.

  262. Beim stundenlangen Fahren im Auto befindet man sich in einem dynamischen Gefängnis und beim stundenlanges Fernsehen ist einem  statischen Gefängnis. Autofahren, Fernsehen und Gefängnis haben strukturell gemeinsam, dass sie von der Umwelt isoliert sind. Insassen von Autos, Fernsehsituationen und Gefängnisaufenthalt haben also das gleiche Schicksal. Der Unterschied besteht darin, dass der Gefängnisaufenthalt mit Zwang durchgesetzt wird, während Auto- und Fernsehaufenthalt dagegen freiwillig auf sich genommen wird.

  263. Inzwischen ist für viele ehemalige Bürger das große Auto (möglichst mit großem Wohnwagen) zum  eigentlichen Heim geworden. Der Möglichkeitsraum des Autos ist deshalb ihre reale, Medien ihre virtuelle Heimat.

  264.  „Mehr als ein Drittel der öffentlichen Flächen gehört den Autos“ (in autofrei leben).

  265. Schon wieder ein massiver Eingriff auf den Kern der individuellen Freiheit: Prag verbannt Segways aus der Altstadt.

  266. Die zunehmende Motorisierung des Landes, der Luft und des Wassers.

  267. Ein Vergleich der Situation des Autofahrers mit dem Nutzer von öffentlichen Verkehrsmitteln: Die Impulse, die ein Autofahrer verarbeiten muss, bestehen aus den Signalen der Ampeln. ein Blick auf seinen Tachometer, auf andere Autos, auf die Fahrbahn, eventuell auf Radfahrer und Fußgänger. Der Nutzer von Bussen und Bahn sieht primär lebendige Mitmenschen: Lachende oder Traurige mit unendlichen Zwischentönen, Kinder und Erwachsene, Vereinzelte oder  in Gruppen, Arme und Reiche, Stolze und Bedrückte, Einheimische und Fremde. Manchmal gibt es ein kleines Gespräch oder ein Lächeln. Ich jedenfalls finde die hier mir begegnende Welt unendlich interessanter.
  268. Verallgemeinert: Das Auto ist ein Vernichter bzw. „Verunmöglicher“  wesentlicher Kontakte, auch zu sich selbst. Es zwingt den Fahrer, sich auf Unwesentliches zu konzentrieren.
  269. Fährt man in einem halbleeren Zug parallel an einer mit Autos überfüllten Autobahn vorbei, wird einem der Wahnsinn des motorisierten Individualverkehrs erst richtig bewusst.

  270. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren ist grundsätzlich Fremdbewegung, aber doch  mit viel mehr  Eigenbewegung verbunden als mit dem Auto fahren.
  271. Das Problem, über das Auto aufzuklären, besteht darin, dass immer noch viele Menschen meinen, der motorisierte Individualverkehr sei naturwüchsig.
  272. Der Motor ist ein Spezialfall der Technik.  

  273. Technik hat keinen Humor, keine Reflexionsfähigkeit, keine Freiheit.  Deswegen: Mensch, werde nicht zu einem technischen Ding!
  274. „Leuten,  die in einem sausenden, staubaufwerfenden Automobil sitzen, zeige ich immer mein böses und hartes Gesicht, und sie verdienen auch kein besseres. Sie denken dann, dass ich ein Aufpasser und Polizist in Zivil sei, von hohen Obrigkeiten und Behörden beauftragt, auf das Fahren aufzupassen, mir die Nummer des Fahrzeugs zu merken und solche später zu hinterbringen. Ich schaue da stets finster auf die Räder, aufs Ganze und nie auf die Insassen, welche ich verachte und zwar keineswegs persönlich, sondern rein grundsätzlich; denn ich begreife nicht und werde niemals begreifen, dass es ein Vergnügen sein kann, so an allen Gebilden, Gegenständen, die unsere schöne Erde aufweist, vorüberzurasen, ….“. Dies schrieb  Robert Walser (1878 – 1956) bereits 1916 in „Der Spaziergang“. Von diesem genialen Schriftsteller könnte übrigens die ökologische Bewegung viel lernen.

  275. Der zeitgemäße bzw. aktuelle Freiheitskämpfer kämpft für die Freiheit der Waren, so für die Freiheit der Rasenmäher zu jeder Zeit angeschmissen zu werden, so für die Freiheit des Autos, so schnell zu fahren, wie es kann.

  276. Wer noch nicht die Aggressivität und Hässlichkeit des Autos erkannt bzw. erfühlt hat, möge sich mehrere Minuten auf eine Autobahnbrücke stellen und runterschauen.

  277. Im Zustand  längeren Nutzung von Motoren wird deren Kritik unterdrückt bzw. verdrängt, verunmöglicht. Das thematisiert Heidegger unter Zuhandenheit.

  278. Wer  in der Analyse und Diskussion um die Zukunft der Stadt den motorisierten Individualverkehr als naturwüchsig bewertet und deshalb ausklammert, hat entweder im Denken schlapp gemacht oder ist ein Feigling oder ein uneingeschränkter Egoist.  
  279. Sie haben das Nummernschild ihres Autos nicht mit den Anfangsbuchstaben ihres Namens, sondern mit denen ihres sechsjährigen Sohnes ausgefüllt. Das nenne ich  erfolgreiche frühkindliche Erziehung zum Auto pur.

  280. Noch schiebt der Dreijährige mit großem Elan sein  Spielzeugauto. Ich befürchte, bald will er nicht mehr schieben, sondern fahren.

  281. Der Satz „Ich fahre, also bin ich“ war für mich bisher mehr ein Wortspiel, heute drückt dieser Satz immer mehr psychische Realität aus.

  282. Massiver Medienkonstum entwertet Wirklichkeit.

  283. Wir brauchen Technik, allerdings nicht, um den Einsatzbereich von Motoren ständig zu erweitern, sondern um den Motoreneinsatz  effizienter  zu machen und zu minimieren.

  284.  Hat die Wertschätzung von Ruhe und Schönheit mit Sensibilität zu tun, so auch mit der Präferenz für bestimmte Schriftsteller wie Robert Walser, Franz Kafka,   W. G. Sebald oder Michael Ende? Hat der Spaß an lauten  Motoren mit Orientierung an bestimmte Fernsehsendungen zu tun? 

  285. Der Klimapakt verlangt kurze Wege, um das Auto stehen zu lassen oder gar abzuschaffen.

  286. Im 2. Weltkrieg drangen deutsche Soldaten mit Panzern und schwerem Kriegsgerät in die benachbarten Länder ein, heute dringen viele deutsche Touristen mit großen Wohnwagen und Limousinen wiederum in die benachbarten Länder ein.

  287. Autos und Unterhaltungsmedien stiften keine Heimat.

  288. Handarbeit im Garten ist garten- und umweltkompatibel. Motoreneinsatz ist indiskutabel. Und wenn trotzdem, dann nur mit schlechtem Gewissen und auf Alternativen sinnend.

  289. Im Stadium des Zuhandenen, z. B. beim Rasenmähen, kann das Tun nicht reflektiert werden und deshalb entsteht kein schlechtes Gewissen.

  290. Die Autobahn ist die ideale Welt des Autos. Auf ihr gibt es  nur in den Autos Menschen, ansonsten ist die Autobahn menschenleer. Verallgemeinert: Je dichter der Autoverkehr, desto menschenleerer wird die Umwelt.
  291. Wir müsssen die Faszination für Autos als unbegründet entlarven. Die Umwelt des Autofahrers ist das Auto mit einem Fenster, durch das allein visuell immer unschärfer Objekte für kurze Zeit erscheinen. Die wahrnehmbaren Objekte nehmen mit zunehmender Geschwindigkeit ab.
  292. Sie freut sich, dass es nun endlich dem  Sommer entgegen geht. Allerdings nicht, weil es wärmer wird, sondern weil sie jetzt endlich wieder jede Woche den Rasenmäher anwerfen kann.

  293. Lärm und Krach ist der Einbruch in den Frieden.

  294. Die geraden Alleen im Barock und die geraden Autobahnen heute sind Antizipationen reiner Bewegung.

  295. Das Auto ist die Hauptursache der globalen  Veränderungen. Dass das Auto selbst wiederum Voraussetzungen hat, ist trivial.

  296. Motorisierte Technologien = Menschen ohne Inneres und Subjektivität.

  297. Aus einer (fiktiven) Umfrage zur nahen Zukunft: „Liebe Bewohner der Stadt und der Region! Um das Angebot zu vergrößern und die Preise niedriger zu machen, muss man die Zahl der Einkaufsmöglichkeiten verkleinern und idealiter auf ein Zentrum fokussieren. Das heißt auch, die jetzigen Einkaufsmöglichkeiten  aufzulösen und das heißt auch, dass Sie, lieber Autofahrer, je nach Wohnadresse weitere Wege nehmen müssen bzw. nehmen dürfen, d. h. als Chance zum Fahren begreifen. Deswegen bitten wir Sie uns kurz die zumutbare Distanz zwischen Ihrer Wohnadresse und dem zukünftigen Einkaufszentrum im Kreis anzukreuzen:  0 - bis 20 Kilometer, 0 - bis vierzig Kilometer, 0 - bis sechzig Kilometer, 0 - Ich akzeptiere jede Entfernung.“

  298. Ankommende Autos sind wie anrückende Panzerverbände.

  299. Bahnfahren bei großen Distanzen ist Rationalität im Sinne von Schadensbegrenzung.

  300. Selbst durch einen Wald mit einem Auto zu fahren, ist sinnlich gesehen immer ein Indoor-Aufenthalt.

  301. Der Wohnwagen xy „ist für eine Zweierbesatzung gedacht, die gern viel fährt und üppigen Stauraum braucht“ (FAZ).

  302. Die Stadt kann man auch als lebendigen Körper interpretieren. Wie ein lebendiger Körper möglichst keine Krankheiten in sich aufnehmen will, so muss eine Stadt Autos wegen ihrer vieldimensionalen Aggressivität aus ihren Mauern ausschließen bzw. höchstens in sehr begrenztem Maße einlassen. Es gibt keinen Grund Autos mit Fußgängern und Radfahrern rechtlich und faktisch gleich zu setzen.

  303. Ich möchte gerne an einem unbefestigten, zumindest nichtasphaltiertem  Weg wohnen.
  304. Wir machen die dreidimensionale Erdoberfläche für Räder zweidimensional.
  305. Ich formuliere nicht eine Kritik der Technik, sondern eine Kritik der Motore. 

  306. Weltweit sind inzwischen alle Städte autogerecht, d. h. Orte des Gestanks, des Krachs, der Hässlichkeit, der Abwesenheit von Leben – und die große Mehrheit der Bürger trauert nicht.

  307. Wo das Auto herrscht, hat das Leben keinen Platz.

  308. Reflektiert auch die Alternativen zum motorisierten Individualverkehr in folgender Reihenfolge: das Gehen, das Radfahren und die Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln. Diese Alternativen belasten  die Stadt nicht, sondern machen sie zu dem, was eine Stadt ausmacht = Urbanität.

  309. Zu den vielen Vorteilen der Eigenbewegung im Alltag gehören auch zeitökonomische und Motivationsgründe.

  310. „Autos rein, Menschen raus – oder umgekehrt?“ Und: Autolawine verdrängte  Bevölkerung  (aus autofrei leben, ein Muss zum Lesen).

  311. In sensiblen Stadtteilen dürften nur Bürger wohnen, die auf das Auto verzichten.

  312. Soweit ich weiß, hat ein Panzerfahrer keinen rechtlichen Anspruch darauf, jede Straße befahren zu dürfen. Warum haben eigentlich Autofahrer das Recht,  jede Straße zu befahren und jedes Haus mit dem Auto erreichen zu dürfen, da das Auto grundsätzlich nichts anderes als ein kleinerer Panzer ist.

  313. Filme und Kulissen haben das gleiche Defizit: Sie sind keine Wirklichkeit, sie sind eine Täuschung, weil sie vorgeben, Wirklichkeit zu sein.

  314. Wenn Raum in Zeitbegriffen des Autos  ausgedrückt wird, ist das eine  Mißachtung  des Raumes und des Menschen.

  315. Wo noch vor einem Jahr im Vorgarten unserer Nachbarn ein Tulpenbaum stand, steht jetzt ein Wohnmobil.
  316. Was früher das Primäre war, z. B. die Landschaft, ist heute das Bild von der Landschaft, d. h. die Realität ist das Sekundäre. Aus den alten Selbstverständlichkeiten  Natur, wirkliche Wirklichkeit, realen Menschen wird das Unverständliche.

  317. Die Wahrscheinlichkeit, Nachbarn zu treffen, ist  in Einkaufszentren, Outletzentren oder auf Autobahnen wesentlich größer, als sie in ihrem Hause zu begegnen.

  318. Straßen mit  Autos  sind  menschenfeindlich, ohne Autos sind sie empty spaces.

  319. Die Inhalte der Medien sind nicht die Wirklichkeit.
  320. An meinem mehrstufigen Versuch, die Phasen meiner Rollkur bequemer zu bestimmen, kann man gut die dynamische Entwicklungskraft der Technik darstellen. Technik hat in der Motivation nach Bequemlichkeit ihren natürlichen Grund. Aber ab einer bestimmten Größe muss der Bequemlichkeit  Einhalt geboten werden.

  321. Die größte und teuerste Luxuslimousine kann nicht die Schönheit einer Naturlandschaft oder eines schönen Menschen ersetzen.

  322. Scheinbar beherrschen die Nutzer von Autos und Unterhaltungsmedien diese, aber real ist es umgekehrt.

  323. Die Siege der Autofahrer sind genau besehen  ihre Niederlagen, aber diese Einsicht lassen sie nicht zu.

  324. Im gewohnheitsmäßigen  Autofahrer konzentrieren sich viele negative Eigenschaften.

  325. Jede Straße, die eine Autostraße ist oder zu einer gemacht wird, ist keine.

  326. Erst ohne Auto ist man wirklich mobil.

  327. Jeden Abend stundenlang vor dem Fernseher sitzen, ist ein Weg ins Nichts.

  328. Autofahrer sollten ausgewildert werden, zwei Wochen im Engadin nur öffentliche Verkehrsmitteln zu nutzen.

  329. "Fakt ist: Man steht nicht im Stau, man bildet einen (Karsten Gehrke in einem Leserbrief).

  330. „In Hamburg ist die Luftverschmutzung viel schlimmer als man denkt. Fahrverbote drohen“ (Hamburger Morgenpost v. 18. 3. 16).

  331. Mein Ich muss zum Selbst (gr. autos) werden, d. h. sich von der Fremdherrschaft des Autos befreien. Das Selbst (gr. autos) ist etwas anderes als dein Auto.

  332. Im Auto ist man nicht draußen und schon gar nicht in der Natur, sondern von der der Umwelt abgeschirmt drinnen. Alles andere sind Illusionen oder Ideologien.  

  333. Wieviel gebaute Tradition wurde und wird durch den motorisierten Individualverkehr geopfert?

  334. Asphaltierte Straßendecken stehen für absolute Herrschaft.

  335. Inzwischen fährt die gesamte Menschheit solange, bis die Erde unbewohnbar sein wird.

  336. Das Auto ist der große Gleichmacher der Erdoberfläche, die Unterhaltungsmedien  des Geistes.

  337. Intensive Fernseher-  und Autonutzer gestalten ihr Leben nicht selbst. Auf Knöpfe oder Gashebel drücken ist kein aktives Gestalten.

  338. Der Gegensatz Stadt-Land existiert nicht mehr, sondern Autolandschaften stoßen auf Autolandschaften.

  339. Ein Fernsehapparat in einer Ferienwohnung  oder –hotel entwertet diese Region massiv. Ich suche deshalb immer Ferienwohnungen ohne Fernsehapparate, bin auch bereit, dafür einen Aufpreis zu bezahlen.

  340. In Riad sind Fußgänger äußerst selten und daher suspekt, denn man fährt prinzipiell mit dem Auto.

  341. Je autogerechter eine Landschaft oder eine Stadt verändert wird, desto mehr verlieren sie an spezifischem Wert.

  342. Noch einmal die Problematik des Oberbegriffs „Bewegung“. Dieser Begriff ist deswegen problematisch, weil er aktive Eigenbewegung und passive Fremdbewegung (Transportiertwerden, motorisierte Bewegungen). Nur die reine (abstrakte) Ortsveränderung ist beiden Begriffen gemeinsam, ansonsten bestehen keine Gemeinsamkeiten.  Die Eigenbewegung wird zudem auf Sport, Fremdbewegung auf das Auto bzw. Motorrad eingeengt. Die Alternative „Auto oder Sport“ lässt die eigentliche Domäne der Eigenbewegung, nämlich Eigenbewegung in Alltagssituationen, fast nicht mehr denk- und realisierbar.

  343. Wenn Faulheit ständig Fremdenergie (wie Motore) in Anspruch nimmt, ist das verwerflich und auch hässlich.

  344. Motore sind Teil der Erde. Ihr unnötiger Einsatz ist Ausbeutung.

  345. Wer mit dem Auto in den Urlaub in die  Schweiz fährt, dem ist nicht mehr zu helfen, denn dort gibt es das perfekte öffentliche Verkehrssystem, das zumindest  im Engadin  unentgeltlich ist.

  346. Ein zusätzliches Argument: Im Verb „erfahren“ hat „fahren“ noch die die Bedeutung von Gehen, nicht Ortsveränderungen in Wagen. Deshalb kann man im Auto keine Erfahrungen machen.

  347. Wie attraktiv und welche hohe Lebensqualität hätten die Städte der Welt ohne motorisierten Individualverkehr.

  348. Landschaft wird zunehmend zu Verkehrsräumen. Diese Räume sind gewissermaßen Träger von Verkehr, sie haben keinen Eigenwert mehr, sondern nur noch als Funktion für den Verkehr. 

  349. Autofahren und Fernsehen gehören nicht zur vita activa.

  350. Die neue Zivilisation: Hochhäuser und breite Autostraßen für zirkulierende Waren und Menschen.

  351. Technische Systeme müssen nicht immer verbessert werden, oft genügt die Stabilsierug guter technischer Systeme, so das europäische Netz der Eisenbahnen.
  352. Städte, die Autos in ihre Mauern ließen und lassen, haben ihre selbst erhaltende Aufgabe nicht erfüllt.

  353. Die ökologische Hauptaufgabe der Gegenwart weltweit ist schlechthin: Die Nutzung von Motoren drastisch zurückfahren.

  354. Die methodische Grenze von Alltagserfahrungen: Alles, was nicht mit dem Auto erreichbar ist, existiert nicht.  

  355. Motore machen die Nutzer zu einem funktionalen Nichts.

  356. Ich erkläre die unerträgliche Leichtigkeit des Seins als eine technisch Verursachte.

  357. Wer Autos und Autostrukturen schön findet, hat die Ästhetik um die Ästhetik des Bösen erweitert.

  358. Die Hässlichkeit von Asphaltflächen muss auch dem größten Autofreak deutlich werden, wenn er die asphaltierten Autostraßen von Schnee umsäumt im Sonnenlicht wahrnimmt.

  359. Ein Versuch, die Täuschung zu erklären, dass man sich bewegt, obwohl man sich nicht bewegt. Dazu folgende Situation: Wenn zwei Züge nebeneinander stehen und einer losfährt, denkt jeder Reisende zumindest für einen Augenblick, falls  kein dritter Bezugspunkt im Wahrnehmungsfeld steht,  sein Zug führe, was aber nicht der Fall sein muss. D. h. der Passagier bemerkt nicht, dass er „stehen bleibt“, d. h. dass er unbeweglich ist.  Übertragen auf die Situation des Autofahrers:  Der fahrende Zug ist das Auto, der stehen bleibende Zug ist der Passagier, der aber meint, er führe. Dieser   Moment der Täuschung im Zug wird beim Autofahren auf Dauer gestellt, denn der Autofahrer  ist davon überzeugt, er bewege sich, was eben nicht der Fall ist.

  360. Das Auto vereinheitlicht das Aussehen der Landschaften,  Dörfer und Städte weltweit. Das Anthropozen ist entscheidend vom Auto geformt worden.

  361. Erker, Ausbauten, Freitreppen an Häusern sind nicht autokompatibel und deswegen inzwischen zurückgebaut worden. Kurz: Die Häuserfronten sind flächig geworden.

  362. Staatskarossen kannte ich früher nur aus dem Fernsehen, heute dominieren sie den normalen Straßenverkehr.
  363. Die unsichtbaren Nachbarn verstecken sich im Haus oder im Auto.
  364. Sport im Fernsehen ansehen ist keine sportliche Betätigung.
  365. „Was machst Du heute Abend? Nichts, ich sehe fern.“
  366. Das Auto ist ein mobiles Gefängnis.
  367. Motore haben sich zwischen Mensch und Welt gestellt. Vielleicht auch zwischen Mensch und Gott.
  368. Im fahrenden Auto ist der Mensch gänzlich im Auto und gänzlich außerhalb der Welt. Das Auto ist total weltimmanent und damit  in seiner Zerstörungskraft.
  369. Während des Fahrens eines Autos sind vom Fahrer fast ausschließlich negative Eigenschaften gefordert: Schnelligkeit, Unbarmherzigkeit, Verantwortungslosigkeit gegenüber den Mitmenschen, der Umwelt und sich selbst. Aber das gilt nur während des Fahrens.
  370. Auch still stehende Autos sind Problemerzeuger. Sie vernichten Schönheit und Urbanität.
  371. Wann bekommen Komagucker und Komaautofahrer endlich die Nase voll? Komaautofahrer und Komafernseher sind nicht Teil der Öffentlichkeit.
  372. In dem Wort und Begriff „Angst“ ist die Bedeutung „Enge“ enthalten. D. h. die Präferenz für das Auto deckt sich meistens mit dem psychischen Zustand der Angst.
  373. Filme sind motorisierte Wahrnehmungen.

  374. Autoverbände schwappen ständig Giftwellen über und durch die Städte. Nur in der Werbung sind Autos ungiftig.

    Das Ausmaß der motorisierten Mobilität auf Basis von fossiler Energie hat längst das Maß der Belastbarkeit der Erde und der Menschen überschritten. 

  375. Die Herrschaft des Autos ist eine Niederlage des Menschen.

  376. Teure Autos sind   gekaufte Identität und Indikatoren für Ichschwäche.

  377. Asphaltierte Flächen sind immer hässlich.

  378. Mein Nachbar fährt nun nicht mehr Auto, jetzt sehe ich ihn fast jeden Tag. 
  379. Ich kenne Menschen, die jahrelang jeden Tag bis zu zehn Stunden ununterbrochen vor dem Fernsehapparat sitzen. Wenn das Fernsehen so eine Art Universität ist, wie sie behaupten, müsste es bei uns nur so von hochgebildeten Menschen wimmeln.
  380. Ihre Vorliebe für grelle Farbgestaltungen ergibt  sich meiner Ansicht nach zwingend durch ihre mehrstündigen Aufenthalt vor einem großen Farbbildschirm.
  381. Ob es in Peking oder Dehli während des  Smogalarms  noch immer Menschen gibt, die die Beschränkung des Autos als unsinnige Willkür sehen? 
  382. Beim Fernsehen ist man im Fernsehapparat, nicht in der Welt und auch nicht bei sich.
  383. Inzwischen haben nicht wenige Bürger mehr Merkmale, Bedürfnisse und Fähigkeiten eines Autos denn eines Menschen. Man sollte sie deswegen präziser als Auto bezeichnen. Ich glaube, sie hätten gegen diese Bezeichnung keinen Einwand, sondern würden sie  als Kompliment bewerten.Gleiches lässt sich wohl auch von so genannten Komaguckern sagen. Meines Wissens nach haben sich Standesämter bisher erfolgreich gewehrt,  „Auto“ und „Tele“ als Vornamen anzuerkennen.    

  384. In einem Zeitungsartikel werden die Verkehrsproblem in der Altstadt auf zu enge Straßen zurückgeführt. Das Auto selbst ist in diesem Zusammenhang ein absolutes Tabu.

  385. These: Wer aus Bequemlichkeit, also nicht aus Notwendigkeit Auto fährt, sieht auch viel fern aus Langeweile.  

  386. Vor der Zeit des motorisierten Individualverkehrs herrschte in vielen  Städten das menschliche Maß. Deswegen waren sie  durchgängig schön. Heute hat die Schönheit nur noch inselartige Ausdehnung.  
  387. Die faktisch dominierende Maxime der Gegenwart „Freie Fahrt für die Erderwärmung.

  388. Beim Rauchen sieht die Gesellschaft langsam dessen Irrationalität ein, wann tritt diese Einsicht für das  Autofahren ein?

    Die duale Struktur des Autos: Glänzende Oberfläche und in der Regel unsichtbare Destruktionspotenzen.  

  389. Nicht nur die Erderwärmung nimmt ständig zu, sondern auch die Autos vergrößern und vermehren sich ständig in Form von SUVs, Großlimousinen und Privatbussen.

  390. Das Auto hat ein anderes Maß als der Mensch. Autogerecht ist kategorial etwas anderes als menschengerecht, es sei denn, der Mensch interpretiert sich selbst als Auto bzw. folgt  der Logik des Autos.
  391. Der motorisierte Individualverkehr „reeuklidisiert“ den gekrümmtem Raum.

  392. Die absolute Beweglichkeit des Bewusstseins ist Modell für Informations- und Verkehrstechnologien.
  393. Die schönsten „Ecken und Stellen “ der Städte sind für den Autoverkehr entfernt  worden, d. h. Treppen, Unebenheiten, enge  Straßen usw. wurden beseitigt.
  394. Das Auto ist der eigentliche Handelnde.
  395. Sich vom Auto befreien ist ein großer Befreiungsschlag – auch ästhetisch.
  396. Ein Berg mit Autostraßen ist keiner.

  397. Wo Autos rasen, herrscht kein menschliches Maß.
  398. Endlich nutzt er auch den Bus, allerdings kein öffentlichen, sondern er hat sich einen gekauft.
  399. Der eigentliche Skandal sind nicht die Manipulationen an den Abgaswerten, sondern das Auto selbst.  
  400. Wir müssen vernünftig nach dem Sinn und Unsinn der technologischen Produkte und Einstellungen fragen. Unsinnig sind z. B. SUVs.  

  401. Eine nicht unmögliche Vermutung: Der Westen zerstört nicht die Ölfelder der IS, weil er das Öl  braucht. Wer die Öllieferungen des IS verhindert, schwächt objektiv das Wirtschaftswachstum.

  402. „Das Auto ist ein Auslaufmodell“. Hoffentlich stimmt dieser Satz. 

  403. Maxime: Motoreneinsatz so wenig wie möglich,  denn Motore ersetzen auch sinnvolle und zumutbare lebendige Bewegungen.

    In der nicht motorisierten Technik wirkten allein menschliche Kräfte – von tierischen abgesehen. In Motoren wirken Kräfte, die durch Explosionen freigesetzt werden. Die Explosion für  menschliche Zwecke zu nutzen (von Gewehr bis Verbrennungsmotor),  ist die neue Qualität in der technischen Entwicklung.

  404. Die gegenwärtige Technisierung ist gegenwärtig primär Motorisierung. Die Phase der Technisierung begann mit dem Erscheinen des Menschen. Das ist weitgehend die bisherige Geschichte der Menschheit. Seit Erfindung der Dampfmaschine beginnt die Motorisierung, die erst nach dem zweiten Weltkrieg sich ständig schneller universalisiert.  

  405. Die Erde ist autogerecht geworden. Die Eigenbewegung existiert nur noch in Nischen. Es wäre bereits viel gewonnen, wenn  Autobahnen und wichtige Landstraßen für Autos zwar reserviert blieben, aber die  außerhalb dieser „Autoadern“ liegenden Landschaften und Siedlungen allein durch  öffentliche Verkehrsmittel, Radfahren, Fußwege und Pferde (Modell Hydra) erschlossen werden würden.  
  406. Motore selbst verändern, Motornutzer lassen verändern.
  407. Für viele Bürger ist ein Leben ohne Auto und Fernsehen nicht nur unmöglich, sondern zugleich auch  Hölle.
  408. Zu ihrer Haustür führt eine lange Auffahrt. Sie und ihre Gäste fahren zur Tür, selbst bei kurzen Zwischenstopps.
  409. Gärten werden vermehr zu Parkplätzen für Limousinen, SUVs, Kleinbussen und Wohnmobilen.
  410. Die motorisierte Zivilisation zwingt ihre Bewohner in die Barbarei.  
  411. Motore enteignen (wortwörtlich) den Menschen von seinen körperlichen und geistigen Fähigkeiten. 
  412. Der motorisierte Individualverkehr gibt nichts, fordert aber alles. Warum wehren Autofahrer auch nur die kleinste Einschränkung vehement ab also ob es um ihr Leben ginge.  

  413. Eigenbewegungen und nicht Autofahren machen den Menschen zum Menschen.

  414. Der Mensch ist nicht ein Motor.
  415. Eigenbewegung und Wirklichkeit verhalten sich wie Motor und bloße Umwelt.
  416. Die normative Kraft des Faktischen erklärt wesentlich das Faszinosum des Autos.
  417. Die Lebensqualität hat sich in Autos, Vergnügungsmedien und Fernreisen aufgelöst.
  418. Im  Auto und  vor den elektrischen Medien  wird  Kindern ihre Eigenbewegung genommen.  

  419. In Fernsehapparat arbeitet ein  Motor, deswegen fällt das Fernsehen grundsätzlich leichter als das Lesen. Die Bilder werden nicht vom Geist, sondern von Motoren bewegt.  

  420. Autofahrer sind nicht in der  Wirklichkeit, die sie durchfahren.

  421. Durch die motorisierte Mobilität wird die Zahl der realisierten Ziele nicht größer – im Gegenteil.

  422. „Eine tolle Wohngegenend, bin in der Stadt in fünf Minuten“. Das sich die fünf Minuten auf das Auto beziehen, ist heute selbstverständlich und muss nicht extra erwähnt werden, aber zu Fuß schon.  
  423. Habitualisiertes Autofahren und Fernsehen ist kein Leben, keine vita activa.
  424. Ich fahre auch mit dem Zug oder öffentlichen Verkehrsmittel, verwechsele das aber nicht mit Eigenbewegung wie es oft Autofahrer tun „Ich bin mobil“. Das ist falsches Bewusstsein. Eine Ideologie, wie sie von Micro Soft verbreitet wird.  
  425. Motorisierter Individualverkehr ist der größte bestehende zivilisatorische Wahnsinn. Vor Peking gibt es eine 16spurige Autobahn. Das ist die Zukunft.

  426. Meine Vermutung: Die Garten“pflege“ eines normalen Einfamilienhauses verlangt heute bei zeitgemäßen Besitzern einen größeren  Motoreneinsatz als ein durchschnittlicher Handwerksbetrieb noch vor Jahren in Anspruch nahm.

  427. Bequemlichkeit als Selbstzweck führt zur Selbstzerstörung.

    Aber höherwertige Aufgaben dürfen nicht  das Leben ohne Liebe und  Genuss der Schönheit  verzehren.

  428. Selbstfahrende Autos brauchen keine Fenster. Die in den Medien inszenierte Wirklichkeit  gilt als viel interessanter als durchfahrene.  
  429. Bewegungen des motorisierten Verkehrs und deren Infrastrukturen brauchen fast den gesamten verfügbaren Raum. Bewegungen der Radfahrer davon nur einen Bruchteil und die der Fußgänger noch weniger. Den geringsten äußeren Raum Denker und Liebende.
  430. Welch eine Kraft und Vernunft müssen die Bürger der autofreien Gemeinde Zermatt haben, sich gegen den inneren und äußeren Autowahn zu behaupten.
  431. Wenn man heute versagt, fällt man nicht in ein Loch, sondern in Medienwelten, die täuschend Sinn vermitteln.
  432. Hinter der Liebe zum Auto steht die Angst, sich dem Fremden zu öffnen.
  433. Autos und Fußgänger bzw. Radfahrer sind nicht gleichwertig. Autos scheiden Emissionen aus und sind viel gefährlicher.
  434. Autokritik ist fortschrittlich, nicht konservativ. Diese Kritik öffnet nämlich Freiheitsräume für neue Formen sinnvollen  Lebens. Eine Funktion der Motorenwelt zu sein, ist doch kein Fortschritt.
  435. Wie früher im Wilden Westen die Kolonialisten mit ihren Wagen eine Wagenburg mit einer leeren Mitte aufbauten, so umgeben  Einzelhausbesitzer heute ihr Haus mit großen Autos und Wohnmobilen.
  436. Ein in ein fremdes  Wohnzimmer strahlender Fernsehschirm  ist genau so aggressiv wie ein schnell fahrendes Auto.
  437. Stadtautobahnen sind Unorte mit  Hölleneigenschaften.
  438. Wenn jemand seinen Fernseher anschaltet und sich noch keine Gedanken gemacht hat, was er sehen will, der ist süchtig.
  439. Städte werden bewohnbar, wenn es ihnen gelingt, den motorisierten Individualverkehr aus ihren Mauern zu bannen.
  440. „Das Ziel des Internets und der mit ihm verbundenen Technologien war es, die Menschen von Aufgaben – etwas tun, etwas lernen, sich  an etwas erinnern -, die dem Leben zuvor einen Sinn gegeben und es folglich  ausgemacht hatten, zu „befreien““(J. Franzen in „Unschuld“, S. 728).

  441. sieht man um so deutlicher ihre großen Autos. enschen dagegen nutzen nur dann das Auto, wenn die Distanz zu Fuß oder  mit dem Rad zu groß oder öffentliche Verkehrsmittel hier nicht fahren.  

  442. Kein Motor ist umweltverträglich, sondern nur mehr oder weniger umweltschädlich.  

  443. Der widersinnigste Motoreneinsatz findet im motorisierten Individualverkehr statt.  

  444. Wer ein Auto vor der Tür stehen hat, und in der Regel es trotzdem stehen lässt, muss schon einen starken Willen und Charakter haben. 

  445. Nicht die Technik, sondern die  überflüssige Nutzung von Motoren wirft den Menschen zurück.  

  446. Herrscht Hunger, entstehen Hungeraufstände. Herrscht Benzinmangel, entstehen Benzinaufstände

  447. Die meisten der so genannten Nachteulen sind Süchtige, die nicht vom Fernsehapparat wegkommen. „Nachteule“ ist hier ein entlastender Ausdruck zum Selbstschutz.
  448. Segelboote schmücken das Wasser, Motorboote vergewaltigen es.

  449. Einige Sätze, die vom Tausch des Menschen mit seinem Auto künden: „Ich (das Auto) stehe hinter in der letzten Reihe“ oder „Ich ( das Auto) bin in zehn Stunden quer durch Deutschland gefahren“ oder „Ich (das Auto) brauche keine Parkgebühren bezahlen“.

  450. Suchtmäßiges Autofahren und medialer Konsum von Unterhaltungsmedien ist die Aufgabe des  Gestaltungswillen. Acht Stunden vor dem Fernsehapparat ist in dieser Verzicht auf Gestalten.

  451. Autokritik ist  nicht konservativ, sondern fortschrittlich. Denn diese Kritik öffnet nämlich Freiheitsräume für neue Formen sinnvollen  Lebens.
  452. Man muß konsequent von Motorenkritik sprechen, nicht von Technikkritik, denn das wäre die Negation des Menschen.  

  453. Autos, „die über eine für Europa ungeeignete, weil vollkommen übertriebene Motorenleistung und Höchstgeschwindigkeiten verfügen, ja, zum Teil doppelt so schnell fahren können wie auf dem Kontinent erlaubt und ein Vielfaches jener Modelle kosten, die auf europäisch begrenzte Höchstgeschwindigkeit erlaubt ist“

  454. (FAZ „Auf der Autobahn herrscht Krieg“ v. 26. 9. 15). Deutschland ist im Griff der Autoindustrie.

  455. Die Begründungen für die Nutzung des Autos sind überwiegend dem „Niedrigen“ des Menschen entnommen: besser als, schneller als, bequemer als, beeindruckender als, ….

  456. Wer zu Fuß geht und nicht mit dem Auto fährt, lebt nach Ansicht von  zeitgemäßen Mitbürgern  „im Steinzeitalter“ (Zitat).  
  457. Durch einen Unfall habe ich eine hoffentlich momentane Gehstörung. Meine Horrorvision ist, dass ich in Zukunft nur noch Auto fahren muss.

  458. In Warteräumen lesen viele Männer die ausgelegten Auto-Zeitschriften, nicht Frauen!

  459. Autofahren macht dick, wenn man nicht dagegen angeht (wortwörtlich).
  460. Meine Kritik des Motors richtet nicht gegen den Motor an sich, sondern gegen überflüssige Nutzung, die sich übrigens auch gegen die Nutzer selbst richtet.
  461. Ein Nachbar: Wenn die Straße für große und größte Wohnmobile zu eng wird, dann  muss  der Staat für die notwendigen Anpassungen sorgen.
  462. Die doppelte Entleerung: Im Fahren entleert sich im Bewusstsein für den durchfahrenen Raum, für das Fahren wird der reale Raum von störenden Hindernissen „befreit“ bzw. entleert.

  463. Die Logik und die Bedürfnisse des Autos werden von Menschen internalisiert. Das bedeutet, die Menschen werden bewusstseinsmäßig Autos, von der Form bleiben sie Menschen.

  464. Das Auto schafft weltweit die gleichen Strukturen, d. h. homogenisiert das Anthropozän.

  465. Motore sind mobil, Menschen beweglich.

  466. Selbst fahrende Autos und Microsoft bilden eine komplementäre Einheit, denn der Aufenthalt in diesen Autos muss ja überstanden werden.

  467. Beim Autofahren und Konsum von Unterhaltungsmedien sind deren  Motore aktiv, die Nutzer passiv.
  468. Im Auto nimmt man die Welt nicht wahr, auch wenn Nutzer und Werbung ständig das Gegenteil behaupten.

  469. Die  immer größer werdenden Infrastrukturen für das Erreichen von schönen Orten zerstört diese unmerklich. Denn auch hier besteht eine Dialektik zwischen Ort und Umwelt.

  470. Das Auto hat inzwischen den Status der Naturwüchsigkeit, es ist ein Teil des Körpers. Zwischen Mensch und Auto besteht in dieser Perspektive kein Unterschied.  Das Auto ist ein Geschoß. Wehe, es trifft! Wege als Autostraßen befinden sich ständig im Kriegszustand.  

  471. In den so genannten Entwicklungsländern müsste es doch leichter sein, den Autowahn einzuschränken.

  472. Auf den Autostraßen gibt es keine Lebewesen und keine Dinge, die nicht zur Funktion einer Autostraße gehören.

  473. Das Auto zerstört direkt oder indirekt die natürliche, soziale und kulturelle Umwelt.

  474. In der  Werbung von  Micro Soft Cloud wird behauptet, nicht die mobile Technologie (genauer die motorisierte Technologie) sei mobil, sondern die Zuschauer. Warum merkt keiner diese Täuschung. Das ist absolute Unterhaltung, die nichts mit Eigenbewegung zu tun hat.

  475. Gewachsene Kultur hat strukturelle Ähnlichkeit zu natürlichen Prozessen. Der Moderne fehlt die Langsamkeit der Entwicklung.

  476. Technik kennt keinen Endzweck, der Zweck  ist gewissermaßen leer. Es gibt nie ein Ankommen, nur kurzfristig nach dem Kauf von Technik entsteht Zufriedenheit, die sich schnell wieder auflöst. Die Technik ist endlos. Und man kauft zunehmend Technik – und damit Unzufriedenheit. Sie verspricht etwas, was sie nie einhalten kann.

  477. Erst wenn man nach einer Autofahrt ein Ziel erreicht hat, kann man wieder die Umwelt wahrnehmen.

  478. Viel  mehr Orte müssten nur zu Fuß, mit dem Rad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sein.  Das wären dann Orte mit Lebensqualität.

  479. Wir machen aus der Erde ein technisches Haus. 

  480. Motorisierter Individualverkehr als Selbstzweck ist Ausdruck des Niedrigen im Menschen. Wenn eine Ferien-Region damit wirbt, dass sie ein Garten sei, dann haben dort Autobahnen und breite Autostraßen keinen Platz.

  481. Orte, die nur noch mit dem Auto erreichbar sind, sind für uns nicht erreichbar.

  482. Das Ladensterben, das sich noch beschleunigen wird, ist nur durch den motorisierten Individualverkehr möglich, zumindest ist das Auto eine notwendige Bedingung für diesen Prozess.

  483. Sans autos, les villes seraient plus agréables (aus Grundwortschatz Französisch).

  484. Zur Mobilität: Mobilität ist der Oberbegriff für motorisierte Bewegung und Eigenbewegung. Da beide Begriffe sich fundamental unterscheiden und entscheidend für die politische Ökologie sind,  ist  ein gemeinsamer Oberbegriff wie Mobilität nicht wichtig. Für Eigenbewegung fehlt noch ein gängiger Begriff.

  485. Die Erde passt sich dem Auto an. Das führt zur Verflachung der Erdoberfläche.

  486. Motorennutzer haben nie ein schlechtes Gewissen, wenn sie Motore nutzen.

  487. Autofahren ist nur nicht Zerstörung der natürlichen, sozialen und kulturellen Umwelt, sondern auch eine Selbstzerstörung der Fahrenden.

  488. Wie es für Kleidung extra large gibt, so auch hörbar extra loud für Rasenmäher.

  489. Handyartige Medien entwerten die jeweilige. soziale, kulturelle und natürliche Umwelt.

  490. Kreuzfahrtschiffe und Flugzeuge trennen sich absolut  von der Erde, während Autos noch mit den Reifen Kontakt zu ihr haben.

  491. Das  gefährliche Andere ist nicht die Technik, sondern der Motor. Da müssen wir aufpassen und Grenzen setzen.  Technik im Sinne von Können ist wesensmäßig menschlich, aber auch die durch Technik geschaffenen Artefakte. Erst der Motor bildet die Zensur.

  492. Motorisierte Bewegungen ersetzen zunehmend lebendige, insbesondere die von Menschen.

  493. Am E-Bike kann man gut aufzeigen, wie der Motor heimlich und  oft unbemerkt Einzug in die Lebenswelt hält.

  494. Marx hat die Technik als den Motor des Fortschritts bewertet, hat aber die immer größer werdenden Nachteile dieser Entwicklung  nicht  thematisiert. Das ist erst ab 1970 von der politischen Ökologie geleistet worden.

  495. Im Zug herrscht zwar körperlicher Stillstand (abgesehen vom Gang ins Bistro oder Toilette), aber nicht unbedingt geistiger. Im Auto Konzentration auf sicheres Fahren.
  496. Aber die Reduktion des Motoreneinsatzes im Konsumbereich wird auch eine Reduzierung im Produktionsbereich nach sich

  497. Kontextwechsel: der Übergang aus der Kultur des Kosmos in den Kosmos der Kultur (heute Motorentechnik) überführt das Vokabular der Unruhe in eine andere Logik. Nur diejenigen verlangen nach Ruhe, denen die Unruhe zur zweiten Natur geworden ist.

  498. Cote d´Azur wäre ein Paradies, gäbe es die Autos nicht.

  499. Durch Selfies findet ein weiterer Schritt der Entsozialisierung statt. Wieso haben sich die Selfies so universal verbreitet, selbst im Swimmingpool?

  500. Heute ist das positive Geschichtsverständnis im Sinne von Fortschritt: Erweiterung der Motorenwelt.

  501. Es gibt verschiedene Abhängig- und Zerstörungsgrade bei Süchten. Ganz oben stehen Alkohol und Drogensucht, gefolgt von der Fernseh- und Autosucht.

  502. Vermutung: Die Dummheit wächst proportional zur Größe der Fernsehschirme und Autos.

  503. Ziele erzeugen Unruhe „Schaffe ich es?“ Ziele verdunkeln das hic et nunc. Gute Wanderung ist möglichst ziellos. Im Zug fahren sind  zwar Ziele, aber man kann deren Erreichung nicht beeinflussen, deswegen relative Ruhe.

  504. Hohe Geschwindigkeiten reduzieren die Nutzer zu bloßen Wahrnehmenden.
  505. Die Destruktion von Autos und Unterhaltungsmedien wird über schnelle Motore vermittelt. Autos = Geschwindigkeit im Raum, Unterhaltungsmedien = Geschwindigkeit in der Wahrnehmung. 
  506. Autos und Unterhaltungsmedien gehören zu den selbstdestruktiven Bedürfnissen. Das Selbst bezieht sich auf den Nutzer.

  507. Motorisierte Fortbewegung ist gleichzeitig der Stillstand der Nutzer. 

  508. Ich schalte den Fernseher ein, und das Leben verschwindet.

  509. Drei lesende Menschen in einem Raum sind  kein Problem. Drei Fernsehende mit verschiedenen Programmen geht gar nicht.

  510. Zwanghafte Autofahrer haben ihre Freiheit verloren.

  511. Im Urlaub sieht man besonders deutlich, dass der Motoreneinsatz Selbstzweck ist.

  512. Das Schlimme ist, dass der motorisierte Individualverkehr inzwischen als naturwüchsig angesehen wird.

  513. Die Cote d´Azur wäre ein Paradies ohne Autos.

  514. In Croix Valmer gibt es einen Shuttledienst graduit, bestenfalls die Hälfte des Buses ist besetzt. Von Saint Tropez nach Toulon kostet es für zwei Personen 6 Euro, ein Drittel besetzt.

  515. Die müden Blicke der im Auto Transportierten, insbesondere der still gestellten Kinder.

  516. Wenn ich Leute frage, die mich nicht kennen, wie viele Autos oder Fernseher wir hätten, wird gewöhnlich eine hohe Zahl genannt, nie eine Null, also meine Pointe.  

  517. Nicht vom Parkplatz, sondern von Asphaltfläche sprechen.

  518. Wer meint, er könne Distanzen über hundert Meter nur mit Hilfe des Autos überwinden, ist nach meiner Ansicht psychisch angeknackt – und das sind offenbar viele.

  519. Inseln mit Brücken und Berge mit Straßen verlieren ihr Wesen.

  520. Viele Menschen verengen Fortschritt auf die stetige Vergrößerung ihres motorisierten Maschinenparks.  

  521. Vor dem Fernseher bewegen sich nicht die sitzenden Zuschauer, sondern der „Motor“ im Fernseher. Im Auto bewegt sich der Motor des Autos, nicht die in ihm sitzenden Menschen.  Es herrscht eine Täuschung vor: Fremdbewegungen werden mit Eigenbewegungen verwechselt bzw. gleichgesetzt. Die  Motore sind nicht die Muskeln von Menschen, sondern sie ersetzen sie. Die Bewegungen der Menschen werden real in Autos und Fernseher externalisiert, und die Bewegungen der Autos und Fernseher werden internalisiert. Die Haupt-Energie ist im Fernseher, nicht in den Zuschauern. Wegen des geringen Energieaufwandes kann man wesentlich länger fernsehen als ein Buch lesen. Flimmerkiste ist die treffende Bezeichnung.

  522. Warum müssen Autos immer vor der Haustür stehen? Warum können sie nicht 200 Meter entfernt auf einem gemeinsamen Parkplatz aus ästhetischen, Gefahren reduzierenden und gesundheitsfördernden Gründen „übernachten“?

  523. In unserem Garten steht ein großer,  und mit Recht stolzer Ahorn, den der Nachbar nicht liebt, dafür umso mehr Autos und motorisierte Maschinen. Diese Kritiker denken und handeln ausschließlich systemimmanent: Bäume fällen ja, Naturschutz oder Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs nein.

  524. Warum verlassen viele Bewohner ihre Stadt? Hauptgrund: Die Unwirtlichkeit der Städte hat durch den  motorisierten Individualverkehr massiv zugenommen. Je größer dieser Verkehr, desto mehr Bewohner aus den unteren Sozialschichten müssen an diesen Straßen wohnen. Nur in den Straßen von „kapilarer“ Größe, also mit wenig Verkehrsauskommen, sind die Bewohner in ihrer Stadt geblieben.  

  525. Fremdbewegung, d. h. Transportiertwerden, ist kein essentielles Merkmal des Lebendigen.

  526. In den Urlaub steigen sie zu Hause in das Auto ein und vor dem Hotel aus dem Auto aus. Welch ein Abenteuer!

  527. Die Merkmale des SUVs sind  pure Größe, Sport ohne Anstrengung, Nützlichkeit für allenkbaren Fälle. Diese Merkmale sind offensichtlich Vorbild für das  ideale Auto von heute und für die meisten Konsumanschaffungen.

  528. „Genießen Sie den Klang des Lebens“ (aus einer Reklame für Ohr-Hörgeräte). Warum haben bloß so viele Menschen, wenn sie draußen sind, „Musik-Stöpsel“ im Ohr?

  529. Nicht nur der Schauspieler Hannes Jaenicke fragt: „Wer braucht  schon SUV? Es sei denn, man ist Förster oder Bauer und lebt auf einer Alm, wo es im Winter echt nicht anders geht.“

  530. Wer in schönen Stadtteilen oder Landschaften wohnen will, muss um der dortigen Schönheit willen  auf das Auto verzichten.

  531. Die unerträgliche Leichtigkeit bzw. Uneigentlichkeit des motorisierten Seins.

  532. Zumindest im privaten Bereich muss der  Motoreneinsatz stark eingeschränkt werden.

  533. Ein Motor ist ein materielles Ding, das die Hauptursache für Umweltzerstörungen in verschiedenen Bereichen ist. Das ist die entscheidende Ebene. Aber Motore sind natürlich geistig und materiell selbst bedingt.

  534. Erdverkabelung ist sinnvoll und ästhetisch notwendig, auch wenn es teurer wird.

  535. Bei hohen Geschwindigkeiten macht man wenige abstrakte oder keine Erfahrungen.

  536. Wasseroberflächen stehen für Ruhe, da haben motorisierte Schnellboote nichts zu suchen.
  537. „Nichtfunktionale“ Unruhe entsteht im  Auto und durch Unterhaltungsmedien.
  538.  Als vor einigen Jahren das Rauchen an bestimmten Orten verboten wurde, fürchteten viele, dass nun die Freiheit damit massiv eingeschränkt  werde. Dieser Standpunkt hat sich nicht durchgesetzt. Gleiches könnte passieren, wenn die Autoradien verkleinert werden würden.
  539. Ich bejahe Technik, wenn man nicht Motorentechnik ihr zurechnet. Motorentechnik nur dann, wenn sie dazu dient, bestehende Motore effizienter zu machen.
  540. Man muss zwischen motorisierter und lebendiger Mobilität unterscheiden.
  541. Verdinglichung ist die Voraussetzung für Motorisierung. Motorisierung ist objektiv der Krieg gegen die Natur und wirkender Kultur.
  542. Ein E-Bike ist von der Form ein Fahrrad, vom Inhalt, wenn es fährt, ein Motorrad.
  543. Auf das Auto und auf Unterhaltungsmedien grundsätzlich nicht verzichten zu können, ist schlechter Konservativismus.
  544. Die Position „Gegen Geschwindigkeitskontrollen“ ist letztlich die Position „Freie Fahrt für freie Bürger“. Aber diese Bürger sind nicht frei, sondern gefangen.
  545. Mit dem Auto durch eine Stadt, ein Dorf oder eine Landschaft zu fahren, ist keine Erfahrung.
  546. Das Fernsehen ist gar kein Sehen in die Ferne, sondern Nahsehen auf materiell geformte Oberflächen.
  547. Elektrisch betriebene Unterhaltungsmedien transportieren das Bewusstsein. Das ist eine passive Bewegung.
  548. Anthropozän ist keine konservative Kulturkritik, sondern eine präzise Zustandsbeschreibung.
  549. Wer meint, er hätte ein Naturrecht, mit seinem Panzer oder Auto in sensiblen Regionen wie schönen Landschaften oder historischen Stätten fahren zu dürfen, irrt.

  550.  Unterhaltungsmedien und unnötigeAutofahrten sind sinn- und sinnenlose Unruhestifter par excellence. 

  551. Je mehr Alltagsstrukturen der motorisierte Individualverkehr zerstört, desto wichtiger und „unverzichtbarer“ wird das Auto.

  552. Autos und Unterhaltungsmedien machen Füße und Beine grundsätzlich überflüssig. Eine  bereits häufig zu beobachgtende Praxis.  

  553. These: Das Anthropozän in der gegenwärtigen  Ausprägung wäre ohne Motore, insbesondere  Autos, nicht möglich gewesen. 

  554. Überflüssig ist die technisch-motorisierte Hochausstattung im Privaten. Im Privaten muss das Leben Vorrang haben.

  555.  In Bezug auf Motore sind wir falsch programmiert worden. Motoreneinsatz ist immer (innere) Enteignung.

  556.  Die Darstellung der Natur in stehenden oder laufenden Bildern ist keine Natur.  

  557. In  unserer Stadt  haben wir ein gut ausgebautes Bussystem, das von weiten Kreisen der Bevölkerung konsequent gemieden wird. Aus Prestigegründen? Oder sind es Automobil-Betonisten?

  558.  Das Auto ist für viele Menschen bereits Natur, während die Füße tendenziell überflüssig werden.

  559. Das Wesen der Autobahn und Autostraßen ist Leere.

  560. Mechanik bzw. mechanische Technik: Ja!. Motore bzw. motorisierte Technik: So wenig wie möglich!

  561. Größere Ortsveränderungen, das fängt bei einigen Zeitgenossen bereits bei dreißig Meter an, werden nur vorgenommen, wenn ein Auto dafür vorhanden ist.  

  562. Ich kann es zwar nicht nachvollziehen, dass es eine „experience“ ist, mit einem Porsche oder mit einem Motorrad durch die Landschaft zu rasen, aber mit Sicherheit ist aus der Außenperspektive keine wünschenswerte Erfahrung.

  563. Jedes Auto, wie jedes Ding, ist in einem Raum bzw. hat eine Umwelt. Entweder  steht es allein vor einem Nobelhotel oder fährt auf einer achtspurigen Autobahn. Aber in letzterer Situation erscheint es nicht in der Werbung.

  564.  Wer seine Stadt liebt, fährt nur dann sein Auto, wenn es unvermeidlich ist.

  565. Der Drei-Liter-Smile hat Automobilgeschichte geschrieben. Doch das eigene Auto ist die falsche Antwort auf die Anforderungen des modernen Verkehrs. Deswegen will Greenpeace mit Recht dieses Auto ins Museum stellen.

  566. Eine Landschaft ist nur ohne Autostraßen schön. Die Schönheit solcher Landschaften erschließt sich allein  durch Gehen.

  567. Die ganze Familie ist glücklich, denn Ihre Tochter hat gleich nach ihrem achtzehnten Geburtstag den Führerschein gemacht. Warum merkt keiner, dass es sich hier um ein trojanisches Geschenk handelt? 

  568. Er hat einen schweren Autounfall gehabt. Im Wartezimmer seines Arztes greift er sofort nach einer Autozeitung.

  569. „Born to be free“. Das Motto des 12. Motorradgottesdienst. Weder zu diesem Motto noch zu den Motiven der Kirchen fällt dazu  mir etwas ein.
  570. Sie wohnen im selben Ort, haben sich aber seit Jahren nicht getroffen. Desto größer war die Freude, als sie sich auf einem Kreuzfahrtschiff in der Karibik sehen. War das Zufall oder große Wahrscheinlichkeit?
  571. Fortschritt im wahrsten Sinn des Wortes wäre, wenn wir die Mittel zur Fremdbewegung begrenzen.
  572. Motorisierter Lärm und Krach ist nicht verpönt – im Gegenteil.
  573. Das zugrunde liegende, oft aber nicht bewusste Prinzip der Autofahrer: Distanzen nur mit dem Auto zurücklegen, alles andere ist irrational.
  574. Zwei ehemalige Sportlehrer: der eine benutzt für jede Ortsveränderung das Auto, der andere ebenfalls, joggt aber zusätzlich. Letzterer kommt nicht auf die Idee, einen Teil seiner Autofahrten durch Laufen und Radfahren zu ersetzen.  

  575. Über tausend Kilogramm Metall müssen jedes Mal bewegt werden, wenn jemand zu bequem ist, eine zumutbare Entfernung zu Fuß oder mit dem Rad zurückzulegen.

  576. Das Auto zerstört die Schönheit der Städte, Dörfer und Landschaften.

  577. Das Schöne an Pfingsten besteht auch darin, dass man an zwei Tagen nicht dem Lärm von Motorrasenmähern ausgesetzt ist.

  578. Zum neuen Auto oder zum Erwerb eines Autoführerscheins sollte man nicht gratulieren, sondern Mitleid ausdrücken, denn die Betroffenen verlieren einen Teil ihrer Seele.

  579. Der wahre Wettkampf in der Gegenwart: Wer hat die meisten Konsumgüter,  die auf der Höhe der Zeit sind.
  580. Vermutungen über die Motive, überdimensionierte PKWs zu haben: Große Busbesitzer haben sechs Kinder bzw. erwarten sie bald. Besitzer von Großeraumautos sind übergewichtig. Besitzer von Höchstgeschwindigkeitsautos sind krank, so dass es auf Sekunden ankommt, ins Krankenhaus zu kommen.
  581. Insbesondere im Sommer werden die einhäusigen Nachbarn ob ihrer permanenten motorisierten Gartenbearbeitung nervig.
  582. Autostraßen ermöglichen Auto-Invasionen zu jeder Zeit und zu jedem Ort (und sei er noch so sensibel).
  583. Ein Nachbar: „Lebensqualität besteht auch darin, mit dem Auto direkt vor die Haustür zu fahren und nicht die zwanzig Meter von der Straße nach oben zu laufen.
  584. Immer, wenn bei einem gemütlichen Zusammenkommen Techniken wie Skypen, tablets oder Dias  kommen, wird die Atmosphäre gestört, ja zerstört.
  585. Immer wenn Technik oder Motore zwischen Mensch und Dinge vermitteln bzw. sich schieben, entsteht Fremdheit. Die Vermittlung lässt nur die Eigenschaft des Dings erscheinen, die die Technik zulässt. Nur in der Eigenbewegung (Ruhe ist ein Sonderfall der EB) zeigt sich die Schönheit in den Dingen und in der Bewegung selbst. Der große Irrtum ist, wir seien gegen die Einflüsse der Technik immun, dass sie uns nicht verändert.
  586. Das Auto zeigt von der Umwelt nur das, was diese Technik zulässt.
  587. Motorisierte Moderne ist ethisch und strukturell inhuman.
  588. Das Projekt autogerechte Stadt ist aus Autosicht gescheitert, wenn man meint, alle Plätze der Erde müssten direkt mit dem Auto erreichbar sein.
  589. Zumindest in Europa gibt es in jedem Land eine Mehrheit, die das Auto für ein gutes und unverzichtbares Lebensmittel halten und sich dafür rigoros einsetzen.
  590.  „Für mich ist das Auto Freiheit“ (ein liebenswürdiger Arzt). Strukturell kann das bald stimmen.  Wie kann man diesen hehren Begriff nur auf das Auto anwenden?
  591. Autogerecht“ ist heute ein Prinzip im Sinne von Descartes. Alles Handeln beruht auf Prinzipien, die übrigens  gewechselt werden können.
  592. Es geht doch: Die Besucher können jetzt die Klosterinsel Mont-Saint-Michel in Pendelbussen oder zu Fuß erreichen.

  593.  Mehr Emotionen und weniger Regeln – das ist die Welt der Mobilität von morgen.  Früher hieß das Motto bei Bosch „Sicher, sauber, sparsam“. Wie altmodisch!

  594.  Widerstand gegen Windkrafträder ist nur dann plausibel und vertretbar, wenn in Verbindung mit substantiellen Einsparungen gedacht werden.
  595. Maxime: Nur dann das Auto nutzen, wenn unbedingt nötig.
  596. Der Motor und seine Funktionen haben den Menschen ersetzt. Motor und Mensch  werden tendenziell identisch. Der Motor hat keine Seele, kein Schicksal, kein Bewusstsein, keine Dankbarkeit, keine Ethik und  keine Krankheit, sondern nur Funktionsstörungen.  
  597. Die Abkehr vom motorisierten Individualverkehr hat die Dimension eines Paradigmawechsels.
  598. Die Räume zwischen den Zielen innerhalb einer Stadt oder Region sind zum größten Teil objektiv unwirtlich geworden oder im Erleben und Wahrnehmen subjektiv uninteressant durch das Transportmedium im Modus der Fremdbewegung.
  599. Wenn man nur noch in Kategorien des Autos denken  und handeln kann, ist das Auto in der Tat das einzige Mittel der Mobilität. Vielleicht entststeht hier der Irrtum, dass das Auto Freiheit sei, d. h. eine Ursache der Zerstörung wird als Freiheitsmittel interpretiert.
  600. Die Räume zwischen  Siedlungen sind durchweg unwirtlich, so auch zwischen kulturellen Orten.
  601. Individuell im Ausdruck Individualverkehr bedeutet isoliert.  
  602. These: Je geringer die Ich-Stärke, desto größer das Auto. 
  603. „Nun sollen auch antriebsstarke E-Mountainbikes auch jungen Sportler elektrisieren (Spiegel 20/2015). E-Bikes sind Motorräder.  

  604. Aus einer Anzeige. „Freiheit erfahren. Jeep erleben.“ Wer fällt darauf noch rein?  

    In meiner Straße erkenne ich keinerlei Bestreben, sich von der Herrschaft der Motore auch nur ein Stück zu lösen – im Gegenteil.

  605. Ich bin mir ziemlich sicher: Falls sein Auto nicht mehr ginge, würde er es eher  einhundert Kilometer schieben, als einen Zug besteigen.

  606. Im Urlaub benutzt er mit dem Auto nur kleine Landstraßen und meint, damit ökologisch zu reisen.

  607. Was früher Herrenhäuser und Villen waren, werden  heute erweitert oder ersetzt durch überdimensionierte Autos.

  608. Auch in Regionen, die er bzw. seine Mitfahrer kennen, stellt er prinzipiell den Navigator an. Das ist Ersetzung des Lebens durch Motore.

  609. Der existentielle  Kern vieler  Menschen ist inzwischen das Auto, aber sie denken immer noch, es sei ein Mittel und nicht autonom gewordener Selbstzweck. Dieser Kern wird und kann nicht mehr kritisch reflektiert werden.

  610. Warum haben Motorradfahrer die Motivation, dorthin zu fahren, wo Natur noch überwiegt?
  611. Autofahrer wollen herrschen.
  612. Der Blick aus dem Auto (und Zug und erst recht aus dem Flugzeug) ist höchst reduziert.
  613. „Autofahren macht riesigen Spaß“ (Hans-Joachim Stuck). In welcher geistigen Verfassung muß man sich befinden, um eine derartige Aussage zu machen?

  614. Autos nehmen als potentielle, ruhende und fahrende Räume ein und machen diese hässlich.

  615. Sie fahren täglich mehrmals mit ihren Autos, so dass man sich Sorgen macht, wenn die Autos einen Tag lang sich nicht bewegen.

  616. Schon als Berufstätiger ist er sehr viel mit dem Auto gefahren, aber als Rentner hat sich die Zahl seiner täglichen Fahrten noch einmal beträchtlich erhöht.

  617. Mechanik vergrößert die Effektivität, Motore ersetzen Menschen. Das ist der Unterschied von Fahrrad und Auto.
  618. Das Flugzeug fliegt, nicht du! Das Auto bewegt sich, nicht du!
  619. Wenn mit Mobilität Transportiertwerden gemeint ist, dann sind Fußgänger und Radfahrer die großen Verlierer.

  620. Schönheit und Auto sind inkompatibel.

  621. Wohin Auto hinkommen können, da sind  sie auch.

  622.  In der Werbung erscheint das Auto meistens im Singular.

  623. Motorisierten Individualverkehr  zu fördern, ist Sackgassen-Politik.

  624. Habituelle Autonutzer sind reaktionär, unkritisch, unökologisch und schaden sich selbst.

  625. Das Rad als Nische oder Sport zum Autofahren genügt nicht.

  626. Die Autonutzer erkennen nicht, dass sie von einer fremden Macht beherrscht werden.   

  627. Das Auto hat inzwischen den Wertstatus von elementarer Nahrung.

  628. Das Wort „Auto“ (von gr autos = selbst) enthält höchste Wahrheit, denn zunehmend wird das Selbst des Menschen durch vorgestellte  Autos gefüllt.

  629. Die unheimliche und Macht des Autos über den Menschen wird zumeist nicht wahrgenommen bzw.  sehr unterschätzt.

  630. Natürlich ist mit dem Zug fahren Fremdbewegung, aber welch ein Unterschied zum Auto insbesondere in sozialer Beziehung und in Bezug auf konkrete Selbstbestimmung. Deshalb:  Öffentliche Verkehrsmittel sind aus sozialer Perspektive die Negation des motorisierten Individualverkehrs.

  631. Das Auto ersetzt den Menschen. Der Mensch wird zu einer Funktion des Autos, wird vom Menschen gewollt und befördert.   Im Wort „Auto“ wird  Herrschaft transportiert.

  632. Das Hauptmerkmal des Lebens ist Bewegung, genauer Eigenbewegung. Wenn die Eigenbewegung vom Auto übernommen wird, existiert der  Mensch  uneigentlich.

  633. Das Auto erscheint als Freund und wird als solcher bewertet, ist aber der größte Feind.

  634. Das Auto verringert  radikal  Erfahrungen und schmälert die Einbildungskraft.

  635. Bei Vorhandensein von rationalen Infrastrukturen und rationalen Bedürfnissen ist das Auto wie Formel 1 Rennen total überflüssig. 

  636. Zwischen Formel 1 Fahrern  und Motorradfahrer, die am ihre Maschinen aufheulen lassen, besteht kein grundsätzlicher Unterschied.
  637. Je autogerechter Landschaft, Dorf oder  Stadt sind, desto hässlicher werden sie.

  638. „Stuttgart ist ein großer Parkplatz.“ – Welche Stadt ist das nicht? 

  639. Das Leben ist die zentrale Aufgabe  gegen die Dominanz  und weiteren Ausbreitung der motorisierten Technik.

  640. Wie kann man sich bei schönem Sommerwetter ohne Notwendigkeit ins Auto setzen?

  641. Auf dem Gebrauchswagenmarkt werden gegenwärtig ausgediente Schulbusse renoviert angeboten, so dass sie massiv in private Hand übergehen.
  642. Ist der Motor eines E-Bikes eingeschaltet, ist man ein passiver  „Sitzer“.

  643. Technik will das Leben bequemer, leichter und effektiver machen. Die Verabsolutierung der Bequemlichkeit schüttet das Kind mit dem Bad aus. Zwischen Leichtigkeit und Schwere gibt es sinnvolle Zwischenbereiche.
  644. Wer seine Kinder ohne Notwendigkeit von der Schule mit dem Auto abholt, nimmt ihnen ein Stück Gesundheit und Lebensqualität: Sechs Stunden sitzen sind genug.
  645. Nachdem nun alle Straßen und Plätze  versiegelt sind, sind jetzt die Gärten dran.
  646. Der Rasen ist die Vorstufe zur Versiegelung des Bodens.
  647. Motorenkraft ist keine eigenes Kraft, sondern eine gekaufte.
  648. Ein Porsche ist eine Zerstörungsmaschine aus edlem Material und hoher Ingenieurskunst.
  649. Der Grundirrtum: Eine lange Phase der nichtnotwendigen Bequemlichkeit zu haben, um danach umso intensiver zu erleben. Erleben und Bequemlichkeit auf Halde sind inkompatibel.

  650. In einer autofreien Stadt kann ich meinen Weg individuell bestimmen, bin aber nicht isoliert. Das ist der Fall im motorisierten Individualverkehr.

  651. Die Kategorie „Nähe“ wird im Zeitalter des Autos und Internets gegenstandslos bzw. „unbrauchbar“. Nähe ist keine lebenswichtige Kategorie mehr. Aber das wird  sich sofort ändern, wenn das Motorensystem zusammenbricht.

  652. Inhaltlich wird heute die Vernunft durch die Logik der Motore und der Wirtschaft bestimmt.
  653. Der Motor ermöglicht absolute Bequemlichkeit, Technik reduziert Anstrengungen.
  654. Weil nur noch am Äußeren „gebaut“ wird, wird der Mensch zu einer Funktion für dieses Werk, das nicht mehr ihn selbst betrifft.
  655. Autofahren ist ein Mittel, das keine aktive Veränderung des Fahrers verlangt. Gehen ist auch Selbstzweck, der zu einem aktiven Aufbau der Persönlichkeit führt.
  656. Unter der  von den Menschen geschaffenen Motorenwelt leiden nicht nur Menschen, sondern die ganze Welt.
  657. Gartenfetischisten leiden, wenn das Gras erkennbar gewachsen ist und sie nicht zum Mähen kommen. Wie gelingt es dem Kapital, auf einem zeitgemäßen Garten so viel herauszuholen?
  658. In einem Aufsatz über die wunderschöne Insel Ærø las ich vor längerer Zeit den Satz „Eine Insel mit einer Brücke ist keine Insel“. In Analogie dazu gilt auch
  659. „Ein Dorf mit breiten Autostraßen ist keins“ und „Eine autogerechte Stadt ist auch keine.“
  660. Sind nicht die über Motore verfügenden Menschen heute nicht die herrschende Klasse? Sie bestimmen die Welt, so z. b. dass aus der Erde eine Verkehrslandschaft wird.
  661. Der von Motoren abhängige Mensch verzichtet weitgehend auf den Einsatz seiner Körperenergie.
  662. Von meinem Fenster aus könnte ich Sonnenuntergänge sehen, wenn aus dem gegenüberliegenden Haus nicht ständig ein riesengroßer Fernsehapparat liefe.

  663. Autofahrer sind außengelenkt (David Riesman)
  664. Der modernisierte Spießer: Garten-, Auto- und Motorradfetischst.
  665. Im Verkehr allein den motorisierten Individualverkehr zu fordern und fördert, ist Ausdruck eines Strukturkonservativismus.
  666. 4. 0 ist die Eliminierung des Menschen.
  667. Wenn Hausbesitzer an Bahnlinien ein Recht auf Lärmschutz haben, warum nicht auch Hausbesitzer vor Nachbarn, die extensiv Motorrasenmäher einsetzen und vor den Emissionen an viel befahrenen Straßen.
  668. Sie fährt bei jeder Aufgabe und Event  mit dem Auto, aber zusätzlich geht sie noch Joggen. Warum führt sie beides nicht zusammen?
  669. Wer im Auto sitzt, geht nicht.
  670. Macht es denn tatsächlich Sinn und ist es tatsächlich so erstrebenswert, wenn Technik, insbesondere Autos und Unterhaltungsmedien, immer stärker  die Wirklichkeit ersetzen?
  671. Die Lust an lautem Motorradfahren ist pathologisch, anders kann ich es mir nicht erklären.
  672. Das Autofahren macht den Raum subjektiv, teilweise objektiv dinglos , also leer.
  673. Die Situation eines Autofahrers ist vergleichbar mit einem in einem Eisenkäfig eingesperrten Tiger.  
  674. In einem fahrenden Auto sitzen heißt, dass man transportabel, aber nicht, dass man beweglich oder mobil ist.
  675. Frage: Gibt es einen Unterschied zwischen einem Auto und einem Gefängnis? Ins Gefängnis zu gehen, wird man gezwungen, ins Auto steigt man freiwillig.
  676. Autofahren ist wie ein Film, an dessen Handlungen man nicht beteiligt ist, denkt es aber.
  677. Die schönsten Plätze und Straßen in Paris haben ihre Schönheit dem motorisierten Individualverkehr hingegeben.
  678. Der Mensch verändert sich nicht, auch nicht die Natur, aber die Technik, die zum herrschenden, alles verändernden Subjekt geworden ist.
  679. Autoauffahrten zu den seitlich gelegenen Haustüren werden bald zwei- und dreispurig, um dort halten zu können.
  680. Autostraßen sind Verlust, Wege Gewinn.
  681. Schulbusse für private Zwecke sind momentan „in“.
  682. Autofahren und Konsum von Unterhaltungssendungen erfordern nur minimale Intensität von Aufmerksamkeit.
  683. Es gibt ein Optimum an Motoreneinsatz: Zu wenig erzeugt Müdigkeit, aber auch zu viel.
  684. Obwohl die Autofahrer durch das Transportiertwerden die Orte wechseln, sind sie real still gestellt. Stillgestelltes Leben ist der Tod oder nahe bei ihm.  
  685. Die  nach meiner Meinung größte Täuschung  der Gegenwart  geht vom Wort Auto aus. In Auto ist  gr. autos „selbst“ enthalten. In Autofahren ist aber ein Minimum von Selbst und ein Maximum an Nichtselbst enthalten: Der Autofahrer ist nicht das Auto, er vollbringt eben nicht die substantiellen Leistungen des Autos.

  686. Wir bewegen uns fast nicht mehr, werden dafür aber umso stärker transportiert. Man kann den zeitgemäßen Menschen mit einer Muschel vergleichen, die ihren Lebensraum an einem Schiffrumpf gefunden hat.

  687. Zum Joggen mit dem Auto fahren ist Auf-das-Gaspedal-Treten und gleichzeitig auf die Bremse treten.
  688. Leidenschaftliche Autofahrer lieben langfristig nicht Menschen, denn Motore sind qualitativ etwas anderes als Leben.
  689. Warum steigen die Flensburger nicht in Massen auf das Fahrrad um, um auf diese Weise den CO2-Ausstoß der Kraftfahrzeuge drastisch zu reduzieren? Viele Köpfe in Flensburg sind  immer noch autozentriert – und nicht nur dort.
  690. Minimalforderung: Je schwerer das Auto und je mehr gefahren wird, desto höher müsste die finanzielle Belastung sein.
  691. Inzwischen ist in vielen Gehirnen das Auto das Urbild für Mobilität. Das erklärt, dass Autofahren in der Regel  vollkommen immun sind  gegen jedes Argument, dass den motorisierten Individualverkehr infrage stellt. Wer dieses Urbild verinnerlicht hat, ist resistent gegen Autokritik – und sei er noch so intelligent.
  692.  Der automobile Alltagsterror wird nicht als Terror  bewertet und kritisiert
  693. Auf der Abendoberschule in den Sechzigern hatten wir einen Deutschlehrer, den ich damals und jetzt noch immer sehr verehre. Obwohl Oberstudienrat, fuhr er damals einen DAF, das damals kleinstmögliche Auto. Für mich ist er auch in dieser Beziehung ein Vorbild.
  694. Das Auto hat den gesamten Zeit- und Raumhorizont bestimmt. Sprachliche Bewegen sind „Wolfsburg, die Autostadt“ oder „Autowelt“.
  695. Wer das System Auto nicht als ein idiotisches System begreift, versteht meine Kritik der Verabsolutierung der Mehrwertverteilung nicht.
  696. Autofahren und Medienkonsum von Unterhaltungssendungen erfordern den ununterbrochenen, starren, nach vorne gerichteten  Blick.
  697. Das Auto dient oft unbewusst der Flucht.
  698. Die Normal-Landschaft: Der „Charme“ eines Milieus von Tankstellen, Schnellimbissen und Logistikzentren.
  699. „Was man liebt, betoniert man nicht“ (Gerhard Polt).
  700. Motorisierte Technik fördert das isolierte Leben.
  701. Die ungeheuren Zerstörungen des Autos finden nicht nur in der Umwelt und im Sozialen, sondern auch in den kognitiven Strukturen statt: Die kognitiven Strukturen haben keine körperlichen Erfahrungen als Basis mehr
  702. „Paris ringt um Luft“. Und immer noch sprechen Werbung und die Autofetischisten von der Unschuld des Autos.
  703. Automotoren haben  die Bewegungen  des menschlichen Beine  übernommen, andere Motoren die Bewegungen der Körperkraft und Bewegungen des Gehirns.
  704. Im Kern führt sie nur noch drei Bewegungen aus:  auf der Fernbedienung des Fernsehers, auf dem  Gaspedal ihres Autos und Kaubewegungen. 

  705. Grundsätzlich finde ich selbstfahrende Autos schlecht, selbst wenn die frei werdende Zeit für Wachstum genutzt wird.
  706. Der zeitgemäße Mensch funktioniert zunehmend wie ein Motor. 

  707. Die Autowelt ist eine absolut hässliche und  ungesunde Welt.

  708. Den Menschen als Zweibeiner bzw. als Zweifüßler zu bezeichnen, ist nicht mehr zeitgemäß, präziser und aktueller  wäre die Bezeichnung Vierräder bzw. „Vierrader“ oder Vierrädler.   

  709. Motorisierte Technologien überwuchern Leben in all seinen Formen.  

  710. Wenn das Auto reden könnte, würde es wie bereits viele Menschen reden.  

  711. Als die Eisenbahnlinie von Paris nach Rouen eröffnet wurde, sprach Heinrich Heine von der Ermordung des Raumes. Eine Doppelermordung bzw. Overkill ist es, in einem Auto für Kinder einen Fernsehapparat zu installieren.

  712. Die vorurteilsfreie Analyse ergibt: Nicht der Fahrer beherrscht das Auto, sondern das Auto den Fahrer und die Mitfahrer.

  713. Ist das Einkaufen mit dem Auto in den großen Einkaufszentren überhaupt bequem?

  714. Warum nicht alle Makroentfernungen mit dem Zug, alle Mesoentfernungen mit dem Rad oder Pferd und Wagen und alle Mirkoentfernungen zu Fuß realisieren? 

  715. Ortswechsel werden heute vorwiegend  unter dem Aspekt des Was, dem Ziel bewertet, das Wie interessiert nur noch Auto-Fetischisten.

  716. Im Auto ist man vollkommen unabhängig von Sonne, Wind, Wärme, Kälte und Regen. Ist das ein Gewinn?

  717. Kreuzfahrten sind aus der Perspektive der Eigenbewegung gesehen  Reisen ohne Ortsveränderungen. 

  718. Im Auto hört man nicht den Gesang der Vögel.

  719. Das Auto des Ehepaars steht seit zwei Tagen unberührt vor der Tür: Entweder sind beide sehr krank, oder sie machen eine Flugreise. Ein Drittes gibt es nicht.

  720. Eigenwahrnehmung ist ein Propiorezeptor (propio = eigen). Wenn Motore die Eigenbewegung übernehmen, gibt es keine bewusste oder unbewusste Eigenwahrnehmung. Deswegen ist der Gesichtsausdruck von  Motorennutzern so merkwürdig leer.  

  721. Kein Auto zu haben, ist cool.

  722. Wo nisten auf "Park"plätzen Vögel?

  723. Auf Autostraßen wird kein Leben geduldet. Von stehenden und fahrenden Autos abgesehen, sind sie leer. Diese Leere durchzieht Städte und überzieht  Landschaften.

  724. Jede Autostraße ist lebens- und damit auch menschenfeindlich. Nur auf einigen engen Passagen werden Fußgänger in einem kurzen Zeitabstand über die Straße getrieben. Ampeln reduzieren die Störungen für Autos durch Menschen auf ein Minimum.

  725. Zu Beginn des Autobahnbaus in Deutschland durch die Nationalsozialisten, wurde noch auf Fußgänger, die diese Autobahnen überquerten, geschossen (so eine chinesische Quelle). Aber dazu sind heute keine Gewehre notwendig, denn schnell fahrende Autos sind Geschosse.

  726. So bequem wie möglich von A nach B zu kommen, ist kein Reisen, sondern Fahren.  

  727. Die Autos werden ständig größer und schwerer, zudem nimmt ihre  Zahl  ständig zu, entsprechend verschlechtert sich der Zustand der Straßen. Übrigens als Fußgänger und Radfahrer bin ich nicht an dieser Verschlechterung  beteiligt.

  728. Wer viel mit dem Auto fährt, schädigt  entsprechend stark Straßen und Brücken. Deswegen plädiere ich aus Gründen der Gerechtigkeit für die Erhöhung der Steuern auf Benzin, um mit ihnen die Reparaturen zu finanzieren.

  729. In einer mehrseitigen Sonderveröffentlichung in der FAZ „Hessens Städte erleben“ sind nur schöne Orte und soziale Situationen thematisiert und bebildert. Keine Autostraße, kein schnittiges Auto – vielleicht ein Beleg und  Ausdruck für neue Präferenzen.  

  730. Wie alle Herrschaftssysteme ihre Elemente stellen, so auch die Technik – aber die Gestellten merken es nicht, im Gegenteil, sie fühlen sich vollkommen ungestellt.

  731. Der motorisierte Individualverkehr ist aus klimatischen, energetischen, städtebaulichen, kommunikativen, sozialen,  landschaftsschonenden, ästhetischen   und gesundheitlichen Gründen eine Sackgassen-Technologie.

  732. In der Werbung erscheint das Auto in der Regel im Singular vor einer schönen Landschaft oder autorfreien Stadt.  

  733. „Der ständig zunehmende Lärmpegel in vielen Gegenden der Welt verringert die Fähigkeit der Menschen Naturgeräusche, wahrzunehmen. Einerseits übertönt der Lärmpegel etwas durch Autos und Flugzeuge Naturgeräusche, andererseits verstärken vielen Menschen den Effekt noch zusätzlich, indem sie sehr häufig auch außerhalb des Hauses über Kopfhörer Musik hören“ (Kurt Fristrup auf einer Konferenz in St. Jose).

  734. Autostraßen allein  sind bereits ökologisch und ästhetisch eine Zumutung. Fahren auf ihnen viele Autos, wird es unerträglich. Eine gute

    Stadt ist autofrei.

  735. Zur grassierenden Liebe zu Motoren: Wann werden sich die motorisierten Gabeln, Messer und Löffel durchsetzen? Ich denke, der sexuelle Akt wird auf lange Sicht die einzige menschliche Handlung sein, die frei von Motoren bleibt  – aber genau weiß man es nie.  

  736. „Mein Garten ist mein Herz“ sagt heute keiner mehr, aber „Mein Auto ist mein Haus“ ist sehr häufig dem Sinne nach zu hören.
  737. „Viel Verkehr und viel Salz gefährden alte Brücken“ (FAZ v. 16. 2.15).

  738. Autos entindividualisieren nicht nur die Städte und Landschaften, sondern auch  Stadt und Landschaft an sich.

  739. Welche Schönheit in den Kaiserbädern auf Usedom zwischen Strand und Bebauung. Dort gibt es einen Fuß- und Radweg, keine Autostraße.

  740. Man muß rausgehen, d. h. nicht in virtuelle Welten fahren.

  741. "Laut AXA Verkehrssicherheits-Report 2009  liegt der Mittelwert der pro Jahr in Deutschland gefahrenen Kilometer bei 18.693 km. Das durchschnittliche Alter eines PKW betrug 2010 8,1 Jahre 2. Dadurch ergibt sich eine durchschnittliche Laufleistung eines in Deutschland gefahrenen PKW von 151.413,3 Kilometern." Ich vermute, heute ist bereits die angestrebte Rekordhöhe von 20 000 Kilometern erreicht.

  742. Eine Landschaft oder eine Stadt  mit dem Auto zu durchfahren, ist keine Landschaft, sondern Autowelt.

  743. Der Autofahrer selbst  ist weder beweglich noch mobil, sondern beweglich und mobil ist allein sein Auto. Der Autofahrer wird während der Fahrt vom Auto transportiert, er selbst sitzt nahezu unbeweglich im Autosessel. Das muss erst einmal erkannt werden.
  744. Wer wohnt gerne an der Autostraße, insbesondere an einer vierspurigen? Die darin innewohnende Hässlichkeit  ist nicht der Landschaft, sondern der Straße selbst, den darauf fahrenden Autos  und teilweise den Bauten geschuldet.
  745. Wenn ein Gehbehinderter seinen Rollstuhl in Anspruch nimmt, ist das sinnvoll, wenn ein Gehfähiger sein Auto aus Gründen der Bequemlichkeit in Anspruch nimmt, ist das nicht sinn- und sinnenvoll. 

  746. Die Liebe zum Auto besteht genau besehen zur Hauptsache aus  niederen Trieben des Menschen wie  Egoismus, Bequemlichkeit, Rücksichtslosigkeit, Wegdrücken von negativen Folgen.

  747. Der Neukauf eines Autos beträgt  heute durchschnittlich 28 300 Euro.

  748. Warum steht die Rheinbrücke Leverkusen (1965 fertig gestellt) so schlecht da? Den Planern und Konstrukteuren kann man jedenfalls keinen Vorwurf machen, sie haben eine für die damals erwarteten Belastungen stabile Brücke gebaut. Nur waren aus heutiger Sicht die angenommenen 32 000 Fahrzeuge am Tag deutlich zu kurz gesprungen. Seit den achtziger Jahren hat sich die Zahl der Fahrzeuge mehr als verdoppelt. 120 000 Fahrzeuge passieren heute die Brücke täglich. Zudem sind speziell die Lastwagen deutlich schwerer geworden. Wog 1961 einer von ihnen bis zu 26 Tonnen, sind sie heute bis zu 44 Tonnen schwer FAZ v. 10. 2. 15). Leverkusen ist übrigens überall!

  749. Fernsehen (Medien) schafft das falsche Bewusstsein, man wohne in der ganzen Welt. Wohnen findet aber immer in einer konkreten Welt statt.

  750. Ein Arbeits-PC zeigt beim Öffnen einen leeren Bildschirm, ein Unterhaltungs-PC flimmernde Bilder.

  751. Eine der Albrecht Brüder (Aldi) kaufte sich noch kurz vor seinem Tode zwei sehr teure Oldie-Ferraris. Welch eine Oberflächlichkeit. 

  752. Der Ausdruck „Ich bin beweglich“ primär auf den Besitz eines Autos zu reduzieren, ist die große Täuschung der Gegenwart. Erst wenn diese Täuschung erkannt wird, bekommen ökologische Politik und Gesundheitspolitik praktisch und theoretisch ein angemessenes Fundament.

  753. Der Ausdruck „Ich bewege mein Auto“  stimmt nur dann, wenn dieses Ich das Auto schiebt. 

  754. Ortswechsel mit dem Auto und zu Fuß gleich zu setzen, ist hohe Abstraktion – und zwar schlechte, weil nur der reine Ortswechsel thematisiert wird. Der Ortswechsel wird zu einer bloßen Linie.  

  755. Meine Nachbarn, die habituellen Autofahrer,  sind alle höchst beweglich bzw. mobil, aber ihre Füße und Beine haben sich – so meine Vermutung – inzwischen zurückgebildet, weil sie nahezu funktionslos geworden sind.  

  756. Über Schnee kann man sich heute  nicht mehr direkt unterhalten, sondern nur noch indirekt als Störfaktor für das Auto. So verschwindet die Schönheit des Schnees bzw. von den von ihm geschaffenen Formen  aus den Bewusstsein der Konsummenschen. 

  757. Aus welchem Rechtsbewusstsein argumentieren Autofahrer heraus trotz der riesigen Schäden, die sich verursachen, jeden Ort in der Stadt oder Dorf mit dem Auto direkt anfahren zu dürfen? 

  758. Garagen, die  zehn Jahre und älter sind, sind in der Regel  zu klein, um die inzwischen größer gewordenen Autos noch aufnehmen zu können.

  759. Erst das Auto hat aus einem schneereichen Winter eine Katastrophe gemacht.  

  760. Der Mensch wird in seinen konkreten Fähigkeiten immer begrenzter, die Technik immer fähiger. Die daraus entstehenden Probleme sollen und werden  gelöst, indem dem Menschen Techniken so lange implantiert werden bis man nicht mehr vom Menschen im eigentlichen Sinne sprechen kann.

  761. Die New Yorker High Line, eine verlassene Hochbahntrasse, wurde zu einem lang gestreckten Park mit vielen Sitzgelegenheiten umfunktioniert, auf der sich nur Fußgänger befinden. Sie ist ein Publikumsmagnet für Einheimische und Besucher geworden. Für mich ein Beleg, dass es ein riesiges Bedürfnis nach autofreien Orten gibt. Das ist die Zukunft der Stadt.

  762. Eine Winterlandschaft ist nur dort schön, wo keine Autostraßen sind. Der Schnee an Autostraßen macht offenbar, was ständig verdrängt wird: Autos machen die Welt hässlich

  763. Als Nichtautobesitzer kämpfe ich im Winter nicht gegen die Schnee, sondern bahne mir Wege ohne große körperliche Anstrengungen

  764. Motore und Informationstechniken haben erst den endgültigen Sieg des Menschen über die Natur ermöglicht.

  765. Wenn ich meinen PC anschalte, ist der Bildschirm entweder leer oder voller Buchstaben, wenn ich  den Fernsehapparat anschalte, springen mir sofort bunte Bilder ins Auge. 

  766. Vorschlag zur Therapie der Autosucht: Das Auto räumlich und zeitlich immer weiter vom Haus oder Wohnung entfernt parken mit dem Effekt, immer weitere Distanzen gehen zu müssen. Mit der Zeit – so meine Hoffnung – wird aus dem Muß ein Wollen, da die Schönheit des Gehens entdeckt wird. Das ist eine Strategie des Herausschleichens.

  767. Strukturell besteht zwischen Mensch-, Tier- und Motorsklave in bezug auf Stoffwechsel keine Unterschied: Alle nehmen  „Nahrung“ auf,  und alle scheiden aus. Die Folgen der Ausscheidungen der Motore werden allerdings im Bewusstsein verdrängt.

  768. Das Wesen des Autos erträgt keinerlei Einschränkungen, auch nicht von anderen Autos. Deswegen fordert es Vermehrung und nochmals Vermehrung der Fahrspuren.

  769. Das Auto ist eine Art Haus, das für viele Heimat ist.

  770. In der Verkehrspolitik darf es keine grundsätzliche Anpassung an den motorisierten Individualverkehr geben. 

  771. Der motorisierte Individualverkehr hat erst die umfassende  Aufhebung des Unterschieds von Stadt und Land ermöglicht, wobei beide ihre jeweiligen Stärken und Werte  verloren haben.  

  772. Habituelles Fernsehen ist für mich real  Verschwendung von Lebensmöglichkeiten. Es steht für Unterhaltung, Zerstreuung, Uneigentlichkeit, Ersatzwelt,  Langeweile und  Sinnlosigkeit. Gleiches gilt für andere Medien, wenn sie nicht zum Erwerb von sinnvollen Informationen führen oder zur aktiven Gestaltung von Texten, Bildern usw. genutzt werden. Dann sind sie von großem Gewinn. Und Gleiches gilt natürlich auch für das Auto.  
  773.  Ein älteres Ehepaar hat sich nun auch einen Bus zugelegt. Ob sie wohl hoffen, nun doch noch Kinder zu bekommen?

  774. Die schiere Übergröße vieler Autos ist Ausdruck von Pathologie.

  775. Ein fahrendes Auto ist bestenfalls ein indirekter Hinweis für reduziertes Leben in ihm.

  776. Internetkauf verlangt keinerlei soziale Kompetenz.

  777. Räder sind hilfreich, aber motorisierte Räder sind oft eine Pest für Menschen und die Erde.

  778. Obwohl der Motor eine Erfindung von bestimmten Menschen ist, sind die Leistungen der Motoren nicht die Leistungen ihrer jeweiligen Nutzer. Das zu meinen, ist eine Täuschung.

  779. Zwischen dem Sitzen vor dem Fernseher und im Auto besteht physiologisch keine großer Unterschied.
  780. Autos ersetzen zunehmend das Gehen und machen das Gehen zur Tortur, wenn sie  massenhaft vorhanden sind.

  781. Aussagen mit großer Wahrscheinlichkeit: Ihre Autos stehen über mehrere Tage bewegungslos vor der Tür. Sie sind alle krank. Ihre Autos werden ständig in Anspruch genommen. Sie sind gesund.
  782. Für Benjamin verkümmert mit der technischen Reproduzierbarkeit die Aura des Kunstwerks. Gleiches gilt für die habituellen Nutzer motorisierter Techniken.  

  783. „Es darf wieder protzig sein. Auf der Automesse in Detroit setzen die Hersteller auf Größe und Leistung“ (FAZ v. 14. 1. 15). War denn alles umsonst?

  784. Das größte Herrschaftspotential in der Gesellschaft hat heute das Autosystem.  

  785. Die einzige wirklich "effektive Gefahrenquelle ist heute der Autoverkehr, also nicht wilde Tiere, Steinschlag, Unwetter usw.

  786. Die Faszination von Motoren erkläre ich mir auch damit, dass ohne geistige und körperliche Anstrengungen „viel“ erreicht werden kann – und sei es in einem Tag um die halbe Erde.

  787. Fast jeder Bürger hat heute zwei Heime: a) ein statisches in Form eines Hauses oder einer Wohnung, b) ein mobiles in Form eines Autos, wobei die  statischen Häuser  immer größer werden und die mobilen größer und schneller.

  788. Zwei  Existenzweisen: Autoleben oder Menschenleben - und das ist nicht übertrieben.

  789. Die umfassende  Durchsetzung des Autos hat auch eine Umgestaltung des Gehirns und Geistes zur Folge.

  790. Wenn man in der Autowelt und Unterhaltungsmedien lebt, werden dortige Unterschiede plötzlich höchst wichtig.

  791. Eine Kritik des Autos muss, will sie plausibel und verständlich sein, meine Theorie der Eigenbewegung einarbeiten.

  792. Eine Stadt ist autogerecht, wenn jedes private Haus und öffentliche Gebäude problemlos mit der Auto erreichbar ist und wenn sie von allen Himmelsrichtungen her von Autos  durchquert werden kann. Eine Autostadt ist schwer beschädigt, in vielen Bereichen bereits abgestorben. Für Menschen und Lebewesen gibt es nur noch Nischen.  

  793. Er setzt für sich Motore ein, wann und wo irgendwie möglich. Nun fliegt  er für mehrere Wochen auf die andere Seite der Erde, weil dordas Wetter gut sei.

  794. Ein Autofahrer aus Leidenschaft (eigene Aussage) liest, dass in Großstädten die Attraktivität von Autos für Jugendliche abnimmt. Sein Kommentar „Das glaube ich nie“!

  795. Im Auto ist der Mensch bewegungslos, denn die Bewegungen führt das Auto, nicht der Mensch durch. Im Fernseher finden die Bewegungen zwischen elektronischen  „Punkten“ statt, die das Bewusstsein als reale Bewegungen in der Außenwelt interpretiert.

  796. In unserer Straße waren fast alle Bewohner von einer schweren Bronchitis erfasst. Das hatte den Vorteil, dass viele Autos sich nicht bewegten. Übrigens ist der Ausdruck „Das Auto bewegen“ nur dann richtig, wenn man es schiebt.

  797. Autos homogenisieren  eine Stadt und die Städte miteinander (intra- und inter). 

  798. Technische Strukturen sind dem Menschen nicht nur äußerlich, die er je nach Bedarf an- und abstellen kann. Beleg: „Wenige Wochen der intensiven Nutzung reichen aus, damit das Areal, das für die Bewegung und Reize von Daumen und Zeigefinger zuständig ist, sensibler und stärker reagiert.“ Das Gehirn wird geprägt.  

  799. die Auto-Werdung bzw.  Vermotorisierung des Menschen

  800. Autogerechte Erschließungen aller Städte haben ihren Reiz, ihre Individualität und Geheimnisse genommen.

  801. Die Gesamtatmosphäre einer Gesellschaft verändert sich radikal, wenn Fluchten  mit dem Auto ständig möglich sind. D. h. die Potenzialität ist ein realer Faktor.

  802. Transportiertwerden wie  mit dem Auto ist eine Ortsveränderung ohne substantielle Beteiligung des Menschen, d. h. der Mensch befindet sich im Ruhemodus.

  803. Es ist heute nahezu unmöglich, eine Straße für Autos zu sperren.

  804. Beide  sind  krank, ihre beiden Autos bewegen sich nicht mehr. Nun sind sie wieder gesund, und die Autos stehen nicht mehr still.

  805. Reale Motoren sind nicht das Wesen der Motoren. Das Wesen hat mehr mit Herrschaft zu tun.

  806. Wie Wilhelm II sich über Schiffe in seiner Flotte aufgeilte (Objektotphilie), so heue viele Menschen über große Autos.

  807. Von der Theorie her müsste ich eigentlich auch Züge und öffentliche Verkehrsmittel ablehnen, aber das Erleben des Sozialen und zu weite  Ziele sprechen dagegen.

  808. Ein e-bike ist, wenn der Motor eingeschaltet ist, ein Fake.

  809. Drei Phasen des Erwerbs von Konsumgütern: a) Zu Fuß zu verschiedenen Einzelhändlern (bis ca. 1960), b) mit dem Auto in Einkaufszentren, c) Über e-bay die Ware ins Haus kommen lassen. 2015 von b nach c. All diese Entwicklungen haben die Stadt radikal verändert, viel stärker als die Bombenangriffe im Zweiten Weltkrieg.

  810. Eine junge Ärztin ist vollkommen auf Autos fixiert. Sie sieht hier gesundheitlich absolut kein Problem.

  811. Autofahrer sind Erdzerstörer, Unterhaltungsmedienkonsumenten sind Selbstreduzierer.

  812. Er wartet bereits zehn Minuten  im Auto bei  laufendem Motor. Er bemerkt nicht, dass die ganze Straße nun  sich in einer Benzinwolke  befindet.   

  813. Die motorisierte Technik umfasst mehr als nur Motore,  sondern auch materielle und geistige  Infrastrukturen.

  814. Das Auto lässt sich als System eigentlich nur aus der Außenperspektive kritisieren.
  815. Das Auto ist eine Krücke, die meistens nicht notwendig ist.
  816.  These: Je weniger gefestigt ein Charakter ist, desto größere Autos werden gebraucht. Das hat grundsätzlich nichts mit Intelligenz zu tun. 
  817. Mit dem eigenen Kleinbus zum Brötchen holen. Wie viele Brötchen kann man da bloß  mitnehmen. Oder gibt es hier noch andere Argumente?
  818. Eine oft gehörte Aussage: „Der Klimawandel ist eine Erfindung der Medien. Aber wie auch immer, Hauptsache ist, dass ich uneingeschränkt Auto fahren kann.“
  819. Glaubt mir, ihr könnt immer größere und teurer werdende Limousinen kaufen, es ändert sich nicht die Grundsituation, dass ihr transportiert werdet und euch nicht bewegt.
  820. Die großen Limousinen entsprechen der Dicken Bertha im Ersten Weltkrieg.
  821. Wie fast  kein Mensch 1914 begriff, dass der Nationalismus leer war, wie keiner 1936 begriff, dass der Rassebegriff leer war, so heute nicht, dass die motorisierte Technik leer ist.
  822. Je schlechter das  Klima wird, was ja nicht zuletzt auch von den Autos verursacht ist, desto häufiger hört man rationalisierende Aussagen wie „Bei dem Wetter muss man ja das Auto nehmen“ und nicht mehr „Ich fahre gerne Auto, weil es so bequem ist.
  823. Die Gewinne durch das Auto sind wesentlich geringer  als die Verluste durch seine Zurückdrängung.
  824. Wie sich die Automassen über die Champs Elysee zwängen ist – und nicht nur dort,  schlicht barbarisch.
  825. Die amerikanischen Limousinen gingen unerträglich in die Länge, die jetzigen deutschen in die Höhe. In die Breite geht wohl nicht.
  826. Das Auto täuscht über die Wirklichkeit, die Unterhaltungsmedien ersetzt sie (die Wirklichkeit).
  827. Als ob eine Fahrt mit dem Auto von A nah B etwas mit der durchfahrenen Wirklichkeit zu tun hätte. Ohne ein aktives Subjekt bzw. Mensch gibt es keine Wirklichkeit.
  828. Die motorisierte Technik ist die Hauptursache für die negativen großen Veränderungen auf dem Erdball (Stickwort: Anthropozän), aber natürlich ist sie auch wieder vielfältig materiell und geistig bedingt.
  829. Er nennt fünf Autos sein eigen, die er sehr kompetent und intensiv pflegt. Sie haben noch nie eine Werkstatt von innen gesehen. Er hat nie Langeweile, hat immer dadurch sinnvolle Aufgaben: Sein Leben ist erfüllt.
  830. Autos machen die Stadt hässlich und vereinzeln die Menschen.
  831. Das Auto macht aus einem realen Raum Autoräume und das sind fiktive Räume. Ausbau des Straßennetzes ist inhuman, unverantwortlich, Steuerverschwendung, rückwärtsgerichtet ….
  832. Stehende Autos haben das zigfache Volumen eines Fahrers. Im Fahren wird die Bilanz noch drastischer.
  833. Das Auto hat inzwischen Naturcharakter, eher würde man sich die Füße operativ entfernen lassen, als auf das Auto zu verzichten.
  834. E-Mobilität“ ist ein treffender Ausdruck. Der Ausdruck „exponentielle Mobilität“ beinhaltet offensichtlich Mobilität allein als Fremdbewegung, d. h. motorisierte Bewegung.
  835. Kein Auto, weniger Sorgen.
  836. Ich definiere Mobilität mit Verfügung über motorisierte Fahrzeuge.
  837. Hauptfrage: Wie kann man größere Distanzen mit minimalen ökologischen Belastungen überwinden und mit maximalen Sozial- und Naturerfahrungen überbrücken?
  838. Jede Fahrt mit dem Auto durch die Stadt ist ein Beitrag zur Steigerung ihrer Unwirtlichkeit.
  839. Der selbstkritische und letztlich jegliche Kritik der motorisierten Technik unterbindende  Satz  „Ich tanke schließlich auch“  ist zu allgemein. Alles kommt darauf an, wofür und warum man tankt, also die Frage nach der Notwendigkeit. 
  840.  Das Autofahren beseitigt zwar körperliche Anstrengungen, verursacht aber auch körperliche Krankheiten und Umweltzerstörungen. Durch die Vermeidung von Anstrengungen wird übrigens die allgemeine Schwäche gefördert.
  841. Das Auto ermöglicht ein totales Indoorleben, denn das Auto gehört auch zu dieser Existenzweise.
  842. Der motorisierte Individualverkehr hat wegen seiner universalen Verbreitung und Akzeptanz den ungeheuren Vorteil der normativen Kraft des Faktischen auf seiner Seite. Deswegen prallt fast jede Kritik an seiner offensichtlichen Irrationalität mehr oder weniger ab.
  843. Warum muss jeder Ort, der zu Fuß erreichbar ist, auch mit dem Auto erreichbar sein? Das gilt doch auch nicht für Panzer.
  844. Im Auto sitzen gehört auch zur Indoor-Lebensweise. Lediglich die zwei Meter von der Haustür zum Auto gehören zur Outdoor-Lebensweise. Die Indoor-Lebensweise liegt übrigens oft im Interesse der Kapitalverwertung. 
  845.  Wie schafft es der Rentner bloß, so viele Gründe zu finden, dass er zigmal am Tag ins Auto steigt. Oder hat er die Phase bereits überwunden, begründet das Auto zu nutzen.
  846. Das Auto ist das Goldene Kalb der Gegenwart.
  847. Nur aus der Außenperspektive erkennt man die wahren  großen Zerstörungen des motorisierten Individualverkehrs. Im Auto ist man gewissermaßen im Stillezentrum des Orkans.
  848. Der Erwerb von überdimensionierten Autos wird über ihren angeblichen Nutzen rationalisiert. Die amerikanischen Limousinen vor Jahrzehnten waren da ehrlicher. 
  849. Ich kenne keine Stadt, die nicht massiv von der durch das Auto bereits  teilweise tödlichen wirkenden Krankheit befallen ist.
  850. Eine  Alternative wäre: Nicht die Benzinpreise senken, sondern die Differenz sollte für den Ausbau des öffentlichen Verkehrs und für den Rückbau von Autostraßen genutzt werden.
  851. Warum gibt es so viele Männer, für die Autofahren zu den wichtigsten Sachen des Lebens gehören?
  852. Wer im Schwarzwald im Urlaub sein Auto mitnimmt, dem ist nicht mehr zu helfen, denn er  hat nichts begriffen.
  853. Das Auto individualisiert und entmachtet gleichzeitig die Individuen. Denn der Mensch ist ein soziales Wesen.
  854. Ikonischer Medienkonsum in Unterhaltungsabsicht beeinträchtigt die Fähigkeit, eigene innere Bilder zu entwickeln. 
  855. Menschliches Denken und Fühlen unterwirft sich der Logik des Autos, Denken und Fühlen wird zur Auto-Logik.  Die Möglichkeiten des Autos werden zu den Bedürfnissen des Menschen. Sie bilden den Rahmen. Da das Auto aber nicht fühlt, lösen sich Gefühle zunehmend von realen Situationen.
    Fernsehen determiniert. Es lässt keinen Raum für eigene Entscheidungen - wenn man die Apparate nicht ausstellt.
    Immer weniger  Männer halten es, wenn in ihrer Reichweite (sagen wir zehn Meter) kein Auto zu ihrer Verfügung steht. Wohlgemerkt Auto, nicht Frau.
  856. These: Im Kern faszinieren Automobile nicht, sondern die Fahrer sind auf sie aus Angst vor Kontrollverlusten fixiert.
  857. Aus dem fahrenden Auto blicken  ist immer primär eine strukturelle, eine „autoliche“ Wahrnehmung, die nur noch – obwohl gleichen Ursprungs – nur noch wenig Ähnlichkeit mit der menschlichen Wahrnehmung hat.
  858. Alle Ortsveränderungen über zwanzig Meter legt er mit dem Auto zurück, aber immer mit dem voluminösten Modell, das auf dem Markt angeboten wird.
  859. Selbst radikale Autofahrer, radikal hier im Sinne von jeden Meter im Auto zurückzulegen, mögen letztlich auch nicht die autogerechten Städte und Landschaften. Deswegen zieht es auch sie zu verkehrsberuhigten Zonen hin – natürlich mit dem Auto. Damit sind sie Ursache dafür, dass diese Zonen über kurz oder lang ebenfalls autogerecht gestaltet werden, so dass die Autokarawanen im Urlaub weiter ziehen.
  860. Die Natur ist unter Asphalt,  wenn etwas anspruchsvoller  unter Steinen,  und wenn es richtig vornehm wird, unter hochwertigen Fliesen begraben.
  861. Motorradfahrer, wenn es nur um Vergnügen und Pseudo-Sport geht, müssen kritisiert werden.
  862. Man sollte asphaltierte Flächen so weit wie möglich zurückbauen. 
  863. Zur  Internationalität des Autowahns: Der Bürgermeister von Sonderborg (Dänemark) unter Beifall während einer Anhörung: „Die Innenstadt gehört dem Auto“. Wer will schon mit dem Fahrrad einkaufen? Als ob das ein ultimates Argument wäre.
  864. Die Maschine ist mechanisch strukturiert, der Motor auch, allerdings hat er nur die Funktions des Antriebes, sonst nichts. Das ist das Problem des Menschen, denn nur über das "Antreiben" gewinnt er Welt- und Selbsterkenntnis. Aber auch hier gibt es quantitative und qualitative Grenzen.
  865. Die Industrie verdient direkt am Auto, aber auch an den notwendigen Infrastrukturen bis hin zum Krankenhaus.
  866. Die Faszination durch Motore beruht auf dem Irrtum, der menschliche Wille könne die Motore beherrschen. Man  erkennt nicht, dass das Umgekehrte der Fall ist.
  867. Der Autofahrer lebt in einer Autowelt, d. h. er kann nur das erreichen, was das Auto zulässt.
  868. Sie fahren ihren Bus von der Auffahrt auf den Rasen vor dem Haus, damit der Besuch ihre Großlimousine nun den Platz einnehmen kann, obwohl auf der Straße Platz ist. Das ist „Autosensibilität“ pur.
  869. Sie nennen ihr Auto „Golden Dream“ obwohl es wie alle Autos ein Alptraum ist.  Warum nennen sie es so? Was verspricht dieses Auto? Anerkennung, momentane oder permanente  Freude beim Anblick, ein materieller Gewinn wie eine Immobilie, ….Ich weiß es wirklich nicht.
  870. Schon vor Jahrhunderten gab es ein komplexes Wegenetz für Fußgänger, Reiter und Kutschen, aber in den letzten Jahrzehnten wurden diese Wege  verbreitert und mit einer Asphaltdecke versehen. Der Rest wurde aufgegeben. Die Höfe und die Auffahrten wurden ebenfalls versiegelt, um die „Bedürfnisse“ des Autos zu befriedigen, was gleichzeitig dem Streben nach „sauberer“ Homogenität dient.
  871. Das Auto hat direkt und indirekt das Anthropozän ermöglicht und realisiert.
  872. Wo Autos dominieren, wird zwangsläufig die Dichte anwesender Menschen reduziert.
  873. Das Auto ist nicht das Wesen des Autos. Man muss also die Frage beantworten, welche individuellen und gesellschaftlichen  Kräfte hier wirksam sind.
  874. In der Provinz, aber nicht nur dort sind große und prunkvolle Autos immer noch dominierender Ausdruck der Selbstdefinition.
  875. Es ist ein großer Unterschied mit dem Kind im Rücksitz des Autos zweihundert Kilometer  oder die gleiche Strecke  im  Zug  zu fahren. Der Unterschied besteht in der Face-to-Face-Kommunikation.
  876. Bei uns hört man ständig Autotüren, die zugeschlagen werden, aber keine Schuhe, die in gehenden Füßen stecken.  
  877. Alle Seegrundbesitzer, die keinen Weg über ihr Grundstück gestatten, müssten zumindest einen kostenlosen Shuttledienst anbieten, der die Wanderer wieder zum See bringt.
  878. Vor mehreren Jahrzehnten fuhren zur Hauptsache Züge Urlauber in die Holsteinische Schweiz. Warum geht das eigentlich heute nicht? Wir haben es gemacht.
  879. Ich habe heute  einen Wohnwagen gesehen, der höher ist als manches Einfamilienhaus.
  880. Viele Menschen  empfinden heute die Abwesenheit von Medien als Leere. Nirgendwo sind Medien überflüssiger als an schönen Orten oder interessanten Situationen. Die Leere ist real die Leere dieser Menschen. 
  881. Die Nazis forcierten massiv den motorisierten Individualverkehr, denn sie wussten, dass der vereinzelte Mensch leichter zu beherrschen ist.
  882. Es gibt offensichtlich viele Bürger, die meinen, an der Spitze des Fortschritts zu stehen, wenn sie tagelang keinen Schritt außerhalb ihres Hauses getan haben.
  883. Zumindest im Urlaub sollten  Motore keinen Platz eingeräumt werden.
  884. Asphaltflächen sind  Eintönigkeit pur.
  885. Wer mit einem E-Bike eine Steigung nutzt und dabei noch stolz lächelt, hat von dem hier Geäußerten nichts mitbekommen.
  886. Das häufig vorgebrachte Argument, man fahre gerne Auto oder Motorrad, ist  angesichts des Klimawandels ein  nicht hinreichendes Argument.
  887. Bekannte historische Orte werden in der Regel von Autofahrern aufgesucht und verlieren damit gleichzeitig ihre Aura.
  888. Wann werden endlich der Mont Blanc und die Zugspitze für den Autoverkehr erschlossen?
  889. Überall, wo das Auto massenhaft vorhanden ist, hat die Hässlichkeit alle, die Schönheit keine Chancen.
  890. Alle Autostraßen der Erde sind an sich gleich. Sie sind der Ausgangspunkt des Einheitslooks, der momentan der Erde verpasst wird.
  891. Süchtige Autofahrer sollten sich zwecks Korrektur einen realen oder einen internalisierten Hund im Modus des Als-Ob anschaffen.
  892. In der Perspektive des Zuges ist die Landschaft weniger beschädigt, wie der Blick aus dem Auto oder Bus.
  893. Auto-, See-, Zugreisen, aber auch das Fernsehen schaffem  die Möglichkeit, ohne Anstrengung und Mühe, letztlich ohne  Leib,  im Scheine Welt zu erfahren.
  894. Meine Autokritik ist nicht nur abstrakt, sondern ich zeige auch konkrete Kausal- und Folgeketten auf, die durch das Auto entstehen, die intuitiv, durch eigenen Erfahrungen oder empirisch bewiesen werden müssen.
  895. Was heute als normal erscheint, wird in späteren  Zeiten  als Ausdruck von kollektivem Wahnsinn betrachtet. Dazu zwei Beispiele: Jede Ortsveränderung über hundert Meter mit dem großen Wagen zurücklegen. Möglichst jede  motorisierte Maschine kaufen, die auf dem Markt angeboten wird.
  896. Laufende Bilder verhindern  Bildung, weil keine Reflexion der Informationen aus Zeit- und Platzgründen möglich ist. Die Bilder lassen auch nicht die Möglichkeit des schlussfolgernden Denkens zu, weil die Lösung  fast immer bildlich geben wird.
  897. Dauerfernseher können sich nicht gegen die Zeitumstellung wehren, sie können sich nicht ihre eigene Zeit schaffen, denn um 20 Uhr beginnt die Tagesschau.
  898. Alle Orte müssen heute mit dem Auto erreichbar sein, wenn nicht, „gibt“ es sie nicht.
  899. FDP, Piraten und ADFC verlangen die Aufhebung von automatischen Geschwindigkeitskontrollen. Sie verlangen faktisch die absolute Freiheit des Autos.
  900. Maxime: So wenig Motoreneinsatz wie nötig. Nicht: So viel Motoreneinsatz wie möglich.
  901. Maxime im Sinne des Wirtschaftswachstums: So viel Energie und Rohstoffe verbrauchen wie möglich. Nachhaltigkeit ist hier inkompatibel, sie kommt aus einem anderen System und Ziel.
  902. In einem Wartezimmer eines Arztes: Alle Männer greifen nach Autozeitungen, nicht die Frauen, aber ein Buch hat keiner mit.
  903. Eine kurze Geschichte des Verhältnisses der Stadt zum Auto: Zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts öffneten sich die Städte - erst oft zögerlich - für das Auto, um nach dem Zweiten Weltkrieg die autogerechte Stadt zu schaffen, was gleichzeitig heißt, sie unwirtlich zu machen. Heute verlässt  Produktion, Wirtschaft und Handel die Stadt, dessen Kern und die verdichteten Wohnbezirke verwahrlosen. Der autokompatible „Rest“ und  die zusätzlichen ins Umland wuchernden Siedlungen nennt sich fälschlicherweise immer noch Stadt.
  904. Eine präzise Beschreibung des Systems motorisierter Individualverkehr: "Im Unterschied des sinnlichen und kulturellen Genusses konnte dieser Konsum (bm Auto) nicht im Gebrauch seiner Inhalte aufgehen, sondern erforderte eine derart flächendeckende materielle, organisatorische und soziale Logistik, dass er geeignet war, sich zu einer verinnerlichten „Benthamschen „Verhaltensspur“ zu entwickeln, die das System der Disziplinierung in bis dahin unbekannte Dimensionen auszuweiten versprach. ....Das Auto begann den gesamten Raum- und Zeithorizont zu erfassen, bereitete eine strukturelle Integration von Produktion und „Freizeit“ vor, besetzte allmählich die soziale Organisationsform bis hinein in das intime und familiäre Alltagsleben, eroberte sogar die gesellschaftlichen Phantasien und Imaginationen. Der Kapitalismus wurde durch und durch zur Auto-Gesellschaft" (Robert Kurz in „Schwarzbuch Kapitalismus“).
  905. Auch ein Naturliebhaber: Er möchte gerne am Rande eines Naturschutzgebietes wohnen, allerdings gleichzeitig Zugang zu  einem modernen, d. h. breiten  Straßennetz mit schnell erreichbarem Autobahnanschluß. Das Sahnehäubchen wäre für ihn, eine Fahrerlaubnis im Naturschutzgebiet selbst zu bekommen. 
  906. Vereinfache Dein Leben, beginne damit, dein Auto abzuschaffen. Die Folgen: keine Parkplatzsorgen, keine Reparaturen, keine Neuanschaffung, keine soziale Isolation, kein Wechsel der Reifen, kein Neid über das größere und teurere Auto des Nachbarn, keine Knöllchen, keine Steuern, mehr Gesundheit,  mehr soziale Kontakte,  …
  907. „Abends sitzt man doch im Auto oder ist im Haus“ sagte der erschrockene Autofahrer, als er mich in einer bürgersteigfreien Straße beinahe angefahren hätte. 
  908. Eine Autostraße über eine landschaftliche Erhebung, z. B. in Mittelgebirgen,  entwertet diese. Ein gewundener, sandiger  Weg ist für sie ein Ornament.
  909. Man sollte ein E-Book so nicht  nennen, weil die Differenzen zum Buch größer sind als die Identitäten. Eine alternative Bezeichnung wäre „E-Texte“.
  910. Die Bahn ist für mich real, aber auch das Symbol für eine vernünftige Verkehrspolitik.  Die Bahn vermittelt optimal objektive Strukturen und subjektive Bedürfnisse.
  911. In der Nutzung des Autos und PCs ist man sehr stark abhängig von der Technik und ihren Strukturen.
  912. Ich bin ein Bürger, der aus Verantwortung gegenüber der Erde und sich selbst kein Auto hat und es auch nicht will.
  913. Eine Bildunterschrift in meiner Zeitung: „Einer der bekanntesten deutschen TV-Gesichter.“ Ich kenne das Gesicht nicht. Ich denke, so wichtig ist das nicht.
  914. Das Stellen der Natur in Form von Wirtschaft und Technik hilft in bestimmten Fällen.
  915. Kritik an bestimmte Technologien wie Atomkraftwerken oder unkritischen Motoreneinsatz  ist nicht rückwärtsgewandt.
  916. Man vertraut der Maschine mehr als sich selbst oder dem common sense.
  917. Die Seele  ist ein Lebensprinzip, das nicht als ein technisches System interpretiert und gar in eins  verwandelt werden darf.
  918. Das Auto zerstört, nicht die Insassen.  Deswegen fühlen sich die Nutzer letztlich auch nicht verantwortlich für die diese Zerstörungen. Sie verdrängen diese, zumal ihr Anteil an der Gesamtzerstörung  so minimal ist, dass man ihn vernachlässigen kann.
  919. Fast kein Mensch bemerkt, dass mit dem Auto und den Unterhaltungsmedien ihr Leben drastisch reduziert wird.
  920. Das Auto bzw. der motorisierte Individualverkehr ist die notwendige Bedingung des Sterbens kleiner Läden.
  921. Man muss die realen Prozesse der Autonutzung von den herrschenden Worten und Bedeutungen unterscheiden.
  922. Eine Kleinstadt rühmt sich,  ihrer Anschlüsse an Verkehrsströmen. Die Entfernungen  zu ihnen werden  in Autominuten bzw. Autostunden angegeben.  Fuß und Rad erscheinen nicht mehr.
  923. Wenn Hegel recht hat in seiner Beschreibung des Zusammenhangs von Rationalität und Intersubjektivität, d. h. dass Vernunft in der gemeinensamen Kommunikation und Interaktion entsteht, und man diese Einsicht zusammendenkt  mit der Tatsache, dass die große Mehrheit der Bürger das Auto wie die Füße als naturwüchsiges Fortbewegungsmittel betrachtet,  erklärt das die große Faszination des Autos, obwohl der motorisierte Individualverkehr vielleicht der  größte Irrationalismus der Gegenwart ist.
  924. Autos und bewegte Bilder bewegen sich, die Insassen der Autos und die Betrachter der bewegten Bilder bewegen sich nicht!
  925. Der Anteil der Eigenbewegung beträgt beim Autofahren in etwa 0,02 Prozent, der der Fremdbewegung in etwas 99,98 Prozent.
  926. Ich möchte gerne  wissen, wie viele Millionen Kilometer im Jahr in Deutschland mit dem Auto abgefahren werden, um in den „Genuß“ von Preisvorteilen zu kommen.
  927. Auf Autobahnen gibt es keine Begegnungen.
  928. In vielen Städten gibt es noch aus der Gründerzeit ganze Straßenzeilen mit wunderschönen Fassaden, die, wären ihre Straßen autoarm oder gar autofrei,  ein bevorzugtes Wohnquartier bilden würden. Unter Autobedingungen sind sie Ausdruck des Niedergangs der Stadt.
  929. Früher strebten die Bürger zu Fuß und  mit Rad in die Innenstadt, heute verlassen sie sie mit dem Auto.
  930. Statt von Technik ist es sinnvoller, von Motoren zu reden.
  931. Unter intensiver Mithilfe von nahezu allen Bürgern sind alle Städte der Welt inzwischen von Menschenstädten zu Autostädten umgewandelt worden.
  932. Die Maschine hat nicht die Fähigkeit zur Selbstprogrammierung.  Deswegen steht der Mensch immer direkt oder indirekt in der Verantwortung.
  933. Abstrakt gesehen entspricht das Auto dem Internet. Beide sind vollkommen oder fast vollkommen körperlos.
  934. Autofahren und Unterhaltungsmedien zu konsumieren, ist mit Sicherheit nicht vita activa.
  935. Eine noch so ausgeklügelte Maschine ist niemals lebendig.
  936. Das Internet zerstört soziale Netze, das Auto tut  dieses auch, aber zusätzlich noch die Umwelt.
  937. Früher holte ein Nachbar mit einem normalen PKW Brötchen vom nah gelegenen Bäcker – nun fährt er mit einem lastwagenähnlichen Gefährt dorthin.
  938. Nicht die individuelle Autofahrt ist das Problem, sondern die Summe der individuellen Fahrten, so dass man im Blick auf die Zukunft sehr wohl von einem unverantwortlichen Handeln sprechen muss. Dieses Handeln könnte man härter bezeichnen.
  939. Das Auto und das Internet sind die entscheidenden Veränderer in der heutigen Zeit, die wiederum Ursache für andere Veränderungen sind.
  940. Autofahrer sollten nun bescheiden sein, denn sie haben bereits mehr als genug bekommen. 
  941. In einer Werbung für ein Hotel an der Südküste Frankreichs werden auch  fünf Wasserskijets gezeigt für die Möglichkeit sportlich zu sein. Aber jegliche Art des Transportiertwerdens mit Hilfe von Motoren hat nichts mit Sport zu tun, auch wenn Richtungen und Intensität des Transportiertwerdens vom Nutzer bestimmt werden. Das macht immer der Motor.
  942. Die alleinstehende ältere Dame: „Wenn ich zu Hause bin, stelle ich den Fernseher an, sonst ist es so still“. Da verpasst sie aber etwas Schönes.
  943. Wahrnehmungen aus einem fahrenden Auto sind derart drastisch reduziert, dass man sie eher den Zeichen als der Wirklichkeit zuordnen sollte. Oft sind diese Zeichen fast leer. Auf eine Formel gebracht: Je schneller das Fahrzeug, desto leerer wird die Wahrnehmung.
  944. Motorräder und die Kluft ihrer Fahrer sind äußerst aggressiv, sie erinnern mich an Ritter, an SS-Leute bis hin zu IS-Kämpfern.
  945. Wie ein Ausbilder beim  Exerzieren  nicht selbst den befohlenen Schwenk nach rechts mitmacht, so auch nicht der Autofahrer, der nach rechts steuert. Er bleibt sitzen.
  946. Es ist eigentlich unzumutbar, wegen der Abgase auf Hauptstraßen zu Fuß oder mit dem Rad zu fahren. Auch hier brauchen wir, bis der motorisierte Individualverkehr drastisch eingeschränkt ist, Schleichwege für Fußgänger und Radfahrer. Übrigens bezieht sich Hauptstraße immer auf den Autoverkehr. Das ist wieder ein Beleg für die Herrschaft des Autos nicht nur in den Bewusstseinen, sondern auch in der Sprache.
  947. Ein  Schritt in  die richtige Richtung: Konsequent den Quell- und Zielverkehr isolieren und diese Straßen vom Durchgangsverkehr freihalten. 
  948. Der motorisierte Verkehr vertreibt gnadenlos das Leben von und in den Straßen.
  949. Schaufenster werden bald funktionslos, denn Menschen gehen nicht  mehr an ihnen vorbei. Und vom Auto aus erkennt man nichts.
  950. Will man mehrere  historische Orte einer Landschaft auf einer Reise zu Fuß oder mit dem Rad aufsuchen, wird dieses Anliegen zu einer Tortur, denn die Landschaften sind bereits zu sehr versiegelt und zersiedelt.
  951. Heute ist  die Technik ein Mythos an sich.
  952. Die Flugreise bringt Heines Wort von der Ermordung des Raumes durch den Zug auf den absoluten Begriff. Im Flugzeug bist du räumlich im Nowhere.
  953. Es gibt Menschen, die behaupten, der Maschine  sei ein Teil der Natur. In dieser Aussage ist ein bestimmter Naturbegriff vorausgesetzt, nämlich der mechanisch-kausale, der z. B. die Kategorie des Lebens als einer eigenen Substanz ausschließt. Objektiv, vielleicht nicht subjektiv, sind diese Menschen damit eine Funktion der Wirtschaft.
  954. Technik: = 1; Ich: = 0
  955. Am Ende der Vollendung der Industrialisierung der Welt gibt es für den Menschen nur noch Wellnesseinrichtungen, in denen er  reflexionlos geniesst.
  956. Eine Ferienregion hat zwei Möglichkeiten der Entwicklung: Das Projekt  autogerecht weiter fortführen oder die Landschaft unversehrt erhalten und das Leben stärken. Einen See mit einer Autostraße zu "umranden" oder eine Autostraße zum Gipfel eines Hausberges zu bauen bzw. nicht zurückzubauen, wären Beispiele für eine autogerechte Ferienpolitik. 
  957. Sie wohnen 15 Minuten von ihrer Tochter entfernt, selbstverständlich 15 Minuten mit dem Auto. Nicht in menschlichen Fähigkeiten, sondern in technischen  Möglichkeiten wird die Zeit ausgedrückt. Auch das ist ein Beleg für die iimplizite Herrschaft des Autos in den Bewusstseinen.
  958. Autosucht erklärt sich vielleicht aus der Angst vor Kontrollverlust.
  959. Die schönsten Straßen der Städte kennen die Autofahrer nicht, das sind nämlich die, die autofrei sind.
  960. Weil Amerikaner im Durchschnitt offensichtlich körperlich faul sind, sind sie stark in der Entwicklung und Anwendung von Motoren.
  961. Die jetzige Ausformung des motorisierten Individualverkehrs ist vollkommen irrational. Es bestehen bei zunehmendem Verkehr nur die Möglichkeiten,  noch mehr Landschaft zuzubetonieren und Städte autogerechter, nicht menschengerechter zu machen oder die Staus in Kauf zu nehmen in der Hoffnung, dass die Menschen ihr Mobilitätsverhalten ändern.
  962. Das Anthropozän beruht im Kern auf der Entwicklung des motorisierten Individualverkehrs.
  963. Das Auto verhindert Urbanität. Der motorisierte Individualverkehr ist die notwendige Bedingung für die „Vorstadtverbreiung“ der natürlichen Landschaft. Hinzu kommen die entsprechenden Industrieansiedlungen, um das Autosystem zu realisieren.
  964. Autostraßenkarten sind ein Vergehen gegenüber der dargestellten Landschaft. Eine solche Reduktion hat die Landschaft nun wirklich nicht verdient.
  965. Gottseigedank ist der Einsatz von Motorrasenmähern an Feiertagen und nach 19 Uhr nicht erlaubt. Warum wird diese Regelung  nicht auch auf  Motorräder und röhrende Autos ausgedehnt? Gibt es denn ein Recht auf Lärmmachen um des Lärmens willen?
  966. Pedelecs werden auch von Autofahrern gemocht, weil sie a) wenig Anstrengungen verlangen, wenn überhaupt, b) man ist auf ihnen trotzdem relativ schnell, c) man hat auch hier Macht, wenn man Radfahrer spielend überholt. Ein Pedelec ist je nach Einsatz mehr Motorrad oder Fahrrad, aber immer ein Zwitter.
  967. Grundsätzlich  mag ich keine Filme mehr, weil die Einbildungskraft der Filmemacher die meinige ersetzt und damit überflüssig macht. Die Einbildungskraft ist die existentiell wichtigste psychische Fähigkeit des Menschen. Auf ihr beruhen alle Erkenntnisse.
  968. Motorenlärm kommt vom Land, vom Wasser vom Himmel. Wohin also fliehen?
  969. Ein gehaltvoller Aufsatz bringt zehnmal mehr Erkenntnisse als auf Autobahnen quer durch Europa zu fahren. 
  970. Je köperlich schwächer und/oder geistig ärmer und/oder ökologisch unverantwortlicher, esto mehr Motorenorientierung und Motoreneinsatz. 
  971. Wie es keine neutrale Umwelt gibt, so keine neutrale Technik. Sie prägt das Denken und Handeln der Menschen.
  972. Ich schlage einen zweifachen Wettbewerb in jedem Straßenzug von Vororten vor: 1.  „Wer hat in unserer Straße den lautesten Motorrasenmäher. 2. Wer mäht am meisten? Ich vermute, dass nicht selten beide Gewinner identisch sein werden.
  973. Es gibt offensichtlich ein Bedürfnis nach Motorenlärm, wohl um die eigene Leere zu füllen, denn etwas ist besser als nichts. Selbst Motorenlärm um seiner selbst willen vermittelt Sinn. 
  974. Sport hilft objektiv dem Autosystem.
  975. Das Auto hat im Alltag weitgehend die Füße ersetzt.
  976. Mir geht es nicht um die Abschaffung des Autos, sondern um dessen sinnvolle Nutzung.
  977. Autofahren ist eine Trennung von der natürlichen, kulturellen und  sozialen Welt. Beim Zugfahren bleibt die soziale Dimension erhalten.  
  978. „Ich fahre gern Auto“ oder „Ich rauche gern“ sind keine hinreichenden Argumente. Daraus lassen  sich nicht allgemein Normen ableiten.
  979. Wenn Tausende von Autos zu einem schönen Ort XY fahren, wird er beschädigt, wenn nicht zerstört.
  980. Warum ist eine bestimmte  Straße an dem Fluss Alster in Hamburg so schön? Weil sie direkt an der Alster liegt und  weil an ihr schöne Häuser stehen, aber zur Hauptsache, weil es gelungen ist, den fließenden Autoverkehr massiv dort einzuschränken.
  981. Autos und Unterhaltungsmedien haben in meinem Leben keinen Platz, aber gute Gespräche, die auch nur aus einem Lächeln bestehen können, Naturbegegnungen, Spazieren und Wandern, Spielen, Lieben, Lernen, Tun.
  982. Ich muß systematisch die Argumente auflisten, die gegen und für die Porsche-Nutzung sprechen. 
  983. Der  Autofahrer sieht bestenfalls die Emissionen seines eigenen Wagens, wenn überhaupt. Den Anteil, den er für die Gesamtemessionen, für diese Struktur, „leistet“, kommt absolut nicht ins Bewusstsein. Die Struktur sind immer die Anderen.
  984. Wegen des Wortanteils „individual“ ist der Begriff Individualverkehr vielleicht gar nicht glücklich. Wie wäre es mit Isolierverkehr oder mit  kontaktlosem Verkehr?
  985. Eine junge Frau stolz: „Ich bin noch nie so viel fotografiert worden wie in unserem neuen Porsche.“
  986. Was früher bei uns der Schlachtentod war, ist heute der Verkehrstod.
  987. Vorstellen kann man sich alles: reale Erfahrungen und Phantasien, beides sind innere Bilder. Wie will ein Autofahrer Inneres zum Ausdruck bringen. Durch Aggressionen oder Sanftheit – mehr Möglichkeiten gibt es wohl nicht.
  988. Für Autofahrer reduziert sich Welt auf das Fahrziel, der Zwischenraum hat keinen Wert, sondern muß schnellstens überwunden werden. In der Zeitdimension hat Schnelligkeit den Wert, die benötigte Zeit zu reduzieren.
  989. „Nur mit unserem Wagen kommen wir  schnell von A nach B“. In dieser Aussage wird der Raum vollkommen entwertet.
  990. Ein Gemälde wird nicht wegen seiner Technik, sondern wegen seiner inhaltlichen Aussage geschätzt. 
  991. Wahrnehmungen aus fahrenden Autos und Zügen sind „bildschirmnah“. Die Verweildauer der einzelnen „Bilder“ ist äußerst knapp, und sie sind unscharf.
  992. Motorentechnik ist in bestimmten Fällen sinnvoll, aber heute längst nicht mehr in allen.
  993. Wenn man im Auto sitzt,, hat man kein Organ für die Zerstörungen, die man in der Umwelt und „in sich“ anrichtet, denn sie sind ja minimal.
  994. Nur da, wo Motore sinnvoll eingesetzt werden, also  kein Selbstzweck sind, sind sie hilfreich.
  995. Wir brauchen in der Gegenwart  eine Kultur der Entbildlichung, die die Macht der Bilder bricht.  
  996. Naturwissenschaft ist eine Legitimitätsquelle der Technik-Welt.
  997. Die von Motoren betriebenen Technologien sind brutal, sie kennen  kein Mitleid und keine Ethik.
  998. Es ist nicht zu übersehen: Immer mehr Menschen haben elektronische Medien in der Hand, selbst wenn sie sich in interessanten Umgebungen befinden. Die „abgezogene“ Welt auf dem Display ist offensichtlich faszinierender als die Wirklichkeit. Sähen sich diese Medienfreaks  Bilder von Angelina Jolie und Brad Pitt an, und diese berühmten Menschen säßen zufällig neben ihnen, würden sie, so befürchte ich, nicht aufsehen, denn das wäre in ihren Augen eine Verschlechterung.
  999. Ich würde es begrüßen, wenn es E-Motorräder gäbe. Nicht aus so sehr aus Klimagründen, sondern um den  Lärm auf den Straßen  zu verringern.
  1000. Verbrennungsmotore durch elektrische zu  ersetzen. Ist das von den Emissionen her gesehen immer günstiger?
  1001. Der Autoverkehr bringt viele historische Ortsnamen zum Verschwinden.
  1002. Beim  Scypen  wird das gegenseitige „In-die-Augen-Schauen“ verhindert. Und dieses gegenseitige Schauen (in die Seele) ist der große Wert der lebendigen Kommunikation.
  1003. Die globale Technikorientierung bedarf der „bejahenden“,  Philosophie nicht mehr, weil sie ihr schon zugrunde liegt.  
  1004. Das entscheidende Machtmittel des modernen Subjekts sind die Motore. Erst der Motor macht die Technik zur Beherrscherin der Welt und ihrer Menschen. Denn die motorisierte Technik ist ein selbständiges System mit eigenen Zielen, die sich von den menschlichen sehr unterscheiden.
  1005. Der Wille zum Willen ist das Endziel. Erst jetzt kommt die Technik (Bestandssicherung) und die unbedingte Besinnungslosigkeit (Erlebnis) zur Herrschaft. Beides gehört zusammen.
  1006. Sie haben statt eines PKWs einen Kleinlaster. Nun müssen sie jede Fahrt mit ihm bestreiten.
  1007. Auch  ein elektrischer Rasenmäher ist nicht automatisch ein Beitrag zum Klimaschutz und schon gar nicht zum Umwelt- und Naturschutz.
  1008. E-Bikes, die normales Radfahren ersetzen,  erhöhen den Energiebedarf. Vermutung: 90% der Geräusche besteht aus Motorenlärm.
  1009. Die „Verskiung“ der Alpen wäre ohne Motore nicht möglich gewesen.
  1010. Der Motor ist vom Ursprung her Geist, weil von Menschen erfunden.
  1011. Beim Fahren (mit dem Auto) macht man keine Erfahrungen. Der große Fehler der deutschen Sprache bestand darin, das Wort „fahren“ auf Fremdbewegung auszudehnen.
  1012. Elektromobilität muß sich nicht aus erneuerbaren Energien speisen, sondern das kann auch z. b. Atomenergie sein.
  1013. Heutige Denken: Jede Aufgabe lässt sich durch vermehrten Motoreneinsatz lösen.
  1014. Technik ist ein Mittel, aber noch mehr  eine Haltung.
  1015. Zwischen Autofahrern entsteht nicht das, was man Begegnung nennen könnte.
  1016. Auch wenn ich ein Motor von  eigenem Geld gekauft habe, bin ich nicht aktiv, wenn ich ihn einsetze – im Gegenteil.
  1017. Wer braucht eigentlich im seinem Urlaub Fernsehapparate auf seinem Zimmer?
  1018. Bei uns parkt eine Mercedes-Limousine von größtmöglicher Ausdehnung. Warum müssen die Autos so groß sein?
  1019. Wer natürliche Energie nicht speichern kann, ist von ihrem Walten vollkommen abhängig. Speichern heißt hier mehr als speichern, sondern der radikale Umbau der Natur bis zur totalen Neuschaffung.
  1020.  In Crois Valmer in Südfrankreich fahren Busse kostenlos. Höchstens ein halber Prozent der Urlauber benutzt sie.
  1021.  „Wir sind diesmal auch ohne Auto in den Urlaub gefahren, allerdings haben wir uns am Flugplatz gleich ein Auto gemietet.“
  1022. Die technisierte Welt ist vom Inventar her gesehen eine Wüste.
  1023. Woher kommt die große Lust an laute und schnelle Geschwindigkeiten? Spiegeln sich da moderne Medien oder  Leistungssport oder  Ikarus oder …
  1024. Genau besehen sind Autos Panzer mit entsprechend großem Zerstörungspotential  – und alles das ist oft unnötig.
  1025. Ein Bekannter: "Ich muss mich nicht über Autos definieren."  Mit dieser Aussage unterscheidet er sich von vielen gleichgeschalteten Mitmenschen.
  1026. Wer auf den Einsatz eines  Autos verzichtet, muss keinen individuellen Leistungssport frönen.
  1027. Der motorisierte Individualverkehr ist die entscheidende Ursache und Bedingung für die Auflösung städtischer Strukturen. Das gilt auch für Ferienorte.
  1028. Die angebliche Notwendgkeit für Autostraßen und Parkplätzen entpuppt sich bei näheren Hinsehen  größtenteils aus Faulheit und Gewohnheit.
  1029. Wir müssen Strukturen schaffen, die den motorisierten Individualverkehr überflüssig machen.
  1030. Wie es keine neutrale Umwelt gibt, so keine neutrale Technik. Sie prägt das Denken und Handeln der Menschen.
  1031. Es gibt mmer noch zu viele Menschen, die sich über jeden Meter freuen, den sie mit dem Auto und und nicht zu Fuß zurücklegen.
  1032. Ein Auto hat für viele Menschen bereits den Status und Bedeutung von Körperteilen, auf die nicht verzichtet werden kann.
  1033. Ein Leben in Motoren wird heute oft als das eigentliche Leben bewertet. Der Motor hat Selbstwert.
  1034. Wo entsteht endlich die autofreie Gesellschaft?
  1035. Autofahren ist eine Lust an der Leere.
  1036. Was soll man über Körperbewusstsein  und –erfahrung sagen, wenn man nur im Auto sitzt?
  1037. In Vorstädten sieht  man nahezu keine Gesichter, sondern nur fahrende Autos.
  1038. Die Entscheidung heißt: Mensch oder Auto.
  1039. Alle Städte der Welt sind lebensgefährlich von der Autokrankheit befallen. Oft sind sie bereits tot, ohne dass es bemerkt wird.
  1040. „Freie Fahrt für freie Bürger“ ist immer noch normativ wirksam. Das ist Egoismus und Unverantwortlichkeit pur.
  1041. These: Habituelle Autofahrer und Fernseher sind in schwierigen sozialen Situationen statistisch gesehen weniger freundlich und weniger belastbar.
  1042. Ich kann mir tatsächlich kein Auto leisten. Aber nicht aus finanziellen Gründen, sondern weil es mein Bewusstsein nicht zulässt.
  1043. Welche ein Irrtum zu meinen, der Mensch könne  die Motorenwelt beherrschen, zumal die meisten von ihnen es gar nicht wollen, sondern lieber sich von ihr vergewaltigen lassen.
  1044. Ständiges Autofahren im Urlaub entspricht dem Zappen in Unterhaltungsmedien „Man ist (im Schein) beweglich“.
  1045. Der Zug ist letztlich natürlich auch wie das Auto ein Mittel,  aber im Zug bin ich von Menschen umgeben.
  1046. Die Küste in Südfrankreich erstickt in Autos und ihre Nutzung ist für die meisten eine Selbstverständlichkeit.
  1047. Wie groß wären die Möglichkeiten der Stadtgestaltung, wenn der motorisierte Individualverkehr ausgeschlossen wäre.
  1048. Schön, wenn auf Flüssen und Seen,  wie auf der Alster,  keine Motorboote führen. 
  1049. Wenn auf Hügeln und Bergabhängen Siedlungen sind, ist das eine Entwertung der Landschaft. 
  1050. Einen Berg mit dem Auto zu erfahren, ist vielfältiger Verlust.
  1051. Autonutzung verhindert Seinserfahrungen.
  1052. Es ist soviel Lärm in den Straßen, dass man zumindest die Ohren der Menschen verkleinern sollte.
  1053. Technik ist heute, insbesondere die der Medien, allgegenwärtig, so dass ihre kritische Reflexion fast nicht mehr möglich ist.
  1054. Warum kann die Gesellschaft nicht das Autofahren wie das Rauchen eindämmen?
  1055. Das Problem des Autos sind ja nicht nur die notwendigen Straßen, sondern auch die Parkplätze – von den Emissionen ganz abgesehen.
  1056. Hohe Geschwindigkeiten mit Motoren haben selten nachvollziehbaren Sinn.  
  1057. Ist der Fernseher über meinem Hotelbett ein Sender oder eine Kamera?
  1058. Die Umkehrung eines Urlaubs: Eine Landschaft oder eine Stadt könne man nur mit dem Auto erfahren
  1059. Motorisierung kann man über seinen Körper und Seele kritisieren, also nicht nur theoretisch. 
  1060. Hinter jeder unnötigen Autofahrt steht ein großer egoistischer Wille.
  1061. Technik ist kein Mittel, sondern eine formende Kraft, die auch den Menschen einschließt.
  1062. Autofaszination erklärt sich  wohl auch durch die Angst vor Kontrollverlusten, d. h. die  Herrschaft über die Situation zu verlieren.
  1063. Ich gebe diesem Hotel in Südfrankreich einen zusätzlichen Stern, weil es in seinen Zimmern kein Fernsehapparat aufgestellt hat.
  1064. In öffentlichen Verkehrsmitteln ist man zumindest Teil der sozialen Welt und nicht abgeschottet von ihr.
  1065. Die Technik hat leere Stellen, die die Technik selbst nicht auffüllen kann. Diese Lücke wird von der Bewusstseinsindustrie gefüllt.
  1066. Ein Auto löst den Kontakt zur Welt.
  1067. Dass die Bundesbahn alle Autozüge abschaffen will, begrüße ich, denn diese belasteten massiv die Urlaubsregionen. Dass allerdings auch viele Nachzüge nicht mehr fahren werden, bedaure ich.
  1068. Je schneller ich fahre bzw. gefahren werde, desto mehr bin ich gestellt – d. h. gefesselt. Das gilt auch für beschleunigte Dinge, die man „schneller stellt“. In der Beschleunigung ist der Mensch besonders stark gestellt.
  1069. Eine Fahrt im Kreuzfahrtschiff ist potentiell ein Gestelltsein zur Unbeweglichkeit.
  1070. Aus materiell-körperlicher Perspektive ist man ohne motorisierte Hilfen primär Natur, sonst ist man Technik.
  1071. Das Ehepaar, beide extrem übergewichtig, müssen selbst die zwanzig Meter zur Hotelrezeption fahren.
  1072. Welch ein qualitativer Unterschied zwischen einem Segelboot und einem Wasserskijet. Das Segelboot steht für Langsamkeit und Stille, der Wasserskijet für Krach und Umweltzerstörung, der Inbegriff für aggressive, vollkommen unnötige  Bewegung.
  1073. Autofahrer verabsolutieren das Ziel bzw. das Ankommen, die Mittel und Folgen werden ausgeklammert.
  1074. Ein fahrendes Auto ist eine Waffe im Einsatz.
  1075. Wer ständig Auto fährt, verpasst einen großen Teil des Lebens.
  1076. Statistisch gesehen sind junge Menschen „lebengefüllter“, wenn sie ihr Leben nicht an Motore abgeben.
  1077. Motore im Einsatz kennen keine Ethik.
  1078. Inzwischen führen die Autoauffahrten  auf Höhe des Hauseingangs vorbei, so dass man direkt von dort in das Auto steigen kann. Somit erspart sich der Autofahrer selbst den kurzen Gang durch den Garten.
  1079. Nicht  Fußgänger und Radfahrer ramponieren unsere Straßen und Brücken, sondern der motorisierte Verkehr.
  1080. Menschliche Technik gehört zum Wesen des Menschen. Sie hat  in der Regel keine nennenswerten negativen Nebenfolgen. Motorisierte Technik hat immer negative Folgen (Energiebedarf, Emissionen) und  Enteignung der Nutzer. Wegen dieser Ambivalenz der Motoren gilt folgende Maxime: „So wenig Einsatz wie irgendwie möglich“ bzw. So viel Motoreneinsatz wie nötig“.  Der Einsatz aus Bequemlichkeit ist inakzeptabel.
  1081. Motorisierte Technik hypnotisiert, technikkritisches Denken findet nicht statt.
  1082. Prometheus brachte den Menschen das Feuer. In der Form des Motors ist das Feuer zur höchsten Effektivität, aber auch Destruktivität gebracht.
  1083. Da ich mein  Erkennen von Menschen immer noch an Gesichtern festmache, aber meine Nachbarn und Bekannten in der Regel nur noch in Autos an mir vorbeifahren, könnte ich wohl schnell als arrogant bezeichnet werden. Ich muß also endlich die Formen von den verschiedenen Automarken und den Namen der jeweiligen Besitzer lernen.
  1084. Viele Zeitgenossen definieren sich nur noch über den Besitz neuester Technologien. Das gilt insbesondere für elektronische Medien.
  1085. Die Faszination der Motorentechnik besteht darin, ohne Anstrengung zu großer Macht zu kommen oder unterhalten zu werden.
  1086. Autofahren ist ein Leben aus zweiter Hand.
  1087. Dinge, wenn sie  mit Hilfe von Motoren sehr  schnell bewegt werden,  werden tendenziell zu Schatten, zu Bildern, zu Symbolen, zu Nichtdingen. Die Erfahrungen beim schnellen Autofahren haben also tendenziell  Zeichencharakter.  Autofahrten und Bilder beruhen auf Ähnlichkeit, die eben nicht Wirklichkeit ist.
  1088. Die Wahrnehmung von „sozialen Dingen“ wird immer mehr durch Zeichen  ersetzt.
  1089. Mensch oder Motor? That´s the question. Der Motor ist kein reines Mittel, sondern mehr „Entscheider“ und Bestimmer.
  1090. Mit dem Auto und den Bilderfluten wird  uns die Welt fremd.
  1091. Beim Autofahren und  Medienkonsum hat der Körper keine konstituierende Funktion. Der beseelte Körper (der aktive Leib) ist dann nur noch tote Materie. Diese Menschen werden dann nur noch gelebt. 
  1092. Nur die Technik gilt  heute als das Fundament der Entwicklung der Zukunft. Vom Humanismus spricht man  hier allerdings nicht.  Das wäre allerdings zu frech.
  1093. Grundsätzlich gilt: Der Einsatz von  Motoren wirkt wie der Konsum von Drogen, denn der Benutzer wird in Abhängigkeit
    gehalten - , auch wenn es gar nicht notwendig ist.
  1094. Der Staat und öffentliche Institutionen haben  nicht die Aufgabe, jegliche Eigenbewegung aus Bequemlichkeitsgründen überflüssig zu machen.
  1095. Der  größte Fehler in der Geschichte der Stadt war, den um 1900 einsetzenden motorisierten Individualverkehr nicht kategorisch von  ihrem Gebiet verbannt zu haben. 
  1096. Auch auf größte Irrationalität zu beharren, wie sie sich im motorisierten Individualverkehr  zeigt, beruht offensichtlich auf der  normativen Kraft des Faktischen (Jellinek).
  1097. Der Motor ist das entscheidende Mittel des Menschen, die Natur bis zur Unkenntlichkeit zu unterwerfen zu machen. Der Mensch will kein Teil der Natur,  sondern ihr Beherrscher sein.
  1098. Motorenausrichtung fördert Seinsvergessenheit.
  1099. Navigator ist für mich die Metapher  für Entsubjektivierung. schlechthin.
  1100. These: Wenn man nur sitzt und nicht intensiv geistig tätig ist, wird man wegen Sauerstoffmangel sehr müde.
  1101. Humane Technik erweitert die Möglichkeiten des Menschen. Motorisierte Technik ersetzt ihn körperlich und geistig. Sie ist nur in begründeten Fällen sinnvoll und hilfreich.
  1102. Das Kind will, dass wir ihm helfen, allein zurechtzukommen. Das ist eine  Abhängigkeit auf Zeit. Die Technik als Ware dagegen will immerwährende Abhängigkeit.
  1103. Die griechische Wurzel „autos“ (selbst) des Wortes Auto verweist bereits auf die Gefahr der Herrschaft des Motors über die Nutzer.
  1104. Das Gegensatzpaar „Humane Technik und motorisierte Technik“ entspricht  Leib und Körper. 
  1105. Warum gibt es nicht beim Lärm gesetzliche Grenzen wie bei der Geschwindigkeit?
  1106. Der Unterschied  zwischen humaner und motorisierter Technik ist entscheidend. In der humanen  Technik ist die vom eigenen Körper erzeugte (metabolische) Energie einziges Antriebsmittel der Bewegungen, während in der motorisierten Energie die Bewegungen von externer Energie mit all seinen negativen Folgen für Mensch und Umwelt betrieben wird. In der humanen Technik ist der Mensch immer noch Subjekt, in  der motorisierten Technik kehrt das Verhältnis sich faktisch  um.
  1107. Der damalige Gesetzgeber hat zu Beginn der motorisierten  Individualverkehrs Panzer von dem Gleichheitsprinzip ausgeschlossen. Hätte er bloß die Autos und Motorräder gleich hinzugenommen.
  1108. Autos und Unterhaltungsmedien sind scheinbare Wegbereiter, real sind es Ruheplätze ohne Ruhe.
  1109. Der eigentliche „Motor“ der motorisierten Zivilisation ist das offensichtlich niemals zu stillende Bedürfnis nach Bequemlichkeit. Absolute Bequemlichkeit findet man nur im Tod. Deswegen ist gegenwärtige Zivilisation eine nekrophile (Erich Fromm).
  1110. Immer mehr menschliche Fähigkeiten werden durch motorisierte Techniken übernommen. Das ist keine Steigerung, sondern eine Minderung der Lebensqualität.
  1111. Die subjektive Auslöschung und die objektive Beschädigung der Welt durch die ständige Zunahme der Geschwindigkeiten.
  1112. Ist ein Pedelec ein partielles Fahrrad oder ein partielles Motorrad?
  1113. Humane Technik beruht auf metabolischer (körpereigener). Motorisierte Technik auf externer Energie (Ivan Illich). Der Begriff "Humane Technik" ist ein sehr wichtiger Unterscheidungsbegriff. 
  1114. Autofahren ist höchste Abstraktion von der Umwelt und von sich selbst. Man nimmt die Realität nicht mehr zur Kenntnis, kann es bei 100 km/h auch nicht. Das ist der Preis der Fremdbewegung.
  1115. Ein Nachbar, obwohl noch gut im Saft,  ist stolz auf sein Pedelec und verkündet die Vorteile: „Ich brauche mich bei schwierigen Strecken nicht mehr anzustrengen und die Leute bewundern mich, wie ich sie bei Ansteigungen problemlos und locker überhole.“ Kommentar: Er hat das Wesen des Fahrrads und die  Produktivität von Schwierigkeiten nicht verstanden, von der politischen Dimension des Radfahrens ganz zu schweigen. 
  1116. Bis jetzt mußten sich Stadt und Landschaft nach den „Bedürfnissen“ des Autos ausrichten, es wird Zeit, diesen Prozess umzukehren. 
  1117. Auf der Alster gibt es keine Motorboote.  Welch ein Frieden. Es geht also.
  1118. Erst war die Stadt, dann erst kam der motorisierte Individualverkehr mit Macht und unter seiner Herrschaft wurden engnetzige Schneisen mit größter Brutalität  gezogen. 
  1119. Welch relativ behutsamer Eingriff in die Landschaft durch Bahnstrukturen im Gegensatz zu Autostrukturen. 
  1120. Die motorisierte  Zivilisation ist für den Körper oft  und für die Umwelt immer eine Zumutung.
  1121. Motoren, egal als Auto, Motorrad oder Rasenmäher, sind aggressiv, aber das wird verdrängt.
  1122. Schon merkwürdig: Motorenfahrer haben den Nimbus von Freiheitsrealisatoren, obwohl sie objektiv sich und die Welt zerstören.
  1123. Das Auto stellt die Füße still, der Navigator das Denken. 
  1124. Ein Leben für und in Autos und Unterhaltungsmedien ist real  lebensabwesende Askese. Zwischen sich selbst und einem Ding der Außenwelt eine Beziehung mit Hilfe des Autos herzustellen, ist keine Beziehung. Gleiches gilt für Inhalte von Unterhaltungsmedien. Leben besteht aber aus Beziehungen.
  1125. Enten-eller: Die Stadt oder das Auto. 
  1126. Der Autofahrer stellt eine Verbindung zu seinem Auto her, in dem er fährt, aber nicht zu der Umwelt, die sein Auto durchfährt.
  1127. E-bikes lösen die Probleme bezüglich Emissionen und Energie nicht, sondern verschieben sie nur.
  1128. Viele männliche Autobesitzer sorgen dafür, dass ihr größtes Auto mit den Anfangsinitialien ihrer Frau oder Freundin auf dem „Nummernschild“ ausgestattet wird. Ist das ein unbewusste Abwälzung von Schuld?
  1129. Vielleicht übersehen viele Autofahrer  Fußgänger oder Radfahrer, weil sie selbst keine sind und sich fast nicht vorstellen können, dass immer noch einige von ihnen gäbe. Deswegen sind Fußgänger und Radfahrer an sich eine Gefahr für den reibungslosen Autoverkehr.
  1130. Autofahren und habitueller Medienkonsum ist ein Leben in vorgebahnten Allgemeinem mit sehr wenigen Besonderheiten. 
  1131. Autofahren kann man mit  Bewegungen von Elektronen um den Atomkern oder mit denen von  Monaden vergleichen: Auf vorgegebenen Bahnen ohne jegliche Begegnungen Strecken zurücklegen.
  1132. Zu Begrifflichkeit: Natürliche Bewegung versus motorisierte Mobilität.
  1133. Das  Auto bewegt sich, nicht die Insassen des Autos.  In den Medien bewegt sich die Umwelt als Fiktion.
  1134. Alle sozialen Schichten sind von der alles überspülenden Welle der Technologien ergriffen.
  1135. Motorenwelt ist ein beschreibender Begriff der Gesellschaft, aber auch ein Bewusstseinszustand.
  1136. Wir brauchen nicht mehr Motore, sondern weniger.
  1137. Ein Navigator enteignet.
  1138. Autofahren hat viel mit Herrschaft (auch über sich selbst im schlechten Sinne) zu tun, die aber real Abhängigkeit ist.
  1139. Dass man mit dem Auto, statt mit dem Zug fährt, ist für mich  nicht nachvollziehbar und diese Entscheidung ist objektiv destruktiv.
  1140. Im Zug habe ich keinen Kontakt zur äußeren Umwelt, aber Kontakt zu den Mitfahrenden.
  1141. Technik kann alte Technik effizienter und sparsamer machen – aber nicht immer.
  1142. Nichtnotwendige Technik und Motore entfremden vom eigenen Leben und zerstören  die Umwelt.
  1143. Das Auto ist das wahre und wirkende Selbst, nicht der Autofahrer.
  1144. Es ist für mich unbegreiflich, mit dem Auto quer durch Deutschland zu fahren, statt den Zug zu nehmen.
  1145. Hells Angels bringen Auto und Motorrad auf den Begriff.
  1146. Bewegungen im Schein und motorisierte Bewegungen sind lebensfeindlich.
  1147. Für motorisierte Bewegungen sollte man von Mobilitätsräumen, für Gehen und Radfahren von Bewegungsräumen sprechen.
  1148.  Per Auto und Motore kommt man nicht ad astra,d . h.  zu wirklichen Sternen.
  1149. Das Auto ist das eigentliche autos (selbst), der Autofahrer ist eine Funktion des Autos.
  1150. Was bei den Jugendlichen die Medien sind, sind für die älteren Menschen  das Auto.
  1151. Einem allein technisch denkenden Menschen ist das Sein grundsätzlich verschlossen.
  1152. Die Technik zerstört das Wesen des Menschen, macht ihn selbst zu etwas Technischem.
  1153. Die Endgestalt der Seinsgeschichte  ist die Herrschaft der Technik.
  1154. Alles kommt darauf an: Wann, wie lange und wo setze ich die Motorentechnik ein.
  1155. Übernehmen  die vom Menschen geschaffenen Dinge nicht den Geist der Produzenten?
  1156. Eine viel befahrende Bundesstraße: eine wohl sortierte Müllhalde bzw. Mülldeponie.
  1157. Autofahrer (und Motorradfahrer) haben kein Unrechtbewusstsein, weil  a) sie im Fluss der sich bewegenden Fahrzeuge fast unbeweglich sind, b) weil aus dem fahrenden Auto der gesamte Verkehr subjektiv statisch wirkt und c) sie den Gestank und Lärm in ihrem geschützten Gehäuse nicht mitbekommen (bzw. Motorradfahrer den Lärm lieben). Erst wenn man am Straßenrand längere Zeit steht, erkennt man die Destruktionen.
  1158. Die jeweils angewendeten Techniken zu verbessern, ist menschlich. Trotzdem gilt es aufzupassen, ob die jeweils eingeschlagenen Wege einzuhalten sind.
  1159. Das Motorrad bringt die Irrationalität des motorisierten Individualverkehrs auf den Begriff.
  1160. Hatte eine häufig gewählte Telefonnummer mir gemerkt, dann eingespeichert, dann vergessen, nun wieder gelernt. Fühle mich wohler.
  1161. Tendenz: Eine technisch-motorisierte Welt ohne reflektierende Subjekte ist eindimensional.
  1162. Technische Rationalität = Zweckrationalität. Der Zweck wird heute vom Kapital vorgegeben, was nicht reflektiert wird. Die Logik der Zweckerreichung beherrscht das Denken. Hier gibt es keine Sprünge.
  1163. Jede Autofahrt ist grundsätzlich ein Verlust an Welt- und Selbsterfahrung. 
  1164. Autos und  Motorrräder verstecken ihr Destruktionspotential im ästhetischen Design.
  1165. Warum sind  Auto- bzw. Motorradfahrer so unkritisch gegenüber den Folgen ihres Tuns? Sie sehen  räumlich und zeitlich punktuell. Den strukturellen Blick bekämen sie, wenn sie  eine längere Zeit an einer viel befahrenen Autostraße stehen. 
  1166. Die „Verasphaltierung“ aller Wege ist allein dem Auto geschuldet.
  1167. Unter Anwendung von Motoren können wir Ziele ohne jegliche körperlichen oder kognitiven Anstrengungen erreichen. Aber ist das ein Gewinn? Ist das motorisierte Ziel überhaupt noch ein Ziel? Ist ein Ziel ohne Weg ein Ziel?
  1168. Motore entmenschlichen (wortwörtlich) i. w. S.
  1169. Im Barock und Rokoko faszinierte Mechanik zur Hauptsache als das Wunderbare. Das findet auch heute noch statt. Nicht so sehr das Nützliche, sondern oft als Faszination der Technik.
  1170. Ein schnell fahrendes Auto wirkt (wortwörtlich) wie ein Panzer,  brutal, unsensibel, mitleidlos, ..
  1171. Durch den universellen Motoreneinsatz finden  Mentalitätsänderungen in Richtung Passivität und Anspruchshaltung statt.
  1172. Das Auto und erst recht Flugzeuge schaffen im Bewusstsein höchst mögliche Reduktion von Landschaften.
  1173. Mit Auto oder Motorrad durch Landschaften zu  fahren, ist höchste Schwundform des Kennenlernens.
  1174. Hausauffahrten waren  in den Siebzigern oft  im Geiste der Ökologie gestaltet, denn sie hatten Anklänge an Feldwege. Heute sind diese Auffahren  vollkommen versiegelt mit wertvollen Platten.
  1175. Wie man nicht zu einer Krankheit gratuliert, so gratuliere ich auch nicht zu einem neuen Auto oder Fernseher mit riesigem Bildschirm.
  1176. In Flensburg gibt es eine Hauptdurchgangsstaße (Süderhofenden),  die  täglich von Tausenden Autos benutzt wird. Jeder  Autofan  müßte  sich   eine  Stunde lang  diese Hölle von Lärm, Gestank und Häßlichkeit vom schmalen Straßenrand ansehen, um zu einem differenzierten Urteil zum motorisierten Individualverkehr zu kommen. 
  1177.  „Der alternativlose Autofahrer“ ist derjenige, der jede Distanz über hundert Meter allein mit dem Auto zurücklegt. Er fände es dumm oder unmodern, zu Fuß, mit dem Rad oder öffentliche Verkehrsmittel (vom  Flugzeugen abgesehen) in Anspruch zu nehmen.
  1178. Der Motor, weil er sich selbst bewegt (ein Automobil),  täuscht Leben vor. Beim Film gelingt das oft perfekt, obwohl der Zuschauer in einem Stuhl nie Teil dieser Filmwelt ist, d. h. er befindet sich kategorial in einem anderen Raum.
  1179. Das Volumen der Autos einer Familie ist inzwischen oft  größer als das bewohnte Haus.
  1180. Nicht nur das Auto, sondern auch Unterhaltungsmedien gehören zur Fremdbewegung.
  1181. Ein Rasen entspricht den Killing Fields, aber im Unterschied zum gemähten Kornfeld ohne jede Notwendigkeit.
  1182. Warum wehren sich zumindest nicht die alten Städte und Kurorte nicht mit Händen und Füße (und Kopf) gegen Autos und Motorräder innerhalb ihrer Mauern? Hier ist der Widerspruch doch mehr als deutlich und schmerzlich.
  1183. Und immer und nahezu überfall brüllen, heulen, brummen, summen Motore.
  1184. Die Differenz Rad - Auto entspricht genau der Differenz von Technik und motorisierter Technik.  Die Nachteile des Motors sind einerseits  körperliche, geistige und seelische Enteignungen, andererseits die Belastungen auf  die natürliche, kulturelle und soziale Umwelt. Aber diese Nachteile müssen natürlich noch ausbuchstabiert werden. 
  1185. Wenn Sklavenarbeit durch Motore ersetzt wird, ist das mehr als sinnvoll, wenn Menschenarbeit durch Motore ersetzt werden soll, muss vor dieser Entscheidung  sehr verantwortlich nachgedacht werden.
  1186. Nicht nur das Auto, sondern auch Unterhaltungsmedien gehören zur Fremdbewegung.
  1187. Ein Motor kennt kein Mitleid. Man beobachte nur einen Rasenmäher, wie er unerbittlich Bahn für Bahn unter sich Leben zerstört.
  1188. Technik und motorisierte Technik zwingt uns in den Newtonschen Raum und Zeit.
  1189. Das Netz der Autostraßen wird immer dichter, so dass es nicht mehr lange dauern wird, bis aus dem Netz eine homogene Fläche wird wie die Salzseen in Utah, wo die höchsten Geschwindigkeiten für Autos erreicht werden.
  1190. Die Destruktion entsteht nicht nur durch die fahrenden Autos, sondern auch durch das Straßennetz an sich. Die Autostraßen an sich verändern Städte und Landschaften bis zur Unkenntlichkeit.
  1191. Der Fahrer von Autos operiert, der Geher handelt.
  1192. Sportler sollten aufpassen, dass unsportliche Tätigkeiten wie Schießen oder Autofahren sich selbst als Sport definieren.
  1193. Der motorisierte Individualverkehr und seine Infrastrukturen präferieren die Geometrie und wirken homogenenisierend. Homogenität muß entstehen, wenn das Ziel ist, den Widerstand gegen das Auto auszuschließen oder zumindest zu minimieren.
  1194. In BBC-News gibt es einen Französischkurs „Ma France“.  In dem Video „Directions“ wird die Verkehrssituation um Lyon gezeigt (nicht intentional. Das ist  ästhetische die  Hölle mit viel Gestank, Schmutz und Lärm. Dieses "Werk" läuft überall.
  1195. Tendenz: die Umwelt darf nicht betreten, sondern nur noch befahren werden.
  1196. Landschaftszerstörung durch Versiegelung und Homogenisierung, um dem motorisierten Individualverkehr möglichst viele Möglichkeitsräume zu öffnen.
  1197. Selbstfahrende Autos ist  der gegenwärtige utopische Traum. Wer träumt so einen Quatsch? 
  1198. Der motorisierte Individualverkehr besteht aus einer doppelten Belastung. a) die fahrenden Autos und b) das Leichentuch des Straßennetzes.
  1199. Ging man vor fünfzig Jahren in einer Stadt vor die Haustür, sah man mit Sicherheit Menschen, heute mit Sicherheit Autos.
  1200. Der motorisierte Individualverkehr, wenn man bilanziert, zerstört massiv nichtmenschliches Leben und nimmt dem menschlichen Leben seine Intensität. 
  1201.  Übermäßiges Fernsehen und Autofahren stumpft ab, denn der Körper und der Geist des Menschen, wenn er nicht übermüdet ist, kann mehr und will mehr. Unterforderung ist zumindest genau so schädlich wie Überforderung.
  1202. Der Motorradfahrer: „Was habe ich sonst vom Leben?“. Das ist ein hausgemachtes Problem.
  1203. Welch ein Wahnsinn: An einem sonnigen Sonnabend an einer Uferstraße: Motorräder rasen an einem vorbei, in der Regel verbissend alles aus dem Motor rausholend, was möglich ist.
  1204. Sie sind in München und wollen nun nach Venedig. Sie setzen sich nicht in den Zug, weil die Flüge München-Hamburg und Hamburg-Venedig billiger sind als die Zugfahrt.
  1205. Autofahren und Fernsehen gehören nicht zur vita activa. 
  1206. In Auto ist der Mensch von der Umwelt getrennt, wenn man das Auto selbst nicht als seine Umwelt interpretiert; in den Medien ist der Mensch im Bewusstsein in einer anderen Welt. In   der Eigenbewegung bilden Mensch und Umwelt ein untrennbares, sich gegenseitig durchdringendes Ganzes. 
  1207. Fußwege sind interessant, Autobahnen sind langweilig.
  1208. Das Unterwegssein in Auto geht gegen Null. Selbst sitzt man,  die Umwelt, das Gehäuse des Autos verändert sich nicht, ist nicht die energetische  Ursache  des Ortswechsels. 
  1209. Wer viel mit dem Auto unterwegs ist oder ständig Unterhaltungsmedien laufen hat, wächst geistig nicht und wird körperlich schwächer – selbst wenn er in einem Stück bis nach Sizilien fährt.
  1210. Motoreneinsatz führt zur Erhöhung der Erderwärmung. Deshalb die Maxime: So wenig Motoreneinsatz wie möglich, so viel wie nötig.
  1211. Der Begriff „mobil“ lässt offen, ob Fremd- oder Eigenbewegung. Deswegeb sollte man ihn meiden. 
  1212. Wenn ich die Augen geschlossen habe, bin ich bewusstseinsmäßig allein in meiner inneren Welt. Auch Autofahren und Fernsehen finden im übertragenen Sinne  betrachtet mit geschlossenen Augen statt. Die „Produkte“ sind fast ausschließlich subjektive Konstruktionen. 
  1213. Motorisierter Individualverkehr ist ein eigenes Werk der Versklavung (nach E. Bloch). 
  1214. Mit Hilfe der motorisierten Technik hat sich der Mensch zum endgültigen Herrscher der Welt aufgeworfen. Aber die Aggression wird  vermehrt auf ihn zurückwirken. 
  1215. Die Zeitungsüberschrift  „Die Hügel hoch wie  eine junge Göttin mit einem Pedelec“  könnte auch aus einer Autoreklame kommen.
  1216. Ein Fernseher ist ein dynamischer Scheinwerfer, dessen Lichtstrahl aus bunten Bildern besteht.
  1217. Städte und Landschaften werden für die „Bedürfnisse“ des Autos umgewandelt.
  1218. Informationen im Internet verändern  nicht ihre (gute oder schlechte) Qualität, aber sie sind durch das Internet zugänglicher und verfügbarer geworden. Diese Verfügbarkeit verringert wahrscheinlich die Verweildauer.
  1219. Durch den Einsatz von Motoren sind nun alle Bewegungen bezüglich Geschwindigkeit möglich, während die Entscheidung für Eigenbewegungen eine naturgemäße Begrenzung freiwillig anerkennt und als Gewinn interpretiert. 
  1220. Bürger haben auf Bürger-steigen und auf Plätzen einen aufrechten Gang, den sie im Auto verlieren. Wenn der letzte Fußgänger zum Autofahrer geworden ist, könnt  ihr die Bürgersteige hochklappen, den Bürger gibt dann nicht mehr. Aber ich schlage vor, die Bürgersteige als eine Erinnerung an eine vergangene Zeit, wo das Gehen zum Normalverhalten gehörte, bestehen zu  lassen, gewissermaßen als ein Denkmal für den großen Fortschritt auf dem Gebiet der Mobilität.
  1221. Zur Sprachverwirrung des Begriffes Bewegung: Ein im Sessel sitzender Mensch käme es nicht in den Sinn zu sagen „Ich bin beweglich“. Sitzt er im Autositz, ist dieser Satz eine Selbstverständlichkeit.
  1222. Technischer und wirtschaftlicher Fortschritt entpuppt sich oft bei genauerem Hinsehen als menschlicher Rückschritt
  1223. In einer autofreien Stadt oder Dorf gibt es  mehr Begegnungen.
  1224. Unterhaltungsmedien vereinzeln den Menschen. Er wird zu einer fensterlosen Monade. 
  1225. Am Sonnabend gegen Mittag: Alle fahren Auto, keine Fußgänger und Radfahrer in der Straße. 
  1226. Marx sah die Technik im Sozialismus nur positiv als Grundbedingung für Verbesserung und Fortschritt.
    Ich will keine Kopfhörer und recht nicht erst die überdimensionierten, die heute Kult sein sollen. Das ist eben kein Fortschritt, sondern Rückschritt.
  1227. Selbst autofreie Fußgängerzonen werden heute von vielen Menschen wegen der Distanzen als unzumutbar bewertet.
  1228. Die Straßen werden immer menschenleerer, aber dafür „autovoller“.
  1229. Ist stundenlange Fernsehen eine Selbstbetäubung oder eine Flucht oder?  
  1230. Entbilderung (Meister Eckhart) macht frei gegenüber der fast absoluten Macht der Bilder.
  1231. Auch wenn es in unserer Stadt noch immer einige Wege und eine Einkaufstraße gibt, die für den motorisierten Individualverkehr gesperrt ist, kann man zweifelsfrei von einer Autostadt sprechen.
  1232. Faustformel: Die Höhe des Einsatzes von Fremdenergie entspricht dem Ausmaße der Enteignung und damit Entfremdung von sich selbst.
  1233. Zigaretten und Auto haben den gleichen negativen Effekt auf die Atmungsorgane
  1234.  Auto und Fernsehen machen die Menschen zu Sklaven, ohne dass sie es bemerken – wie so oft in der Geschichte.
  1235. Kritische Informationen in Form von kleinen Texten, Graphiken und Bildern  findet man in „autofrei leben Facebook
  1236. Eine autofreie Stadt würde über viel mehr freie Räume für den Menschen verfügen. Das kann man gut an Plätzen ablesen, die autofrei sind.
  1237. Es ist offensichtlich: Autofahrer haben eine andere Logik der Fortbewegung als Fußgänger oder Radfahrer.
  1238. Unterhaltungsmedien und Autos täuschen die Nutzer über ihre eigene Kraftlosigkeit.
  1239. Man liebt Lebewesen, Maschinen schätzt man, wenn sie notwendig sind.
  1240.  Navigatoren sind die Umkehrung der Verhältnisses Mensch-Maschine: Der Navigator gibt dem Menschen Befehle auf niedrigstem Niveau und der Mensch führt sie freudig und selbstzufrieden  aus. Die Maschine macht den Menschen zu einer einfachen Maschine ohne komplizierte Befehle und natürlich ohne Reflexion.Nur die Eigenbewegung vermag sich selbst zu reflektieren.
  1241. Der Autoindustrie ist es gelungen, die überwiegende Menschheit von ihren Füßen zu holen.
  1242. Warum und wie werden die katastrophalen Folgen des motorisierten Individualverkehrs auf Umwelt und Menschen so nachhaltig verdrängt? 
  1243. Die Erdoberfläche wird im Bewusstsein auf das bestehende und noch auszuweitende Straßennetz reduziert. Aber:The map is not the territory (Korzybski).
  1244. Wir brauchen Auswilderungsprogramme für Autofahrer und zwanghafte Motorennutzer.
  1245. Wer allein aus sozialen Gründen nur Auto fährt, ist krank.
  1246. Bequemlichkeit ist das meist  benutzte Einfallstor für Motoreneinsatz. 
  1247.  Das Auto ist eine motorisierte Prothese, die meistens ohne Grund in Anspruch genommen wird.

  1248. Der Ausdruck „Traumstraßen für Autos“ ist genau so  widersprüchlich wie „Traum-Gefängnis“.  Beide Formen nehmen die Freiheit und Schönheit. 
  1249. Motoreneinsatz kennt keinen Selbstzweifel.
  1250. Nur von außen sieht man das Zerstörerische und Aggressive von schnellen Objekten. 
  1251. Wer möchte an Autobahnen wohnen? Ich kenne jedenfalls keine Autonarren oder ADAC-Funktionäre.
  1252. Die Bewegungen von Motoren  sind brutal. Sie kennen kein Mitleid. 
  1253. Die modernen Strukturen der Gesellschaft  wären ohne Motore nicht möglich.
  1254. Worin besteht der Wert, wenn etwas technisch auf der Höhe der Zeit steht oder technisch ausgereift ist? Sind es Verringerung von Material und Energie bei der Produktion, Betrieb und Beseitigung? Einfachere Bedienung? Erhöhung der Bequemlichkeit? Steigerung der Schnelligkeit? und… Hier bedarf es der genauen Antwort, um den jeweiligen Sinn der technischen Neuerung zu bewerten. 
  1255. Das Auto verändert vieles, so auch den Willen ihrer Nutzer.
  1256. Ist der „Haus-zu Haus-Transport“ von Menschen und Gütern wirklich immer erstrebenswert, ein Wert an sich?
  1257. Ein Nachbar: „Ich verstehe nicht das ständige Gerede von dem angeblichen Bewegungsmangel des modernen Menschen. So fahre ich täglich im Durchschnitt  mehr als hundert Kilometer. Da kann mir doch wirklich keiner ein Mobilitätsdefizit vorwerfen“.
  1258. Mich nervt wahrscheinlich deswegen Motorlärm und nicht „Geräusche“ von Kindern, Handwerkern, Natur, weil ich zumindest im Unterbewusstsein weiß, dass Motore beständig Emissionen ausstoßen.
  1259. Die in meiner Theorie entscheidende Differenz ist die zwischen  einer Maschine, die von Lebewesen bzw. von Wind, Wasser, Luft  und einer Maschine, die von einem Motor angetrieben wird.  Der Motor ist die neue Qualität, der den muskulären Einsatz, der viel weiter reicht als die Muskeln, überflüssig macht.
  1260. Motore sind der Kern des so genannten Fortschritts, den ich in vielen Fällen als Rückschritt beschreibe, weil er Bewegungen ihrer Nutzer überflüssig macht. 
  1261. Liebt die Motoren nicht, sondern: Setzt sie nur so wenig wie möglich ein und so viel wie nötig.
  1262. Sie fragte entsetzt nach „Ihr habt tatsächlich kein Auto“. Das klang wie „Ihr habt kein Selbst, keine Identität,  keine Seele.“ Das entspricht dem heutigen Zeitgeist, und auch etymologisch ist sie auf der richtigen Spur, denn das Wort Auto kommt von grch. autos „selbst“.
  1263. Wenn ich mit dem Auto oder Zug fahre, werde ich transportiert, d. h. beim Transportiertwerden bewegen sich die Menschen nicht, denn  das Auto oder der Zug fährt, aber der Mensch sitzt – und Sitzen ist bekanntlich kein Sichbewegen. Dass der  kategoriale Unterschied zwischen Eigen- und Fremdbewegung nicht bewusst wird, liegt darin begründet, dass beide Bewegungsarten unter dem Oberbegriff Bewegung undifferenziert zusammengefasst werden. Deswegen kann Fahren im Bewusstsein und in der Sprache  problemlos als Eigenbewegung aufgefasst werden, was das Fahren ja früher auch war (Fahrende Studenten liefen und fuhren nicht in der Kutsche) und was beim Radfahren auch tatsächlich der Fall ist.  
  1264. Warum fahren  viele Menschen so gerne Auto? Das Auto erfüllt den Traum vieler Menschen, sich ohne jegliche Anstrengung  zu jedem Ziel und zu jeder Zeit fortbewegen zu können. Aber die genaue Analyse zeigt, dass die Fahrenden sich nicht bewegen, sondern dass sie bewegt werden. Hinzu kommt, dass die Herstellung des Autos nicht unerhebliche Ressourcen verbraucht und beim Betrieb schädliche Gase und Stoffe emittiert, sowie für den  Betrieb  die zerstörerischen  Strukturen in  Landschaft und Städte durchsetzt werden.  Und: Das Auto koppelt den Fahrenden real und in der Wahrnehmung  nicht nur von der realen natürlichen, kulturellen und sozialen Umwelt, sondern auch von sich selbst ab. Alles in allem: Der Traum vom Auto ist ein Albtraum. 
  1265. Motorenangetriebene Räder ersetzen die Füße des zeitgemäßen Menschen. 
  1266. These: Wer viel fernsieht, überwindet alle Distanzen über dreißig Meter mit dem Auto – aber nicht umgekehrt. 
  1267. An meinem Fenster fahren immer mehr Autos vorbei, die wenigen Radfahrer werden noch weniger, Erwachsene erscheinen gar nicht, nach Schulschluß sehe ich allerdings einige Kinder zu Fuß oder mit dem Roller, wenn sie nicht von ihren Eltern mit dem Auto abgeholt werden.
  1268. Die aufwendigen  Infrastrukturen für das Auto sind und werden mit allergrößter Brutalität gegenüber besehendem Leben realisiert. Das sieht man, wenn  den Straßen in ihrer „Lebensleere“ an.
  1269. In Schleswig-Holstein fanden im vergangenen Jahr 14 700 Wildtiere den Straßentod.Die einzige Lösung: Jäger fordern mehr Wildbrücken.
  1270. Technik verändert nicht nur die Erdoberfläche, sondern schafft sie neu. Deshalb ist die Bezeichnung „Anthropozän“ angemessen. Die Schaffung einer neuen Erdoberfläche durch Technik ist ein klassischer Fall von Dekonstruktion: Erst wird die Erde destruiert und danach den menschlichen Bedürfnisse entsprechend neu konstruiert.
  1271. Grundsätzlich ist Technik ein (1) Ausdruck des Lebens. Man sollte zwischen Können (=innere Technik) und Technik (= objektivierte Technik) unterscheiden.
  1272. Das Bild hat keine reale Identität mit dem Abgebildeten, das Auto hat mit der Wirklichkeit, die es durchfährt, so wenig Berührung, dass man nun wirklich nicht von Wirklichkeitserfahrung reden  kann.
  1273. Die ungeheure Macht des Autos und Fernsehens über die Menschen kann man nur mit einer hochgradigen Sucht erklären.  Eine Sucht, die intensivst und fast mit  Gewalt wegrationalisiert wird.Vermutung: Viele Eltern fahren ihre Kinder  nicht aus Liebe zu ihnen überall hin, so zur Schule, sondern sie lieben das Fahren, d. h. sie bringen kein Opfer.
  1274. Mit dem Auto zu fahren, ist eine uneigentliche, ja "un-menschliche" Bewegung, weil die Autuoinsassen keinen Eigenanteil an der Bewegung beisteuern.
  1275. Eine ungewöhnliche, aber präzise Beschreibung: Die Verstraßung der Landschaft.
  1276. Formel-1 Rennen = legalisierte  Raserei
  1277. Das Auto hat inzwischen in den Gehirnen den Charakter von Naturwüchsigkeit angenommen: Wie man einen Menschen ohne Nase sich nicht vorstellen kann, so kann man ihn auch nicht ohne Auto denken.
  1278. Die Frage nach dem Gebrauchswert (genauer: Gebrauchsunwert) des motorisierten Individualverkehrs stellt selbst die traditionelle Linke (von den Gewerkschaften über die SPD und LINKE) nicht.
  1279. Zu meinem Haus bedarf es nur eines schmalen Feldweges, der ausnahmsweise auch von einem motorisierten Fahrzeug provisorisch befahren werden könnte.
  1280. Motorisierte Technik muss sich offensichtlich selbst ad absurdum führen, um überwunden zu werden.
  1281. Das anhaltend schöne Wetter hat seine Schattenseiten: Paris leidet unter einer starken Luftverschmutzung durch feine Staubpartikel, die vor allem aus den Dieselmotoren des Strassenverkehrs stammen (NZZ v. 14. 3. 14).
  1282. Der motorisierte Individualverkehr frisst stündlich und unersättlich Räume für seine Zwecke.
  1283. Das schamhaft versteckte Auspuffrohr ist das Wesen des Autos.
  1284. Wir leiden an Übermotorisierung. Und: Die Nachfrage nach motorenbetriebene Maschinen schein unbegrenzt zu sein. 
  1285. Der Motorenlärm auf der Erde, über dem Wasser und in der Luft nimmt ständig zu.
  1286. Vermutung: Wenn ein Gestank anwesend ist, riecht man ihn nicht, weil man nicht gleichzeitig  sein Gegenteils erfährt.  Information ist ein Unterschied. Und weil man den Gestank nicht riecht, denkt man schnell, er existiert nicht.
  1287. Verdichtetes Bauen ist nur dann ein Problem, wenn der motorisierte Individualverkehr herrscht.
  1288. 1920 fuhr das erste Postauto nach Flims. Dies bei der Bündnerregierung durchzusetzen, war nicht einfach, denn der Bündner wollte Automobile  nicht in seiner Gegend dulden. Die Autos stinken,  und  sie lärmen, wurde damals stur behauptet.  Hatten die Bündner  Unrecht?
  1289. In  der Regel wird die Ersetzung der Eigenbewegung durch motorisierte Maschinen nicht von außen erzwungen, sondern diese Maschinen werden in freier Entscheidung  gekauft.  Deswegen verfallen viele Käufer in den Irrtum, sie würden ihre Eigenbewegung nicht verlieren, da sie sie ja gekauft hätten. Mit anderen Worten: Sie bekommen den Wechsel von Eigen- in Fremdbewegung nicht mit bzw. wollen ihn nicht wahrnehmen.
  1290. Abends bei Regen mit dem Zug durch die Großstadt zum Hauptbahnhof: Auf den breiten  Autostraßen sieht man, wie sich Automassen langsam und zäh fortbewegen. Das ist ein Blick in die Hölle. 
  1291. Intensive Nutzung motorisierter Technologien macht körperliche und geistige Arbeit i. w. S. überflüssig. Aber die meisten Menschen  entmündigen sich  körperlich und geistig offensichtlich problemlos und mit großer Freude
  1292. An die Autofahrer! Denkt daran, dass ihr Füße habt, Radfahren könnt und wissen müsst, mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren,  kein sozialer Abstieg ist.
  1293. Wenn es so ist, dass die Luft im Innern der Autos besser ist als außerhalb des Autos, dann macht es Sinn und erklärt, warum so viele Menschen Ortsveränderungen nur noch im Auto machen. Es ist  wie nach einem Chemieunfall, wenn die Bewohner aufgefordert werden, ihre Fenster zu schließen.
  1294. Autos sind ein  wirkungsvolles  Mittel, Kontakte mit der jeweiligen sozialen, natürlichen und kulturellen Umwelt zu verhindern bzw. zu unterbinden. Deswegen sollte man präziser  vom    Isolationsverkehr statt Individualverkehr sprechen.
  1295. Äußere motorisierte Technik macht innere Techniken und Eigenbewegung überflüssig, weil funktionslos. Die motorisierte Technik nimmt ihre Benutzer zunehmend  gefangen.  Motorisierte Technik erzeugt im Nutzer  Fragilität.
  1296. Maxime: Distanze so viel wie möglich zu Fuß oder mit dem Rad bestreiten. Wenn das nicht geht, öffentliche Verkehrsmittel nutzen und erst dann das Auto in Anspruch nehmen.
  1297. Selbst unter Stadtplanern ist eine fundamentale Autokritik ein Tabu.
  1298. Ich kannte die lange Telefonnummer eines Verwandten, nun habe ich sie  gespeichert - und sofort vergessen. Daraufhin habe ich die Speicherung gelöscht.  Man kann also auch einen Schritt zurückmachen.  Das ist allerdings eine Revolution, zu der offensichtlich viele nicht in der Lage sind.
  1299. Ein Auto ist körperlich, ein Unterhaltungsmedium ist  geistig  eine totale Krücke.
  1300. Häuser müssen inzwischen weite Abstände zu den umliegenden Häusern haben,  damit sie sie mit Autos ausgefüllt werden können. Ein Haus ist nun eine Insel, die nicht von Wasser, sondern von Autos umgeben ist. 
  1301. Das zeitgemäße Autodesign wird immer panzerähnlicher. 
  1302. Wer eine zumutbare  Strecke mit dem Auto zurücklegt, liebt faktisch weder die Strecke noch sich selbst.
  1303. Ihr könnte die Bildschirme noch so groß machen, aus ihnen wird nie Realität kommen. Deswegen sind sie auch keine Fenster zur Welt. Glück entsteht auch nicht durch größte und schnellste Autos.
  1304. Das  tiefste Unglück ist Beziehungs- und Bewegungslosigkeit.
  1305. Räder sind keine Füße.  
  1306. Das Laufrad  läuft, nicht Du, der auf dem Laufrad steht.  
  1307. Fremdbewegung ist eine Krankheit, die sich immer weiter ausbreitet. 

  1308. Ein Auto wird auch dazu genutzt, sich zu verstecken bzw. seinen Körper für die Außenperspektive durch den des Autos zu ersetzen. 

  1309. Wer jeden Meter mit dem Auto fährt und darüber noch stolz ist, weiß nicht, was er der Welt und sich antut. 

  1310. Autostraßen werden nach einem Schneefall in kürzester Zeit noch hässlicher.

  1311. "Bewegungsarmut begegnen wir mit Laufbändern..."( José Mujica, Präsident von Uruguay. Diesen Hinweis verdanke ich Ulrich Grober)
  1312. Einsicht auf einer Brücke mit Blick auf die Stadt, wo  sich Tausende Autos durch die engen und breiten Straßen quälen: Wer seine Stadt liebt und Verantwortung für sie übernimmt, schafft sein Auto ab.
  1313. Die Logik der Logik ist wohl doch von inhaltlichen Fundamenten abhängig. So gibt es eine Auto-Logik, die vom motorisierten Individualverkehr,  und eine Öko-logik, die von der Natur her denkt.
  1314. Das Auto führt  Krieg gegen seine gesamte Umwelt – und es ist bis jetzt Sieger.
  1315. Man sieht Autos, aber keine Menschen: Das sichtbare Kleidungsstück von zeitgemäßen Bürgern ist heute das Auto.
  1316. Die Autoindustrie und ihre Helfer  sind  nicht so dumm, dass sie alle Flächen zu Straßen machen, denn dann gäbe es keine Ziele mehr. Also einige autofreie „Inseln“ wie Arenen, Einkaufszentren und natürlich Wohnungen  bleiben.
  1317. Das wahre Wesen des Autos zeigt sich im Auspuffrohr: Gestank und Hässlichkeit. Die glänzende Hülle versucht dieses Wesen zu verbergen und dies Verstecken gelingt oft – zu oft. 
  1318. Abwesenheit von Autos ist die notwendige Bedingung für Schönheit. 
  1319. Heimat zeigt ungleich viel mehr als eine Straßenkarte für Autofahrer. 
  1320. Jetzt brauchen wir einen Aufstand gegen die Motore, nicht um sie zu  vernichten, sondern den  ihnen gebührenden Platz im Leben der Menschen zuzuweisen. Dieser Aufstand kann ganz leise und friedlich vor sich gehen, indem auf  unnötigen  Motoreneinsatz verzichtet wird.  Gelingt dieser Aufstand nicht, wird aus der Erde ein industrielles System, in dem der Mensch den  bewundernden Part spielt.
  1321. Jede unterlassene Autofahrt ist ein Beitrag zum Umwelt- einschließlich Klimaschutz – und zur eigenen körperlichen  und psychischen Gesundheit.
  1322. Automobilität ist kein Fortschritt im eigentlichen Sinne des Wortes, sondern ein Fortfahren. 
  1323. Es gibt noch viele Menschen, die meinen, sie täten ihrem Körper, ihrem Geist und ihrer Seele etwas Gutes, wenn sie bei jeder Ortsveränderung das Auto nehmen, statt zu gehen oder das Rad zu nehmen. In diesem Fall gibt es dann nur eine Änderung ihres Mobilitätsverhaltens, wenn sie durch Aufklärung von diesem Irrtum befreit werden bzw. sich selbst befreien.
  1324. Es gibt inzwischen  viele Menschen die  ihr Auto für jede Ortsveränderung nutzen, egal ob gutes oder schlechtes Wetter. Aber es gibt immer noch Menschen, die ihre Autonutzung vom Wetter abhängig machen. Hier gilt folgender Teufelskreis: schlechtes Wetter >  Auto  in Anspruch nehmen > Wetter wird noch schlechter usw. 
  1325. Warum lässt man eigentlich selbst in Kurorten Autos zu? 
  1326. Elektromotore verschieben nur das Emissionsproblem
  1327. Vor allen Häusern stehen Autos, um die „Gefangenen“ von diesem Ort zu einem anderen zu transportieren. Aber diese bemerken nicht, dass sie Gefangene sind. 
  1328. Städte, Dörfer und Siedlungen sollten sich wehren, wenn sie zu reinen Transitorten werden.  Ein Transitort ist kein lebenswerter Ort. 
  1329. Motorisierte Maschinen stellen den Nutzer still. 
  1330. Über technische Systeme und Apparaturen können fragile Menschen überleben, sie meinen sogar besser zu überleben ohne ihre Fragilität aufzugeben. Aber selbstverschuldete Fragilität  ist ein Zustand der Krankheit, zumindest des Defizits und Gefährdung.
  1331. 250 000 bis 300 000 (!) Fahrzeuge überqueren täglich die vierzehnspurige (!) Georg-Washington-Hängebrücke nach Manhattan.
  1332. Zumindest diejenigen, die in alten Städten bzw. Innenstädten wohnen, müssen auf das Auto in ihnen verzichten.
  1333. Halbierte Rationalität:  Der ADAC konstatiert, dass es auf deutschen Autobahnen   im Jahr 2013 rund 415 000  Staus mit einer Gesamtlänge von 830 000 Kilometern gab (FAZ v, 31. 12. 13). Der Ausbaubedarf des Straßennetzes sei dringend. Aber ist der Ausbau logisch zwingend? Ersetzt   hier  nicht die normative Kraft des Faktischen (Jellinek) das Bedenken logischer Möglichkeitsräume?  Müssten nicht die Ursachen des zunehmend motorisierten Individualverkehrs   ebenfalls hinterfragt werden?  Viele Staus entstehen durch unnötige Nutzung des Autos. Unnötig, weil kurze Strecken  nicht zu Fuß oder mit dem Rad bewältigt und öffentliche Verkehrsmittel von zu vielen Autofahrern  prinzipiell nicht in Anspruch genommen werden. Unnötig auch diejenigen strukturellen Veränderungen, die allein dem Autoverkehr dienen. Dass es mit weniger Autonutzung oder gar ohne Auto nicht nur gut, sondern besser geht, ist meine langjährige Erfahrung. Ich möchte jedenfalls nicht dazu beitragen, dass durch den forcierten Ausbau des Straßennetzes die Versiegelung  von Landschaften fortschreitet und unsere Städte ihren urbanen Charakter endgültig verlieren - von klimatischen Verschlechterungen gar nicht zu sprechen.
  1334. Autofahrer reduzieren drastisch soziale Zufälligkeiten und Ungewissheiten – und vergeben  damit Chancen, neue Erfahrungen zu machen.
  1335. Fast alle Autos haben die Funktion von   Rollstühlen für Kranke, obwohl die Mehrzahl der Autofahrer nicht krank ist.
  1336. Der Navigator nimmt mir die Fähigkeit des Wahrnehmens und Denkens, das Auto nimmt mir meine körperlichen Bewegungen.
  1337. Wir leben im Zeitalter der Navigatoren. Der Navigator ist hier eine Metapher für Motore. Motore sind u. U. nützlich, rauben aber auch dem Menschen das Denken,  körperliche Bewegungen und soziale Kompetenzen.
  1338. Ich fahre mit dem Rad gegen mittags durch die Vorstadt. Ich sehe keinen einzigen Radfahrer oder Fußgänger, dafür aber Autos, Autos und Autos. Mir kommt ein schrecklicher Gedanke: Bin ich vielleicht der letzte Vertreter der früher weit verbreiteten Spezies Fußgänger bzw. Radfahrer?
  1339. Das Auto wirkt wie  ein Gefängnis ohne Wärter. Den Wahrnehmungen und den Gedanken, die hier gemacht werden, fehlen reale Erfahrungen.
  1340. Das ewige Unterwegssein ergibt sich zwingend aus der Physik Newtons. Der Auto Süchtige verhält sich also im Einklang mit den physischen Naturgesetzen, indem er auf seine geistige und körperliche Autonomie freudig und stolz verzichtet. 
  1341. Das Auto ist inzwischen zu einem Körperteil der meisten Menschen mutiert, zu dem man – wie zu seiner eigenen Nase, keine Distanz herstellen kann.
  1342. Die Parkplätze vor den großen Einkaufszentren sind von denkbar größter Häßlichkeit. Eigentlich müsste allein deswegen jeder Besucher fünf Euro Schmerzensgeld bekommen.
  1343. Ein Vergleich: Autofahren und die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel finden beide im Modus des Transportiertwerdens statt. Aber bei der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel muss man sich mehr selbst bewegen, und man macht ungleich mehr soziale Erfahrungen, die u. U. sehr intensiv sein können.
  1344. Die konsequente Präferenz für das Autofahren muss auch etwas mit Autismus, zumindest mit Xenophobie zu tun haben, sonst ist sie nicht nachzuvollziehen.
  1345. Verdichtete Bebauung funktioniert nur ohne Autos. Verdichtete Bebauung mit Autos schafft Hässlichkeit und ist das Gegenteil von Urbanität. Unverdichtete Bebauung macht den Individualverkehr für das Wohnen erträglich, erhöht aber das Verkehrsaufkommen massiv. Urbanität mit Autos ist keine. 
  1346. Ein  Ziel der motorisierten Technik: Menschen im Kaufakt und in Interaktionen weitgehend zu eliminieren, z. B. Drohne bei Amazon, e-bay-Kauf und Pizza-Bestellung. 
  1347. Je größer die Bildschirme der Fernsehapparate, desto stärker werden die Wände dieses  virtuellen Gefängnisses.
  1348. Eine so genannte gute Verkehrsanbindung eines  Dorfes oder Kleinstadt  wirkt wie ein Staubsauger. Er entzieht dem Dorf  oder Kleinstadt Menschen, Zusammenhalt, Schulen, Geschäfte, Ärzte, …. Verkehrserschließung hat zumindest auch Nachteile. Wir denken hier nur von einer Seite, den Vorteilen.  Ein Beispiel zur „Staubsaugerwirkung“: Im Lauf der neunziger Jahren waren die Straßen ins  das Varaita-Tal (fünfzig Kilometer von Turin entfernt)  immer weiter ausgebaut worden. Von Turin aus war man nun so schnell im Tal, so dass man abends wieder zu Hause sein konnte. Damit begann der einstige Fremdenverkehr zum  wochenendlichen Ausflugstourismus abzustürzen. Statt solider Einnahmen bleiben den Talbewohnern aber nur der Lärm, die Abgase und der Abfall (Ein Bericht von Gerhard Fitzhum in der FAZ v. 27. 12. 13).

  1349. Motorisierte Technik dient und befriedigt heute  oft Bequemlichkeit und Faulheit. Die Umkehrung gibt es ebenfalls: Bequemlichkeit und Faulheit fordern motorisierte Technik. Beide Phänomene schaukeln sich gegenseitig auf.
  1350. Ich vermute, dass inzwischen weit über neunzig Prozent meiner Verwandtschaft, Bekannten und Nachbarn nicht einen einzigen Gedanken darauf „verschwenden“, dass es aus mehreren Gründen höchst problematisch ist, wenn sie sich für jede Ortsveränderung über fünfzig Meter  ins Auto setzen.
  1351. So genannte Traumstraßen für Autos zerstören traumhafte Landschaften. 
  1352. Wann werden im politischen Raum Subventionen für teure Autos gefordert?
  1353. Wenn es stimmt, dass Gehen zu einer höheren Qualität des Denkens führt (Thomas Bernhard), kann ich nicht verstehen, warum so viele Autofahrer denken, ihr Verhalten sei sinnvoll.
  1354. „Gemeinsam die Welt entdecken: Dubai, Bangkok, Columbo, Hongkong“ (aus der Werbung einer Fluggesellschaft). Aber dort „entdeckt“ man zuallererst und zur Hauptsache Flughäfen, Highways, Hochhäuser, Hotelanlagen. Deswegen frage ich mich, was ich da soll. 
  1355. Im Auto und vor Unterhaltungsmedien wird das Leben der Nutzer drastisch reduziert, denn Leben ist Schöpfung. Gehen gehört dazu.
  1356. Wir sollten nicht unspezifiziert  vom Individualverkehr, sondern  immer vom motorisierten Individualverkehr sprechen. 
  1357. In unserer Stadt ist eine neue Buslinie eröffnet worden, die auch unser Wohngebiet bedient. Damit gibt es zumindest hier  keine Begründung mehr für die grundsätzliche Inanspruchnahme des eigenen Autos. 
  1358.  „Auf acht Traumstraßen weltweit ist für Autofahrer das Ankommen Nebensache. Auf diesen Straßen ist der Weg das Ziel“ (Flensburger Tageblatt v. 14. 12. 13). Einwand: Autofahrer sind von der Welt isoliert – und sei sie noch so grandios.
  1359. Mobilität bezieht sich auf die Art und Weise der Ortsveränderung. Das kann im Modus der Eigenbewegung (Rad und Fuß) und Fremdbewegung (Auto, öffentliche Verkehrsmittel wie Bus,  Zug und Flugzeug) durchgeführt werden. Die jeweils dominierende Weise der Mobilität bestimmt Geist, in diesem Fall beispielsweise die Präferenz für ein bestimmtes Verkehrsmittel oder die Bevorzugung der Eigenbewegung. Das  erklärt, warum Autofahrer trotz aller Einwände immer wieder in ihr Auto steigen müssen.
  1360. Urbanität oder Auto? Das muss entschieden werden.
  1361. Leben ist Schaffen. Im Modus des Fernsehens und Autofahrens herrscht das passive Existieren vor. 
  1362. Die Bedürfnisse des Autos und die Bedürfnisse der Natur sind diametral entgegengesetzt. 
  1363.  Das Auto ist die effektivste und von der Gesellschaft positiv sanktionierteste Form der Naturzerstörung. Das Auto  ist eine alles verschlingende Bestie.
  1364. Auch Städte mit dem Zusatz „Bad“ sind nicht vom Autoverkehr verschont.
  1365. Ein typischer Bürger der Gegenwart: „Gehen! Ich bin doch nicht blöde. Wozu habe ich zwei Autos vor der Tür?
  1366. Was fasziniert so viele Menschen am Auto? Ich kann das überhaupt nicht nachvollziehen. Da muß doch viel Selbstnegation vorhanden sein. 
  1367. Wer vor dem Fernsehapparat sitzt, ist überall, bloß nicht zu Hause und bei sich.
  1368. In unserem Stadtviertel, obwohl kein Discounter, geschweige Lebensmittelhändler vorhanden sind, könnten alle seine Bürger problemlos ohne Auto einkaufen, zumal ein Getränkeauto wöchentlich ständig umherfährt.
  1369. Prozesse des Lebens sind nur in Ausnahmen nicht fragil, während Motore es immer sind. Motore kennen kein Mitleid.
  1370. Das Ausmaß der Umgestaltung der Lebenswelt durch das Auto zu einer Motorenwelt wird entweder nicht zur Kenntnis genommen oder verdrängt. 
  1371. "Menschen- und Naturgeräusche" sind aus der Umwelt weitgehend verschwunden.
  1372. Nur Motore einsetzen, wenn es Sinn macht und unvermeidbar ist.
  1373. Die Aussagen der Autofahrer sind nur dann rational, wenn man das System Auto verabsolutiert, ausschließlich nur die die „Interessen“ des Autos im Blick hat. 
  1374. Auf Mallorca haben Bürger und Touristen gegen den Bau von Autobahnen protestiert. Verstehst Du sie? Hättest Du mitgemacht?
  1375. Ein Widerspruch? Er und sie joggen zweimal in der Woche, er und sie überwinden ansonsten jede Ortsveränderung mehrmals am Tage mit einem ihrer vielen Autos.
  1376. Warum bemerkt fast keiner die ungeheure Hässlichkeit, die durch das Auto und seiner dazugehörigen Infrastrukturen in Städte und Landschaften entstehen. Hat die Ästhetik der Werbung hier die Wahrnehmungen undurchdringbar überlagert?
  1377. Jeder Flug, jede Autofahrt, jeder Kohlendixoid-Ausstoß „hilft“ mit sehr großer Wahrscheinlichkeit , die nächste klimatisch bedingte Katastrophe vorzubereiten.
  1378. Individualverkehr verhindert systematisch spontane Kontakte. Diese bilden aber vielleicht den  halben sozialen Kosmos. 

  1379. Autos fordern auf Autobahnen unbestritten den ganzen, auf normalen Straßen den meisten Platz. Das ist genauso unausgewiesen und letztlich irrational wie in früheren Gesellschaften der Adel eine Sonderstellung für sich beanspruchte.

  1380. Was beim Rauchen gelang, müsste auch beim Auto möglich sein, nämlich die Einschränkung der negativen Auswirkungen auf Mensch und Umwelt.

  1381. Das Auto ist die Ursache vieler Krankheiten wie Klimaverschlechterung, Verödung der Innenstädte, Rückgang spontaner Kommunikation und Interaktion, Gesundheitsverschlechterung, kinderfeindliche Umwelten, Landschaftszerstörung.

  1382. „Los Angeles ist nichts für Fußgänger“ (Jessica Durlacher). Das gilt wohl für alle Stadte der Welt. 

  1383. Vier- und sechsspurige Autostraßen durch die Stadt – Wenn das keine Vorstufe zur Hölle ist, was sonst? 
  1384. Je länger man im Auto sitzt, desto weniger Kontakte hat man.
  1385. Solange  die Bürger  aus eigener Einsicht und eigenen Erfahrungen nicht auf unnötiges Autofahren verzichten, ist wirklicher Wandel hier nicht möglich.
  1386. Wir haben nicht  zu wenige Autobahnen, sondern  zu viele  unnötige Autofahrten. Unnötige Fahrten sind die  aus Langeweile, aus Bequemlichkeit, aus Unverantwortlichkeit, aus Ich-Schwäche, aus Angst vor unbekannten Menschen in öffentlichen Verkehrsmitteln, aus falsch verstandener Modernität. Aber unnötiges Fahren zu problematisieren, ist ein  gegenwärtiges gesellschaftliches Tabu.
  1387. Ich kenne viele Bürger, die seit Jahren nicht ein einziges Mal zu Fuß oder mit dem Rad eingekauft haben. Das ohne Auto zu bewerkstelligen, ist für sie eine durch nichts zu rechtfertigende Zumutung.
  1388. Schon jetzt fahren über eine (1!) Milliarde Autos auf der Erde hin und her. In dieser Zahl verschwindet individuelles Tun und individuelle Verantwortung bei den allermeisten Menschen vollständig. Eine Milliarde Menschen können sich doch nicht die gleiche Schuld auf sich laden  - oder doch?
  1389. Autos haben die Menschen von und aus den Straßen vertrieben, wird es nicht Zeit, diesen Prozess umzudrehen? 
  1390. Warum werden Autos von so vielen Mensch geliebt und immer noch von zu wenigen Menschen kritisiert?
  1391. In der Fremdbewegung wird der Mensch körperlich und geistig drastisch reduziert, in stehenden und insbesondere in laufenden  Bildern werden die Objekte drastisch reduziert (das gilt nicht für  Gemälde und gehaltvollen Photos).

  1392. Auch die unverzichtbare Autokritik muß in eine gesamtgesellschaftliche Analyse einschließlich der Bedürfnisse der Bürger eingebettet werden, wenn sie nachhaltige Effekte erzeugen will.

  1393. Durch Fernsehkonsum verlernt man viel, aber lernt nichts.
  1394. „Morgen fliegen wir nach Dubai, dann nach New York und von da wieder nach Hamburg.“ Das wird mit allergrößter Selbstverständlichkeit gesagt als ob man über die Staße liefe. Keine Analyse, kein selbstkritischer Zweifel.
  1395. Es wäre ein Ausdruck der Vernunft, wenn das Auto als ein Übel betrachtet wird, dass man einsetzt, wenn es gar nicht anders geht.
  1396. These: Jedes äußere Bild, wenn es nicht bedacht wird, schwächt die Einbildungskraft.
  1397. Umfangreiche  Infrastrukturen für den Individualverkehr erzeugen in jeder Stadt und Landschaft zwangsläufig Hässlichkeit und Unwirtlichkeit.
  1398. Eine Stadt ist nur dann eine Stadt, wenn sie den Individualverkehr in  ihren Mauern stark reduziert. 
  1399. Menschen, die viele Stunden fernsehen, verlernen nicht das Sprechen,   sondern lernen das Monologisieren.
  1400. Ein Zuviel des Einsatzes von  elektronischen Medien und des Autos schafft Realitätsverlust, denn beide sind zwei Kräfte, die Eigenbewegung  negieren bzw. verhindern: Das Auto mehr körperlich, aber auch  geistig, elektronische Medien geistig, aber auch  körperlich.
  1401. Autos sind im Gebrauch und durch die für sie notwendigen Infrastrukturen im höchsten Ausmaße umweltschädlich. Trotzdem gibt es für ihren Einsatz in begrenzten Fällen Argumente, die ihren Einsatz rechtfertigen. Spaß ist übrigens kein Argument.
  1402. Die viel zu vielen Autos überlasten Straßen und Brücken, so dass Reparaturen immer häufiger notwendig sind. Dieselben Vielfahrer  beschweren sich, wenn es deswegen Teilsperrungen gibt. 
  1403.  Mit dem Zug fahren ist komfortabel und ermöglicht soziale Erfahrungen. 
  1404. Fernseher, insbesondere mit großen Bildschirmen, bilden für das Bewusstsein eine fast unübersteigbare Mauer. Das ist dann ein Gefängnis, aus dem man sehr schwer  rauskommt.
  1405. Wenn die Autofahrer von ihren Autos und Autobahnen reden, reden sie aus der Perspektive der Struktur, ja sind dann selbst ein Teil der Struktur.
  1406. Mein eindringlicher Rat „Seht nur auf den Antrieb“ Das englische Wort „bike" umfasst bicyle and motorbike, also alle Fahrzeuge, die zwei Räder haben. Hier geht man von der Form des Gegenstandes aus. Die Unterscheidung im Deutschen in Fahrad und Motorrad geht vom Antrieb aus. Da das Fahrrad auf Eigenbewegung und  das Motorrad auf Fremdbewegung beruhen, ist hier eine Gleichsetzung falsch.  Diese Überlegungen schließen keineswegs technische Verbesserungen am Fahrrad aus, aber dann bleibt man in der Kategorie Fahrrad.

  1407. Wenn der blindwütige Prozeß der Autovermehrung nicht durch Vernunft gestoppt wird, werden im Jahr 2020 ca. zwei Milliarden Autos über die Erde fahren. Die ständige Vermehrung der Autos und der entsprechenden Infrastrukturen kann nur geschehen, weil die individuelle und kollektive Vernunft hier ausgeschaltet ist - ähnlich wie bei den Lemmingen auf ihren Todesmärschen.   
  1408. Der Individualverkehr besteht nicht nur aus motorisierten Fahrzeugen, sondern auch aus Infrastrukturen. Die Infrastrukturen sind noch zerstörerischer als die Fahrzeuge selbst. Das darf  in der Analyse nicht aus dem Blick geraten. 
  1409. Die Essenz der Werbung besteht darin, explizit oder implizit für  die Fremdbewegung als Bequemlichkeitsgewinn zu verkaufen.
  1410. E-Bikes: Ein trojanisches Pferd?  Die unaufhaltbare Entwicklung von E-Bikes   (schon jetzt 45km/h  und
    zunehmend  über längere Zeiten einsetzbar) führt letztlich zu einer unbemerkten  Umwandlung vom Fahrrad zum Motorrad. E-Bikes funktionieren  nach der Weise von Dopingmittel: Man bemerkt nicht bzw. will nicht
    bemerken, dass Eigenenergie durch Fremdenergie ersetzt wird. Wer hier auf Fremdenergie angewiesen ist, muss  seine Strecken und Schwierigkeitsgrade verkürzen oder meiden.
  1411. “The battery-powered personal transport devices.  Testing the bicycles of the future” (BBC-News v. 14. 10. 13).  Hier wird mit größter Selbstverständlichkeit Fahrrad und E-Bike gleichgesetzt. Dieses "Fahrrad der Zukunft" hat keine Pedalen mehr. 
  1412. Vorsicht: Mit dem Begriff Infrastrukturmaßnahmen sind häufig nur Straßenbaumaßnahmen  gemeint. 
  1413. Laute Straße - leise Politik! Lärm macht krank. Im Lärmaktionsplan (LAP) der Stadt München sind Maßnahmen zur Lärmminderung an einigen besonders belasteten Straßen zusammengestellt.
  1414. Eine apriorische Aussage ist wahr, ohne dass sie empirisch verifiziert werden muss. Eine apriorische Aussage wäre: Jede Stadt auf dem Erdball ist inzwischen von der Autopest befallen.
  1415. Die  auf Motore  fixierte und abhängige Existenzweise be- und verhindert   die Entwicklung  körperlicher und geistig-seelischer Fähigkeiten des Menschen.
  1416. Die Proteste gegen steigende Treibstoffpreise in Sudan haben sich zu den schwersten Unruhen seit der Machtübernahme von Omar al Baschir 1989 entwickelt. 
  1417. Motore ermöglichen erst  hohe Geschwindigkeiten  von „Maschinen“. Die jeweils höchste Geschwindigkeit ist in unserer Gesellschaft Selbstzweck. Entschleunigung ist aber oft sinnvoller.
  1418. "Die neue Freiheit in Tarup-Südost“,  Hauptüberschrift einer Regionalzeitung anlässlich der Einweihung einer Umgehungsstraße. Das ist die Freiheit des Autos, aber nicht die des Menschen. 
  1419. Gäbe es eine Partei, die Autofahren und Medieneinsatz garantiert, gäbe es mit Sicherheit eine hohe Wahlbeteiligung. 
  1420. Unnötiger Motoreneinsatz ist ein doppeltes Vergehen: gegen sich selbst und gegen die Umwelt. 
  1421. Freiheit reduziert sich heute für viele Menschen auf „Freiheit für Motore“. 
  1422. Ständiges Autofahren und habituelles Fernsehen ist keine vita activa.
  1423. Motore reduzieren den Menschen geistig zu einer Funktion, körperlich zu einem passiven Ding.
  1424. Autofahren verhindert Erfahrungen, die diesen Namen verdienen. 
  1425. Autofahrer wissen nicht, was sie tun – bzw. wollen es nicht wissen.
  1426. Beim E-Bike entstehen natürlich auch Emissionen, allerdings an einem anderen Ort und zur anderen Zeit.
  1427. Motorisierte Bewegungen nehmen ständig zu, menschliche Bewegungen ständig ab.
  1428. Durch die engen Gassen einer mittelalterlichen Stadt in Italien quält sich ein großes Wohnmobil (!) aus Deutschland. Plötzlich ein Aufschrei, ein kleiner Jungen ist von ihm angefahren worden, aber es ist nichts Ernsthaftes passiert. Auf meine Frage, warum er hier mit dem Wohnmobil führen, antwortet der Fahrer: „Wie wären wir sonst in die Innenstadt gekommen?“
  1429. Wenn früh morgends die ersten Autos starten bzw. vorbeifahren, bemerkt man unweigerlich die stinkenden Abgase, die im Laufe des Tages nicht mehr bemerkt werden, weil sie omnipräsent geworden sind.  

  1430. "Das selbstbewusste Bürgertum im achtzehnten Jahrhundert erfand eine eigene „Gehkultur“, mit der es sich von der Welt des Adels abgrenzte. Während der Aaristokrat in der Kutsche fuhr, ging der Bürger zu Fuß" (nach Andreas Mayer). Ich vermute, dass der dümmliche Stolz der Autobesitzer auf ihr Auto dem der Aristokraten auf ihre Kutsche nicht unähnlich ist.
  1431. Der habituelle Autofahrer praktiziert nicht mehr den aufrechten Gang  und verliert damit eine Quelle für berechtigten Stolz.
  1432. Ein wesentliches Merkmal der Urbanität ist Fußläufigkeit. Fußläufigkeit ist viel mehr als ortsverändernde Fortbewegung, sie  erhöht wesentlich  die Möglichkeiten der  originale Erfahrungen, der direkten Kommunikation und Interaktion, der Kreativität und der Spontaneität.
  1433. Eine Siedlung mit einer Infrastruktur für Autos, wie wir sie jetzt überall finden, ist keine Stadt. So gesehen gibt es inzwischen weltweit keine Städte mehr. Die Wiederherstellung der Stadt heißt radikale Zurückdrängung des Individualverkehrs. Der Verkehr einer  Stadt, die diesen Namen verdient,  besteht aus Fußgänger, Radfahrern und öffentlichen Verkehrsmitteln.
  1434. Wolfsburg bezeichnet sich ja selbst als Autostadt. Aber welche Stadt ist das nicht?
  1435. Die Chance oder die Lösung: Es wird die Zeit kommen, wo wir nicht nur zeitweise, sondern ständig, ohne Unterbrechung von Motorenlärm umschallt sein werden. Diese unterunterbrochene Dauer des Motorenlärms wird den Menschen zwingen, ihn nicht mehr wahrzunehmen.
  1436. Nicht verzeihlich: Wenn ich selbst Motoren einsetze, verkleinert sich mein kritisches Bewusstsein ihnen gegenüber.
  1437. Ein Fortschritt wäre, wenn folgende Einsicht sich durchsetzte: Nicht jedes Haus, nicht jedes Dorf, nicht jeder Stadtteil, nicht jede Landschaft muß mit dem Auto direkt erreichbar sein. Fuß- und Radwege, öffentliche Verkehrsmittel bis hin zu Seilbahnen wie auf den Ritten bei Bozen würden diesen Orten gut tun.
  1438. Von Motoren angetriebene Räder haben die Füße ersetzt.
  1439. Autofahren  ersetzt  Eigenbewegung.  Und das wird als Fortschritt bewertet, obwohl es mit "Schreiten" absolut nichts zu tun hat.
  1440. Motoreneinsatz frisst Leben. Aber es gibt Situationen, wo das notwendig ist, aber längst nicht immer.
  1441. Wenn ich mich ins Auto setze und losfahre, beginnt für mich ein leerer Raum und eine leere Zeit.
  1442. Zumindest die Metropolen wachen aus einem Albtraum auf und befreien sich von der Auto-Sucht: Roms Bürgermeister will eine Stadt ohn Lärm und Abgase.
  1443. Groborientierung: Autozentrierter Individualverkehr ist eine Krankheit und die Mutter vieler anderer Krankheiten; Eigenbewegung ist Ausdruck und Förderung von Gesundheit.
  1444. Das zentrale Tabu des Industriezeitalters - umfassender und rigider als jedes sexuelle oder sakrale - verbietet jede Motorenkritik (in Anlehnung  an Ludger Lütkehaus "Unterwegs zu einer Dingpsychologie", S. 43). 
  1445. Motorennutzung lässt bestenfalls nur Mitmachen zu.
  1446. Out: Ich bewege mich, also bin ich. In: Ich fahre mit meinem Auto, also bin ich.
  1447. Elektronische Medien machen die Nutzer schweigsam – während sowieso, aber auch danach.
  1448. Was passiert, wenn der Mensch   weit entfernten Räumen körperlich in Minutenschnelle überwinden kann? Dann werden alle Räume zu einem (1) universellen Raum, d. h. es gibt nicht mehr verschiedene Räume. 
  1449. Führen Naturfilme von der Natur weg oder hin? Das kann wohl verschieden ausfallen.
  1450. Die Ver-auto-lichung des Menschen fördert  zugleich seine Entmenschlichung.
  1451. Sie klagen, dass sie ihren Sohn im Krankenhaus nur unter großen Schwierigkeiten besuchen können, weil es dort nicht genügend  Parkplätze gäbe. Die Idee, mit öffentlichen Verkehrsmitteln dort hinzufahren, was wahrscheinlich weniger Zeit in Anspruch nimmt, existiert in ihrem Bewusstsein nicht.
  1452. Wenn ein E-Bike 45km/h Geschwindigkeit erreicht und zunehmend  über längere Zeiten eingesetzt werden kann, stellt sich die Frage, ab wann es als Motorrad bezeichnet werden muß.
  1453. Ausbeutung über das Auto: Im Geschäft stöhnt eine ältere Frau „Ich muß schon wieder tanken“. 
  1454.  Gegen den Mobilitätswahn. Das ist die umfassendste und wichtigste Aufgabe. 
  1455. Die Autoflotte säuft die Hälfte des über die Weltmeere transportierten Öls. 
  1456. 1000 kg Metal und Kunststoff werden in Bewegung gesetzt, damit 6o oder 80, ja bereits auch über 100 Kilogramm Mensch den Ort  wechseln können.
  1457. Wie Schädliches oft eine glänzende Außenfassade hat, so auch das  Auto. 
  1458. Aus Gründen der Gesundheit und Schönheit ist es Fußgängern und Radfahrern  nicht zuzumuten, mit Autos dieselbe Straße zu teilen. Lösung: Entweder man untersagt hier den Autoverkehr oder schafft  menschenwürdige, d. h. autofreie Straßen.
  1459. Individualverkehr ist Vereinzelungsverkehr. Massenhafte Verwendung  von individualisierten Motoren führt zur Vereinzelung.
  1460. Habituelle Autonutzung ist Ausfluß eines egoistischen Individualismus.  Es gibt übrigens auch einen sinnhaften Individualismus. 
  1461. In  welcher Stadt du auch bist, sie ist immer vollgemüllt von fahrenden und stehenden Autos.
  1462. Die allmähliche Vermototorisierung der Lebenswelt beruht auf der falschen und verhängnisvollen Gleichung "Motor = Leben."
  1463. Der frühere französische Ministerpräsident Pompidou war ein Autonarr, aber die sind inzwischen nicht weniger geworden.
  1464. Eine Momentaufnahme aus dem Alltagesleben einer zeitgemäßen Familie: die Frau fährt mit dem Auto zum Einkaufen, der Mann wirft den Motorrasenmäher an, der Großvater sitzt vor dem übergroßen Fernseher und die Kinder spielen mit ihren elektronischen Geräten. 
  1465. Fast alle privaten und gesellschaftlichen Aktivitäten gelten gelten direkt oder indirekt der Erhaltung und dem Ausbau der Motorenwelt.
  1466. Es geht selbstverständlich nicht um die Abschaffung von Motoren, sondern um deren sinnvollen Einsatz und damit Reduzierung.
  1467. Die Motorenwelt  reduziert menschliches Leben auf das von Hausschweinen in einem dynamischen Schweinestall mit höchstem (Schweine-)Komfort.
  1468. Das Auto nimmt in der Gesellschaft real und im Bewusstsein eine derart beherrschende Stellung ein, dass man in nicht wenigen Fällen von Auto-Menschen, ja bereits von Menschen-Autos sprechen muss. Letztere haben sich dermaßen mit Autos im Denken und Handeln identifiziert, das man sie nicht von der Form, aber von Inhalt nicht mehr vom Auto unterscheiden kann.
  1469. Ein Fisch, der niemals an die Grenzen seines Lebensraumes Wasser gekommen ist, kann nichts über das  Wasser selbst aussagen, er kann nur in ihm schwimmen; in Analogie dazu kann der zeitgemäße Bürger  mit Motoren nutzbringend umgehen, aber nicht die negativen Auswirkungen der Motoren auf die Umwelt und auf den Nutzer selbst wahrnehmen oder gar kritisch bedenken, denn Motoren sind inzwischen Teil seines selbst. 
  1470. Individualverkehr entindividualisiert Landschaften und Städte - und die Menschen.  In der touristischen Werbung wird übrigens dieser Prozess in Bildern rückgängig gemacht.
  1471. Die technische Umwelt prägt uns, die motorisierte ersetzt uns.
  1472. „Energie spüren“ steht auf einer Reklametafel für ein E-Bike. Natürlich spürt man eine Energie, aber nicht, wie es der Spruch suggeriert, die Energie des Fahrers, sondern die des Elektromotors. Damit steht ein E-Bike, zumindest wenn der Elektromotor die Arbeit übernimmt, im totalen Gegensatz zum Wesen des Radfahrens.
  1473. Der  Motor ist  die Materialialisation der Logik der Gegenwart: instrumentelle Vernunft, algorithmisierte Prozesse, Abstraktion von der Lebenwelt. Deshalb ist der Motor das herrschende Tabu der Gegenwart schlechthin.
  1474. Die Menschen  werden ohne Unterlass bewegt und sind ohne Unterlass von bewegten Bildern umgeben – bloß selbst bewegen sie sich nicht.  Mit anderen Worten: Die körperlich ortsverändernden  Bewegungen werden auf motorisierte Fahrzeuge, die lebendigen inneren Vorstellungen werden  auf mechanisch laufende Bilder übertragen. 
  1475. Motoren geben vor, helfen zu wollen, aber immer belasten sie die Umwelt und meistens schädigen sie die Nutzer.
  1476. Autostraßen sind kein Teil einer urbanen Stadt. Sie sind für die  Stadt  schädigende Fremdkörper. 
  1477. Der Individualverkehr ist in mehren Dimensionen belastend: a) in der Produktion, b) i der Nutzung in Form von Emissionen und Energieverbrauch, c) in den für sie notwendigen Infrastrukturen wie Autostraßen, Tankstellen, Parkplätzen usw.
  1478. Auto und Medien machen den Körper überflüssig, der Körper  ist genau das, was die Kognitionswissenschaften verzweifeln suchen, denn der sich bewegende Leib  ist der Ort, wo Werte entstehen.
  1479. Autos zerstören Wege und verhindern Erfahrungen.
  1480. Ein Radfahrer, auch wenn er auf einem separaten Radweg parallel zur Autostraße fährt, stört  nicht den Autofahrer, aber umgekehrt der Autofahrer den Radfahrer durch Lärm, Gestank und    geschlossartiges schnelles Fahren.
  1481.  Das Auto ist heute für viele Menschen eine Art Kleid, mit dem sie sich schmücken. Aber Vorsicht ist geboten: Ein Kleid passt sich passiv den Bewegungen seines Trägers an: Bewegt sich der Träger, wird das Kleid bewegt. Von der Bewegung her gesehen ist das Kleid eine Funktion seines Trägers.  Beim „Kleid“ Auto verhält es sich fundamental anders:  Seine Beweglichkeit erzwingt die Bewegungslosigkeit seines Fahrers und seiner Mitfahrer.
  1482.  Autostraßen zerstören direkt (Ausräumung allen Lebens) Landschaften und Städte, aber auch indirekt (visuell, akustisch, olfaktorisch), die weit über die Straßen hinausgehen. 
  1483. Ein unhinterfragbarer Automatismus: Wenn an einer Stelle oft  Autostaus sich bilden, antwortet die Gesellschaft mit Ausbau des Straßensystems
  1484.  Vermutung: die Erhaltung und Erneuerung des Autostraßensystems ist weit teuerer als der des Schienensystems.
  1485. Der zwanghafte Autofahrer ist weit mehr Auto als Mensch.
  1486. Ab wie viel Prozent Einsatz von Fremdenergie wird aus einem e-bike ein Motorrad?
  1487. Die Begeisterung für Autos, Digitalkameras, Skypen usw. ist primär der Faszination durch Technik geschuldet, nicht der befahrenen und abbgebildeten Wirklichkeit. Das Interesse hat sich von der Wirklichkeit auf die Technik verlagert – wenn man technisch generierte Produkte nicht als wirkliche Wirklichkeit betrachtet. 
  1488. Einschränkungen des Autofahrens beziehen sich nur auf das Auto. Hier werden keine Gedanken, keine politische oder religiöse Einstellungen auch nur um einen Millimeter zu ändern gefordert. Das muss offensiv vertreten werden. Da müssen übrigens auch Juristen ran.
  1489. Habituelles Autofahren und Nutzung von elektronischen Unterhaltungsmedien reduzieren drastisch ihr In-der-Welt-Sein.
  1490. Bilder kann man nicht mit Blicken aus dem Fenster auf eine Landschaft gleichsetzen. Deswegen ist auch der Begriff „Fernseher“ irreführend.
  1491. Motorisierter Individualverkehr ist die pathologische Form der Mobilität.
  1492. Der neunjährige Matthies klopft gegen die Haustür. Auf die Frage, warum er nicht klingelt, antwortet er: „Ich klopfe gegen die Tür, um Strom zu sparen.“ So weit ist sein  Opa noch nicht.
  1493. Motore sind an sich und oft in ihren Folgen destruktiv
  1494. Wenn der ideologische Überbau des Autos (Identität, Schönheit, Kraft, an der man teilnimmt)  wegfiele, wäre bereits viel gewonnen.
  1495. Das Auto ist heute für viele Menschen eine Art Kleid, mit dem sie sich schmücken. Aber Vorsicht ist geboten und Bedenken gefordert: Ein Kleid passt sich passiv den Bewegungen seines Trägers an: Bewegt sich der Träger, wird das Kleid bewegt. Von der Bewegung her gesehen ist das Kleid eine Funktion seines Trägers.  Beim „Kleid“ Auto verhält es sich fundamental anders:  Seine Beweglichkeit erzwingt die Bewegungslosigkeit seines Fahrers und seiner Mitfahrer. Mit anderen Worten: Von der Bewegung selbst her gesehen, sind der Fahrer und Mitfahrer eine Funktion des  Kleides „Auto“.
  1496. Das Auto bestimmt den Fahrer weit  mehr, als er wahrhaben will. Wer das nicht einsieht, ist Opfer einer implantierten  Ideologie.
  1497. Der Fernsehapparat wird eingeschaltet, und der Verstand wird ausgeschaltet. 
  1498. Das Auto bewegt sich, und seine Insassen sind bewegungslos
  1499. Das Auto sind für viele ein Kleid, das schmückt, was aber nicht der Fall ist. 
  1500. Transportiertwerden ist keine Wanderung.
  1501. Fernsehkonsum ist ein  passives Verhalten (kein  Akt!), körperlich sowieso, geistig nahezu.
  1502. Was wäre ökologisch, sozial und städtebaulich gewonnen, "wenn man während des Autofahrens Zeitung lesen" könnte? (FAZ v. 15. 6. 13). Ich weiß es jedenfalls nicht.
  1503. Im Auto oder in der Bilderflut ist man nicht sich selbst.
  1504. Wir trauen   unseren körperlichen und geistigen Vermögen nicht mehr  und ersetzen sie deshalb durch motorisierte Technik. Dieses Vertrauen wird uns widerstandslos abdressiert.
  1505. Die Bildungsministerin Johanna Wanka will Mint-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) – fördern. Das ist zu begrüßen, aber gleichzeitig muß das Wissen vermittelt werden, dass a) jedes Handeln, auch das technische, immer Dekonstruktion, d. h. Destruktion und Konstruktion in einem ist, und b)  die naturwissenschaftliche Wahrheit immer nur eine Wahrheit von mehreren darstellt.
  1506. Die  Autobahn, den Ort A mit dem Ort B verbindet, ist gegenwärtig  die  höchst mögliche Abstraktion, Distanzen mit dem Auto zurückzulegen: Besonderheiten und Zufälligkeiten sind so weit wie möglich zurückgedrängt und beseitigt. Die Leere ist das Ideal, d. h., wer Autofahren genießt, genießt seine innere und/oder äußere Leere.
  1507. Wenn das Auto ein  Teil des Ichs ist, wird es  zwingend, dass jegliche Beschränkung des Autos als ein Angriff auf die persönliche Freiheit aufgefasst wird.
  1508. Motorisierte Technikwelt ist definitiv keine Lebenswelt. Deshalb: Wir motorisieren uns zu Tode. 
  1509. Motore dürfen den Menschen nicht ersetzen, sondern,  wenn es nicht anders geht, oder wenn es reflektierten Sinn macht, bestimmte menschliche Tätigkeiten lediglich ergänzen.
  1510. Ich will an keinem Ort mit Autobahnanschluß und auch nicht in Nähe von Flugplätzen wohnen.
  1511. Fremdbewegung ist aus der Perspektive des Menschen immer etwas  ihm Äußeres, nie Eigenes.
  1512. Die sinnliche Wahrnehmung im Auto hat ihren Ursprung nicht in der durchfahrenen Umwelt, sondern in dem Innern des Autos. 
  1513. In der Fremdbewegung ist der Mensch reduziert, da sein Körper keine, sein Geist nur eine geminderte  Funktion  hat.
  1514. Wer zumutbare Entfernungen ohne Notwendigkeit mit dem Auto zurücklegt,  beschädigt sich selbst - von der Umwelt gar nicht zu sprechen.  Diese Selbstbeschädigung wird auch nicht gemindert, wenn es sich um große Limousinen,  SUVs oder sportlich sich gebende, offene Fahrzeuge  handelt. 
  1515. In der  Fremdbewegung ist der Weg nur eine Ermöglichungsform, hat keinen  Selbstwert.
  1516. „Im Urlaub muss man das Auto dabeihaben, denn man will ja auch dort mobil sein.“ D. h. im Klartext: Auch im Urlaub will man sich möglichst wenig selbst bewegen.
  1517. „Das ist zum Verrücktwerden hier“ beschwert sich eine Autofahrerin, weil sie nicht mehr zügig von zu Hause wegkommt. Das sind die wirklichen Sorgen der Gegenwart. Frage: Wird man denn, wenn man nicht mehr ungehemmt Auto fahren kann, tatsächlich verrückt  oder verhält es sich nicht umgekehrt?
  1518. Weil motorisierte Fremdbewegung letztlich immer unbefriedigend ist, entsteht eine immer größere Sucht nach Motoren, statt ihren Einsatz einzuschränken oder ganz auf sie zu verzichten. 
  1519. Für weite Wege das Auto zu nutzen, wenn öffentliche Verkehrsmittel vorhanden sind, ist inakzeptabel - für kurze Wege sowieso.
  1520. Real tanken  Autofahrer Regenwald, Nahrungsmittel, das Nigerdelta,  Wüste, Ozeane, ……..Kommunikation, Soziales, Natur und Schönheit.
  1521. Viel befahrene Autostraßen zerstückeln Lebensräume so weit, bis jegliches Leben in ihnen erstirbt.
  1522. In der Fremdbewegung sind wesentliche Teile des Leibes (= die Einheit von Körper und Seele) funktionslos. Deswegen ist Fremdbewegung eine defizitäre  Form der Bewegung. 
  1523. Ich rate davon ab, die Wörter „mobil“ und „beweglich“ für autofreie Ansätze  zu verwenden, weil sie ebenfalls  von Befürwortern von Autos massiv in Anspruch genommen verwendet werden. Auf dieser allgemeinen Ebene besser von Eigenbewegung  oder konkret von Fuß und Fahrrad sprechen.
  1524. Landschaftlich oder kulturell schöne Orte sollten ihren motorisierten Zugangsmöglichkeiten  so weit wie möglich zurückdrängen.
  1525. Drei Rückmeldungen auf den Text „Radler sollten Vorfahrt haben“ in der Homepage „Iley“ und in „autofrei leben facebook“

    - Wow - Respekt. Extrem überzeugende Argumentation, die das Problem verständlich auf den Punkt bringt, ohne sich auf emotionale Ebenen einzulassen, die die Diskussion um die Stellung des Autos im Verkehr meist mit sich bringt. Oder vielleicht sogar mit sich bringen soll, damit der gesunde Menschenverstand chancenlos bleibt?! Dieser Artikel gehört mindestens in den SPIEGEL ! Danke!
    RK, Berlin

    - Renate Stein Leider ist die unerträgliche heutige Situation über so lange Zeit und in so kleinen Schritten zur "Normalität" geworden, dass es einen sehr großen geistigen Aufwand braucht, um die Perversität der autozentrierten Gesellschaft zu erkennen. Fast alle heute lebenden Menschen sind mit dem Autokult aufgewachsen und fast alle meinen wirklich dass die eingebaute Vorfahrt des MIV "normal" ist...

    - Justus Markert Das triffts eigentlich: "...Das Gleichheitsprinzip, das für Menschen gilt, wird auf Dinge übertragen..."

  1526. Maxime für Normalbürger: In die Innenstadt ohne Auto!
  1527. Die Linie der Parteien  und der großen Verlagshäuser: Ein Ja zum Fahrrad, aber keine Kritik des Autos und des Individualverkehrs. 
  1528. Der Sündenfall ist nicht die Erfindung des Rades, wie die Indianer meinten, sondern die uneingeschränkte Bejahung des Motors im Sinne von „Ein Motoreneinsatz ist immer sinnvoll.
  1529. Viele Menschen, ich nenne diese nicht Bürger, sind nicht nur körperlich, sondern auch geistig im System Auto einbetoniert.
  1530. Das Auto ist weit mehr ein Enteignungs-  und Verhinderungsmittel als ein Aneignungs- und Ermöglichungsinstrument.
  1531. Der alles beherrschende Individualverkehr hat die Städte unwirtlich, teilweise unbewohnbar gemacht. Wir brauchen nicht autogerechte, sondern  menschengerechte Städte und Siedlungen. 
  1532. Die  einzige relevante verkehrspolitische Alternative der Grünen, die Forderung nach einem Dreiliterauto, ist sicherlich klimatisch mildernd, löst aber nicht die anderen katastrophalen Folgen des Individualverkehrs.  In diesem zentralen Bereichversagen die Grünen.
  1533. Vor zu nicht langer Zeit wurde im Garten mit der Hand und Gartengeräten behutsam gearbeitet, heute wird mit  motorenbetriebenen Maschinen in ihm brutal gewütet.
  1534. "As the number of gadgets and appliances in our homes has increased - so too has the noise level" (BBC-News).
  1535. Das Denken reicht offensichtlich nur für den Einsatz von Motoren aus,  aber nicht für das Bedenken ihrer  destruktiven Folgen.
  1536. Es ist so: Autofahren ist weitgehend zum Selbstzweck geworden.
  1537. Eine realistische Aussage: "Nur eine U-Bahn hilft gegen Smog" (Martin Herrenknecht, Tunnelbohrtechniker in der FAZ).
  1538. Bequemlichkeit ist Leben auf Sparflamme. Unnötiger Motoreneinsatz ist ein Beleg für körperliche und geistesige Faulheit bzw. Bequemlichkeit. 
  1539. Ortsveränderungen mit dem Auto und mit dem Zug finden im Modus der Fremdbewegung statt. Im Zug bestehen aber größere und mehr Möglichkeiten für separate körperliche und geistige Eigenbewegungen als im Auto. Deswegen fahre ich lieber mit dem Zug.
  1540. Immer wieder erzählt man mir, wie fähig ein Navigator sei. Wie kann es bloß angehen, dass ein Mensch von der Ersetzung seiner Fähigkeiten so fasziniert ist?
  1541. Auch wenn  ich auf den Knopf eines Fernsehapparates drücke oder auf das Gaspedal  trete, sind die ausgelösten Bewegungen  wesentlich Fremdbewegungen, werden aber oft als Eigenbewegung interpretiert bzw. von der Werbung als solche inszeniert.
  1542. Fremdbewegung entpersonalisiert.
  1543. In einer technischen Umwelt lernt man nicht Empathie.
  1544. Was die Gewehre für viele Amerikaner sind, sind in Deutschland die Autos.
  1545. Ein zehnjähriger Junge nach längerem Nachdenken: „Man hätte die Autos erst gar nicht in die Städte reinlassen dürfen.“ 
  1546. Jeden Ortswechsel über fünfzig Meter überwinden sie mit Hilfe des Autos und lassen sich, wenn irgendwie möglich, ständig von Unterhaltungsmedien berieseln – Sie  halten sich für die Spitze des Fortschritts.
  1547. Erst wenn Kommunalpolitik das Auto massiv zurückdrängt,  erlangt sie und ihre Bürger wesentliche Gestaltungsmöglichkeiten.
  1548. Fabriken sind heute, verglichen mit früher, in der Regel nahezu stille Orte. Umgekehrt sind Straßen und Hausgärten heute Orte des Lärms:  Was im produktiven Bereich gewonnen wurde, wird heute im Freizeitbereich verspielt. 
  1549. Ein Stadtplaner oder eine Kommunalpolitiker, der die Zerstörungen in seiner Gemeinde durch den Individualverkehr nicht zur Kenntnis nimmt, verhält sich wie ein Arzt, der nicht die Krankheit seines Patienten wahrnähme.
  1550. Fernseh- und Autoabstinenz verlangen offensichtlich  Charakterstärke.

  1551. Viele Straßen in den Städten müssten ohne zusätzliche Häuser verlängert werden, weil sie nicht mehr die Fülle der Autos aufnehmen können. Oder:  die Vorgärten müssten in öffentliche Parkplätze umgewidmet werden. 

  1552. Bis in die Sechziger waren geologische Formationen oft noch Realitäten, die die Verkehrswege bestimmten bzw. verhinderten.

  1553. Wir verhalten uns zu großen Technologien wie zu unkritisierbaren Naturgewalten.

  1554. Fast jeder „small talk“ dreht sich heute direkt oder indirekt um das Auto. 
  1555. Die heutige Rationalität wird zunehmend "autoförmiger".
  1556. Heutige Hausgärten kann man im Sommer bezüglich des Lärmpegels  mit industriellen Produktionsstätten um 1900 vergleichen.
  1557. E-bikes sind Motorräder in disguise.
  1558. Stehende oder laufende Bilder sind grundsätzlich Fakes, wenn sie nicht über ihren Täuschungscharakter aufklären.
  1559. Technik ist nur sinnvoll, wenn durch sie  körperliches und geistiges Wachstum gefördert, nicht verhindert wird. Meistens ist die Technik ambivalent. Entscheidend ist also der jeweilige Gebrauch.
  1560. Eine Neunachbarin: „Man sieht überhaupt keine Menschen hier vorbeilaufen.“ Meine Antwort: „Aber dafür ständig Autos.“
  1561. Ich bin ein Autokritiker, kein Autoablehner. Es gilt zwischen sinnvoller und sinnloser Nutzung des Autos zu unterscheiden.
  1562. Gegenüber der ständig zunehmenden Ersetzung wesentlicher Funktionen im individuellen und sozialem Lebens durch Motore gibt es nur punktuelle, aber keine zusammenhängende Kritik und Widerstand.

  1563. Für den Autofahrer sind nahezu alle Momente eines Weges identisch – von übergroßen Zeichen und Gebäude abgesehen.

  1564. Zerstörungen durch die zeitgenössische Dreifaltigkeit: Auto, Motorrasenmäher und Fernseher.

  1565. Motorradfahrer  auf ihrem Gefährt:  Das ist das Gegenteil von Eleganz bzw.deren Abwesenheit.

  1566. Die sterblichen Überreste von Richard III. fand man unter dem Asphalt eines Parkplatzes. Vermutung: Parkplätze, weil sie  immer größer werden und meistens  innerhalb einer Stadt liegen, werden in Zukunft  immer archäologisch interessanter.

  1567. Elektronische Medien lehne ich dann ab, wenn sie der Zerstreuung und Unterhaltung dienen. Eine lebendige Unterhaltung dagegen gehört zur condition humaine.

  1568. Neuerdings habe ich zu meiner elektrischen Zahnbürste eine fast libidinöse  Beziehung. Warum? Sie hat plötzlich  Züge von Subjektivität entwickelt:  Beim An- und Ausstellen weiß man nie, wann sie anspringt bzw. aufhört.

  1569. Stadtlandschaft wurde in Parkplatzlandschaft umgewandelt, deren Unwirtlichkeit nicht durch gut gestaltete Stadtparks aufgehoben werden kann, ….(Hermann Knoflacher). 
  1570. Flächenanspruch von Verkehrssytemen für die Stadt Graz: 2 % Radabstellflächen im öffentlichen Raum, 3% ruhender öffentlicher Verkehr (Haltestellen und Bahnhöfe), 3 % für den ruhenden Fußgängerverkehr (Straßencafes, Parkbänke etc.), 92 % Kfz.-Parken im Straßenraum (ohne Parken auf Privatgrund). Aus einer Broschüre der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Städte (AGFS) zum Thema Nahmobilität und Autoparken
  1571. Das Auto ist der Gegner der körperlichen Eigenbewegung, elektronischen  Unterhaltungsmedien Gegner der geistigen Bewegungen und lebendiger Begegnungen.
  1572. Die  bürgerliche Normalformen  der Zerstörung durch die zeitgenössischen Dreifaltigkeit: Auto, Motorrasenmäher und Fernseher.
  1573. In vielen Straßen einer Stadt müsste eigentlich ein Teil der Häuser abgerissen werden um Platz für den steigenden Parkbedarf von  Autos zu schaffen. Das ist um so dringender, da die Zahl der Autos sich nicht nur vermehrt, sondern auch deswegen, weil sie Fahrzeuge immer größer werden, wobei Kleinbusse und Wohnmobilde hinzukommen.
  1574. Man sieht es Straßen nicht an, ob sie einer Region  dienen oder ob sie notwendige Bedingung ihrer Ausbeutung sind. Je größer die Straßen und dichter das Straßennetz ist,  desto größer die Möglichkeiten der Ausbeutung. 
  1575. Der stellvertretende Präsident des Deutschen Städtetages, Helmut Himmelsbach,  versieht die  Forderung der „Leipziger Charta zur nachhaltigen europäischen Stadt“ nach kurzen Wegen mit einem Fragezeichen. Er weiß bzw. ahnt zumindest, dass gerade diese Forderung eine Kritik des Autos impliziert und deswegen letztlich abgelehnt werden muss.  

  1576. In den Städten werden schmale Gassen beseitigt oder erst gar nicht gebaut. Warum nicht? Sie schließen strukturell das Auto aus – und das geht heute gar nicht. 
  1577. Waffen funktionieren wie Autos. Beide haben große „Effekte“, die  ohne  Anstrengungen hervorgerufen werden. Deswegen sind sie wohl so beliebt. 
  1578. Zwei  unnötige Lärmquellen: wöchentlicher Einsatz von Motorrasenmähern und  aufheulende Motorräder.
  1579. Einzelne  Motore werdem hier und da kritisiert, aber es fehlt  eine systematischen Gesamtkritik des Motors.
  1580. Das Bewusstsein der Autofahrer von Landschaften nähert sich immer mehr denen der  Straßenatlanten.
  1581. Sie ist erleichtert: Endlich hat der April begonnen und sie kann nach der winterlichen Motorrasenmäherlähmung endlich wieder wöchentlich dieses Gerät  anschmeißen.
  1582. Auf den Straßen sehen wir bei weitem mehr Autos als Menschen.
  1583. Die Aufgabe von hohen Schornsteinen in Zeiten der Hochindustrialisierung entspricht heute dem Bau von Umgehungsstraßen: Beide reduzieren nicht den Schmutz, sondern verteilen ihn lediglich. Die Belastungen werden deshalb nicht geringer –   Umgehungsstraßen  vergrößern sie sogar noch.
  1584. Es schein offensichtlich ein merkwüdiges Bedürfnis zu geben, ständig irgendwelche Motoren zu nutzen und sich daran zu erfreuen. 
  1585. Alle Mitglieder der Familie Autosen verlassen ihr Haus nur mit dem Auto. Ist das ihr Prinzip?
  1586. Die Dominanz des Autos und der Unterhaltungsmedien ist gleichzeitig der Verzicht auf ein intensives Leben,  das  ein Minimum-Leben ist. 
  1587. Vielleicht erkennst Du die ungeheure Destruktivität des Autos eher, wenn Du dir aus nächster Nähe genau sein Auspuffrohr ansiehst. Achte aber darauf, dass der Motor nicht läuft, nämlich dann wäre Dein Leben unmittelbar in höchster Gefahr.
  1588. Eine zeigemäße Forderung: Jede Stadt und jedes größere Dorf hat einen Anspruch auf direkten Autobahnanschluß.
  1589. Die Gier nach Öl droht das Biosphärenreservat Yasuni in Ecuador zu zerstören (FAZ v. 16. 4. 13) – damit die freie Fahrt für freie Bürger nicht verlangsamt werden muss. 
  1590. Straßen sollten Besorgungen Flanieren, Begegnungen, Kinderspiele ermöglichen. Straßen gehören nicht den Autos.
  1591. Inzwischen verfügen Milliarden Menschen individuell und kollektiv über motorisierte Maschinen und damit über ein großes Veränderungspotential, lebendige Natur in tote Materie zu überführen. Auch wenn die tote Materie aus für den Menschen nützlichen Dingen besteht, ist sie tot. Das Leben wird auf der Erde erkennbar zunehmend eliminiert.
  1592. Wer in Rothenburg ob der Tauber oder auf der Ile de Porquerolles lebt oder dort Urlaub macht und motorisierte Fahrzeuge für eine unverzichtbare Lebensqualität hält, sollte diese Orte verlassen bzw. nicht aufsuchen. 
  1593. „Die Technik hat den Menschen, mehr als er ahnt, verändert. …Will man denn die Wissenschaft noch „lebensnäher“ haben? Ich denke, sie ist schon so nahe, dass sie uns erdrückt“ (Heidegger, Die Frage nach dem Ding, S. 11).
  1594. Wer sich so viel wie mögich von motorisierten Maschinen abhängig macht, traut sich selbst nicht.
  1595. Der Individualverkehr macht aus allen Städten stinkende Müllhalden. Da hilft es auch nicht, wenn unter dem Müll einige schöne Stücke sich befinden.
  1596. In einer verdichteten Stadt oder Stadtviertel sind Privatautos so überflüssig wie ein Kropf.
  1597. Gibt es  inzwischen in der Provinz  eine gesetzliche Pflicht, Auto fahren zu müssen, ohne dass ich von deren Inkrafttreten etwas bemerkt habe? Denn in letzter Zeit finde ich mich auf Straßen immer mehr in Situationen, wo ich der einzige Fußgänger oder Radfahrer bin. Nur noch sehr selten sehe ich  andere Gesetzesbrecher wie mich, falls diese Neuerung tatsächlich durchgeführt wurde.
  1598. Wer motorisierte Technik herstellt, bewegt sich. Wer motorisierte Technik nutzt, bewegt sich fast nicht, denn in jeder Fremdbewegung ist immer ein Minimum  an Eigenbewegung enthalten, während Eigenbewegung ohne jegliche Fremdbewegung auskommt.
  1599. Entscheidende Einsicht: Es führt zu falschem Denken und Handeln,  das auf  Menschen ausgerichtete Gleichheitsprinzip auf Dinge zu übertragen, so das Auto, das Rad und den Fuß gleichzusetzen. Bloß weil in einem Panzer ein Mensch sitzt, wäre es falsch, Panzer und Rad verkehrspolitisch als  gleichberechtigt zu behandeln.
  1600. Ich kenne keine Stadt, die nicht am Autoverkehr erstickt. Kennst Du eine, wo das nicht der Fall ist? 
  1601. Es ist schon merkwürdig: Fast alle Befürworter von lebendigen Stadtvierteln und Kritiker des Individualverkehrs grenzen die Bestimmung und Analyse der entscheidenden Kraft, die das Auto nahezu „unverletzlich“ macht, aus: Das konditionierte und/oder von  niederen Motiven beherrschte Bewusstsein der Autofahrer. Diese Kritik durchzuführen, gilt als unfein und letztlich undemokratisch.

  1602. Dass die Standorte von „Blitzgeräten“, die Geschwindigkeitsüberschreitungen fotografisch festhalten,  in den Medien legal und offensiv verbreitet  werden, ist ein Beleg für die potentiell grenzenlose Macht des Autos. Das Auto will frei sein. 
  1603. Der Bau einer Autostraße  ist eine Wunde in der Landschaft und bleibt es auch  nach dessen Vollendung.
  1604. Es müsste eigentlich unumstritten sein, dass der Individualverkehr Städte und Dörfer dermaßen verhäßlichen, dass sie nach humanen Maßstäben  unbewohnbar sind. Das negative Wunder besteht darin, dass das von der großen Mehrheit nicht gesehen wird.
  1605. Alte und neue Straßen gleichen sich immer mehr Autobahnen an. Und sie werden immer menschenleerer.  Straßen sind nicht mehr für Menschen, sondern dienen dem Auto. Das Auto übernimmt die Funktionen des menschlichen Subjekts. Der Mensch wird zum Agenten der Interessen und Bedürfnisse des Autos.
  1606. Momentan wird bei uns die Umgehungsstraße der Umgehungsstraße der Umgehungsstraße gebaut. Das ist eine Wunde, die jeder sieht. Aber auch nach der Fertigstellung ist es eine Wunde, die allerdings von den meisten Menschen nicht als Wunde in der Landschaft wahrgenommen wird – im Gegenteil.
  1607. Der Autoverkehr selbst ist aggressiv und die Infrastrukturen des Individualverkehrs sind Zerstörungen, die man mit denen des Krieges vergleichen kann. Aber der  zugerichtete Blick sieht es nicht wie  in Deutschland zur Nazizeit die Verbrechen nicht gesehen wurden.  
  1608. Der Krieg zerstört Gebäude, der Indiviualverkehr zerstört Gebäude und Landschaften. Wo sind die Künstler, die das darstellen?
  1609. Ein Anfang! Paris, Barcelona, Kopenhagen, Rom, San Francisco - und bald auch München? In vielen Städten ist es längst eine Selbstverständlichkeit. Für einen bestimmten Zeitraum, am Abend oder Wochenende, Mittags oder in den Ferien, sollen Münchner Autostraßen künftig als öffentliche Räume dem Handel und Wandel, Kommunikation und Begegnung, Spazieren und Flanieren vorbehalten sein.
  1610. Der Individualverkehr ersetzt weltweit umfassend und alles durchdringend   ästhetische Vielfalt durch homogene Hässlichkeit.
  1611. Die Qualität der visuellen Außenwahrnehmungen im Auto nehmen mit zunehmender Geschwindigkeit gegen Null ab. 
  1612. Das Auto ist die Hauptursache für die Entleerung der Dörfer und kleinen Städte auf dem Lande. 
  1613. Ernst Blochs Wort vom eigenen Werk versklavten Menschheit gilt insbesondere für das Auto und die Unterhaltungsmedien. 
  1614. Autofahren und Fernsehen sind trotz aller gegenteiligen Beteuerungen  weitgehend Selbstzweck
  1615. Dass das Formel-1-Rennen eine dermaßen weltweite  große Popularität hat, die in keinerlei Weise von keinem hinterfragt wird, ist wahrscheinlich der größte Werbeerfolg der Autoindustrie.
  1616. Die  unveränderte Maxime seit sechzig Jahren: Unsere Stadt (bzw. unser Dorf) soll hässlicher werden, indem es weiterhin autogerecht ausgebaut wird. 
  1617. Die vorherrschende Bilderflut behindert Begriffsbildungen und verhindert Realerfahrungen.
  1618. Das Auto in seiner gegenwärtigen massenweise Ausbreitung ist die Ursache vieler Übel in der Gesellschaft, Natur und bebauten Umwelt.
  1619. Das geistige Fundament der Technik ist die Zahl, also höchste Abstraktion. Dieses Erbe wirkt in ihrem Einsatz auf die Umwelt als brachiale  Reduktion.
  1620. Wer mehr als neun Stunden am Tag sitzend verbringt, gefährdet seine Gesundheit nachweislich und erhöht sein Sterberisiko"  (Prof. Gerhard Huber). Europäische Jugendliche sitzen im Durchschnitt 9,1 Stunden am Tag (FAZ v. 21. 3. 13).
  1621. In viel mehr Fällen, als wir denken, ersetzen motorenbetriebene Maschinen Lebensprozesse bzw. machen diese überflüssig.
  1622. „Da es dem König aber wenig gefiel,
    dass sein Sohn, die kontrollierten Straßen verlassend,
    sich querfeldein herumtrieb,
    um sich selbst ein Urteil über die
    Welt zu bilden,
    schenkte er ihm Wagen und Pferd.
    „Nun brauchst du nicht mehr zu Fuß gehen“,
    waren seine Worte.
    „Nun darfst du es nicht mehr“,
    war sein Sinn.
    „Nun kannst du es nicht mehr“,
    deren Wirkung“ (Günther Anders, Kindergeschichten). Heute verschenkt man zu diesem Ziel ein Auto. Das Auto ist primär ein Disziplinierungsinstrument. 
  1623. Wann ist gutes Wetter? Wenn Autos ungehindert  fahren können.
  1624. Motorenbetriebene Motore determinieren und funktionalisieren  mehr oder weniger stark  Körper, Geist und Seele.
  1625. Das Elektrobike ist kein Fahrrad, es ist ein "Motorenrad". Ein Pedelec ist ebenfalls kein Fahrrad, wenn der Elektromotor in Anspruch genommen wird. Die Nutzung von Elektrobikes ist gegen das Wesen der Eigenbewegung.
  1626. Autobahnen und Autostraßen wirken auf Landschaften wie strangulierende Fesseln
  1627. Durch die engen Gassen der Dörfer im Begell (Schweiz) dürften keine Autos fahren. Ich vermute, alle Vordertüren müssen verschlossen bleiben. Unzumutbar. Man denke insbesondere an kleine Kinder. 
  1628. Will man die knallharte Ideologie des Autos kennenlernen, siehe man sich in der FAZ den Teil „Technik und Motor“ an. Wie mögen die Mitarbeiter vom Feuilleton dazu wohl stehen?
  1629. Die Kritik des Autos muss nicht nur den Umweltaspekt im weitesten Sinne thematisieren, sondern nicht weniger intensiv die subjektive Dimension der Fremdbewegung.
  1630. Den Begriff „Individualverkehr“ auf Autoverkehr zu beschränken, ist irreführend. Gleiches gilt für den Begriff Parkplatz. 
  1631. Das Auto erobert schnell oder langsam alle Lebensbereiche und alle Gehirne.
  1632. Schon merkwürdig: Transportiertwerden in motorisierten Vehikeln reduziert den Blick für das Hässliche drastisch, wenn nicht vollkommen.
  1633. Das Auto zu nutzen, wenn parallel öffentliche Verkehrsmittel fahren, ist vollkommen inakzeptabel - und Selbstbeschädigung.
  1634. Vorschlag: Jedes Auto muß für jedes Haus, an dem es vorbeifährt, einen Cent Schmerzensgeld zahlen, Großautos wie ein SUV oder eine Limousine zwei Cent. 
  1635. Einsicht: Viele Bergdürfer wie Amden in der Schweiz und Oberbozen in Südtirol wären gut beraten, die Straßen durch Seilbahnen und Fußwege zu ersetzen.
  1636. Autos sind einerseits Staubsauger, die – statt Schmutz -  das Leben aus Landschaften und Siedlungen heraussaugen, andererseits Instrumente, die das  dort noch vorhandene Leben zerstören.
  1637. „Das Autofahren ist doch schädlich!...Und die Natur? Ich fahre da an den Ufern tiefgrüner oder himmelblauer Seen vorüber, und darüber stehen blendend weiße Berge in einer Schönheit, die bis zu Tränen ergreift, nur den Autofahrer kann sie nicht ergreifen. Ich sistze da in meinen Polstern und lasse all diese Schönheit schnell an mir vorübergleiten mit der müden Lässigkeit eines Menschen, der alles genossen, alles ausprobiert hat, der sich an nichts mehr begeistert, an nichts mehr berauscht…. Man sieht (die Landschaft, BM) und sieht sie nicht, man sieht über sie hinweg ins Leere“ (Peter Lippert, Aus dem Engadin).
  1638. Autofetischisten mögen sich auf das Auspuffrohr ihres Lieblingsobjekts konzentrieren, um  hier eine kritische Position zu erlangen. Der Auspuff ist das wahre Wesen des Autos. 
  1639. "Der Fahrtbericht: Porsche Cayenne S Diesel: Mit Bärenkräften an der Spitze. Gut 141 000 Sportwagen wurden verkauft. Sportwagen? Mehr als die Hälfte davon waren Cayenne. Und der ist ein SUV. Aber was für eines. Mit dem noch stärkeren Dieselmotor bleibt kaum ein Wunsch offen (FAZ v. 12. 2. 13). Ein ökologischer Kommentar erübrigt sich hier wohl. 
  1640. Die Redensart „Mir ist heute über den Weg gelaufen“ gilt heute nicht mehr,  zeitgemäß wäre die Formulierung „Jemand ist heute an mir vorbeigefahren“.
  1641. Insbesondere an historischen Orten wird offensichtlich, dass Autos in menschlichen Siedlungen inakzeptable sind.
  1642. Zwei Vermutungen: Je größer das Auto, desto kleiner das ökologische Gewissen und labiler das Selbstbewusstsein. Und: Je größer der Fernsehbildschirm, desto geringer die Bildung. Bildung hier nicht formal verstanden.
  1643. Ein Schreckensbild: Die Silhouette von New Orleans von zahlreichen Highways umkreist und durchstochen.
  1644. Gegenüber  der technischen Zivilisation gibt es keine wirksame Gegenkraft.
  1645. Die industrielle Revolution frisst ihre Voraussetzung und ihre Kinder.
  1646. Die Behauptung von Adolf Loos, dass die reine Funktion schön sei, stimmt mit Sicherheit nicht für den Individualverkehr, der so viel Häßlichkeit erzeugt.
  1647. Große Autos wie Limousinen und SUVs werden offensichtlich von ihren Besitzern als Persönlichkeitserweiterung  interpretiert. Die Maxime: Je größer mein Auto, desto größer ist meine Persönlichkeit. Ob diese Logik eines Tages auch Panzer einschließen wird, ist zumindest nicht unmöglich.
  1648. Das Ideal des Motors beruht auf der reinen Bewegung: Ohne Kontext, weitgehend blind für das, was transportiert wird und blind gegen die Umwelt sowie  gegen den Weg. Das Ziel: so schnell wie möglich, so dass die Umwelt hier zu einer Funktion des Motors wird und idealiter gegen Null geht.
  1649. Vor der Autoherrschaft war jede Straßen primär eine Fußgängerstraße.
  1650. Die Frage: Wie werden aus Autofahrern aus Einsicht wieder Bürger ihrer Stadt?
  1651. Die autogerechte Stadt ist immer eine häßliche Stadt.
  1652. Der Motor nähert sich der Idee der reinen Bewegung:  Eine Bewegung möglichst ohne einen Kontext. Sie ist weitgehend blind für das, was transportiert wird und blind gegen die Umwelt. Ihr einziges Ziel ist, so schnell wie möglich die Ortsveränderung zu verwirklichen. Die Umwelt hier zu einer Funktion des Motors.
  1653. Die Idee der Autostraße: Alle Hindernisse für die freie Fahrt des Autos aus dem Weg räumen. Ein leerer Raum ohne Natur, Gebäude  und  Menschen wäre der Idealzustand.
  1654. Im Auto wird der Weg tendenziell für Menschen unsichtbar, zumindest uninteressant. Ihn wahrzunehmen  lohnt sich nur noch, um Gefahren aus dem Weg zu gehen. Autos und Motorräder lassen Spuren zurück: als Gestank, als zurückliegender Zerstörung (der Bau der Autostraße), als aktueller Zerstörung (Verkehrsunfall oder der überfahrene  Hase) und als zukünftige Zerstörung (Erweiterung des Straßennetzes).
  1655. Die Begriffe Bewegung und Bedeutung werden immer ähnlicher: flüssig, beweglich, manipulierbar, kontextunabhängig und kurzlebig.  Der reale Weg und der „Weg“ der Bedeutung werden deswegen zunehmend uninteressant. Wege sind  keiner Gedanken z. b. ästhetischer Art, mehr würdig.  Nur noch die Dauer, die es  vom Ort A zum Ort B braucht, wird thematisiert. Dagegen haben wir als passionierte Fußgänger drei verschiedene Wege zur Innenstadt, deren jeweilige Wahl wir inhaltlichen begründen. 
  1656. Die Erkenntnis der Quantenphysik, dass jeder Erkenntnisakt unaufhebbar   das untersuchte Objekt beeinflusst, auf  unser Thema gemünzt: Jede Landschaft oder Stadt bedarf der Wege, um sie zu erfahren. Aber die Eingriffe, die durch die Wege entstehen,  müssen minimalisiert werden. So, wie jeder Naturbeobachter es hält.
  1657. Bewegung und Weg (obwohl etymologischer  von gleicher Wurzel)  werden nicht als Einheit gesehen, sondern in Zeiten der Fremdbewegung radikal voneinander getrennt.
  1658. Jede Autofahrt trägt zur Verhäßlichung und Verschandelung der Städte und Landschaften bei.
  1659. Auf den Knopf einer Maschine drücken oder mit dem Fuß auf das Gaspedal treten ist keine Eigenbewegung in dem hier verstandenen Sinn. Der Knopf- und Gaspedaldruck löst Fremdbewegung aus.
  1660. „Freie Fahrt“ zu fordern,  ist problematisch, denn das ist eine Ortsveränderung, die während des Fahrens keine Erfahrungen  ermöglicht – mit anderen Worten: Freie Fahrt verdummt. 
  1661. Immer mehr Menschen wollen primär  mit dem Auto fahren. Ein Ziel findet sich oft nachträglich. Ich kennen das vom Wandern.
  1662. Der Autobahnbau war zumindest ursprünglich militärisch motiviert. 
  1663. Irrational ist, dass immer mehr Menschen jede Ortsveränderungen über fünfzig Meter mit dem Auto zurücklegen, schlimm ist auch, dass die Autos immer größer und schwerer werden.
  1664. Je mehr Zeit man in der medialen Welt verbringt, desto wichtiger wird sie für einen und desto unwichtiger wird man selbst, falls  man nicht selbst in den Medien  erscheint. 
  1665. Filme lassen nicht Zeit zur Reflexion . Eine Reflexion nach dem Film oder Sendung,  ist entweder wegen der gleich folgenden Sendung unmöglich oder wird durch die Müdigkeit aufgrund studenlangen Sehen verhindert.
  1666. Wenn ein Subjekt alle körperlichen und geistigen Tätigkeiten von Maschinen machen lässt, dann wird es in der Tat entsubjektiviert und überflüssig.
  1667. Was bleibt von dem  Menschen übrig, wenn alle seine körperlichen und geistigen  Tätigkeiten und Handlungen durch Technik ersetzt werden?
  1668. Auch wenn die Technik eine Verbesserung gegenüber meinem Handeln bereitstellt, ist das noch kein hinreichender Grund, sie zu übernehmen. Hinreichend ist, wenn ich eine Aufgabe mit meinen Kräften nicht bewältigen kann, oder wenn diese Aufgabe stupide ist und viel Zeit in Anspruch nimmt. 
  1669. Universalisierung der Technik: Erst stirbt der Fuß, gegenwärtig die Hand und morgen das Gehirn.
  1670. „Ein „Autofasten verändert  das Mobilitätsverhalten. 50 Prozent der Teilnehmer gaben an, dass sie auch nach Ende der Fastenaktion im Alltag häufiger öffentliche Verkehrsmittel nutzen würden. Außer würden sie viel bewusster Auto fahren. Rund vier Prozent hätte ihr Auto sogar abgeschafft“ (iSPO-Institut).
  1671. Aus einem Leserbrief: "Im Jahre 1952 sagte ein Prüfer bei der Aushändigung des Führerscheins: ´So junger Mann, Prüfung bestanden; und ab sofort vergessen Sie nie (dazu ein erhobener Zeigefinger), dass Sie ab jetzt beim Autofahren immer ein Mordgerät in Händen halten!`". Diese Wahrheit ist heute nicht mehr vermittelbar.
  1672. Erst das Auto ermöglichte die massive Umwandlung und Zerstörung der Landschaft und Städte.
  1673. Fremdbewegung ist eine Bewegung ohne ein die Fahrt verursachendes Subjekt: Aber fahrende Menschen glauben  fälschlicherweise, sich zu bewegen, in Wirklichkeit bewegt sich das Gefährt. 
  1674. In der technologischen Moderne hat sich die ganze Natur dem Menschen anzupassen, nicht umgekehrt. 
  1675. Heutige Konservative sind nicht nur  unkritisch gegenüber Autos, sondern ihre absoluten Befürworter. Sie bemerken  nicht, dass die Autos  die materielle Ursache für den  Untergang dieser natürlichen, sozialen und kulturellen Welt ist, die es auch aus konservativer Perspektive zu erhalten gilt. 
  1676. Was bei den Römern die Spiele im Colosseum waren, sind heute die Krimis im Fernsehen. In beiden Situationen ist der Zuschauer absolut ungefährdet – wie die Affen auf den Bäumen am Savannenrand die dort stattfindenden Dramen genussvoll konsumierten. 
  1677. Aus einer Maschine, die z. B. mechanisches Spielzeug produziert wie laufende Hunde,  kommt nie Lebendiges:  Leben ist nicht technisch herstellbar. Zerstörtes Leben ist nicht wieder lebendig zu machen.
  1678. Jede Autofahrt vergrößert die  Gefahren bei der Gewinnung von Energie und Materie. Das reicht von Fukushima bis zum Kampf Januar 1913  um der Gasanlage in Algerien.  Diese Beziehung darf nicht weiter tabuiert werden. 
  1679. Der Begriff Sport Utility Vehicle (abgekürzt SUV) bezeichnet einen PKW mit einem ähnlichen Fahrkomfort wie bei einer Limousine. Realistisch gesehen ist an diesem Auto   nichts Sportliches und nur in ganz  wenigen Situationen ist es nützlich. Dieses Auto ist der Inbegriff der Irrationalität des Autowahns.
  1680. Das Individuelle am Individualverkehr ist ebenfalls ein wichtiger Kritikpunkt. 
  1681. "In West-Deutschland sind seit den 50er Jahren 6.000 Bahnhöfe geschlossen worden. Die Bahn wurde systematisch und oft gegen den Widerstand der  Bevölkerung kaputtgemacht. Ich denke noch an die letzte Fahrt der  Straßenbahn in Hamburg, als ich noch ein Kind war. Da kamen 200.000  Menschen, manche haben geweint" "(Eine Ergänzung von Katharina K.  zu dieser Homepage).
  1682. Durchgangsorte bzw. Transiträume können hässlich oder auch schön sein, aber das merkt der Autofahrer nicht. Von Flensburg nach Meran  mit dem Auto sind 99 Prozent Transiträume, in ihnen ist nicht die Spur eines Ziels. Sie sind extrem funktional und einfach zu durcheilen. Sie sind geschichtslos und homogen. Sie haben nur eine Funktion: Möglichst störungsfrei und einfach durchzukommen. Umgehungsstraßen und Autobahnen sind typische Transitstrecken. 
  1683. Beim Autofahren sind  alle Räume, auch wenn sie interessant sind,  Transiträume. Beim Gehen und Radfahren können, müssen aber interessante Räume nicht Transiträume werden. Warum? Geher und Radfahrer haben genug Überschuß und Langsamkeit, sich auf die jeweilige Umwelt einzulassen. 
  1684. Reisen ist bestenfalls auf einen (1) Zielort reduziert, aber nach kurzer Zeit wird dieser Ort im Auto für ein anderes Ziel verlassen „Wo wir sind, wollen wir nicht sein“. Reisen selbst ist uns abhanden gekommen, wenn wir nicht Weitwanderungen und Radtouren machen. 
  1685. Entlang den Umgehungsstraßen und Autobahnen entstehen die neuen "Städte"  der Funktion nach, nicht nach der Struktur.  Die dort stehenden „Geschäfte“ sind nur noch mit dem Auto erreichbar.
  1686. Fernsehen ist am Leben vorbeisehen, Autofahren ist am Leben vorbeifahren.
  1687. Die Logik der Maschine determiniert strukturell das Verhalten des Menschen.
  1688. Die heutigen Grundbedürfnisse sind Essen, Schlafen und Parken.
  1689. "Soll der Industrialismus nicht zur Auslöschuung der Menschheit führen, dann muß er den Erfordernissen der menschlichen Natur untergeordnet werden" (Karl Polanyi, The Great Transformation).
  1690. Das Auto hat  den Mensch als Maßstab ersetzt: „Zehn Minuten zur Autobahn“.
  1691. Es ist irgendwie  tröstlich, dass noch so viele Menschen trotz der bunten Medienwelt, die im Bewussstsein vielleicht die  primäre Wirklichkeit ist, Wert auf eine wohlgestaltete Wohnung legen.
  1692. Stadtautobahnen wirken wie  Staubsauger, der Kaufkraft aus der Innenstadt in die  großen Einkaufszentren leitet und Leben aus der Stadt zieht.
  1693. Nicht selten bei Wohnblocks und Einzelhäusern: Oben schlafen die Menschen, unten die Autos.
  1694. Dass das Auto katastrophale Folgen auf das Makro- aber auch  Mikroklima hat,  zeigt deutlich ein  Auto mit laufendem Motor in der Garage. Mehr dazu zu sagen, ist fast überflüssig.
  1695. Während der Fahrt mit dem  trennt das Auto Fahrer und eventuelle Mitfahrer von der sozialen, natürlichen und kulturellen Umwelt, sie haben dann  letztlich keine Umwelt im engeren Sinne.
  1696. Der Individualverkehr zerstört weit mehr soziale Beziehungen und Netze, als er diese ermöglicht. 
  1697. Reine Wohnsiedlung heißt:  gleichmäßige Verteilung der sichtbaren Menschen, heißt keine Geschäfte, keine  Dienstleistungen, kein Handwerker und kein  Bauernhof, Ortsveränderungen geschehen allein mit dem Auto.
    also Abwesenheit von Öffentlichkeit. 
  1698. Motorisierte Technik ent-eignet den Menschen, d. h. entfremdet ihn von seinem Eigenen. 
  1699. Autostraßen entindividualisieren Landschaften. Je dichter das Netz, desto homogener und damit langweiliger wird die Landschaft.
  1700. Setze ein Kind in ein Spielauto oder reales Auto – und Du verletzt es.
  1701. Arnulf Klett, der erste  Bürgermeister Stuttgarts nach dem Krieg (1945 – 1974) , war mit dem  - wie er es damals nannte – „Neuaufbau“ der autogerechten Stadt beschäftigt.  „Kletts“ hatte übrigens  jede Stadt und hat sie unverständlicherweise  immer noch.
  1702. Spätestens, nachdem man die Kapillaren der Autostraßen in den verkehrsgerechten Neubaugebiete verlässt und in breitere Verkehrsströme gelangt, erkennt man die durch Autos verursachte vorherrschende Hässlichkeit.  

  1703. Auch wenn 99 Prozent der Deutschen ein Auto oder einen Fernseher haben, ist das kein hinreichender Grund, von dem einen  Prozent der Nichtnutzer  (aus Vernunft) die gleichen Gebühren zu verlangen. 
  1704. Ausschließliches  Autofahren steht für zeitgenössische Lebensweise. Weil die große Dominanz des Autos Ausdruck von Irrationalismus ist, muß auch irgendwie die zeitgenössische Lebensweise krank sein.
  1705. In Bangladash finden momentan (Jan. 13) Revolten gegen die Erhöhung der Benzinpreise statt. Wann wird diese Welle uns erreichen? 
  1706. Noch haben wird  das Leben, wenn auch bereits stark geschwächt. Warum tun wir individuell und kollektiv alles daran, es zu zerstören, um es dann durch Technik zu ersetzen? Nur die Erhaltung und Hinwendung zum Leben kann die Motorisierung aller menschlichen  Aktivitäten verhindern. 
  1707. Das Wort "Auto"  ist der Sache wirklich angemessen, denn tatsächlich fährt das Auto, die Insassen  lassen sich nämlich transportieren. „Fahren“ ist  ein aktives Verb, als passives Verb wie „Ich fahre Auto“ wird es falsch verwendet.
  1708. Die eigentliche große Zukunft  des Automobils kommt erst, nämlich dann, wenn einerseits mit seiner Hilfe das Wetter derart schlecht geworden ist, dass man auf es nicht verzichten kann, und andererseits, wenn  alle Läden des Landes in einem  oder zwei Einkaufszentren zusammengefasst worden sind.
  1709. Je benutzerfreundlich Technik ist, desto weniger intellektuelle Anstrengung in der Anwendung erfordert sie. Pointiert: Technik rezeptiv nutzen verdummt. Elektronische Medien aktiv  nutzen und Technik realisieren, ist eine durch und durch geistige Leistung.
  1710. Berücksichtig man die lädierten Rücken von habituellen Autofahrern und Fernsehkonsumenten, muss man sich ernsthaft fragen, ob sich dieser Aufwand überhaupt lohnt. 
  1711. Wo Lebensprozesse durch motorisierte Techniken ersetzt werden, entsteht Leere. 
  1712.  Bilder haben absolute Macht  – zumindest dann, wenn keine weitere kritische Reflexion erfolgt.
  1713. Das Zitieren der Kritik des Lesens im 18. Jhd. und Kritik der Schnelligkeit der Eisenbahn im 19. Jhd. hat die Funktion, jede neue Technologie mit einem Kritiktabu zu schützen.
  1714. Zwischen äußeren Medien wie Bücher bis elektronischen Apparaturen  und inneren Medien wie Kategorien bis Konzepten besteht ein kategorialer Unterschied, den es zu wahren gilt.
  1715. In den Einkaufszentren herrscht ein eindeutiges Technikdefizit. Auch wenn die Kunden hier problemlos einen Parkplatz finden, müssen sie immer noch zu Fuß in die Gebäude laufen. Addiert man die Wege innerhalb der Zentren  hinzu, kommt man locker auf Laufstrecken von fünfhundert Meter und mehr. Das ist im Zeitalter absoluter Mobilität vollkommen inakzeptabel. Es müsste doch ein leichtes sein,  mit „waagerechten Rolltreppen“ oder mit kleinen  wendigen Elektrofahrzeugen den überforderten Autofahrern die Strapazen des unzeitgemäßen Gehens zu ersparen. Schließlich leben wir im 21. Jahrhundert. 

  1716. Der Besitz eines Autos kettet deren  Besitzer finanziell und mental besonders stark an das gegenwärtige Wirtschaftssystem.
  1717. Das Auto verdünnt: Ohne Auto wird der alltägliche Radius kleiner, aber die „Inhalte“ werden intensiver.
  1718. Eine Kommune muss ja auch nicht dafür sorgen, dass ein Panzer überall fahren kann. Wieso wird ein solches Privileg dem Auto gewährt?
  1719. Treppen haben in der modernen Stadt keine Funktion mehr.
  1720. Beim Autofahren ziehen die realen Dinge sehr schnell am Betrachter vorbei, beim Fernsehen  die Bilder. 
  1721. Beim Autofahren nimmt man bestenfalls zwei Prozent der  sinnlichen Ummwelt wahr, der Rest bezieht sich auf das Auto und seiner Insassen selbst.
  1722. Technik existiert in zwei  Ausformungen, die fundamental verschieden sind:  entweder "arbeiten" sie  mit metabolischer Energie oder mit exogener Energie (Ivan Illich). Über metabolische Energie verfügen Lebewesen, exogene Energie ist gespeicherte Energie in Form von Brennstoffen, Elektrizität. Das Fahrrad steht für die eine und das Auto für andere Form.
  1723. Wenn mich nicht alles täuscht, findet in unserer Straße ein Treffen von hochrangigen Landesfürsten statt. Das schließe ich aus den anwesenden  Staatskarossen.
  1724. Fremdbewegung ist ein in Bewegung umgesetzter materieller Algorithmus.
  1725. Kauft sich ein Nachbar, Verwandter oder Freund ein - in der Regel -  neues Auto oder Fernseher sage ich nicht wie alle „Herzlichen Glückwunsch“, sondern „Herzliches Beileid“, denn mit diesem Kauf verliert er ein Stück seines Lebens. 
  1726. Die Lichtenthaler Allee und ihre Fortsetzung  an der Oos in Baden-Baden ist meines Wissens nach die einzige lange und breite Straßen auf der Welt, die nicht von Autos befahren wird. Wie hat es die Stadtverwaltung geschafft, den Druck der Autofahrer zu widerstehen? 
  1727. Die Eltern hatten nach eigenen Aussagen die großartige Idee, das Nummernschild für ihr neues Extra-Lage-Auto  mit den Initialen ihres sechsjährigen Sohnes zu "schmücken".  Ist das nicht ein wesentlicher Beitrag zur vorausblickenden Konsumerziehung? Wohl dem Kind, das solche Eltern hat. 
  1728. „Kia entdeckt das Kriterium Kraft. Dem Kia fehlt einfach ein bisschen mehr Dampf und Dynamik. Denn mit höchstens 121 kW (165 PS) im Optima hält sich der Sexappeal in der Leistungsgesellschaft in engen Grenzen. Bei 244 km/h ist Schluß“ (Tom Debus in FAZ v. 18. 12. 12). Sind die Adressaten hier rauflustige Teenager? Oder wer sonst?
  1729. In der technisch bestimmten Lebenswelt gibt es ständig neue Einbrüche von „anderen“ Welten. So besteht die Gefahr des  Internets  darin,  längere  Konzentration auf eine Sache oder Thema zu unterbrechen. 
  1730. Bedenkenswerter Hinweis von einem Leser: Ich bin begeistert von deinen Seiten - habe hier und da ein wenig hineingelesen und denke, dass auch geistig eine Fremdbewegung im Gange ist - vor allem durch die Art und Weise, wie wir Computer benutzen (müssen?). Einbezogen die Art und Weise, wie wir "googeln" (müssen).
  1731. Motore hatten bereits bei den Nazis einen hohen Stellenwert: Strategisch im Militär und  Motor-SS, Autobahnen, Auto"renn"sport  usw. 
  1732. Zum Thema Männer und Autos hörte ich zufällig im Bus in ein Gespräch zwischen zwei Frauen hinein, worin die eine folgende interessante und plausible Beziehung herstellte: Je länger das Auto und je mehr PS dieses hat, desto kürzer ist das Geschlechtsteil und die Sexualkraft des Besitzers.
  1733. Je höher die Geschwindigkeit, desto verschwommener werden die Umweltwahrnehmungen. 
  1734. Eine verkehrspolitische Forderung für die Zeit, wo der Autoverkehr noch dermaßen stark verdichtet ist wie heute: Jede Kommune muss  ein (relativ) autofreies Wegenetz für Fußgänger und Radfahrer bereitstellen, das nicht über wesentliche  Umwege zu frequentierten Zielen führt. 
  1735. Konsequente  Autofahrer haben ein spezfisches Weltverständnis, das allein aus der Perspektive des Autos bestimmt wird. Das bezieht sich auf Landschaften, Städte, Soziales, Wetter und selbst auf Menschen, ob sie z. B. ein „gutes“ Auto haben.
  1736. Habituelle Autofahrer verhalten sich, als ob sie ein Pflegefall wären.
  1737. Aus einer Jugenderinnerung: „durch das Tal führt jetzt eine Autobahn“.
  1738. Autos sind  nicht nur Autos, sondern mehr: die halbe Landschaft, dreiviertel der Stadt und oft der ganze Mensch.
  1739. Ein Zuviel der Medien liegt dann vor, wenn sie nicht mehr  im Sinne von Aneignung  bewältigt werden, wenn ihre Inhalte nur noch vorbeirauschen.
  1740. Ein Motor muss gelenkt werden, wobei  Lenkung nur innerhalb des Rahmens möglich ist, was der Motor kann und was die Infrastruktur zulässt.  Im qualitativen Bereich ist der Spielraum- im Gegensatz zum Gehen – relativ klein: Zwischen zwei Autobahnausfahrten kann man  n geradeaus fahren und die  Geschwindigkeit zwischen 80 und 300 km/h bestimmen. Hier ist das Auto  im Wesentlichen der Entscheider, d. h. der Mensch ist mehr eine Funktion des Autos als Gestalter der Bewegung.
  1741. Sie steht vor einem Busfahrplan und sagt entschuldigend, dass sie nie Bus führe, aber nun zu der Werkstatt müsse sie leider einen solchen in Anspruch nehmen, denn sie sei eine ausgesprochene  Liebhaberin von Autos. Vielleicht tue ich ihr Unrecht, aber sie sagte nicht nur Dümmliches, sondern sah  auch so aus.  
  1742. Warum merkt es keiner: Die Autos machen die Stadt unbewohnbar. Letztlich auch die Fußgängerzonen, die für zusätzliche Verdichtung des Autoverkehrs sorgen.
  1743. Das Auto erzeugt massiv Bewegungsmangel und reduziert spontane Möglichkeiten der Begegnung. 
  1744. Die autogerechte Stadt gibt es seit langem, aber inzwischen werden auch immer mehr Menschen, ja menschliches Leben autogerecht.
  1745. „Die Wahrheit verbirgt sich durch ihre Unglaubwürdigkeit“ (Heraklit). Deswegen wird der Autokritik von Autobefürwortern nicht geglaubt.
    Die Kritik der Autofahrer an nicht autogerechten Lösungen ist viel effizienter als die Autokritik, wie sie hier geäußert wird.
  1746. Der Verkauf von Autos dient den Verkäufern und  Produzenten, nicht den Käufern, der Gesellschaft und der Umwelt.
  1747. "Nein, wir wollen autofreie Städte, wir wollen Bäume und Gärten statt Parkplätzen und zugeparkten Bordsteinen, wir wollen diesen ganzen Ballast, der mit dem Auto zusammenhängt, nicht mehr" (aus einem persönlichen Brief).
  1748. Das wahre Wesenszug  des Autos zeigt sich in aller Deutlichkeit mit seinem Umgang mit Schnee: Er verwandelt jungfräuliches Weiß in Schmutz
  1749. Reduziere deinen Auto- und Fernsehkonsum. Das ist die Chance, dem Reichtum der Welt zu begegnen. Wesenseinheiten zu erfahren. 
  1750. Du siehst in  einer Gefängniszelle Fernsehprogramme in gleicher Qualität wie in einem normalen Wohnzimmer. Das müsste doch Anlaß sein, zu denken beginnen. 
  1751. Der Begriff Auto macht sich der positiven Konnotation des Begriffs „auto“ zu nutze. So bemerkt man nicht, dass das Auto gerade das Gegenteil  von "auto" ist.
  1752. Ein Bekannter bemerkt: „Wir haben nur ein Stehauto.“ Das ist doch  eine bemerkenswerte Tatsache und ein Modell!: Mache aus deinem Auto ein Standauto bzw. Stehauto. Benutze es nur, wenn der Weg für die Füße oder das Rad zu lang ist und keine öffentlichen Verkehrsmittel fahren.
  1753. Meine Kritik des Autos richtet sich zuallererst gegen das zwanghafte Denken, für  Ortsveränderungen nur das Auto in Betracht zu ziehen.
  1754. Die Lobreden und die Präferenzen für das Auto beruhen auf Faulheit und auf tiefer liegenden Ängsten.
  1755. Wenn ein See oder eine Insel von einer Küstenstraße umgeben ist, verlieren sie  drastisch an Wert.
  1756. Die Größe eines Bildes entspricht der Intensität der ausgelösten Emotionen – und verringert gleichzeitig  die Reflexion über die Bilder.
  1757. Zeitgemäße Bürger bewegen ihr Auto, aber nicht ihre Beine und Füße.
  1758. Die Selbstbezeichnung „Facebook“ ist irreführend, denn bestenfalls sind es Bilder von Gesichtern.
  1759. Zweifelfreit verfügt die  Wirtschaft über die Gabe, menschliche Schwächen  zu erkennen, zu fördern und auszunutzen.
  1760. Wahnsinn: „So darf der Bundesverkehrsminister im Wahljahr  2013 eine Dreiviertelmilliarde Euro mehr ausgeben für die Infrastruktur. Der Lövenanteil des Aufschlags soll in den Straßenbau fließen“ (FAZ).
  1761. Unter den Nazis fand die unheilbringende Verschmelzung von Mythos und Technik statt (Ernst Cassierer), heute ist es die unheilbringende Verschmelzung von Technik und Bequemlichkeit bzw.  Faulheit.
  1762. Autos in großer Verdichtung werden meistens nicht aus Gründen des Umweltschutzes oder der Ästhetik abgelehnt, sondern weil sie drastisch die Chance verringern, einen Parkplatz zu finden.
  1763. Vermutung: Je schwächer  die Persönlichkeit, desto größer das Auto. Wenn das stimmt, dabb sinkt die Anzahl der Menschen mit Persönlichkeit in der Bundesrepublik momentan drastisch.
  1764. Fernsehprogramme sind in der Regel das  Gegenteil von Entschleunigung.
  1765. Ich vermute, dass der Fernsehapparat meines Verwandten mütterlicherseits   automatisch jeden Tag um 19 Uhr angeht und morgens um 3 Uhr sich ausschaltet. Ich vermute, dass mein Verwandter väterlicherseits davon felsenfest überzeugt ist, dass sein Auto jeden Tag zehnmal über mehrere Kilometer bewegt werden muss, ansonsten funktioniert es bald nicht mehr. 
  1766. Wenn Hotels in der  Natur liegen und damit erfolgreich werben, ist es ein Widerspruch, wenn sie gleichzeitig  Fahrten mit hochwertigen Autos anbieten. 
  1767. Auch die edelsten Automarken sind im Kern Umweltzerstörer - oft die größten.
  1768.  „Stinker. Es gab eine Zeit, da hätte es kein Autofahrer der Welt gewagt, seinen Wagen mit laufendem Motor länger als eine Minute im Stillstand der ökologisch bewegten Öffentlichkeit auszusetzen. Umweltbewusste Menschen hätten nicht nur die Nase gerümpft, sondern den gedankenlosen Fahrer zur Ordnung gerufen. Heute es wieder in Mode gekommen, den Motor laufen zu lassen – und keiner schert sich darum. Ein junger Mann beim Brötchen holen, einer anderer, während er auf seine Freundin warten, Taxifahrer sowieso. Ich geb aber nicht auf und sage den Stinkern kräftig Bescheid" (aus der  Zeitungskolumne „Tante Maaß“ im Flensburger Tageblatt).
  1769. Verdichtete Bebauung war und ist in den Städten grundsätzlich kein Problem. Sie wird erst eins, wenn man  den Autoverkehr aus ihren Grenzen nicht raushält. 
  1770. Je intensiver der Autoverkehr wird, desto unattraktiver bis unbewohnbar werden die Wohnungen an den Straßen. 
  1771. Alle Städte der Welt sind inzwischen dem Auto geopfert worden. 
  1772. Es ist ein großer Verlust, dass fast alle Bergdörfer problemlos mit dem Auto erreichbar werden können. Nun sind es keine "Bergdörfer" im spezifischen  Sinn mehr.
  1773. Moderne Technologien bilden den entscheidenden  Transmissionsriemen des so genannten Fortschritts, der human-ökologisch gesehen in dieser Form ein Rückschritt ist.
  1774. Es mag ja noch sein, dass in der  Produktion Geschwindigkeit ein unverzichtbarer  Faktor ist. Aber längst ist Geschwindigkeit ein genereller Wert geworden. Man sieht das deutlich am gegenwärtigen Urlaubs- und Freizeitverhalten. Warum genießen immer weniger Menschen die Geschwindigkeit des Laufens und  Radfahrens?
  1775. In welcher Stadt finde ich folgende sinnvolle Verordnung?: "Auf unseren Plätzen und Straßen ist das Fahren mit Schadstoff ausstoßenden Fahrzeugen generell verboten."
  1776. Meine Vermutung: Wenn ein Rentner  jeden Tag bis zu zehnmal mit seinem Auto an unserem Haus vorbeifährt, muss er ein inoffizielles Taxiunternehmen haben. 
  1777. Eine Automarke zu wechseln ist kein Beleg für Autonomie und Individualität.
  1778. Wenn ich sitzend transportiert werde, bin ich bestenfalls mobil, aber nicht beweglich. Das Auto verdeckt ein Leben ohne Eigenbewegung. 
  1779. Das Auto dient heute primär dem "Weg von hier" als dem Ziel.
  1780. Maschinen können zunehmend ohne menschliche „Hilfe“ arbeiten und zusammenarbeiten. Entweder der Mensch  bemerkt es nicht oder er ist auf diese Enteignung stolz.
  1781. Mit dem Auto von Flensburg nach Hamburg ist höchste Reduktion Schleswig-Holsteins. 
  1782. Wie kann man nur jeden Tag bis in die Nacht fernsehen und ohne wirklichen Zweck  Auto fahren?     Wie kann ein Mensch nur zulassen, dass sein Leben durch die Bewegungen der Fernsehapparate und der Autos ersetzt wird? Das ist sicherlich auch eine Form größter Armut. 
  1783. Von ständigen grellen Lichtblitzen bei einem schweren Gewitter aus gesehen, ist Fernsehen, verstärkt durch die Größe des  Bildschirms, ein ständiges Bombardement von grellsten Blitzen in verschiedenen Farben. Wie hält eine Seele das nur ausß Welche Verdrängungsleistungen muss sie täglich erbringen?
  1784. Die Reklame für Autos wird wieder zunehmend aggressiver. Nissan macht Werbung mit seinen schnell startenen Autos. Warum soll ich eigentlich so schnell von diesem Ort wegrasen?
  1785. Technik ist geronnener Geist, und der Geist kann und soll Geist kritisieren.
  1786. Beim Transportiertwerden fühle ich  nur die Innenausstattung des motorisierten Verkehrsmittels, das mich  transportiert (Fremdbewegung), ansonsten mache ich keinerlei haptische Erfahrungen in der Umwelt. Das ist übrigens der Grund, dass in den Autos so edle Stoffe verwendet werden, um den Verlust zu überbrücken.
  1787. Sind  nicht die immer größer werdenden und kostbarer ausgestatteten Autos für viele Menschen dynamische Kirchen?
  1788. Maxime zur Fremdbewegung: So wenig wie möglich.
  1789. Medien- und Maschinenkontakte ersetzen Menschenkontakt.
  1790. "Im Unterschied zu den meisten Gegenständen des sinnlichen oder kulturellen Genusses konnte der Auto-Konsum nämlich nicht im Gebrauch seiner Inhalte aufgehen, sondern erforderte eine derart flächendeckende materielle, organisatorische und soziale Logistik, daß er geeignet war, sich zu einer zwanghaften und verinnerlichten Benthamschen "Verhaltensspur" zu entwickeln, die das System der Disziplinierungen in bis dahin unbekannte Dimensionen auszuweiten versprach. ....So wurde das Automobil  zum Schlüsselprodukt in der Vollendung der kapitalistischen Produktionsweise. In seiner Vermassung mauserte es sich zu mehr als einer bloßen Ware unter anderen: Es begann den gesamten Raum- und Zeithorizont zu erfassen, bereitete eine strukturelle Integration von Produktion und "Freizeit" vor, besetzte allmählich die soziale Organisationsform bis hinein in das intime und familiäre Alltagsleben, eroberte sogar die gesellschaftlichen Phantasien und Imaginationen. Der Kapitalismus wurde "durch und durch zur Auto-Gesellschaft" (Lothar Galow-Bergemann zitiert hier aus Robert Kurz "Schwarzbuch Kapitalismus").
  1791. Objektophilie befällt Menschen, die sich in tote Gegenstände verlieben und sie begehren, z.  b. eine Maschine oder ein Instrument. Auf der Automesse kann man bei Männern alle Zeichen sexueller Erregung beobachten: Glänzende Augen, Tremor, unbewusste sexuelle Phantasien...(Volkmar Sigusch).
  1792. Mich bringen nichts Staus, sondern die vielen unnötigen Fahrten zur Verzweiflung – und das sind mehr als die Hälfte aller Fahrten. Vernunft und die Überwindung eines übertriebenen Bequemlichkeitsbedürfnis wären die effektivsten Stauverhinderer.“
  1793. Das Auto erzeugt massenweise Bewegungsmangel, aber vielleicht sind die psychischen Zerstörungen noch größer.
  1794. "Landschaften und Siedlungen werden zerstört, zubetoniert, geschändet. Man braucht nur wenig Phantasie, um sich auszumalen, wie viel Schönes und Sinnvolles in den Städten mit all dem Raum anstellen ließe, den das Automobil plattmacht" (Lothar Galow-Bergemann in dem höchst informativen Aufsatz "Selbst-Bewegung statt Auto-Mobilismus).
  1795. Mobilität ist grenzenlos. Wenn in Zukunft Brücken über den Atlantik und Pazifik gebaut werden, ist eine 42 000 Kilometer lange Fahrtstrecke möglich.  Wenn das keine Zukunftsperspektive ist, welche  dann?
  1796. Das Auto läuft, nicht der Fahrer. 
  1797. Die dominante Ausbeutung läuft heute über das Auto.
  1798. Im Geschäft stöhnt eine ältere Frau: „Ich muß wieder tanken, das kostet mich wieder fünfzig Euro“.  Sie wohnt übrigens in der Innenstadt.  
  1799. Reisen mit motorenangetriebenen  Fortbewegungsmitteln ist bewegungsloses Reisen.  Die Folge: Man lernt keine Landschaft oder ein Land kennen, sondern diese werden nur noch visuell als Vorbeihuschendes, wenn überhaupt, wahrgenommen.
  1800. "Stillstand beim Autobahn-Bau" (Flensburger Tageblatt v. 29. 10. 12).  Hoffentlich bleibt es im Interesse der geschundenen Erde und des beschädigten Menschen dabei.
  1801. Das Gefängnis, das körperliche und geistige Bewegungen verhindert, kann auch ein geistiges Gefängnis sein, dessen Baumeister  man selbst ist bzw. Erziehung, Tradition, Werbung, falsches Denken haben es errichtet. Denn  Autos und Unterhaltungsmedien sind Gefängnisse, die offensichtlich so oft wie möglich gerne aufsucht werden.
  1802. Mit der Photographie und Film beginnt die Abdrängung und Ersetzung des Lebens in den Schein.
  1803. Motorisierte Technik und Medien sind faktisch leibfeindlich. Leib und Eigenbewegung werden in den Schein abgedrängt.
  1804. In Celle soll es in der Altstadt viele unbewohnte historische Häuser geben.  Meine Vorschlag: Sperrt die dazugehörigen Straßen für den motorisierten Verkehr, und Menschen kehren wieder in diese Häuser zurück. 
  1805. In der Fremdbewegung wird real der Mensch, beim Bilderstrom das Repräsentierte drastisch reduziert, wenn nicht sogar negiert.
  1806. Stoffwechsel, Wahrnehmung  und Reiz-Reaktionsvermögen sind essentielle Lebensmerkmale, die im menschlichen Leben unverzichtbar und nicht ersetzbar sind. Die  Fortpflanzung, das vierte Existenzial, ist als Gattungsbegriff ebenfalls unverzichtbar,  aber für einzelne Individuen durchaus. Das fünfte Existenzial, die  Bewegung, scheint dagegen nahezu gegen Null reduzierbar zu sein,  wobei heute deutlich zu machen ist, dass  in der Biologie, Medizin und Philosophie unter menschliche Bewegung allein die Eigenbewegung, nicht das Transportiertwerden gemeint ist. Dass beide Bewegungsmodi unter dem   Oberbegriff „Bewegung“ zusammengefasst und problemlos im Bewusstsein und Sprache ausgetauscht werden können, setzte sich erst mit dem motorisierten Individualverkehr durch. 
  1807. Das Auto ist aus der Perspektive der Eigenbewegung ein mobiles Gefängnis.
  1808. In Wien gibt es bereits jetzt Modelle, die „Autofreie Mustersiedlung“ in Floridsdorf und die Bike-City und Bike&Swim Häuser, die gezielt autofreie Haushalte, Radfahrer und wellnessorientierte Menschen ansprechen. Dort gibt es bequeme und sichere Abstellmöglichkeiten für Fahrräder, dafür weniger Autostellplätze. Durch die Einsparung an Kosten und Fläche für Autostellplätzen sind vielfältige Gemeinschaftseinrichtungen möglich.
  1809. Sicherlich ein Minderheitsvotum: Im Warteraum einer Arztpraxis erzählte mir eine ältere Frau, dass sie gerne Rad führe, aber wenn es zu steil bergauf ginge, würde sie nun absteigen und schieben. Ein dritter Anwesender wies darauf auf die  Möglichkeit hin, dass dafür ein Elektrorad eine gute Lösung sei. Aber das lehnte sie vehement mit dem Worten ab: „Entweder schiebe ich oder meide solche Steigungen.“ Ich muss wohl nicht vermelden, dass ich diese Lösung für die angemessene hielt.
  1810. "Ein Bus mit 100 Menschen hat das Recht, schneller voranzukommen als ein PKW mit durchschnittlich anderthalb Insassen" (Günter Elste, Vorstandschef der Hamburger Hochbahn AG).  Elste möchte zur Massenflucht weg vom PKW in Hamburg beitragen: "2030 wird sich die Zahl der Autobesitzer in Hamburg fast halbiert haben."
  1811. Technik als Gefahrenpotenzial: Bei leichtester Ablenkung des Interesses wird die vermittelnde Technik abgeschaltet, bei leichtester Steigerung der Anstrengung  wird Technik angeschaltet.
  1812. Autofreie Straßen sind Straßen, die Bindungen nicht verhindern, sondern schaffen.  
  1813. Das Fernsehen und das Auto sind wirkmächtige „Lahmleger“ von vielen körperlichen, geistigen und seelischen Fähigkeiten und Funktionen.
  1814. In unserer Zeitung stehen zwei Artikel: Ein neu eröffnetes Outlet-Zenter sei ein Riesenerfolg, so seien die Parkplätze mit Autos immer ausgelastet. Der zweite Artikel sagt aus, dass die Autobahnen, die übrigens direkt an diesem Outletzenter vorbeiführen, stark überlastet seien. Ich bezweifle, dass es überhaupt Auto fahrende Leser gibt, die beide Artikel in einem Zusammenhang bringen.
  1815. Wie hat es Baden-Baden nur geschafft, die breite Lichtentaler Allee an der Oos vom Autoverkehr frei zu halten und damit  ein Stück städtisches Paradies  zu verwirklichen?
  1816. Die Auspuffrohre fahrender Autos haben ständig eine Drecksfahne hinter sich, die man anfänglich sehen und riechen kann, die dann sich zwar für die Wahrnehmung auflösen, aber substanziell unauflösbar sind.
  1817. Wie kann man mit  einem Fernseh- und/oder Autosüchtigen über seine Sucht sprechen, wenn  diese Süchte in unserer Gesellschaft universal sind und für sie keine Begriffe und Theorie vorhanden sind? 
  1818. Wie kann man meinen und glauben, dass aus einem kleinen Apparat die ganze Welt herauskäme. 
  1819. Falls man  keine Einzelheiten sucht, hat man bei der Bildbetrachtung kein Defizitbewusstsein.
  1820. Beim Autofahren bildet man sich weder körperlich noch geistig.
  1821. Habituelles Autofahren und Fernsehen ist auch ein freiwilliger Gefängnisaufenthalt. Auto- und Fernsehsucht haben die gleiche Quelle: Die Faulheit, sich körperlich und geistig zu bilden. Der Gegenbegriff ist die körperliche und geistige Eigenbewegung. 
  1822. Unnötiges Autofahren und Medienkonsum ist Selbst- und Weltbeschädigung.
  1823. Zumindest beim Betrieb des Fernsehapparats hat man keine Zeit des freien Nachdenkens.
  1824. Vom Autofahren wird man nicht gesund, aber vom Gehen. 
  1825. Falls Du nicht krank bist, meide Transportwagen, die Dich von Haus zu Haus transportieren.
  1826. Wir beherrschen das Auto nur, wenn wir es von X nach Y lenken, aber das Auto beherrscht uns in vielen Bereichen: Ausgesetzsein an Emissionen, Krach, Unbeweglichkeit, Unterforderung, Verdrängung von lebendiger Natur aus Straßen und Parkplätzen usw. Vielleicht ist es noch dramatischer: Wir beherrschen es nur dann – paradox ausgedrückt -, wenn wir es meiden.  
  1827. Das Auto reduziert das Lebendige der Insassen und das der unmittelbaren Umgebung. 
  1828. Spätestens nachdem man den Fernsehapparat ausgestellt hat,  müsste man zumindest ahnen, was mit „Das Fernseher wirkt wie ein Staubsauger“ gemeint ist. 
  1829. Um die riesigen Mengen von Informationen im Internet zu beherrschen, bedarf es der selektionsfähigen Bildung.
  1830. Ständiges Fernsehen stellt Kinder und Erwachsenen körperlich und geistig still. 
  1831. Die Wahrscheinlichkeit, dass habituelle Fernseher übergewichtig werden, ist groß.
  1832. Mit den Autos kommen auch der Dreck und die Hässlichkeit. 
  1833. Fernsehenkonsum geht auf Kosten des Lebens.  
  1834. Fernsehen ist von der Form her Lernen, vom Inhalt her Verblöden.
  1835. Autofahrten und Medienkonsum sind Aktivitäten, die auf Täuschungen beruhen, denn sie haben wenig oder nichts  mit Wirklichkeit zu tun. 
  1836. Der Fernseher vernichtet die Fähigkeit, innere Bilder zu entwickeln.
  1837. Autos brauchen wegen ihrer Fähigkeit, hohe Geschwindigkeiten zu entwickeln, wesentlich mehr „potentiellen“ Platz als zum Beispiel der gleisgeführte Zug.
  1838. Autos schaffen Unwirtlichkeit. Diese Aussage ist in jeder Stadt verifizierbar, sei es Honkong, Hamburg oder Buxtehude.
  1839. Seit sechzig Jahren expandiert das Auto in allen Bereichen. Nun ist es Zeit, diesem Trend  Einhalt zu gebieten.
  1840. Man mich sich keine Illusionen, wer Auto fährt, ist drinnen und nicht draußen.
  1841. Ein wahrer Konservativer fährt so wenig wie möglich mit dem Auto.
  1842. Ein Fernsehschirm ist ein Fernsehschirm ist ein Fernsehschim - und kein Fenster.
  1843. Autofahren ist eine Tätigkeit, in der keine Raumerfahrungen stattfinden - abgesehen vom Autobinnenraum.
  1844. Natürlich haben Auto und Medien auch Sinn, aber dieser wird immer mehr vergeudet.
  1845. Eine politische Forderung: Keinen neuen  Quadratmeter  für das Auto. Falls doch gebaut wird, müssen entsprechende Autostraßenflächen und Parkplätze zurückgebaut werden.   
  1846. Die massive Besiedlung und damit Zerstörung von Berghängen war nur  möglich durch das Auto. 
  1847.  Je bewegungsärmer, desto mehr technische Geräte werden eingesetzt. 
  1848. Fernsehgeräte in Hotels, die in einer Ferienregion liegen, zerstören diese.
  1849. "Freie Fahrt für freie Bürger "  ist ein Slogan, den man auch mit "Freiheit für Zertstörung"  übersetzen kann.
  1850. Wer prinzipiell nicht gerne mit öffentlichen Verkehrsmitteln fährt, findet Menschen uninteressant und liebt nicht den Zufall. 
  1851. Im Modus der Fremdbewegung wird man bewegt, ohne wesentlich Mensch sein zu müssen.
  1852. Die körperlich-geistig Bequemen sind Opfer ihrer eigenen Bequemlichkeit.
  1853. Wer im Auto sitzt, ist nicht  im Freien - und er bewegt sich nicht. 
  1854. Motoren angetriebene Technik stellt das Leben fest, aber immer noch handelt es sich um ein Leben, wenn auch um stark reduziertes. Diese Reduktion wird u. U. von  Menschen wahrgenommen, aber sie  können  offensichtlich nicht denken, dass diese Reduktion sie im Ganzen trifft. So der denkt der Autofahrer, er sei nach der Fahrt derselbe wie vor der Fahrt.
  1855. Technische Werke funktionieren, weil sie gewaltsam in und gegen die  Natur durchgesetzt werden.
  1856. "Ich fahre Auto, also bin ich“, obwohl inzwischen von vielen gedacht, ist  nicht sehr überzeugend.
  1857. Worin besteht das falsche Bewusstsein des Autofahrers, wenn er nur die Vorteile des Autos sieht? Wie wird dieses Bewusstsein vermittelt? Aus der Binnenperspektive: Bequemlichkeit, Identitätsstärkung, aus der Außenperspektive: Werbung, alle haben eins?

  1858. In dem Begriff Erfahrung ist  "gefahren werden" gerade nicht enthalten - im Gegenteil.  Das ist der größte Sieg der Fremdbewegung.
  1859. „Wenn der Mensch von den Umständen gebildet wird, so muß man die Umstände menschlich bilden“ (Marx). Die Umstände des heutigen Alltagslebens sind fast ausnahmslos von Menschen geschaffene. So ist die autogerechte Stadt  eindeutig  lebensfeindlich. Wir müssen das Auto aus ihnen zurückdrängen, um eine wesentliche Bedingung einer menschenzusagenden Stadt zu schaffen. 
  1860. Der extensive Einsatz von Technik unterfordert Körper und Geist, so dass deren Abbau  voranschreitet. Dieer Abbau verunmöglicht zudem, dass über Selbstreflexion und Selbstkritik dieser Prozess überhaupt noch erkannt wird.
  1861. „ADAC-Präsident Peter Meyer fordert eine Senkung der Ökosteuer zu Gunsten der Autofahrer“ (Flensburger Tageblatt). Im Klartext: Auto vor Umweltschutz.
  1862. Man muss sich ernstlich fragen, ob autogerechte Städte noch angemessen mit dem Wort „Stadt“ bezeichnet werden können. Ist da nicht ein neues Gebilde entstanden?
  1863. Der Kern des Autos, um nicht von seinem Wesen zu sprechen,  ist Explosion und die Freisetzung von giftigen Emissionen. Im Erscheinungsbild zeugt nur noch das versteckte Auspuffrohr von dieser Realität. Der Rest ist Verkleidung mit hochwertigem Material in modernstem Design.
  1864. In vielen Stadtteilen gibt es offensichtlich einen inoffiziellen Wettbewerb mit dem Thema „Wer hat den lautesten Motorrasenmäher?“.  Die Beteiligung ist sehr groß.
  1865. Kann man bereits wie  vom Ende des Fernsehzeitalters auch vom Ende des Autozeitalters  sprechen? Hängt beides zusammen?
  1866. Ein Bekannter bewertet seinen Wohnort rein nach Kompatibilität mit dem Auto (Parkplätze, Erreichbarkeit, Schnelligkeit usw.).
  1867. Fernsehen löst feste Zeiten und Räume auf.  Man ist zu jeder Zeit an jedem Ort. Deswegen gibt es auch bald keine regionale Bindung  an  Geschichte, an Heimat, an regionale Vereine usw. 
  1868. Warum fasziniert mit höchster Geschwindigkeit ohne Anstrengung über Straßen und Wasser zu rasen?
  1869. Die Hässlichkeit des Autos ist nicht das Auto selbst, zumindest sein Äußeres nicht,  sondern, was es  in seiner  Umwelt bewirkt: Das Auto ist nicht selbst hässlich, sondern schafft Hässlichkeit.
  1870. Klimaanlagen finde ich nervig und damit überflüssig. Worin besteht ihr Vorteil?
  1871. In Zukunft wird es mit Sicherheit Benzinaufstände geben. Benzinmangel gilt bereits heute als Armut. 
  1872. Wohnhäuser haben nach der Autostraße hin Toiletten, Garagen und u. U.  Küchen Bürgerhäuser wie in Lübeck wären tatsächlich nicht mehr zeitgemäß.
  1873. Motore verändern die Räume und beschleunigen die Bewegungen der Dinge und Symbole.
  1874. Man kann Fernsehen entweder aus der Zeit- oder aus der Raumperspektive analysieren. 
  1875. Am Strand ist heute das dominierende Medium das Handy, weit davon abgeschlagen  Illustrierte und Zeitungen und dann selten das Buch. 
  1876. Nach einer Fernsehsendung gibt es nichts mehr zu bedenken, nach einem gehaltvollen Buch immer. Hier ist die Aneignung subjektiv nie abgeschlossen.  Ein Buch schlägt man mit schlechtem Gewissen zu, den Fernseher schaltet man mit gutem Gewissen aus, denn man ist stärker als er. 
  1877. Bilder bedeuten zunehmend  nichts, aber sie verbergen ihre Bedeutungslosigkeit. Sie repräsentieren Abwesenheit. Weil man das letztlich nicht glaubt, sucht man ständig erfolglos in den Bildern nach Bedeutungen.
  1878. Der Fernseher ist kein Fenster zur Welt, fördert auch nicht die Selbstreflexion, sonder überwindet nur Langeweile während der Sendung (oder auch nicht). Nach dem Ausschalten beginnt die Langeweile von neuem und meistens noch intensiver. 
  1879. Die zeittypische Wahrnehmung, Fühlen und Denken sind inhaltlich und von der Form her zunehmend medial verfasst, d. h. die Quelle ist nicht primär die Wirklichkeit, sondern die Massenmedien. Ein Mittel vermittelt zuerst und primär zwischen Ich und Welt und wirkt außerdem zusätzlich formend wie die Technik. 
  1880. Auch das Auto kann man als Medium begreifen. 
  1881. Ein genuin konservatives Merkmal wäre eine kritische Einstellung zum Auto und Fernsehen. Kritisch heißt nicht Ablehnung, sondern gr. krinein  „scheiden“, „trennen“, „scheiden“, „unterscheiden“.
  1882. Alle Städte der Welt sind inzwischen zu Autostädten umgewandelt worden: Wolfsburg ist überall.
  1883. Um Mißverstände vorzubeugen: Ich bin nicht grundsätzlich gegen Motoreneinsatz, sondern gegen ihren  unreflektierten zeitlichen und universalen Einsatz. Hier gilt es zwischen sinnvoll und unsinnig zu unterscheiden, wohl wissend, das hier ein Kontinuum und kein Dualismus vorliegt. Motorsport ist  unsinni, der Automotor des Müllwagens  sinnvoll. Mein PC-Einsatz liegt irgendwo dazwischen. 
  1884. Beim Autofahren und Fernsehen ist man überall und nirgends.
  1885.  Wassserskijets haben kein anderes Ziel als Geschwindigkeit und Krach.
  1886. Technische Leistungen mit menschlichen gleichzusetzen, ist die große Lüge der Gegenwart. Als ob es ohne die Bewegungen des Körpers und Geistes nicht  ginge. 
  1887. Nicht die virtuell-mögliche, sondern die aktuelle Motorennutzung ist ggf. gefährlich. Auch der Umfang der Nutzung ist alarmierend. 
  1888. Gekaufte Geschwindigkeit enthemmt und entmoralisiert.
    Auto- und Fernsehkonsum ist Leben aus zweiter Hand, d. h. ohne eigenen Körper und damit existenziellen Weltbeziehung. Wo nicht die Einheit zum eigenen Körper, Geist und Seele und zur Umwelt gegeben ist, findet keine Aneignung statt. Etwas anderes ist es bei Symbolen, Zeichen und Bildern, die man nie aneignen, aber erkennen kann, indem man gewissermaßen den Verweis begreift.
  1889. Bei Fernsehen ist die Trennung, zwischen Zuschauer und Fernsehsendung objektiv absolut, subjektiv scheinbar nicht vorhanden. Gleiches gilt tendenziell für das Auto.
  1890. Bilder und Zeichen lösen Bedeutungen aus, aber ob Bilder Wirklichkeit auf welche Art auch immer repräsentieren, ist nicht auszumachen, wahrscheinlich handelt es sich um eine gigantische Täuschung. Nach konstruktivistischer Theorie sind 98 % interne Gehirnprozesse.  
  1891. Hört und sieht man  Wasserskijets oder hochgepeitschte Motorräder,  sind Ohren und Augen beleidigt ob der sinnlosen Naturzerstörung. 
  1892. Auf Fernsehbilder hat der Zuschauer keinen Einfluss, aber natürlich der Produzent. 
  1893. Die Produkte technischer Apparate sind nie lebendige Wirklichkeit.
  1894. Der Kern ist nicht die Technik, sondern der Mensch.
  1895.  Es gilt heute zunehmend: Wo keine Autos, dort sind keine Menschen. 
  1896. In einer Werbung: Ein gut aussehender Mann hat ein kleines iPad in den Händen und guckt zufrieden ins Nowhere. Offensichtlich und auch so beschrieben holt er seine intelligente Energie aus dem Apparat. Es wird suggeriert, dass die externe Energie in der Lage ist, die Intelligenz des Mannes zu ersetzen. Bestenfalls gibt sie ihm Material, das er dann begreifen und bedenken kann. Auf einer anderen Seite geht es ehrlicher zu: Ein junger Mann liegt wie ein Baby  auf den Armen eines Roboters und streichelt diesen. 
  1897. Ein Autokonzern  will seinen Milliardengewinn verdreifachen, indem er die Fahrer vollkommen passiv macht. Die nun frei entstehende Zeit soll dann  mit intensiver Werbung ausgefüllt werden.  
  1898. Meine Hoffnung: Die  intensive Wahrnehmung gewinnt letztlich über die ins Innere eingedrungenen äußeren Bilder. 
  1899. Zwischen äußeren und inneren Bilder besteht  ein kategorialer Unterschied wie von Tod und Leben. Zu fragen ist, ob man hier nicht verschiedene Wörter einsetzen sollte. Aber welche?
  1900. Aus dem akustischen Manifest von Peter Androsch: "Hier, auf dem Titelblatt von "Le Figaro", wo vor 100 Jahren, am 20. Februar 1909, die Anbetung des Lärms, die Aufforderung zur Misshandlung unserer Körper, die Anleitung zur ewig währenden Folter durch Schall ihren Ausgang nahmen. Hier, wo sich Filippo Tommaso Marinetti mit dem Futuristischen Manifest über sich selbst erhob und in unglaublicher Hybris die Geißeln der grenzenlosen Maschinisierung, Motorisierung und Mobilität und mit ihr die Geißel der grenzenlosen Schallentwicklung und mit ihr den kollektiven Missbrauch unserer Körper verherrlichte und damit alles befeuerte, was unseren Vorfahren Unheil und Tod brachte und uns und unsere Kinder bis heute quält:Lärm! Lärm!Lärm!"
  1901. Früher gab es Inseln des Lärms im Ozean der Stille, heute gibt es Inseln der Stille im Ozean des Lärms.
  1902. Aus vielen Gespräche entnehme ich, das inzwischen das Auto die Hauptsorge des zeitgemäßen Bürgers ist.
  1903. Die Autofahrer nehmen aus  strukturellen Gründen  nicht wahr, wie hässlich sie durch  ihr  Tun ihre  unmittelbare Umwelt außerhalb des Autos  machen.  Das Auto ist selbst nicht hässlich,  schafft aber Häßlichkeit.
  1904. Nürnburg in der Eifel „Wir brauchen den Krach zum Leben" (FAZ).  Und Krankenwagen den Bezin, um ihren Job zu machen. 
  1905. Wo Küstenstraßen sind, wird der Urlaub stark bis sehr stark beeinträchtigt.
  1906. Motore stellen zumindest den Körper des Menschen still.
  1907. Ein Medium ist kein Medium, sondern ein Ding, von dem der Betrachter denkt, es repräsentiere etwas anderes als sich selbst. 
  1908. In der Kritik des Autos und Fernsehens  geht es oft nicht ohne Neologismen und semantischen Veränderungen: In „Auto“ steckt „auto“, also selbst. Das Auto ist ein  wirkungsmächtiges Subjekt. Auch das Wort und der Begriff  „Fernsehapparat“ ist irreführend, denn er ist ein „Auto-seher" (The medium is the message). Vielleicht hilft hier das Theorem des Beobachters zweiter Ordnung = Ich beobachte das Auto bzw. den Fernseher, wie sie beobachten. 
  1909. Zwei entgegengesetzte Positionen zur Technik: Entweder liegt ihr Ursprung  in den  Träumen und Phantasien des Menschen oder sie ist das ganz Neue im Leben des Menschen.  Ich tendiere zur ersten Person.
  1910. Das Auto ist eine Fortsetzung des Gehens ohne menschlichen Anteil.
  1911. Die Hälfte der Maisernte soll als Agrosprit in Autotanks landen
  1912. Life-Sendungen haben nichts mit Leben zu tun, denn es findet lediglich die Gleichzeitigkeit von Sendung und Empfang statt,  was übrigens nicht vom Zuschauer überprüf werden kann. 
  1913. Der Mensch erreicht  durch Auto und Fernsehen (Medien) große Reichweite und Breite, aber diese „weite“ Welt wird immer blasser, dünner, eigenschaftsloser.
  1914. Autos und Fernsehapparate sind Dickmacher. Diät wäre, beide abzuschaffen oder zumindest ihren Einsatz stark zu reduzieren. 
  1915. Stundenlang vor dem Fernsehapparat sitzen ist kein Wohnen. Alle Ortsveränderungen mit dem Auto zurücklegen lässt keine Heimat entstehen.
  1916. Zukunftsausgabe: Die Rasen in den Hausgärten z. b. durch Stauden oder Nutzpflanzen ersetzen. Dadurch entsteht mehr Lebendigkeit und der Lärm wird verrigert.
  1917. Zu viele äußere Bilder beschädigen die Fähigkeit, innere Bilder zu bilden.
  1918. Signifikanten (die materielle Dimension des Zeichens) verlangen nach Bildung, je mehr es sind, desto umfassender muss die Bildung sein. Ein Signifikant ohne Bildung ist ein Nichts.
  1919. Auto und Fernseher erzeugen materielle und geistige Armut.
  1920. Fremdbewegung ist in bestimmten Situationen unvermeidbar, aber sie ist und bleibt das Fremde, sie stärkt nicht  meinen Körper und Geist, sondern schwächt sie. Das nicht  erkennen und akzeptieren, ist Ideologie.
  1921. Gibt es noch Bereiche des Handelns, in denen keine Motore eingesetzt werden? Zeitgemäß aktiv werden heißt Motoreneinsatz.
  1922. Habituelles Fernsehen ist für mich real  und symbolisch Verschwendung von Lebensmöglichkeiten. Es steht für Unterhaltung, Zerstreuung, Habituelles Fernsehen ist für mich   Verschwendung von Lebensmöglichkeiten. Es steht für Unterhaltung, Zerstreuung, Uneigentlichkeit, Langeweile und  Sinnlosigkeit. Gleiches gilt für andere Medien, wenn sie nicht zum Erwerb von sinnvollen Informationen führen oder zur aktiven Gestaltung von Texten i. w. S.  genutzt werden. Dann sind sie von großem Gewinn.  Gleiches gilt  auch für das Auto.  
  1923. Morgens im Sommer gegen sechs Uhr. Noch herrscht Stille.  Wie lange noch, bis unnötiger  Motoreneinsatz von  Rasenmähern und  Autos die heilende Stille vollkommen durch Krach ersetzen?
  1924. „The medium ist the message“ gilt  cum grano salis auch für das Auto,  Autofahren ist längst zum Selbstzweck geworden:  Ich fahre Auto, also bin ich. 
  1925. Das Fernsehen und das Auto gestalten vollkommen neue (unlebendige) Lebensformen.
  1926. Autos und Fernseher sind nicht nur Kontaktvernichter zur Welt, sondern auch deren Nutzer werden massiv körperlich und geistig still gestellt.
  1927. Auto und Zug sind Formen der Fremdbewegung. Der Unterschied und der Gewinn  bestehen darin, dass der Zug ein öffentlicher Raum ist. 
  1928. Das Auto ist real und im Bewusstsein der Gegner der Heimat
  1929. Auf dem Wege zur Entwirklichung: Der Blick von Autofahrern nimmt die Strukturen von Straßenkarten bzw. Navigatoren an.
  1930. Auf dem Wege zur Entwirklichung: Von der wirklichkeitsfernen Autofahrt direkt in die irreale Fernsehwelt.
  1931.  Das im  Bild und  Film Dargestellt ist nicht die Wirklichkeit.
  1932. Beim Autofahren und Fernsehen werden die Nutzer körperlich und geistig enteignet.
  1933. Meine Nachbarin befragt, warum sie ihren Rasen durch wöchentliches Mähen auf Golfplatzniveau halte,  antwortete mit einer für mich überraschenden Begründung: Eigentlich sei es blödsinnig, aber sie hätte gelesen, für Einbrecher sei ein  Rasen ohne wöchentlichen Schnitt ein eindeutiges Indiz für die  Abwesenheit der Besitzer.
  1934. Technik bringt Dinge, die sich nicht von selbst zeigen, mit Gewalt  zum Erscheinen.
  1935. Viele mir bekannte Sportlehrer – auch wenn sie pensioniert sind - fahren permanent Auto, weil sie offensichtlich meinen, nur als Sport sei Eigenbewegung möglich.
  1936. Täglicher mehrstündiger Fernsehkonsum   intensiviert weder beim  Sehen noch nach dem Sehen das Leben, sondern schwächt es. Gleiches gilt für das Autofahren.
  1937. Realer Wahnsinn: „Deutsche Autokäufer fahren immer stärker auf Geländewagen ab. Der Markanteil der SUV (Sport Utility Vehicle) sei im ersten Halbjahr auf den Rekordwert von 15, 2 Prozent geklettert“ (Flensburger Tageblatt v. 2. 8. 12).
  1938. Vermutung: Die große Mehrzahl der Techniker, intensiven Techniknutzer und Wirtschaftsförderer schätzen die gegenwärtigen Klimaveränderungen   für natürlich ein -  müssen wegen ihrer Praxis wohl so denken.
  1939. Alle fahren Auto: Dünne und Dicke, Kluge und Dumme, Linke und Rechte, Junge und Alte, Männer und Frauen, Gläubige und Atheis.ten, Materialisten und Idealisten, ..
  1940. Das Auto aus der Stadt zurückzudrängen, wäre  ein Beitrag zu ihrer menschliche Zukunft. 
  1941. Wer sich ins Auto setzt, muß unweigerlich einen Parkplatz finden. Dieses Problem hat der Fußgänger und der Benutzer öfffentlicher Verkehrsmittel nicht. Für den Radfahrer ist das in der Regel kein Problem.
  1942. Wann löst sich die Google Maps von der Autofixierung, weil sie nur Straßen, die von Autos befahrbar sind, aufzeigt. Wann werden Straßen und Wege aufgenommen, die allein von Rädern und Fußgängern be- und genutzt werden?
  1943. Das Auto ist ein Gefängnis, ohne dass die Insassen es bemerken -  im Gegenteil, sie betrachten das fahrende Auto als einen Ort der Freiheit.
  1944. Die großen Zuwächse von Fahrgästen bei der Bundesbahn sind ein Zeichen dafür, dass man sich sehr wohl von der Werbung der Autoindustrie und den Sprüchen der Autofahrer, deren Fixierung auf das Auto viel mit Angst vor Fremdem zu tun hat, emanzipieren kann.
  1945. "Dieser Ort (Friedrichstadt) ist weit weniger von der Degeneration zur Geisterstadt beroht als die vielen hemmungslos modernisierten, zu Supermarkt-mit-Parkplatz-Wüsten entstellten Zentren anderer historischer Kleinstädte"  (FAZ  v. 26. 7. 12).
  1946. Es wäre sinnvoller, die Auspuffrohre der Autos nicht versteckt,  horizontal unter dem Auto anzubringen, sondern relativ lange Auspuffrohre vertikal am  Auto anbauen. Das widerspricht zwar  der Ästhetik des Autos und würde auch nicht grundsätzlich die Schädlichkeit der Abgase verringern, aber die direkten Schädigungen in unmittelbarer Umgebung reduzieren.
  1947. Wenn das Wetter am schönsten ist, werfen zeitgemäße Naturliebhaber ihre Motorrassenmäher an.
  1948. Mein Verwandter muss ein Auto in eine dreihundert Kilometer entfernte Stadt überführen. Seine Frau fährt mit dem Zweitwagen hinterher, obwohl zwischen beiden Städten die Bahn im Stundentakt fährt. Alles das weiß er überhaupt nicht. 
  1949. Meine Verwandte  sitzt  jeden Abend bis zur Morgendämmerung vor dem Fernsehapparat. Auf den Vorschlag, den Apparat zum Sperrmüll zu stellen, antwortet sie: „Ich kann nicht auf meine Unterhaltungssendungen verzichten, und die laufen teilweise zur späten Stunde.
  1950. Ein optimal ausgebautes Straßennetz wirkt für Dörfer und Siedlungen wie ein Staubsauger, nur das dieser nicht Schmutz, sondern Leben aus ihnen herauszieht. Erklärung: Die Zahl der Bewohner, die ihre  Siedlungen oder Dörfer für Bedürfnisse mit dem Auto verlassen, die nicht dort befriedigt werden können,   ist wesentlich größer als die Zahl von Fremden, die diese Siedlungen und Dörfer aufsuchen (,wenn sie denn nicht der Durchfahrt dienen). Deswegen ist das Auto für Siedlungen und Dörfer ursächlich für ihren Niedergang verantwortlich. Dörfer und Siedlungen  sind gut beraten, das sie um- und verschlingende Straßennetz zurückzubauen. Übrigens nur  Einkaufszentren und Eventzentren haben noch eine positive Bilanz, allerdings um den Preis, dass sie außerhalb der Öffnungszeit zu menschenleeren Gespensterorten werden.
  1951. Wahrscheinlichkeitsvermutung: Je mehr Menschen Auto  fahren und je länger sie vor dem Fernseher sitzen, desto dicker und steifer werden sie.
  1952. Ist Autofixierung ein Ausdruck säkularisierter Körperfeindlichkeit?
  1953. Gegen Technik zu sein, wäre inhuman,  aber sich in bestimmten Situationen gegen den Einsatz von Motoren zu wehren, dient dem Menschen (und der Umwelt).
  1954. Im Nähern, nicht im Entfernen wie beim Autofahren und Fernsehen gewinnt das Leben seinen Sinn.
  1955. Wenn eine ökologische Organisation wie Greenpeace die ökologische Aufgabe auf Alternativenergien verkürzt, halte ich das für verhängnisvoll. Sparen durch individuelle Verhaltensänderung und strukturelle Umbauten gehören unverzichtbar  zur Bewältigung der Krise.
  1956. Warum können sich so viele Menschen eine lebendige Stadt ohne Autos  nicht vorstellen, geschweige denn wünschen?
  1957. Der Autofahrer abstrahiert fast vollständig von sich selbst und von der Umwelt. Seine Welt ist eine Autowelt.
  1958. Das System „Auto“ schafft Bedingungen, die dessen Nutzung scheinbar unumgänglich machen, indem es a) seine Nutzer körperlich und geistig schwächt und b) Möglichkeiten der Nahversorgung und Naherholung real zerstört bzw. drastisch in ihrem gefühlten Wert mindert. 
  1959. Durch die engen Straßen einer griechischen Kleinstadt quält sich ohne Unterbrechung der Autoerkehr. Alle Häuser an diesen Straßen  sind unbewohnbar bzw. müssten es sein. Schmutz, Verfall, Müdigkeit, Unbetretbarkeit triefen an den Fassaden der Häuser herab.   Hier wird die Destruktionskraft des Autos ohne Beschönigung deutlich.  
  1960. Aus einem Motorrad-Angebot: Mit dem E-Bike nach Paris 750 km  - in 12 Tagen von Bern nach Paris.  
  1961. Eine lebendige Stadt braucht Fußgänger, Radfahrer und Nutzer öffentlicher Verkehrsmittel, aber keine Autos.
  1962. Wenn man davon ausgeht, dass Ästhetik und Ethik ein unauflösbares Ganzes bilden, dann gehen  Auto  und Ethik nicht zusammen –auch wenn es ein Porsche ist.
  1963. Die motorisierte Technik ist die entscheidende unabhängige Variable  der Entwicklung
  1964. Ein weiterer Schritt in eine abstrakte Existenz: Drive-in-Märkte.
  1965. Reisen im Auto ist kein Reisen.
  1966. Ich verstehe es wirklich nicht: Wie und warum man ein Auto liebt? Was ist da schief gelaufen?
  1967. Mit dem Auto in eine Urlaubsregion zu fahren, ist ein Beitrag zu deren  Wertminderung.  
  1968. Ein ganz normaler Wahnsinn: Auf die  knapp fünf Quadratkilometer große dänischen  Insel  Strynø kann man im Urlaub auch das Auto mitnehmen, aber man muß frühzeitig buchen. 
  1969. Früher war der  Einsatz von Motoren zu gering, heute grundsätzlich zu stark, d. h. es gibt ein jeweiliges Optimum.
    Vielleicht ist die Zurückweisung von überflüssigem Motoreneinsatz ein Wesensmerkmal einer wahren und sinnvollen konservativen Haltung. 
  1970. Der Einsatz von Mechanik ist nicht das Problem, sondern der von  Motoren, denn sie ersetzen menschliche Lebenskraft und damit den Kern des Menschen. 
  1971. Das Auto verhindert  Eigenbewegung und belastet die Umwelt. Das Auto in seiner jetzigen Nutzung und Verbreitung ist nahezu in jeder Beziehung ein Desaster.
  1972. Urlaubsorten im Norden droht der Verkehrsinfarkt. Verkehr treibt Tourismus in die Sackgasse" (Flensburger Tageblatt v. 20. 6. 12).
  1973. Eine Verhaltenskonstante: Wenn sich jemand  viel und intensiv mit einer Sache beschäftigt, bekommt sie automatisch für ihn große Bedeutung. Das erklärt die eigentlich nicht zu erklärende Faszination für das Auto: Es "frisst" zumindest  viel Zeit, Aufmerksamkeit und Geld.
  1974. Zum Verkehrskollaps: Nicht die Ursachen des Auto-Wahnsinns, nämlich die ständige Zunahme der Autos und der Autofahrten werden  thematisiert, sondern die  Bedingungen für das Auto sollen verbessert werden, d. h. weiterer Ausbau des Straßennetzes: Man will diesen Wahnsinn am Leben erhalten indem man fortschreibt, statt ihn  zu therapieren. 
  1975. Je weiter den Entfernungen der Reisen werden, desto mehr leidet die Ferne, denn sie wird ent-fernt (Heidegger).
  1976. Bewegungen werden zunehmend von motorisierten Maschinen übernommen, diese Maschinen nennt Martin Buckhardt teffend Geschwindigkeitsmaschinen.
  1977. Autos reduzieren Landschaft auf ein Netzwerk von Autostraßen, Brücken, Tankstellen, anderen Autos und dem eigenen, die den Geschwindigkeitsmaschinen den Weg bahnen.  Auto brauchen nicht nur beim Fahren viel Aufmerksamkeit. Deswegen interessiert nicht mehr die Landschaft und die Städte.
  1978. „Nachher erliegst du dem verfluchten Hange, der Eile und der Phantasie“ (Tucholsky). Das sind im modernen Kleide in der schlechten Form  das Auto und das Fernsehen, die Gegner der Wirklichkeit. 
  1979. Sie war in ihrem ganzen bisherigen Leben noch nie auf einem Fußballplatz, weder als Zuschauerin noch als Spielerin. Nun sieht sie jedes Spiel der Europameisterschaft. McLuhan hat Recht: „The medium is the message“, d. h. die Inhalte spielen keine Rolle. Hauptsache, die Kiste läuft und flackert.
  1980. „Strangulierte Stadtviertel: Das Foto des Zeitungsartikels  „Auf Jürgensby steigt der Parkdruck“ zeigt es mit aller Deutlichkeit: Nicht das Stadtviertel stranguliert die Autos, sondern  die Autos strangulieren das Stadtviertel. Nicht nur Jürgensby, sondern in allen Stadtteilen  mit älterer Bausubstanz stehen Bürger und Politik vor der Entscheidung, entweder auf Kosten von baulicher Substanz und Lebensqualität zusätzliche Parkplätze zu schaffen oder  die Zahl der Autos zu verringern. Aber solange jegliche Beschränkung des Autos von der Mehrheit der Bürger  als massive  Freiheitsberaubung bewertet wird, hat die Forderung nach Reduzierung der Autos, haben Argumente und Plädoyers für Schönheit, für bauliche Vielfalt, für Geschäfte vor Ort, für freie Plätze, für lebendige  Bewegungen zu Fuß und mit dem Rad - also für Vernunft, Verantwortung  und Liebe für sein Wohnviertel  - keine Chance. Ein Umdenken findet in einigen Großstädten bereits statt. Wann bei uns?“ (ein Leserbrief, der nicht erschien).
  1981. Zahlen zum Auto: Italien hat einen durchschnittlichen Bestand von 61 Fahrzeugen je 100 Einwohner, Deutschland 51. In Europa sind schätzungsweise 370 Millionen Pkw zugelassen. Weltweit gibt es etwa 1,1 Mrd. Autos.
  1982. Für viele Menschen ist das Auto bereits ein Teil ihres Körpers und ihrer Seele.  
  1983. Wenn die Bürger auf die Autostraßen ihrer Stadt stolz sind, sind es keine Bürger mehr, sondern Bewohner.
  1984. "Gut" ausgebautes Netze von Autostraßen sorgen für Herrschaft der großen Städte und Einkaufszentren über mittlere und kleine Städte und Dörfer. 
  1985. Im Auto bleibt man übrigens nicht stehen, um zu genießen.
  1986. Dieselkraftstoff  wird jetzt von der WHO  wie Asbest und Senfgast als krebserregend eingestuft.
  1987. Das Auto ist immer das Fremde. Das merkt die Insassen zumindest in dem Moment, wenn das Auto gegen ein Hindernis rast. 
  1988. Der Mensch, genauer die Motoren und ihre Infrastrukturen sind Ursache der ökologischen und vieler gesellschaftlich-menschlicher Probleme.
  1989. "Dass der Ausbau der Infrastrukturen für den Individualverkehr von der zukünftigen Landesregierung Schleswig-Holsteins ein Stück gestoppt werden soll, ist kein „düsterer  Ausblick“, wie Jost de Jager behauptet, sondern  ein Lichtblick. Die Vorteile dieser Forderungen werden allerdings nicht von allen Bürgern gesehen,  was auch an  der Form dieser Formulierungen liegt, die  im Kleide der Verneinung und  Verhinderung daherkommen. Es wird nicht die erhaltene Landschaft, nicht die gute Luft und nicht die Lebensqualität der dort lebenden  Menschen beschrieben. Die Verneinung allein beherrscht das Feld.  Aus dieser Einseitigkeit zieht  das Bild der Düsternis seine Plausibilität“ (ein Leserbrief, der nicht erschien).
  1990. „Gegen einseitige Anpassung: Das verkehrspolitische Problem der Gegenwart ist nicht das bestehende Autobahn- und Straßennetz,  sondern die Nutzung des Autos: So sind ein Drittel der Autofahrten wegen ihrer Kürze vollkommen überflüssig und  ein Drittel wegen der Aufgabe  der Nahversorgung   indirekt sinnlos. Lediglich ein Drittel der Autofahrten  kann als notwendig  eingestuft werden. Nicht nur deswegen ist eine weiter Anpassung des Straßennetzes an den steigenden Individualverkehr abzulehnen. Der Um- und Abbau des Individualverkehrs wäre das Gebot der Vernunft. Warum? Eigenbewegung, sei es zu Fuß oder mit dem Rad, ist nicht nur eine  Lebensform, sondern auch eine politische Kategorie.  Die Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln hat neben anderen  Vorteilen auch den, soziale Erfahrungen machen zu können“ (ein Leserbrief, der nicht erschien). 
  1991. „Ausgeliefert ans eigene Denken:  Täglich lesen und hören wir von steigenden Benzinpreisen, für die ausschließlich die Mineralwirtschaft verantwortlich gemacht wird. Das auch, aber der Hauptgrund liegt im global steigenden Energiebedarf bei abnehmenden Ölressourcen. Auf diese Realität müssen wir uns einstellen. Es gilt, die Energie verbrauchenden Bereiche  auf Einsparungspotentiale hin zu untersuchen. So sind ein Drittel der Autofahrten wegen ihrer Kürze  vollkommen sinnlos, ein Drittel indirekt sinnlos, weil zunehmend nahe Einkaufsmöglichkeiten zerstört werden und lediglich ein Drittel kann als sinnvoll eingestuft werden.  Wir müssen das System Individualverkehr um- und abbauen und durch energiesparsamere, nachhaltige und Zukunft ermöglichende Systeme ersetzen. Eine Aufgabe, die zuallererst in den Köpfen beginnen sollte, weil hier die zementierte Verankerung  des Autos offensichtlich noch stärker  ist als  in der Realität“ (ein Leserbrief, der nicht erschien).
  1992. „Gegen gedankenarme Fortschreibung:Der weitere Ausbau des Straßennetzes hat zur Folge:  mehr Energieverbrauch, mehr Luftverschmutzung, mehr Landschaftsverbrauch, mehr Unbewohnbarkeit der Städte und Dörfer, mehr körperliche und geistige  Bewegungslosigkeit der Bürger. In diesem Bereich erste Korrekturen vorzunehmen, ist nicht rückwärtsgewandt,  sondern das Gebot einer Zukunft ermöglichenden Vernunft“ (ein Leserbrief, der nicht erschien).
  1993. Technik ist ein Humanum. Aber man muss trotzdem zwischen den verschiedenen Konkretionen der Technik unterscheiden und diese bewerten. „Trennen“, „Unterscheiden“, „Auswählen“ sind die Bedeutungen des griechischen Wortes „krinein“, von dem wieder das Wort „Kritik“ abgeleitet wurde.  Eine Kritik der Technik lehnt diese nicht ab, sondern bewertet sie im Sinne von „Welche Technik dient dem Leben, welche nicht?“. Dazu ein Beispiel: Die Technik, die in öffentlichen Verkehrsmitteln eingesetzt wird, ist gut, die für den motorisierten Individualverkehr ist schlecht.
  1994. Ohne Autos gäbe es keine Zersiedlung der Landschaft.
  1995. Aus der Geschichte kennen wir unterschiedliche Formen und Inhalte des kollektiven Wahnsinns;  die irrationale  Fixierung auf das Auto ist die  moderne Variante.
  1996. Gigaliner sind offensichtlich nicht nur das Ideal der Lastkraftwagen, sondern inzwischen auch für  PKWs in Form von Großlimousinen, Kleinbussen und Farmerwagen. Sie  dominieren immer stärker die Autostraßen.
  1997. Auf meine Frage, ob er ein Auto hätte, antwortet ein passionierter Radfahrer voller Unverständnis: „Was soll ich denn bloß damit?“ und als Zusatz „Das Auto führt in das Verderben“
  1998. Aus einem Sachbuch, das im Jahre 2112 erscheinen wird: „Vor hundert Jahren gab es Autos und Fernsehapparate, die jeglichen Kontakt ihrer Nutzer mit der natürlichen, kulturellen und sozialen Umwelt unterbanden. Für unser Verständnis ist es vollkommen unbegreifbar, wieso die Menschen damals von diesen Geräten so fasziniert waren. Diese Faszination begann sich erst in den Zwanzigern des letzten Jahrhunderts aufzulösen, so dass Autos und Fernsehapparate heute  nur noch  Assoziationen von  Gefängnissen auslösen.“   
  1999. Die Erfolgsgeschichte des  Autos hat mehrere Gründe, so auch die Erfüllung  den Wunsches nach Bewegung, ohne sich selbst zu bewegen einschließlich der Illusion, der Fahrer sei selbst die Ursache der Bewegung..
  2000. Das Auto ist eine entscheidende Ursache für den Verfall des Gemeinwesens.
  2001. Technische Geräte ermöglichen und prägen zunehmend die Fügungen von Menschen und Dingen, aber auch die Beziehungen der Menschen untereinander.
  2002. Das Auto  ist für viele Menschen immer noch der Alleinherrscher über den Traum von Freiheit. Was für ein kolossaler Irrtum, denn es ist das Gegenteil von Freiheit.
  2003. Autos stehen meistens still und müllen Straßen und Grundstücke voll. 
  2004. Wer sich nicht auf den Weg macht, erlebt nichts. Aber nicht im Auto, denn dort erlebt man  nichts. 
  2005. Das Auto und den Fernseher abschaffen, ist ein Akt der Befreiung.
  2006. Wer sich nur selbst wenig bewegt, braucht die Bewegungen des Autos und  bewegte Bilder im Fernsehen.
  2007. Das Auto steht für Ent-Wirklichung und Ent-Wertung der Umwelt und letztlich des Fahrers selbst.
  2008. Was denken wohl die vielen Segler, wenn zwischen ihnen die wenige Motorboote hin- und herrasen?
  2009. Wenn ein Mensch schnell läuft, ist das angemessen, wenn er mit dem Auto oder Motorrad rast, ist es unangemessen.
  2010. Beim Autofahren nähert man sich der Bewegungslosigkeit und damit dem Tode – aber fast keiner bemerkt es. Und die wenigen, die es erahnen, übertönen diesen Zustand mit lauter Musik und mit aufheulenden Motoren.
  2011. Immer mehr Menschen erfahren nicht mehr, wie frisch geschnittenes Heu riecht. Sie fahren nur noch in hermetisch von der Umwelt abgeschirmten Kabinen  an Feldern vorbei. 
  2012. Unsere Siedlung besteht aus ca. 2000 Einzel- bzw. Reihenhäusern. Jede dieser Einheiten hat einen Rasen und zu jedem gibt es einen Rasenmäher, der nicht selten wöchentlich angeworfen wird.  Inzwischen ist dort an bestimmten sonnigen "Mähtagen" lauter als in der Innenstadt.
  2013. Vogelgesang hat es heutzutage oft schwer, sich gegen Rasenmäher und aufheulende Motorräder durchzusetzen.
  2014. Ein großes  Glücksmoment eines Autofahrers besteht darin, bei bestehendem Parkplatzmangel doch noch einen in Nähe des Zieles zu ergattern. Ist die Distanz größer als fünfzig  Meter, stellt sich dieses Gefühl nicht ein. 
  2015. Vor einem großen Einkaufszentrum befindet sich ein Fahrradständer für sechs Räder. Die dafür eingenommene Fläche entspricht weniger als  zehn Promill (!) der Fläche für die parkenden Autos.
  2016. Wenn meine Vermutung stimmt, dass ein Radfahrer im Straßenverkehr mehr schädliche Emissionen einatmet als Autofahrer und ihre Mitfahrer, dann gäbe es tatsächlich einen  (1) rationale Grund, das Auto zu nutzen.
  2017. Aus „Und ewig singen die Wälder“ wurde „Ständig surren und dröhnen  Motore“. Oft auf dem Lande und in Wohnsiedlungen am extremsten. Warum wird der Gesang nicht mehr geliebt?
  2018. Auf dem großen Wohnwagen sind nicht zwei Fahrräder, sondern zwei Motorräder montiert – die perfekte Motorisierung des Urlaubs.  
  2019. Ich habe eine Genossenschaft mit einer gemeinsamen Kasse gegründet, die sich aus zwei Quellen  speist: das Mitglied, das mit einem Auto fährt, bekommt für jede Fahrt fünf Euro Schmerzensgeld, während das Mitglied, das zu Fuß geht oder mit dem Rad fährt, für diesen Genuss fünf Euro einzahlen muss. Es ist mir leider noch nicht gelungen, zwischen Einnahmen und Ausgabe auch nur einen annähernden Ausgleich zu schaffen.   
  2020. Wer ausschließlich in einem technischen Kosmos lebt, kann nur technische Bedürfnisse haben - zumindest zeigt das die Empirie. 
  2021. Wege heilen die Seele, Autostraßen machen die Seele krank. Wenn du es nicht glaubst, probiere es aus. 
  2022. Reduktions-Menschen sind Menschen, die ohne beträchtlichen Motoreneinsatz  nicht mehr leben könnten. Wir haben  uns von der Abhängigkeit der Natur „befreit“ und diese  durch eine oft brutale und zukunftslose Technik ersetzt.
  2023. Meine Beobachtung: Habituelle Fernseher sprechen oft genau so monoton wie ein ständig laufender Fernsehapparat.
  2024. Zu den Fernsehenden kommt die Welt  ganz ohne Eigenbewegung im Scheine, die Autofahrer fahren ganz ohne Eigenbewegung in die Welt, ohne jemals in ihr anzukommen.
  2025. Wenn wir Autofahren, den Zug benutzen oder Fliegen, findet die Bewegung außer uns statt.
  2026. Einkaufen für den täglichen Alltagsbedarf ohne Auto ist für viele Menschen nicht möglich – was aber in der Regel nicht stimmt.
  2027. Die Maschine ist nicht das ganz Andere. Der Geist der Maschine fließt direkt aus dem Menschen heraus, Maschine und algorithmisierter Mensch sind identisch. .
  2028. Eine blöde Konstellation: Er hat in unserer Straße den lautesten Motorrasenmäher und mäht am häufigsten.
  2029. Der Erfinder der Fernbedingung ist tot. Seine Erfindung war 1955 eine Sensation: Ab nun brauchte niemand mehr von seinem Sessel aufzustehen, wenn er das Programm umschalten wollte (dps).  Zumindest war das buchstäblich kein Fort-Schritt, sondern ein weiterer Baustein in Richtung Bewegungslosigkeit.
  2030. Die instrumentale Vernunft bewirkt nach Heidegger eine  grundlegende Verhülltheit des jeweiligen Tuns: Wenn ich das Werkzeug benutze, verliere ich seinen Werkzeugcharakter aus dem Auge, so dass es sich mir verdunkelt, dass die Dinge einen Werkzeugzusammenhang (System, bm) bilden. (vgl.  Burckhardt, M.: Metamorphosen von Raum und Zeit, S. 12).
    Für  Autofahrer heißt das: Jeder von ihnen  hat einen realen Anteil am Gesamtsystem Auto so auch am Bau der Waldschlößchenbrücke in Dresden oder an der Hochbrücke über das Moseltal, so auch  an zusätzlichen Stellen im Polizeiwesen, Krankenhäusern , Umbau der Städte in autogerechte  usw.  bis hin zur Beseitigung der ausrangierten Modelle. Das dazu oft gehörte Gegenargument, dass das eigene Auto nur ein Vierzigmillionstel der Schäden und Kosten anrichte, greift nicht, weil eben das Ganze nicht gesehen wird. Garett Hardin hat übrigens in dem immer noch sehr lesenswerten Aufsatz "Tragedy of Commons" ("Tragik der Allmende") überzeugend  auf die letztlich unethische Logik des vereinzelten Blicks hingewiesen.  Ulrich Grober hat neuerdings diesen Gedanken in dem klugen Artikel „Allmende: was uns allen gehört“ (greenpeace magazin) aktualisiert. 
  2031. Wie eine Schildkröte sich nicht von ihrem Panzer trennen kann, so immer mehr Menschen nicht von ihrem Auto – zumindest in der Öffentlichkeit.
  2032. Infolge des  Klimawandels erkennt man den Sommer sicherer über das Hören  von Rasenmähern als über das Messen von Temperaturen.
  2033. Ist es vertretbar,  einen neuen Straßenbau einzuweihen? Das Geweihte ist nach religiöser Auffassung künftig und auf Dauer nicht mehr für den normalen, profanen „Gebrauch“ bestimmt, sondern für einen anderen, religiösen und symbolisch-zeichenhaften (Wikipedia "Weihe"). Das mag  für ein Gebäude angehen, in dem gelebt wird.
  2034. Das  Auto ist ein Mittel, kein Objekt der Liebe - wie so oft.
  2035. Mit e-bikes beginnt die Täuschung, Fremdbewegung für Eigenbewegung zu nehmen.
  2036. Ich schlage den Atlas auf und tippe auf irgendeine Stadt. Apriorisch weiß ich, dass auch diese Stadt von den Automassen stranguliert wird. Ebenfalls apriorisch weiß ich, dass Maßnahmen gegen das Auto, in welcher Stadt auch immer, heftige Prozesse im Namen der Freiheit hervorrufen.
  2037. Aus einem Zeitungsartikel im Flensburger Tageblatt v. 16. 5. 12 erfährt man: Der „Dolphin Jet“ ein Hochgeschwindigkeits-Katamaran, überschreitet auf einer Probefahrt auf der Flensburger Förde keine zehn Knoten, obwohl er 45 fahren könnte. Die niedrige Geschwindigkeit wird  von der Crew entschuldigt mit: „Bei höherem Tempo würden Wellen bis über die Ufer treten.“ Auf hoher See ist das kein Thema – oder doch? Übrigens wird auch nicht gesagt, wie viel Brennstoff die 44 595 PS starken Motore verbrauchen, aber dafür erfährt der Leser, dass die Fahrtzeit auf der Einsatzroute von zwei Stunden und 40 Minuten auf 90 Minuten verkürzt wird. 
  2038. Nur Schlafen ist noch passiver als Fernsehen und Autofahren, aber der Unterschied ist minimal.
  2039. Er hat eine alte Großlimousine, wie sie früher in bestimmten Schichten „in“ waren und jetzt teilweise eine Wiederauferstehung in anderen Formen haben. Seinen Wagen kann man getrost als Dreckschleuder bezeichnen. Er hofft bis jetzt vergebens, sie für teures Geld an einen Liebhaber verkaufen zu können, aber das klappt nicht. Ich vermute, dass bei diesen Belastungen  selbst Liebhaber nicht mehr mitmachen – ein Hoffnungsschimmer.
  2040. Warum sind die  Vorschläge des Tübinger Oberbürgermeisters Boris Palmer,  den Autoverkehr in der Stadt zu verringern,  Ausdruck von Arroganz, wie ihm vorgeworfen wird? Ist es nicht vielmehr so: Für sich genommen ist das Auto objektiv für Umwelt und Mensch  eine Katastrophe, subjektiv ist es für viele Menschen das Glück schlechthin? Wenn das stimmt, dann ist die Forderung, für das Auto maximale Freiheit zu verlangen genau so eine Perversion des Freiheitsbegriffs wie das Verlangen nach uneingeschränktem Rauchen.  Das einzige Argument für das Auto sind objektive Notwendigkeiten, die zwingen, seine  Nachteile in Kauf zu nehmen. Zu den Nachteilen gehören nicht Lust und Spaß.
  2041. Streiks in öffentlichen Verkehrsmitteln fördert objektiv den Individualverkehr, und er ist sozial ungerecht:  Es betrifft zuförderst drei Gruppen, die  a) sich kein Auto leisten können,  b) körperlich nicht in der Lage sind, ein Auto zu fahren und c) aus Vernunftgründen auf das Auto verzichten.
  2042. Technik vermittelt eine ungeheure Sicherheit, sie ist in ihrem Sein real, funktioniert in der Regel, wenn nicht, setzen schnell Verdrängungsprozees ein, wird von allen akzeptiert und als Fortschritt bewertet, sie ist universal.  Die normative Kraft des Faktischen lässt jede praktische und theoretische Kritik der Technik letztlich ins Leere laufen.
  2043. Habituelle Autofahrer sind Masseneremiten. Und: Frei sind die Dinge, unfrei ist der Mensch (Günther Anders). Die Herrschaft der Dinge über die Menschen ist das systematische Tabu der modernen Praxis.
  2044. Für sich genommen  ist das Auto objektiv für Umwelt und Mensch  eine Katastrophe, subjektiv ist es für viele Menschen das Glück schlechthin. Das muss in der Diskussion getrennt werden.
  2045. Für Autofahrten  Freiheit zu verlangen ist genau so widersinnig und eine Perversion wie  Freiheit für Raucher. Autofahrten und Rauchen sind schädlich. Sie müssen soweit wie möglich reduziert werden. Das einzige Argument für das Auto sind objektive Notwendigkeiten. Zu ihnen gehören nicht  Bequemlichkeit, Faulheit, Lust und Spaß. 
  2046. Bevor Du ins Auto steigst bedenke: Jede Autofahrt belastet die Umwelt und ist ein Beitrag zur Verhäßlichung der Welt.
  2047. Immer mehr Menschen führen ein bewegungsloses Leben, das ausschießlich im Autositz, auf dem Sofa vor dem Fernsehapparat und im Bett stattfindet.Kann man das noch als Leben bezeichnen?  Müßte man für diese Existenzweise nicht einen neuen Begriff finden?
  2048. Erst auf den großen Asphaltflächen der Straßen wird Regen hässlich und die Sonne verliert ihre Schönheit.  Anders gesagt: Im Wald und auf der Wiese ist Regen immer schön. 
  2049. Wie man durch die Fernsehprogramme surft, so auch  mit dem Auto durch Landschaften und Orte. Längerer Aufenthalte gibt es nicht.  
  2050. Jeder kann es riechen, hören, an der Geldbörse bemerken, aber keiner nimmt wahr, dass die Welt motorisiert wird: Wir ersetzen unsere Lebensprozesse zunehmend durch Motore. Das ist die eigentliche Agenda der  Gegenwart.
  2051. Drei verschiedene Ausformung von Technik: a) körperlich-geistiges Können, b) mechanische Vorrichtungen, c) Motore.
  2052. Das Auto ist mehr als ein Ding unter vielen, es ist das dominierend gestaltende  Prinzip  der Gegenwart.
  2053. Versteh ich nicht: Wie halten es die Autofreaks  auf mehrtägigen Kreuzfahrten  überhaupt ohne ihr Auto aus. Auf dem Land haben sie  keine Urlaubsprobleme, denn überall kann man ja Autos leihen
  2054. Ich kenne Menschen, deren Wohnung weniger Quadratmeter umfasst, als zusammen die Ausdehnung ihrer Autos, Wohnwagen und Motorräder.
  2055. Du kannst es drehen, wie Du willst: Motore, auch wenn sie dem Menschen etwas geben, ist immer auch Herrschaft über den Menschen.
  2056. Einer der ersten warmen Frühlingstage: Der  Motorradfahrer dreht auf, die Radfahrerin tritt  kräftiger in die Pedalen und der Geher genießt die Schönheit dieses Tages. 
  2057. Autofrei fördert die Entstehung und Erhalt von Nahstrukturen des Einkaufens, Kulturangebotes und Face-to-Face-Öffentlichkeit.
  2058. Autos und medialer Zerstreuungskonsum (nicht Produktion!) machen Menschen träge. Wenn Menschen, wie eine physikalische Masse, träge werden, sind sie formbar.
  2059. Nicht nur Pendler, sondern auch die schnelle Möglichkeit, mit dem Auto in größeren Städten vielfältige Bedürfnisse zu befriedigen, haben zur Entleerung der Landschaft und Dörfer geführt. Übrigens   werden auch dann zunehmend Bedürfnisse auswärts befriedigt, obwohl sie auch im Ort verwirklicht werden könnten.
  2060. Das Auto erklärt viele gesellschaftliche, individuelle, unästhetische und ökologische Probleme als Ausfluß eines Prinzips, Probleme, die trotzdem  in der Regel im Bewusstsein nicht als  zusammenhängend  gesehen werden. 
  2061. Das Auto ist eine Krankheit, die massiv Menschen, Städte und Landschaften befallen hat. Und keiner bemerkt es bzw. will es bemerken. 
  2062. Heutige Lebenswelt, die diesen Namen noch verdient, ist der Raum, den die technischen Strukturen dem Leben noch lassen.
  2063. Immer mehr Menschen halten ein Leben ohne motorenbetriebene Fremdbewegung, d. h. ohne Auto und Fernsehen nicht aus. Eines von beiden läuft in ihrer Wachzeit immer.
  2064. Das steht fest, dumm ist dieser Rentner nicht: Er fährt mit seinem geliebten Auto am Tag zehnmal im Durchschnitt irgendwo hin.  So viele Ziele sich auszudenken, ist zweifelsfrei eine kreative Leistung.
  2065. "Ein Kreuzfahrtschiff stößt so viele Schadestoffe aus wie fünf Millionen Autos" (Flensburger Tageblatt v. 14. 4. 12).  Durch diese Information wird allerdings  nicht der Schaden von  fünf Millionen Autos verkleinert.
  2066. Bei schlechtem Wetter,  wenn es überhaupt so etwas gibt, ist man in Gebäuden und Autos  geschützt – aber auch vor gutem Wetter. 
  2067. Der Genuß-Autofahrer wird allein aus ökologischen Gründen automatisch in die  Hölle verwiesen, ich, weil ich nur zu Fuß gehe, Rad fahre oder öffentliche Verkehrsmittel in Anspruch nehme, werde  mit Sicherheit einen Platz im Himmel zugewiesen bekommen. Dort werde ich versuchen für diejenigen Autofahrer ein gutes Wort einzulegen, die zumindest einmal monatlich über sich selbst hinauswachsend auf das Auto verzichten haben. Da diese Gruppe nur eine kleine Minderheit ist, wird es im Himmel keine Probleme wegen Überfüllung geben. 
  2068. Zum Schutz eines Denkmals gehört auch sein  Schutz vor Autos. Wird Letzteres ausgeklammert, ist der Schutz des Denkmals nur unvollständig oder wird u. U. zunichte gemacht.  
  2069. Wer selbst im Urlaub auf das  Auto nicht verzichten will, weil er dann angeblich mobil sei, verlängert die Entfremdung selbst in diese Zeit. Er ergreift nicht die Chance der Freiheit vom Auto. 
  2070. Ausgeliefert ans eigene Denken (ein unveröffentlicher Leserbrief):  Täglich lesen und hören wir von steigenden Benzinpreisen, für die ausschließlich die Mineralwirtschaft verantwortlich gemacht wird. Das auch, aber der Hauptgrund liegt im global steigenden Energiebedarf bei abnehmenden Ölressourcen. Auf diese Realität müssen wir uns einstellen. Es gilt, die Energie verbrauchenden Bereiche  auf Einsparungspotentiale hin zu untersuchen. So sind ein Drittel der Autofahrten wegen ihrer Kürze  vollkommen sinnlos, ein Drittel indirekt sinnlos, weil zunehmend nahe Einkaufsmöglichkeiten zerstört werden und lediglich ein Drittel kann als sinnvoll eingestuft werden.  Wir müssen das System Individualverkehr um- und abbauen und durch energiesparsamere, nachhaltige und Zukunft ermöglichende Systeme ersetzen. Eine Aufgabe, die zuallererst in den Köpfen beginnen sollte, weil hier die zementierte Verankerung  des Autos offensichtlich noch stärker  ist als  in der Realität.
  2071. Vielautofahrer und Vielfernsehende haben mit dem Urlaub kein Problem: „Dort steht in jedem Zimmer ein Fernsehapparat und am Flugplatz kann man bereits ein Auto mieten. Man muss also nicht auf Wichtiges verzichten.“
  2072. Autofans sollten ihre Aufmerksamkeit nicht nur auf das Design eines Autos, sondern auch auf dessen  Auspuffrohr im Fahrzustand richten.
  2073. Vermutung: die Fläche, die von Autos eingenommen wird, hat sich zumindest der Größe der Fläche angenähert, die die Wohnhäuser einnehmen.
  2074. Beim Autofahren und Fernsehen werden Geist und Körper tendenziell überflüssig, denn sie werden nahezu nicht beansprucht. 
  2075. Es hilft nichts, auch wenn es runterzieht:  Wer das Gehen und Wandern liebt, muss mit großer Intensität die Verhinderer des Gehens und Wanders kritisieren, und das ist primär das Auto und das Fernsehen. 
  2076. Die große Täuschung: Auto und Fernsehen stellen ohne Anstrengung Beziehungen zur Umwelt her – das Gegenteil ist der Fall - wenn man von dem Innenraum des Autos und dem materiellen Fernsehapparat absieht, zu denen natürlich eine reale Beziehung aufgebaut wird.
  2077. Autofahren und Fernsehen sind im Schein Wandern, Nomadentum und  Abenteuer,  allerdings gänzlich ohne Härte, Anstrengung und wirklicher  Realität.
  2078. Was mit der Sucht Rauchen gelungen ist, sie nämlich auf ein erträgliches Maß für  Mitmenschen zu reduzieren, müsste doch auch für die Sucht Auto gelingen.
  2079. Ein See, der von Autostraßen umzingelt ist, verliert seine Schönheit. Gleiches gilt für Flüsse und Meeresküsten.
  2080. Fernsehen ist eine maximal minimalisierte Form von Arbeit.
  2081. Heute werden hauptsächlich nur noch Autos intensiv bewundert, man sieht in ihnen ein Wunder.
  2082. Eine Beobachtung zum Benzinverbrauch: Ich kenne nicht wenige Menschen, die eine Strecke über fünfzig Meter ohne Auto als nicht zumutbar und als unzeitgemäß betrachten.
  2083. Jede Autofahrt belastet die Umwelt. Deshalb sollte man vor jeder Fahrt abwägen, ob der Zweck diese Belastung rechtfertigt. Die Tatsache, dass man ein oder mehrere Autos vor der Tür zur Verfügung hat, ist kein hinreichender Grund. 
  2084. Der zeitgemäße Mensch versucht, möglichst viele algorithmisierte Handlungen auf motorenbetriebene Maschinen zu übertragen.
  2085. Entweder wird der Mensch eine Funktion der technologischen Entwicklung oder er besteht auf Autonomie. 
  2086. Die Abwesenheit von Autos ist die notwendige, wenn auch nicht hinreichende Bedingung für Schönheit. Das Auto steht  real und symbolisch Verlust von Autonomie.
  2087. Die großen Städtekonglomerate saugen Menschen aus Dörfern und Kleinstädten auf. Notwendige Bedingung für diesen Prozess ist das Auto.
  2088. "Millionen Menschen leben ohne eigenes Auto. Diese stille Masse verweigert sich dem üblichen Autowahn und ist nachhaltig mobil.Wir (autofrei leben) zeigen, welchen Gewinn an Lebensqualität ein autofreies Leben bringt. Jeder kann den Entzug von der Autosucht schaffen!"
  2089. Im zweiten Weltkrieg wurden die Städte durch Bomben schwer beschädigt, heute durch Autos.
  2090. Im zweiten Weltkrieg wurden die Städte durch Bomben, heute werden sie durch Autos schwer beschädigt. Letzteres wird offensichtlich von fast keinem Bürger bemerkt.
  2091. Die Piraten-Partei verfügt im Kern nur über mediale Indoor-Theorien, die eine sitzende Lebensweise erfordern.
  2092. Real ersetzt der Motor  Bewegungen des Menschen, aber dieser denkt in der Regel, er bewege sich selbst. Es liegt also eine Täuschung vor. Aber wer über  Motore verfügt – und das ist keine Täuschung -,  verfügt zweifelsfrei über Macht.
  2093. Eine Erfahrung: Steht das Auto vor der Tür, ist der Besitzer  mit allergrößter Wahrscheinlichkeit zu Hause.
  2094. Die lastende Ruhe eines schönen Sommertages ist im Auto oder  an einer viel befahrenen Autostraße nicht vorhanden, zumindest nicht spürbar.  Liegt das an den schnellen Bewegungen der Autos? Es ist, also ob die Motoren angetriebene Fahrzeuge diese Schönheit verschlängen. Motorenlärm ersetzt Ruhe, aber die Umkehrung gilt nicht. 
  2095. Das Auto ist heute das beliebteste Fortbewegungsmittel der Welt  (Matthias Wissmann, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie). Genau das muss problematisiert werden. Das Auto ist nicht nur Ausdruck der eigenen Persönlichkeit, sondern auch deren Zerstörung. Das Auto ist  gekauftes Persönlichkeit. Und Wiesmann schreibt weiter: „Wer auf einer IAA Pkw oder im Showroom einer Marke war, der weiß, dass das Auto schon immer mehr als nur ein reines Transportmittel, um von A nach B zu kommen. Diese Emotionalität der Marke und des Produkts ist auch heute und in Zukunft dort erlebbar, wo neue Marken vorgestellt werden." Aber diese Tatsache ist vielleicht ein Grund,  diesen Zustand  zu kritisieren.  Gerade in der deutschen Geschichte hat es Phasen größter Emotionalität gegeben, die sich später mehr als fatal erwiesen. 
  2096. Die Kritik des Autos (genitivus obiectivus) wird schwerlich Erfolge auf der Ebene der Semantik haben, denn dagegen stehen riesige wirtschaftliche Mächte. Der Schwerpunkt der Argumentation muss formal auf der Ebene der materiellen Zeichen (der Signifikanten) liegen, also Formulierungen, Ausdrücke und Wörter wie  „neue Bewegungskultur“ oder eben „Eigenbewegung“.
  2097. Die Überschrift In einem Zeitungsartikel zu einem neuen Modell eines Carbios: "Unvergleichliches Frischluft-Erlebnis". Wäre es nicht, so frage ich mich,  viel sinnvoller, gleich mit einer Wanderung zu beginnen? 
  2098. Denn die Autofahrer wissen nicht (oder wollen es nicht wissen), was sie an Zerstörungen anrichten.
  2099. Auf einem Wagen der Müllabfuhr steht geschrieben „Sie können uns folgen. Die Luft ist rein.“ Diese Aussage stimmt für den Raum direkt hinter dem Wagen, denn sein Auspuffrohr ist vertikal nach oben geführt.
  2100. Alle Dinge, insbesondere menschliche Objektivationen und Artefakte, sind bedingt und bedingen in unterschiedlichen Stärken. Das Auto ist gegenwärtig der größte „Bedinger“ für gesellschaftliche und individuelle Veränderungen wie Kommunikation, Auflösung der traditioneller Siedlungen, Klima. Verstärkt wird das Veränderungspotential des Autos durch die neuen Medien. Genauer, es findet eine Arbeitsteilung statt: die neuen Medien sorgen für allumfassende Informationsflüsse, das Auto für allumfassende Ortsveränderungen, wobei "Auto" auch für alle motorenangetriebene Ortsveränderungen steht.
  2101. Verkehrserschließung ist Landschaftszerstörung.
  2102. Dass das Auto eine Pest ist, belegen die kostspieligen Ortsumgehungen und Vertunnelungen.
  2103. Wieviel Wohnraum wird durch den Individualverkehr vernichtet oder drastisch im Wert reduziert?
  2104. Zwei Drittel der Autofahrten sind so nötig wie ein Kropf oder wie die Spiele (nicht das Brot) im alten Rom.
  2105. Sein Motto: „Ein Leben mit und für das Auto“.
  2106. Eine Definition: Eine Maschine ist ein Verstand ohne Vernunft.
  2107. Ob man in dieser Situation  das Auto nutzt oder nicht,is eine Frage der Legitimität, nicht der Legalität.
  2108. Auf einem Hügel in Südeuropa liegt ein pittoreskes Dorf. Aber auch in ihr quälen sich ohne Unterbrechung Autos durch die engen Gassen und füllen jeden freien Platz mit ihrer Gegenwart aus.
  2109. Die   unkritische Nutzung des Autos als alleiniges Fortbewegungsmittel ist für mich Ausdruck eines absoluten Egoismus.
  2110. In der Fremdbewegung sind Menschen geistig, sinnlich und muskulär drastisch reduziert, in Bildern und Filmen sind es die Objekte.
  2111. Ein Medienleben ist ein Höhlenleben ohne Fenster und Ausgänge, aber mit sich bewegenden Bildern an der Wand.
  2112. Nicht wenige Familien haben das Problem, dass sie  mehr Autos haben, als sie über Garagenplätze verfügen. Vernünftigerweise haben sie deshalb ihren Garten zumindest teilweise zu einem Parkplatz  ungewidmet. Aber jetzt entsteht für sie das Problem, teilweise bis zu zehn Meter laufen zu müssen. Das allein ist bereits eine ziemliche Belastung, die allerdings unerträglich wird, wenn schlechtes Wetter herrscht. Deshalb besteht, denke ich,  ein Markt für abgeschlossene Tunnel, wie sie bereits auf den Flugplätzen zwischen Abfertigungshalle und Flugzeug zur Normalität gehören. Welche Firma wird diese Marktlücke möglichst bald schließen?
  2113. Aus einer Autowerbung  „Offen für neues Leben“.
  2114. Fremdbewegungsfetischisten teilen praktisch die Körperfeindlichkeit von Augustinus bis Descartes, allerdings auf sehr tiefem Niveau.
  2115. Stadtplaner, die nicht eine prinzipielle Gegnerschaft gegen das Auto haben, müssen scheitern. 
  2116. Wie groß ist die Fläche aller Autostraßen in Deutschland, Flächen auf denen nur Autos toleriert werden?
  2117. Das Auto ersetzt das eigene „Auto“. Das Auto ist das nach außen vergegenständlichte Selbst. Deshalb wird es auch so geliebt und unterliegt einem prinzipiellen Kritiktabu. Übrigens zeigt diese Wortanalyse, dass das Auto das Zentrum der Transformation des lebendigen Menschen in Dinge ist.
  2118. Gelebte Nachbarschaft findet dann statt, wenn man sich über den Weg läuft, aber nicht, wenn man einander vorbeifährt.
  2119. Um es unmissverständlich klar zu stellen: Meine kritische Haltung gegenüber dem Auto beruht auf dem begründeten Urteil, dass das Auto - von wenigen Situationen abgesehen  - intensives Leben  einschränkt bis zerstört. Leben, genauer Lebendigkeit ist der Ausgangspunkt meiner Kritik.
  2120. Navigatoren in Autos sind ein weiterer Schritt in die Weltlosigkeit.
  2121. Autostraßen sind metaphorisch gesehen  Spuren von Peitschenstriemen in der Landschaft, die teilweise vernarbt sind, teilweise noch bluten. Lasst keine neuen hinzukommen.
  2122. Heute gibt es zwar keine theoretisch fundierte Körperfeindlichkeit mehr, aber dafür wird der Leib umso stärker im Alltag vernachlässigt, indem er ruhig gestellt wird.
  2123. Die Wohnqualität von Häusern, Straßen, Siedlungen und Stadtvierteln steigt mit dem Grad der Zurückdrängung der Autos aus ihrem Umkreis.
  2124. „Ich bin total unbeweglich“ stöhnt der junge Mann. Auf die Frage, was er denn habe, er sähe doch so fit aus, antwortet er: „Mein Auto muss für zwei Tage in die Werkstatt. Ich fühle mich wie eingesperrt.“
  2125. Nicht durch das Auto, sondern durch Gehen und Radfahren entsteht emotionale Nähe und Liebe zur Umwelt. Geschwindigkeit und wahrnehmbare Größe hängen voneinander ab: Je schneller die Bewegung, desto größer müssen die wahrnehmbaren Objekte werden. Riesige Monumente, Skylines, Hochhäuser prägen öffentliche Wahrnehmungen.  Nur noch so wird Stadt als Stadt von dem aus dem Umland sich näherndem Autofahrer wahrgenommen und positiv besetzt. Daraus speist sich wiederum die vorherrschende generelle Präferenz für das Große.
  2126. Auto und Medien orientierte Nachbarn werden tendenziell zu Phantomen.
  2127. Das Auto ist kein Auto, sondern ein Mythos. Das erklärt, dass es kritikresistent ist.
  2128. Die ausgestoßenen Schadstoffe von fahrenden Autos und Motorrädern müssten farblich sichtbar gemacht werden, wenn diese Markierung nicht zusätzliche Umweltbelastungen mit sich brächten. Das wäre ein Beitrag gegen die Verdrängung.
  2129. Zumindest Bewohner von Ferienwohnungen müssten auf das Auto verzichten, um die bestehenden Infrastrukturen für den Individualverkehr nicht noch weiter aufzublähen. 
  2130.  Der  Energiebedarf setzt sich zusammen aus  a) notwendigem Energiebedarf, b) unnötigem Energiebedarf aus strukturellen Gründen, wobei die vorhandenen Strukturen als unhinterfragbar aufgefasst werden und c) unnötigem Energiebedarf aus individuellen Gründen wie Faulheit. 
  2131. Kategorie des Lärms:  N(eurotischer Lärm) = überlaute Motoren in Motorrädern und Autos, die nur die Funktion haben, laut zu sein. Kategorie U(nnötiger Lärm) =   Motoreneinsatz, auf den man problemlos verzichten könnte. Kategorie S(innvoll) = Landmaschinen, öffentliche Verkehrsmittel usw.  Die Kategorien N und U könnte man auch als Luxuslärm zusammenfassen. 
  2132. Motorenbewegung ist keine lebendige Bewegung.
  2133. Ein  Ex-Geheimdienst-Mitarbeiter ist in seiner Zeit als Agent nur schnelle Autos gefahren.  "Mit einem Golf brauchst du da nicht zu kommen. Dann ist dein Status von Anfang an ruiniert, weil Kriminelle andere Autos fahren."  Wenn man sich die Größe vieler Autos auf der Straße und vor den Wohnungen betrachtet, ist das keine spezifische Einstellung einer bestimmten Bevölkerungssegments.   
  2134. Abwesenheit von Auto ist Abwesenheit von Hässlichkeit, schädliche Emissionen und  Gefahren und Anwesenheit  von Schönheit, guter Luft und Bejahung der Umwelt.
  2135. Je befahrener eine Straße ist, desto weniger Fußgänger und spielende Kinder auf ihren Bürgersteigen, wenn überhaupt vorhanden.
  2136. Fahrende Autos bedürfen potentiell immens viel Platz, aber wenn sie stehen,  nehmen sie  einen relativ geringen Raum ein. So entsteht für die Autos ein riesiger unbenutzter Raum, der keine anderen Dinge duldet.  Wohl gemerkt, relativ, denn die vollgeparkten Straßen  der Städte sind allein aus ästhetischen Gründen eine Zumutung.
  2137. "Das Auto ist im besten Sinn  ein Stück Heimat" (in  einem Plädoyer für die Wiedereinführung von alten Autoschildern). Leider hat der Schreiber Recht.
  2138. „Das Image der Bahn ist nach wie vor schlecht“ (ein Zeitungskommentar). Meine Erfahrungen sind gegenteilig.  Ich vermute, das negative Image der Bahn wird  überwiegend von Autofahrern geprägt, die damit von den katastrophalen Folgen des Individualverkehrs ablenken wollen.
  2139. Positive Gemütszustände  werden heute zunehmend über technische Apparaturen vermittelt: Man ist lebedig, indem man die Geschwindigkeit seines Autos erhöht, man ist gut drauf, indem man die Musik lauter stellt.
  2140. Die Anfangsbuchstaben von Vor- und Nachnamen  auf dem Autoschild des jeweiligen Besitzers sind für mich ein Indiz für die emotionale Verschmelzung von Maschine und Mensch: Ich bin mein Auto.
  2141. Vielleicht sind Medien deswegen  so populär, weil dort keine externen Widerstände - wie in der Face-to-face-Kommunikation - auftreten können. Im Auto  fährt man übrigens auch widerstandslos durch die Welt.
  2142. Im Auto wird die Umwelt zu einer Schattenwelt, vor dem Fernseher zu einer inszenierten Scheinwelt.
  2143. Filme sind festgestellte Bewegungen – das merkt man aber erst nach mehrmaligem Sehen desselben Films.
  2144. Auto und Fernseher sind die zwei großen Erzieher der Gegenwart. Wer in ihnen steckt, ist wehrlos.
  2145. Aus einem Zeitungsbericht aus dem Jahre 2024: „Nach den weltweiten Benzinaufständen hat die Bundesregierung in Deutschland beschlossen,  alle Maßnahmen, die den Individualverkehr beeinträchtigen könnten, konsequent aus dem Sparprogramm herauszunehmen. Dazu aber die bisherige Reduzierung der finanziellen Aufwendungen in den Bereichen Kultur, Bildung, Renten, Gesundheit,  Subventionen, Militär um die Hälfte noch einmal um ein Viertel  auszudehnen. Die Regierung kommt zwingend zu dieser Lösung, weil  bisher die Proteste gegen Benzinpreiserhöhung sich  als die weitaus massivsten herausgestellt haben.
  2146. Mein tiefster Grund, auf das Auto zu verzichten, besteht darin, dass ich Autofahren schlicht als  massiven Verlust von Lebensqualität empfinde.
  2147. Wenn man der Meinung ist, dass Eigenbewegung ein Moment von Lebensqualität ist, muss man auch ihre Hauptverhinderer, das Auto und Medienkonsum, in Betracht ziehen.  
  2148.  „Fast alle wollen fliegen, aber niemand will Fluglärm“ (FAZ v. 17. 1. 12). Fast alle wollen Autofahren, aber niemand will an Autostraßen wohnen. Diese Schizophrenie muss aufgelöst werden, aber nicht pro Fluglärm und Autostraßen. 
  2149. Die große Mehrheit der zeitgemäßen  Bürger ist in Bezug auf Ortswechsel über hundert Meter auf Säuglings- bzw. Kindheitsniveau regrediert. Für diese Aufgabe bedürfen sie zwar keine Kinderwagen oder müssen auch nicht mehr von den Eltern auf den Arm genommen werden, sind aber dafür auf  Autos und Motorräder angewiesen.
  2150. Lebensqualität besteht gerade nicht darin,  jede Ortsveränderung mit dem Auto zurückzulegen, jeden Abend die Langeweile mit Hilfe stundenlangen Fernsehens zu beseitigen müsse. Wer das meint, bei dem müssen die  Alarmglocken klingen, denn die Sehnsucht nach dem Leben ist erloschen.
  2151. "Luxuswagen-Crash: 150 000 Euro Schaden" (aus einer Tageszeitung)-
  2152. Zeitgemäße Autos können in der Regel zumindest neben dem Transport eines Menschen noch eine zusätzliche  Funktion erfüllen: die acht- bis zehnsitzigen Wagen  können auch als Busse, die kompakten, großvolumigen  Wagen als Lastkraftwagen und die überlangen Limousinen ggf. als Leichenwagen eingesetzt werden.
  2153. Kein Mensch (von wenigen Ausnahmen abgesehen) will an einer Autostraße wohnen, kein Mensch (von wenigen Ausnahmen abgesehen) will auf das Autofahren verzichten. Die Folge: Siedlungsbrei, Zunahme des Autoverkehrs  und Vergrößerung des Straßennetzes.
  2154. Die meisten Autofahrer  unterscheiden nicht zwischen subjektiven und objektiven Argumenten für oder gegen das Auto. Es mag ja sein, dass man Spaß am Fahren hat, aber dadurch wird die Schädlichkeit des Autos nicht geringer. Das sind zwei vollkommen verschiedene Dimensionen.
  2155. Das Auto ist die Voraussetzung dafür, dass Siedlungen sich breiartig in die Landschaft hineinfressen und dass auf Berghängen flächendeckend gesiedelt werden kann.
  2156. Die schnelle Aufeinanderfolge von Bildern in Filmen und und Sendungen im Fernsehen lassen nahezu keine Zeit für eine effektive Aneignung in Form von  Synthesen mit vorhandenen Inhalten. Es bleiben, wenn überhaupt, nur einige innere Bilder und Einschätzungen übrig. Anders formuliert: Der Wert eines Bildes besteht darin, sich auf es einzulassen.
  2157. Der Navigator ist die technische Antwort auf das Verschwinden des Menschen in den Straßen.
  2158. Wenn man Autos nicht mit Menschen gleichsetzt, sind unsere Straßen menschenleer.
  2159. Da man  in unserem Stadtviertel im Normalfall keine Menschen sieht, denke ich manchmal, es gäbe dort  keine. Aber das stimmt wahrscheinlich nicht, denn aus den fahrenden sowie parkenden Autos und dem flackernden Licht der Fernseher kann man erschließen, dass hier doch Menschen wohnen müssen. Aber es gibt hier keine Originalbegegnung mit ihnen.  
  2160. Alfred Korzybskis  „The map is not the territory”  stimmt natürlich,  aber ebenfalls stimmt die Aussage “The mind is the map” d. h. inzwischen bestehen im Bewusstsein von habituellen Autofahrern Landschaften und Städte allein aus Straßen, bestenfalls „gestört“ durch einige markante Bauwerke und Landschaftsteile. Orte, die nicht mit dem Auto erreichbar sind, existieren in diesem Bewusstsein nicht, es sind Un-Orte.
  2161. Bei uns hat es seit Tagen sintflutartig geregnet. Flüsse  und Seen sind über ihre Ufer getreten, selbst einige Straßen sind überflutet. Die Fortschrittlichen unter unseren Autofahrern überlegen ernsthaft, ob sie sich nicht zusätzlich  zwei Boote, selbstverständlich Motorboote,  zulegen müssen, um ihren Mobilitätsstandard aufrecht zu erhalten.  Eines der Boote wäre dann das notwendige  Zweitboot.
  2162. Ich gehe nach dem Abendbrot durch die Straßen einer dieser typischen Vorstädte. Obwohl ich eine halbe Stunde unterwegs bin, treffe ich keinen Menschen. Plötzlich wird mir klar, warum so viele Gespräche und Gedanken Navigatoren gelten: Es gibt keine Menschen mehr, die man spontan nach einer Straße befragen kann.
  2163. Der Autofahrer und der Gefängnisinsasse führen während ihres Aufenthaltes in dem Wagen bzw. in der Zelle ein vergleichbares Leben. Genau betrachtet hat der Autofahrer durch den Autogurt noch weniger Bewegungsspielraum.
  2164. Warum  geben sich die zeitgemäßen Menschen mit Bildern und Filmen zufrieden, die nicht ihre eigenen, sondern inszenierte sind und auch nicht weiter führen? 
  2165. In einem Leserbrief wird den Radfahrern rücksichtsloses Verhalten vorgeworfen. Sicherlich gibt es unter ihnen Schwarze Schafe. Aber  Fehlverhalten findet man auch bei nicht wenigen Autofahrern. Unter dem Aspekt von schädlichen Emissionen mit ihren negativen Auswirkungen auf das Klima sind Autofahrer objektiv immer Schwarze Schafe, auch wenn sie sich im Verkehr nichts zu Schulden kommen lassen.
  2166. Der Wunsch nach absoluter Bequemlichkeit entspringt vielleicht unbewusst aus  einem   pseudo-religiöses Gefühl.
  2167. Vermutung: In nicht allzuferner Zukunft können wir uns die energieaufwendigen Mobilitätsstrukturen (und andere hochtechnische Strukturen) nicht mehr leisten.
  2168. Insbesondere die Motoren-Technik scheint einen Abglanz vom Paradies zu verschaffen. Das erklärt die große Faszination und Engagement für diese Technik. Aber dieser Zusammenhang ist, wenn meine Vermutung dann stimmt,  den meisten Technikern und Technikgläubigern nicht bewusst.
  2169. Zukünftige Revolten werden sich insbesondere über Topics wie "Nigeria fury at fuel price rises" (BBC) vermitteln. 
  2170. Man sollte nicht von Naturgesetzen sprechen, weil sie das Leben ausschließen, sondern von Materiegesetzen. Materie ist der Zustand  der Abwesenheit von Geist.
  2171. Das Auto und der Fernsehapparat sind heute die mächtigsten Disziplinierungsinstrumente
  2172. In dem einen Haus sitzen drei Statuen vor dem Fernsehsender, in dem anderen sitzt eine Familie sprechend und lachend um einen Tisch. Das ist die entscheidende Differenz zwischen lebend und lebendig
  2173. Die Faszination des Fernsehens speist sich wesentlich aus einem  voyeuristischen Interesse, das offensichtlich in dieser Form  bei vielen Menschen stunden- und jahrzehntelang nicht erlischt.
  2174. Mutationen der  Füße und der  Augenäpfel  des Menschen haben die größten Erfolgsaussichten des Überlebens, aber nur dann, wenn die jeweilige Mutation der Füße  gaspedalförmige Form hat und die der Augenäpfel bildschirmartig, also vierartig,  ist.
  2175. Es besteht absolute Prognosesicherheit in folgender Situation: Wenn das Auto nicht vor der Tür steht, ist er nicht zu Hause. Steht das Auto vor der Tür, läuft der Fernsehapparat oder er schläft.
  2176. Folgende Frage habe ich einem klugen Bekannten zu verdanken: „Ist eine mehrstündige Autofahrt tatsächlich bequemer und weniger anstrengend als ein mehrstündiger Fußmarsch?“ Auf Grund eigener Erfahrungen verneine ich inzwischen diese Frage - mit Sicherheit ist körperliche und geistige Unterforderung anstrengender und damit unbequemer. 
  2177. Wann kommt endlich die Zeit, dass eine Ferienregion mit dem Motto  „Menschen herzlich willkommen, Autos unerwünscht“ auch wirtschaftlich werben kann? Wann komm die Zeit, dass mündige Bürger fordern, ihre Stadt oder ihr Stadtteil soll autofrei werden. 
  2178. Eine phänomenologische Beobachtung: Seit drei Jahren bin  ich nicht mehr  Auto gefahren. Nach einer drei Kilometer langen Fahrradtour  bei Gegenwind und Regen steige ich in einen Leihwagen: Zu Beginn  des Fahrens fühle ich keine Schwere, keine Körperlichkeit, keinen Widerstand. Der eigene Körper verschwindet in einem Gefühl des Getragenwerdens, aber die Seele steigt nicht nach oben oder seitwärts  in schöne Gefilde, sondern verbleibt in einer hässlichen Blase. Totales Unwohlsein. Als ich am nächsten Tag ins Auto stieg, um ihn zurückzubringen, hatte ich nicht mehr das Gefühl der Körperlosigkeit.
  2179. Wenn jemand mit einem Hammer etwas zerstört, bemerkt er es, wenn er Auto fährt, bemerkt er es nicht.
  2180. Das Auto verhindert körperliche (äußere) Eigenbewegungen, das Fernsehen geistige (innere) Eigenbewegungen.
  2181. Wenn zum Verstehen untrennbar Leben gehört, versteht man im Auto von der durchfahrenen Umgebung und vor dem Fernsehapparat von den Inhalten sehr, sehr wenig.
  2182. Ein Mensch ist ein Mensch, eine Katze ist eine Katze, eine Maschine ist eine Maschine. Basta!
  2183. In einem Zeitungskommentar wird vermutet, dass Autofahrer erst dann auf andere Verkehrsmittel umsteigen, wenn es billiger wird oder schneller geht. Das wäre rational, aber offensichtlich ist es viel komplizierter: Ängste, Identitäts- und Prestigegründe, Bequemlichkeit sind zumindest gleich wichtige Gründe. 
  2184. Autostraßen sind keine Straßen, die  direkte Kommunikation und Interaktion fördern. Es sind Autobahnen, auf denen der lebendige Mensch nur noch marginale Existenzberechtigung hat. Übrigens kann man Autos in Bezug auf Geschwindigkeit, Gefahrenpotential und Emissionen mit Pferdekutschen nicht sinnvoll vergleichen. 
  2185.  „Die Technik hat jene alte Scheu verloren, die den Menschen davor zurückhält, die Erde zu verwunden und die Gestalt ihrer Oberfläche zu verändern (Friedrich Georg Jünger, Die Perfektion der Technik, S. 121).
  2186. Habituelles, d. h. zwanghaft-suchtartiges Fernsehen und Autofahren deaktiviert  menschliches Potential.
  2187. "Allerdings finde ich das Fernsehen ungefähr ebenso schlimm wie das Auto, weil es die geistige Bewegung blockiert wie das Auto die leibliche, und wir ein Gleichgewicht zwischen beiden Bewegungen halten sollten" (Klaus M. Meyer-Abich)  Rückmeldung).
  2188. Den ständige Ausbau des Straßennetzes kann man als das entscheidende Moment des gigantischen Transformationsprozesses der herkömmlichen Stadt in  einen Siedlungsbrei interpretieren. Ich glaube nicht, dass diese Entwicklung allein aus energetischen Gründen Zukunft haben wird. Es wird die Zeit kommen, wo Nahversorger für die Mehrheit der Bevölkerung lebensnotwendig sein werden.
  2189. Es gibt Straßen in der Innenstadt unseres Orte, durch die nahezu täglich 40 000 Auto pro Tag durchfahren. Möchtest Du dort wohnen, würdest Du das Deinen Kindern zumuten?
  2190. "Wer Maschinen liebt, und nicht Menschen, ist ein Ungeheuer" (Friedrich Georg Jünger).
  2191. Die begriffliche Trennung der Bewegung in  Eigen- und Fremdbewegung ist heute wichtiger denn je, da beide Bewegungsweisen  in einem umgekehrt proportionalen Verhältnis stehen: Der Anteil der Fremdbewegung nimmt ständig zu, der der Eigenbewegung ständig ab. Diese Entwicklung  wird nahzu nicht durchschaut, weil Fremdbewegung als Leben und Erleben verkauft wird. 
  2192. Wo Motore dominieren, ist kein Wohnen. In Atomkraftanlagen, aber auch in Fabriken oder an Autostraßen wohnt man nicht. Gilt das auch für Wohnungen, die zunehmend mit technischen Geräten vollgestellt werden?
  2193. Entscheidend für die Attraktion des habituellen Fernsehens ist das Wie, das Was (die Inhalte)  ist bestenfalls von sekundärer Bedeutung, in der Regel eine Rationalisierung des Wie.
  2194. Beim Autofahren und Fernsehen darf man  die Augen nicht zumachen, um nachzudenken oder zu träumen. "Augen zu machen" ist eine Metapher für Verzicht auf Reflexion und Träumen.  Im Zustand "der Augen auf"  ist man der jeweiligen  Umwelt ausgeliefert, beim Wandern dem Wald, beim Fernsehen dem Bildschirm, beim Autofahren den Straßen, Schildern, Mitautos und  vorbeihuschende Landschaften. Um den Sinn oder den Blick auf den eigenen inneren Zustand zu lenken, bedarf der zeitweisen sinnlichen Trennung von der realen Umwelt. 
  2195. Natürlich sind  alle Dinge, Zustände und Situation nicht rein schlecht und auch nicht rein gut, sondern  immer liegen spezifische Mischungsverhältnisse vor. Das gilt natürlich auch für das von mir so heftig kritisierte Auto: Krankenwagen, Feuerwehrautos, Transportwagen usw. sind  gut. Schlecht dagegen ist die Nutzung des Autos, wenn Alternativen vorhanden sind.  
  2196. Der SSW verlangt den Ausbau der Autobahn von Hamburg nach Flensburg auf sechs Spuren, wo ist die Partei, die den Rückbau auf zwei Spuren fordert?
  2197. Die zerstörerische Dominanz des Autos ist nicht neueren Datums: "Nach dem Ende des Kaierreichs 1918 veränderte sich das Stadtbild Berlins rasant. Wo einst um die Gedächtniskiriche Bäume, Blumenbeete und Parkbänke standen, fuhren nun täglich 35 000 Autos. Schon forderte die Berliner Automobil-Lobby den Abriss der Gedächtniskirche" (Schleswig-Holstein Journal v. 17. 12. 2011).
  2198. Trostpflaster: Am Mont-Saint-Michel soll die Blechlawine vor dem Berg verschwinden, indem die Parklätze auf das Festland verlegt werden. Kommentar:  Wenn die Häßlichkeit abnorme Dimensionen erreicht, scheinen doch noch einschränkende Maßnahmen gegen das Auto durchsetzbar zu sein. 
  2199. Die (krankhafte) Fixierung auf das Auto kann man als eine sekundäre Verpanzerung auffassen.   In der Humanistischen Psychologie kennt man den Begriff der emotionalen und körperlichen Verpanzerung, das wäre dann die primäre Verpanzerung.
  2200. Vom Straßenverkehr in großen Städten sagte W. G. Sebald, der übrigens bei einem Autounfall starb: „Ich bin im Verlauf der Jahre zu dem Schluß gelangt, dass aus diesem Getöse jetzt das Leben entsteht, das nach uns kommt und das uns langsam zugrunde richten wird, so wie wir das langsam zugrunde richten, was da war lange vor uns.“
  2201. Welche Gesellschaft hat endlich die Vernunft und die Kraft, das Auto zurückzudrängen?
  2202. Wenn man den Mangel an Eigenbewegung beschreibt und kritisiert, kommt man auch unweigerlich auf den sitzenden Lebensstil im Auto und vor den Medien.
  2203. Kein Mensch wird ernsthaft behaupten, dass er beweglich sei, weil er allein auf Grund der Erdumdrehung  knapp 2000 Kilometer pro Stunde zurücklegt. Gleiches gilt für die Überwindung von Ortsveränderungen mit dem Auto. Fazit: Wenn sich die Erde und das Auto bewegen, bewegt sich noch lange nicht der Mensch.
  2204. Wenn ein Lebewesen nicht mehr über Eigenbewegung verfügt, ist es tot. Dieser wird auch nicht durch motorengestützte Beweglichkeit aufhoben.
  2205. Ich bin ein Gegner des habituellen, „zufälligen“ Fernsehens. Je größer der Bildschirm ist, tendentiell nimmt er bereits eine ganze Zimmerwand ein, desto schwerer wird es für den Zuschauer zu erkennen, dass er sich in einer Welt der Fiktionen befindet. Warum? Der Rahmen rückt immer weiter aus dem Blick, er ist es aber, der genau die Grenze zwischen Realität und Fiktion markiert. Ist man in einer Fiktion und sieht den "Rahmen" nicht, ist die Gefahr groß, sich in ihr zu verlieren. 
  2206. Immer häufiger ersetzen Großlimousinen Mittelklasse- und Kleinwagen. Diese Limousinen machen auf mich den Eindruck von Schlachtschiffen wie einst unter Wilhelm II. Sie sollten Ausdruck von Großmacht sein.
  2207. Wann beginnt man endlich damit, Uferstraßen konsequent für den Autoverkehr zu sperren?
  2208. Die Not wendende Umkehrung: Keine freie Fahrt für Autofahrer - von sinnvollen Ausnahmen abgesehen.
  2209. Geteilte Vernunft: Ein  von uns wenige Häuser entfernt wohnender liebenswürdiger Nachbar kommt wider Erwarten zu Fuß zu uns auf Besuch. Auf die Frage, warum er zu Fuß gekommen sei, antwortet er, dass er natürlich ursprünglich mit dem Auto kommen wollte, aber die Aussicht, bei uns einen Schnaps zu bekommen, habe ihn dazu veranlasst, das Auto stehen zu lassen.
  2210. Fremdbewegung ist nur zum Preis von Fremdbestimmung zu erlangen. Deswegen errege ich immer Unverständnis, wenn ich nicht zum Kauf eines Autos oder Erwerb eines Führerscheins gratuliere. 
  2211. Warum fahren Autofahrer selbst bei schönstem Wetter kurze Strecken? Ich vermute, dass sie dadurch im Unterbewusstsein eine Situation schaffen wollen, die es ihnen ermöglicht, in Zukunft bei jeder Gelegenheit begründet, d. h. ohne schlechtes Gewissen das Auto zu nutzen, weil inzwischen das Wetter dank ihrer Aktivitäten immer schlecht sein wird.
  2212. Fernsehwelten sind zwar virtuell, aber sie können wie ein reales Gefängnis wirken. 
  2213. Eine geschlossene Welt: Sie ist Taxifahrerin und ihr Hobby ist Motorradfahren, ihre Lieblingssendung im Fernsehen ist Formel 1.
  2214. Es geht doch! Die Schauspielerin Keira Nightley besitzt keinen Fernseher und vermisst nach eigenen Aussagen nichts. Gleiches können wir übrigens über das Auto sagen. 
  2215. Motorenangetriebene Räder rollen weltweit ohne Unterlass nicht für den Sieg, sondern in die ökologische Katastrophe.
  2216. Die Mehrbelastung von 100 Euro pro Jahr (2011) für Autofahrer hat meinen  Beobachtungen nach bisher noch keine Einschränkungen zur  Folge – im Gegenteil, es wird noch mehr gefahren. Die Medien bezeichnen diese Mehrbelastung als Horror,  nicht als eine notwendige Entlastung der Umwelt und letztlich auch des Menschen. e
  2217. Gibt es eine kausale Beziehung zwischen geistiger und/oder körperlicher Kleinheit und den Besitz von großen bzw. übergroßen Autos?
  2218. Die Wahrscheinlichkeit, tödlich zu verunglücken, sei bei jeder Autofahrt 67 Mal höher als bei einer Bahnfahrt, teilte die  "Allianz pro Schiene" mit.
  2219. Werbung für ein Auto mit einer intakten Landschaft als Hintergrund ist eine Lüge, weil unterschlagen wird, dass das Auto Ursache für die Zerstörung von Landschaft ist. Werbung für Wandern oder Radfahren mit einer intakten Landschaft als Hintergrund ist keine Lüge, weil sie nicht Ursache von Landschaftszerstörungen sind.
  2220. Das Auto ist seinem Wesen nach  nicht in der Lage, sich Stadt und Landschaft anzupassen. Deswegen verlangen   Autos und ihre Infrastrukturen die  Unterwerfung von Stadt und Landschaft und letztlich  deren Ersetzung durch autogerechte Strukturen. 
  2221. Das Auto ist nicht nur das absolut Fremde zur Stadt, sondern auch die Hauptkrankheit gegenwärtiger Städte.
  2222. Bewohner einer Stadt sind von ihrem Bewusstsein her  problemlos habituelle Autofahrer, Bürger einer Stadt reduzieren ihre Autonutzung so weit wie möglich. 
  2223. Die Stadt hat in der Geschichte alles absorbiert, so auch die Industrieanlagen im 19. Jahrhundert, ohne ihr Wesen zu verlieren. Erst am Auto ist die Stadt gescheitert. 
  2224. Ich bin wohl der letzte "ganzheitlich" sichtbare Mensch in unserem Stadtviertel - von Hundebesitzer abgesehen. 
  2225. Stundenlang vor dem Fernsehapparat hocken und im Auto gefesselt sitzen sind eindeutig körperliche und geistige Unterforderungen.
  2226. Das Auto, der Zerstörer der Stadt, mit Fußgänger rechtlich gleich zu setzen, ist ein großer (moralischer) Fehler. Der Fußgänger gehört zum Wesen der Stadt, das Auto nicht. 
  2227. Im Auto wird die Umwelt zur Unwelt. Unter Autos leiden Städte und Landschaften und der Autofahrer selbst. 
  2228. Etwa 90 Hektar Acker- und Grünland gehen in Deutschland täglich durch Straßenbau, Gewerbegebiete und Ausgleichflächen verloren. Das entspricht jeden Tag einer Größe von 13 Fußballflächen. Der weitaus kleinste Teil davon dient für  Ausgleichflächen, die ökologisch gesehen nicht auf der Minusseite stehen.
  2229. Der eiserne Griff des Autos nach dem und um den Bürger lockert sich zumindest bei der jungen Generation. Carsharing, Kurzmiete oder Mitfahrergelegenheit ersetzen zunehmend das Auto. Zu hoffen ist, dass diese Tendenz sich auch positiv auf  das Gehen, Radfahren  und Nutzung von  öffentlichen Verkehrsmittel auswirkt.
  2230. Täglich bis zu zehn Stunden in zwei Meter Entfernung vor einem großen Bildschirm eines laufenden Fernsehapparates zu sitzen. Ist das nicht eine Art uneingestandener Folter?
  2231. "Den Automotor beim Enteisen laufen zu lassen, ist verboten". Aber selbst dieses sinnvolle Anliegen wird von vielen "freiheitsliebenden" Autofahrern als Überregulierung diffamiert.
  2232. These: Alzheimer entsteht auch! durch körperlichen und geistigen Bewegungsmangel, sei es  als Folge von ständigem Autofahren  und mehrstündigem Fernsehkonsum pro Tag. Diese permanente Fesselung an Sinnlosigkeit muss meiner Ansicht zu Fluchtaktivitäten führen, eine davon könnte die Flucht in die Krankheit Alzheimer sein.
  2233. Naturalismus und Szientismus machen aus dem Leben eine Maschine. So auch Ernst Jünger in „Der Arbeiter“. 
  2234.  „Cool“ ist eine Metapher aus der Maschinenwelt für entsprechendes  Verhalten.
  2235. In der Eigenbewegung gründe ich die Bewegungen, in der Fremdbewegung ist es der Motor. Die Bewegung des Motors ist das gänzlich Fremde. 
  2236. Das zehnjährige Kind liest  nichts außerhalb der Schule. Dafür lesen die Eltern ihr vor. Das ist, als ob ein Auto vor der Tür stände, so dass es keine Notwendigkeit gibt, sich selbst zu bewegen. 
  2237. Der Motor und insbesondere das Auto enteignet und entfremdet mich von meinen Fähigkeiten – meistens ohne Notwendigkeit. Gleiche Entfremdung findet durch ständiges  Fernsehen, insbesondere wenn es das Leben ersetzt. 
  2238. Ich lebe zwar, wenn ich Auto fahre und vor dem Fernseher sitze, aber ich bin nicht lebendig.
  2239. Autofreie Tage wie in der Ölkrise in den siebziger Jahren, wären heute nicht mehr durchsetzbar.
  2240. „Man kann ohne Übertreibung sagen der Naturalismus, der Szientismus und damit mit ihnen verbundene technologische Weltbild vorerst als pures Wunschdenken eingestuft werden müssen. Dennoch entfalten sie eine enorme wissenschaftspolitische Wirkung. Sie stellen daher eine ernste Gefahr für den Bestand der Geisteswissenschaften und die Verteidigung eines humanen Menschenbildes dar“ (Wolfgang Detel). 
  2241. Du entscheidest, wieviel Nahrung das inhumane und ökologisch zerstörerische System Auto an Nahrung erhält.
  2242. Es gibt nach meinen Beobachtungen immer mehr Familien, die ihren Familiennamen wie Müller oder Hansen in Autosen  ändern müssten. Warum? Ihr Lebensmittelpunkt  einschließlich der ihrer Kinder ist zeitlich, finanziell und von der inhaltlichen Sorge her  das Auto. Zudem ist es der Kern ihrer Identität. Deswegen vermute ich, dass diese vorgeschlagene Veränderung des Familiennamens nicht auf wesentlichen Widerstand stoßen wird, sondern in den meisten Fällen von den Betroffenen begrüßt werden wird.
  2243. Der Umbau der Städte in autogerechte Siedlungen, der wenige Jahre  nach dem zweiten Weltkrieg massiv begann, hat volkswirtschaftlich riesige, nie benannte Kosten verursacht und ist zudem nicht zukunftsfähig. Diese Entwicklung war, ist  und wird  eine Sachgasse bleiben.
  2244. Atmosphärischer Zentrum von Mali Lošinj ist die autofreie Hafenpromenade (Gerhard Fitzthum). Verallgemeinert: Das Auto verhindert immer und überall Atmosphären.
  2245. Wahnwitzige zeitgemäße  Normalität: Distanzen über fünfzig Meter können nur noch Mit Hilfe von  Motoren überwunden werden.
  2246. Individualverkehr ist ein viel zu schöner Begriff, um ihn ausschließlich für den Autoverkehr zu verwenden. 
  2247. Das Auto ist fast immer der (tiefere) Grund dafür, dass insbesondere ältere Stadtviertel für die meisten Menschen nicht mehr attraktiv sind.
  2248. Landschaften und Städte vertragen Autos nur in homöopathischen Dosen.
  2249. Der nahezu ausschließliche Umgang mit technischen Geräten statt mit Lebewesen führt dazu, dass neue Eigenschaften des Maschinen-Menschen entstehen: Regelmäßigkeit, Emotionslosigkeit und Berechenbarkeit statt Spontaneität und Eigensinn (Arno Bammé u. a.: Maschinen-Menschen). Eigensinn ist entscheidend. Spontaneität verlangt Offenheit, Toleranz  und Wertschätzung durch die soziale Umgebung.
  2250. Irreführend ist der Begriff „Zweirad“, weil der entscheidende Unterschied zwischen Eigenbewegung und Fremdbewegung untergebügelt wird.
  2251. Abgesehen von der grundsätzlichen Problematik des Autos stören sie mich zusätzlich, wenn sie zu groß sind. Dann ist nämlich das Verhältnis zwischen Mensch und Autogröße nicht mehr ästhetisch stimmig, ähnlich wie im Mittelalter überlange Schuhe oder im Barock Riesenperücken Mode waren.
  2252. Von den zwei  in meiner Straße parkenden Autos hat das eine mehr Ähnlichkeit mit einem Panzer, das andere mehr mit einem Megaliner.
  2253. Bilder und Filme, wenn sie Authentizität anstreben, sind immer nur eine Teilwahrheit (Sinnlichkeit), sie müssen durch den Begriff (Verstand) erweitert werden. Bilder ohne Begriffe sind blind, Begriffe ohne Bilder sind leer. Erst zusammen bilden sie eine Erkenntnis.
  2254. Früher galt offensichtlich "Kleider machen Leute", heute wohl eher "Autos machen Leute".  "Machen" im letzteren Fall  einmal im Sinne von "Prestige schaffen", aber dann auch im Sinne von "körperlich verdicken und "geistig verflachen". 
  2255. Der Anteil schädlicher Treibhausgase hat einen neuen Rekord erreicht, wobei die Zunahme sich beschleunige (Flensburger Tageblatt v. 22. 11. 11.
  2256. Deutsche Straßen wieder gefährlicher (genauer: tödlicher, bm).  Von Januar bis Ende September 2011 verloren 2938 Menschen ihr Leben, das waren fast sechs Prozent mehr als im gleichen Zeitraum 2010.
  2257. Stefan Zweig war ein leidenschaftlicher Nichtautofahrer, besaß nicht einmal ein Auto. Ist das nicht ein Grund zum Überdenken.
  2258. Auto und Fernsehen verhindern den verweilenden Blick ins eigene Innere.
  2259. „Falsches Bewusstsein vom E-Bike: Der entscheidende Satz in den zwei Erfahrungsberichten von E-Bikes im Urlaub (FAZ v. 17. 11. 11) lautet: „Wir können uns einbilden, die Strecke aus eigener Kraft zu schaffen“. Das dazugehörige Foto unterstützt diese Einbildung, denn zumindest das ungeübte Auge sieht keinen Unterschied zum Normalrad. Aber dieser Unterschied ist für Körper und Geist sowie für  das Klima (bekanntlich wird Strom ja nicht in der Steckdose hergestellt)  der denkbar größte: Wenn  je